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[[Datei:Goethe portraitskizze joseph karl stieler 1828.jpg|thumb|250px|[[Johann Wolfgang von Goethe]] (1749 - 1832)]]
Sechsflügeliger [[Seraph]], [[Wikipedia:Hagia Sophia|Hagia Sophia]]
[[Datei:Farbenkreis.jpg|thumb|250px|Sechsteiliger Farbenkreis ([[Goethe]])]]


= Johann Wolfgang Goethe, ausgewählte Werke =
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Seraph_(Hagia_Sophia).jpg
 
__TOC__
 
== Goethe als Naturforscher ==
 
Bereits in jungen Jahren hatte [[Goethe]] eine tieferlebte Verehrung für die Natur; sie war die Gottheit, der schon der siebenjährige Knabe ehrfurchtsvoll einen Altar errichtete. Dieser herzlichen Liebe zur Natur, die sich durch seine ausgedehnten naturkundlichen Studien zur Erkenntnis vertiefte, blieb Goethe sein Leben lang treu. Goethes künstlerische Begabungen richteten sich nicht nur auf die Dichtkunst. Auch als Zeichner war er hochbegabt und konnte sich lange nicht entscheiden, worauf er sein Schwergewicht legen sollte. Eine innige Beziehung zum Licht und seinen Farben zeichnete ihn ein Leben lang aus und prägte seinen Dichtungen einen unverkennbar konkret bildhaften Charakter auf, und so war sein Sinnen und Dichten zugleich immer auch ein Schauen. Dass Goethe in späteren Jahren als Naturforscher eine eigene Farbenlehre entwickelt hat, ist nicht zufällig, sondern liegt tief in seinem ganzen Wesen begründet. Goethe war der geborene Augenmensch. Schon die äußere Erscheinung seiner Augen konnte die Menschen beeindrucken - die dunkelbraunen Pupillen waren mit einem blauen Rand umgeben -, mehr aber noch die niemals ruhende, wache Eindringlichkeit seines Blicks. Schon von jüngsten Jahren an zeigte sich bei Goethe seine bemerkenswerte visuelle Veranlagung. Bilder und Szenen, die ihn besonders tief beeindruckten, konnten ihm Stunden, Tage, oft sogar noch Jahre später in farbigen [[Halluzination]]en, sog. eidetischen Bildern ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] εἶδος (eidos) = Bild), erscheinen. Dabei erscheinen häufig die Farben Gelb und Blau stärker als Rot und Grün hervorzutreten.
 
Goethe war stets der Ansicht, dass seine [[Farbenlehre (Goethe)|Farbenlehre]] das Bedeutsamste war, das er in seinem Leben geschaffen hat. Tatsächlich hat er damit die Grundlage für eine wissenschaftliche Betrachtung der Natur gelegt, die sich vom herkömmlichen naturwissenschaftlichen Ansatz in wesentlichen Punkten unterscheidet. Die [[quantitativ]]e Erfassung der Naturerscheinung steht bei der herkömmlichen Naturwissenschaft im Vordergrund. „Messen, was messbar ist, und messbar machen, was nicht messbar ist“, war hier seit Galilei der oberste Grundsatz.
 
Goethe strebte demgegenüber nach einer systematischen reinen [[Phänomenologie]] der [[sinnlich]] [[Erfahrung|erfahrbaren]] [[Erscheinung]]en. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die [[Sinnesqualitäten]] selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung. Genau so wie die messbaren Bewegungsvorgänge lassen sich auch die objektiven Zusammenhänge der Farbphänomene gesetzmäßig erfassen und beschreiben. Das zu leisten, ist die Aufgabe der Farbenlehre, wie sie Goethe verstanden haben wollte. Von den komplizierteren Erscheinungen, bei denen wir zunächst noch nicht beurteilen können, warum sie sich so und nicht anders zeigen, schreitet er zu einfacheren [[Phänomen]]en voran, um endlich zu den [[Urphänomen]]en zu kommen, die wir in ihrem Zustandekommen unmittelbar nicht nur anschauen, sondern zugleich auch durchschauen können. Bei Goethe trennt sich das [[Denken]] niemals von den beobachteten Erscheinungen, sondern geht mit ihnen Hand in Hand – eine Methode, die zu Recht als „[[Anschauende Urteilskraft]]“ bezeichnet werden darf. Die Phänomene selbst, wie sie vor unseren Augen sich schrittweise aus den Urphänomenen entwickeln lassen, sind die Lehre. Goethe hat damit nicht weniger geleistet, als die Grundlage für eine  völlig hypothesenfreie Naturwissenschaft zu geben, die mit Fug und Recht als eigenständige [[Goetheanismus|Goetheanistische Naturwissenschaft]] bezeichnet werden darf.
 
== Schriften zur Naturwissenschaft ==
 
=== Wissenschaftslehre ===
 
* [[Bibliothek:Goethe/Studie nach Spinoza|Studie nach Spinoza]]
* [[Bibliothek:Goethe/Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt|Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt]]
* [[Bibliothek:Goethe/Symbolik|Symbolik]]
* [[Bibliothek:Goethe/Beobachtung und Denken|Beobachtung und Denken]]
* [[Bibliothek:Goethe/Physikalische Wirkungen|Physikalische Wirkungen]]
* [[Bibliothek:Goethe/Polarität|Polarität]]
* [[Bibliothek:Goethe/Glückliches Ereignis|Glückliches Ereignis]]
* [[Bibliothek:Goethe/Erfahrung und Wissenschaft|Erfahrung und Wissenschaft]]
* [[Bibliothek:Goethe/Bedenken und Ergebung|Bedenken und Ergebung]]
* [[Bibliothek:Goethe/Einwirkung der neueren Philosophie|Einwirkung der neueren Philosophie]]
* [[Bibliothek:Goethe/Anschauende Urteilskraft|Anschauende Urteilskraft]]
* [[Bibliothek:Goethe/Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort|Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort]]
* [[Bibliothek:Goethe/Ernst Stiedenroth, Psychologie zur Erklärung der Seelenerscheinungen|Ernst Stiedenroth, Psychologie zur Erklärung der Seelenerscheinungen]]
* [[Bibliothek:Goethe/Vorschlag zur Güte|Vorschlag zur Güte]]
* [[Bibliothek:Goethe/Analyse und Synthese|Analyse und Synthese]]
* [[Bibliothek:Goethe/Erfinden und Entdecken|Erfinden und Entdecken]]
* [[Bibliothek:Goethe/Das Sehen in subjektiver Hinsicht|Das Sehen in subjektiver Hinsicht, von Purkinje - 1819]]
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaftlicher Entwicklungsgang|Naturwissenschaftlicher Entwicklungsgang]]
* [[Bibliothek:Goethe/Tonlehre|Tonlehre]]
* [[Bibliothek:Goethe/Meteore des literarischen Himmels|Meteore des literarischen Himmels]]
* [[Bibliothek:Goethe/Zur Philosophie|Zur Philosophie]]
* [[Bibliothek:Goethe/Die Natur|Die Natur (Fragment)]]
* [[Bibliothek:Goethe/Die Natur#Goethe an den Kanzler v. Müller (1828)|Goethe an den Kanzler v. Müller (1828) über den aphoristischen Aufsatz: Die Natur]]
 
=== Aphorismen und Fragmente ===
 
* [[Bibliothek:Goethe/Allgemeines|Allgemeines]]
* [[Bibliothek:Goethe/Urphänomen|Urphänomen]]

Aktuelle Version vom 11. August 2022, 12:00 Uhr