Musik der Romantik und Robert Habeck: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Musik der Romantik''' (Romantik von ''romance'' ‚Dichtung‘, ‚Roman‘) bezeichnet man die vorherrschende Stilrichtung der [[Musik des 19. Jahrhunderts]]. Gewöhnlich werden drei Abschnitte unterschieden: [[Frühromantik]], [[Hochromantik]] und [[Spätromantik]]. Die wichtigsten Eigenschaften der romantischen Musik sind die Betonung des gefühlvollen Ausdrucks, die Auflösung der klassischen Formen, die Erweiterung und schließlich Überschreitung der traditionellen [[Harmonik]] sowie die Verbindung der Musik mit außermusikalischen, häufig literarischen Ideen ([[Programmmusik]]).
[[Datei:Maischberger - 2018-06-20-6596.jpg|mini|Robert Habeck, 2018]]
'''Robert Habeck''' (* [[2. September]] [[1969]] in [[Lübeck]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[Bündnis 90/Die Grünen]]) und [[Schriftsteller]]. Seit dem 27. Januar 2018 ist er gemeinsam mit [[Annalena Baerbock]] [[Bündnis 90/Die Grünen#Bundesvorsitzende|Bundesvorsitzender]] der Grünen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=http://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-3353.html |titel=Habeck zum neuen Grünen-Vorsitzenden gewählt |zugriff=2018-01-28}}</ref>


Das [[Orchester]] wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts ständig erweitert, um einerseits immer ausgefallenere koloristische Feinheiten zu erzielen, andererseits durch den Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel immer überwältigendere Eindrücke zu ermöglichen. Außerdem wurden immer häufiger Elemente der [[Volksmusik]] aufgenommen, teils im Zuge des [[Realismus (Kunst)|Realismus]], teils bedingt durch die nationalen Schulen der kleineren Länder.
2009 zog Habeck über die [[Landesliste]] der Grünen erstmals in den [[Schleswig-Holsteinischer Landtag|Schleswig-Holsteinischen Landtag]] ein und wurde [[Fraktionsvorsitzender]]. Bei der vorgezogenen [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012|Neuwahl 2012]] trat er als Spitzenkandidat seiner Partei an. Nach dieser Wahl amtierte Habeck bis 2017 als stellvertretender [[Ministerpräsident]] und Minister für [[Energiewende]], [[Landwirtschaft]], [[Umwelt]] und ländliche Räume im [[Kabinett Albig]]. Nach der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017|Landtagswahl 2017]] wurde er am 28. Juni 2017 wieder zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und zum [[Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein|Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung]] im [[Kabinett Günther]] ernannt. Dieses Ministeramt füllte er aufgrund seiner Wahl zum Bundesvorsitzenden seiner Partei nur übergangsweise aus.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/gruene-parteitag-neue-spitze-habeck-trennung-amt-mandat-100.html |wayback=20180621115902 |text=''Habeck und Baerbock neue Grünen-Doppelspitze''}} mdr.de, 27. Januar 2018, abgerufen am 6. Juni 2019.</ref> Sein Nachfolger als Minister wurde ab September 2018 [[Jan Philipp Albrecht]], neue stellvertretende Ministerpräsidentin ist schon seit Februar 2018 [[Monika Heinold]]. Habeck wird dem „[[Realo]]“-Flügel der Partei zugeordnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2018-01/27/umbruch-bei-den-gruenen-mit-realo-doppelspitze-180127-99-820757 |titel=Baerbock und Habeck: Umbruch bei den Grünen mit Realo-Doppelspitze |werk=Zeit Online |datum=2018-01-27 |abruf=2019-06-03}}</ref>


== Begriffsbestimmung ==
== Schulbildung, Studium und Privates ==
Habeck legte sein [[Abitur]] 1989 an der [[Heinrich-Heine-Schule Heikendorf|Heinrich-Heine-Schule]] in [[Heikendorf]] im [[Kreis Plön]] ab. Nach dem [[Zivildienst]] beim damaligen ''Hamburger Spastikerverein'' (heute ''[[Leben mit Behinderung Hamburg Elternverein]]'') begann er zum Sommersemester 1991 ein Magisterstudium mit der Fächerkombination Philosophie, [[Germanistik]] und [[Philologie]] an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Albert-Ludwigs-Universität]] in [[Freiburg im Breisgau]]<ref name="ndr">[https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Habeck-Literat-Politiker-und-Familienvater,habeck262.html Habeck: Literat, Politiker und Familienvater] - NDR am 5. Mai 2015</ref> und besuchte nach der Zwischenprüfung im Wintersemester 1992/93 die [[Universität Roskilde]] in Dänemark.


Schwierigkeiten im überlegten Gebrauch der Bezeichnungen „[[Romantik]]“ und „romantisch“ für eine bestimmte Richtung bzw. [[Epoche (Musik)|Epoche]] in der [[Musik]] rühren insbesondere daher, dass Begriffe übernommen werden, die seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts mit der deutschen literarischen Romantik ([[Novalis]], [[Wilhelm Heinrich Wackenroder]], [[Ludwig Tieck]], die Gebrüder [[August Wilhelm Schlegel|August Wilhelm]] und [[Friedrich Schlegel]], [[E.&nbsp;T.&nbsp;A. Hoffmann]], [[Clemens Brentano]] etc.) verbunden wurden. Die längere Vorgeschichte der Termini „romantisch“ (im 17./18.&nbsp;Jahrhundert im ablehnenden Sinne für „wie im Roman“) und der substantivierten Form („das Romantische“) spielt für die Musik nur insofern eine Rolle, als sie in den späteren Gebrauch des Wortes einging. Erst durch die deutsche Romantik, deren Repräsentanten bald als „Romantiker“ bezeichnet wurden, war die Voraussetzung dafür gegeben, in Anlehnung dazu von einer musikalischen Romantik zu sprechen. Ihre [[Physiognomie]] tritt jedoch erst seit den 1830er Jahren deutlicher hervor, und sie endet als Epoche im strengen Sinn bereits um 1850. Die Impulse aus dieser frühen und eigentlichen Phase der musikalischen Romantik haben allerdings weitergewirkt.
Im Jahre 1996 erhielt Robert Habeck einen Magisterabschluss an der [[Universität Hamburg]] mit einer Abhandlung zu den Gedichten von [[Casimir Ulrich Boehlendorff]] (1775–1825),<ref>Robert Habeck: ''Die Natur der Literatur: zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität'', Dissertation Universität Hamburg 2000, Königshausen und Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9, S. 7.</ref> über die er ein Jahr später auch ein Buch veröffentlichte.<ref>Robert Habeck: ''Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte: eine stilkritische Untersuchung'', Königshausen und Neumann, Würzburg 1997, ISBN 9783826012808.</ref> Von 1996 bis 1998 absolvierte Habeck ein Promotionsstudium der Universität Hamburg und wurde 2000 zum [[Dr. phil.|Doktor der Philosophie]] mit einer Arbeit über ''literarische Ästhetizität'' promoviert.<ref>Robert Habeck: ''Die Natur der Literatur: zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität'', Dissertation Universität Hamburg 2000, Königshausen und Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9.</ref>


Die Anwendung des Romantikbegriffs auf die Musik verweist einerseits auf einen inneren, wenngleich zeitlich phasenverschobenen Zusammenhang zwischen der romantischen Bewegung in [[Dichtung]], [[Theorie der Kunst|Kunsttheorie]] und [[Philosophie]] und der musikalischen Romantik, andererseits auf eine angestrebte Gegenposition zur Musik insbesondere der [[Wiener Klassik]]er ([[Joseph Haydn]], [[Wolfgang Amadeus Mozart]] und [[Ludwig van Beethoven]]).
Habeck heiratete 1996 die Schriftstellerin [[Andrea Paluch]]. Nach einem Sohn folgte im Jahr 1999 die Geburt von Zwillingen, und die Familie zog nach [[Lüneburg]] und 2001 nach [[Flensburg]]. 2002 wurde dort ihr vierter Sohn geboren. Habeck spricht fließend [[dänische Sprache|Dänisch]].<ref>{{Internetquelle|url=https://www.nordschleswiger.dk/de/deutschland-suedschleswig/ich-bin-nicht-nur-da-zuhause-wo-meine-muttersprache-gesprochen-wird|titel=„Ich bin nicht nur da zuhause, wo meine Muttersprache gesprochen wird“|autor=Merlin Christophersen und Anna-Lise Bjerager|werk=[[Der Nordschleswiger]]|hrsg=[[Bund Deutscher Nordschleswiger]]|datum=2018-09-15|zugriff=2019-06-23}}</ref> Seit Anfang der 2010er Jahre ist Habeck [[Vegetarismus|Vegetarier]].<ref>{{Literatur |Autor=Giovanni di Lorenzo |Titel=Robert Habeck: "Es muss nicht jeder mit mir in den Urlaub fahren wollen" |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2018-05-24 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/2018/19/robert-habeck-gruenen-parteichef-interview/komplettansicht |Abruf=2019-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/seit-sechs-jahren-kein-fleisch-mutprobe-auf-dem-schlachthof-gruenen-chef-habeck-erklaert-wie-er-vegetarier-wurde_id_10642478.html |titel=Mutprobe auf dem Schlachthof: Grünen-Chef Habeck erklärt, wie er Vegetarier wurde |werk=FOCUS Online |datum=2019-04-28 |abruf=2019-12-09}}</ref>


Die [[Antithese]] klassisch-romantisch war bereits im 18.&nbsp;Jahrhundert in England geläufig und hatte im Gegensatz zwischen deutscher Romantik und [[Weimarer Klassik]] ([[Friedrich Schiller|Friedrich von Schiller]], [[Johann Wolfgang von Goethe]]) eine neue, aktuelle Dimension erhalten. Doch für die Romantiker selbst und vorab für [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel]] (Ästhetik, 1818–29), der ihnen in seinem Denken allerdings fernstand, war auch noch der ältere, über [[Johann Gottfried Herder]] und [[Christoph Martin Wieland]] vermittelte Wortgebrauch gültig, mit dem der antiken „klassischen“ die christlich-europäische „romantische“ Kunst entgegengesetzt wurde.
== Schriftsteller ==
Seit 1999 arbeiten Robert Habeck und Andrea Paluch als freie Schriftsteller und veröffentlichen gemeinsam.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kiwi-verlag.de/buch/wer-wagt-beginnt/978-3-462-31609-4/ |titel=Robert Habeck: Wer wagt, beginnt |titelerg=Gegen eine verzagte Demokratie – wir müssen für unsere Republik streiten! Neuauflage 2018 mit einem 50-seitigen aktuellen Nachwort über das politische Jahr 2017, über persönliche Erfahrungen in den Jamaika-Sondierungen – und über Robert Habecks Vorstellungen einer anderen Politik |hrsg=www.kiwi-verlag.de |datum=2018 |zugriff=2018-04-29 |zitat=Seit 1999 arbeitete er mit seiner Frau Andrea Paluch als Schriftsteller. Sie veröffentlichten gemeinsam zahlreiche Romane und Kinderbücher (u. a. »Hauke Haiens Tod« und »Der Schrei der Hyänen«).}}</ref> In Interviews betonen sie, dass ihre doppelte Autorenschaft eine bewusste Entscheidung für einen gemeinsamen Lebensentwurf sei. Neben Kinderbüchern und Übersetzungen englischer Lyrik veröffentlichte Robert Habeck (mit Andrea Paluch) die Romane ''Hauke Haiens Tod'' (2001), ''Der Schrei der Hyänen'' (2004), ''Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf'' (2005), ''Zwei Wege in den Sommer'' (2006), ''Unter dem Gully liegt das Meer'' (2007) und ''SommerGIG'' (2009).


