Walter Matthes und Plinius maior: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Walt(h)er Matthes''' (* [[Wikipedia:3. September|3. September]] [[Wikipedia:1901|1901]] in [[Wikipedia:Halberstadt|Halberstadt]]; † [[Wikipedia:20. Januar|20. Januar]] [[Wikipedia:1997|1997]] in [[Wikipedia:Bosau|Bosau]]) war ein deutscher [[Wikipedia:Ur- und Frühgeschichte|Prähistoriker]]. Laut Geburtsurkunde wurde er als Walter Matthes geboren, änderte jedoch ab 1934/35 öfter die Schreibweise seines Vornamens, vorwiegend in Walther.
#WEITERLEITUNG [[Plinius der Ältere]]
 
== Leben und Wirken ==
[[Datei:Externsteine 1900.jpg|miniatur|hochkant=2.0|Die [[Externsteine]] von Nordosten um 1900]]
Walter Matthes wurde als zweiter Sohn des Lehrers Paul Matthes (*&nbsp;1871)<ref>Vgl. Personalbögen der Lehrer höherer Schulen Preußens: [http://bbf.dipf.de/kataloge/archivdatenbank/digiakt.pl?id=p169065 Matthes, Paul].</ref> und der Elisabeth geb. Stegemann 1901 in Halberstadt geboren. Durch die Tätigkeit des Vaters zog die Familie mehrfach um und so besuchte er die Schule in [[Wikipedia:Białogard|Belgard]] und [[Wikipedia:Neuruppin|Neuruppin]].
 
Matthes studierte von 1920-25 an den Universitäten [[Wikipedia:Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]], [[Wikipedia:Philipps-Universität Marburg|Marburg]] und [[Wikipedia:Eötvös-Loránd-Universität|Budapest]] die Fächer [[Wikipedia:Ur- und Frühgeschichte|Ur- und Frühgeschichte]], [[Geschichte]], [[Wikipedia:historische Geographie|historische Geographie]] und [[Philosophie]]. Im Jahr 1925 wurde er in Berlin bei [[Wikipedia:Hubert Schmidt (Prähistoriker)|Hubert Schmidt]] promoviert. Ab 1. Oktober 1924 bis 31. März 1925 übernahm er am Märkischen Museum die Verwaltung einer Wanderausstellung über vorgeschichtliche Altertümer. Von 1925 bis 1928 war er mit der Durchführung der archäologischen Landesaufnahme des [[Wikipedia:Landkreis Ostprignitz|Landkreises Ostprignitz]] betraut. Danach wirkte er 1928 bis 1934 als Leiter des Oberschlesischen Landesmuseums in [[Wikipedia:Bytom|Beuthen]].
 
Seit 1932 arbeitet er im [[Wikipedia:Reichsbund für Deutsche Vorgeschichte|Reichsbund für Deutsche Vorgeschichte]] von [[Wikipedia:Hans Reinerth|Hans Reinerth]] mit. 1933 wurde er Mitglied der [[Wikipedia:Sturmabteilung|SA]] und 1937, nach Ende der [[Wikipedia:Mitglieder-Aufnahmesperre der NSDAP|Aufnahmesperre]], Mitglied der [[Wikipedia:NSDAP|NSDAP]]. Zum 1. April 1934 wurde er ohne [[Wikipedia:Habilitation|Habilitation]] ordentlicher Professor für „Vorgeschichte und Germanische Frühgeschichte“ an der [[Wikipedia:Universität Hamburg|Universität Hamburg]] und gleichzeitig Leiter der prähistorischen Abteilung am [[Wikipedia:Museum für Völkerkunde Hamburg|Hamburger Völkerkundemuseum]]. Von 1941 bis Kriegsende war er für die Vorgeschichtsabteilung des [[Wikipedia:Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg|Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg]] tätig. 1941 und 1942 war er für jeweils sechs Wochen in der [[Wikipedia:Bretagne|Bretagne]] eingesetzt, von Herbst 1942 bis Herbst 1943 in der besetzten Sowjetunion, von März bis Dezember 1944 unternahm er eine Forschungsreise durch Italien.
 
