Kreuz und Zyankali: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Caspar David Friedrich Kreuz an der Ostsee.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Caspar David Friedrich|Caspar David Friedrich]], ''Kreuz an der Ostsee'' (1815)]]
[[Datei:Kaliumcyanid.jpg|thumb|200px|Tödliche Dosis Kaliumcyanid]]
Das '''Kreuz''' ([[Latein|lat.]]: ''crux'', davon: ''cruciare''&nbsp;= „quälen“, „peinigen“, „foltern“; {{ELSalt|σταυρός}} ''staurós'' „Holz, Kreuz“<ref>Das altphilologische "Griechisch-Deutsche Handwörterbuch Gemoll" nennt als Primärübersetzung ''Stamm'' und ''Kreuz'', das davon abgeleitete Verb [[Polytonisch|σταυρόω}} bedeutet „einen Pfahl einschlagen“, aber auch „kreuzigen“</ref>, seltener<ref>Als {{polytonisch|ξύλον}} („Holz“) wird das Kreuz nur im [[Johannesevangelium]], in der [[Wikipedia:Apostelgeschichte|Apostelgeschichte]] und besonders häufig in den [[Paulus von Tarsus|Briefen des Paulus]] bezeichnet.</ref> auch {{polytonisch|ξύλον}} ''xýlon'' „Holz“ bzw. auch „Baum, Pfahl, Balken“) ist ein seit ältesten Zeiten in verschiedenen Formen weit verbreitetes [[Symbol]] und insbesondere eines der hauptsächlichsten Symbole des [[Christentum]]s.  
[[Datei:Zyklon B Container.jpg|thumb|200px|Blechdose: Zyklon B]]
'''Zyankali''' ist die veraltete Bezeichnung für '''Kaliumcyanid''' ([[Wikipedia:Summenformel|Summenformel]]: KCN), dem [[Wikipedia:Kalium|Kalium]]salz der [[Blausäure]] ([[Wikipedia:Cyanwasserstoff|Cyanwasserstoff]]: HCN). Es bildet [[Wikipedia:Bittermandeln|bittermandelartig]] riechende, farblose, in [[Wasser]] sehr gut, in [[Alkohol]] jedoch nur schlecht lösliche Kristalle. Kaliumcyanid ist ein starkes [[Gift]], das oral oder im gelösten Zustand auch durch [[Wikipedia:Hautresorption|Resorption über die Haut]] aufgenommen werden kann. Die im Kaliumcyanid enthaltenen [[Wikipedia:Cyanid|Cyanid]]ionen (CN<sup>-</sup>) verhindern die [[Sauerstoff]]bindung im [[Blut]] und blockieren dadurch die [[Atmung]]. Die [[Wikipedia:Letale Dosis|tödliche Dosis]] für einen erwachsenen [[Mensch]]en liegt bei etwa 140mg. Oral aufgenommenes Kaliumcyanid wird im [[Magen]] durch die [[Wikipedia:Magensäure|Magensäure]] unter Freisetzung von Blausäure zersetzt.


== Der geistige Hintergrund des Kreuz-Symbols ==
Seitens der [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialist]]en wurde statt Zyankali '''Zyklon B''' zur Vernichtung der [[Juden]] in den Gaskammern der [[Wikipedia:Konzentrationslager|Konzentrationslager]] eingesetzt. [[Wikipedia:Zyklon B|Zyklon B]] wurde ursprünglich als [[Wikipedia:Schädlingsbekämpfungsmittel|Schädlingsbekämpfungsmittel]] verwendet und bestand aus mit Blausäure getränkten [[Wikipedia:Zellstoff|Zellstoff]]scheiben, die sich in einer Blechdose befanden, aus der man das giftige Blausäuregas kontrolliert austreten lassen konnte. Als Warnfaktor wurden [[Riechen|Riechstoffe]] wie [[Wikipedia:Phosgen|Phosgen]] oder [[Wikipedia:Bromessigsäureethylester|Bromessigsäureethylester]] beigefügt.


Das Kreuz ist das grundlegende [[Symbol]] für den auf [[Erde (Planet)|Erden]] [[Inkarnation|inkarnierten]], [[geist]]begabten, von den Kräften des [[Makrokosmos]] durchströmten [[Mensch]]en.
Die Vergiftung mit ''Zyankali'' hat schwere Folgen für die nachtodliche Fortexistenz. [[Rudolf Steiner]] sagte dazu folgendes:


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<div style="margin-left:20px">
"Man muß selbstverständlich wissen, daß es
"Und das Schlimme ist, daß immer Gefahr vorhanden ist, wenn einer sich mit ''Zyankali'' vergiftet, daß das die Seele mitnimmt und der Mensch, statt daß er in der Seele weiterleben könnte, überhaupt in der ganzen Welt verteilt wird und namentlich im Sonnenlicht verteilt wird.
sich beim Kreuzeszeichen zunächst um nichts anderes handelt, als daß
Wenn anthroposophische Erkenntnisse sich verbreiten würden, so würde sich kein Mensch mehr mit ''Zyankali'' vergiften. Es würde ihm gar nicht einfallen! Daß Vergiftungen mit ''Zyankali'' eintreten, das ist nur die Folge der materialistischen Weltanschauung, weil die Menschen glauben: tot ist tot, ganz gleichgültig, ob man durch ''Zyankali'' den Tod erleidet oder durch die innere Auflösung. Das ist aber nicht gleichgültig! Wenn man durch die innere Auflösung den Tod erleidet, dann haben Seele und Geist den gewöhnlichen Weg zu gehen in die geistige Welt hinein; sie leben eben weiter. Wenn Sie aber durch ''Zyankali'' sich vergiften, dann hat die Seele die Absicht, überall mit jedem Körperteilchen mitzugehen, und namentlich sich auszubreiten im Stickstoff und sich aufzulösen im Weltenall. '''Das ist der wirkliche Tod von Seele und Geist''' [Hervorh. nicht.i. Orig.]." {{Lit|{{G|351|47}}}}<ref> Weil diese Aussage so äußerst schwerwiegend ist, sei hier noch einmal ausdrücklich wiederholt, daß die Veröffentlichung auf von Rudolf Steiner nicht persönlich überprüften Nachschriften beruht. Rudolf Steiner sagt dazu "Es wird
der Mensch sich hinstellt und seine Arme hinstreckt, ausbreitet, und
eben nur hingenommen werden müssen, daß in den von mir nicht
dann ist er das Kreuz. Von oben nach unten geht ein Strom des Daseins,
nachgesehenen Vorlagen sich Fehlerhaftes findet." (Zitiert nach Angabe in GA 351 S. 5). Zudem ist, da die Aussage zu einem der sogenannten Arbeitervorträge gehört, folgende Anmerkung von Marie Steiner zu beachten: [Diese Vorträge] "... waren aber für ein besonderes Publikum
der den Menschen mit dem Makrokosmos verbindet, und durch
gedacht gewesen und in einer besonderen Situation ganz aus dem Stegreif
die ausgestreckten Hände auch. Das Kreuz ist das Zeichen für den
gesprochen, wie es die Umstände und die Stimmung der zuhörenden
Menschen." {{Lit|{{G|180|168}}}}
Arbeiter eingaben - durchaus nicht im Hinblick auf Veröffentlichung und
Druck. Aber gerade die Art, wie sie gesprochen wurden, hat einen Ton
der Frische und Unmittelbarkeit, den man nicht vermissen möchte. Man
würde ihnen die besondere Atmosphäre nehmen, die auf dem Zusammenwirken
dessen beruht, was in den Seelen der Fragenden und des
Antwortenden lebte. Die Farbe, das Kolorit möchte man nicht durch
pedantische Umstellung der Satzbildung wegwischen. Es wird deshalb
der Versuch gewagt, sie möglichst wenig anzutasten." (GELEITWORT
zum Erscheinen von Veröffentlichungen aus den Vorträgen
Rudolf Steiners für die Arbeiter am Goetheanumbau
vom August 1922 bis September 1924
Marie Steiner, in GA 351, S. 14) </ref><ref> Das Zitat enthält im Beginn eine Einschränkung, die besagt, daß die ''Gefahr'' einer solchen Wirkung des Zyankali bestehe, mithin muß das Zyankali diese Wirkung nicht haben. Am Ende gibt es eine weitere Einschränkung: Die Seele habe die ''Absicht'', durch die Wirkung des Zyankali, sich aufzulösen. Es wird aber nicht gesagt, daß diese Absicht auch (immer) verwirklicht wird. Diese Einschränkungen passen aber nicht so recht zu der sonstigen Aussage, so daß von daher die Möglichkeit einer fehlerhaften stenographischen Mitschrift nicht ausgeschlossen scheint.</ref>
</div>
</div>