Zur terminologischen Verwirrung trug weiterhin bei, dass in der Romantik ein Musikbegriff entwickelt wurde, der auf das [[Wesen (Philosophie)|Wesen]] der Musik schlechthin abzielte. So erschien E.&nbsp;T.&nbsp;A. Hoffmann – dem einzigen der romantischen [[Dichter]], der einen tieferen Einblick in die Musik seiner Zeit hatte und selbst [[Komponist]] war – die [[Instrumentalmusik]] von Haydn, Mozart und vor allem die von Beethoven als die Verkörperung der „romantischen Musik“, weil er in ihr den höchsten Begriff von Musik überhaupt erfüllt fand. („Sie [sc. die Instrumentalmusik] ist die romantischste aller Künste, — fast möchte man sagen, allein rein romantisch.“) Die Begründung lautete wie folgt: „Die Musik schließt dem Menschen ein unbekanntes Reich auf; eine Welt, die nichts gemein hat mit der äußern Sinnenwelt […] und in der er alle durch Begriffe bestimmbaren Gefühle zurückläßt<!--sic-->, um sich dem Unaussprechlichen hinzugeben.“ Da die Musik schlechthin für die Romantiker (zum Beispiel Wackenroder, Hoffmann) vielfach als der Inbegriff einer umfassenden, gänzlich in der Gefühlssphäre beheimateten, [[Transzendenz|transzendierend]]-unstofflichen Kunst galt, hat der romantische Kunstbegriff, von dem das 19.&nbsp;Jahrhundert nie loskam, das Verständnis jeglicher Musik geprägt. In [[Arthur Schopenhauer]]s Definition der Musik als der Manifestation des reinen Willens, somit des „[[Ding an sich|Dings an sich]]“ jenseits der Erscheinungen und Begriffe kulminierten die romantischen Musikvorstellungen. Auch [[Richard Wagner]]s ideelle Konzeption des Musikdramas als alle Künste übergreifendes [[Kunstwerk]] („[[Gesamtkunstwerk]]“) geht auf Ideen der deutschen Romantiker zurück (beispielsweise Verschmelzung der Gattungen und Künste, Utopismus, Sakralisierung des Kunstwerks).
In den Romanen Habecks, die er mit Andrea Paluch verfasste, erkennt man deutlich skandinavischen und englischen Literatureinfluss. Wiederkehrendes Motiv in den Romanen ist die Frage nach den Einflüssen, die einen Menschen prägen, und dem Spannungsverhältnis von Freiheit und [[Determination (Logik)|Determination]]. Im Dezember 2008 wurde das erste Theaterstück der beiden mit dem Titel ''Neunzehnachtzehn'' über den [[Kieler Matrosenaufstand|Matrosenaufstand]] im [[Theater Kiel|Kieler Theater]] uraufgeführt. 2008 wurde der Roman ''Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf'' verfilmt.<ref>[[Eikon (Produktionsgesellschaft)]]: [http://www.eikon-film.de/index.php?id=22&tx_piseikonproduction_pi1&#x5B;production&#x5D;=45&cHash=7545fad83a7403277782e20a52d4dbd8 Informationen zum Film "Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf"]</ref>
Eine weitere Einbettung der Bezeichnungen Romantik und romantisch ergibt sich durch den Einbezug der [[literaturwissenschaft]]lichen Epochenbezeichnungen „[[Biedermeier]]“ und „[[Vormärz]]“ (ca. 1815–48). Wenngleich nicht alle Erscheinungen in der Musik seit 1800 unter Romantik subsumiert werden können und die neue romantische Musik aus einem Boden erwächst, der um 1800 neben und zum Teil im Schatten der Wiener klassischen Musik bereitet wurde, so trifft doch [[Heinrich Heine]]s Wort vom „Ende der Wolfgang Goetheschen Kunstperiode“ um 1831 insofern auch auf die Musik zu, als mit dem Tode Beethovens (1827) und [[Franz Schubert]]s (1828) ein musikalisches Zeitalter endete und der Romantik in der deutschen und französischen Musik alle Möglichkeiten eröffnet wurden.


== Musik der romantischen Epoche ==
== Politische Tätigkeit ==
Die erste Phase der bedeutenden bürgerlichen Musik insbesondere in Deutschland zwischen ca. 1830 und 1850 kann aufgrund wesentlicher gemeinsamer Kriterien als Romantik bezeichnet werden.
[[Datei:Robert habeck.jpg|mini|Robert Habeck, 2005]]


Erste „romantische“ Ansätze zeigen sich in der Stoffwahl des deutschen [[Singspiel]]s seit den 70er Jahren des 18.&nbsp;Jahrhunderts, die auf [[Carl Maria von Weber]]s Oper ''[[Der Freischütz]]'' (1821) hinführen. Die Konturen der deutschen romantischen Oper kündigten sich schon in Teilen von [[Wolfgang Amadeus Mozart]]s ''[[Die Zauberflöte|Zauberflöte]]'' (1791) an, ferner in manchen Werken von [[Louis Spohr|Ludwig (Louis) Spohr]] (zum Beispiel ''[[Faust (Spohr)|Faust]]'', 1816; ''Jessonda'', 1823) und E.&nbsp;T.&nbsp;A. Hoffmann (''Undine'', 1816). Der Charakter einer nationalen Oper, die alle Register der Natur-, Geister- und vor allem Sagen-Romantik zog, wurde schon in den späteren Werken Webers (''[[Euryanthe]]'', 1823; ''[[Oberon (Oper)|Oberon]]'', 1826) überlagert vom musikalischen Idiom der beherrschenden französischen und italienischen Oper: er blieb noch kenntlich in den Opern von [[Heinrich Marschner]] (''[[Der Vampyr (Oper)|Der Vampyr]]'', 1828; ''[[Hans Heiling]]'', 1833) und, biedermeierlich gefärbt, bei [[Albert Lortzing]] und [[Friedrich von Flotow]]. Auch [[Richard Wagner]] begann mit Werken im Stil der deutschen romantischen Oper (''[[Der Fliegende Holländer]]'', 1843; ''[[Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg]]'', 1845; ''[[Lohengrin]]'', 1850).
=== Anfänge in der Kommunal- und Landespolitik ===
2002 wurde Habeck Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Von 2002 bis 2004 war er Kreisvorsitzender in [[Kreis Schleswig-Flensburg|Schleswig-Flensburg]], 2004 wurde er Vorsitzender des Landesverbandes [[Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein]] und bekleidete dieses Amt bis 2009.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gruene.de/leute/robert-habeck |titel=Robert Habeck |abruf=2020-12-07 |werk= |hrsg=Bündnis 90/Die Grünen}}</ref> 2006 kandidierte Habeck als Beisitzer für den Bundesvorstand, unterlag aber. Bei den [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2008]] war er Spitzenkandidat für die Grünen im Kreis Schleswig-Flensburg und wurde im August Fraktionsvorsitzender im Kreistag Schleswig-Flensburg.


Durch die neue stimmungs- und bildauslösende Funktion von [[Harmonik]] und [[Klangfarbe]]n wurden bereits im ''Freischütz'' (vor allem in der Wolfsschluchtszene) jene Sphären und Vorstellungen vermittelt, die seitdem untrennbar mit dem Romantikbegriff verbunden sind: das Walten unergründlicher Natur- und Schicksalskräfte, das Übernatürliche, der mythische Sagengrund und die märchenhafte Vergangenheit, die zum [[Symbol]] eines utopisch-ursprünglichen Zustands wird. Hinzu kamen ein volkstümlich-nationaler liedhafter Ton und der Gestus des [[ritter]]lichen Aufschwungs. Die Musik wurde durchlässig für [[Stimmung (Psychologie)|Stimmungen]] und szenische Bilder, die aus romantischen Motiven und Seelenlagen hervorgingen.
=== Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 2009 und 2012 ===
2009 wurden Habeck und [[Monika Heinold]] zu Spitzenkandidaten bei der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2009|schleswig-holsteinischen Landtagswahl]] gewählt. Nach der Wahl wurde Habeck Fraktionsvorsitzender im Landtag. Die Landtagsfraktionen der Grünen und des [[Südschleswigscher_Wählerverband|SSW]] klagten gegen das Wahlergebnis vor dem [[Landesverfassungsgericht Schleswig-Holstein|Landesverfassungsgericht]] und bekamen im August 2010 schließlich Recht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/schleswig-holstein-verfassungsgericht-verlangt-neuwahlen-im-norden-1.993802 |titel=Verfassungsgericht verlangt Neuwahlen im Norden |abruf=2020-12-12 |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2010-08-30}}</ref> Bei der vorgezogenen Landtagswahl 2012 wurde Habeck erneut als Spitzenkandidat aufgestellt.


Die lyrisch nach innen gewendete Poetisierung der Tonsprache erreicht ihre Vollendung in der Musik von [[Robert Schumann]]. Schwerpunkte sind dabei Klaviermusik (unter anderem ''Papillons'' Op.&nbsp;2, 1828–32; ''Carnaval'' Op.&nbsp;9, 1834–35; ''Fantasiestücke'' Op.&nbsp;12, 1832–37; ''Kinderszenen'' Op.&nbsp;15, 1838; ''[[Kreisleriana]]'' Op.&nbsp;16, 1838) und die [[Kunstlied|Lieder]], in denen Dichtung der Romantik und Musik buchstäblich verschmelzen, zum Beispiel im Liederkreis Op.&nbsp;24 (Text [[Heinrich Heine]], 1849), in ''Myrthen'' Op.&nbsp;25 (1840) und im Liederkreis Op.&nbsp;39 (Text [[Joseph von Eichendorff]], 1840). Schumanns [[Sinfonie]]n (1841–51), das [[Klavierkonzert (Schumann)|Klavierkonzert]] Op.&nbsp;54 (1841/1845) und die Sonaten sind durch romantisch-poetische Gehalte geprägt. Mit der Oper ''[[Genoveva (Oper)|Genoveva]]'' (1850) suchte er sich auch die Bühne zu erschließen. Romantisch ist in der Musik von Schumann die Tendenz zur Entgrenzung und Gattungsverschmelzung, die Abkehr von komplexen, vielgliedrigen Architekturen zugunsten des im Augenblick entfalteten „[[Idee|Einfalls]]“, der sich gegen [[Thema (Musik)|thematische]] Verarbeitung sträubt. Dabei werden der Musik neue, musiküberschreitende Gehalte zugeführt, „Unaussprechliches“ kann in der Musik bekundet werden.
=== Landesminister in Schleswig-Holstein (2012–2018) ===
[[Datei:Robert Habeck.JPG|mini|hochkant|Robert Habeck, 2012]]


Schumann und [[Frédéric Chopin]] entdeckten in der Klaviermusik den lyrischen Eigenwert des Klangs und der figurativen [[Virtuose|Virtuosität]] für die Vermittlung des Poetischen. Zeitlich vorgelagert ist zum Teil der romantische Klassizismus von [[Felix Mendelssohn Bartholdy]], dem manches aus der Opern- und [[Instrumentalmusik]] von Hoffmann, Spohr und anderen noch zuzurechnen wäre. Vor allem in Mendelssohns Liedern ohne Worte (1830–45) sowie in der Musik zum Sommernachtstraum (1842, Ouvertüre schon 1826) erscheint im virtuosen Umgang mit geprägten Idiomen eine sublime Stimmungspoesie. Reflexionen von Natur- und Landschaftsbildern sind in seinen Hauptwerken ebenso wesentliche Elemente wie die Vorstellung des schwerelosen Elfentreibens. Die engstens mit Bestrebungen der literarischen Romantik verknüpfte Entdeckung und Verklärung der Musik der Vergangenheit (zum Beispiel [[Giovanni Pierluigi da Palestrina|Palestrina]]-Renaissance), vorbereitet durch [[Carl Friedrich Zelter]]s Wirken an der [[Sing-Akademie zu Berlin]] sowie durch Hoffmanns kunsttheoretische Arbeiten (Alte und neue Kirchenmusik, 1814) und Kompositionen, wurde in vollem Umfang erst durch Mendelssohns Aufführung von [[Johann Sebastian Bach]]s [[Matthäus-Passion (J. S. Bach)|Matthäus-Passion]] in Berlin (1829) musikgeschichtlich nutzbar gemacht. Viele Romantiker studierten bei Komponisten, die mit den Wiener Klassikern keine unmittelbare Berührung hatten.
Nach der Wahl 2012 wurde er zum stellvertretenden [[Ministerpräsident]]en und zum [[Minister]] für [[Energiewende]], [[Landwirtschaft]], [[Umwelt]] und ländliche Räume ernannt. Ein politischer Erfolg im Juli 2015 war der sogenannte „Muschelfrieden“, eine Vereinbarung für eine naturverträgliche Miesmuschelkulturwirtschaft.<ref>https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/2015/0715/MELUR_150713_muschelfischerei.html</ref>


