Empfindung und Wirtschaftsordnung: Unterschied zwischen den Seiten

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Der [[Begriff]] '''Empfindung''' wird einerseits [[Wikipedia:Umgangssprache|umgangssprachlich]] für innere [[Gefühl]]serlebnisse ({{EnS|feeling, sentience, sentiment}}), anderseits, als '''Sinnesempfindung''' ({{EnS|sensation, perception, percept}}), vor allem in der [[Philosophie]], [[Psychologie]], [[Medizin]] und [[Biologie]], für die durch Reizeinwirkung erregten Elementarvorgänge der [[sinnlich]]en [[Wahrnehmung]] gebraucht.  
Die '''Wirtschaftsordnung''' umfasst alle (Rechts-)Normen und Institutionen, die das wirtschaftliche Geschehen in einer [[Volkswirtschaft]] regeln. Die Wirtschaftsordnung legt die Regeln fest, nach denen Akteure eines Landes im Wirtschaftsgeschehen handeln können und sollen. Sie beeinflusst im Wesentlichen die Form, den Umfang und die Entwicklung einer Volkswirtschaft.


Als '''Empfindungsobjekte''' ({{EnS|objects of sensation, perception, percept}}) bezeichnet [[Rudolf Steiner]] in seiner [[Philosophie der Freiheit]]: [[Farben]], [[Töne]], [[Tastsinn|Druck]]-, [[Wärme]]-, [[Ge­schmack]]s- und [[Geruch]]sempfindungen; dann [[Lust]]- und [[Un­lust]]gefühle.  
== Klassifikationskriterien von Wirtschaftsordnungen ==
Grundlegende Kriterien zur Einteilung der Wirtschaftsordnungen sind die Steuerung der [[Wikipedia:Wirtschaftsprozess|Wirtschaftsprozess]]e, die Frage der [[Eigentum]]srechte, der Ort der [[Preisbildung]], die Formen der betrieblichen Ergebnisrechnung und die Formen der [[Wikipedia:Finanzwirtschaft|Finanzwirtschaft]].


{{GZ|Wir müssen uns vorstellen, daß ein Wesen mit vollkommen
; Planungs- und Lenkungsformen
entwickelter menschlicher Intelligenz aus dem Nichts
: Werden [[Produktion]] und [[Konsum|Konsumtion]] durch eine zentrale staatliche Instanz bestimmt, spricht man von einer [[Zentralverwaltungswirtschaft]]. In einer [[Marktwirtschaft]] hingegen erfolgt die Planung dezentral, das heißt jedes Wirtschaftssubjekt plant für sich selbst. Die Koordination der Wirtschaftsabläufe erfolgt dabei über den Markt, also über [[Angebot und Nachfrage]].
entstehe und der Welt gegenübertrete. Was es da gewahr
; Eigentumsverfassung
würde, bevor es das Denken in Tätigkeit bringt, das ist der
: In [[Sozialismus|sozialistischen]] Wirtschaftsordnungen sind die [[Produktionsmittel]] verstaatlicht, [[Kapitalismus|kapitalistische]] sind gekennzeichnet durch Privateigentum an Produktionsmitteln.<br /> Dabei sind in der Regel Sozialismus und Zentralverwaltungswirtschaft sowie Marktwirtschaft und Privateigentum miteinander verbunden.<ref>[http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=ZTSPR2 ''Duden. Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag'', 4. Aufl., Bibliographisches Institut, Mannheim 2009; Lizenzausgabe: Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2009].</ref>
reine Beobachtungsinhalt. Die Welt zeigte dann diesem
; Ort der Preisbildung
Wesen nur das bloße zusammenhanglose Aggregat von
: Wird der Preis durch Angebot und Nachfrage auf dem Markt bestimmt, handelt es sich um eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung, setzt hingegen ein zentrales Planungsinstrument den Preis für Produkte fest, handelt es sich um eine Zentralverwaltungswirtschaft.  
''Empfindungsobjekten'': Farben, Töne, Druck-, Wärme-, Geschmacks-
; Formen der betrieblichen Ergebnisrechnung
und Geruchsempfindungen; dann Lust- und Unlustgefühle.
: Ein weiteres Kriterium für die Definition einer Wirtschaftsordnung ist die Form der betrieblichen Ergebnisrechnung. In marktwirtschaftlichen Ordnungen findet sich das Gewinnprinzip, d.&nbsp;h. Unternehmen sind bestrebt, Gewinn zu erzielen. In planwirtschaftlichen Ordnungen gibt es das Planerfüllungsprinzip, d.&nbsp;h. die Betriebe sind bestrebt, den ihnen zentral vorgegebenen Plan zu erfüllen.  
Dieses Aggregat ist der Inhalt der reinen, gedankenlosen
; Formen der Finanzwirtschaft
Beobachtung. Ihm gegenüber steht das Denken,
: Um die vorherrschende Wirtschaftsordnung einer Volkswirtschaft zu beschreiben, können ferner die Formen der Finanzwirtschaft betrachtet werden. Ein unabhängiges Banken- sowie ein funktionierendes Steuer- und Abgabensystem dienen demnach als Hinweis für eine marktwirtschaftliche Grundordnung.  
das bereit ist, seine Tätigkeit zu entfalten, wenn sich
ein Angriffspunkt dazu findet. Die Erfahrung lehrt bald,
daß er sich findet. Das Denken ist imstande, Fäden zu ziehen
von einem Beobachtungselement zum andern. Es verknüpft
mit diesen Elementen bestimmte Begriffe und bringt sie dadurch
in ein Verhältnis.|4|61}}


