Furcht und Blitz: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Furcht''' ist ein [[Seele]]nzustand, der, anders als das allgemeine, unspezifische, irrationale [[Gefühl]] der [[Angst]], aus einer konkreten gegenwärtigen oder vorausgeahnten realen oder zumindest als real empfundenen spezifischen Bedrohung resultiert. Sie ist daher auch meist rational begründbar und kann uns in rechter Weise zur Vorsicht mahnen, sofern sie nicht eine Stärke erreicht, die unsere [[Verstand]]es- und [[Wille]]nskraft lähmt. Damit dies nicht geschieht, empfiehlt [[Rudolf Steiner]] folgende Übungen zur Beseitigung der Furcht<ref name=Furcht>[http://www.uranosarchiv.de/uranosarchiv/Seltenes/Esoterische%20Stunden/undatiert_UEbung_zur_Beseitigung_der_Furcht182.pdf Rudolf Steiner: ''Übung zur Beseitigung der Furcht''] (undatiert)</ref>:
[[Bild:Blitz.jpg|thumb|300px|Blitz]]
Im '''Blitz''', in dem sich in der [[Natur]] am unmittelbarsten und spektakulärsten die Wirkung der [[Elektrizität]] zeigt, offenbaren sich die [[Seraphim]].


Für 4 - 8 Wochen nimmt man sich morgens vor, eine bis ins Einzelne durchdachte Handlung zu einer genau bestimmten Stunde des Nachmittags durchzuführen. Oder man nimmt sich am 1. Tag eine Handlung vor, durchdenkt sie am 4. Tag in allen Einzelheiten und führt sie am 7. Tag aus.
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"Wir müssen
wirklich beginnen uns klarzumachen alles, was an Wechselwirkungen
zwischen Erdentiefen und Himmelsweiten ist. Wir
müssen lebendig folgen können den Dunsttropfen, die aufsteigen
von den Wäldern und Bergen. Wir müssen nicht den Glauben
haben, daß diese Dunsttropfen aufsteigen in eine Region, die
gleich einer Region der Erde ist. Wir müssen jene Bescheidenheit
entwickeln, die denjenigen Menschen für einen Tropf ansieht, der
einen Drachen aufsteigen läßt mit einem Thermometer oder Barometer,
um Messungen anzustellen. Man taucht ja das Ganze nur
in irdische Vorstellungen. Wir müssen dahin kommen zu sagen:
Wie töricht ist es, zu glauben, daß der Blitz aus Reibung der
Wolken entsteht, die aus Wasser sein sollen, da doch jedes Kind
weiß, daß man sorgfältig alle Feuchtigkeit an einem Glasstabe mit
trockenen Tüchern entfernt, wenn Elektrizität entstehen soll. -
Natürlich kommen nur Torheiten heraus, wenn der Mensch das,
was er auf der Erde erlebt, auch in Himmelshöhen erleben will,
aus denen er aber herabgestiegen ist und mit denen er sich
verwandt fühlen muß, wenn er in würdiger Weise sich «Mensch»
nennen will. Wir müssen uns klar sein, wenn die Dunstwasser aus
den Bergen und Wäldern aufsteigen, daß sie in Regionen gehen,
wo das Wasser etwas anderes ist als hier auf der Erde, in Regionen,
wo das Wasser selbst vergeistigt wird, wo es entwässert wird
und durch geistige Vorgänge hindurchgeht, so daß es erst wieder
materialisiert werden muß, bis es als Regen aus geistigen Regionen
herunterkommt. Wir müssen wissen, wenn wir in solche
Regionen hinaufsteigen, daß sie verwandt sind mit denjenigen
Regionen, aus denen wir kommen, wenn wir aus dem vorirdischen
Dasein in das irdische hinabsteigen. Wir müssen wissen, daß der
Blitz etwas ist, was in geistigen Regionen waltet und webt, und
daß die Vorstellung der Alten, wo der Blitz der Pfeil der Götter
war, weiser ist als alle Vorstellungen, welche wir uns machen." {{Lit|{{G|345|52f}}}}
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Noch differenzierter ist folgende Übung: Am 1. Tag fasst man den Entschluss zu einer bestimmten Handlung und bereitet alle physischen und charakterlichen Bedingungen dazu vor. Am 12. Tag schafft man sich eine lebhafte [[Vorstellung]] der Handlung, durchdenkt sie gefühlsmäßig und steigert das bis zur [[Imagination]]. Am 19. Tag überdenkt man die eigenen Kräfte und Fähigkeiten. Am 23. Tag verschafft man sich einen Überblick über mögliche Hindernisse. Am 27. bereitet man in Liebe die Handlung vor und führt sie schließlich am 30. Tag aus.
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"Es wäre ein völliger
Unsinn, wenn man in dem aus der Wolke schlagenden Blitz dasselbe
sehen würde wie das, was man sieht, wenn ein Zündholz
angezündet wird. Ganz andere Kräfte walten, wenn überhaupt aus
der Materie das Element, das im Blitz waltet, das Elektrische, herauskommt.
Da walten die Seraphime." {{Lit|{{G|122|121}}}}
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== Anmerkungen ==
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"Und die Seraphim kommen in dem, was als Blitz aus der Wolke
zuckt, oder in dem, was als Feuer in den vulkanischen Wirkungen
zutage tritt, wirklich so zum Vorschein, daß eben ihre Unwahrnehmbarkeit
in diesen gigantischen Wirkungen der Natur wahrnehmbar
wird.


