Idee und Jakobus, Sohn des Alphäus: Unterschied zwischen den Seiten

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Das Wort [[Idee]] ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griechisch]]: εἶδος (eidos) / ἰδέα (idea) = „[[Vorstellung]], [[Bild]], Musterbild, '''Vorbild''' oder '''Urbild''', Idee“) wird erstmals von Platon in [[Philosophie|philosophischen]] Zusammenhängen gebraucht, um das [[Was]] der Dinge, ihr [[Wesen]], ihr [[An sich]], zu bezeichnen und leitet sich vom griechischen Wort für „sehen, erblicken, erkennen“ (''idein'')<ref>vgl. z.B. [[Wikipedia:Pierre Chantraine|Pierre Chantraine]]: ''Dictionnaire étymologique de la langue grecque. Histoire des mots'', Paris 2009, S. 438;<br /> [[Wikipedia:Hjalmar Frisk|Hjalmar Frisk]]: ''Griechisches etymologisches Wörterbuch'', Band 1, Heidelberg 1960, S. 708.</ref> her und bedeutet demnach: das Gesehene. Die Idee bezeichnet dabei zunächst ganz allgemein eine [[Geist|geistige]] [[Vorstellung]], einen [[Gedanke]]n. Ideen erfassen das [[Allgemeines|Allgemeine]], die [[Universalien]], im Gegensatz zu dem sinnlich erscheinenden [[Einzelnes|Einzelnen]]. Im Sinne der platonischen [[Ideenlehre]] könnte man also sagen: Immer wenn wir sehen, idealisieren wir - und nur dadurch erkennen wir die Dinge als das, was sie sind. Im [[Geist|Geiste]] geben wir den [[Chaos|chaotischen]] Sinnesdaten eine ideale [[Gestalt]], durch die sich erst ihre [[Wahrheit|wahre]], [[geist]]ige [[Wirklichkeit]] kundgibt, dergegenüber die bloße [[Sinnenwelt]] nur schattenhaft anmutet. Platon hat darüber in seiner «[[Wikipedia:Politeia|Politeia]]» in dem berühmten [[Höhlengleichnis]] ausführlich gesprochen. Dem [[Philosophieren]] liege eine geistiges „Sehen“, eine übersinnliche „Schau“ der reinen Ideen, eine '''Ideenschau''', zugrunde. Die urbildhaften Ideen existieren unabhängig von den sinnlich fassbaren Dingen, die ihr [[Sein]] und [[Wesen]] nur der [[Teilhabe]] (''[[methexis]]'') an den unwandelbaren ewigen Ideen verdanken; sie sind nur eine vergängliche [[Nachahmung]] (''[[mimesis]]'') ihrer unvergänglichen geistigen Urbilder. Nach [[Aristoteles]] ist das menschliche [[Erkenntnis]]vermögen allerdings so begrenzt, dass die weitaus meisten Ideen nur in bzw. an den vielfältigen sinnlichen Dingen erfahren und daraus durch [[Abstraktion]] herausgehoben werden können. Nur die obersten und allgemeinsten Ideen, etwa die der [[Mathematik]], können rein geistig erfasst werden.
[[Datei:El Greco - St. James the Less - Google Art Project.jpg|mini|Jakobus der Jüngere, Gemälde von [[Wikipedia:El Greco|El Greco]] (zwischen 1608 und 1614)]]


== Die Ideenwelt ==
'''Jakobus, Sohn des Alphäus''', kurz '''Jakobus Alphäus''', oder '''Jakobus der Jüngere''' ([[lat.]] ''Jacobus minor''; † um [[Wikipedia:62|62]] in [[Jerusalem]]) ist der an zweiter Stelle genannte der beiden [[Apostel]] mit dem Namen Jakobus, so genannt zur Unterscheidung von [[Jakobus der Ältere|Jakobus dem Älteren]], dem Erstgenannten. In vielen Konfessionen wird er als [[Wikipedia:Heiliger|Heiliger]] verehrt.
Ideen werden wie [[Begriff]]e durch das [[Denken]] gebildet, wobei [[Rudolf Steiner]] umfangreichere Begriffe als Ideen bezeichnet. Das Insgesamt aller Ideen bildet die '''Ideenwelt'''.


