Globus und Kopf: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Moscow SHM asv2019-06 img17.jpg|mini|Erdglobus – [[Globus Blaeu]] im [[Staatliches Historisches Museum Moskau|Staatlichen Historischen Museum]] in Moskau]]
[[Datei:Leonardo da vinci, Study on the proportions of head and eyes.jpg|mini|Kopfstudie von [[Leonardo da Vinci]]]]
[[Datei:Rubens Medusa.jpeg|miniatur|[[Wikipedia:Peter Paul Rubens|Peter Paul Rubens]]: ''Haupt der Medusa'' (ca. 1617-1618)]]
[[Datei:Lateral head anatomy detail.jpg|mini|Anatomie des menschlichen Kopfes]]


Ein '''Globus''' ([[Plural|Mehrzahl]]: die Globen oder Globusse; lateinisch für ''[[Kugel]]'') ist in der [[Kartografie]] ein verkleinertes, kugelförmiges [[Modell]] der Erde (''terrestrischer Globus'' oder lat. ''Globus terrestris''), eines [[Astronomisches Objekt|Himmelskörpers]] oder der scheinbaren [[Himmelskugel]]. Dementsprechend unterscheidet man [[Himmelsglobus|Himmelsgloben]] und Planetengloben (Erdgloben und Globen erdnaher „Planeten“: meist [[Mond]], [[Venus (Planet)|Venus]] oder [[Mars (Planet)|Mars]]).
Der '''Kopf''' ([[Latein|lat.]] ''caput''; {{ELSalt|κεφαλή}} ''kephalē''; {{HeS|רֹאשׁ|Rosh}}), auch '''Haupt''' genannt, ist im [[Dreigliederung des menschlichen Organismus|dreigliedrigen menschlichen Organismus]] das Zentrum des [[Nerven-Sinnes-System]]s. Seine äußere [[Gestalt]], die durch die [[Form]] des [[Knochen|knöchernen]] [[Schädel]]s bestimmt wird, ist ein Ergebnis des vorigen [[irdisch]]en [[Inkarnation]]. Die Bildung des Kopfes hängt nach [[Rudolf Steiner]] sehr wesentlich mit der [[Harnsäure#Harnsäure und die Bildung des Kopfes|Harnsäure]] zusammen {{GZ||348|289ff}}.
Himmelsgloben, die den [[Sternenhimmel]] auf der scheinbaren Himmelskugel (scheinbarer Sternhimmel) zeigen, haben eine ältere Geschichte als Erdgloben.
Bis zum 19. Jahrhundert wurden Globen meist paarweise hergestellt: Ein Erdglobus und ein dazugehöriger Himmelsglobus.


Globen und [[Luftbildfotografie|Luftbilder]] gehören zu den kartenverwandten Darstellungen. Globenverwandte Instrumente sind [[Armillarsphäre]]n, Planetarien ([[Orrery|Planetenmaschinen]], [[Orrery#Tellurium|Tellurien]] (ein Sonderfall der Orrery-Planetenmaschine – eine Planetenmaschine der Erde)). Eine Armillarsphäre stellt jedoch trotz ihrer Kugelgestalt keinen Globus dar, sondern diente der Messung von Koordinaten am Himmel oder der Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern.
== Der Kopf als Bild des Geistes ==


Der große Vorteil gegenüber einer [[Karte (Kartografie)|Karte]] ist, dass der Globus gleichzeitig [[Ähnlichkeit (Geometrie)|form-]], [[Flächentreue|flächen-]], [[Winkelverzerrung|winkel-]] und [[Längentreue|längengetreu]] ist. Diese Eigenschaften kann die Karte nicht gleichzeitig erfüllen, da sich die Fläche einer Kugel nicht auf einer ebenen Fläche abrollen lässt. Ein weiterer Vorteil der Globen ist die Anschaulichkeit etwa bei der Darstellung längerer Flugrouten und Schiffsrouten. Nachteile des Globus gegenüber der Karte sind umständliche Lagerung und Transport, höherer Preis, meist kleinerer [[Maßstab (Kartografie)|Maßstab]] und die Unmöglichkeit der Betrachtung der gesamten Erdoberfläche auf einen Blick.
{{GZ|Wenn jemand den Geist als solchen als Bildhauer darstellen sollte,
Wenn von einem Globus gesprochen wird, ist vorzugsweise ein Erdglobus oder umgangssprachlich die [[Erde]] selbst gemeint (Beispiel: „um den Globus reisen“).
so müßte er eigentlich einen durchgeistigten Menschenkopf studieren.
[[Datei:20110726 Celestial globe Museo Milan 6151.jpg|mini|[[Himmelsglobus]]]]
Er wird natürlich, wenn er Modellkünstler ist, nichts Besonderes
[[Datei:Coronelli celestial globe.jpg|mini|Ein Himmelsglobus von Coronelli im [[Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek]] in Wien]]
treffen; aber wenn er nicht Modellkünstler ist, sondern aus dem Geistigen heraus schafft, dann wird er gerade ein wunderbares Abbild
der innersten Natur der kosmischen Geisteskräfte zuwege bringen,
wenn er das menschliche Haupt schafft. Es ist Intuition, Inspiration,
Imagination der kosmischen Geistigkeit, was im menschlichen Haupte
vorliegt. Es ist, wie wenn die Gottheit selber ein Bild des Geistigen
hätte schaffen wollen und dem Menschen sein Haupt aufgesetzt hätte.
Es ist deshalb im Grunde genommen drollig, wenn die Menschen
Bilder vom Geist suchen, während sie das beste, das großartigste, das
gewaltigste Bild des Geistes, aber eben das ''Bild'' des Geistes, nicht den
Geist selbst, im menschlichen Haupte haben.|213|164}}


== Entstehungsgeschichte ==
== Der Kopf als Medusenhaupt ==
=== Antike und Mittelalter ===
[[Datei:MAN Atlante fronte 1040572.JPG|mini|Atlas Farnese]]


Nach römischen Quellen soll um [[150 v. Chr.]] [[Krates von Mallos]] den ersten Erdglobus gebaut haben. Bereits [[Eratosthenes]] (* ca. 276 v. Chr.; † 194 v. Chr.) kannte die Kugelgestalt der Erde und beschäftigte sich mit der Bestimmung des [[Erdradius#Erdumfang|Erdumfangs]]. [[Marcus Tullius Cicero|Cicero]] beschrieb in seiner Schrift [[De re publica]] die Verwendung eines Himmelsglobus durch [[Archimedes]].
{{Hauptartikel|Medusenhaupt}}


Ein noch erhaltener antiker Himmelsglobus aus der Zeit um 150 n. Chr. ist als Teil einer Skulptur ([[Atlas Farnese]]) im [[Archäologisches Nationalmuseum Neapel|Archäologischen Nationalmuseum Neapel]] zu sehen. Es handelt sich um die römische Kopie einer griechischen Arbeit.
Dem [[Hellsehen|hellsichtigen Schauen]] zeigt sich der Kopf als [[Medusenhaupt]]:


Der älteste erhaltene [[Himmelsglobus]], der Mainzer Himmelsglobus, ist [[Römisches Reich|römischen]] Ursprungs und aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Der kleine Globus aus [[Bronze]] mit 11 cm Durchmesser (heute im [[Römisch-Germanisches Zentralmuseum|Römisch-Germanischen Zentralmuseum]], Mainz) hat vermutlich den [[Gnomon|Schattenstab]] einer [[Sonnenuhr]] geziert. Ungefähr zu dieser Zeit hat auch [[Claudius Ptolemäus|Ptolemäus]] die Herstellung solcher Globen beschrieben.
{{GZ|Für das Hellsehertum ist aber ein Kopf etwas
ganz anderes, als was er uns beim gewöhnlichen Menschen entgegentritt.
Denn für den Hellseher ist das Gehirn etwas, was wie schlangenartig
züngelnd aus dem Kopfe sich heraushebt. Jeder Kopf ist nämlich
ein Medusenhaupt. Das ist etwas sehr Reales. Und das ist der Unterschied
des menschlichen Hauptes gegenüber dem anderen Körper,
daß der Mensch in bezug auf den anderen Körper erst durch eine
weiterschreitende Evolution das erreichen wird, was beim Kopfe das
gewöhnliche äußere Denken ist. Darin liegt sogar in gewisser Beziehung
die Stärke des Denkens, daß der Mensch in die Lage kommt,
möglichst bis in die feineren, unsichtbaren Bewegungen, die Nervenbewegungen,
das Gehirn zur Ruhe bringen zu können, während er
denkt. Dadurch, daß er das Gehirn ruhig haben kann, wenn er denkt,
ruhig haben kann bis in die feineren Bewegungen, die sozusagen die
Nervenbewegungen sind, werden die Gedanken feiner, ruhiger,
logischer.|141|113f}}


Der erste Erdglobus der [[Alte Welt|Alten Welt]] wurde wahrscheinlich im [[Mittelalter]] von arabischen Kartografen und Astronomen angefertigt, die im Dienst des [[Abbasiden]]-Kalifen [[al-Ma'mūn]] standen. Die Herstellung eines [[Himmelsglobus]] beschreibt gegen Ende des 10. Jahrhunderts [[Silvester II.|Gerbert von Aurillac]] in einem Brief.<ref>Nicolaus Bubnov (Hrsg.): ''Gerberti opera mathematica (972-1003)''. Berlin 1899, ep. 148</ref>
== Das Haupt als Produkt abbauender, zentripedaler Kräfte ==


Darstellungen der Erde und des Universums tauchten seit der [[Römisches Reich|Römerzeit]] immer wieder auch auf Münzen und [[Medaille]]n auf. Im 16. Jahrhundert verschwand die Darstellung von Globen auf Münzen weitgehend, um dann im 17. Jahrhundert eine besonders starke Verbreitung zu finden. Das fiel insbesondere in die Jahre 1670 bis 1720, als Globen in Europa besonders populär wurden.
{{GZ|Was sind es für Kräfte, die vorzugsweise im menschlichen Haupte wirken
und die ja verwandt sind den zentripetalen, den zusammenpressenden
Kräften des Kosmos, was sind es für Kräfte? Es sind diejenigen
Kräfte, die die ältesten Kräfte unseres Weltenalls sind. Erinnern Sie sich
an meine Darstellungen in der «[[Geheimwissenschaft im Umriß]]», wie ich
die [[Alter Saturn|alte Saturnentwickelung]] beschrieben habe, wie ich da hinweisen
mußte darauf, daß sich herausgerungen hat aus dieser Saturnentwickelung
das menschliche Sinnesleben. Was da zurückgeblieben ist aus dieser
Saturnentwickelung, es liegt hinter unserem Sinnesteppich als die kalte,
fröstelnde Welt, die sich eben aus dem Wärmezustand des Anfanges heraus
entwickelt hat, in die wir heute Wärme hineinzutragen haben. Das,
was da hinter dem Sinnesteppich liegt, ist gewissermaßen die älteste
der Welten. Wir betreten sie unbewußt in der Zeit vom Einschlafen bis
zum Aufwachen. Wir wandeln aber eigentlich immerfort in ihr herum.
Sie gibt uns alles dasjenige, was mit unseren Sinnen zusammenhängt.
Die zentripetalen Kräfte wirken, gleichsam die Sinne von außen
bildend, in unsere Sinne hinein, in unsere Augen, in unsere Ohren, und
von da aus in unseren physischen Verstand, in dasjenige, was wir denken.
Und indem wir durch die Welt denkend gehen, gehen wir eigentlich
mit demjenigen menschlichen Besitz durch die Welt, der uns aus dieser
Umgebung heraus gebildet wird, das heißt, mit den ältesten Kräften, die
nun schon angekommen sind beim Zerfall. Das dürfen wir nie vergessen,
daß dies die Kräfte sind, die eigentlich schon beim Zerfall angekommen
sind.