[[Kategorie:Grundbegriffe]]
Daher haben in alten Zeiten, wo man solche Dinge durchschaut hat,
die Menschen auf der einen Seite hingeblickt zum Sternenhimmel, der
ihnen das Mannigfaltigste geoffenbart hat: die Geheimnisse der [[Exusiai]],
die Geheimnisse der [[Dynamis]]. Dann haben sie die höheren Geheimnisse
zu enthüllen versucht in dem, worüber sich der Mensch
heute lustig macht: aus dem Inneren der menschlichen Leiber - wie
man trivial sagt -, aus den Eingeweiden. Dann aber waren sie sich
dessen bewußt, daß die größten Wirkungen, die wirklich dem Sonnensystem
gemeinschaftlich sind, von einer ganz umgekehrten Seite her
sich in den Feuer- und Gewitterwirkungen, in den Erdbeben und vulkanischen
Wirkungen ankündigen. Das Schöpferischste, das in den
Seraphim und Cherubim liegt, kündigt sich an durch seine zerstörerischste
Seite, kurioserweise. Es ist eben die Kehrseite, es ist das
absolut Negative, aber das Geistige ist so geistig stark da, daß eben
schon seine Unwahrnehmbarkeit, sein Nichtdasein, wahrgenommen
wird von den Sinnen." {{Lit|{{G|180|103f}}}}
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"So möchte ich Ihnen solche Teile der inneren Seelensprache
eines Initiierten geben, die er exoterisch nach außen nicht immer
gebraucht, die aber eigentlich sein Mittel ist, um seine Vorstellungen,
sein besonderes Miterleben der geistigen Welt innerlich zu
formen. Da ist zum Beispiel dieses: Dämpfe den Blitz und du
begreifst die Farbe. - Das ist Initiiertensprache. Was heißt das?
Der Initiierte sieht den Blitz in seiner Erscheinung, er sieht dieses
aus dem Weltall herauskommende Aufflammen, er betrachtet es
als das Aufglimmen des Geistes innerhalb des Weltenraumes, und
er denkt diesen Blitz abgedämpft und immer abgedämpfter, also
immer milder und milder, und bekommt die Abdämpfung, die
milde Ausgestaltung des Farbigen; der Blitz verbreitet sich gewissermaßen
und wird zur farbigen Fläche. Das ist die Vorstellung
eines Initiierten. Oder der Initiierte sagt: Lasse den Donner leiser
werden, immer leiser und leiser und höre sein Modulieren, und
das Musikalische ersteht. - Und so sieht der Initiierte dasjenige,
was sich gewissermaßen als Sinnenteppich ausbreitet, als die Offenbarung
nach der einen Seite hin, und es ist für ihn eine durchaus
reale Vorstellung, wenn man so denkt: Man hat den Weltinhalt
in seiner kolorierten Mannigfaltigkeit - das, was ich aufzeichne
(Tafel 12, links), könnte ebensogut wie es Farbe ist, auch Tönendes sein -, und wie der Weltinhalt an unsere Sinne herantritt,
das ist wie der sinnlich-physische Schleier, der sich ausbreitet als
unsere Wahrnehmungswelt, in die wir zunächst unsere abstrakten,
scheinhaften Gedanken verweben. Hinter alldem sieht der
Initiierte - also wenn Sie sich die Tafel (Tafel 12, ganz links) als
den Teppich vorstellen, der überall ausgebreitet ist, es ist das, was
in der Welt das Tonliche, das Farbige, das Wärmige ist -, hinter
diesem Teppich sieht der Initiierte die einfallenden Blitze. Die
sind dahinter, und dasjenige, was man ab und zu als wirklichen
Blitz sieht, bricht einfach durch diesen Sinnenteppich von rückwärts
aus der geistigen Welt durch. In jeder Erscheinung des Blitzes
ist ein Hereinstrahlen der geistigen Welt. Und schauen wir
uns diesen Blitz an, wie er gemildert und gedämpft ist zum gleichmäßig
Farbigen auf der Erde, so haben wir eben die Erde in ihrem
Farbenkolorit vor uns.
 