Die Zentren der musikalischen Romantik befanden sich vorzugsweise in Nord- und [[Mitteldeutschland]] ([[Berlin]], [[Dresden]], [[Leipzig]]). Eine Romantik eigenen Rechts entfaltete sich in der Klaviermusik von Chopin (Études Op.&nbsp;10 1829–32; Études Op.&nbsp;25, 1832–36, [[Préludes (Chopin)|Préludes Op.&nbsp;28]], 1836–39; Mazurkas, [[Nocturnes (Chopin)|Nocturnes]], Balladen; [[1. Klavierkonzert (Chopin)|Konzerte e-Moll Op.&nbsp;11]], 1830 und [[2. Klavierkonzert (Chopin)|f-Moll Op.&nbsp;21]], 1829). Auch im virtuosen Aufschwung ist seine Musik fast immer durchdrungen von [[Melancholie]] und [[Fatalismus]]. Noch mehr als bei Schumann ist in den Werken Chopins, die von Schumann begeistert begrüßt wurden, der subjektive [[Gestus]] und der [[Reflexion (Psychologie)|Reflex]] auf ein leidend-sensibles [[Ich]] spürbar, das sich in romantischer Sehnsucht verzehrt.  
Nach Bildung einer [[Jamaika-Koalition]] von CDU, FDP und Grünen nach der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017]] wurde er am 28. Juni 2017 im [[Kabinett Günther]] erneut zum [[Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein|Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt ernannt, jetzt mit den erweiterten Aufgabengebieten Natur und Digitalisierung]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/v_node.html;jsessionid=6BA29271F5217B68C60860995B1843F2 |titel=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung |hrsg=Landesportal Schleswig-Holstein |datum=2017-06-28 |zugriff=2017-06-28 }}</ref> In seiner Amtszeit setzte er sich immer wieder für den Ausbau der erneuerbaren Energien ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article175608439/Habeck-fordert-mehr-Tempo-bei-Energiewende.html |titel=Habeck fordert mehr Tempo bei Energiewende |hrsg=WELT |datum=2018-04-19 |zugriff=2019-02-11 }}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.shz.de/deutschland-welt/wirtschaft/forderung-an-neue-bundesregierung-habeck-will-mehr-windenergie-zulassen-id17801296.html |titel=Forderung an neue Bundesregierung: Habeck will mehr Windenergie zulassen |hrsg=sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG |datum=2017-09-11 |zugriff=2019-02-11 }}</ref> Die in Schleswig-Holstein installierte Leistung an erneuerbaren Energien steigerte sich von 5,3 [[Gigawatt]] im Jahr 2012 auf 10,1 Gigawatt im Jahr 2016.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Energiewende/Daten/pdf/Monitoringbericht2018.pdf;jsessionid=06637BA6C13418DEEBC88C2A4F1612A0?__blob=publicationFile&v=9 |titel=Tabellen und Abbildungen zum Energiewende- und Klimaschutzbericht der Landesregierung; Abbildung 10|hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig-Holstein; Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein|datum=2018-06-19 |zugriff=2019-02-11 }}</ref> Außerdem wurde aufgrund der Ablehnung der Landesregierung der Bau des [[SüdWestStrom#Aufgegebene Projekte|geplanten Kohlekraftwerks Brunsbüttel]] gestoppt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article108337878/Endgueltige-Absage-an-Kohlekraftwerk-fuer-Brunsbuettel.html |titel=Endgültige Absage an Kohlekraftwerk für Brunsbüttel|hrsg=Hamburger Abendblatt|datum=2012-07-19 |zugriff=2019-02-11 }}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://data.bi-unterelbe.net/Daten/pdf/SWS-PM_Kein_Kohlekraftwerk_20120719.pdf |titel=SüdWestStrom baut kein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel|hrsg=SüdWestStrom|datum=2012-07-19 |zugriff=2019-02-11 }}</ref> Im Mai 2018 reichte er seinen Rücktritt vom Ministeramt ein, da nach den Parteistatuten von [[Bündnis 90/Die Grünen]] die Vereinbarkeit der Mitgliedschaft im Bundesvorstand mit einem Ministeramt nur für eine Übergangszeit von acht Monaten zulässig ist.<ref>§ 16 Abs. 5 der Satzung des Bundesverbands der Partei Bündnis 90/Die Grünen.</ref> Dieser Schritt wurde erst durch eine Satzungsänderung möglich, die auf einem Parteitag der Grünen im Januar 2018 zugunsten der Kandidatur Habecks beschlossen wurde.<ref>{{cite web|url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-01/gruene-heben-trennung-von-amt-und-mandat-auf|title=Robert Habeck: Grüne lockern Trennung von Partei- und Regierungsamt|website=ZEIT ONLINE}}</ref> Am 31. August 2018 schied Habeck aus dem Kabinett in Schleswig-Holstein aus.<ref>{{Literatur |Autor=Sven-Michael Veit |Titel=Robert Habeck über grüne Leitlinien: „Wir müssen radikaler werden“ |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2018-07-17 |ISSN=0931-9085 |Online=https://www.taz.de/!5517962/ |Abruf=2018-07-17}}</ref> Aus dem Landtag ist er ebenfalls ausgeschieden.


Eine spezifisch [[Frankreich|französische]] Romantik repräsentiert die Instrumentalmusik von [[Hector Berlioz]]. Schlüsselwerke wie die ''[[Symphonie fantastique]]'' (1830), ''[[Harold en Italie]]'' (1834), die ''Symphonie dramatique Roméo et Juliette'' (1839) und andere zielten auf Kontamination der Gattungen durch Aufnahme dichterischer oder aus Dichtungen der Weltliteratur ([[William Shakespeare]], [[Vergil]], Goethe, [[George Gordon Byron]]) abgeleiteter und neu interpretierter Thematik. Sie eröffneten Regionen der hochgespannten, unerfüllbaren Sehnsucht, des Rausches, des Schweifens in Traumwelten und der visionären Phantastik, als deren Subjekt das neue (romantische) Bild des Künstlergenies hervortritt. Das hybride [[Genre]] der [[Programmmusik]] und der [[Sinfonische Dichtung|symphonischen Dichtung]] — Letztere insbesondere durch [[Franz Liszt]] geprägt und propagiert, später durch [[Richard Strauss]] erneut aufgegriffen — entspringt ebenfalls den Ideen der Romantik.
=== Urwahl für die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl (2017) ===
Im Mai 2015 erklärte Habeck, bei einer Urwahl der Grünen für die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl zu kandidieren.<ref>{{cite web|url=https://www.taz.de/!5009456/|title=Kommentar Spitzen-Kandidat Habeck: Mutig und angstfrei|first=Peter|last=Unfried|date=2015-05-05|publisher=www.taz.de}}</ref> Eine Bewerbungsrede für die Kandidatur um einen Sitz in der Doppelspitze des Bundesvorstands hielt er auf dem Landesparteitag der Grünen in Neumünster im April 2016.<ref>{{cite web|url=https://www.youtube.com/watch?v=5w5q4igryQc&sns=em|title=Robert Habeck  Bewerbungsrede für ein Votum zu Urwahl zur Bundestagswahl 2017|first=|last=GrueneSH|publisher=YouTube}}</ref> In der Wahl galt er zunächst in den Medien als Außenseiter, erhielt jedoch 35,74 % der Stimmen und unterlag damit nur knapp [[Cem Özdemir]], der sich mit 35,96 % als männlicher Teil der Doppelspitze durchsetzte; an dritter Stelle war [[Anton Hofreiter]] mit 26,19 % – weil eine Stichwahl nicht vorgesehen war, reichte die einfache Mehrheit.<ref>{{cite web|url=https://www.gruene.de/ueber-uns/2017/katrin-goering-eckardt-und-cem-oezdemir-gewinnen-die-urwahl.html|title=Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir gewinnen die Urwahl|date=2017-01-18|website=www.gruene.de|accessdate=2019-06-06|archiveurl=https://web.archive.org/web/20181213152401/https://www.gruene.de/ueber-uns/2017/katrin-goering-eckardt-und-cem-oezdemir-gewinnen-die-urwahl.html|publisher=Bündnis 90/Die Grünen|archivedate=2018-12-13|offline=yes}}</ref> Er kandidierte dann bei der Bundestagswahl nicht.


Auch in der italienischen und [[Französische Oper|französischen Oper]] zwischen 1830 und ca. 1850 sind romantische Einschläge unüberhörbar. Vorab [[Vincenzo Bellini]]s weich-elegisches Melos, das aber nicht weniger die anfeuernde Leidenschaft kennt, ist stets als genuine Romantik begriffen worden. Sie begegnet auch in den Opern [[Gaetano Donizetti]]s, tritt dann aber im Frühwerk von [[Giuseppe Verdi]] wieder in den Hintergrund. Eher sekundär sind gleichfalls die romantischen Züge in der französischen [[Grand opéra|Großen Oper]] ([[Giacomo Meyerbeer]], [[Daniel-François-Esprit Auber]]). Stand dort der szenische, dekorative Aufwand romantischer Verinnerlichung entgegen, so ließ bei Verdi der dramatisch unerbittliche Nerv seiner Musik Romantisches nur am Rande aufkommen. Über das Schicksalsdrama und das historisch-symbolische Drama ist, aufs Ganze gesehen, auch die Oper des 19. Jahrhunderts mit der europäischen Romantik verknüpft, die in [[Frankreich]] mit [[François-René de Chateaubriand]] (Génie du Christianisme, 1802), [[Alphonse de Lamartine]], [[Victor Hugo]], [[Alfred de Musset]] und [[Charles Baudelaire]], in [[Italien]] mit [[Alessandro Manzoni]] und [[Giacomo Leopardi]] sowie in [[England]] mit [[Samuel Taylor Coleridge]], Byron, [[Percy Bysshe Shelley]] und [[John Keats]] einen geistigen Umschwung bewirkt hatte.
Nach der [[Bundestagswahl 2017]] war er einer der grünen Unterhändler während der [[Jamaika-Sondierungsgespräche 2017|Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition]], die nach der Ablehnung durch die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] beendet wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.taz.de/!5499262/ |titel=Grün, grüner, am grünsten |titelerg=Gehört Grünlinks die Zukunft? Und wie lässt sich eine Gesellschaft wirklich verändern? Zum ersten Mal haben sich die grünen Parteichefs der Niederlande und Deutschlands getroffen: Jesse Klaver und Robert Habeck im Gespräch |autor=Jesse Klaver und Robert Habeck im Interview mit Peter Unfried |hrsg=Die Tageszeitung (taz) |datum=2018-04-28 |zugriff=2018-04-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gruene-ueber-koalitionsverhandlungen-wir-sollten-das-neuwahl-gerede-endlich-einstellen/20542436.html |titel=Grüne über Koalitionsverhandlungen: „Wir sollten das Neuwahl-Gerede endlich einstellen“ |titelerg=Die Grünen grübeln über das Gelingen einer Jamaika-Koalition. Der grüne Jamaika-Unterhändler Robert Habeck hofft darauf, dass sich CDU, CSU, FDP und Grüne doch noch auf einander zubewegen. |hrsg=www.handelsblatt.com |datum=2017-11-05 |zugriff=2018-04-29}}</ref>


== Zeitliche Gliederung ==
=== Bundesvorsitzender der Grünen (seit 2018) ===
=== Frühromantik ===
Am 27. Januar 2018 wurden Habeck und [[Annalena Baerbock]] zu Bundesvorsitzenden gewählt<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/gruenen-parteitag-baerbock-und-habeck-sind-neue-gruenen-vorsitzende-1.3843505 |titel=Baerbock und Habeck sind neue Grünen-Vorsitzende |hrsg=www.sueddeutsche.de |datum=2018-01-27 |zugriff=2018-04-29}}</ref> und am 16.&nbsp;November 2019 für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt.<ref>''[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-annalena-baerbock-als-chefin-wiedergewaehlt-a-1296861.html Baerbock und Habeck als Grünen-Spitzenduo wiedergewählt - mit starken Ergebnissen].'' [[Spiegel Online]], 16. November 2019, abgerufen am 18. November 2019.</ref> Im Juli 2020 kündigte Habeck an, bei der [[Bundestagswahl 2021]] als Direktkandidat für den [[Bundestagswahlkreis Flensburg – Schleswig|Wahlkreis Schleswig – Flensburg]] anzutreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/regionales/hamburg/article211073469/Robert-Habeck-tritt-als-Direktkandidat-zur-Bundestagswahl-an.html |titel=Robert Habeck tritt als Direktkandidat zur Bundestagswahl an |abruf=2020-12-12 |werk=[[Die Welt]] |datum=2020-07-06}}</ref>
[[Datei:Beethoven.jpg|mini|[[Ludwig van Beethoven]]]]
[[Datei:Franz Schubert.jpg|mini|[[Franz Schubert]]]]


Der Übergang der [[Wiener Klassik]] zur Romantik findet sich im Werk [[Ludwig van Beethoven]]s. Vielen typisch romantischen Elementen begegnet man in seinen Werken zum ersten Mal. Der bedeutendste Vertreter der eigentlichen Frühromantik ist jedoch [[Franz Schubert]]. Auf diesem Gebiet wird sein Schaffen durch die [[Ballade]]n [[Carl Loewe]]s ergänzt. Wichtig für die Entwicklung der deutschen [[Oper]] ist [[Carl Maria von Weber]], vor allem mit seinem volkstümlichen ''Freischütz''. Dazu kommen fantastisch-schauerliche Stoffe von [[Heinrich Marschner]] und schließlich die heitere Spieloper von [[Albert Lortzing]], während [[Louis Spohr]] hauptsächlich durch seine Instrumentalmusik bekannt wurde. Noch größtenteils der Klassik verhaftet ist das Schaffen von [[Johann Nepomuk Hummel]], [[Ferdinand Ries]] sowie des Franzosen [[George Onslow]].
== Politische Positionen ==
[[Datei:2018-09-25 Robert Habeck 9550.jpg|mini|Robert Habeck (2018)]]


