Asasel und Parvati: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Image:Azazel.jpg|thumb|Asasel-Darstellung aus dem 19. Jahrhundert]]
[[Datei:Parvati Ganesha.jpg|thumb|Parvati mit Ganesha]]
'''Asasel''' ({{HeS|עזאזל}}, auch '''Azazel''', ''Azaël'', ''Asael'') ist ursprünglich der Name eines [[Dämon|Wüstendämons]], dem beim jüdischen Sühnenfest, mittels des sprichwörtlichen [[Wikipedia:Sündenbock|Sündenbock]]s, die [[Sünde]]n des Volkes Israel aufgeladen wurden. Nach [[Agrippa von Nettesheim]] ist Azazel einer der «vier Fürsten des bösen Geistes, in den Elementen verderblich»<ref>Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim: ''Die magischen Werke'', Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, S 198</ref>; die anderen sind [[Samael]], [[Azael]] und [[Mehazael]].
'''Parvati''' ([[Sanskrit]], f., पार्वती, Pārvatī) ist eine [[Hinduismus|hinduistische]] [[Göttin]], die als die Gattin des [[Shiva]] und Mutter von [[Ganesha]] und [[Karttikeya]] (auch Skanda genannt) gilt. Sie ist die Tochter von [[Himavat]], dem Gott des [[Wikipedia:Himalaya|Himalaya]]. Ihr Name bedeutet „Tochter der Berge“ (skt.: parvata).


== Ritual des Sündenbocks ==
== Ikonographie ==
Am 10. Tag des Monats [[Wikipedia:Tischri|Tischri]] begingen die Israeliten den [[Wikipedia:Jom Kippur|Versöhnungstag]], ein Sühnefest, in dessen Verlauf zwei Böcke herbeigeführt wurden. Es wurde ausgelost, einer für den Herrn, der geschlachtet wurde, zum Zeichen der Sühne, der andere für Asasel. Dem Bock Asasels wurden vom [[Hoherpriester|Hohepriester]] die gesamten Sünden des versammelten Volkes auferlegt, anschließend wurde er in die Wüste, zu Asasel, geschickt ({{B|Lev|16|5–10}}.26{{Bpur|Lev|16|26}}). Dies ist allerdings auch die einzige Bezugnahme der ([[Wikipedia:Biblischer Kanon|kanon]]ischen) Bibel auf Asasel. Wer oder was er ist, wird an dieser Stelle nicht erklärt. Generell wird die Zeremonie dahingehend gedeutet, dass die Sünde symbolisch aus der Mitte Israels verbannt wird, und zu ihrem Ursprung (zum Teufel) zurück gejagt wird.


In der [[Wikipedia:Vulgata|Vulgata]] wird Asasel mit ''caper emissarius'' übersetzt, dies deutet darauf hin, dass das Wort ursprünglich kein Eigenname war, sondern eine Bezeichnung der Funktion, die der Bock hat (עז אזל = 'es 'osel ''Bock der wegträgt'' statt עזאזל = 'asasel). Dagegen scheint zu sprechen, dass 'es (עז) meist ein weibliches Tier bezeichnet, allerdings wird im gleichen Abschnitt (in {{B|Lev|16|5}}) ebenfalls dieses Wort benutzt, um die beiden (ausdrücklich männlichen!) Böcke als ''Ziegen''böcke zu bezeichnen.
Als Gattin Shivas wird Parvati als liebliche, reich geschmückte Frau dargestellt, mit zwei Armen, in der rechten Hand eine blaue Lotosblüte. Ist sie dagegen unabhängig, hat sie vier Hände, eine rote und eine blaue Lotosblüte und die beiden unteren Hände in der Gnade-gewährenden Handgeste [[Mudra|Varada-Mudra]] sowie der Schutz-gewährenden [[Abhayamudra|Abhaya-Mudra]]. Oft trägt sie dieselben Embleme wie Shiva, etwa Dreizack und Schlange. In ihrem mütterlichen Aspekt trägt sie in vielen Darstellungen ihren Sohn [[Ganesha]] auf dem Arm. Populär sind Darstellungen mit Shiva, Parvati, Ganesha und Skanda als Heilige Familie auf dem Berg [[Wikipedia:Kailash|Kailash]]. Begleittier ([[Vahana]]) ist der Löwe.  