=== 15. Jahrhundert ===
[[Datei:GA199 183.gif|center|350px|Zeichnung aus GA 199, S. 183]]
[[Datei:Behaims Erdapfel.jpg|mini|[[Martin Behaims Erdapfel]]]]


Mit dem [[Zeitalter der Entdeckungen]] begann die große Zeit der Globenherstellung. Bereits 1477 hatte [[Donnus Nicolaus Germanus]] für Papst [[Sixtus&nbsp;IV.]] den ersten [[#Segmenttechnik|belegten]] Erdglobus der Neuzeit angefertigt. Die Globen wurden meist in [[Latein|lateinischer Sprache]] beschriftet, der Sprache der Wissenschaft zu jener Zeit.
Man möchte sagen, die Sache ist so: Wenn man schematisch darstellt
das Weltenall, auseinander, ins Weite strebend, aber an dieser Grenze
zentripetal zusammengehalten werdend, es sind die ältesten Kräfte des
Weltenalls (siehe Zeichnung). Sie zerbröckeln in einer gewissen Weise.
Und aus diesen zerbröckelnden Kräften, aus diesen in den Tod schon
übergehenden Kräften, aus diesen zum Chaos gewordenen Kräften
steigt dasjenige auf, was unser Verstand ist, was unser menschlicher
Intellekt ist.|199|182ff|183}}


Der Mathematiker und Kardinal [[Nikolaus von Kues]] interessierte sich für Astronomie und kaufte 1444 je einen in Nürnberg gefertigten hölzernen und einen kupfernen Himmelsglobus. Nürnberg war zu jener Zeit das erste große Zentrum der Globenherstellung in Europa.
== Der Kopf als Symbol in der Apokalypse des Johannes ==


Der älteste heute noch erhaltene Erdglobus ist [[Martin Behaims Erdapfel]], welcher [[1492]] von [[Martin Behaim]] in [[Nürnberg]] geschaffen wurde und heute im [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseum]] in Nürnberg aufbewahrt wird.
{{Hauptartikel|Apokalypse des Johannes}}


In der [[New York Public Library]] ist ein Globus aus dem Jahr 1506 ausgestellt.
In der [[Apokalypse des Johannes]] ist der Kopf aber auch ein [[Symbol]] für das, was im [[Mensch]]en [[ätherisch]] als [[Organ]] veranlagten ist:


1507 schuf [[Martin Waldseemüller]] einen Globus, der [[Amerika|America]] zeigte. Auch auf dem [[Globus Jagellonicus]] von 1510 taucht der Name „America“ auf, jedoch wird damit noch eine unbekannte Stelle südlich von Indien bezeichnet. Waldseemüllers Schüler [[Johannes Schöner]], ebenfalls ein berühmter Kartograf, fertigte in Bamberg ebenfalls Erd- und Himmelsgloben an. Sein [[Schöner-Erdglobus von 1515|Erdglobus von 1515]] ist der älteste, noch heute erhaltene seiner Art, der Südamerika zeigt und den neuen Kontinent mit dem Namen „America“ bezeichnet.
<div style="margin-left:20px">
"Das, was vom Ätherischen
aus im Menschen veranlagt wird, nennt man in der Sprache der
apokalyptischen Mysterien «Kopf». Damit meint man also das, was
dem hellseherischen Bück vorzugsweise als Kopf erscheint. Dasjenige
aber, was physisch im Menschen bewirkt wird durch irgendein
Glied des Ätherleibes, das nennt man ein «[[Horn]]». Ein «Horn»
ist in der Sprache der Mysterien also eine sehr geheimnisvolle Sache.
Dasjenige, was zum Beispiel im Menschen physisch bewirkt worden
ist dadurch, daß er einmal durchgegangen ist durch diejenige
Rasse der atlantischen Zeit, in welcher typisch der Löwe als Gruppenseele
da war, das nennt man ein Horn. Also das Physische, das
von irgendeinem Glied des Ätherleibes herkommt, nennt man ein
«Horn». Ein Horn ist zum Beispiel das Organ, welches der äußere
physische Ausdruck für irgend etwas Ätherisches ist.


Ein anderer früher Globus war der [[Hunt-Lenox Globus]], ca. 1507. Es wird angenommen, dass er die Quelle für den Ausspruch „[[Hic sunt dracones]]“ („Hier sind Drachen“) ist. 1541 brachte [[Gerhard Mercator]] in Duisburg seinen ersten Globus heraus, der sich über Jahrzehnte in großen Stückzahlen verkaufte.
Nun will ich Ihnen konkret sprechen. Alle physischen Organe
 
des Menschen sind eigentlich verdichtete Ätherorgane, sind aus dem
Ein weiterer Erdglobus wurde 1570 von [[Taqi al-Din]] an seiner Sternwarte in Istanbul gebaut.
verdichteten Ätherleib hervorgegangen. Betrachten wir das menschliche
 
Herz. Es ist heute ein physisches Organ, aber es ist aus einem
=== 16. Jahrhundert ===
Ätherorgan heraus verdichtet. Dieses heutige menschliche Herz hat
[[Datei:Stände Amman Der Astronomus.png|mini|Der ''Astronomus'' (1568) von [[Jost Amman]], wahrscheinlich den Nürnberger Arzt, Humanisten und Astronomen Melchior Ayrer darstellend.<ref>Doris Wolfangel: ''Dr. Melchior Ayrer (1520–1579).'' Medizinische Dissertation Würzburg 1957, S. 36.</ref>]]
seine Anlage erhalten damals, als der Mensch durch die Gruppenseelenhaftigkeit
[[Datei:Jodocus Hondius.jpg|mini|Globenhersteller [[Jodocus Hondius]] auf einem Stich des Jahres 1619 mit einem Erdglobus]]
hindurchgegangen ist, die mit dem Löwen bezeichnet
Im frühen 16. Jahrhundert wurden grafische Reproduktionsverfahren eingeführt und ermöglichten so die Serienfertigung von Globen. Die Globusstreifen, [[Kugelzweieck|sphärische Zweiecke]] (Globuszwickel), wurden auf Papier gedruckt, das dann auf den Globus geklebt wurde (Kaschieren oder Belegen genannt). Der Druck erfolgte mittels [[Hochdruckverfahren]] des [[Holzschnitt]]s, seit Mitte des 16. Jahrhunderts dann mittels [[Tiefdruckverfahren]] des [[Kupferstich]]s und seit Anfang des 19. Jahrhunderts mittels Steindruck ([[Lithografie]]).
wird. Also ist das Herz das «Horn» des Löwenkopfes, denn
 
als der Ätherleib so weit war, daß der Mensch erschien mit der
Den ersten gedruckten Globusstreifen stellte Martin Waldseemüller 1507 her. Ein anderer berühmter Kartograf und Globenhersteller jener Zeit war [[Johann Richter (Astronom)|Johann Richter]] (latinisiert: Johannes Praetorius) in Nürnberg, aus dessen Werkstatt auch der Nürnberger Stadtarzt Melchior Ayrer (eher nicht dessen Bruder Egidius, der wie Melchior 1561 durch Kaiser Ferdinand&nbsp;I. geadelt wurde) sowohl Erdgloben als auch Himmelsgloben<ref>Doris Wolfangel: ''Dr. Melchior Ayrer (1520–1579).'' Medizinische Dissertation Würzburg 1957, S. 4, 30–32 und 34 f.</ref> bezogen haben soll.
Gruppenseele, die im Löwenkopf symbolisiert wird, da hat sich die
 
Anlage gebildet, die später das physische Herz wurde. Aus dieser
Im 16. Jahrhundert zeichneten sich Fracastori, [[Gemma R. Frisius|Gemma Frisius]], [[Gerhard Mercator]] und [[Jodocus Hondius]] durch die Konstruktion von Erdgloben aus.
Anlage des Löwenmenschen entstand die heutige menschliche physische
 
Herzanlage. Während wir also den Ätherleib zurückführen
Mit dem Aufstieg der [[Niederlande]] zur See- und Handelsnation stieg gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Nachfrage nach Globen stark an. Reiche Kaufleute und Kapitänsfamilien hatten den Wunsch, die Routen der Seefahrer nachzuverfolgen. Amsterdam wurde Ende des 16. Jahrhunderts zum Herstellungszentrum für immer bessere geografische Karten, Globen und Navigationsinstrumente. Die Familie Blaeu etablierte eine Dynastie von Kartografen, die einige Jahrzehnte bestand. Der Begründer war [[Willem Blaeu]], ein Astronom, der zusammen mit [[Tycho Brahe]] studiert hatte. Ein Konkurrent der Familie Blaeu war unter anderem der Kartograf [[Johannes Janssonius]].
in seiner Entstehung auf die Verwandlung eines «Kopfes» in den
 
anderen, auf das Hinzufügen des einen Kopfes zum anderen, fassen
Die Globenherstellung in England begann mit [[Emery Molyneux]] († 1598), der 1592 mit großer finanzieller Unterstützung ein Paar große Globen schuf, auf denen insbesondere die englischen Unternehmungen zur See dargestellt wurden. Seine Globen wurden sehr zahlreich hergestellt. Ein Globenpaar wurde [[Elisabeth&nbsp;I.]] zum Geschenk gemacht. Sein einziges erhalten gebliebenes Globenpaar ist im [[Petworth House]] in [[Petworth]], [[West Sussex]] ausgestellt. Der Globus war erst 1950 wiederentdeckt worden.
wir den menschlich physischen Leib auf als das Hinzufügen
 