<div style="margin-left:20px">
== Bibel ==
"Durch das Denken entstehen Begriffe und Ideen. Was ein Begriff ist, kann nicht mit Worten gesagt werden. Worte können nur den Menschen darauf aufmerksam machen, dass er Begriffe habe. Wenn jemand einen Baum sieht, so reagiert sein Denken auf seine Beobachtung; zu dem Gegenstande tritt ein ideelles Gegenstück hinzu, und er betrachtet den Gegenstand und das ideelle Gegenstück als zusammengehörig. Wenn der Gegenstand aus seinem Beobachtungsfelde verschwindet, so bleibt nur das ideelle Gegenstück davon zurück. Das letztere ist der Begriff des Gegenstandes. Je mehr sich unsere Erfahrung erweitert, desto größer wird die Summe unserer Begriffe. Die Begriffe stehen aber durchaus nicht vereinzelt da. Sie schließen sich zu einem gesetzmäßigen Ganzen zusammen. Der Begriff «Organismus» schließt sich zum Beispiel an die andern: «gesetzmäßige Entwicklung, Wachstum» an. Andere an Einzeldingen gebildete Begriffe fallen völlig in eins zusammen. Alle Begriffe, die ich mir von Löwen bilde, fallen in den Gesamtbegriff «Löwe» zusammen. Auf diese Weise verbinden sich die einzelnen Begriffe zu einem geschlossenen Begriffssystem, in dem jeder seine besondere Stelle hat. Ideen sind qualitativ von Begriffen nicht verschieden. Sie sind nur inhaltsvollere, gesättigtere und umfangreichere Begriffe...
Jakobus wird nur in den Apostellisten ({{B|Mt|10|3}}, {{B|Mk|3|18}}, {{B|Lk|6|15}} und {{B|Apg|1|13}}) im [[Neues Testament|Neuen Testament]] erwähnt.<ref>[[Wikipedia:Eckhard J. Schnabel|Eckhard J. Schnabel]]: ''Urchristliche Mission'', TVG, 2002, S. 263</ref> Dort wird er „Jakobus, Sohn des Alphäus“ genannt – im Gegensatz zu einem anderen Apostel gleichen Namens, der als „Jakobus, Sohn des Zebedäus“ bezeichnet wird. In der kirchlichen Tradition haben sich die Bezeichnungen „Jakobus der Jüngere“ und „Jakobus der Ältere“ durchgesetzt.


Der Begriff kann nicht aus der Beobachtung gewonnen werden. Das geht schon aus dem Umstande hervor, dass der heranwachsende Mensch sich langsam und allmählich erst die Begriffe zu den Gegenständen bildet, die ihn umgeben. Die Begriffe werden zu der Beobachtung hinzugefügt." {{Lit|{{G|4|57}}}}
Sein Grab soll sich in der [[Wikipedia:Santi XII Apostoli|Basilika der hll. zwölf Apostel]] in Rom befinden.
</div>


Im höchsten Sinn ist die Idee ''ewig und einzig'', wie es schon [[Goethe]] ausgedrückt hat. Sie gliedert die Vielzahl der einzelnen [[Begriff]]e der unteilbaren [[Ganzheit]] der [[Kosmos|kosmischen Ordnung]] ein.
== Namenskontroverse ==
In der Kirchengeschichte wurde Jakobus, der Sohn des [[Alphäus]], auch mit [[Jakobus der Kleine|Jakobus dem Kleinen]] und [[Jakobus der Gerechte|Jakobus dem Gerechten]], dem Bruder Jesu, gleichgesetzt. Jakobus der Kleine wird in der Bibel nur einmal erwähnt (Mt 27,56) und zwar als Sohn einer Jüngerin Jesu namens Maria und Bruder eines Joses. In der kirchlichen Tradition wurde diese Maria mit der [[Maria Kleophae]] aus dem [[Johannesevangelium]] {{B|Joh|19|25}} gleichgesetzt und teilweise zu einer Halbschwester der [[Maria (Mutter Jesu)|Mutter Jesu]] gemacht, aber auch Kleophas zu einem Bruder des hl. [[Josef von Nazaret|Josef]]. Die Gleichsetzung mit Jakobus, dem Bruder Jesu, kommt daher, dass die Tradition die in der Bibel erwähnten „Brüder“ Jesu – Jakobus, Simeon, Judas und Joses – als seine Verwandten ansieht. Diese Tendenz, alle biblischen Figuren gleichen Namens zu einer Person zu machen, führte im Extremfall dazu, dass man die drei anderen Brüder Jesu mit den Aposteln [[Simon Zelotes]] und [[Judas Thaddäus]] sowie mit [[Barnabas (Apostel)|Josef Barnabas]] aus der [[Apostelgeschichte]] gleichsetzte und als einen fünften Bruder den Apostel [[Matthäus (Evangelist)|Matthäus]] beifügte, da dieser möglicherweise mit dem im [[Matthäusevangelium]] erwähnten Zöllner Levi, dem Sohn des Alphäus, identisch ist.