[[Italien]] erlebte in der Frühromantik die Blütezeit der [[Belcanto]]-Oper, verbunden mit den Namen von [[Gioachino Rossini]], [[Gaetano Donizetti]] und [[Vincenzo Bellini]]. Während von Rossini in erster Linie heute die komischen Opern bekannt sind, oft nur durch ihre mitreißenden [[Ouvertüre]]n, überwiegen bei Donizetti und Bellini tragische Inhalte. Der bedeutendste italienische Instrumentalkomponist dieser Zeit war der legendäre „Teufelsgeiger“ [[Niccolò Paganini]].
=== Energie- und Umweltpolitik ===
Von 2014 bis 2016 war er als Mitglied der Landesregierung auch Ordentliches Kommissionsmitglied in der [[Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe]] (Endlagerkommission) gemäß § 3 [[Standortauswahlgesetz]].<ref>[https://www.bundestag.de/blob/434430/35fc29d72bc9a98ee71162337b94c909/drs_268-data.pdf Abschlussbericht der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe, Seite 550]</ref> Bezüglich eines atomaren Endlagers in Deutschland vertrat Habeck die Ansicht, ein Standort in Gorleben könne „nicht aus politischen Gründen“ ausgeschlossen werden, und erklärte zu der 2014 eingesetzten [[Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe|Endlagerkommission]]: „Die Kommission wurde unter dieser Bedingung eingesetzt.“<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/gorleben-ballast-im-schacht-1.2981039 Gorleben: Ballast im Schacht] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 5. Mai 2016</ref> Damit unterstützte er den umstrittenen Beschluss der Grünen Bundesdelegierten-Konferenz (BDK) von 2012, bei dem sich der ehemalige Bundesumweltminister [[Jürgen Trittin]] durchsetzte.<ref>[http://wendland-net.de/post/der-beschluss-der-bdk-47931 Grüne: ''Gorleben ist ungeeignet und geologisch verbrannt.''] Blog vom 19. November 2012</ref>


In [[Frankreich]] entwickelte sich einerseits die leichte [[Opéra-comique (Werkgattung)|Opéra comique]], ihre Vertreter sind [[François-Adrien Boieldieu]], [[Daniel-François-Esprit Auber]] und [[Adolphe Adam]], Letzterer auch durch seine [[Ballett]]e bekannt. Man kann ebenfalls den berühmten exzentrischen Komponist und Harfenist [[Robert Nicolas-Charles Bochsa]] zitieren (sieben Opern). Daneben kam die Grand opéra mit pompösen Bühnenbildern, Balletten und großen Chören auf. Ihr erster Vertreter war [[Gaspare Spontini]], ihr bedeutendster [[Giacomo Meyerbeer]].
=== Naturschutz- und Agrarpolitik ===
Bei der Debatte um den Konflikt zwischen Weidetierhaltern und den gesetzlich geschützten [[Wölfe in Deutschland|Wolfspopulationen in Deutschland]] hat Habeck langjährige Erfahrung. Bereits 2001 kam ''Jagd auf den Wolf'', ein Jugendbuch von ihm und seiner Frau Andrea Paluch zum Themengebiet heraus, das überarbeitet 2019 als ''Ruf der Wölfe'' eine Neuauflage erlebte.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/kultur/kinderbuch-ruf-der-woelfe-was-robert-habeck-kindern-erzaehlt/24521222.html ''Kinderbuch „Ruf der Wölfe“: Was Robert Habeck Kindern erzählt.''] [[Der Tagesspiegel]] vom 4. Juli 2019, abgerufen selbigen Datums.</ref> Als Landesminister in Schleswig-Holstein musste er den [[Verhandlung|Interessenausgleich]] zwischen Naturschutz und Landwirtschaft organisieren. Im Dezember 2018 dokumentierte die Presse seine Stellungnahme zu dem Konflikt. Einen erleichterten Abschuss von einzelnen Wölfen, die sich nachweislich „nicht artgerecht“ verhielten, fand er vorstellbar. Nichts dagegen hielt er von den geforderten Obergrenzen oder systematischen Abschuss der Tiere zum Schutz der Nutztierhalter. Bei dem teilweise erbitterten Streit um den Wolf „gehe es nur ums Gewinnen, nicht um einen [[Konsens]], er wolle da einen anderen Politikstil.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/brandenburg-robert-habeck-und-der-wolf/23758342.html ''Brandenburg: Robert Habeck und der Wolf.''] Der Tagesspiegel vom 13. Dezember 2018, abgerufen 4. Juli 2019.</ref>


Auch in anderen europäischen Ländern nahm die Musikentwicklung nun einen Aufschwung. Der [[Irland|Ire]] [[John Field]] komponierte die ersten [[Nocturne (Musik)|Nocturnes]] für [[Klavier]], in [[Dänemark]] wirkte [[Friedrich Kuhlau]] und der [[Schweden|Schwede]] [[Franz Berwald]] schrieb vier sehr eigenwillige [[Sinfonie]]n.
Habeck betonte wiederholt die Notwendigkeit, durch konsequente [[Jagd]] die Bestände von [[Reh]], [[Wildschwein]] und anderem [[Schalenwild]] zu regulieren, um die [[Wildschaden|Wildschäden]] in der Land- und [[Forstwirtschaft]] auf einem hinnehmbaren Niveau zu halten.<ref>{{Literatur |Autor=Lukas Dörrie |Titel=Afrikanische Schweinepest in Deutschland: Wild Wild Schwein |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2017-12-21 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/!5469855/ |Abruf=2019-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/schweinepest-daenemark-will-grenzzaun-zu-deutschland-bauen-a-1199445.html |titel=Angst vor Schweinepest: Dänemark will Grenzzaun zu Deutschland bauen |werk=Spiegel Online |datum=2018-03-22 |abruf=2019-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Nicola Kabel |url=http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/2012_neu/1212/MELUR_121207_Jagd_und_Artenschutz.html;jsessionid=5B40F699FC6033B01D11588AD3AF65FE.delivery2-master?nn=fff207bf-f474-4c9b-ad8e-c7f3446553c2 |titel=Umweltminister Robert Habeck stellt Jagd- und Artenschutzbericht 2012 vor: |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |datum=2012-12-07 |abruf=2019-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Artenvielfalt-in-Schleswig-Holstein-bleibt-bedroht-Seeadler-und-Kraniche-breiten-sich-aus-Robert-Habeck-stellt-Jagd-und-Artenschutzbericht-vor |titel=Seeadler und Kraniche breiten sich aus |werk=Kieler Nachrichten |datum=2013-12-02 |abruf=2019-12-09}}</ref>


=== Hochromantik ===
Im April 2016 äußerte Habeck die Ansicht, dass der Art der modernen [[Tierhaltung]] und der damit verbundenen Tötung von Nutztieren für Nahrungsmittelzwecke durch das Vorhandensein reichlicher Lebensmittelalternativen eine wichtige Begründung fehle.<ref>{{cite web|url=https://www.topagrar.com/schwein/news/habeck-toetung-von-nutztieren-ist-nicht-mehr-zu-rechtfertigen-9569854.html|title=Habeck: Tötung von Nutztieren ist nicht mehr zu rechtfertigen|date=2018-08-06|website=top agrar}}</ref>
[[Datei:Robert Schumann 1839.jpg|links|mini|[[Robert Schumann]]]]


Die Hochromantik lässt sich in zwei Phasen einteilen. In der ersten Phase erreicht die eigentliche romantische Musik ihren Höhepunkt. Der [[Polen (Ethnie)|Pole]] [[Frédéric Chopin]] lotete in seinen Charakterstücken und Tänzen für Klavier bislang unbekannte Gefühlstiefen aus. [[Robert Schumann]], am Ende seines Lebens geistig umnachtet, stellt in Person wie in Musik geradezu den Prototyp des leidenschaftlichen, von Tragik beschatteten romantischen Künstlers dar. Seine eigenwilligen Klavierstücke, Kammermusikwerke und Sinfonien sollten die folgende Musikergeneration nachhaltig beeinflussen. [[Franz Liszt]], der deutschen Minderheit in Ungarn entstammend, war einerseits ein umschwärmter Klaviervirtuose, legte aber andererseits mit seinen harmonisch kühnen [[Sinfonische Dichtung|sinfonischen Dichtungen]] auch den Grundstein für die fortschrittliche „[[Neudeutsche Schule]]“. Ebenfalls der Programmmusik verpflichtet war die Technik der ''[[Leitmotiv|Idée fixe]]'' (Leitmotiv) des Franzosen [[Hector Berlioz]], der auch maßgeblich das Orchester erweiterte. [[Felix Mendelssohn Bartholdy]] orientierte sich wieder mehr an der klassizistischen Formensprache und wurde ein Vorbild besonders für [[Skandinavien|skandinavische]] Komponisten wie den Dänen [[Niels Wilhelm Gade]].  
=== Wirtschafts- und Sozialpolitik ===
Habeck ist ein Befürworter des [[Mietendeckel|Berliner Mietendeckels]], den er als Überbrückungsinstrument bis zum Bau von ausreichend Wohnungen sieht.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Christine Richter (Journalistin)|Christine Richter]] |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article227515347/Habeck-verteidigt-den-Mietendeckel-beim-VBKI.html |titel=Habeck verteidigt den Mietendeckel beim VBKI |werk=Morgenpost.de |datum=2019-10-30 |abruf=2019-11-29}}</ref>


In der Oper dominierten in Deutschland noch die Spielopern von [[Otto Nicolai]] und [[Friedrich von Flotow]], als [[Richard Wagner]] seine ersten romantischen Opern schrieb. Auch die frühen Werke von [[Giuseppe Verdi]] orientierten sich noch am Belcanto-Ideal der älteren Generation. In Frankreich wurde von [[Ambroise Thomas]] und [[Charles François Gounod|Charles Gounod]] die [[Opéra lyrique]] entwickelt. Die [[Russland|russische]] Musik fand ihre eigene Sprache in den Opern von [[Michail Iwanowitsch Glinka|Michail Glinka]] und [[Alexander Sergejewitsch Dargomyschski|Alexander Dargomyschski]].
=== Perspektiven in und nach der Corona-Krise ===
In einem Interview mit dem Tagesspiegel Ende Mai 2020 erwägt Habeck anlässlich der [[COVID-19-Pandemie|Corona-Krise]], dass Gesundheitsvorsorge „vielleicht zum ersten Mal“ wichtiger gewesen sei als Gewinninteressen und Wirtschaftswachstum. „Die Lehre daraus ist, dass wir unsere Wirtschaft so gestalten, dass sie den gemeinsamen Interessen dient und krisenfest wird.“ Umwelt- und Klimaschutz seien Teil der Gesundheitsvorsorge. „Die Zeit der kleinen Kompromisse ist vorbei. Alle Parteien können viel größer denken.“ Mit dem zur Krisenbewältigung mobilisierten Geld müssten sowohl Wirtschafts- als auch Klimakrise bekämpft werden. Der frühere Einwand, ein [[Zulässige Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr (Deutschland)# Diskussion um ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen|Tempolimit auf deutschen Autobahnen]] würde die Freiheit einschränken, wirke nach den Entscheidungen in der Corona-Krise geradezu lächerlich. „Wenn man mutig agiert, kann man die Bereitschaft zur Veränderung breit verankern. Ehrgeizige Politik hat eine zweite Luft bekommen.“<ref>''„Die Zeit der kleinen Kompromisse ist vorbei.“ Grünen-Chef Robert Habeck über Konjunkturpaket, Kanzlerin und Kurzstreckenflüge.'' In: [[Der Tagesspiegel]], 31. Mai 2020, S. 3. ([https://www.tagesspiegel.de/politik/robert-habeck-zur-corona-politik-der-kanzlerin-merkel-hat-ein-machtvakuum-aufkommen-lassen/25874684.html Onlinefassung unter geändertem Titel]; abgerufen am 31. Mai 2020.)</ref>