eines «Hornes» zum andern. Tatsächlich besteht der menschliche
In Italien fertigten 1561 die Brüder [[Giulio Sanuto|Giulio]] und [[Livio Sanuto]] (* 1520; † 1576) einen Globus an, von dem heute einige Globussegmente erhalten sind. Aus den Maßen der Globussegmente lässt sich schließen, dass dieser venezianische Erdglobus einen Durchmesser von 68,6&nbsp;cm hatte und einen Umfang von ca. 216&nbsp;cm. Diese Globussegmente sind als Holzheimer Globussegmente (engl. Holzheimer Globe Gores) bekannt, da sie sich in der Sammlung von Arthur Holzheimer befinden. Es handelt sich wahrscheinlich um die größten gedruckten Globussegmente des 16. Jahrhunderts. Der Erdglobus des venezianischen Geografen Livio Sanudo wurde 2008 im Magazin des [[Museo Correr]] in [[Venedig]] wiederentdeckt.
Ätherleib aus «Köpfen», der menschliche physische Leib aus «Hörnern». Das ist die Sprache der Mysterien. Alle Organe des Menschen
 
sind aus dem Ätherleib herausgebildet, sind also lauter
=== 17. Jahrhundert ===
«Hörner»." {{Lit|{{G|104|188f}}}}
Im 17. Jahrhundert legte man besonders Wert auf große Globen. Zu den bekannten Globenherstellern des 17.&nbsp;Jahrhunderts zählten:
</div>
* Verlagshaus Blaeu ([[Willem Blaeu]] und später [[Joan Blaeu]])
* Bloen in Amsterdam<ref>''Ein Globus terristris und ein Globus coelestis, von Bloen zu Amsterdam gegen 1600 gefertigt.'' In der Auktion ab dem 10. Juli 1826 in Nürnberg aus der Sammlung des in Nürnberg verstorbenen Oberpostneisters Schustern. Johann Lorenz Schmidmer (1779–1831): ''Verzeichniß der Sammlung der Bücher, Oelgemälde, Kupferstiche, Wasser- und Email=Malereien, … des zu Nürnberg verstorbenen Herrn Oberpostmeisters Schustern welche&nbsp;…'' S. 22, Positionen 67 und 68, {{archive.org|bub_gb_w7RFAAAAcAAJ|Blatt=n29}}.</ref>
* [[Johannes Janssonius]] in Amsterdam
* Matthäus Greuter
* [[Vincenzo Maria Coronelli]]
 
Im 17. Jahrhundert verschoben sich die Kräfte in Europa von den Niederlanden nach Frankreich und entsprechend verschob sich auch der Schwerpunkt der kartographischen Produktion und der Globenherstellung. Ende des 18.&nbsp;Jahrhunderts waren dann die britischen Kartographen führend.
 
Die anderen Zentren der Globenherstellung waren zu jener Zeit:
* die Niederlande (z.&nbsp;B. [[Henricus Hondius]], [[Nicolaes Visscher I]], [[Petrus Plancius]], [[Michael Florent van Langren]] – 1592 verliehen die [[Generalstaaten]] der Familie Van Langren das Monopol auf die Herstellung von Globen, was 1597 zu Auseinandersetzungen mit [[Jodocus Hondius]] führte.)
* Italien (z.&nbsp;B. [[Vincenzo Maria Coronelli|Vincenzo Coronelli]]),
* England – [[Karl II. (England)|Karl&nbsp;II. von England]] (* 1630; † 1685) förderte gezielt die Entwicklung der Wissenschaften in England und löste damit auch eine große Veränderungen auf dem Markt für Globen aus.
 
Der kleine [[Maßstab (Kartografie)|Maßstab]] der Globen bedingt eine nur grobe Darstellung des Kartenbildes. Deshalb waren sie für [[Navigation]]szwecke ungeeignet. Jedoch wurden im 17. und 18. Jahrhundert Himmelsgloben als Standardausrüstung auf niederländischen Schiffen mitgeführt.
 
=== 18. Jahrhundert ===
[[Datei:3quarter globe.jpg|mini|Ein Tischglobus von 1765, der eine fiktive [[Nordwestpassage]] zeigt.]]
 
Im 18. Jahrhundert waren die bekannten Zentren der Globenherstellung:
 
* Deutschland: mit den Herstellern (z.&nbsp;B. [[Johann Philipp Andreae]], [[Johann Christoph Berndt]], [[Johann Elert Bode]], [[Anselm Desing]], [[Johann Gabriel Doppelmayr]], [[Johann Baptist Homann]], [[Daniel Friedrich Sotzmann]], [[Matthäus Seutter]], Homann-Verlag von Johann Baptist Homann).
* Frankreich: mit den Herstellern (z.&nbsp;B. [[Didier Robert de Vaugondy]], [[Rigobert Bonne]], [[Guillaume Delisle]])
* England: mit dem Hersteller (z.&nbsp;B. [[John Senex]])
* Niederlande
* Schweden: mit dem Hersteller (z.&nbsp;B. [[Andreas Akerman|Anders Åkerman]])
 
Die Globenherstellung erweiterte sich. Es wurden mehr Globen hergestellt und an immer mehr Orten. Die Globen wurden erschwinglicher, waren aber nicht mehr so kunstvoll gestaltet, sondern sachlicher und schmuckloser.
 
Die in früheren Jahrhunderten übliche Verzierung des Kartenbildes (Fabelwesen, Schiffe, Motive aus der Seefahrt, Flaggen) verschwand immer mehr. Stattdessen fanden sich immer mehr geografische Angaben auf den Globen, die von neuen Entdeckungen zeugten, es wurden Seerouten auf den Globen eingetragen, Meeresströmungen und Tiefen. 1779 erschien das damals sehr populäre Buch ''A New and easy Guide to the Use of the Globes'' von Daniel Fenning.
 
Das alles war auch dem Einfluss der [[Aufklärung]] zu verdanken. In unerforschten Gebieten wurden keine geographischen Phantasieeintragungen mehr vorgenommen, sondern diese wurden als [[Weißer Fleck|weiße Flecken]] auf der Karte belassen. Da durch die vielen [[Entdeckungsreise]]n die geografischen Kenntnisse von der [[Erdoberfläche]] immer detaillierter wurden, wurden auch die Erdgloben immer besser. Beispielsweise brachten viele Globenhersteller nach dem Fahrten von [[James Cook]] verbesserte Neuauflagen ihrer Globen heraus.
 
Auf den Himmelsgloben tauchten viele neue [[Sternbild]]er auf.
 
Um 1780 übertrafen die britischen Globenmacher mit ihrem Können und geografischen Informationen die Globenverlage anderer Länder. [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]] war zu jener Zeit ein wichtiges Handelszentrum geworden und wurde auch ein Zentrum der Bildung und der wissenschaftlichen Erkenntnis. Bekannt waren beispielsweise der britische Globenverlag „Newton & Son“ (John Newton; *1759; † 1844), W. & S. Jones (William & Samuel Jones), George Philip & Son, John and William Cary. Als Qualitätssiegel gab es für die Firmen den Titel „Globe & Math Instrument Makers to the King“.
 
=== 19. Jahrhundert ===
 
Im 19. Jahrhundert wurde der Globus zur standardisierten, [[Massenproduktion|industriellen Massenware]], die in Gewerbebetrieben in [[Serienfertigung|Serienproduktion]] gefertigt wurde. Durch technische Neuerungen wurde die Herstellung der Globen billiger und präziser. Die Reproduktion der einzelnen Streifen für den Globus erfolgte jetzt mittels Lithografie statt mit dem bisher üblichen Kupferstichverfahren, zuerst hand[[Kolorieren|koloriert]], durch [[Lithografie#Chromolithografie|Farblithografie]] ab Mitte des 19. Jahrhunderts nochmals wesentlich billiger. Dies begünstigte auch die Verbreitung der Schulgloben, die als Anschauungs- und Demonstrationsobjekte eingesetzt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts wurden Maschinen erfunden, die hohle Halbkugeln aus Karton pressten.
 
=== 20. Jahrhundert ===
 
Im 20. Jahrhundert ging man auch wegen des großen Bedarfs an Schulgloben von der Serien- zur Massenproduktion der Globen über, die nur noch wesentliche geografische Merkmale zeigten und von Einrichtungsgegenständen zu reinen [[Lehrmittel]]n und Demonstrationsobjekten wurden. Es wurden fast nur noch erschwingliche Erdgloben durch [[Tiefziehen]] von [[Thermoplast|thermoplastischen Kunststoffen]] hergestellt.
 
== Aufbau und Herstellung ==
 
Früher bestand der Globus meist aus zwei hohlen Halbkugeln aus [[Pappmaché]]. Der Globuskörper wurde dann aus den hohlen Halbkugeln zusammengefügt. Dieses Herstellungsverfahren war vom 16. Jahrhundert bis zu den 1950er Jahren am meisten verbreitet. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Pappmaché-Kugel zusätzlich noch mit einer dünnen [[Gips]]schicht überzogen, die ganz glatt geschliffen wurde. Um den Herstellungspreis zu reduzieren, wurde dann auf den traditionellen Gipsüberzug verzichtet.
 
Im Inneren wurde die Globuskugel durch einen Holzstab verstärkt, durch den auch die Drehachse geführt wurde.
 
=== Globuskartennetz ===
 
Der Globus gibt nur die ideale Erdkugel wieder, nicht jedoch die [[Erdfigur]] ([[Geoid]]) mit der [[Erdabplattung]], da sie mit einem Wert von 1:300 des Äquatordurchmessers auf einem 30-cm-Globus nur 1&nbsp;mm beträgt. Moderne Globen sind meist mit einem groben Netz aus [[Längenkreis]]en und [[Breitenkreis]]en in Abständen von 10° versehen, bei kleineren Globen auch in Abständen von 20° oder 30°. Des Weiteren sind meist der Äquator, die Wendekreise und die Polarkreise eingezeichnet.
 
=== Globusmaßstab und Größe ===
 
[[Datei:Great Globe.png|mini|Begehbarer Riesenglobus [[Georama|Great Globe von James Wyld]] („Georama“)]]
[[Datei:Swanage Globus.jpg|mini|«Great Globe» aus Kalkstein im [[Durlston Country Park]] in [[Swanage]] (England) von 1887]]
Der Globusmaßstab ist der [[Maßstab (Kartografie)|Maßstab]] eines Globus. Globen mit einem Durchmesser von 26&nbsp;cm haben einen Maßstab von 1:50 Millionen. Bei einem Durchmesser von 51&nbsp;cm beträgt der Maßstab 1:25 Millionen. Der typische Maßstab für einen Erdglobus beträgt 1:40 Millionen.
 