== Asasel in den Apokryphen ==
== Mythos ==
In späteren Traditionen wird Asasel mit den [[Gefallener Engel|gefallenen Engeln]] in Verbindung gebracht. Laut des [[Apokryphen|apokryphen]] [[Äthiopisches Henochbuch|1. Buches Henoch]] lehrte er die Menschen die Metallbearbeitung, den Gebrauch von Waffen, Edelsteinen und Färbemitteln, sowie die Kunst des Schminkens,<ref>1. Henoch 8,1</ref> wodurch er zur Verderbnis der Menschen beitrug und − darin ähnlich [[Prometheus]] − die Geheimnisse des Himmels den Menschen verriet.<ref>1. Henoch 9,6</ref> Zur Strafe wurde er von dem Engel [[Raphael (Erzengel)|Raphael]] gebunden, gesteinigt und in die Finsternis geworfen:
Die [[Purana]]s präsentieren Shiva und Parvati als das Elternpaar des Universums und enthalten darum viele verschiedene Mythen im Zusammenhang mit ihrem Eheleben.
:„Mache in der Dudael-Wüste eine Grube, und wirf ihn hinein. Lege scharfe, spitze Steine unter ihn und bedecke ihn mit Finsternis. Laß ihn dort für immer wohnen und bedecke sein Antlitz, damit er kein Licht schaue. Am Tag des Endgerichts soll er in den Feuerpfuhl geworfen werden! [] Die ganze Erde war doch durch die von Asasel gelehrten Werke verdorben worden.“<ref>1. Henoch 10,4–6.8</ref>
So traf Parvati der Legende nach eines Tages im Gebirge auf einen schönen Asketen, der um seine erste Gemahlin [[Wikipedia:Sati (Göttin)|Sati]] trauerte. Parvati wusste nicht, dass sie selbst eine [[Reinkarnation]] Satis war und erkannte in dem Asketen den Gott Shiva, in den sie sich verliebte. Um ihm gleich zu werden, begann sie ebenfalls ein asketisches Leben zu führen, bis er als Wanderbettler vor ihr erschien. Beide heirateten. Daraufhin zogen sie sich auf den Berg Kailash zurück und begannen mit dem sexuellen Akt, der lange Zeit ununterbrochen andauerte. Dieser Akt soll so intensiv gewesen sein, dass der Kosmos davon erschüttert wurde und die Götter Angst bekamen. Die Götter unterbrachen das Liebesspiel der beiden, und Shivas Samen fiel in den [[Wikipedia:Ganges|Ganges]], aus dem [[Karttikeya]] geboren wurde, der dann die Welt vor dem Dämonen Taraka rettete.
Im Mythos um den anderen Sohn [[Ganesha]] dagegen ist die bekannteste Version jene, in der Parvati ihren Sohn aus eigener Kraft erschafft, ohne Zutun ihres Gatten Shivas.


In späteren [[Dämonologie|dämonologischen]] Werken gilt Asasel als ein bocksgestaltiger Dämon zweiten Ranges, und erster Bannerträger der Höllenarmeen, wird aber auch mit [[Samael]] gleichgesetzt. In der [[Islam|islamischen]] Tradition ist ''Azazil'' der Name des [[Iblis]] vor seinem Fall.
== Bedeutung ==
Genauso wie Shiva hat Parvati den Doppelaspekt von Erhaltung und Zerstörung. Hauptsächlich verkörpert sie jedoch das Sinnbild der lebenspendenden, lebenserhaltenden Mutter. Andere ihrer Namen sind ''Amba'' oder ''Ambika'' (Mutter). Als Parvati wird sie niemals zornig dargestellt.
Verkörpert sie dagegen den Aspekt der Zerstörung, wird sie [[Kali (Göttin)|Kali]] oder [[Durga]] genannt. Im [[Wikipedia:Shaktismus|Shaktismus]] ist sie die Verkörperung der göttlichen Energie, der [[Shakti]], ohne die der in sich ruhende Gott Shiva seine Funktion nicht erfüllen könnte. Die Schriften benutzen eine Reihe von Bildern und Metaphern, um die komplementäre Identität von Shiva und Shakti zu verdeutlichen. So ist Shiva der Himmel, Parvati die Erde, Shiva das Subjekt, Parvati das Objekt, Shiva die Sonne, Parvati das Licht.
Die Ikonographie zeigt darum auch beide in einer einzigen Gestalt als [[Ardhanarishvara]], halb männlich, halb weiblich.