Die zweite Phase der Hochromantik, teilweise auch Neuromantik genannt, läuft parallel mit der Stilrichtung des Realismus in der Literatur und der bildenden Kunst. In seiner zweiten Schaffenshälfte entwickelte Wagner nun seine [[Leitmotiv]]technik, mit der er den ohne [[Arie]]n durchkomponierten vierteiligen ''[[Der Ring des Nibelungen|Ring des Nibelungen]]'' zusammenhält; das Orchester wird sinfonisch behandelt, die [[Chromatik]] erreicht in ''Tristan und Isolde'' ihren äußersten Punkt. Eine ganze Jüngerschar steht unter dem Einfluss der progressiven Ideen Wagners, unter ihnen zum Beispiel [[Peter Cornelius (Komponist)|Peter Cornelius]]. Dagegen entstand eine Opposition zahlreicher konservativerer Komponisten, denen [[Johannes Brahms]], der in Sinfonik, [[Kammermusik]] und Lied eine logische Fortführung der Klassik anstrebte, aufgrund der Tiefe der Empfindung und einer meisterlichen [[Komposition (Musik)|Kompositionstechnik]] zum maßstabsetzenden Vorbild wurde. Zu dieser Partei werden unter anderem [[Robert Volkmann]], [[Friedrich Kiel]], [[Carl Reinecke]], [[Max Bruch]], [[Josef Gabriel Rheinberger]] und [[Hermann Goetz]] gerechnet.  
== Kritik ==
Im Januar 2019 geriet Habeck in die Kritik, nachdem er auf Twitter ein Video veröffentlicht hatte, in dem er ankündigte, die Grünen würden bei der [[Landtagswahl in Thüringen 2019]] dafür sorgen, dass Thüringen ein „offenes, freies, liberales, demokratisches Land ''wird''“. Diese Aussage wurde ihm von manchen Beobachtern so ausgelegt, als sei Thüringen nach Habecks Ansicht kein solches Land. Ähnlich hatte er sich bereits vor der [[Landtagswahl in Bayern 2018]] geäußert, wo er die Bayern aufforderte, „die Alleinherrschaft der CSU zu beenden, damit ''endlich'' wieder Demokratie herrsche im Freistaat“. Habeck gestand daraufhin seinen Fehler ein und schrieb in einer Stellungnahme, er habe es „anders gesagt“ als gemeint – „‚wird‘ statt ‚bleibt‘, ein kleines Wort, ein echter Fehler“. Diesen Vorfall nahm er zusammen mit dem zuvor bekannt gewordenen Diebstahl von persönlichen Daten durch einen Hacker zum Anlass, seine Accounts bei [[Twitter]] und [[Facebook]] zu löschen<ref>{{Internetquelle|url=https://www.sueddeutsche.de/politik/facebook-twitter-habeck-gruene-1.4277407|titel=Habeck will seine Accounts bei Facebook und Twitter löschen|datum=2019-01-07|autor=Philipp Saul|werk=[[SZ.de]]|zugriff=2019-06-16}}</ref>, blieb aber bei [[Instagram]].<ref>{{Internetquelle|url=https://m.faz.net/aktuell/politik/inland/robert-habeck-ueber-abschied-von-twitter-und-facebook-15980150.html|titel=Habeck: Twitter ist ein Instrument der Spaltung|werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2019-01-09|abruf=2020-08-19}}</ref>


Daneben traten einige bedeutende Einzelgänger auf den Plan, unter denen [[Anton Bruckner]] besonders herausragt. Obwohl Wagner-Anhänger, unterscheidet sich sein formklarer Stil wesentlich von dem jenes Komponisten. So leitet sich zum Beispiel die blockhafte Instrumentation von Bruckners Sinfonien von den [[Register (Orgel)|Registern]] der Orgel her. Im ideologischen Kampf gegen die Widersacher Wagners wurde er von dessen Anhängern als Widerpart von Brahms dargestellt. Auch [[Felix Draeseke]], der ursprünglich von Liszt ausgehend „Zukunftsmusik in klassischer Form“ schrieb, steht kompositorisch zwischen den Parteien.  
== Werke ==
* ''Das Land in mir. Gedichte.'' Mit Photographien von Jens Gedamke. Kiel 1990, ohne ISBN.
* ''Traumblind. Ein Gefühl wie Freiheit''. SOLDI-Verlag, Hamburg 1990, ISBN 3-928028-04-9.
* ''Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte: eine stilkritische Untersuchung'', Königshausen und Neumann, Würzburg 1997, ISBN 9783826012808.
* mit Andrea Paluch: ''Hauke Haiens Tod''. S. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-059010-4. Taschenbuchausgabe: Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-15976-8, Neuauflage Taschenbuch: Piper, München 2006, ISBN 3-492-24699-0.
* ''Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität'', Verlag Königshausen&Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9. (= Univ. Hamburg, Diss. 2000)
* mit Andrea Paluch: ''Jagd auf den Wolf''. Piper, München 2001, überarbeitete Neuausgabe: ''Ruf der Wölfe'', Edel Kids Books, Hamburg 2019, 158 S., ISBN 978-3-96129-092-5.
* mit Andrea Paluch: ''Der Schrei der Hyänen''. Piper, München 2004, ISBN 3-492-04611-8. Taschenbuchausgabe: Piper, München 2005, ISBN 3-492-24381-9.
* mit Andrea Paluch: ''Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf''. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04706-8.
* mit Andrea Paluch: ''Zwei Wege in den Sommer''. Patmos, Düsseldorf 2006, ISBN 3-7941-8046-1.
* mit Andrea Paluch: ''Unter dem Gully liegt das Meer''. Patmos, Düsseldorf 2007, ISBN 3-7941-8071-2.
* ''Verwirrte Väter – oder: Wann ist der Mann ein Mann''. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-06989-0.
* mit Andrea Paluch: ''1918 – Revolution in Kiel: Mit dem Schauspiel „Neunzehnachtzehn“''. Boyens, Heide 2008, ISBN 978-3-8042-1264-0.
* mit Andrea Paluch: ''SommerGIG''. Patmos, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-7941-7075-3.
* ''Patriotismus: ein linkes Plädoyer''. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 1. Aufl., 2010, ISBN 978-3-579-06874-9.
* ''Wer wagt, beginnt. Die Politik und ich''. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2016, ISBN 978-3-462-04949-7.
* ''Wer wir sein könnten. Warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05307-4.


Auch Verdi erreichte, wenn auch auf andere Weise als Wagner, den Weg zum durchkomponierten [[Musikdrama]]. Seine immense Ausstrahlung ließ in Italien alle anderen Komponisten verblassen, so auch [[Amilcare Ponchielli]] und [[Arrigo Boito]], der auch [[Librettist]] seiner späten Opern ''Otello'' und ''Falstaff'' war.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Robert Habeck}}


In Frankreich hingegen triumphierte zunächst einmal die leichte Muse in Form der gesellschaftskritischen [[Operette]]n von [[Jacques Offenbach]]. Die lyrische Oper fand ihren Höhepunkt in den Werken von [[Jules Massenet]], während in der ''Carmen'' von [[Georges Bizet]] das erste Mal der Realismus einzog. Eine stilistische Brücke zur deutschen Musik schlug [[Louis Théodore Gouvy]]. Die Opern, Sinfonien und Kammermusikwerke des äußerst vielseitigen [[Camille Saint-Saëns]] waren genauso wie die Ballette von [[Léo Delibes]] eher traditionsorientiert. Neue Orchesterfarben fanden sich in den Kompositionen von [[Édouard Lalo]] und [[Emmanuel Chabrier]]. Mit dem gebürtigen [[Belgien|Belgier]] [[César Franck]] ging eine Wiederbelebung der Orgelmusik einher, die [[Charles-Marie Widor]], später dann [[Louis Vierne]] und [[Charles Tournemire]] fortsetzten.
== Literatur ==
 
* Claudia Reshöft: ''Robert Habeck. Eine exklusive Biographie.'' FinanzBuch Verlag, München 2020, ISBN 978-3-95972-291-9.
In fast allen europäischen Ländern bildete sich nun eine spezifische Nationalromantik heraus. Die von Glinka begonnene nationalrussische Strömung wurde in Russland von der „[[Gruppe der Fünf]]“, so von [[Mili Alexejewitsch Balakirew|Mili Balakirew]], [[Alexander Porfirjewitsch Borodin|Alexander Borodin]], [[Modest Petrowitsch Mussorgski|Modest Mussorgski]] und [[Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow|Nikolai Rimski-Korsakow]] und [[César Cui]], fortgesetzt. Westlicher orientiert waren [[Anton Grigorjewitsch Rubinstein|Anton Rubinstein]] und [[Pjotr Iljitsch Tschaikowski|Pjotr Tschaikowski]], dessen Ballette und Sinfonien große Popularität erlangten.
 
Die [[Tschechien|tschechische]] Nationalmusik begründete [[Bedřich Smetana]] mit seinen Opern und den an Liszt orientierten sinfonischen Dichtungen. Die Sinfonien, Konzerte und Kammermusikwerke von [[Antonín Dvořák]] haben hingegen Brahms zum Vorbild. In Polen war [[Stanisław Moniuszko]] der führende Opernkomponist, in Ungarn [[Ferenc Erkel]]. [[Norwegen]] brachte mit [[Edvard Grieg]], Schöpfer lyrischer Klavierwerke, Lieder und Orchesterwerke wie der ''[[Peer-Gynt-Suite]]'', seinen bekanntesten Komponisten hervor; [[England]]s Stimme erklang mit dem an Brahms orientierten, vor allem als Chorkomponisten und Sinfoniker tätigen, [[Hubert Parry]] sowie den skurrilen Operetten [[Arthur Sullivan]]s.
 
=== Spätromantik ===
[[Datei:Max Liebermann Bildnis Richard Strauss.jpg|mini|[[Richard Strauss]]]]
 
In der Spätromantik, auch Nachromantik genannt, werden die traditionellen Formen und Elemente der Musik weiter aufgelöst. Eine immer farbigere Orchesterpalette, ein immer größeres Aufgebot an musikalischen Mitteln, das Ausreizen der [[Tonalität (Musik)|Tonalität]] bis an ihre Grenzen, übersteigerte Emotionen und eine zunehmend individuellere Tonsprache des einzelnen Komponisten sind typische Kennzeichen; die Musik wird an die Schwelle der [[Moderne]] geführt.
 
So erreichten die Sinfonien von [[Gustav Mahler]] vorher nicht gekannte Ausmaße, geben teilweise die traditionelle Viersätzigkeit auf und enthalten oft Vokalanteile. Doch hinter der monumentalen Fassade findet sich die moderne Expressivität des [[Fin de siècle]]. Diese psychologische Ausdruckskraft enthalten im Kleinen auch die Lieder von [[Hugo Wolf]], Miniaturdramen für Stimme und Klavier. Stärker der Tradition verpflichtet, besonders an Bruckner orientiert, sind die Sinfonien von [[Franz Schmidt (Komponist)|Franz Schmidt]] und [[Richard Wetz]], während [[Max Reger]] in seinen zahlreichen Instrumentalwerken zwar auf die Polyphonie [[Johann Sebastian Bach|Bachs]] zurückgriff, sie jedoch harmonisch äußerst kühn weiterentwickelte. Unter den zahlreichen Komponisten der Reger-Nachfolge ragen [[Julius Weismann]] und [[Joseph Haas]] hervor. Zu den herausragenden spätromantischen Tonschöpfern gehört weiterhin der eigenwillige [[Hans Pfitzner]]. Obwohl Traditionalist und entschiedener Gegner moderner Strömungen, stehen nicht wenige seiner Werke dem musikalischen Fortschritt der Zeit durchaus nahe. In seiner Nachfolge sind der vor allem als Opernkomponist hervorgetretene [[Walter Braunfels]] und der Sinfoniker [[Wilhelm Furtwängler]] zu nennen.
 
Für gesteigerte Emotionen eignete sich die Opernbühne besonders gut. Recht brav waren noch die Volks- und [[Märchenoper]]n von [[Engelbert Humperdinck]], [[Wilhelm Kienzl]] und [[Siegfried Wagner]], dem Sohn Richards. Doch schon [[Eugen d’Albert]] und [[Max von Schillings]] reizten mit einer deutschen Variante des [[Verismus]] die Nerven. Erotischer Symbolismus findet sich in den Bühnenwerken von [[Alexander von Zemlinsky]] und [[Franz Schreker]]. Noch weiter an die Grenzen der Tonalität ging [[Richard Strauss]] mit ''Salome'' und ''Elektra'', bevor er mit dem ''Rosenkavalier'' wieder traditionellere Wege beschritt. Im Stil den Werken von Strauss verwandt zeigen sich die Kompositionen [[Emil Nikolaus von Reznicek]]s und [[Paul Graener]]s.
 