{{GGZ|Bei dem Schwanken des Sprachgebrauches erscheint es
Träger der Wirtschaftsordnung in einer [[Demokratie|demokratischen]] Gesellschaft sind der Staat und die von ihm sanktionierten [[Wikipedia:Selbstverwaltung|Selbstverwaltung]]sorgane der Wirtschaft. Die Wirtschaftsordnung steht meist in engem Zusammenhang mit der [[Wikipedia:Wirtschaftspolitik|Wirtschaftspolitik]], [[Wikipedia:Finanzpolitik|Finanzpolitik|Finanz-]] und [[Wikipedia:Sozialpolitik|Sozialpolitik]].
mir geboten, daß ich mich mit meinem Leser über den Gebrauch
eines Wortes verständige, das ich im folgenden anwenden
muß. Ich werde die unmittelbaren Empfindungsobjekte,
die ich oben genannt habe, insoferne das bewußte
Subjekt von ihnen durch Beobachtung Kenntnis nimmt,
''[[Wahrnehmung]]en'' nennen. Also nicht den Vorgang der Beobachtung,
sondern das ''Objekt'' dieser Beobachtung bezeichne
ich mit diesem Namen.


Ich wähle den Ausdruck ''Empfindung'' nicht, weil dieser in
== Siehe auch ==
der Physiologie eine bestimmte Bedeutung hat, die enger
* {{WikipediaDE|Wirtschaftsordnung}}
ist als die meines Begriffes von Wahrnehmung. Ein Gefühl
in mir selbst kann ich wohl als Wahrnehmung, nicht aber
als Empfindung im physiologischen Sinne bezeichnen. Auch
von meinem Gefühle erhalte ich dadurch Kenntnis, daß es
''Wahrnehmung'' für mich wird. Und die Art, wie wir durch
Beobachtung Kenntnis von unserem Denken erhalten, ist
eine solche, daß wir auch das Denken in seinem ersten Auftreten
für unser Bewußtsein Wahrnehmung nennen können.|4|62}}


Steiner unterscheidet scharf zwischen Empfindung und Wahrnehmung. Die Wahrnehmung als ein [[Ganzes]] ist dabei dem [[Bewusstsein]] zuerst gegeben; sie muss erst zergliedert werden, um zu den einzelnen Empfindungen zu kommen:
== Literatur ==
 
* Hans Kaminski: ''OEC. Grundfragen wirtschaftlichen Handelns''. Westermann Verlag, Braunschweig 2005.
<div style="margin-left:20px">
* Walter Eucken: ''Ordnungspolitik.'' Hrsg. von Walter Oswald, 1. Auflage, Walter Eucken Archiv: Reihe Zweite Aufklärung, Lit Verlag, Münster 1999, ISBN 3-8258-4056-5.
"Wenn wir einem Gegenstand gegenübertreten,
* Walter Eucken: ''Grundsätze der Wirtschaftspolitik''. Hrsg. von E. Eucken, P.K. Hensel, 6. Auflage, J.C.B. Mohr, Tübingen 1990, ISBN 3-16-345548-4.
so ist das, was sich zuerst abspielt, die Empfindung. Wir
* K. Paul Hensel: ''Grundformen der Wirtschaftsordnung. Marktwirtschaft – Zentralverwaltungswirtschaft''. 3. Auflage, Beck, München 1978.
bemerken eine Farbe, einen Geschmack oder Geruch, und diesen
Tatbestand, der sich da zwischen Mensch und Gegenstand abspielt,
müssen wir zunächst als durch die Empfindung charakterisiert betrachten.
Was in der Aussage liegt: Etwas ist warm, kalt und so weiter,
ist eine Empfindung. Diese reine Empfindung haben wir aber eigentlich
im gewöhnlichen Leben gar nicht. Wir empfinden an einer
roten Rose nicht nur die rote Farbe, sondern wenn wir in Wechselwirkung
treten mit den Gegenständen, so haben wir immer gleich
eine Gruppe von Empfindungen. Die Verbindung der Empfindungen
«Rot, Duft, Ausdehnung, Form» nennen wir «Rose». Einzelne
Empfindungen haben wir eigentlich nicht, sondern nur Gruppen
von Empfindungen. Eine solche Gruppe kann man eine «Wahrnehmung» nennen.
 