In Form der [[Swastika]] ist das Kreuz auch ein Symbol für die sich drehenden [[Lotosblumen]] und insbesondere für das 4-blättrige [[Wurzelchakra]], in dem zusammengerollt in dreieinhalb Windungen die [[Kundalini-Schlange]], die als [[Shakti]] für die weibliche Urkraft des Universums steht, bewusstlos schläft. Einmal erweckt, kann sie zur höchsten Kraft der [[Liebe]] ''oder'' zur im höchsten Maß gesteigerten reinen [[Begierde]] werden.  
Nach Rudolf Steiners Aussage scheint es also so, dass beim [[Selbstmord]] durch Zyankali die ''Gefahr'' (d.h. die [[Möglichkeit]], aber nicht die [[Notwendigkeit]]) besteht, dass die Seele des Menschen und seine geistige [[Individualität]], d.h. sein [[Ich]], zersplittert werden können und dadurch das individuelle [[Selbstbewusstsein]] unwiederbringlich verloren geht. Der individuelle Mensch als solcher fällt damit aus dem Schöpfungsgeschehen heraus. Die Splitter seines seelisch-geistigen Menschenwesens mögen sich dabei mit einem gewissen Teilbewusstsein, das aber kein Selbstbewusstsein mehr ist, in die [[Seelenwelt]] und in die [[geistige Welt]] integrieren.  


Mit seinen vier [[Wikipedia:Rechter Winkel|rechten Winkeln]] und der darin gestaltend wirkenden [[Vier]]zahl ist es ein Symbol für die [[Erde (Planet)|Erdenwelt]], ihre [[Erdentwicklung|Entwicklung]] und ihre Festigkeit und [[Materie|materielle]] Verdichtung, die es dem [[Mensch]]en erst erlaubt, seine [[Aufrichtekraft]] zu entfalten und dadurch sein [[Ich]] zu entwickeln. In diesem Sinn ist es auch ein Symbol der auf Erden zu übenden [[Gerechtigkeit]], aber auch für die [[Leid]]en, die die in der [[irdisch]]en [[Materie]] [[Inkarnation|verkörperten]] [[Wesen]] erfahren müssen. Alle diese Aspekte des Kreuzes manifestieren und steigern sich in der zum Heil die ganze [[Menschheit]] geschehenen [[Kreuzigung]] des [[Christus]] auf [[Mysterium von Golgatha|Golgatha]].
Zu beachten ist, das Rudolf Steiner dabei ausdrücklich von Selbstmord spricht, und das Gesagte daher nicht einfach auf eine Zyankalivergiftung übertragen werden kann, die den Menschen ungewollt trifft. Entscheidend mag dabei auch der mit dem Selbstmord verknüpfte ''ausdrückliche'' und ''starke'' [[Wille]] zur ''vollkommenen'' Auslöschung der Individualität sein. Das ist noch etwas ganz anderes als der Wunsch, durch Selbsttötung dem [[Leid]] des Erdenleben zu entrinnen und in die geistige Welt eintreten zu wollen.


<div style="margin-left:20px">
An anderen Stellen hat Rudolf Steiner darauf hingewiesen, dass das Zyan eine chemische Verbindung ist, die auf die Entwicklungsstufe des [[Alter Mond|alten Mondes]] zurück verweist, die der [[Erdentwicklung]] voran gegangen ist.  
"Das höchste aller Symbole ist das Kreuz. Aus ihm kann man
die ganze Weltgeschichte schöpfen, und sogar die Naturwissenschaft könnte aus ihm aufgebaut werden." {{Lit|{{G|266b|46}}}}
</div>
 
[[Platon]] hat in seinem «[[Timaios]]» davon gesprochen, dass die [[Weltenseele]] an das Weltenkreuz geheftet ist, das die Gestalt des [[Wikipedia:Griechisches Alphabet|griechen Buchstabens]] [[Wikipedia:Chi|Chi (Χ)]] hat. Und ebenso ist die Menschenseele ans Kreuz geheftet, indem sie durch die drei Naturreiche hindurch muß<ref>Astronomisch gesehen ergibt sich das X-förmige [[Wikipedia:Chi|Chi]] aus dem [[Wikipedia:Himmelsäquator|Himmelsäquator]] und der um etwa 23,4° gegen diesen geneigten [[Wikipedia:Ekliptik|Ekliptik]].</ref>.


