Geburt und Universalgrammatik: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Geburt''' des [[Mensch]]en war noch, ebenso wie die [[Empfängnis]], noch bis in die [[Atlantis|spätatlantische Zeit]] fest an eine bestimmte Jahreszeit gebunden und fand stets im Winter statt. Durch [[Luzifer]] wurde die [[Fortpflanzung]] allmählich aus dem Naturrhythmus herausgelöst und damit eine wichtige Grundlage für die menschliche [[Freiheit]] geschaffen.
Die '''Universalgrammatik''' (UG) ist eine in manchen Theorien der [[Sprachwissenschaft|Linguistik]] zugrundegelegte Annahme, wonach alle (menschlichen) [[Sprache]]n gemeinsamen grammatischen Prinzipien folgen und diese Prinzipien allen Menschen [[angeboren]] seien. [[Noam Chomsky]] ist einer der Begründer und berühmtesten Vertreter dieser Version einer Universalgrammatik.  


[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Biologie]]
Die Neuropsychologin [[w:Angela D. Friederici|Angela Friederici]] hat 2018 erste empirische Beweise vorgelegt, die auf das Vorhandensein eines Organs hindeuten, das für die Universalgrammatik zuständig ist. Dabei handle es sich um ein Faserbündel im Gehirn zwischen dem [[Broca-Areal]] und dem [[Wernicke-Zentrum|Wernicke-Areal]].<ref>Angela D. Friederici: ''The neural basis for human syntax: Broca's area and beyond'', in: ''Current Opinion in Behavioral Sciences'' 21, 2018, S. 88 - 92 {{DOI|10.1016/j.cobeha.2018.03.004}}</ref>
 
== Kritik ==
Kritik am Konzept der Universalgrammatik kommt u.&nbsp;a. von [[Behaviorismus|behavioristischer]] Seite. Strittig ist dabei nicht, ob sprachliches Verhalten sowohl [[Ontogenese|ontogenetische]] als auch [[Phylogenese|phylogenetische]] Voraussetzungen hat, sondern ob es einen angeborenen Mechanismus geben muss, der die Anordnung elementaren sprachlichen Verhaltens beschränkt. Alle Argumente, die für eine angeborene Grammatik ins Feld geführt würden, bestätigten lediglich, dass die Fähigkeit zu sprechen für das Individuum nützlich (das heißt ein Überlebensvorteil) ist. Sie rechtfertigten nicht eine Universalgrammatik und sie erklärten nicht, warum ein Organismus ohne diese einen Nachteil im Kampf ums Überleben hätte.<ref name="PAL1">Palmer, D.C. (1981 / 2000). Chomsky’s nativism. A critical review. ''The Analysis of Verbal Behavior, 17'', 39–50.</ref><ref name="PAL2">Palmer, D.C. (2000): ''Chomsky’s nativism reconsidered.'' In: ''The Analysis of Verbal Behavior, 17'', 51–56.</ref> Zudem scheinen auch Tiere ([[w:Star (Art)|Stare]]) über Fähigkeiten zu verfügen, die bislang als universelles Merkmal nur menschlichen Sprachvermögens galten.<ref name="GEN">Marcus, G. F. (2006): [http://www.psych.nyu.edu/gary/marcusArticles/Marcus%202006%20nature.pdf ''Language: Startling starlings.''] In: ''Nature, 440''(7088), 1117–1118 (PDF-Datei; 288 kB)</ref>
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Universalgrammatik}}
 
== Literatur ==
=== Literatur pro Universalgrammatik ===
* Chomsky, Noam: ''Rules and Representations''. Columbia University Press, New York 1980.
* Chomsky, Noam: ''Lectures on Government and Binding''. Foris, Dordrecht, 1981.
* Chomsky, Noam: ''The Minimalist Program''. MIT Press, Cambridge, MA, 1995.
 