{{Zitat|Die Idee ist ewig und einzig; daß wir auch den Plural brauchen, ist nicht wohlgetan. Alles, was wir gewahr werden und wovon wir reden können, sind nur Manifestationen der Idee; Begriffe sprechen wir aus, und insofern ist die Idee selbst ein Begriff.|Goethe|''Maximen und Reflexionen''<ref>Johann Wolfgang von Goethe: ''Berliner Ausgabe'', Bd. 18, S. 528</ref>}}
Die Gleichsetzung von Jakobus Alphäus mit Jakobus, dem Kleinen, und Jakobus, dem Herrenbruder, wurde im sechzehnten Jahrhundert auf dem [[Wikipedia:Konzil von Trient|Konzil von Trient]] für die katholische Kirche verbindlich gemacht, ist aber schwer begründbar und teils auch innerhalb der katholischen Exegeten umstritten.<ref>Heinrich Schlier: ''Der Brief an die Galater'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1989, S. 61</ref>


=== Subjektivität und Objektivität der Ideenwelt ===
== Verehrung ==
Da Jakobus der Überlieferung zufolge mit einer Keule erschlagen wurde, gehört die Keule seit dem 12. Jahrhundert zu seinen [[Wikipedia:Ikonographisches Heiligenattribut|ikonographischen Attributen]], in der Spätgotik dann auch die [[Wikipedia:Tuchwalker|Walkerstange]].


{{GZ|Wenn es dem
Der hl. Jakobus der Jüngere ist [[Wikipedia:Schutzpatron|Schutzpatron]] von [[Wikipedia:Uruguay|Uruguay]].
Menschen wirklich gelingt, sich zu der Idee zu erheben, und
von der Idee aus die Einzelheiten der Wahrnehmung zu
begreifen, so vollbringt er dasselbe, was die Natur vollbringt,
indem sie ihre Geschöpfe aus dem geheimnisvollen Ganzen
hervorgehen lässt. Solange der Mensch das Wirken und
Schaffen der Idee nicht
fühlt, bleibt sein Denken von der lebendigen Natur
abgesondert. Er muss das Denken als eine bloß subjektive
Tätigkeit ansehen, die ein abstraktes Bild von der Natur
entwerfen kann. Sobald er aber fühlt, wie die Idee in seinem
Innern lebt und tätig ist, betrachtet er sich und die Natur als ein
Ganzes, und was als Subjektives in seinem Innern erscheint, das
gilt ihm zugleich als objektiv; er weiß, dass er der Natur nicht
mehr als Fremder gegenübersteht, sondern er fühlt sich
verwachsen mit dem Ganzen derselben. Das Subjektive ist
objektiv geworden; das Objektive von dem Geiste ganz
durchdrungen. Goethe ist der Meinung, der Grundirrtum Kants
bestehe darin, dass dieser «das subjektive Erkenntnisvermögen
nun selbst als Objekt betrachtet und den Punkt, wo subjektiv
und objektiv zusammentreffen, zwar scharf aber nicht ganz
richtig sondert.» (Sophien-Ausgabe, 2. Abteilung, Bd. XI, S.376.)
Das Erkenntnisvermögen erscheint dem Menschen nur so lange
als subjektiv, als er nicht beachtet, dass die Natur selbst es ist,
die durch dasselbe spricht. Subjektiv und objektiv treffen
zusammen, wenn die objektive Ideenwelt im Subjekte auflebt,
und in dem Geiste des Menschen dasjenige lebt, was in der
Natur selbst tätig ist. Wenn das der Fall ist, dann hört aller
Gegensatz von subjektiv und objektiv auf. Dieser Gegensatz hat
nur eine Bedeutung, solange der Mensch ihn künstlich aufrecht
erhält, solange er die Ideen als ''seine'' Gedanken betrachtet,
durch die das Wesen der Natur abgebildet wird, in denen es
aber nicht selbst wirksam ist. [[Immanuel Kant|Kant]] und die Kantianer hatten
keine Ahnung davon, dass in den Ideen der Vernunft das
Wesen, das Ansich der Dinge unmittelbar erlebt wird. Für sie ist
alles Ideelle ein bloß Subjektives.|6|54f|48}}


== Man muß sich der Idee erlebend gegenüberstellen können ==
== Gedenktag ==
 
* Römisch-Katholisch: [[Wikipedia:3. Mai|3. Mai]] ([[Wikipedia:Fest (Liturgie)|Fest]] im [[Wikipedia:Allgemeiner Römischer Kalender|römischen Generalkalender]], gleichgesetzt mit [[Jakobus der Gerechte|Jakobus dem Gerechten]], gemeinsam mit dem Apostel [[Philippus (Apostel)|Philippus]])
Mit [[Abstraktion|abstrakten]] Ideen lässt sich die Wirklichkeit nicht erfassen. Lebendige Ideen entstehen aus einem konkreten künstlerisch-schöpferischen Gestaltungsprozess. Stellt man sich ihnen ''[[erleben]]d'' gegenüber und erfasst sie  in ihrer unerschöpflichen Gestaltungsfähigkeit, so bleibt dabei im Denken die volle menschliche [[Freiheit]] gewahrt, während abgestorbene Ideen mit zwingender [[Notwendigkeit]] wirken.
* [[Wikipedia:Altkatholische Kirche|Alt-Katholisch]]: [[Wikipedia:1. Mai|1. Mai]] (gemeinsam mit dem Apostel [[Philippus (Apostel)|Philippus]])
 