<div style="margin-left:20px">
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"Unter der Welt versteht
"Die Stickstoffverbindungen, die Zyanverbindungen, sind so zerstörend für die
Platon Pflanze, Tier und Mensch. Die Pflanze ist es, die
Erde, weil sie nur auf dem Monde das Normale waren. Eines der schwersten Gifte
senkrecht steht, umgekehrt zu ihr ist der Mensch, der den
ist Zyan, eine Verbindung von Kohlenstoff mit Stickstoff. Diese Verbindung bedeutete
Blick mit dem Haupte in den freien Weltenäther hinauswendet,
auf dem Monde ungefähr dasselbe wie auf der Erde die Verbindung des
und der Querbalken ist das Tier. Das ist die Urform
Kohlenstoffs mit dem Sauerstoff." {{Lit|{{G|094|313}}}}<ref>Nachschrift von Mathilde Scholl.</ref>
des Kreuzes, die in den alten Zeiten und in allen Geheimschulen
bekannt war." {{Lit|{{G|56|122}}}}
</div>
</div>


Im Kreuzeszeichen [[symbol]]isiert sich die Summe der Kräfte, die gestaltend in den [[Natur]]reichen wirken. Der [[Mensch]] ist tatsächlich in gewissem Sinn die umgedrehte [[Pflanze]]; die Pflanze wird gestaltet durch die Kräfte, die von oben nach unten wirken, beim Menschen ist es umgekehrt. Die Kräfte, die das [[Tier]] gestalten, wirken hingegen in der horizontalen Richtung, und auch diese Kräfte nimmt der Mensch in sich auf. Dabei steigt er auf seinem [[Entwicklung]]sweg vom [[Schlafbewusstsein]] über das tierische [[Traumbewusstsein]] schließlich zum hellen [[Tagesbewusstsein]] auf, doch um den Preis, dass seine niedere, tierische Begierdennatur von nun an der einst keuschen Pflanzennatur einverwoben ist. Was die Pflanze an natürlicher, [[begierde]]freier Unschuld in sich trägt, muss sich der Mensch erst selbst erringen, indem er das Tier in sich bezwingt.
Man kann daher vielleicht mit einigem Recht sagen, dass der Selbstmord durch Zyankali den Menschen auf das Entwicklungsniveau dieses alten Mondes zurückwirft, wo er noch nicht über ein eigenes individuelles Ich und eine durch dieses Ich geprägte unsterbliche Seele verfügte.


[[Datei:GA 101 250.gif|center|350px|Das Kreuzeszeichen als Summe von Kräften die die Naturreiche gestalten.]]
Der jüdische [[Esoteriker]] und [[Rabbi]] [[Yonassan Gershom]] vertritt in ähnlichem Sinn mit plausiblen Argumenten die Meinung, dass zumindest für die jüdischen Opfer des [[Wikipedia:Holocaust|Holocaust]] nach seiner Auffassung keine solche Folge eintreten konnte, da es sich nicht um [[Selbstmord]] und schon gar nicht um den Willen zur völligen Selbstauflösung handelte:


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"Die wahre esoterische Bedeutung des Kreuzeszeichens ist eine Summe
"Der Gebrauch des Reflexivpronomens «sich» – sich vergiften – heißt für mich, daß an dieser Stelle von Selbstmord und nicht von einem Mordopfer in einer Gaskammer die Rede ist. Beachten Sie auch, daß Steiner im selben Abschnitt sagt, die Seele, die sich mit '''Zyankali''' vergiftet, hat die Absicht, sich im Weltenall aufzulösen. Auch dies weist auf [[Selbstmord]] hin, nicht auf Mord.
von Kräften. Die eine Kraftrichtung geht nach unten: das Pflanzenwesen
In meiner Tätigkeit als Rabbi hatte ich mit selbstmordgefährdeten Menschen zu tun, die nicht nur sterben, sondern ihre Existenz ganz auslöschen wollten. Tatsächlich glauben Menschen, die Selbstmord begehen wollen, nicht an ein Leben nach dem Tod und erwarten, daß ihr individuelles Bewußtsein aufhört, wenn sie sich getötet haben. Es gibt Menschen, die in ihrer tiefen Niedergeschlagenheit wirklich wünschen, ihre Seele möge sich für immer im Weltall auflösen. So jemand könnte zu ''Zyankali'' greifen, weil es schnell wirkt und sicher zum Tod führt.
wird dirigiert von dieser Kraft. Beim Menschen ist sie
nach der entgegengesetzten Seite gerichtet. Das Tier hat sein Rückgrat
horizontal gerichtet, bei ihm zeigt sich die Kraft horizontal die
Erde umkreisend. Das seelische Prinzip steigt hinauf vom Pflanzendasein
zum Tierdasein, zum Menschendasein. Und Plato, der so oft
Dinge zum Ausdruck brachte, die der Einweihung entstammen,
sprach den schönen Satz aus: Die Weltenseele ist an den Weltenleib
gekreuzigt. - Das heißt, die Weltenseele geht durch Pflanze, Tier
und Mensch hindurch; sie ist gekreuzigt in den Kräften der drei Reiche:
Pflanzenreich, Tierreich und Menschenreich. Und wenn wir so
das Kreuz hineinschreiben in die drei Naturreiche, dann wird uns
das Kreuz zum Zeichen der Entwickelungsrichtung.


Nun sagte also der Lehrer zum Schüler: Du hast dir vorzustellen,
Die Holocaust-Opfer hingegen, die durch Zyklon-B-Gas (das ''Zyankali'' enthält) getötet wurden, verübten nicht Selbstmord und wollten auch nicht sterben. Sie hatten den verzweifelten Willen, mit allen Mitteln zu überleben, und sie gelobten, der Welt zu berichten, was geschehen war. So stark war dieser Wille, daß sie oft so schnell wie möglich wiedergeboren werden wollten, mit intakten Erinnerungen an den Holocaust. Jene, die nicht unmittelbar wiedergeboren wurden, blieben manchmal in der Gegend der Greueltaten an die Erde gebunden – auch wieder um Zeugnis abzulegen. Andere Holocaust-Opfer betrachteten ihren Tod als [[Kiddusch Ha-Shem]] (eine jüdische Form von Martyrium durch Verfolgung) und erwarteten, direkt in den Himmel zu gelangen. Aber nirgends finden wir in den Annalen des Holocaust Berichte von Juden, die, nachdem sie ermordet worden waren, ihre ewigen Seelen im Weltall auflösen wollten. Steiners Aussage über ''Zyankali'' gilt nicht für die Opfer des Holocaust.
wie die Pflanze ihren Kelch dem Sonnenstrahl entgegenstreckt, wie
Hingegen besteht die schauerliche Möglichkeit, daß die Nazis genau deshalb '''Zyankali''' verwendeten, weil sie damit außer den Körpern auch die Seelen der Juden zu zerstören hofften." {{Lit|Yonassan Gershom, Vorwort [http://www.pinenet.com/~rooster/preface2.html]
die Fruchtorgane zur Reife kommen, wenn die Pflanze geküßt wird
}}.
vom Sonnenstrahl. - Die Entwicklung zum Menschen geschieht
dadurch, daß die reine keusche Pflanzensubstanz durchzogen wird
von Begierden, Instinkten und Leidenschaften. Dadurch erobert
sich der Mensch sein Bewußtsein, dadurch wird er zum Menschen,
daß er hindurchgeht durch die Tiernatur. Dadurch, daß der Mensch
in die reine Pflanzennatur die niedere Begierdennatur hineinverwoben
hat, ist er auf der anderen Seite aufgestiegen vom dumpfen
Pflanzenbewußtsein zum hellen Tagesbewußtsein." {{Lit|{{G|101|250f}}}}
</div>
</div>