Schauen wir zum Himmel und nach den Sternen, so haben wir
in den Sternen Punkte, die uns ebenfalls erscheinen wie aus dem
Geistigen herauskommend, nur in dauernd lebender Offenbarung
des Blitzenden. Aber in alldem sieht ja der Initiierte die äußere
Offenbarung desjenigen, was dahinter ist, und er sagt sich: Eigentlich
mußt du sehen - und er sieht es auch, wenn seine Seele
immer aktiver und aktiver wird - die rote Rose. Sie beginnt ihr
Rot nach oben und unten wie in leisen Blitzen zu verspritzen, und
während das Vordere sich abstumpft, greift nach rückwärts das
Rot ein in die Sphäre der Seraphim, ebenso wie alles Tonliche
eingreift in die Sphäre der Cherubim, und wie alles, was wir tasten,
eingreift in die Sphäre der Throne. Und wenn man die Natur
um sich sieht, hat man eigentlich in der physischen Welt alles als
Illusion vor sich, denn in Wahrheit sind es die abgedämpften
Werke der Seraphim, Cherubim und Throne. Schauen wir, meine
lieben Freunde, in die farbige Welt, so wie sie erscheint, so ist sie
nur die gleichmäßig abgetönte Blitzwirkung der Seraphim. Das ist
eigentlich dasjenige, was in uralten Zeiten der Maja-Charakter der
sinnlich-physischen Welt genannt worden ist, daß man nicht
weiß, daß da in Wirklichkeit überall Seraphim, Cherubim, Throne
da sind." {{Lit|{{G|346|244ff}}}}
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== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984), ISBN 3-7274-1220-8 {{Vorträge|122}}
#Rudolf Steiner: ''Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung'', [[GA 180]] (1980), ISBN 3-7274-1800-1 {{Vorträge|180}}
#Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, IV'', [[GA 345]] (1994), ISBN 3-7274-3450-3 {{Vorträge|345}}
#Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]] [[Kategorie:Naturwissenschaft]] [[Kategorie:Physik]]

Version vom 4. Mai 2011, 01:47 Uhr

Blitz

Im Blitz, in dem sich in der Natur am unmittelbarsten und spektakulärsten die Wirkung der Elektrizität zeigt, offenbaren sich die Seraphim.

