imported>Joachim Stiller |
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| Das '''Weltbild''' ([[lat.]] '''Imago mundi''') ist ganz allgemein das [[seelisch]]e [[Bild]], das sich ein beseeltes, mit [[Sinne]]n<ref>Höhere geistige Sinnesorgane sind dabei mit eingeschlossen. Im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] beispielsweise, in dem die äußeren [[Sinnesorgane]] weggefallen sind, hat der Mensch ein ganz anderes Weltbild als auf Erden.</ref> begabtes [[Wesen]] gemäß seiner Eigenart von der ihn umgebenden [[Welt]] macht. Jede [[Vorstellung]] die sich der [[Mensch]] bildet, wird dem [[Ätherleib]] und dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] als [[Menschenbild]], als menschenähnliches [[Abbild]], eingeprägt und so dem [[Gedächtnis]] einverleibt.
| | [[Kategorie:Philosoph nach Disziplin]] |
| | | [[Kategorie:Technikphilosophie|!101]] |
| Im gängigen Sprachgebrauch wird der [[Begriff]] «Weltbild» allerdings meist nur im stark eingeengten Sinn für die [[Weltanschauung]] gebraucht, der ein [[Mensch]] anhängt. Im erstgenannten Sinn machen sich [[Tier]] und [[Mensch]] ein spezifisches Bild der Welt, doch ist das des Menschen von dem der Tiere grundsätzlich verschieden, da nur der Mensch über ein eigenständiges, [[individuell]]es [[Ich]] und das damit verbundene [[Gegenstandsbewusstsein]] verfügt. Das Weltbild der Tiere ist artspezifisch geprägt und umso differenzierter, je höher entwickelt das Tier ist, hat aber doch immer nur einen [[traum]]artigen Charakter, während der Mensch mit [[wach]]en Sinnen die Welt betrachten kann.
| | [[Kategorie:Technikphilosoph|!]] |
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| {{GZ|Denn was der Mensch heute von der Welt kennt, das ist nichts
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| anderes als das Ergebnis seiner sinnlichen Wahrnehmung, dessen,
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| was die Sinne wahrnehmen. So aber, wie die menschlichen Sinne
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| wahrnehmen, kann nur wahrgenommen werden in einem Organismus,
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| in welchem ein Ich sitzt. Die heutige oberflächliche Betrachtungsweise
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| setzt natürlich voraus, daß zum Beispiel auch ein Tier
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| ebenso die äußere Welt wahrnimmt, wie der Mensch sie durch seine
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| Sinne wahrnimmt. Das ist eine ganz konfuse Anschauung, und die
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| Menschen würden sich sehr wundern, wenn sie, was ja auch einmal
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| wird geschehen müssen, eingeführt würden in die Art und Weise,
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| wie sich das Weltbild eines Pferdes, eines Hundes oder eines anderen
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| Tieres ausnimmt. Die Umgebung des Hundes oder die Umgebung
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| des Pferdes gleichsam hingezeichnet, hingemalt, würde sich
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| ganz anders ausnehmen als das, was das Weltbild des Menschen ist.
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| Denn damit die Sinne so die Welt wahrnehmen, wie der Mensch sie
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| wahrnimmt, dazu gehört, daß das Ich sich ausgießt über die Welt
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| und die Sinnesorgane, Augen, Ohren und so weiter, erfüllt. Also nur
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| ein Organismus, in dem ein Ich wohnt, hat ein solches Weltbild, wie
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| der Mensch es hat, und der äußere Organismus des Menschen steht
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| da drinnen, gehört nur diesem Weltbilde an. Daher müssen Sie
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| sagen: Was man gewohnt ist, den physischen Leib des Menschen zu
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| nennen, ist nur ein Ergebnis unserer sinnlichen Betrachtung und
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| nicht die Realität.|124|93f}}
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| == Literatur ==
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| * [[w:Christoph Markschies|Christoph Markschies]] (Hrsg.), Ingeborg Reichle (Hrsg.), Jochen Brüning (Hrsg.), Peter Deuflhard (Hrsg.): ''Atlas der Weltbilder'', De Gruyter Akademie Forschung 2011, ISBN 978-3050045214
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums'', [[GA 124]] (1995), ISBN 3-7274-1240-2 {{Vorträge|124}}
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| {{GA}}
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| == Einzelnachweise ==
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| <references/>
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| [[Kategorie:Philosophie]]
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| [[Kategorie:Welt|V]] | |