== Wirkung auf den Esoteriker ==
Parvati wird jedoch nicht nur als Gattin [[Shakti]] des Shiva verehrt, sondern tritt eigenständig in verschiedenen Formen auf, z.&nbsp;B. als [[Gauri]], der Weißlichen, einer Berggöttin oder [[Annapurna (Göttin)]], einer liebevollen Ernährerin aller Wesen.
 
Azazel wirkt beim Esoteriker besonders auf den [[Lichtäther]].
 
<div style="margin-left:20px">
"Ferner müssen wir unsere Aufmerksamkeit richten auf alles,
was mit der Unwahrhaftigkeit zusammenhängt. Wir begehen
zwar durch unsere Erziehung keine groben Unwahrheiten, dennoch
haben wir stets den Hang, besser zu scheinen, als wir im
Grunde wirklich sind. Oder aber, wenn es uns um Hals und
Kragen geht, die Wahrheit zu gestehen, sie lieber zu verschweigen
und zu verschleiern. Dies alles wirkt ebenfalls schädigend
auf das Weltgeschehen und somit auf den Menschen selber vernichtend
zurück. Die Wirkungen solcher Unwahrhaftigkeiten
wirken auf unseren Astralleib, dann auf unseren Ätherleib, und
zwar auf denjenigen Teil, den wir Lichtäther nennen. Von hier
aus wirken solche schädigende Einflüsse auf den physischen
Leib, besonders auf das Nervensystem. Diese luziferischen Wesenheiten,
die hiermit zusammenhängen, deren Anführer Azazel
ist, offenbaren sich dem Hellseher auch menschenähnlich, meistens
als Kopf mit Rabenflügeln. - Wer zu Unwahrhaftigkeiten
neigt, wird meistens ein würgendes, kratzendes Gefühl im Halse
verspüren können, auch hat er oft das Gefühl, als würde er gezwickt mit Zangen und von tausend Armen gepeinigt. Jeder, der
genau sich selbst beobachtet, wird dann merken, wie tief er noch
in der Lüge und Verstellung verstrickt ist!" {{Lit|{{G|266b|130f}}}}
</div>
 
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Bernd Janowski|Bernd Janowski]]: Artikel ''Azazel.'' In: K. van der Toorn, B. Becking, Pieter W. van der Horst (Hrsg.): ''Dictionary of Deities and Demons in the Bible.'' 2. Aufl. Leiden, Boston, Köln, 1999. S. 128–131
* Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2|GA 266b]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Henrike Frey-Anthes: [http://www.bibelwissenschaft.de/de/nc/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/referenz/31946/cache/1ce7e29e54abc0d69f8c160ff9aae5ea/ Sündenbock/Asasel]. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen (Hrsg.): ''Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet'' (WiBiLex)
{{Commonscat|Parvati}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
* Harsha V. Dehejia : ''Parvati. Goddess of Love.'' Mapin Publishing, Ahmedabad 1999. ISBN 978-81-85822-59-4
* [[Wikipedia:Joe Heydecker|Joe Heydecker]]: ''Die Schwestern der Venus. Die Frau in den Mythen und Religionen.'' Heyne, München 1994. ISBN 978-3-453-07824-6
* Anneliese und Peter Keilhauer: ''Die Bildsprache des Hinduismus – Die indische Götterwelt und ihre Symbolik.'' DuMont 1983. ISBN 978-3-7701-1347-7


[[Kategorie:Dämon]]
[[Kategorie:Indische Gottheit]]
[[Kategorie:Luzifer]]
[[Kategorie:Weibliche Gottheit]]
[[Kategorie:Jüdische Mythologie]]
[[Kategorie:Liebesgottheit]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 14. Dezember 2021, 18:21 Uhr

Parvati mit Ganesha

Parvati (Sanskrit, f., पार्वती, Pārvatī) ist eine hinduistische Göttin, die als die Gattin des Shiva und Mutter von Ganesha und Karttikeya (auch Skanda genannt) gilt. Sie ist die Tochter von Himavat, dem Gott des Himalaya. Ihr Name bedeutet „Tochter der Berge“ (skt.: parvata).