Im Januar 1946 wurde er als Belasteter entlassen und bis Januar 1947 interniert. 1948 wurde er als ''entlastet'' eingestuft, die zuständige Behörde verweigerte ihm jedoch trotzdem die Rückkehr auf seine Professur. Erst nach mehreren Prozessen konnte er seine Professur 1951 wieder antreten. Zum 30. September 1969 wurde er emeritiert.
 
Danach beschäftigte er sich gemeinsam mit [[Rolf Speckner]] besonders mit der Erforschung der [[Externsteine]]. Walter Mathes war [[Anthroposophie|Anthroposoph]], was besonders in seine späten Arbeiten zum Ausdruck kommt.
 
== Werke (Auswahl) ==
* ''Urgeschichte des Kreises Ostprignitz.'' C. Kabitzsch, Leipzig 1929.
* ''Grundzüge der oberschlesischen Besiedlungsgeschichte in ur- und frühgeschichtlicher Zeit.'' Oberschlesische Provinzialdenkmalpflege für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer, Ratibor 1931.
* ''Die nördlichen Elbgermanen in spätrömischer Zeit.'' Kabitzsch, Leipzig 1931.
* ''Die Germanen in der Prignitz zur Zeit der Völkerwanderung.'' Kabitzsch, Leipzig 1931.
* ''Die Entdeckung der Campignienkultur in Oberschlesien.'' Oberschlesische Provinzialdenkmalpflege für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer, Ratibor 1932.
* ''Eiszeitkunst im Nordseeraum.'' Niederelbe-Verlag, Otterndorf 1969.
* ''Corvey und die Externsteine. Schicksal eines vorchristlichen Heiligtums in karolingischer Zeit.'' Urachhaus, Stuttgart 1982, ISBN 3-87838-369-X.
* mit [[Rolf Speckner]]: ''Das Relief an den Externsteinen. Ein karolingisches Kunstwerk und sein spiritueller Hintergrund.'' Ed. Tertium, Ostfildern 1997, ISBN 3-930717-32-8.
 
== Literatur ==
* Arne Homann: ''„1934 errichtet gegen Wegfall des Ord. Lehrstuhls für Romanische Sprachen und Kulturen“: Zu den Anfängen des Faches Vor- und Frühgeschichte an der Hamburger Universität''. In: ''Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte.'' Bd.&nbsp;94, 2008, S.&nbsp;89–116 ([http://agora.sub.uni-hamburg.de/subhh/digbib/view?did=c1:60313&sdid=c1:60324 Volltext]).
* Hans Joachim Bodenbach: ''Prof. Dr. phil. Walt(h)er Matthes (3.9.1901&nbsp;–&nbsp;20.1.1997), Archäologe in Brandenburg und Oberschlesien, Museumsleiter in Beuthen O/S, Prof., Dir. und Ordinarius für Vor- und Frühgeschichte an der Universität Hamburg''. 123 S., 16 Abb. Glinde (Hamburg) 2013.
* Hans Joachim Bodenbach: ''Der Archäologe Walter Matthes als Erforscher der [[Wikipedia:Ostprignitz|Ostprignitz]]''. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der [[Wikipedia:Prignitz|Prignitz]], [ehemaliger Landkreis Ostprignitz], Bd. 15 (2015), S.71-85, 3 Abb.
 
== Weblinks ==
*  Rolf Speckner: [http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1530 Lebenslauf von Walther Matthes] bei der Forschungsstelle Kulturimpuls (Ohne genaue Erläuterung seiner Tätigkeit während der NS-Zeit).
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118078321|LCCN=no/97/52545|VIAF=28469572}}
 
{{SORTIERUNG:Matthes, Walter}}
[[Kategorie:Prähistoriker]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:SA-Mitglied]]
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]]
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1901]]
[[Kategorie:Gestorben 1997]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Matthes, Walter
|ALTERNATIVNAMEN=Matthes, Walther
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Prähistoriker
|GEBURTSDATUM=3. September 1901
|GEBURTSORT=[[Halberstadt]]
|STERBEDATUM=20. Januar 1997
|STERBEORT=[[Bosau]]
}}
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 14. September 2017, 23:43 Uhr

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