In der formalen Logik muß man scharf unterscheiden zwischen
Wahrnehmung und Empfindung. Wahrnehmung und Empfindung
sind etwas durchaus Verschiedenes. Die Wahrnehmung ist das erste,
was uns entgegentritt, sie muß erst zergliedert werden, um eine
Empfindung zu haben." {{Lit|{{G|108|198f}}}}
</div>
 
Empfindungen können daher, im Gegensatz zur [[Wahrnehmung]] und zur bewusst durch [[Aufmerksamkeit]] gelenkten [[Apperzeption]], [[unbewusst]] aufgenommen werden und wirken dann um so stärker bis in den [[Ätherleib]] hinein.  


{{Siehe auch|Wahrnehmung}}
== Einzelnachweise ==
 
<references />
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995) {{Schriften|4}}
#Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}


{{GA}}
[[Kategorie:Wirtschaftsordnung|!]]
[[Kategorie:Wirtschaftssystem|!]]
[[Kategorie:Wirtschaft]]


[[Kategorie:Psychologie]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Wahrnehmung]]
[[Kategorie:Seelenleben]]
[[Kategorie:Seelenkräfte]]
[[Kategorie:Seelenleben]]
[[Kategorie:Seele]]

Version vom 7. August 2018, 14:46 Uhr

Die Wirtschaftsordnung umfasst alle (Rechts-)Normen und Institutionen, die das wirtschaftliche Geschehen in einer Volkswirtschaft regeln. Die Wirtschaftsordnung legt die Regeln fest, nach denen Akteure eines Landes im Wirtschaftsgeschehen handeln können und sollen. Sie beeinflusst im Wesentlichen die Form, den Umfang und die Entwicklung einer Volkswirtschaft.

Klassifikationskriterien von Wirtschaftsordnungen

Grundlegende Kriterien zur Einteilung der Wirtschaftsordnungen sind die Steuerung der Wirtschaftsprozesse, die Frage der Eigentumsrechte, der Ort der Preisbildung, die Formen der betrieblichen Ergebnisrechnung und die Formen der Finanzwirtschaft.

Planungs- und Lenkungsformen
Werden Produktion und Konsumtion durch eine zentrale staatliche Instanz bestimmt, spricht man von einer Zentralverwaltungswirtschaft. In einer Marktwirtschaft hingegen erfolgt die Planung dezentral, das heißt jedes Wirtschaftssubjekt plant für sich selbst. Die Koordination der Wirtschaftsabläufe erfolgt dabei über den Markt, also über Angebot und Nachfrage.
Eigentumsverfassung
In sozialistischen Wirtschaftsordnungen sind die Produktionsmittel verstaatlicht, kapitalistische sind gekennzeichnet durch Privateigentum an Produktionsmitteln.
Dabei sind in der Regel Sozialismus und Zentralverwaltungswirtschaft sowie Marktwirtschaft und Privateigentum miteinander verbunden.[1]
Ort der Preisbildung
Wird der Preis durch Angebot und Nachfrage auf dem Markt bestimmt, handelt es sich um eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung, setzt hingegen ein zentrales Planungsinstrument den Preis für Produkte fest, handelt es sich um eine Zentralverwaltungswirtschaft.
Formen der betrieblichen Ergebnisrechnung
Ein weiteres Kriterium für die Definition einer Wirtschaftsordnung ist die Form der betrieblichen Ergebnisrechnung. In marktwirtschaftlichen Ordnungen findet sich das Gewinnprinzip, d. h. Unternehmen sind bestrebt, Gewinn zu erzielen. In planwirtschaftlichen Ordnungen gibt es das Planerfüllungsprinzip, d. h. die Betriebe sind bestrebt, den ihnen zentral vorgegebenen Plan zu erfüllen.
Formen der Finanzwirtschaft
Um die vorherrschende Wirtschaftsordnung einer Volkswirtschaft zu beschreiben, können ferner die Formen der Finanzwirtschaft betrachtet werden. Ein unabhängiges Banken- sowie ein funktionierendes Steuer- und Abgabensystem dienen demnach als Hinweis für eine marktwirtschaftliche Grundordnung.

Träger der Wirtschaftsordnung in einer demokratischen Gesellschaft sind der Staat und die von ihm sanktionierten Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft. Die Wirtschaftsordnung steht meist in engem Zusammenhang mit der Wirtschaftspolitik, Finanzpolitik|Finanz- und Sozialpolitik.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Kaminski: OEC. Grundfragen wirtschaftlichen Handelns. Westermann Verlag, Braunschweig 2005.
  • Walter Eucken: Ordnungspolitik. Hrsg. von Walter Oswald, 1. Auflage, Walter Eucken Archiv: Reihe Zweite Aufklärung, Lit Verlag, Münster 1999, ISBN 3-8258-4056-5.
  • Walter Eucken: Grundsätze der Wirtschaftspolitik. Hrsg. von E. Eucken, P.K. Hensel, 6. Auflage, J.C.B. Mohr, Tübingen 1990, ISBN 3-16-345548-4.
  • K. Paul Hensel: Grundformen der Wirtschaftsordnung. Marktwirtschaft – Zentralverwaltungswirtschaft. 3. Auflage, Beck, München 1978.

Einzelnachweise


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