Das Kreuz ist auch ein Symbol für die [[vier Elemente]], die zusammen die Erdenwelt aufbauen. Das ist auch eine der [[esoterisch]]en Deutungen der Kreuzesinschrif I.N.R.I., die exoterisch ausgelegt wird als ''"Jesus Nazarenus Rex Judaeorum"''. Andere Deutungen der [[Rosenkreuzer]] sind: ''"Igne Natura Renovatur Integra"'' (''Durch Feuer wird die reine Natur erneuert'') und ''"Igne Roris Nitrum Ivenitur"'' (''Durch Feuer wird das Salz des Taus gefunden'').  
Dieses Wissen um die Wirkung des '''Zyankali''' wird allerdings - wenn überhaupt - nicht bei allen [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialist]]en verbreitet gewesen sein, denn auch der SS-Chef [[Wikipedia:Heinrich Himmler|Heinrich Himmler]] tötete sich selbst durch '''Zyankali''', obwohl er an die [[Wiedergeburt]] geglaubt haben soll. Es kann dahinter aber auch der (unbewusste) Wunsch nach totaler Selbstauflösung der geistigen [[Individualität]] stehen.


<div style="margin-left:20px">
== Kritik ==
"[[Plato]] spricht davon, daß die Weltenseele an
das Kreuz des Weltenleibes gekreuzigt sei. Das Kreuz symbolisierte
die vier Elemente. Das Pflanzen-, Tier- und Menschenreich sind mit
den vier Elementen aufgebaut. Am Kreuze steht: [[Jam]] = das
[[Wasser]] = Jakobus; [[Nour]] = das [[Feuer]], das sich auf Christus selbst bezieht;
[[Ruach]] = die [[Luft]], Symbol für Johannes; und das vierte [[Jabeschah]]
= [[Erde (Element)|Erde]], Fels, für Petrus.


[[Datei:GA 093 150.gif|center|450px|Das Kreuz der vier Apostel und der vier Elemente.]]
Die Aussagen Rudolf Steiners zur Wirksamkeit des Zyankali werfen große Fragen auf. Einmal ist nicht ganz klar, wieso es einen Unterschied machen soll, ob der Tod durch Mord, Selbstmord, oder auf andere Art eintritt. (Dieser Unterschied wird von Steiner nicht eindeutig getroffen, er ist eine interpretative Unterscheidung von anderen).


Am Kreuze steht also dasselbe, was in den Namen der [drei] Apostel
Zudem ist es verwunderlich, daß einer chemischen Substanz solche Wirksamkeit zuerkannt wird. Sollte es nicht, wenn es diese Substanz so mit solcher Wirkung gibt, nicht auch andere chemische Substanzen mit entsprechender (behaupteter) Wirkung, sogar noch schlimmerer Sorte geben können?
ausgedrückt ist, während mit dem einen Namen «J.N.R.J.» Christus
selbst gemeint ist. «Erde» ist das, wohin zunächst das Christentum
selbst gebracht werden sollte, zu jenem Tempel, wohin sich der
Mensch selbst gebracht hat, um für das Höhere eine Umhüllung zu
sein." {{Lit|{{G|093|149f}}}}
</div>


Schon die [[Urindische Kultur|urindischen]] [[Eingeweihter|Eingeweihten]], die in [[Vishva Karman]] den Abglanz des aus dem [[Sonne]]ndasein zur [[Erde (Planet)|Erde]] herabsteigenden [[Christus]] sahen, erlebten nahe ihrem Mittelpunkt ein Kreuz der Erde eingeschrieben und daran hängend einen [[männlich-weiblich]]en, [[hermaphrodit]]ischen [[Mensch]]en, der auf der rechten Seite das [[Symbol]] der [[Sonne]], auf der linken das des [[Mond]]es und auf dem übrigen Leib die ''Länder'' und ''Meere'' der Erde trug, darauf harrend, von dem [[Christus]] neu belebt zu werden. Die ganze Erde sollte dadurch vom bloßen [[Formzustand]] zum [[Lebenszustände|Leben]] übergehen. Die Form stammt von den [[Elohim]], den 7 [[Schöpfer]]götter der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]], die Belebung dieser in der [[Schöpfung]] ersterbenden Form erfolgt durch den [[Christus]], der sich durch das [[Mysterium von Golgatha]] mit der Erde verbunden hat.
Was zudem verwundert, wenn es mit dem Zyankali solche Brisanz haben sollte, warum Steiner sich erst 1924 bei Gelegenheit der Arbeitervorträge dazu geäußert hat? Und warum hat er nicht im Nachherein eine nähere Erläuterung gegeben, außer die gegenüber einem Leibwächter, der den Vortrag mitgehört hatte: (siehe Literatur europäer-Artikel)?


