Ignaz Paul Vitalis Troxler und Furcht: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Troxler.jpg|thumb|Ignaz Paul Vitalis Troxler]]
Die '''Furcht''' ist ein [[Seele]]nzustand, der, anders als das allgemeine, unspezifische, irrationale [[Gefühl]] der [[Angst]], aus einer konkreten gegenwärtigen oder vorausgeahnten realen oder zumindest als real empfundenen spezifischen Bedrohung resultiert. Sie ist daher auch meist rational begründbar und kann uns in rechter Weise zur Vorsicht mahnen, sofern sie nicht eine Stärke erreicht, die unsere [[Verstand]]es- und [[Wille]]nskraft lähmt. Damit dies nicht geschieht, empfiehlt [[Rudolf Steiner]] folgende Übungen zur Beseitigung der Furcht<ref name=Furcht>[http://www.uranosarchiv.de/uranosarchiv/Seltenes/Esoterische%20Stunden/undatiert_UEbung_zur_Beseitigung_der_Furcht182.pdf Rudolf Steiner: ''Übung zur Beseitigung der Furcht''] (undatiert)</ref>:
'''Ignaz Paul Vitalis Troxler''' (* [[Wikipedia:17. August|17. August]] [[Wikipedia:1780|1780]] in [[Wikipedia:Beromünster|Beromünster]]; &dagger; [[Wikipedia:6. März|6. März]] [[Wikipedia:1866|1866]] in [[Wikipedia:Aarau|Aarau]]) war ein [[Wikipedia:Schweiz|schweizer]] [[Wikipedia:Arzt|Arzt]], [[Wikipedia:Politiker|Politiker]] und [[Wikipedia:Philosoph|Philosoph]].


== Leben ==
Für 4 - 8 Wochen nimmt man sich morgens vor, eine bis ins Einzelne durchdachte Handlung zu einer genau bestimmten Stunde des Nachmittags durchzuführen. Oder man nimmt sich am 1. Tag eine Handlung vor, durchdenkt sie am 4. Tag in allen Einzelheiten und führt sie am 7. Tag aus.


Troxler studierte Philosophie und Medizin in [[Wikipedia:Jena|Jena]] und [[Wikipedia:Göttingen|Göttingen]], unter anderem bei [[Wikipedia:Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegel]] und [[Wikipedia:Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling|Schelling]]. In Göttingen erlangte er auch den Doktortitel.
Noch differenzierter ist folgende Übung: Am 1. Tag fasst man den Entschluss zu einer bestimmten Handlung und bereitet alle physischen und charakterlichen Bedingungen dazu vor. Am 12. Tag schafft man sich eine lebhafte [[Vorstellung]] der Handlung, durchdenkt sie gefühlsmäßig und steigert das bis zur [[Imagination]]. Am 19. Tag überdenkt man die eigenen Kräfte und Fähigkeiten. Am 23. Tag verschafft man sich einen Überblick über mögliche Hindernisse. Am 27. bereitet man in Liebe die Handlung vor und führt sie schließlich am 30. Tag aus.


Der Arzt praktizierte zunächst in [[Wikipedia:Wien|Wien]], wo er Freundschaft mit [[Wikipedia:Ludwig van Beethoven|Ludwig van Beethoven]] schloss, und ab 1805 in [[Wikipedia:Luzern|Luzern]]. Er übte heftige Kritik an der schweizerischen Medizinpolitik. 1806 heiratete er die [[Wikipedia:Potsdam|Potsdam]]erin Wilhelmine Polborn. Nach mehreren Reisen wohnte Troxler ab 1811 wieder in Beromünster. Er veröffentlichte die Schrift ''Blicke in das Wesen des Menschen'', in der er mit der Naturphilosophie Schellings brach und sich der Anthropologie zuwandte.
== Anmerkungen ==
<references/>


1815 war Troxler Abgesandter der Schweiz beim [[Wikipedia:Wiener Kongress|Wiener Kongress]]. 1820 wurde er schließlich Professor für Philosophie und Geschichte am Lyceum in [[Wikipedia:Luzern|Luzern]], musste aber bereits nach einem Jahr aufgrund politischen  Drucks die Stelle aufgeben. Er gründete in Aarau ein Erziehungsinstitut und praktizierte als Arzt.
[[Kategorie:Grundbegriffe]]
 
1830 ging Troxler als Professor nach Basel, wurde aber 1831 bereits abgesetzt, weil man ihn der Teilnahme  am [[Wikipedia:Aufstand von Baselland|Aufstand von Baselland]] verdächtigte. 1832 wurde er Mitglied des Großen Rats des [[Wikipedia:Kanton Aargau|Kantons Aargau]], 1834 Professor an der [[Wikipedia:Universität Bern|Universität Bern]], wo er bis 1850 praktizierte. Er verbrachte seine letzten Jahre auf seinem Landgut in Aarau, wo er 1866 starb.
 
Politisch war Troxler einer der eifrigsten Verfechter der schweizerischen Einheitsbestrebungen.
 