In Italien dominierte auch in dieser Zeit noch immer die Oper. Hier entwickelte sich der Verismus, ein übersteigerter Realismus, der auf der Opernbühne leicht ins Plakative und Melodramatische umschlagen konnte. So sind [[Ruggero Leoncavallo]], [[Pietro Mascagni]] und [[Umberto Giordano]] trotz ihres umfangreichen Schaffens nur durch jeweils eine Oper bekannt geworden. Einzig das Schaffen [[Giacomo Puccini]]s hat sich komplett im Repertoire der Opernhäuser erhalten, obwohl auch ihm häufig Sentimentalität vorgeworfen wurde. Trotz einiger veristischer Werke galt [[Ermanno Wolf-Ferrari]] hauptsächlich als Wiederbeleber der [[Opera buffa]]. [[Ferruccio Busoni]], zeitweise in Deutschland lebender Verfechter einer modernen Klassizität, hinterließ ein eher konventionelles, wenig gespieltes Werk. So fand die Instrumentalmusik eigentlich erst mit dem vom Impressionismus beeinflussten [[Ottorino Respighi]] wieder ihren Platz in der italienischen Musik.
 
Der Begriff [[Impressionismus]] stammt aus der Malerei, und wie dort, entwickelte er sich auch in der Musik in Frankreich. In den Werken von [[Claude Debussy]] lösten sich die Strukturen in feinste Nuancen aus Rhythmik, Dynamik und Klangfarbe auf. Vorbereitet wurde diese Entwicklung im Schaffen von [[Vincent d’Indy]], [[Ernest Chausson]] und vor allem in den Liedern und der Kammermusik von [[Gabriel Fauré]]. Alle nachfolgenden französischen Komponisten wurden mehr oder weniger vom Impressionismus beeinflusst. Der bedeutendste unter ihnen war [[Maurice Ravel]], ein glänzender Orchestervirtuose. [[Albert Roussel]] verarbeitete erst [[Exotik|exotische]] Themen, bevor er wie Ravel [[Neoklassizismus (Musik)|neoklassizistische]] Tendenzen vorwegnahm. Auch [[Gabriel Pierné]], [[Paul Dukas]], [[Charles Koechlin]] und [[Florent Schmitt]] behandelten symbolistische und exotisch-[[Orientalismus (Kunst)|orientalische]] Stoffe. Der Einzelgänger [[Erik Satie]] war Schöpfer versponnener Klavierstücke und Idol der nachfolgenden Generation.
 
Hubert Parry sowie der Ire [[Charles Villiers Stanford]] leiteten in England die Spätromantik ein, die ihren ersten bedeutenden Vertreter in [[Edward Elgar]] hatte. Während er das [[Oratorium]] wiederbelebte und Sinfonien und Konzerte schrieb, widmete sich [[Frederick Delius]] mit einer eigenen Variante des Impressionismus besonders kleinen Orchesterbildern. [[Ethel Smyth]] schrieb in einem an Brahms gemahnenden Stil vor allem Opern und Kammermusik. Zum bedeutendsten Sinfoniker seines Landes wurde [[Ralph Vaughan Williams]], dessen Werke von englischen Volksliedern und der [[Renaissance]]musik inspiriert waren. [[Gustav Holst]] ließ in sein Schaffen griechische [[Mythologie]] und indische Weisheitslehren einfließen. Sehr eigenwillige Komponistenpersönlichkeiten am Übergang zur Moderne waren auch [[Havergal Brian]] und [[Frank Bridge]].
 
In Russland schmückte [[Alexander Konstantinowitsch Glasunow|Alexander Glasunow]] seine traditionelle Kompositionstechnik mit einer farbenprächtigen Orchesterpalette. Der [[Mystik]]er [[Alexander Nikolajewitsch Skrjabin|Alexander Skrjabin]] träumte von einer Synthese aus Farben, Klang und Düften. [[Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow|Sergei Rachmaninow]] schrieb melancholisch-pathetische Klavierstücke und -konzerte voller berauschender Virtuosität, während die Klavierwerke von [[Nikolai Karlowitsch Medtner|Nikolai Medtner]] lyrischer sind.
 
In Tschechien fand [[Leoš Janáček]], tief verwurzelt in der Musik seiner [[Mähren|mährischen]] Heimat, mit der Entwicklung der [[Sprachmelodie]] in seinen Opern neue Ausdrucksbereiche. Auch in der Musik von [[Zdeněk Fibich]], [[Josef Bohuslav Foerster]], [[Vítězslav Novák]] und [[Josef Suk (Komponist)|Josef Suk]] sind die heimischen Klänge unüberhörbar. Dagegen finden sich im Werk des Polen [[Karol Szymanowski]] neben Einflüssen der Folklore auch eine leicht morbide Exotik und später klassizistisches Maß.
 
Der bedeutendste dänische Komponist ist [[Carl Nielsen]], bekannt durch Sinfonien und Konzerte. Noch dominanter in seinem Land ist die Stellung des [[Finnland|Finnen]] [[Jean Sibelius]], ebenfalls ein Sinfoniker von schwermütiger Expressivität und klarer Liniengestaltung. In Schweden zeigen die Werke von [[Wilhelm Peterson-Berger]], [[Wilhelm Stenhammar]] und [[Hugo Alfvén]] einen typisch nordischen Konservatismus, und auch der Norweger [[Christian Sinding]] komponierte traditionell.
 
Auch die Stimme [[Spanien]]s erklang nun nach langer Zeit wieder, zuerst in den Klavierwerken von [[Isaac Albéniz]] und [[Enrique Granados]], dann in den Opern, Balletten und Orchesterwerken des vom Impressionismus beeinflussten [[Manuel de Falla]]. Schließlich traten mit [[Edward MacDowell]] und [[Amy Beach]] auch die ersten wichtigen Vertreter der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] auf. Doch schon das Werk von [[Charles Ives]] gehörte nur noch zum Teil der Spätromantik an – vieles darin war bereits radikal modern und wies weit ins 20.&nbsp;Jahrhundert.
 
== Romantische Musik als Welterfahrung ==
Trotz auseinandergehender Richtungen und Erscheinungsformen waren die romantischen Impulse bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts derart miteinander verkettet, dass mit gebotener Vorsicht von einer romantischen Epoche gesprochen werden kann, in der aber auch Gegenbewegungen zum Zuge kamen. Obwohl bis zum Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts und darüber hinaus romantische Gehalte und Einstellungen immer wieder und in manchen Werken exemplarisch zum Durchbruch kamen (von Wagners Oper ''[[Tristan und Isolde (Oper)|Tristan und Isolde]]'', 1857–59, über [[Johannes Brahms]], [[Anton Bruckner]] und [[Gustav Mahler]] bis zu [[Arnold Schönberg]], zum Beispiel Verklärte Nacht, 1899, ausdrücklich vor allem in den Werken von [[Hans Pfitzner]]), ist das Netz der Beziehungen zu locker gewebt, als dass hinreichend begründet von einer Epoche der [[Spätromantik]] oder Neuromantik, eher aber von einer Einstellung<ref>{{Internetquelle |autor=Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen |url=https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_N/Neoromantik.xml |titel=Neoromantik (Neuromantik) |datum=2002 |zugriff=2018-04-26 |sprache=de}}</ref> die Rede sein könnte.


Die romantische Welt- und Seinserfahrung löste sich von ihrer Bindung an eine Epoche. Dass Romantische Musik letztlich der Fixierung auf eine zeitlich begrenzte und geographisch lokalisierte Epoche widersteht, geht wohl auf ihre innersten Beweggründe zurück: Aufhebung realer Zeitlichkeit (zum Beispiel in der Musik der Wiener Klassiker), Niederlegung der Grenzen zwischen den Künsten, Beschwörung der Vergangenheit als fernes Idealbild (verklärte Ferne), Tendenz zur Entmaterialisierung (Entrückung) des Tons (überhaupt der Kunstmittel), daraus folgend die Sublimierung, Spiritualisierung, Absage an die [[Aufklärung]] (Nachtsymbolik), Einbruch des Irrationalen. Ferner sind folgende Kriterien zu nennen: [[Emphase]] und Gebrochenheit, Tendenz zur „offenen“ Form, die Subjektivierung jeglicher Erfahrung, so dass jede künstlerische Aussage als Reflex eines Erlebnisses auf das Subjekt anmutet.
== Weblinks ==
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* [http://www.robert-habeck.de/ Offizielle Webpräsenz] und Blog
* [http://www.paluch-habeck.de/ Andrea Paluch & Robert Habeck] – Literarische Website
* {{Literatur |Titel=Immer wieder diese Frage |Autor=Jana Hensel |Sammelwerk=Zeit Online |Datum=2019-06-04 |Online=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-06/robert-habeck-die-gruenen-harald-welzer-philcologne}}
;Interviews


Daraus folgt die Desintegration und [[Dissoziation (Psychologie)|Selbstauflösung]] des [[Subjekt (Philosophie)|Subjektes]] („Sehnsucht nach dem Tode“, [[Thomas Mann]]). Mit der Ineinssetzung von Ich und [[Außenwelt|Welt]] („Selbst dann bin ich die Welt!“, Tristan, 2.&nbsp;Akt) und mit der Erlösung durch Selbstauflösung schlug Wagner im Tristan das Grundthema der Romantik an, verlieh ihm jedoch ungeahnt neue Dimensionen. Aus der romantischen Herstellung „künstlicher Paradiese“ (Baudelaire) ergab sich die Idee des ''[[L’art pour l’art]]'', deren Überwindung eine der Haupttendenzen in den künstlerischen Aktionen der Gegenwart ist. Die Gegenkräfte gegen das Romantische, die sich in der 2.&nbsp;Hälfte des 19.&nbsp;Jahrhunderts allenthalben regten (Brahms, Bruckner, Mahler) und bis in die [[Konstruktivismus (Kunst)|konstruktivistischen]] Richtungen in der Kunst des 20.&nbsp;Jahrhunderts zu verfolgen sind, standen stets im Zeichen einer Wiedergewinnung von Objektivität, Realität und Entmachtung des willkürlich Subjektiven.
* {{Internetquelle |autor=Christoph Amend, Jochen Wegner|url=https://www.zeit.de/gesellschaft/2018-04/robert-habeck-alles-gesagt|titel=''Robert Habeck, ist die Welt noch zu retten – und die Grünen auch?''|werk=Alles gesagt? Interviewpodcast von Zeit Online|datum=2018-04-23|abruf=2020-09-20|abruf-verborgen=1}}
* [https://www.taz.de/!5555668/ ''Grünenchef Habeck über Europapolitik: „Boah, was für ein Move“''] Robert Habeck im Interview mit Barbara Junge und Ulrich Schulte in ''Die Tageszeitung (taz)'' vom 28. Dezember 2018.


== Siehe auch ==
* {{Internetquelle |autor=Georg Löwisch, Ulrich Schulte |url=https://www.taz.de/!5651653 |titel=''Grünen-Chefs über Macht: „Wir versuchen, es anders zu machen“'' |kommentar=Annalena Baerbock und Robert Habeck im Doppel-Interview |werk=[[Die Tageszeitung|Die Tageszeitung (taz)]] |datum=2020-01-10 |zugriff=2020-01-12 |abruf-verborgen=1}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Romantik (Musik)}}
* {{WikipediaDE|Musik der Romantik}}
 
== Literatur ==
* E. Kurth, Romantische Harmonik und ihre Krise in Wagners ''Tristan'' (1920, Nachdruck 1968)
* E. Istel, Die Blütezeit der musikalischen Romantik in Deutschland (1921)
* F. Strich, Deutsche Klassik und Romantik oder Vollendung und Unendlichkeit (1922, 1962)
* W. Kahl, Lyrische Klavierstücke der Romantik (1926)
* R. Benz, Die deutsche Romantik (1927, 1956)
* A. Schmitz, Das romantische Beethoven-Bild (1927)
* R. Ullmann, H. Gotthardt, Geschichte des Begriffs Romantik in Deutschland (1927) (Germanische Studien VI/50)
* E. Bücken, Die Musik des 19. Jahrhunderts bis zur Moderne (1929) (Handbuch der Musikwissenschaft o. Nr.)
* H. Eckhardt, Die Musikauffassung der französischen Romantik (1935) (Heidelberger Studien zur Musikwissenschaft 3)
* A. Damerini, Classicismo e romanticismo nella musica (1942)
* R. Dumnesil, La musique romantique française (1945)
* W. Reich, Musik in romantischer Schau (1946)
* A. Einstein, Music in the Romantic Era (1947), deutsche Übersetzung: Die Romantik in der Musik (1950, 1992)
* R. Benz, Die Welt der Dichter (1949), Kapitel Romantik und Musik
* M. Jacob, Die Musikanschauung im dichterischen Weltbild der R. (Dissertation, 1949)
* E. Mannack, Die Bedeutung der lyrischen Einlage für die Entwicklung des Kunstvolksliedes. Ein Beitrag zur Geschichte der romantischen Lyrik (Diss., 1955)
* H. Besseler, Das musikalische Hören der Neuzeit (1959) (Bericht über die Verhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philos.-hist. Klasse 104/6)
* K. Stephenson, Romantik in der Tonkunst (1961) (DMW 21)
* G. Abraham, Slavonic and Romantic Music (1968)
* Begriffsbestimmung der Romantik, hrsg. v. H. Prang (1968) (WDF 150)
* The Romantic Period in Germany, hrsg. v. S. Prawer (1970)
* S. Goslich, Die dt. Romantische Oper (1975)
* E. J. Dent, The Rise of Romantic Opera, hrsg. v. W. Dean (1976) (Vorlesungen 1937–38)
* C. Dahlhaus, Die Idee der absoluten Musik (1978)
* Ders., Die Musik des 19. Jahrhunderts (1980, 1989)
* Lexikon Orchestermusik Romantik, hrsg. v. W. Konold, 3 Bde. (1989)
* P. Rummenhöller, Romantik in der Musik (1989)
* Romanticism, hrsg. v. G. Abraham (1990) (New Oxford History of Music 9)
* Music Theory in the Age of Romanticism, hrsg. v. I. Bent (1996)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 16. Dezember 2020, 09:12 Uhr