<div style="margin-left:20px">
In der mündlichen Aussage gegenüber einem  Leibwächter Steiners wird wohl schon klar, wie Rudolf Steiner die Wirksamkeit des Zyankali begründet. Eine naheliegende Interpretation ist aber doch, wenn egal welche chemische Substanz solche Wirkungen entfalten könnte, man es da bei dem Glauben daran, oder wissenschaftliche Begründung, eher mit einem 1:1-Materie-Geist-Fatalismus zu tun hat, also mit einem Materialismus, anstatt Idealismus oder Idealismus?
"Wenn das Geistesauge zurückblickt in alte
Zeiten, dann verschwindet die äußere Erdengestalt, wie sie sich den
physischen Sinnen darbietet, die ja nur Maja ist, und es stellt sich an
Stelle dessen etwas dar, was man vergleichen könnte mit der Form des
Menschen, aber nur mit dieser, mit der Gestalt des Menschen. Für den
geistigen Blick verwandelt sich die Erde - ich sage ausdrücklich die
Erde - aus der äußeren Majagestalt in die Erdengestalt des Menschen,
der in Kreuzesform die Arme ausgebreitet hat, der allerdings in dieser
Gestalt dann männlich-weiblich ist. Der Geistesforscher sieht die Erde
der Zeit, bevor Christus herabgestiegen war, in Kreuzesform, und zwar
wie einen Menschen. Wir werden da an das wunderbare Wort des Plato
erinnert, der es aus den Mysterien heraus gebildet hat, daß die Weltenseele
am Kreuze des Weltenleibes gekreuzigt ist. Das ist nichts anderes
als die Wiedergabe der Erscheinung, die sich dem geistigen Blick darbietet.
Der Christus am Kreuz starb; und dadurch ging die Erde von
der bloßen Form ins Leben über. Für die Zeit vor Christus stellt sich
dem geistigen Blick die Erde als bloße Form dar; für die nachchristliche
Zeit stellt sich die Erde dar als von dem Christus-Prinzip neu belebt.
Damals also, als das Christus-Prinzip in die Erde eingetreten ist, ist
etwas ähnliches geschehen wie bei der Mondentrennung; es ist in etwas,
was sonst Form geblieben wäre, Leben hineingetreten. Auf das Christus-
Ereignis wiesen - richtig betrachtet - alle alten Zeiten hin. Wie der
heutige Mensch zurückweist auf den Christus als auf ein Wesen, das
in einem bestimmten Zeitpunkt eingetreten ist in die Menschheitsentwickelung,
so wiesen die Eingeweihten der vorchristlichen Zeit
immer darauf hin, daß der Christus kommen werde; und sie zeigten
das, was auf den Christus hinwies, was gleichsam den Christus vorherverkündete.
Nichts hat den Christus mehr vorherverkündet als jene
gewaltige Erscheinung, die sich dem geistigen Blick unter gewissen Bedingungen darbot, für den die Erde in ihrer physischen Form verschwand und das Geistesauge hinblickte auf die Weltenseele gekreuzigt am Weltenleibe. In grauer indischer Vorzeit haben die Weisen erzählt, daß in dem Augenblicke, wenn ihnen der hellseherische Blick aufging, sie dann fanden tief, tief unter den Bergen der Erde, nahe dem Mittelpunkte der Erde, ein Kreuz, darauf einen männlich-weiblichen Menschen hängend, eingezeichnet auf der rechten Seite das Symbolum der Sonne, auf der linken Seite das Symbolum des Mondes, auf dem übrigen Leib die Länder und einzelnen Meeres- und Landesgestaltungen der Erde. Das war eine hellseherische Vision, welche die alten Weisen Indiens gehabt haben von jener Gestalt, die da wartete auf unsere Erde,
um belebt zu werden von dem Christus-Prinzip. Und diese alten Weisen
Indiens haben damit, daß sie hingewiesen haben auf die wichtigste
prophetische Voranzeige des Christus-Ereignisses, bewiesen, daß, wo
sie tiefer schauten, sie sagen konnten: Der Christus wird kommen, denn
das, was auf ihn hinweist, ist da. - Deshalb ist die älteste Weisheit da,
wo sie in die höchsten Regionen hinaufsteigt, Prophetie; sie blickt auf
etwas, was da kommen wird in der Zukunft. Alles das, was in der Zukunft
ist, ist Wirkung der Gegenwart. Was aber als geistig Bedeutsames
geschieht in der Zukunft, kann so sein Dasein bereits für den geistigen
Blick in der Gegenwart andeuten. Das Christus-Ereignis wurde nicht
etwa in äußerlich abstrakter Weise, es wurde für den geistigen Blick
angedeutet dadurch, daß für das Leben des Christus, das sich in einem
bestimmten Zeitpunkt mit dem Leben der Erde verband, sich vorher
die Form, die Gestalt der Weltenseele am Kreuze des Weltenleibes
darbot." {{Lit|{{G|113|68ff}}}}
</div>


[[Datei:Rosenkreuzoval.gif|thumb|200px|Rosenkreuz mit 7 roten Rosen]]
== Siehe auch ==
Diese Zusammenhänge bilden auch den Hintergrund der [[Rosenkreuz-Meditation]]. Bei fortgesetzter Meditation über das Symbol des [[Rosenkreuz]]es verwandeln sich die Farben in die Gegenfarben. Das schwarze Holz erhellt sich zum [[Weiß]]en, das von innerlicher [[Liebe]] strahlende [[Rot]] der Rosen wandelt sich zum [[Grün]] des nach außen wirkenden [[Leben]]s:


<div style="margin-left:20px">
* {{WikipediaDE|Kaliumcyanid}}
"Aber die Seele ist nicht ganz allein auf sich angewiesen auf
* {{WikipediaDE|Zyklon B}}
diesem schweren Weg des Esoterikers; es gibt etwas, woran sie
sich halten kann. Etwas derartiges ist das Rosenkreuz. Wir sollen
es auf uns wirken lassen; wir sollen uns klar sein, daß das
Schwarz des Holzes darstellt unsere Leiblichkeit, die verhärtet
und verdorrt ist, daß wir unser niederes Ich, das sich identifiziert
mit der Leiblichkeit, ebenso dunkel und tot werden lassen
müssen, wie das Holz des Kreuzes tot ist. Dann wird das höhere,
geistige Ich so in uns wirken, wie sich das Schwarz des
Kreuzes zu hellen, strahlenden Lichtlinien umwandelt. In der
gleichen Weise wird das Rot der Rosen sich aus der Farbe der
innerlich wirkenden Liebe zum Grün umwandeln, der Farbe des
nach außen wirkenden Lebens." {{Lit|{{G|266b|97}}}}
</div>


Das Rosenkreuz steht im engen Zusammenhang mit dem bekannten [[Rosenkreuzerspruch]] «Ex deo nascimur - In  Christo morimur - Per spiritum sanctum reviviscimus»:
== Einzelnachweise ==
 