Als Philosoph folgte er zunächst Schelling, ab 1834 dann [[Wikipedia:Friedrich Heinrich Jacobi|Jacobi]]. Troxler schlug nun eine mystische Richtung ein, in der "Ahnung" und "Gemüt" eine wichtige Rolle spielten. Troxler sah die Philosophie als "objektivierte [[Wikipedia:Anthropologie|Anthropologie]]" - er bezeichnete das in Anlehnung an seinen Begriff ''Biosophie'' auch als ''[[Anthroposophie]]'' - und die Anthropologie als Grundlage der [[Logik]].
 
==Werke==
*''Ideen zur Grundlage der Nosologie und Therapie''. 1803
*''Elemente der Biosophie''. 1806
*''Blicke in das Wesen des Menschen.'' 1811
*''Naturlehre des menschlichen Erkennens oder Metaphysik.'' Aargau 1828, Nachdruck 1944, [http://www.agraffenverlag.ch/wp-content/uploads/2015/03/Ignaz-Paul-Vital-Troxler-Naturlehre-des-menschlichen-Erkennens-oder-Metaphysik-Nachdruck-der-Ausgabe-von-1828-hrsg.-von-Willi-Aeppli-%C2%A9-Troxler-Verlag-Bern-1944_red.pdf PDF (Agraffenverlag)]
*''Logik.'' 3 Bände, Stuttgart 1829
*''Vorlesungen über Philosophie - über Inhalt, Bildungsgang, Zweck und Anwendung derselben aufs Leben'' Bern 1835, Nachdruck 1942, [http://www.agraffenverlag.ch/wp-content/uploads/2015/03/I.P.V.-Troxler-Vorlesungen-%C3%BCber-Philosophie-%C3%BCber-Inhalt-Bildungsgang-Zweck-und-Anwendung-derselben-aufs-Leben-Nachdruck-der-Ausgabe-von-1835-hrsg.-von-Friedrich-Eymann-%C2%A9-Troxler-Verlag-1942_red.pdf PDF (Agraffenverlag)]
*''Fragmente.'' Erstveröffentlichung aus seinem Nachlasse. Herausgegeben von Willi Aeppli, Dreilinden-Verlag AG, St. Gallen 2, 1936, [http://www.agraffenverlag.ch/wp-content/uploads/2015/03/I.P.V.-Troxler-Fragmente-Erstver%C3%B6ffentlichung-aus-seinem-Nachlasse-herausgegeben-von-Willi-Aeppli-%C2%A9-Dreilinden-Verlag-St.-Gallen-1936_red.pdf PDF (Agraffenverlag)]
 
==Weblinks==
{{PND|118624148}}
*[http://www.troxlerforum.ch/ troxlerforum.ch]
*[http://www.agraffenverlag.ch/troxler-verlag-bern/ Literatur zu Ignaz Paul Vitalis Troxler (2016), PDFs zum Download (Archiv-Verlag Agraffe)]
*http://troxlergedenkjahr2016.ch
*https://philsem.unibas.ch/troxler-edition
[[Kategorie:Biographie]]
[[Kategorie:Arzt]]
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Autor]]
 
{{Personendaten|
NAME=Troxler, Ignaz Paul Vitalis
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer [[Wikipedia:Arzt|Arzt]], [[Wikipedia:Politiker|Politiker]] und [[Wikipedia:Philosoph|Philosoph]]
|GEBURTSDATUM=[[Wikipedia:17. August|17. August]] [[Wikipedia:1780|1780]]
|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Beromünster|Beromünster]]
|STERBEDATUM=[[Wikipedia:6. März|6. März]] [[Wikipedia:1866|1866]]
|STERBEORT=[[Wikipedia:Aarau|Aarau]]
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 2. April 2009, 23:12 Uhr

Die Furcht ist ein Seelenzustand, der, anders als das allgemeine, unspezifische, irrationale Gefühl der Angst, aus einer konkreten gegenwärtigen oder vorausgeahnten realen oder zumindest als real empfundenen spezifischen Bedrohung resultiert. Sie ist daher auch meist rational begründbar und kann uns in rechter Weise zur Vorsicht mahnen, sofern sie nicht eine Stärke erreicht, die unsere Verstandes- und Willenskraft lähmt. Damit dies nicht geschieht, empfiehlt Rudolf Steiner folgende Übungen zur Beseitigung der Furcht[1]:

Für 4 - 8 Wochen nimmt man sich morgens vor, eine bis ins Einzelne durchdachte Handlung zu einer genau bestimmten Stunde des Nachmittags durchzuführen. Oder man nimmt sich am 1. Tag eine Handlung vor, durchdenkt sie am 4. Tag in allen Einzelheiten und führt sie am 7. Tag aus.

Noch differenzierter ist folgende Übung: Am 1. Tag fasst man den Entschluss zu einer bestimmten Handlung und bereitet alle physischen und charakterlichen Bedingungen dazu vor. Am 12. Tag schafft man sich eine lebhafte Vorstellung der Handlung, durchdenkt sie gefühlsmäßig und steigert das bis zur Imagination. Am 19. Tag überdenkt man die eigenen Kräfte und Fähigkeiten. Am 23. Tag verschafft man sich einen Überblick über mögliche Hindernisse. Am 27. bereitet man in Liebe die Handlung vor und führt sie schließlich am 30. Tag aus.

Anmerkungen