Ikonographie

Als Gattin Shivas wird Parvati als liebliche, reich geschmückte Frau dargestellt, mit zwei Armen, in der rechten Hand eine blaue Lotosblüte. Ist sie dagegen unabhängig, hat sie vier Hände, eine rote und eine blaue Lotosblüte und die beiden unteren Hände in der Gnade-gewährenden Handgeste Varada-Mudra sowie der Schutz-gewährenden Abhaya-Mudra. Oft trägt sie dieselben Embleme wie Shiva, etwa Dreizack und Schlange. In ihrem mütterlichen Aspekt trägt sie in vielen Darstellungen ihren Sohn Ganesha auf dem Arm. Populär sind Darstellungen mit Shiva, Parvati, Ganesha und Skanda als Heilige Familie auf dem Berg Kailash. Begleittier (Vahana) ist der Löwe.

Mythos

Die Puranas präsentieren Shiva und Parvati als das Elternpaar des Universums und enthalten darum viele verschiedene Mythen im Zusammenhang mit ihrem Eheleben. So traf Parvati der Legende nach eines Tages im Gebirge auf einen schönen Asketen, der um seine erste Gemahlin Sati trauerte. Parvati wusste nicht, dass sie selbst eine Reinkarnation Satis war und erkannte in dem Asketen den Gott Shiva, in den sie sich verliebte. Um ihm gleich zu werden, begann sie ebenfalls ein asketisches Leben zu führen, bis er als Wanderbettler vor ihr erschien. Beide heirateten. Daraufhin zogen sie sich auf den Berg Kailash zurück und begannen mit dem sexuellen Akt, der lange Zeit ununterbrochen andauerte. Dieser Akt soll so intensiv gewesen sein, dass der Kosmos davon erschüttert wurde und die Götter Angst bekamen. Die Götter unterbrachen das Liebesspiel der beiden, und Shivas Samen fiel in den Ganges, aus dem Karttikeya geboren wurde, der dann die Welt vor dem Dämonen Taraka rettete. Im Mythos um den anderen Sohn Ganesha dagegen ist die bekannteste Version jene, in der Parvati ihren Sohn aus eigener Kraft erschafft, ohne Zutun ihres Gatten Shivas.

Bedeutung

Genauso wie Shiva hat Parvati den Doppelaspekt von Erhaltung und Zerstörung. Hauptsächlich verkörpert sie jedoch das Sinnbild der lebenspendenden, lebenserhaltenden Mutter. Andere ihrer Namen sind Amba oder Ambika (Mutter). Als Parvati wird sie niemals zornig dargestellt. Verkörpert sie dagegen den Aspekt der Zerstörung, wird sie Kali oder Durga genannt. Im Shaktismus ist sie die Verkörperung der göttlichen Energie, der Shakti, ohne die der in sich ruhende Gott Shiva seine Funktion nicht erfüllen könnte. Die Schriften benutzen eine Reihe von Bildern und Metaphern, um die komplementäre Identität von Shiva und Shakti zu verdeutlichen. So ist Shiva der Himmel, Parvati die Erde, Shiva das Subjekt, Parvati das Objekt, Shiva die Sonne, Parvati das Licht. Die Ikonographie zeigt darum auch beide in einer einzigen Gestalt als Ardhanarishvara, halb männlich, halb weiblich.

Parvati wird jedoch nicht nur als Gattin Shakti des Shiva verehrt, sondern tritt eigenständig in verschiedenen Formen auf, z. B. als Gauri, der Weißlichen, einer Berggöttin oder Annapurna (Göttin), einer liebevollen Ernährerin aller Wesen.

Weblinks

Commons: Parvati - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Parvati aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.