<references />
<div style="margin-left:20px">
"Es stellt sich die Entwicklung des Menschen in demjenigen Symbolum dar, welches gehört zu dem tief bedeutsamen '''Rosenkreuzerspruch'''
(Gemeint sind die Worte: «Ex deo nascimur - In  Christo morimur - Per spiritum  sanctum reviviscimus) in dem  [[Rosenkreuz|schwarzen Kreuz mit den roten Rosen]]. Es
empfindet der Mensch dieses Symbolum als etwas Lebendiges, in
welchem leben und weben die geistigen Kräfte, die ihn aufgebaut
haben so, wie er aus der Gottheit her ausgeboren ist. Dann aber
weiß er, daß weitere Entwickelung seiner Seele möglich ist durch
Anstrengung seiner eigenen Kräfte. Er weiß, daß nicht nur sein
Blut rein werden soll wie der rote Pflanzensaft der Rosen, daß
auch das schwarze Kreuz sich umwandeln muß, indem er seine
Hüllennatur läutert  und  über das bloß Persönliche hinauswächst,
wenn er sich hingibt an etwas unendlich Gr ö ß e r e s.  Dann stirbt er
in dem Christus, und vor seiner Seele verwandelt sich das dunkle,
schwarze Kreuz in ein leuchtendes, strahlendes Kreuz. Die roten
Rosen erweitern sich zu einem unendlichen Kreise, wenn die
Seele sich immer mehr in den Makrokosmos einlebt, bis sie sich
selber als dieser Kreis empfindet. Im allumfassenden Makrokosmos erlebt sich dann der Mensch in einem neuen Dasein.
Dann, auf geheimnisvolle Weise, verwandeln sich die Farben
des Symbolums, die Rosen zeigen sich grün, das Kreuz weiß.
Ahnen kann die Seele nur die volle Bedeutung, indem sie empfindet die Kraft, welche ihr  entgegenströmt. Wie aus höheren Geistessphären ihr entgegenstrahlend schaut und erkennt die Seele dieses heilige Symbol. Streng und kraftvoll zeigt es sich als eine
Aufforderung  zur stetigen Arbeit, damit einmal erreicht werde
das große Ideal, welches ein jeder einzelne Mensch verwirklichen
kann, wenn er wiedergeboren wird in dem heiligen Geist." {{Lit|{{G|267|480}}}}
</div>
 
== Verschiedene Kreuz-Formen ==
=== Vorchristliche Zeit ===
 
In der [[Wikipedia:Indus-Kultur|Indus-Kultur]] (ca. 2800–1800 v. Chr) symbolisierte die nach rechts abgewinkelte, meist rotgefärbte Swastika <span style="color:red">'''卐'''</span>, die als [[Mann|männliches]] Prinzip dem Gott [[Wikipedia:Ganesha|Ganesha]] entsprach, den [[Wikipedia:Sonnenaufgang|Sonnenaufgang]], den [[Tag]], das [[Leben]] und das [[Heil]]. Die nach links gewinkelte und meist blau gefärbte Swastika <span style="color:blue">'''卍'''</span> stand hingegen für den [[Wikipedia:Sonnenuntergang|Sonnenuntergang]], die [[Nacht]], den [[Tod]] und das [[Unheil]] und wurde der Göttin [[Kali (Göttin)|Kali]] zugeordnet.<ref>Günter Lanczkowski: Artikel ''Kreuz I: Religionsgeschichtlich.'' In: ''Theologische Realenzyklopädie Band 19.'' Berlin / New York 1990, S. 712.</ref>. Die nach rechts gewinkelte Swastika dreht sich nach indischer Anschauung linksherum, also gegen den Uhrzeigersinn; bei der nach links gewinkelten Swastika ist es genau umgekehrt.
 
Ein altes Symbol ist auch das '''Sonnenkreuz''' (auch '''Radkreuz''') <big>'''🜨'''</big>, das zugleich eines der beiden [[Astronomie|astronomisch]]-[[Astrologie|astrologischen]] Symbole für die [[Erde (Planet)|Erde]] ist.
 
=== Christentum ===
 
Im [[Urchristentum]] der ersten beiden Jahrhunderte nach Christus ist das Kreuz-Symbol noch nicht gebräuchlich, sondern vor allem das [[Staurogramm]] '''<big>⳨</big>''' und das [[Christusmonogramm]] (''Labarum'') '''<big>☧</big>''' und das [[Fisch (Christentum)|Fisch-Symbol]] ([[IXTHYS]]). Die erste Kreuzform war das T-förmige [[Taukreuz]], mit dem auch das '''koptische Henkelkreuz''' '''<big>☥</big>''' zusammenhängt, das dem ägyptischen [[Anch]] entspricht.
 
Das bekannteste und in den [[Wikipedia:Lateinische Kirche|westlichen Kirchen]] verbreitetste christliche Kreuz ist das ab dem 4. Jahrhundert zur Zeit von Kaiser [[Wikipedia:Konstantin der Große|Konstantin dem Großen]] (324–337 n.&nbsp;Chr.) nachweisbare '''Lateinische Kreuz'''  oder '''Passionskreuz''', bei dem der Querbalken kürzer als der Längsbalken ist und diesen oberhalb der Mitte kreuzt und an den [[Kreuzigung|Kreuzestod]] erinnert. Das auf dem Kopf stehende lateinische Kreuz wird als '''Petruskreuz''' bezeichnet, das an den Märtyrertod des [[Apostel]]s [[Petrus]] gemahnt. Das '''Griechische Kreuz''', von dem sich auch das '''Tatzenkreuz''' der [[Templer]] ableitet, hat hingegen vier gleichlange Arme. Das schräggestellte '''Andreaskreuz''' (auch '''Schrägkreuz''' genannt) erinnert an das Martyrium des [[Andreas (Apostel)|Apostels Andreas]].
 
<gallery widths="105px" heights="105px" caption="Verschiedene Kreuz-Formen">
Staurogramm.svg|Staurogramm
Labarum.svg|Christusmonogramm
Ichthys.svg|Fischsymbol (IXTHYS)
Latin Cross.svg|Lateinisches Kreuz
Peter's Cross.svg|Petruskreuz
Greek cross.svg|Griechisches Kreuz
Knights Templar Cross.svg|Tatzenkreuz der Templer
Te cross.svg|Taukreuz
Ankh-Symbol.svg|Koptisches Henkelkreuz (Anch)
Ccross.svg|Keltenkreuz
Crossed circle.svg|Sonnenkreuz (Radkreuz)
Swastika solarsymbol.svg|Swastika
National Socialist swastika.svg|Hakenkreuz
Lauburu.svg|Baskisches Sonnenkreuz ([[Wikipedia:Lauburu|Lauburu]])
Katharerkreuz.gif|Katharerkreuz
Saint Andrew's cross (red).svg|Andreaskreuz
</gallery>


== Literatur ==
== Literatur ==


# Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis der Seele und des Geistes'', [[GA 56]] (1985), ISBN 3-7274-0560-0 {{Vorträge|056}}
* Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
# Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* Rudolf Steiner: ''Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen'', ([[GA 351]]), Dornach 1999
# Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
* Yonassan Gershom: ''Kehren die Opfer des Holocaust wieder?'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 1997, ISBN 9783723510025
# Rudolf Steiner: ''Der Orient im Lichte des Okzidents'', [[GA 113]] (1982), ISBN 3-7274-1130-9 {{Vorträge|113}}
* Artikel in Zeitschrift "Der Europäer", 08, 2009 S. 11 ff.: [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_13/Europaer_08_2009.pdf]
# Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 - 1912'', [[GA 266b]], (1996), S. 46
# Rudolf Steiner: ''Seelenübungen, Band I'', [[GA 267]] (2001)
# [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/aesthetik_kreuz_universal1.pdf Das Kreuz als Universalzeichen I] PDF, [http://joachimstiller.de/download/aesthetik_kreuz_universal2.pdf Das Kreuz als Universalzeichen II] PDF