"Wir müssen wirklich beginnen uns klarzumachen alles, was an Wechselwirkungen zwischen Erdentiefen und Himmelsweiten ist. Wir müssen lebendig folgen können den Dunsttropfen, die aufsteigen von den Wäldern und Bergen. Wir müssen nicht den Glauben haben, daß diese Dunsttropfen aufsteigen in eine Region, die gleich einer Region der Erde ist. Wir müssen jene Bescheidenheit entwickeln, die denjenigen Menschen für einen Tropf ansieht, der einen Drachen aufsteigen läßt mit einem Thermometer oder Barometer, um Messungen anzustellen. Man taucht ja das Ganze nur in irdische Vorstellungen. Wir müssen dahin kommen zu sagen: Wie töricht ist es, zu glauben, daß der Blitz aus Reibung der Wolken entsteht, die aus Wasser sein sollen, da doch jedes Kind weiß, daß man sorgfältig alle Feuchtigkeit an einem Glasstabe mit trockenen Tüchern entfernt, wenn Elektrizität entstehen soll. - Natürlich kommen nur Torheiten heraus, wenn der Mensch das, was er auf der Erde erlebt, auch in Himmelshöhen erleben will, aus denen er aber herabgestiegen ist und mit denen er sich verwandt fühlen muß, wenn er in würdiger Weise sich «Mensch» nennen will. Wir müssen uns klar sein, wenn die Dunstwasser aus den Bergen und Wäldern aufsteigen, daß sie in Regionen gehen, wo das Wasser etwas anderes ist als hier auf der Erde, in Regionen, wo das Wasser selbst vergeistigt wird, wo es entwässert wird und durch geistige Vorgänge hindurchgeht, so daß es erst wieder materialisiert werden muß, bis es als Regen aus geistigen Regionen herunterkommt. Wir müssen wissen, wenn wir in solche Regionen hinaufsteigen, daß sie verwandt sind mit denjenigen Regionen, aus denen wir kommen, wenn wir aus dem vorirdischen Dasein in das irdische hinabsteigen. Wir müssen wissen, daß der Blitz etwas ist, was in geistigen Regionen waltet und webt, und daß die Vorstellung der Alten, wo der Blitz der Pfeil der Götter war, weiser ist als alle Vorstellungen, welche wir uns machen." (Lit.: GA 345, S. 52f)

"Es wäre ein völliger Unsinn, wenn man in dem aus der Wolke schlagenden Blitz dasselbe sehen würde wie das, was man sieht, wenn ein Zündholz angezündet wird. Ganz andere Kräfte walten, wenn überhaupt aus der Materie das Element, das im Blitz waltet, das Elektrische, herauskommt. Da walten die Seraphime." (Lit.: GA 122, S. 121)

"Und die Seraphim kommen in dem, was als Blitz aus der Wolke zuckt, oder in dem, was als Feuer in den vulkanischen Wirkungen zutage tritt, wirklich so zum Vorschein, daß eben ihre Unwahrnehmbarkeit in diesen gigantischen Wirkungen der Natur wahrnehmbar wird.

Daher haben in alten Zeiten, wo man solche Dinge durchschaut hat, die Menschen auf der einen Seite hingeblickt zum Sternenhimmel, der ihnen das Mannigfaltigste geoffenbart hat: die Geheimnisse der Exusiai, die Geheimnisse der Dynamis. Dann haben sie die höheren Geheimnisse zu enthüllen versucht in dem, worüber sich der Mensch heute lustig macht: aus dem Inneren der menschlichen Leiber - wie man trivial sagt -, aus den Eingeweiden. Dann aber waren sie sich dessen bewußt, daß die größten Wirkungen, die wirklich dem Sonnensystem gemeinschaftlich sind, von einer ganz umgekehrten Seite her sich in den Feuer- und Gewitterwirkungen, in den Erdbeben und vulkanischen Wirkungen ankündigen. Das Schöpferischste, das in den Seraphim und Cherubim liegt, kündigt sich an durch seine zerstörerischste Seite, kurioserweise. Es ist eben die Kehrseite, es ist das absolut Negative, aber das Geistige ist so geistig stark da, daß eben schon seine Unwahrnehmbarkeit, sein Nichtdasein, wahrgenommen wird von den Sinnen." (Lit.: GA 180, S. 103f)