Je nach Größe und Art des Globus bezeichnet man ihn als Taschenglobus, Tischglobus, Standglobus oder Riesenglobus. Ein gebräuchlicher Tischglobus hat etwa einen Durchmesser von 25 bis 30&nbsp;cm.
 
Der wohl kleinste Globus mit 60 Mikrometer Durchmesser wurde im Februar 2004 von der japanischen Firma NTT DoCoMo vorgestellt.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Japaner-werben-mit-kleinstem-Globus-der-Welt-92857.html ''Japaner werben mit kleinstem Globus der Welt''.] heise online</ref><ref>[http://www.ntt.co.jp/news/news04e/0402/040202.html News Release 040202.] ntt.co.jp</ref>
 
Es wurden im Laufe der Geschichte zahlreiche größere Globen oder Globenpaare (Erd- und Himmelsglobus) für Könige und Fürstenhäuser gebaut. In neuester Zeit dienen große Globen als Werbemittel und Blickfang.
 
Hier folgt eine Auflistung von Riesengloben, sortiert nach Durchmesser:
 
{| class="wikitable sortable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Durchmesser
! Bemerkung
|-
| 1,75&nbsp;m || Ein Globenpaar von [[Vincenzo Coronelli]] geschaffen für den Herzog von Parma.
|-
| 3,00&nbsp;m || Der aus 15 Steinstücken bestehende [[Großer Globus|Große Globus]] (engl. «Great Globe») von Swanage zählt zu den größten Steinkugeln der Welt, die aus Kalkstein hergestellt wurden
|-
| 3,00&nbsp;m || Auf dem [[Piazzale del Impero]] in [[Rom]] am Sphärenbrunnen befindet sich der größte aus einem Stück [[Naturstein]] hergestellte Globus, der aus [[Carrara-Marmor]] besteht
|-
| 3,11&nbsp;m || [[Gottorfer Riesenglobus]] – erbaut 1650–1664 von [[Adam Olearius]] in Schleswig für Friedrich&nbsp;III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1597–1659); Der Globus war drehbar und begehbar. Außenhülle Erdglobus und innen Himmelsglobus.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.schloss-gottorf.de/gh/gl-geschichte.php |wayback=20090108185030 |text=Schloß Gottorf – Barockgarten & Globushaus Schleswig |archiv-bot=2018-04-12 14:24:17 InternetArchiveBot}}</ref>
|-
| 3,84&nbsp;m || Ein [[Coronelli Globen|Globenpaar]] von Vincenzo Coronelli geschaffen für den französischen König [[Ludwig&nbsp;XIV.]], das sich heute im Besitz der französischen Nationalbibliothek befindet. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts war es reparaturbedürftig in der Orangerie von Versailles eingelagert. Nach der Restaurierung wird es seit Oktober 2006 in der Westhalle der Bibliothek präsentiert.
|-
| 7,75&nbsp;m || Riesenglobus von [[Philippe Vandermaelen|Vandermaelen, Philippe M.G.]] (1795–1869) – ein Globus wurde in Brüssel im 1830 gegründeten „Établissement Geographique de Bruxelles“ ausgestellt. Dieser Globus könnte reproduziert werden, sofern man alle 386 Karten des „Atlas universel de géographie physique, politique, statistique et mineralogique“ zusammensetzen würde. Dieser Atlas war der erste, der alle Karten in gleichem Maßstab zeigt, die Karten zeigen nur die Landmasse. Gedruckt in Brüssel zwischen 1825 und 1827, erster Atlas, der komplett in Lithographie (von Henri Ode) gedruckt wurde.<ref name="CKoemanVDM1">{{Literatur |Autor=Cornelis Koeman |Titel=Vander Maelen 1 |Sammelwerk=Atlantes Neerlandici |WerkErg=Bibliography of terrestrial, maritime and celestial atlases and pilot books, published in the Netherlands up to 1880. |Band=Band III (Merula–Zeegers) |Auflage=1. |Ort=Amsterdam |Datum=1969 |Seiten=142 |Sprache=en |Kommentar=Verkürzte Quellangabe: Koeman VDM 1 |Umfang=XXVI + 220 pp}}</ref>
|-
| 8,53&nbsp;m || Riesenglobus am ''Babson College'' in [[Wellesley (Massachusetts)|Wellesley, Massachusetts]]<ref>[http://www.roadsideamerica.com/attract/MAWELworld.html World’s Largest World, Wellesley, Massachusetts]</ref> (drehbar, 26&nbsp;t; unter freiem Himmel)
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| 10&nbsp;m || [[Globe of Peace]] (Mappamondo della Pace) in [[Pesaro]], Italien. Er war bis 1999 der weltweit größte Globus.
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| 10&nbsp;m || [[Mercateum]] in [[Königsbrunn]] im [[Landkreis Augsburg]]. Er ist der größte auf historischer Kartografie beruhende Globus der Welt.
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| 12,52&nbsp;m || Der weltweit größte drehbare Globus ist [[Eartha]]. Er hat einen Durchmesser von 12,52 Metern, ein Gewicht von 2721&nbsp;kg und einen Globusmaßstab von 1:1 Mio. Er wurde vom Verlag [[DeLorme]] in [[Yarmouth (Maine)|Yarmouth]] in [[Maine]] (USA) im Jahre 1998 gebaut.<ref>[http://www.roadsideamerica.com/attract/MEYAReartha.html Eartha, World’s Largest Rotating Globe, Yarmouth, Maine]</ref>
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| 36,57&nbsp;m || [[Unisphere]] ist ein großer Globus, der im [[Flushing-Meadows-Park]] im nördlichen [[Queens]], [[New York City]] (USA) steht.
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Das [[Mapparium]] in [[Boston]] ist ein drei Stockwerke hoher Glasglobus, der von einer Zuschauerbrücke aus betrachtet wird. Ein weiterer 1930 hergestellter Riesenglobus steht in der Lobby des [[Daily News Building]]s in New York.
 
=== Weitere bedeutende oder bekannte Globen ===
 
* [[St. Galler Globus]] aus dem 16. Jahrhundert, eine Kombination von Erd- und [[Himmelsglobus]]
* Zwei Globen für Ludwig&nbsp;XIV. von [[Vincenzo Maria Coronelli|Vincenzo Coronelli]] (Erde und Himmel), heute in [[Paris]]
* Globus Jagellonicus – um 1510 in Frankreich angefertigt, heute im Museum der [[Jagiellonen-Universität]] ausgestellt
 
=== Sonderformen ===
Es gibt auch freischwebende Globen (''Schwebeglobus''), welche mit Hilfe eines Mechanismus aus Magneten frei im Raum schwebend gehalten werden. Für den repräsentativen Publikumsbereich wurde mit ''Luxesse'' ein Globus mit integriertem Antrieb konzipiert, der optisch frei schwebend in einer Säule aus gegossenem Acrylglas rotiert.
{{Panorama|Duisburg Weltmeisterkreisel.jpg|600|In Duisburg erinnern zahlreiche Globus-Skulpturen an Gerhard Mercator; diese steht am südlichen Stadteingang in Huckingen.}}
 
=== Gestell ===
 
Die alten Globen wurden traditionell auf teure, vierbeinige hölzerne Gestelle montiert. In neuerer Zeit ging man mit der Massenproduktion zur Montage der Globen auf der billigeren Säulenhalterung mit rundem Standfuß (Rundfuß, „Trompetenfuß“) über. Die wissenschaftliche Funktion der Globen ging Ende des 19. Jahrhunderts verloren, weshalb auch die Globengestelle wesentlich reduziert werden konnten. (siehe [[#Der Globus als wissenschaftliches Instrument|unten: Der Globus als wissenschaftliches Instrument]])
 
 
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  RobertHues-TractaetGlobe-AertscheGlobe-1623.jpg|Globus mit vierbeinigem Gestell. Der Kompass am Fuß ist gut zu erkennen.
  Globenmuseum Vienna 20091010 174.JPG|Globus auf senkrechter Erdachse (Paris, um 1890)
  Globus mit Dreh-Schwenk-Halterung 6.JPG|Globus mit Dreh-Schwenk-Halterung
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Die alten traditionellen Halterungen für die großen Standgloben bestanden aus einem hölzernen horizontalen Ring (Äquatorring), der auf vier Füßen ruhte. Der Globus lag zur Hälfte oberhalb und unterhalb des Äquatorrings. Auf diesem Äquatorring war ein weiterer Ring vertikal angebracht – der Meridianring. Der Meridianring war anfangs ebenfalls aus Holz, bei jüngeren Globen dann meist aus Messing, er ließ sich innerhalb des Äquatorrings drehen. Im Meridianring war der Globus mittels einer Drehachse angebracht. Diese Konstruktion erlaubte es, den Globus in alle Richtungen zu drehen und zu schwenken, so dass er so positioniert werden konnte, dass zwei beliebige Orte auf dem Globus auf dem Äquatorring zu liegen kamen. Der Äquatorring trug meist mehrere Skalen für Winkel, Stunden und Entfernungen. Diese konnten dann nach der gewünschten Positionierung des Globus direkt zwischen zwei Orten auf dem Globus abgelesen werden. Äquatorring und Meridianring werden bei Globen als Armierung bezeichnet. Ebenfalls zur Armierung zählt ein [[Kompass]] (meist ein Trockenkompass), der gewöhnlich zwischen den Füßen des Gestelles angebracht ist.
 
Zusätzlich zur Armierung gehört zur Ausrüstung älterer Globen auch manchmal einen biegsamen Blechstreifen aus Messing, der wie ein Lineal auf dem Globus benutzt wird. Damit wird der Abstand zwischen zwei Punkten gemessen, die nicht auf dem Äquator oder auf dem gleichen Meridian liegen.
 
Die Gestelle der alten Globen hatten auch einen nicht zu unterschätzenden dekorativen Aspekt. Die Atlasfigur ist ein beliebtes Motiv, das gelegentlich in Halterungen antiker Globen integriert ist. [[Atlas (Mythologie)|Atlas]] ist ein griechischer Riese, der das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern trägt.
 
Weit verbreitet ist das Drehgestell, bei dem der Globus mittels einer Achse, die durch seine beiden Pole läuft, befestigt wird. Der Globus ist drehbar auf dieser Achse montiert. Diese auf einem Standsockel befestigte Drehachse ist meist um 23,5° gegenüber der Senkrechten geneigt, um die [[Bahnebene]] ([[Ekliptik]]) der [[Erde]] um die [[Sonne]] zu veranschaulichen. So lässt sich auch der Verlauf der [[Jahreszeit]]en und der Verlauf eines [[Tag]]es anschaulicher demonstrieren. Ältere Globen haben jedoch auch manchmal eine genau senkrecht stehende Drehachse.
 