Robert Habeck, 2018

Robert Habeck (* 2. September 1969 in Lübeck) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und Schriftsteller. Seit dem 27. Januar 2018 ist er gemeinsam mit Annalena Baerbock Bundesvorsitzender der Grünen.[1]

2009 zog Habeck über die Landesliste der Grünen erstmals in den Schleswig-Holsteinischen Landtag ein und wurde Fraktionsvorsitzender. Bei der vorgezogenen Neuwahl 2012 trat er als Spitzenkandidat seiner Partei an. Nach dieser Wahl amtierte Habeck bis 2017 als stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume im Kabinett Albig. Nach der Landtagswahl 2017 wurde er am 28. Juni 2017 wieder zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und zum Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung im Kabinett Günther ernannt. Dieses Ministeramt füllte er aufgrund seiner Wahl zum Bundesvorsitzenden seiner Partei nur übergangsweise aus.[2] Sein Nachfolger als Minister wurde ab September 2018 Jan Philipp Albrecht, neue stellvertretende Ministerpräsidentin ist schon seit Februar 2018 Monika Heinold. Habeck wird dem „Realo“-Flügel der Partei zugeordnet.[3]

Schulbildung, Studium und Privates

Habeck legte sein Abitur 1989 an der Heinrich-Heine-Schule in Heikendorf im Kreis Plön ab. Nach dem Zivildienst beim damaligen Hamburger Spastikerverein (heute Leben mit Behinderung Hamburg Elternverein) begann er zum Sommersemester 1991 ein Magisterstudium mit der Fächerkombination Philosophie, Germanistik und Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau[4] und besuchte nach der Zwischenprüfung im Wintersemester 1992/93 die Universität Roskilde in Dänemark.

Im Jahre 1996 erhielt Robert Habeck einen Magisterabschluss an der Universität Hamburg mit einer Abhandlung zu den Gedichten von Casimir Ulrich Boehlendorff (1775–1825),[5] über die er ein Jahr später auch ein Buch veröffentlichte.[6] Von 1996 bis 1998 absolvierte Habeck ein Promotionsstudium der Universität Hamburg und wurde 2000 zum Doktor der Philosophie mit einer Arbeit über literarische Ästhetizität promoviert.[7]

Habeck heiratete 1996 die Schriftstellerin Andrea Paluch. Nach einem Sohn folgte im Jahr 1999 die Geburt von Zwillingen, und die Familie zog nach Lüneburg und 2001 nach Flensburg. 2002 wurde dort ihr vierter Sohn geboren. Habeck spricht fließend Dänisch.[8] Seit Anfang der 2010er Jahre ist Habeck Vegetarier.[9][10]

Schriftsteller

Seit 1999 arbeiten Robert Habeck und Andrea Paluch als freie Schriftsteller und veröffentlichen gemeinsam.[11] In Interviews betonen sie, dass ihre doppelte Autorenschaft eine bewusste Entscheidung für einen gemeinsamen Lebensentwurf sei. Neben Kinderbüchern und Übersetzungen englischer Lyrik veröffentlichte Robert Habeck (mit Andrea Paluch) die Romane Hauke Haiens Tod (2001), Der Schrei der Hyänen (2004), Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf (2005), Zwei Wege in den Sommer (2006), Unter dem Gully liegt das Meer (2007) und SommerGIG (2009).

In den Romanen Habecks, die er mit Andrea Paluch verfasste, erkennt man deutlich skandinavischen und englischen Literatureinfluss. Wiederkehrendes Motiv in den Romanen ist die Frage nach den Einflüssen, die einen Menschen prägen, und dem Spannungsverhältnis von Freiheit und Determination. Im Dezember 2008 wurde das erste Theaterstück der beiden mit dem Titel Neunzehnachtzehn über den Matrosenaufstand im Kieler Theater uraufgeführt. 2008 wurde der Roman Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf verfilmt.[12]

Politische Tätigkeit

Robert Habeck, 2005

Anfänge in der Kommunal- und Landespolitik

2002 wurde Habeck Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Von 2002 bis 2004 war er Kreisvorsitzender in Schleswig-Flensburg, 2004 wurde er Vorsitzender des Landesverbandes Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein und bekleidete dieses Amt bis 2009.[13] 2006 kandidierte Habeck als Beisitzer für den Bundesvorstand, unterlag aber. Bei den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2008 war er Spitzenkandidat für die Grünen im Kreis Schleswig-Flensburg und wurde im August Fraktionsvorsitzender im Kreistag Schleswig-Flensburg.

Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 2009 und 2012

2009 wurden Habeck und Monika Heinold zu Spitzenkandidaten bei der schleswig-holsteinischen Landtagswahl gewählt. Nach der Wahl wurde Habeck Fraktionsvorsitzender im Landtag. Die Landtagsfraktionen der Grünen und des SSW klagten gegen das Wahlergebnis vor dem Landesverfassungsgericht und bekamen im August 2010 schließlich Recht.[14] Bei der vorgezogenen Landtagswahl 2012 wurde Habeck erneut als Spitzenkandidat aufgestellt.

Landesminister in Schleswig-Holstein (2012–2018)

Robert Habeck, 2012

Nach der Wahl 2012 wurde er zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und zum Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ernannt. Ein politischer Erfolg im Juli 2015 war der sogenannte „Muschelfrieden“, eine Vereinbarung für eine naturverträgliche Miesmuschelkulturwirtschaft.[15]

Nach Bildung einer Jamaika-Koalition von CDU, FDP und Grünen nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017 wurde er am 28. Juni 2017 im Kabinett Günther erneut zum Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt ernannt, jetzt mit den erweiterten Aufgabengebieten Natur und Digitalisierung.[16] In seiner Amtszeit setzte er sich immer wieder für den Ausbau der erneuerbaren Energien ein.[17][18] Die in Schleswig-Holstein installierte Leistung an erneuerbaren Energien steigerte sich von 5,3 Gigawatt im Jahr 2012 auf 10,1 Gigawatt im Jahr 2016.[19] Außerdem wurde aufgrund der Ablehnung der Landesregierung der Bau des geplanten Kohlekraftwerks Brunsbüttel gestoppt.[20][21] Im Mai 2018 reichte er seinen Rücktritt vom Ministeramt ein, da nach den Parteistatuten von Bündnis 90/Die Grünen die Vereinbarkeit der Mitgliedschaft im Bundesvorstand mit einem Ministeramt nur für eine Übergangszeit von acht Monaten zulässig ist.[22] Dieser Schritt wurde erst durch eine Satzungsänderung möglich, die auf einem Parteitag der Grünen im Januar 2018 zugunsten der Kandidatur Habecks beschlossen wurde.[23] Am 31. August 2018 schied Habeck aus dem Kabinett in Schleswig-Holstein aus.[24] Aus dem Landtag ist er ebenfalls ausgeschieden.

Urwahl für die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl (2017)

Im Mai 2015 erklärte Habeck, bei einer Urwahl der Grünen für die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl zu kandidieren.[25] Eine Bewerbungsrede für die Kandidatur um einen Sitz in der Doppelspitze des Bundesvorstands hielt er auf dem Landesparteitag der Grünen in Neumünster im April 2016.[26] In der Wahl galt er zunächst in den Medien als Außenseiter, erhielt jedoch 35,74 % der Stimmen und unterlag damit nur knapp Cem Özdemir, der sich mit 35,96 % als männlicher Teil der Doppelspitze durchsetzte; an dritter Stelle war Anton Hofreiter mit 26,19 % – weil eine Stichwahl nicht vorgesehen war, reichte die einfache Mehrheit.[27] Er kandidierte dann bei der Bundestagswahl nicht.

Nach der Bundestagswahl 2017 war er einer der grünen Unterhändler während der Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition, die nach der Ablehnung durch die FDP beendet wurden.[28][29]

Bundesvorsitzender der Grünen (seit 2018)

Am 27. Januar 2018 wurden Habeck und Annalena Baerbock zu Bundesvorsitzenden gewählt[30] und am 16. November 2019 für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt.[31] Im Juli 2020 kündigte Habeck an, bei der Bundestagswahl 2021 als Direktkandidat für den Wahlkreis Schleswig – Flensburg anzutreten.[32]

Politische Positionen

Robert Habeck (2018)

Energie- und Umweltpolitik

Von 2014 bis 2016 war er als Mitglied der Landesregierung auch Ordentliches Kommissionsmitglied in der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission) gemäß § 3 Standortauswahlgesetz.[33] Bezüglich eines atomaren Endlagers in Deutschland vertrat Habeck die Ansicht, ein Standort in Gorleben könne „nicht aus politischen Gründen“ ausgeschlossen werden, und erklärte zu der 2014 eingesetzten Endlagerkommission: „Die Kommission wurde unter dieser Bedingung eingesetzt.“[34] Damit unterstützte er den umstrittenen Beschluss der Grünen Bundesdelegierten-Konferenz (BDK) von 2012, bei dem sich der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin durchsetzte.[35]

Naturschutz- und Agrarpolitik

Bei der Debatte um den Konflikt zwischen Weidetierhaltern und den gesetzlich geschützten Wolfspopulationen in Deutschland hat Habeck langjährige Erfahrung. Bereits 2001 kam Jagd auf den Wolf, ein Jugendbuch von ihm und seiner Frau Andrea Paluch zum Themengebiet heraus, das überarbeitet 2019 als Ruf der Wölfe eine Neuauflage erlebte.[36] Als Landesminister in Schleswig-Holstein musste er den Interessenausgleich zwischen Naturschutz und Landwirtschaft organisieren. Im Dezember 2018 dokumentierte die Presse seine Stellungnahme zu dem Konflikt. Einen erleichterten Abschuss von einzelnen Wölfen, die sich nachweislich „nicht artgerecht“ verhielten, fand er vorstellbar. Nichts dagegen hielt er von den geforderten Obergrenzen oder systematischen Abschuss der Tiere zum Schutz der Nutztierhalter. Bei dem teilweise erbitterten Streit um den Wolf „gehe es nur ums Gewinnen, nicht um einen Konsens“, er wolle da einen anderen Politikstil.[37]

Habeck betonte wiederholt die Notwendigkeit, durch konsequente Jagd die Bestände von Reh, Wildschwein und anderem Schalenwild zu regulieren, um die Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft auf einem hinnehmbaren Niveau zu halten.[38][39][40][41]

Im April 2016 äußerte Habeck die Ansicht, dass der Art der modernen Tierhaltung und der damit verbundenen Tötung von Nutztieren für Nahrungsmittelzwecke durch das Vorhandensein reichlicher Lebensmittelalternativen eine wichtige Begründung fehle.[42]

Wirtschafts- und Sozialpolitik

Habeck ist ein Befürworter des Berliner Mietendeckels, den er als Überbrückungsinstrument bis zum Bau von ausreichend Wohnungen sieht.[43]

Perspektiven in und nach der Corona-Krise

In einem Interview mit dem Tagesspiegel Ende Mai 2020 erwägt Habeck anlässlich der Corona-Krise, dass Gesundheitsvorsorge „vielleicht zum ersten Mal“ wichtiger gewesen sei als Gewinninteressen und Wirtschaftswachstum. „Die Lehre daraus ist, dass wir unsere Wirtschaft so gestalten, dass sie den gemeinsamen Interessen dient und krisenfest wird.“ Umwelt- und Klimaschutz seien Teil der Gesundheitsvorsorge. „Die Zeit der kleinen Kompromisse ist vorbei. Alle Parteien können viel größer denken.“ Mit dem zur Krisenbewältigung mobilisierten Geld müssten sowohl Wirtschafts- als auch Klimakrise bekämpft werden. Der frühere Einwand, ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen würde die Freiheit einschränken, wirke nach den Entscheidungen in der Corona-Krise geradezu lächerlich. „Wenn man mutig agiert, kann man die Bereitschaft zur Veränderung breit verankern. Ehrgeizige Politik hat eine zweite Luft bekommen.“[44]