=== Literatur contra Universalgrammatik ===
* Christiansen, M. H.; Chater, N. (2008): [http://www.psych.cornell.edu/sec/pubPeople/mhc27/cc-BBS-2008.pdf ''Language as shaped by the brain.''] In: ''Behavioral and Brain Sciences'', 31(05): 489–509 (PDF-Datei; 928 kB)
* Evans, N.; Levinson, S. C. (2009): [http://www.eva.mpg.de/psycho/pdf/Publications_2009_PDF/Tomasello_Universal%20Grammar_2009.pdf ''The myth of language universals: Language diversity and its importance for cognitive science.''] In: ''Behavioral and Brain Sciences'', 32(05): 429–448 (PDF-Datei; 717 kB)
* Tomasello, M. (1995): [http://www.princeton.edu/~adele/MTLngNotInstinct.pdf ''Language is not an instinct.''] In: ''Cognitive Development'', 10, 131–156 (PDF-Datei; 1,9 MB)
* Tomasello, Michael: ''Constructing a Language. A Usage-Based Theory of Language Acquistion''. Harvard University Press, Cambridge, MA, 2003.
* Evans, Vyvyan: ''The Language Myth: Why Language Is Not an Instinct''. Cambridge University Press, Cambridge, 2014. ISBN 978-1-107-61975-3.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
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Version vom 8. April 2020, 05:44 Uhr

Die Universalgrammatik (UG) ist eine in manchen Theorien der Linguistik zugrundegelegte Annahme, wonach alle (menschlichen) Sprachen gemeinsamen grammatischen Prinzipien folgen und diese Prinzipien allen Menschen angeboren seien. Noam Chomsky ist einer der Begründer und berühmtesten Vertreter dieser Version einer Universalgrammatik.

Die Neuropsychologin Angela Friederici hat 2018 erste empirische Beweise vorgelegt, die auf das Vorhandensein eines Organs hindeuten, das für die Universalgrammatik zuständig ist. Dabei handle es sich um ein Faserbündel im Gehirn zwischen dem Broca-Areal und dem Wernicke-Areal.[1]

Kritik

Kritik am Konzept der Universalgrammatik kommt u. a. von behavioristischer Seite. Strittig ist dabei nicht, ob sprachliches Verhalten sowohl ontogenetische als auch phylogenetische Voraussetzungen hat, sondern ob es einen angeborenen Mechanismus geben muss, der die Anordnung elementaren sprachlichen Verhaltens beschränkt. Alle Argumente, die für eine angeborene Grammatik ins Feld geführt würden, bestätigten lediglich, dass die Fähigkeit zu sprechen für das Individuum nützlich (das heißt ein Überlebensvorteil) ist. Sie rechtfertigten nicht eine Universalgrammatik und sie erklärten nicht, warum ein Organismus ohne diese einen Nachteil im Kampf ums Überleben hätte.[2][3] Zudem scheinen auch Tiere (Stare) über Fähigkeiten zu verfügen, die bislang als universelles Merkmal nur menschlichen Sprachvermögens galten.[4]

Siehe auch

Literatur

Literatur pro Universalgrammatik

  • Chomsky, Noam: Rules and Representations. Columbia University Press, New York 1980.
  • Chomsky, Noam: Lectures on Government and Binding. Foris, Dordrecht, 1981.
  • Chomsky, Noam: The Minimalist Program. MIT Press, Cambridge, MA, 1995.

Literatur contra Universalgrammatik

Einzelnachweise

  1. Angela D. Friederici: The neural basis for human syntax: Broca's area and beyond, in: Current Opinion in Behavioral Sciences 21, 2018, S. 88 - 92 doi:10.1016/j.cobeha.2018.03.004
  2. Palmer, D.C. (1981 / 2000). Chomsky’s nativism. A critical review. The Analysis of Verbal Behavior, 17, 39–50.
  3. Palmer, D.C. (2000): Chomsky’s nativism reconsidered. In: The Analysis of Verbal Behavior, 17, 51–56.
  4. Marcus, G. F. (2006): Language: Startling starlings. In: Nature, 440(7088), 1117–1118 (PDF-Datei; 288 kB)


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