Seltener sind Globen mit einer [[Kardanische Aufhängung|kardanischen Aufhängung]].
 
Rollgloben haben eine lose auf einem Sockel liegende Globuskugel, die in zwei gekreuzten Quadranten ruht. Die Messskala am Quadranten erlaubt die Entfernungsmessung zwischen zwei beliebigen Punkten auf der Erde. Die Messskala ist oft mit mehreren Einheiten skaliert (Nautische Meilen, Stundenskala, Winkelskala).
 
Einige hochwertige moderne Globen haben einen „Datumsrechner“ am Stativ, um die Position der Erde und den Sonnenstand für jeden Tag des Jahres und für jede Tageszeit exakt einstellen zu können.
 
Globen mit einer Dreh-Schwenk-Halterung lassen sich in alle Richtungen drehen. Hierbei durchstößt die interne Drehachse des Globus nicht die beiden Pole, sondern sie wird durch einen seitlichen Schwenkarm gehalten, der den Globus im Äquatorbereich „durchsticht“. Damit der Schwenkarm den Globus am Äquator durchdringen kann, ist der Globus in eine Nord- und Südhalbkugel zerteilt. Dazwischen liegt ein mehrere Millimeter breiter Spalt, durch den der von der Seite kommende Schwenkarm zur internen Globusachse geführt wird.
 
''Stehaufgloben'' haben ein Gestell, das nach dem Prinzip des [[Stehaufmännchen]]s gestaltet ist. Durch den schweren, abgerundeten Standfuß richtet sich das Gestell mit dem Globus immer wieder auf, nachdem es nach unten gedrückt wurde.
 
=== Segmenttechnik ===
[[Datei:Waldseemüller Globensegmente Cim107-2.jpg|mini|[[Zweieck]]e für den Erdglobus von [[Martin Waldseemüller]] (nach 1507)]]
Bis zur Einführung der Kunststoffgloben war das Handkaschieren von Globen das einzige Herstellungsverfahren. Bei dieser althergebrachten traditionellen handwerklichen Technik der Globenherstellung werden Globussegmente von Hand auf eine Kugel aufkaschiert (mit der Karte belegt) und mit Lack versiegelt.
 
Um Überlappungsfehler zu vermeiden, werden die nicht verzerrungsfreien Segmente möglichst schmal gewählt, die [[Kugelzweieck|sphärischen Zweiecke]] (die Globusstreifen; engl. ''gores '') decken meist 30° Längenunterschied ab. So wird der Globus gewöhnlich mit 12 mit Schnittstanzen ausgeschnittenen Zweiecken beklebt. Dabei wird darauf geachtet, dass die Schnittstellen der sich geringfügig überlappenden Globussegmente nicht auf den eingezeichneten Meridianlinien liegen, sondern dicht daneben. Bei sehr großen Globen werden diese Zweiecke nochmals am Äquator geteilt. An den Polen wird oft noch ein zusätzliches kreisrundes Kartenstück aufgeklebt (Polkappe; engl. ''polar calottes''), um so an dem Punkt, an dem die 12 Segmente zusammenlaufen, eventuelle unsaubere Überlappungen zu verbergen.
 
Die Karten der Globussegmente werden beispielsweise in der querachsigen abstandstreuen [[Azimutalprojektion]] gedruckt.
 
Früher wurden auf eine Holzkugel (die sich aber leicht im Laufe der Zeit verzog) in Handarbeit erstellte Kartensegmente aufgebracht und so zu einem Globus zusammengesetzt.
 
=== Tiefziehtechnik ===
 
 
 
 
 
Heute werden Kunststoffgloben als Massenprodukt aus [[thermoplast]]ischen Kunststoffen hergestellt. Eine Kunststoffplatte wird mit einem verzerrten Kartenbild (Zerrdruck) bedruckt und in einer Pressmaschine durch Hitze in eine Halbkugel geformt, wobei das verzerrte Kartenbild in die unverzerrte Form gebracht wird. Der überstehende Rand der Platte wird weggeschnitten und die separaten Halbschalen für die Nord- und Südhalbkugel werden zur Globuskugel zusammengefügt.
 
Bei einem anderen Herstellungsverfahren wird eine Kunststofffolie mit der verzerrten Karte bedruckt, dann mittels [[Vakuum]] [[Tiefziehen|tiefgezogen]] und danach unter Druck mit [[Acryl]] hinterspritzt. Auch das Hinterfüttern der dünnen tiefgezogenen Folie mit Hartschaum wird angewendet.
 
Globen werden auch aus [[Polymethylmethacrylat|Acrylglas]] und selten aus Glas gefertigt.
 
Obwohl heute die Tiefziehtechnik bei der Globenherstellung das dominierende Verfahren ist, werden jedoch auch weiterhin die teureren handkaschierten Globen hergestellt.
 
=== Moderne Kartongloben ===
 
Für die Herstellung moderner Globen aus Karton wird eine Folie, die mit dem Kartenbild der Nordhalbkugel bzw. der Südhalbkugel bedruckt ist, mit einer Schicht Karton verklebt und dann ausgestanzt.
 
Zusammen mit einer zweiten Lage ausgestanzten Kartons gleicher Form und mit einer Klebeschicht dazwischen wird alles zusammen in einer Presse unter zusätzlicher Hitzeeinwirkung zu einer hohlen Halbkugel gepresst. Die Ränder der Halbkugel sind um ca. ein bis zwei Zentimeter länger, als für den späteren Globus erforderlich. Dieser etwas zu lange Rand der Halbkugel wird genau entlang des Äquators abgeschnitten, da sich so die größte Genauigkeit erzielen lässt. Abschließend werden Nordhalbkugel und Südhalbkugel des Globus zusammengesetzt, wobei zur Verstärkung ein zusätzlicher ca. zwei Zentimeter breiter Kartonring im Globus entlang des Äquators eingeklebt ist. Dieser Ring gibt dem Globus noch eine zusätzliche Stabilität. Abschließend wird die schmale Stoßfuge zwischen den Halbkugeln entlang des Äquators mit einem schmalen Klebeband verklebt, das gleichzeitig mit einer Längeneinteilung versehen ist.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=qgErv6M19yY&NR=1 Film über die moderne Globusherstellung] (engl., 4:40 Min; vom [[Chicago History Museum]])</ref>
 
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  Globushaelfte 1.svg|Schablone für die Globushälfte – vor dem Pressen
  Globushaelfte 3.svg|zwei Schablonen werden – um einige Grad gedreht – übereinandergelegt
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=== Bedeutende Hersteller ===
* [[Columbus (Verlag)|Columbus Verlag Paul Oestergaard]] in Krauchenwies
* [[Ludwig-Julius Heymann]]<ref>[http://staatsbibliothek-berlin.de/?id=14838 Geographisch-artistische Anstalt Ludwig Julius Heymann (1883–1930)]</ref><ref>Die Globussegmente wurden von [[Henry Lange]] entworfen.</ref>
* [[Räthgloben 1917 Verlag]] in Leipzig
* [[Schropp Land & Karte|Simon Schropp & Comp.]]
* Ernst Schotte
* Dietrich Reimer<ref>[http://staatsbibliothek-berlin.de/%3Fid%3D14836 Dietrich Reimer Verlag (1852–1960)]</ref>
 
=== Kartuschen ===
[[Datei:Cartouche 1.jpg|mini|350px|Kartusche – mit einer Widmung in der unteren Hälfte: „Erdglobus – durchgesehen und korrigiert nach den letzten Beobachtungen und den besten Karten – Gewidmet dem König – durch seinen sehr unterwürfigen und sehr gehorsamen Diener und sehr treuen Untertanen Desnos. Mit dem Privileg des Königs. – 1765“]]
So wie viele historische Karten haben besonders ältere Globen eine mehr oder weniger dekorativ gestaltete [[Kartusche (Kartografie)|Kartusche]], aus der der Titel und eventuell der Name des Autors, Verlages, der Maßstab und/oder das Herstellungsjahr hervorgeht.
 
Bei einer Widmungskartusche steht in der oberen oder unteren Hälfte wem dieser Globus [[Widmung|gewidmet]] ist (häufig einem König oder anderen Herrscher). Da dieser zur Zeit der Anfertigung des Globus noch nicht immer feststeht, wird diese Hälfte der Widmungskartusche oft vorerst frei gelassen.
 
== Verschiedene Globustypen ==
 
Es gibt Globen der [[Sternbild]]er (Himmelsgloben), des [[Mond]]es und anderer [[Planet]]en.
 
Bei Erdgloben werden unter anderem physische Globen und thematische Globen unterschieden. Physische Globen sind wie geographische (topografische) Karten gestaltet. Auf einigen ist auch der Meeresboden als geografische Karte dargestellt.
 
Thematische Globen sind hauptsächlich die politischen Globen. Es gibt aber auch thematische Globen über die Geologie der Erde, Geotektonik, Klima, Wirtschaft oder Verkehr.
 
=== Manuskriptgloben ===
 
Manuskriptgloben (von [[Manuskript]] oder Handschrift) waren handgezeichnete Globen, bei denen auch alle Beschriftungen und Eintragungen von Hand vorgenommen wurden. Es handelte sich nicht etwa um handschriftliche Druckvorlagen, die dann später durch Druck vervielfältigt werden sollten. Diese Manuskriptgloben waren Einzelstücke. Erst viel später folgte die Serienfertigung und dann die Massenproduktion der Globen.
 
Einige Globen wurden auf Stein-, Metall- oder [[Elfenbein]]kugeln gefertigt. Auf solchen massiven Globen ist das Kartenbild manchmal plastisch hervorgehoben. Sie können graviert oder bemalt sein. Meist wurde das Kartenbild jedoch aus Papierstreifen aufgeklebt. Auch massive Holzkugeln oder hohle Halbkugeln aus Holz wurden verwendet.
 
=== Schulgloben ===
 
[[Datei:Hampton Institute - geography.jpg|mini|Arbeiten mit Schulgloben im Jahr 1899]]
 
Der Schulglobus wurde als Lehr- und Anschauungsmittel für den Schulunterricht eingesetzt, auch zur Erläuterung und Veranschaulichung geographischer Phänomene ([[Erdrotation]], [[Sonnenstand]], [[Wendekreis (Breitenkreis)|Wendekreis]], [[Polarnacht]], [[Corioliskraft]], [[Zeitzone]]n, [[Sonnenuhr]]en, [[Großkreis]]e und [[Terrestrische Navigation#Großkreisnavigation|Großkreisnavigation]] usw.). In Österreich wurden ab 1870 Globen als Lehrmittel an den allgemeinen Schulen eingesetzt.
 