"So möchte ich Ihnen solche Teile der inneren Seelensprache eines Initiierten geben, die er exoterisch nach außen nicht immer gebraucht, die aber eigentlich sein Mittel ist, um seine Vorstellungen, sein besonderes Miterleben der geistigen Welt innerlich zu formen. Da ist zum Beispiel dieses: Dämpfe den Blitz und du begreifst die Farbe. - Das ist Initiiertensprache. Was heißt das? Der Initiierte sieht den Blitz in seiner Erscheinung, er sieht dieses aus dem Weltall herauskommende Aufflammen, er betrachtet es als das Aufglimmen des Geistes innerhalb des Weltenraumes, und er denkt diesen Blitz abgedämpft und immer abgedämpfter, also immer milder und milder, und bekommt die Abdämpfung, die milde Ausgestaltung des Farbigen; der Blitz verbreitet sich gewissermaßen und wird zur farbigen Fläche. Das ist die Vorstellung eines Initiierten. Oder der Initiierte sagt: Lasse den Donner leiser werden, immer leiser und leiser und höre sein Modulieren, und das Musikalische ersteht. - Und so sieht der Initiierte dasjenige, was sich gewissermaßen als Sinnenteppich ausbreitet, als die Offenbarung nach der einen Seite hin, und es ist für ihn eine durchaus reale Vorstellung, wenn man so denkt: Man hat den Weltinhalt in seiner kolorierten Mannigfaltigkeit - das, was ich aufzeichne (Tafel 12, links), könnte ebensogut wie es Farbe ist, auch Tönendes sein -, und wie der Weltinhalt an unsere Sinne herantritt, das ist wie der sinnlich-physische Schleier, der sich ausbreitet als unsere Wahrnehmungswelt, in die wir zunächst unsere abstrakten, scheinhaften Gedanken verweben. Hinter alldem sieht der Initiierte - also wenn Sie sich die Tafel (Tafel 12, ganz links) als den Teppich vorstellen, der überall ausgebreitet ist, es ist das, was in der Welt das Tonliche, das Farbige, das Wärmige ist -, hinter diesem Teppich sieht der Initiierte die einfallenden Blitze. Die sind dahinter, und dasjenige, was man ab und zu als wirklichen Blitz sieht, bricht einfach durch diesen Sinnenteppich von rückwärts aus der geistigen Welt durch. In jeder Erscheinung des Blitzes ist ein Hereinstrahlen der geistigen Welt. Und schauen wir uns diesen Blitz an, wie er gemildert und gedämpft ist zum gleichmäßig Farbigen auf der Erde, so haben wir eben die Erde in ihrem Farbenkolorit vor uns.

Schauen wir zum Himmel und nach den Sternen, so haben wir in den Sternen Punkte, die uns ebenfalls erscheinen wie aus dem Geistigen herauskommend, nur in dauernd lebender Offenbarung des Blitzenden. Aber in alldem sieht ja der Initiierte die äußere Offenbarung desjenigen, was dahinter ist, und er sagt sich: Eigentlich mußt du sehen - und er sieht es auch, wenn seine Seele immer aktiver und aktiver wird - die rote Rose. Sie beginnt ihr Rot nach oben und unten wie in leisen Blitzen zu verspritzen, und während das Vordere sich abstumpft, greift nach rückwärts das Rot ein in die Sphäre der Seraphim, ebenso wie alles Tonliche eingreift in die Sphäre der Cherubim, und wie alles, was wir tasten, eingreift in die Sphäre der Throne. Und wenn man die Natur um sich sieht, hat man eigentlich in der physischen Welt alles als Illusion vor sich, denn in Wahrheit sind es die abgedämpften Werke der Seraphim, Cherubim und Throne. Schauen wir, meine lieben Freunde, in die farbige Welt, so wie sie erscheint, so ist sie nur die gleichmäßig abgetönte Blitzwirkung der Seraphim. Das ist eigentlich dasjenige, was in uralten Zeiten der Maja-Charakter der sinnlich-physischen Welt genannt worden ist, daß man nicht weiß, daß da in Wirklichkeit überall Seraphim, Cherubim, Throne da sind." (Lit.: GA 346, S. 244ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte, GA 122 (1984), ISBN 3-7274-1220-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung, GA 180 (1980), ISBN 3-7274-1800-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, IV, GA 345 (1994), ISBN 3-7274-3450-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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