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== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Chemie]]
 
<references/>
 
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Symbol (Christentum)]]
[[Kategorie:Symbol]]
[[Kategorie:Kreuz|!]]
[[Kategorie:Metaphysik]]
[[Kategorie:Mystik]]
[[Kategorie:Sechsheit]]
[[Kategorie:Zweiheit]]

Version vom 6. Dezember 2014, 01:21 Uhr

Tödliche Dosis Kaliumcyanid
Blechdose: Zyklon B

Zyankali ist die veraltete Bezeichnung für Kaliumcyanid (Summenformel: KCN), dem Kaliumsalz der Blausäure (Cyanwasserstoff: HCN). Es bildet bittermandelartig riechende, farblose, in Wasser sehr gut, in Alkohol jedoch nur schlecht lösliche Kristalle. Kaliumcyanid ist ein starkes Gift, das oral oder im gelösten Zustand auch durch Resorption über die Haut aufgenommen werden kann. Die im Kaliumcyanid enthaltenen Cyanidionen (CN-) verhindern die Sauerstoffbindung im Blut und blockieren dadurch die Atmung. Die tödliche Dosis für einen erwachsenen Menschen liegt bei etwa 140mg. Oral aufgenommenes Kaliumcyanid wird im Magen durch die Magensäure unter Freisetzung von Blausäure zersetzt.

Seitens der Nationalsozialisten wurde statt Zyankali Zyklon B zur Vernichtung der Juden in den Gaskammern der Konzentrationslager eingesetzt. Zyklon B wurde ursprünglich als Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet und bestand aus mit Blausäure getränkten Zellstoffscheiben, die sich in einer Blechdose befanden, aus der man das giftige Blausäuregas kontrolliert austreten lassen konnte. Als Warnfaktor wurden Riechstoffe wie Phosgen oder Bromessigsäureethylester beigefügt.

Die Vergiftung mit Zyankali hat schwere Folgen für die nachtodliche Fortexistenz. Rudolf Steiner sagte dazu folgendes:

"Und das Schlimme ist, daß immer Gefahr vorhanden ist, wenn einer sich mit Zyankali vergiftet, daß das die Seele mitnimmt und der Mensch, statt daß er in der Seele weiterleben könnte, überhaupt in der ganzen Welt verteilt wird und namentlich im Sonnenlicht verteilt wird. Wenn anthroposophische Erkenntnisse sich verbreiten würden, so würde sich kein Mensch mehr mit Zyankali vergiften. Es würde ihm gar nicht einfallen! Daß Vergiftungen mit Zyankali eintreten, das ist nur die Folge der materialistischen Weltanschauung, weil die Menschen glauben: tot ist tot, ganz gleichgültig, ob man durch Zyankali den Tod erleidet oder durch die innere Auflösung. Das ist aber nicht gleichgültig! Wenn man durch die innere Auflösung den Tod erleidet, dann haben Seele und Geist den gewöhnlichen Weg zu gehen in die geistige Welt hinein; sie leben eben weiter. Wenn Sie aber durch Zyankali sich vergiften, dann hat die Seele die Absicht, überall mit jedem Körperteilchen mitzugehen, und namentlich sich auszubreiten im Stickstoff und sich aufzulösen im Weltenall. Das ist der wirkliche Tod von Seele und Geist [Hervorh. nicht.i. Orig.]." (Lit.: GA 351, S. 47)[1][2]

Nach Rudolf Steiners Aussage scheint es also so, dass beim Selbstmord durch Zyankali die Gefahr (d.h. die Möglichkeit, aber nicht die Notwendigkeit) besteht, dass die Seele des Menschen und seine geistige Individualität, d.h. sein Ich, zersplittert werden können und dadurch das individuelle Selbstbewusstsein unwiederbringlich verloren geht. Der individuelle Mensch als solcher fällt damit aus dem Schöpfungsgeschehen heraus. Die Splitter seines seelisch-geistigen Menschenwesens mögen sich dabei mit einem gewissen Teilbewusstsein, das aber kein Selbstbewusstsein mehr ist, in die Seelenwelt und in die geistige Welt integrieren.

Zu beachten ist, das Rudolf Steiner dabei ausdrücklich von Selbstmord spricht, und das Gesagte daher nicht einfach auf eine Zyankalivergiftung übertragen werden kann, die den Menschen ungewollt trifft. Entscheidend mag dabei auch der mit dem Selbstmord verknüpfte ausdrückliche und starke Wille zur vollkommenen Auslöschung der Individualität sein. Das ist noch etwas ganz anderes als der Wunsch, durch Selbsttötung dem Leid des Erdenleben zu entrinnen und in die geistige Welt eintreten zu wollen.

An anderen Stellen hat Rudolf Steiner darauf hingewiesen, dass das Zyan eine chemische Verbindung ist, die auf die Entwicklungsstufe des alten Mondes zurück verweist, die der Erdentwicklung voran gegangen ist.

"Die Stickstoffverbindungen, die Zyanverbindungen, sind so zerstörend für die Erde, weil sie nur auf dem Monde das Normale waren. Eines der schwersten Gifte ist Zyan, eine Verbindung von Kohlenstoff mit Stickstoff. Diese Verbindung bedeutete auf dem Monde ungefähr dasselbe wie auf der Erde die Verbindung des Kohlenstoffs mit dem Sauerstoff." (Lit.: GA 094, S. 313)[3]

Man kann daher vielleicht mit einigem Recht sagen, dass der Selbstmord durch Zyankali den Menschen auf das Entwicklungsniveau dieses alten Mondes zurückwirft, wo er noch nicht über ein eigenes individuelles Ich und eine durch dieses Ich geprägte unsterbliche Seele verfügte.