Eine besondere Version ist der ''stumme Globus'', auf dem lediglich das Gradnetz der Erde, die Konturen der Kontinente, die größten Flüsse und alle Landesgrenzen eingezeichnet sind, aber keinerlei Beschriftung (Ländernamen, Städtenamen, geografische Bezeichnungen) oder geografische Information. Auf diese Globen, die ohne eigentlichen Karteninhalt sind, können zu Lehrzwecken verschiedene Sachverhalte, z.&nbsp;B. mit Kreide oder Filzstift, aufgezeichnet werden. Es gibt auch ''stumme Globen'', auf denen lediglich die Umrisse der [[Kontinent]]e (ohne Ländergrenzen) eingezeichnet sind. Auf anderen didaktischen Globen sind die Kontinente und die [[Ozean]]e farblich deutlich voneinander abgehoben, um das Verhältnis zwischen [[Weltmeer]]en und Landmassen zu veranschaulichen. Auch gibt es Schulgloben, auf denen lediglich die einzelnen Kontinente in verschiedenen Farben dargestellt sind.
 
Eine weitere Version des ''stummen Globus'' ist der ''Induktionsglobus'', der nur das Gradnetz der Kugel zeigt, so dass an ihm physikalisch mathematische Zusammenhänge gut erklärt werden können. Der Induktionsglobus wurde von Joseph August Brandegger in [[Ellwangen (Jagst)|Ellwangen]] erfunden und diente zur praktischen Einführung in den mathematisch-geographischen Unterricht.
 
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  Topaz, Utah. A globe is used by this pupil in the high first grade, to assist in his geography lesson. - NARA - 536993.jpg|Tischglobus im Geographieunterricht 1943 mit aufgetragener [[Analemma]]
  Bundesarchiv Bild 183-12595-0005, Neuenhagen, Auszubildende im Wohnheim, Freizeit.jpg|Schüler am Schulglobus 1951
  Induktionsglobus.jpg|Induktionsglobus mit Gradnetz
  "CQM L. J. Russell, USNR, teaching navigation to Charles W. Divers, QM2c, Royal H. Gooden, QM2c, Lewis F. Blanton, QM3c, - NARA - 520611.jpg|Induktionsglobus mit Gradnetz sowie [[Stumme Karte|Stummer Karte]] der Küstenlinien der Kontinente
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=== Leuchtgloben ===
 
 
Die Firma [[Räthgloben 1917 Verlag]] verkaufte 1921 die möglicherweise ersten Leuchtgloben, die auf einer Glaskugel gefertigt und von innen mit elektrischen [[Glühlampe]]n beleuchtet waren. Ab den 1950er Jahren wurden die Leuchtgloben dann als Duo-Globen angeboten, die auf der Innenseite eine weitere Karteninformation hatten, die beim Einschalten der Beleuchtung sichtbar wurde. Je nach Hersteller zeigt der Globus im unbeleuchteten Zustand das [[Politische Karte|politische]] oder [[physische Karte]]nbild und im beleuchteten Zustand das andere Kartenbild. Sie werden je nach Hersteller auch als ''Doppelbild-Leuchtglobus'', ''Zweibild-Leuchtglobus'' oder ''Doppelleucht-Globus'' bezeichnet
 
Duogloben gibt es auch in einer Ausführung mit Tag- und Nachtdarstellung.
 
Eine weitere Variante des Leuchtglobus ist der ''Wechselbildglobus'', bei dem in einem einzigen Globus Erdglobus und Himmelsglobus vereint sind.
 
=== Digitale Globen ===
 
[[Datei:Interactive-Globus.jpg|mini|Interaktiver sphärischer Globus]]
Digitale Globen, auch als [[Virtual globe|virtuelle Globen]] bezeichnet, modellieren seit Ende des 20. Jahrhunderts die Erde dreidimensional. Im Gegensatz zum traditionellen analogen Globus haben digitale Globen ein nahtloses, verzerrungsfreies Kartenbild. Sie können eine wesentlich höhere Auflösung der Kartendarstellung erreichen als konventionelle reale Globen. Sie sind wesentlich aktueller, interaktiv und skalierbar. Beispiele für virtuelle Globen sind der [[NASA World Wind|World Wind Globus]] der NASA, [[Google Earth]], [[Marble (Computerprogramm)|Marble]] oder der 3D-Globus von [[National Geographic Society|National Geographic]].
 
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  Worldwind.png|Digitaler Globus [[NASA World Wind]]
  Marble screenshot.png|Virtueller Globus bei [[Marble (Computerprogramm)|Marble]]
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=== Projektionsglobus ===
 
Seit April 2007 gibt es im Swiss Science Center [[Swiss Science Center Technorama|Technorama]] in [[Winterthur]] den Mega-Globus „Orbitarium“. Auf den 1,5&nbsp;m großen Globus werden hochauflösenden Videos mit Animationen projiziert, beispielsweise der Durchzug von Hurrikanen, Meeresströmungen, der Wechsel der Jahreszeiten, die Wanderung des magnetischen Pols oder der weltweite Luftverkehr.
 
=== Hypergloben ===
 
Ein „Hyperglobus“ ist ein multimedialer Globus, der computerbasiert und mit dem Internet verknüpft ist und interaktiv vom Benutzer gestaltet werden kann. Dieser virtuelle Globus kann mit integrierten Texten, Bildern und Animationen, die auf die Bedürfnisse des Benutzers zugeschnitten sind, ausgestaltet sein.
 
=== Paläogloben ===
 
[[Datei:Vom wachsenden Erdball.jpg|mini|Hilgenbergs Globen zur Erdexpansion]]
 
Es gibt sogenannte Paläo-Globen, bei denen unter Berücksichtigung der [[Expansionstheorie|Theorie der Erdexpansion]], die besagt, dass die Erde vor ein paar hundert Millionen Jahren nur halb so groß wie heute war, die Erde entsprechend dargestellt wird. [[Alfred Wegener]] folgerte aus der genauen Passung der Küstenlinien von Südamerika und Afrika, dass sie einst zusammen einen größeren Kontinent gebildet haben müssen. Er rekonstruierte einen Superkontinent namens Pangäa, der alle bekannten Erdteile umfasste und aus dem Weltmeer herausragte. Paläo-Globen und Computeranimationen zeigen, dass mit den heutigen Kontinenten eine viel kleinere Erdkugel fast vollständig geschlossen werden kann. Die ersten Paläo-Globen stammen von [[Christoph Hilgenberg]].
 
=== Weitere Globusarten ===
 
Reliefgloben zeigen ein stark überhöhtes Relief der großen Gebirge. Bei einer maßstabgerechten Abbildung des Gebirgsreliefs würde auf einem Globus mit 60&nbsp;cm Durchmesser der [[Mount Everest]] beispielsweise nur eine Höhe von 0,5&nbsp;mm haben. Da bei Reliefgloben die Beschriftung auf einer unebenen Fläche erfolgt, ist sie stellenweise schlechter lesbar. Meist zeigen Reliefgloben auch das Meeresrelief. Die Überhöhung kann auch für unterschiedliche Höhenbereiche unterschiedlich gewählt werden. Beispielsweise bis 1000&nbsp;m NN eine 60-fache Überhöhung und darüber lediglich eine 40-fache Überhöhung, sowie eine 40fache Überhöhung beim Relief der Ozeane. Eine billigere Alternative zu Reliefgloben sind Globen mit glatter Oberfläche, bei denen die Gebirge lediglich mit Relief[[schummerung]] dargestellt sind. Für Sehbehinderte werden auch taktile Globen hergestellt.
 
Oft sind auf Globen auch die [[Meeresströmung]]en dargestellt, unterschieden nach kalten und warmen Meeresströmungen. Auch gibt es Globen bei denen, besonders am Meeresboden, zusätzlich noch die [[Plattentektonik|tektonischen Plattengrenzen]] eingezeichnet sind.
 
[[Datei:Taschenglobus.jpg|mini|Taschenglobus von [[Charles Price (Kartograf)|Charles Price]] 1716 hergestellt]]
 
Taschengloben (auch: Miniaturgloben oder Minigloben; {{enS|Pocket globe|fr=Globe de poche}}) haben einen Durchmesser von 5 bis 12&nbsp;cm. Sie werden meist in einer Dose, Schachtel oder Kästchen geschützt transportiert und aufbewahrt. Taschengloben können auch aus edlen Hölzern, beispielsweise aus Mahagoni- oder Walnussholz, oder aus Elfenbein hergestellt sein.
 
Der Sackglobus ist eine Sonderform des Taschenglobus. Es handelt sich um einen aufklappbaren Taschenglobus, in dessen Inneren beispielsweise noch eine kleine, herausnehmbare [[Armillarsphäre]] verstaut ist.
 
Als Kosmoglobus bezeichnete Caspar Garthe 1827 einen aus zwei Glashalbkugeln hergestellten Himmelsglobus, in dessen Innern er eine hölzerne Erdkugel anbrachte.<ref>Caspar Garthe: ''Beschreibung des Kosmoglobus, eines mathematisch-geographisch-astronomischen Instrumentes, welches die Erd- und Himmelskugeln, wie das Planetarium, Tellurium und Lunarium so in sich vereinigt, daß dadurch alle Erscheinungen des Weltganzen deutlich eingesehen werden können.'' Verlag Cotta, 1833</ref>
 
[[Datei:Verkehrsglobus Überseemuseum Bremen 20091128 1.JPG|mini|Kartusche des Welt-Verkehrs-Globus im [[Überseemuseum]] Bremen]]
Weitere Globenarten sind Themengloben (beispielsweise Verkehrsgloben – mit eingezeichneten Strömen des weltweiten Schiffsverkehrs), Kindergloben (mit eingezeichneten typischen Tieren der Region), Globen aus Edelsteinen oder [[Perlmutt]], Designergloben, Mondgloben und der Anfang der 1990er Jahre erschienene "Globus von Mecklenburg" der Firma [[Räth]]-Globen (siehe auch [[Rudolf Tarnow]]), eine ironische Anspielung auf veraltete Verhältnisse in Mecklenburg.
 
Aufblasbare Globen sind besonders für sehr große Modelle der Erdkugel benutzt. Sie sind trotz ihrer enormen Größe noch leicht zu transportieren und passen im kollabierten Zustand noch durch normale Türen. Bei entsprechender Gasfüllung können sie auch als Fesselballon fliegen. Aufblasbare Globen sind manchmal auch so ausgeführt, dass die Wasserflächen transparent sind.
 