Kritik

Im Januar 2019 geriet Habeck in die Kritik, nachdem er auf Twitter ein Video veröffentlicht hatte, in dem er ankündigte, die Grünen würden bei der Landtagswahl in Thüringen 2019 dafür sorgen, dass Thüringen ein „offenes, freies, liberales, demokratisches Land wird“. Diese Aussage wurde ihm von manchen Beobachtern so ausgelegt, als sei Thüringen nach Habecks Ansicht kein solches Land. Ähnlich hatte er sich bereits vor der Landtagswahl in Bayern 2018 geäußert, wo er die Bayern aufforderte, „die Alleinherrschaft der CSU zu beenden, damit endlich wieder Demokratie herrsche im Freistaat“. Habeck gestand daraufhin seinen Fehler ein und schrieb in einer Stellungnahme, er habe es „anders gesagt“ als gemeint – „‚wird‘ statt ‚bleibt‘, ein kleines Wort, ein echter Fehler“. Diesen Vorfall nahm er zusammen mit dem zuvor bekannt gewordenen Diebstahl von persönlichen Daten durch einen Hacker zum Anlass, seine Accounts bei Twitter und Facebook zu löschen[45], blieb aber bei Instagram.[46]

Werke

  • Das Land in mir. Gedichte. Mit Photographien von Jens Gedamke. Kiel 1990, ohne ISBN.
  • Traumblind. Ein Gefühl wie Freiheit. SOLDI-Verlag, Hamburg 1990, ISBN 3-928028-04-9.
  • Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte: eine stilkritische Untersuchung, Königshausen und Neumann, Würzburg 1997, ISBN 9783826012808.
  • mit Andrea Paluch: Hauke Haiens Tod. S. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-059010-4. Taschenbuchausgabe: Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-15976-8, Neuauflage Taschenbuch: Piper, München 2006, ISBN 3-492-24699-0.
  • Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität, Verlag Königshausen&Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9. (= Univ. Hamburg, Diss. 2000)
  • mit Andrea Paluch: Jagd auf den Wolf. Piper, München 2001, überarbeitete Neuausgabe: Ruf der Wölfe, Edel Kids Books, Hamburg 2019, 158 S., ISBN 978-3-96129-092-5.
  • mit Andrea Paluch: Der Schrei der Hyänen. Piper, München 2004, ISBN 3-492-04611-8. Taschenbuchausgabe: Piper, München 2005, ISBN 3-492-24381-9.
  • mit Andrea Paluch: Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04706-8.
  • mit Andrea Paluch: Zwei Wege in den Sommer. Patmos, Düsseldorf 2006, ISBN 3-7941-8046-1.
  • mit Andrea Paluch: Unter dem Gully liegt das Meer. Patmos, Düsseldorf 2007, ISBN 3-7941-8071-2.
  • Verwirrte Väter – oder: Wann ist der Mann ein Mann. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-06989-0.
  • mit Andrea Paluch: 1918 – Revolution in Kiel: Mit dem Schauspiel „Neunzehnachtzehn“. Boyens, Heide 2008, ISBN 978-3-8042-1264-0.
  • mit Andrea Paluch: SommerGIG. Patmos, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-7941-7075-3.
  • Patriotismus: ein linkes Plädoyer. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 1. Aufl., 2010, ISBN 978-3-579-06874-9.
  • Wer wagt, beginnt. Die Politik und ich. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2016, ISBN 978-3-462-04949-7.
  • Wer wir sein könnten. Warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05307-4.

Siehe auch

Literatur

  • Claudia Reshöft: Robert Habeck. Eine exklusive Biographie. FinanzBuch Verlag, München 2020, ISBN 978-3-95972-291-9.

Weblinks

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Interviews

Einzelnachweise

  1. tagesschau.de: Habeck zum neuen Grünen-Vorsitzenden gewählt. Abgerufen am 28. Januar 2018.
  2. Habeck und Baerbock neue Grünen-Doppelspitze (Memento vom 21. Juni 2018 im Internet Archive) mdr.de, 27. Januar 2018, abgerufen am 6. Juni 2019.
  3. Baerbock und Habeck: Umbruch bei den Grünen mit Realo-Doppelspitze. In: Zeit Online. 27. Januar 2018, abgerufen am 3. Juni 2019.
  4. Habeck: Literat, Politiker und Familienvater - NDR am 5. Mai 2015
  5. Robert Habeck: Die Natur der Literatur: zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität, Dissertation Universität Hamburg 2000, Königshausen und Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9, S. 7.
  6. Robert Habeck: Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte: eine stilkritische Untersuchung, Königshausen und Neumann, Würzburg 1997, ISBN 9783826012808.
  7. Robert Habeck: Die Natur der Literatur: zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität, Dissertation Universität Hamburg 2000, Königshausen und Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9.
  8. Merlin Christophersen und Anna-Lise Bjerager: „Ich bin nicht nur da zuhause, wo meine Muttersprache gesprochen wird“. In: Der Nordschleswiger. Bund Deutscher Nordschleswiger, 15. September 2018, abgerufen am 23. Juni 2019.
  9.  Giovanni di Lorenzo: Robert Habeck: "Es muss nicht jeder mit mir in den Urlaub fahren wollen". In: Die Zeit. Hamburg 24. Mai 2018, ISSN 0044-2070 (https://www.zeit.de/2018/19/robert-habeck-gruenen-parteichef-interview/komplettansicht).
  10. Mutprobe auf dem Schlachthof: Grünen-Chef Habeck erklärt, wie er Vegetarier wurde. In: FOCUS Online. 28. April 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019.
  11. Robert Habeck: Wer wagt, beginnt. Gegen eine verzagte Demokratie – wir müssen für unsere Republik streiten! Neuauflage 2018 mit einem 50-seitigen aktuellen Nachwort über das politische Jahr 2017, über persönliche Erfahrungen in den Jamaika-Sondierungen – und über Robert Habecks Vorstellungen einer anderen Politik. www.kiwi-verlag.de, 2018, abgerufen am 29. April 2018: „Seit 1999 arbeitete er mit seiner Frau Andrea Paluch als Schriftsteller. Sie veröffentlichten gemeinsam zahlreiche Romane und Kinderbücher (u. a. »Hauke Haiens Tod« und »Der Schrei der Hyänen«).“
  12. Eikon (Produktionsgesellschaft): Informationen zum Film "Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf"
  13. Robert Habeck. Bündnis 90/Die Grünen, abgerufen am 7. Dezember 2020.
  14. Verfassungsgericht verlangt Neuwahlen im Norden. In: Süddeutsche Zeitung. 30. August 2010, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  15. https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/2015/0715/MELUR_150713_muschelfischerei.html
  16. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung. Landesportal Schleswig-Holstein, 28. Juni 2017, abgerufen am 28. Juni 2017.
  17. Habeck fordert mehr Tempo bei Energiewende. WELT, 19. April 2018, abgerufen am 11. Februar 2019.
  18. Forderung an neue Bundesregierung: Habeck will mehr Windenergie zulassen. sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG, 11. September 2017, abgerufen am 11. Februar 2019.
  19. Tabellen und Abbildungen zum Energiewende- und Klimaschutzbericht der Landesregierung; Abbildung 10. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig-Holstein; Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 19. Juni 2018, abgerufen am 11. Februar 2019.
  20. Endgültige Absage an Kohlekraftwerk für Brunsbüttel. Hamburger Abendblatt, 19. Juli 2012, abgerufen am 11. Februar 2019.
  21. SüdWestStrom baut kein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel. SüdWestStrom, 19. Juli 2012, abgerufen am 11. Februar 2019.
  22. § 16 Abs. 5 der Satzung des Bundesverbands der Partei Bündnis 90/Die Grünen.
  23. Robert Habeck: Grüne lockern Trennung von Partei- und Regierungsamt.
  24.  Sven-Michael Veit: Robert Habeck über grüne Leitlinien: „Wir müssen radikaler werden“. In: Die Tageszeitung: taz. 17. Juli 2018, ISSN 0931-9085 (https://www.taz.de/!5517962/).
  25. Unfried, Peter (5. Mai 2015). Kommentar Spitzen-Kandidat Habeck: Mutig und angstfrei. www.taz.de.
  26. GrueneSH. Robert Habeck Bewerbungsrede für ein Votum zu Urwahl zur Bundestagswahl 2017. YouTube.
  27. Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir gewinnen die Urwahl. Bündnis 90/Die Grünen (18. Januar 2017). Archiviert vom Original am 13. Dezember 2018. Abgerufen am 6. Juni 2019.
  28. Jesse Klaver und Robert Habeck im Interview mit Peter Unfried: Grün, grüner, am grünsten. Gehört Grünlinks die Zukunft? Und wie lässt sich eine Gesellschaft wirklich verändern? Zum ersten Mal haben sich die grünen Parteichefs der Niederlande und Deutschlands getroffen: Jesse Klaver und Robert Habeck im Gespräch. Die Tageszeitung (taz), 28. April 2018, abgerufen am 29. April 2018.
  29. Grüne über Koalitionsverhandlungen: „Wir sollten das Neuwahl-Gerede endlich einstellen“. Die Grünen grübeln über das Gelingen einer Jamaika-Koalition. Der grüne Jamaika-Unterhändler Robert Habeck hofft darauf, dass sich CDU, CSU, FDP und Grüne doch noch auf einander zubewegen. www.handelsblatt.com, 5. November 2017, abgerufen am 29. April 2018.
  30. Baerbock und Habeck sind neue Grünen-Vorsitzende. www.sueddeutsche.de, 27. Januar 2018, abgerufen am 29. April 2018.
  31. Baerbock und Habeck als Grünen-Spitzenduo wiedergewählt - mit starken Ergebnissen. Spiegel Online, 16. November 2019, abgerufen am 18. November 2019.
  32. Robert Habeck tritt als Direktkandidat zur Bundestagswahl an. In: Die Welt. 6. Juli 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  33. Abschlussbericht der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe, Seite 550
  34. Gorleben: Ballast im Schacht In: Süddeutsche Zeitung, 5. Mai 2016
  35. Grüne: Gorleben ist ungeeignet und geologisch verbrannt. Blog vom 19. November 2012
  36. Kinderbuch „Ruf der Wölfe“: Was Robert Habeck Kindern erzählt. Der Tagesspiegel vom 4. Juli 2019, abgerufen selbigen Datums.
  37. Brandenburg: Robert Habeck und der Wolf. Der Tagesspiegel vom 13. Dezember 2018, abgerufen 4. Juli 2019.
  38.  Lukas Dörrie: Afrikanische Schweinepest in Deutschland: Wild Wild Schwein. In: Die Tageszeitung: taz. 21. Dezember 2017, ISSN 0931-9085 (https://taz.de/!5469855/).
  39. Angst vor Schweinepest: Dänemark will Grenzzaun zu Deutschland bauen. In: Spiegel Online. 22. März 2018, abgerufen am 9. Dezember 2019.
  40. Nicola Kabel: Umweltminister Robert Habeck stellt Jagd- und Artenschutzbericht 2012 vor:. In: Landesportal Schleswig-Holstein. 7. Dezember 2012, abgerufen am 9. Dezember 2019.
  41. Seeadler und Kraniche breiten sich aus. In: Kieler Nachrichten. 2. Dezember 2013, abgerufen am 9. Dezember 2019.
  42. Habeck: Tötung von Nutztieren ist nicht mehr zu rechtfertigen (6. August 2018).
  43. Christine Richter: Habeck verteidigt den Mietendeckel beim VBKI. In: Morgenpost.de. 30. Oktober 2019, abgerufen am 29. November 2019.
  44. „Die Zeit der kleinen Kompromisse ist vorbei.“ Grünen-Chef Robert Habeck über Konjunkturpaket, Kanzlerin und Kurzstreckenflüge. In: Der Tagesspiegel, 31. Mai 2020, S. 3. (Onlinefassung unter geändertem Titel; abgerufen am 31. Mai 2020.)
  45. Philipp Saul: Habeck will seine Accounts bei Facebook und Twitter löschen. In: SZ.de. 7. Januar 2019, abgerufen am 16. Juni 2019.
  46. Habeck: Twitter ist ein Instrument der Spaltung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. Januar 2019, abgerufen am 19. August 2020.


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