Der jüdische Esoteriker und Rabbi Yonassan Gershom vertritt in ähnlichem Sinn mit plausiblen Argumenten die Meinung, dass zumindest für die jüdischen Opfer des Holocaust nach seiner Auffassung keine solche Folge eintreten konnte, da es sich nicht um Selbstmord und schon gar nicht um den Willen zur völligen Selbstauflösung handelte:

"Der Gebrauch des Reflexivpronomens «sich» – sich vergiften – heißt für mich, daß an dieser Stelle von Selbstmord und nicht von einem Mordopfer in einer Gaskammer die Rede ist. Beachten Sie auch, daß Steiner im selben Abschnitt sagt, die Seele, die sich mit Zyankali vergiftet, hat die Absicht, sich im Weltenall aufzulösen. Auch dies weist auf Selbstmord hin, nicht auf Mord. In meiner Tätigkeit als Rabbi hatte ich mit selbstmordgefährdeten Menschen zu tun, die nicht nur sterben, sondern ihre Existenz ganz auslöschen wollten. Tatsächlich glauben Menschen, die Selbstmord begehen wollen, nicht an ein Leben nach dem Tod und erwarten, daß ihr individuelles Bewußtsein aufhört, wenn sie sich getötet haben. Es gibt Menschen, die in ihrer tiefen Niedergeschlagenheit wirklich wünschen, ihre Seele möge sich für immer im Weltall auflösen. So jemand könnte zu Zyankali greifen, weil es schnell wirkt und sicher zum Tod führt.

Die Holocaust-Opfer hingegen, die durch Zyklon-B-Gas (das Zyankali enthält) getötet wurden, verübten nicht Selbstmord und wollten auch nicht sterben. Sie hatten den verzweifelten Willen, mit allen Mitteln zu überleben, und sie gelobten, der Welt zu berichten, was geschehen war. So stark war dieser Wille, daß sie oft so schnell wie möglich wiedergeboren werden wollten, mit intakten Erinnerungen an den Holocaust. Jene, die nicht unmittelbar wiedergeboren wurden, blieben manchmal in der Gegend der Greueltaten an die Erde gebunden – auch wieder um Zeugnis abzulegen. Andere Holocaust-Opfer betrachteten ihren Tod als Kiddusch Ha-Shem (eine jüdische Form von Martyrium durch Verfolgung) und erwarteten, direkt in den Himmel zu gelangen. Aber nirgends finden wir in den Annalen des Holocaust Berichte von Juden, die, nachdem sie ermordet worden waren, ihre ewigen Seelen im Weltall auflösen wollten. Steiners Aussage über Zyankali gilt nicht für die Opfer des Holocaust. Hingegen besteht die schauerliche Möglichkeit, daß die Nazis genau deshalb Zyankali verwendeten, weil sie damit außer den Körpern auch die Seelen der Juden zu zerstören hofften." (Lit.: Yonassan Gershom, Vorwort [1] ).

Dieses Wissen um die Wirkung des Zyankali wird allerdings - wenn überhaupt - nicht bei allen Nationalsozialisten verbreitet gewesen sein, denn auch der SS-Chef Heinrich Himmler tötete sich selbst durch Zyankali, obwohl er an die Wiedergeburt geglaubt haben soll. Es kann dahinter aber auch der (unbewusste) Wunsch nach totaler Selbstauflösung der geistigen Individualität stehen.

Kritik

Die Aussagen Rudolf Steiners zur Wirksamkeit des Zyankali werfen große Fragen auf. Einmal ist nicht ganz klar, wieso es einen Unterschied machen soll, ob der Tod durch Mord, Selbstmord, oder auf andere Art eintritt. (Dieser Unterschied wird von Steiner nicht eindeutig getroffen, er ist eine interpretative Unterscheidung von anderen).

Zudem ist es verwunderlich, daß einer chemischen Substanz solche Wirksamkeit zuerkannt wird. Sollte es nicht, wenn es diese Substanz so mit solcher Wirkung gibt, nicht auch andere chemische Substanzen mit entsprechender (behaupteter) Wirkung, sogar noch schlimmerer Sorte geben können?

Was zudem verwundert, wenn es mit dem Zyankali solche Brisanz haben sollte, warum Steiner sich erst 1924 bei Gelegenheit der Arbeitervorträge dazu geäußert hat? Und warum hat er nicht im Nachherein eine nähere Erläuterung gegeben, außer die gegenüber einem Leibwächter, der den Vortrag mitgehört hatte: (siehe Literatur europäer-Artikel)?

In der mündlichen Aussage gegenüber einem Leibwächter Steiners wird wohl schon klar, wie Rudolf Steiner die Wirksamkeit des Zyankali begründet. Eine naheliegende Interpretation ist aber doch, wenn egal welche chemische Substanz solche Wirkungen entfalten könnte, man es da bei dem Glauben daran, oder wissenschaftliche Begründung, eher mit einem 1:1-Materie-Geist-Fatalismus zu tun hat, also mit einem Materialismus, anstatt Idealismus oder Idealismus?

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Weil diese Aussage so äußerst schwerwiegend ist, sei hier noch einmal ausdrücklich wiederholt, daß die Veröffentlichung auf von Rudolf Steiner nicht persönlich überprüften Nachschriften beruht. Rudolf Steiner sagt dazu "Es wird eben nur hingenommen werden müssen, daß in den von mir nicht nachgesehenen Vorlagen sich Fehlerhaftes findet." (Zitiert nach Angabe in GA 351 S. 5). Zudem ist, da die Aussage zu einem der sogenannten Arbeitervorträge gehört, folgende Anmerkung von Marie Steiner zu beachten: [Diese Vorträge] "... waren aber für ein besonderes Publikum gedacht gewesen und in einer besonderen Situation ganz aus dem Stegreif gesprochen, wie es die Umstände und die Stimmung der zuhörenden Arbeiter eingaben - durchaus nicht im Hinblick auf Veröffentlichung und Druck. Aber gerade die Art, wie sie gesprochen wurden, hat einen Ton der Frische und Unmittelbarkeit, den man nicht vermissen möchte. Man würde ihnen die besondere Atmosphäre nehmen, die auf dem Zusammenwirken dessen beruht, was in den Seelen der Fragenden und des Antwortenden lebte. Die Farbe, das Kolorit möchte man nicht durch pedantische Umstellung der Satzbildung wegwischen. Es wird deshalb der Versuch gewagt, sie möglichst wenig anzutasten." (GELEITWORT zum Erscheinen von Veröffentlichungen aus den Vorträgen Rudolf Steiners für die Arbeiter am Goetheanumbau vom August 1922 bis September 1924 Marie Steiner, in GA 351, S. 14)
  2. Das Zitat enthält im Beginn eine Einschränkung, die besagt, daß die Gefahr einer solchen Wirkung des Zyankali bestehe, mithin muß das Zyankali diese Wirkung nicht haben. Am Ende gibt es eine weitere Einschränkung: Die Seele habe die Absicht, durch die Wirkung des Zyankali, sich aufzulösen. Es wird aber nicht gesagt, daß diese Absicht auch (immer) verwirklicht wird. Diese Einschränkungen passen aber nicht so recht zu der sonstigen Aussage, so daß von daher die Möglichkeit einer fehlerhaften stenographischen Mitschrift nicht ausgeschlossen scheint.
  3. Nachschrift von Mathilde Scholl.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.