Klimagloben zeigen neben den Kontinenten auch ein starkes Wolkenbild auf der Erdkugel, ähnlich wie bei [[Satellitenfotografie|Satellitenaufnahmen]].
 
Daneben gibt es auch ''Satellitenbildgloben'', bei denen das Kartenbild aus Satellitenaufnahmen besteht, jedoch ohne Darstellung von Wolken.
 
Ein „Cutaway-Globus“ zeigt den inneren Aufbau von Erdmantel, -kruste und -kern. Er lässt sich teilweise öffnen, um in das Erdinnere zu „sehen“.
 
Ein Verkehrsglobus zeigt die Warenströme und Reisrouten von Luft- und Schifffahrtswegen.
 
Gut ausgestattete neuere Globen haben Zusatzfunktionen, wie:
* Anzeige des [[Subsolarer Punkt|Subsolaren Punktes]]
* Tag- und Nachtdarstellung
* Darstellung der drei [[Dämmerung]]szonen: bürgerlich, nautisch, astronomisch
* Äquatorring
 
[[Datei:JostBurgi-MechanisedCelestialGlobe1594.jpg|mini|Mechanischer Himmelsglobus von [[Jost Bürgi]]]]
 
Dekorative Globen können zur Verzierung und als symbolisches Element an Gebäuden angebracht sein, als Schmuck in Repräsentationsräumen, in Bibliotheken oder Arbeitszimmern von Gelehrten stehen. Auch in Kombination mit [[Uhr]]en oder [[Buchstütze]]n werden gelegentlich Globen als dekoratives Element verwendet.
 
Auch werden ''Antike Globen'' ([[Faksimile]], Antikgloben-Replikate), ''Globen im antiken Stil'' oder ''Globen in Antikdesign'' in vereinfachter, billigerer Ausführung neu herausgegeben. Echte alte Globen werden über den [[Kunsthandel]] vertrieben.
 
Kartendarstellungen des Globus sind:
* [[Planiglobus]] (Mehrzahl: Planigloben) – das ist die Abbildung einer Halbkugel der Erde in einem Kreisnetz.
* [[Planisphäre]] – sie bildet die gesamte Oberfläche der Erdkugel in einer geschlossenen Form ab.
 
=== Sphärische Karten ===
 
Als Alternative zu Globen gibt es sphärisch gekrümmte Karten (Globussegment). Diese sphärischen Karten, die gewissermaßen ein Mittelding zwischen Globus und normalen (ebenen) Karten darstellen, fanden jedoch keine weite Verbreitung. Digitale Globen haben heutzutage solche sphärischen Karten überflüssig gemacht.
 
Dabei dient eine konvexe (sphärisch gekrümmte) Oberfläche ([[Kugelkalotte]]) als Kartenträger. Faktisch unterscheiden sich diese Karten nicht von einem sehr großen Globus, der in einzelne handliche Stücke zerschnitten wurde. Genauso wie auf einem Globus ist die Darstellung auf einer sphärischen Karte flächen-, winkel- und längengetreu. Sphärische Karten können rechteckig oder kreisrund ausgeschnitten sein.
 
Einerseits wird so das Problem der Projektionsverzerrung planarer Karten umgangen und andererseits kann man die sphärisch gekrümmten Kartenblätter (meist aus Kunststoff) noch irgendwie praktisch lagern und transportieren und es ist billiger als ein Globus. So werden keine großen sperrigen Globen benötigt, um Karten im größeren Maßstab verzerrungsfrei darzustellen. Die Maße von großen Globen werden schon dadurch für den Transport problematisch, dass sie durch keine normale Tür (ca. 1&nbsp;m breit) mehr passen, notfalls werden große Globen zum Transport in zwei Halbkugeln zerlegt.
 
Beispielsweise wurden im ''Science Museum of Minnesota'' in [[Saint Paul (Minnesota)]] 1941 zu didaktischen Zwecken sphärische Karten angefertigt, im Rahmen einer Ausstellung mit der Fragestellung: „Kann Amerika bombardiert werden?“. Es wurden mehrere sphärische Karten zu einem „Atlas of spherical maps“ zusammengestellt, der 56&nbsp;×&nbsp;66&nbsp;cm (22&nbsp;×&nbsp;25&nbsp;inch) maß. Der Maßstab entsprach einem Globus von 3&nbsp;m Durchmesser. An diesen sphärischen Karten konnte das Besucherpublikum Messungen der Reichweite von Bombern durchführen.<ref>[http://books.google.co.uk/books?id=9-EDAAAAMBAJ&pg=PA50&lpg=PA50&dq=%22spherical+map%22+segments+globes&source=bl&ots=s_w9aT5nED&sig=R3tj1FaG6ctSO_t6HfWZpFYHr38&hl=en&ei=vb0eS8aIN9Gw4QaRjsHhCg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CBgQ6AEwAw#v=onepage&q=%22spherical%20map%22%20segments%20globes&f=false ''For a shrinking world.'' in: Popular Mechanics Magazin, Feb. 1946, S. 50–53]</ref>
 
Die US-Army erprobte die Herstellung sphärischer Karten im Maßstab 1:1 Mill. („design and production of spherical map sections displaying a portion of the globe at a scale of 1:1,000,000“)<ref>Charles C. Lane: ''Development of spherical map sections and transparent conforming overlays.'' Engineer Research and Development Laboratories, Fort Belvoir, Va., März 1956,  {{Webarchiv |url=http://contrails.iit.edu/DigitalCollection/abstracts/USGRRvol29no6.pdf |wayback=20100505021028 |text=contrails.iit.edu |archiv-bot=2018-04-12 14:24:17 InternetArchiveBot}} (PDF; 4,6&nbsp;MB) Seite 317 unten rechts</ref>.
 
== Der Globus als wissenschaftliches Instrument ==
 
[[Datei:Jan Vermeer - The Astronomer.JPG|mini|„Der Astronomen mit Himmelsglobus“ (von [[Jan Vermeer]])]]
 
Erd- und Himmelsgloben dienten in früheren Jahrhunderten auch als wissenschaftliches Instrument zur Darstellung des geografischen und astronomischen Weltbildes und als Kommunikationsinstrument zum Austausch von Informationen. Er war ein Arbeitsinstrument für Astronomen und Navigatoren.
 
[[Gerhard Mercator]] beschrieb beispielsweise 1554 in einem Brief an Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl&nbsp;V.]] wie die [[Deklination (Geographie)|Ortsmissweisung]] mit Hilfe eines Globus zu bestimmen sei („Invenire magnetis declinationem quodlibet loco per globum“ / „Wie man die Magnetische Abweichung an einem beliebigen Ort mit Hilfe des Globus findet“).<ref>[http://www.fwkruecken.de/DEUSU.HTM fwkruecken.de]</ref>
 
Wenn der Globus über eine komplette Armierung als zusätzliche Messeinrichtung verfügte, also mit Horizontring, Meridianring, Mittagsring, Stundenring (er war am Nordpol des Globus angebracht und hatte meist einen separaten Stundenzeiger; seltener war der Stundenring am Äquator angebracht), Höhenquadrant und Kompass ausgerüstet war, dann konnte er als „Analogrechner“ für wissenschaftliche Berechnungen für geografische und astronomische Fragestellungen der [[Sphärische Geometrie|sphärischen Geometrie]] herangezogen werden, beispielsweise zur Berechnung der Großkreisdistanz (siehe auch: [[Mathematische Kartographie]] und [[Mathematische Geographie]]). Diese geometrischen Lösungen waren mit wesentlich weniger Zeitaufwand zu finden als die etwas exakteren mathematischen Lösungen. Am Erdglobus konnte schnell eine [[Orthodrome]] gemessen werden, ohne dass sie aufwendig berechnet werden musste. Insbesondere die Lösungen für zahlreiche astronomische Fragestellungen konnten bei ausreichend präziser Skalierung der Armierung mit ausreichender Genauigkeit, ohne zusätzliche Berechnung, direkt abgelesen werden.
 
Besonders nützlich für die Berechnungen war, wenn ein Himmelsglobus und ein Erdglobus mit demselben Durchmesser vorhanden war, weswegen sie in früheren Jahrhunderten oft als Globenpaar gefertigt wurden. Der Himmelsglobus musste vorher mittels des eingebauten Kompasses orientiert werden, damit seine Ausrichtung exakt mit seinem Aufstellungsort übereinstimmt.
 
Der Höhenquadrant war ein beweglicher Quadrant, ein dünner Metallstreifen, der sich am Meridian anschrauben ließ und in jede beliebige Richtung über die Globuskugel biegen ließ. Er umfasste 90° der Globuskugel.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Globus}}
* {{WikipediaDE|Kopf}}
* {{WikipediaDE|Globus}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Peter E. Allmayer- Beck, ''Modelle der Welt: Erd- und Himmels-globen. Kulturerbe aus österreichischen Sammlungen.'', ISBN 3-85447-733-3
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
* Alois Fauser: ''Kulturgeschichte des Globus'', Schuler Verlagsgesellschaft 1967, Auflage: Vollmer Verlag, München 1973
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen'', [[GA 141]] (1997), ISBN 3-7274-1410-3 {{Vorträge|141}}
* Felix Lühning, ''Gottorf im Glanz des Barock IV, Der Gottorfer Globus…'', Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, 1997
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaft als Erkenntnis der Grundimpulse sozialer Gestaltung'', [[GA 199]] (1985), ISBN 3-7274-1990-3 {{Vorträge|199}}
* Andreas Riedl, ''Virtuelle Globen in der Geovisualisierung'', = Wiener Schriften zur Geographie und Kartographie, Band 13, Wien, 2000, ISBN 3-900830-41-X
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987), ISBN 3-7274-2130-4 {{Vorträge|213}}
* Ernst Schlee, ''Der Gottorfer Globus Herzog Friedrichs III.'', Boyens & Co. 1991, ISBN 3-8042-0524-0
* Jürgen Schweikart, Jonas Pieper, Bennet Schulte, ''Virtuelle Globen: Entwicklungsgeschichte und Perspektiven'', Kartographische Nachrichten 03/2009, 59. Jahrgang, Kirschbaum Verlag, Bonn, {{ISSN|0022-9164}}
* Jan Mokre (Autor), Peter Allmayer Beck (Hrsg.): ''Rund um den Globus: Über Erd- und Himmelgloben und ihre Darstellungen.'' Verlag Bibliophile Edition, 2008, ISBN 978-3-9502052-3-7
* Daniel Fenning: ''A new and easy guide to the use of the globes'', printed for S. Crowder (London), 1779
* Peter van der Krogt: ''Globi Neerlandici. The production of globes in the Low Countries.'' HES Publishers, Utrecht, 1993, ISBN 978-90-6194-138-5
* Elly Decker, Peter van der Krogt: ''Globes from the Western world.'' Zwemmer, London, 1993, ISBN 0-302-00618-4
* National Maritime Museum: ''An inventory of the navigation and astronomy collections in the National Maritime Museum.'' 1970 Greenwich
* Oswald Muris, Gert Saarmann: ''Der Globus im Wandel der Zeiten.'' Berlin 1961, Columbus Verlag
* Wolfram Dolz, Esther Wipfler: [http://www.rdklabor.de/w/?oldid=95476 ''Globus''.] In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte (RDK) Labor (2015).
 
== Weblinks ==
{{Commons|Globe|Globus}}
{{Wiktionary}}
* [https://www.onb.ac.at/de/museen/globenmuseum/ Globenmuseum] der Österreichischen Nationalbibliothek
* [http://www.coronelli.org/gesellschaft/gesellschaft.html coronelli.org] – Internationale Coronelli-Gesellschaft für Globenkunde
* [http://benneten.de/2009-04-21-virtuelle_globen/referat_virtuelle_globen_benneten.de.html Virtuelle Globen – Entwicklungsgeschichte und Perspektiven] (Screenshots virtueller Globen).
* [http://www.davidrumsey.com/luna/servlet/view/search?q=Pub_Type%3D%22Globe%22+OR+%22Globe+gores%22+LIMIT%3ARUMSEY~8~1%2C&sort=Pub_Date,Pub_List_No_InitialSort Bildergalerie von Globen] in der David Rumsey Map Collection
* {{Webarchiv |url=http://www.astro-mainz.de/mzimall/mzglobus.html |wayback=20051023065909 |text=Der Mainzer Himmelsglobus}}
* [http://www.henry-davis.com/MAPS/Ren/Ren1/311.html Martin Waldseemueller Globus 1507 mit Amerika]
* [http://www.monumente-online.de/08/05/sonderthema/10_Globen.php Eine kleine Kulturgeschichte der Globen] bei Monumente Online
* {{Youtube|4RWcWSN4HhI|Globus-Herstellung (1955)}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />


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Version vom 23. März 2022, 19:01 Uhr

Kopfstudie von Leonardo da Vinci
Peter Paul Rubens: Haupt der Medusa (ca. 1617-1618)
Anatomie des menschlichen Kopfes

Der Kopf (lat. caput; griech. κεφαλή kephalē; hebr. רֹאשׁ Rosh), auch Haupt genannt, ist im dreigliedrigen menschlichen Organismus das Zentrum des Nerven-Sinnes-Systems. Seine äußere Gestalt, die durch die Form des knöchernen Schädels bestimmt wird, ist ein Ergebnis des vorigen irdischen Inkarnation. Die Bildung des Kopfes hängt nach Rudolf Steiner sehr wesentlich mit der Harnsäure zusammen (Lit.:GA 348, S. 289ff).

Der Kopf als Bild des Geistes

„Wenn jemand den Geist als solchen als Bildhauer darstellen sollte, so müßte er eigentlich einen durchgeistigten Menschenkopf studieren. Er wird natürlich, wenn er Modellkünstler ist, nichts Besonderes treffen; aber wenn er nicht Modellkünstler ist, sondern aus dem Geistigen heraus schafft, dann wird er gerade ein wunderbares Abbild der innersten Natur der kosmischen Geisteskräfte zuwege bringen, wenn er das menschliche Haupt schafft. Es ist Intuition, Inspiration, Imagination der kosmischen Geistigkeit, was im menschlichen Haupte vorliegt. Es ist, wie wenn die Gottheit selber ein Bild des Geistigen hätte schaffen wollen und dem Menschen sein Haupt aufgesetzt hätte. Es ist deshalb im Grunde genommen drollig, wenn die Menschen Bilder vom Geist suchen, während sie das beste, das großartigste, das gewaltigste Bild des Geistes, aber eben das Bild des Geistes, nicht den Geist selbst, im menschlichen Haupte haben.“ (Lit.:GA 213, S. 164)

Der Kopf als Medusenhaupt

Hauptartikel: Medusenhaupt

Dem hellsichtigen Schauen zeigt sich der Kopf als Medusenhaupt:

„Für das Hellsehertum ist aber ein Kopf etwas ganz anderes, als was er uns beim gewöhnlichen Menschen entgegentritt. Denn für den Hellseher ist das Gehirn etwas, was wie schlangenartig züngelnd aus dem Kopfe sich heraushebt. Jeder Kopf ist nämlich ein Medusenhaupt. Das ist etwas sehr Reales. Und das ist der Unterschied des menschlichen Hauptes gegenüber dem anderen Körper, daß der Mensch in bezug auf den anderen Körper erst durch eine weiterschreitende Evolution das erreichen wird, was beim Kopfe das gewöhnliche äußere Denken ist. Darin liegt sogar in gewisser Beziehung die Stärke des Denkens, daß der Mensch in die Lage kommt, möglichst bis in die feineren, unsichtbaren Bewegungen, die Nervenbewegungen, das Gehirn zur Ruhe bringen zu können, während er denkt. Dadurch, daß er das Gehirn ruhig haben kann, wenn er denkt, ruhig haben kann bis in die feineren Bewegungen, die sozusagen die Nervenbewegungen sind, werden die Gedanken feiner, ruhiger, logischer.“ (Lit.:GA 141, S. 113f)

Das Haupt als Produkt abbauender, zentripedaler Kräfte

„Was sind es für Kräfte, die vorzugsweise im menschlichen Haupte wirken und die ja verwandt sind den zentripetalen, den zusammenpressenden Kräften des Kosmos, was sind es für Kräfte? Es sind diejenigen Kräfte, die die ältesten Kräfte unseres Weltenalls sind. Erinnern Sie sich an meine Darstellungen in der «Geheimwissenschaft im Umriß», wie ich die alte Saturnentwickelung beschrieben habe, wie ich da hinweisen mußte darauf, daß sich herausgerungen hat aus dieser Saturnentwickelung das menschliche Sinnesleben. Was da zurückgeblieben ist aus dieser Saturnentwickelung, es liegt hinter unserem Sinnesteppich als die kalte, fröstelnde Welt, die sich eben aus dem Wärmezustand des Anfanges heraus entwickelt hat, in die wir heute Wärme hineinzutragen haben. Das, was da hinter dem Sinnesteppich liegt, ist gewissermaßen die älteste der Welten. Wir betreten sie unbewußt in der Zeit vom Einschlafen bis zum Aufwachen. Wir wandeln aber eigentlich immerfort in ihr herum. Sie gibt uns alles dasjenige, was mit unseren Sinnen zusammenhängt. Die zentripetalen Kräfte wirken, gleichsam die Sinne von außen bildend, in unsere Sinne hinein, in unsere Augen, in unsere Ohren, und von da aus in unseren physischen Verstand, in dasjenige, was wir denken. Und indem wir durch die Welt denkend gehen, gehen wir eigentlich mit demjenigen menschlichen Besitz durch die Welt, der uns aus dieser Umgebung heraus gebildet wird, das heißt, mit den ältesten Kräften, die nun schon angekommen sind beim Zerfall. Das dürfen wir nie vergessen, daß dies die Kräfte sind, die eigentlich schon beim Zerfall angekommen sind.

Zeichnung aus GA 199, S. 183
Zeichnung aus GA 199, S. 183

Man möchte sagen, die Sache ist so: Wenn man schematisch darstellt das Weltenall, auseinander, ins Weite strebend, aber an dieser Grenze zentripetal zusammengehalten werdend, es sind die ältesten Kräfte des Weltenalls (siehe Zeichnung). Sie zerbröckeln in einer gewissen Weise. Und aus diesen zerbröckelnden Kräften, aus diesen in den Tod schon übergehenden Kräften, aus diesen zum Chaos gewordenen Kräften steigt dasjenige auf, was unser Verstand ist, was unser menschlicher Intellekt ist.“ (Lit.:GA 199, S. 182ff)

Der Kopf als Symbol in der Apokalypse des Johannes

Hauptartikel: Apokalypse des Johannes

In der Apokalypse des Johannes ist der Kopf aber auch ein Symbol für das, was im Menschen ätherisch als Organ veranlagten ist:

"Das, was vom Ätherischen aus im Menschen veranlagt wird, nennt man in der Sprache der apokalyptischen Mysterien «Kopf». Damit meint man also das, was dem hellseherischen Bück vorzugsweise als Kopf erscheint. Dasjenige aber, was physisch im Menschen bewirkt wird durch irgendein Glied des Ätherleibes, das nennt man ein «Horn». Ein «Horn» ist in der Sprache der Mysterien also eine sehr geheimnisvolle Sache. Dasjenige, was zum Beispiel im Menschen physisch bewirkt worden ist dadurch, daß er einmal durchgegangen ist durch diejenige Rasse der atlantischen Zeit, in welcher typisch der Löwe als Gruppenseele da war, das nennt man ein Horn. Also das Physische, das von irgendeinem Glied des Ätherleibes herkommt, nennt man ein «Horn». Ein Horn ist zum Beispiel das Organ, welches der äußere physische Ausdruck für irgend etwas Ätherisches ist.

Nun will ich Ihnen konkret sprechen. Alle physischen Organe des Menschen sind eigentlich verdichtete Ätherorgane, sind aus dem verdichteten Ätherleib hervorgegangen. Betrachten wir das menschliche Herz. Es ist heute ein physisches Organ, aber es ist aus einem Ätherorgan heraus verdichtet. Dieses heutige menschliche Herz hat seine Anlage erhalten damals, als der Mensch durch die Gruppenseelenhaftigkeit hindurchgegangen ist, die mit dem Löwen bezeichnet wird. Also ist das Herz das «Horn» des Löwenkopfes, denn als der Ätherleib so weit war, daß der Mensch erschien mit der Gruppenseele, die im Löwenkopf symbolisiert wird, da hat sich die Anlage gebildet, die später das physische Herz wurde. Aus dieser Anlage des Löwenmenschen entstand die heutige menschliche physische Herzanlage. Während wir also den Ätherleib zurückführen in seiner Entstehung auf die Verwandlung eines «Kopfes» in den anderen, auf das Hinzufügen des einen Kopfes zum anderen, fassen wir den menschlich physischen Leib auf als das Hinzufügen eines «Hornes» zum andern. Tatsächlich besteht der menschliche Ätherleib aus «Köpfen», der menschliche physische Leib aus «Hörnern». Das ist die Sprache der Mysterien. Alle Organe des Menschen sind aus dem Ätherleib herausgebildet, sind also lauter «Hörner»." (Lit.: GA 104, S. 188f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
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