* Orthodox:
<div style="margin-left:20px">
** [[Wikipedia:9. Oktober|9. Oktober]] für Jakobus, den Sohn des Alphäus
"Alle wirklichen Philosophen
** [[Wikipedia:23. Oktober|23. Oktober]] für [[Jakobus der Gerechte|Jakobus den Gerechten]]<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jakobus_der_Juengere.htm Jakobus d. J. im ökumenischen Heiligenlexikon]</ref>
waren ''Begriffskünstler''. Für sie wurden die menschlichen
* Evangelisch (gemeinsam mit dem Apostel Philippus):
Ideen zum Kunstmateriale und die wissenschaftliche
** [[Wikipedia:Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelische Kirche in Deutschland]]: [[Wikipedia:3. Mai|3. Mai]] (Gedenktag laut Evangelischem Gottesdienstbuch)
Methode zur künstlerischen Technik. Das abstrakte Denken
** [[Wikipedia:Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika|ELCA]] und [[Wikipedia:Lutheran Church – Missouri Synod|Lutherische Kirche – Missouri-Synode]]:
gewinnt dadurch konkretes, individuelles Leben. Die Ideen
*** [[Wikipedia:1. Mai|1. Mai]] für Jakobus, den Sohn des Alphäus
werden Lebensmächte. Wir haben dann nicht bloß ein Wissen
*** [[Wikipedia:23. Oktober|23. Oktober]] für Jakobus den Gerechten
von den Dingen, sondern wir haben das Wissen zum
* [[Wikipedia:Anglikanische Gemeinschaft|Anglikanisch]]: [[Wikipedia:1. Mai|1. Mai]]
realen, sich selbst beherrschenden Organismus gemacht;
unser wirkliches, tätiges Bewußtsein hat sich über ein bloß
passives Aufnehmen von Wahrheiten gestellt.
 
Wie sich die Philosophie als Kunst zur Freiheit des Menschen
verhält, was die letztere ist, und ob wir ihrer teilhaftig
sind oder es werden können: das ist die Hauptfrage meiner
Schrift. Alle anderen wissenschaftlichen Ausführungen stehen
hier nur, weil sie zuletzt Aufklärung geben über jene, meiner Meinung nach, den Menschen am nächsten liegenden
Fragen. Eine ''«Philosophie der Freiheit»'' soll in diesen Blättern
gegeben werden.
 
Alle Wissenschaft wäre nur Befriedigung müßiger Neugierde,
wenn sie nicht auf die ''Erhöhung des Daseinswertes der menschlichen Persönlichkeit'' hinstrebte. Den wahren
Wert erhalten die Wissenschaften erst durch eine Darstellung
der menschlichen Bedeutung ihrer Resultate. Nicht die
Veredlung eines einzelnen Seelenvermögens kann Endzweck
des Individuums sein, sondern die Entwicklung aller in uns
schlummernden Fähigkeiten. Das Wissen hat nur dadurch
Wert, daß es einen Beitrag liefert zur ''allseitigen'' Entfaltung
der ''ganzen'' Menschennatur.
 
Diese Schrift faßt deshalb die Beziehung zwischen Wissenschaft
und Leben nicht so auf, daß der Mensch sich der
Idee zu beugen hat und seine Kräfte ihrem Dienst weihen
soll, sondern in dem Sinne, daß er sich der Ideenwelt bemächtigt,
um sie zu seinen ''menschlichen'' Zielen, die über die
bloß wissenschaftlichen hinausgehen, zu gebrauchen.
 
'''Man muß sich der Idee erlebend gegenüberstellen können; ''sonst'' gerät man unter ihre Knechtschaft.'''" {{Lit|{{G|4|270f}}}}
</div>
 
== Die Ideen als uranfängliche Ursachen ==
 
[[Johannes Scottus Eriugena]] hat im [[Wikipedia:9. Jahrhundert|9. Jahrhundert]] die [[platon]]ische [[Ideenlehre]] im [[christlich]]en Sinn so gedeutet, dass der [[Vater]] die Ideen als Ur- oder Musterbilder im und durch den [[Sohn]] erschuf und durch den [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]] verteilt und vervielfältig:
 
{{Zitat|Die uranfänglichen Ursachen werden, wie ich bereits
früher sagte, bei den Griechen Ideen genannt und
darunter die ewigen Arten und Formen und unveränderlichen
Gründe verstanden, nach welchen und in welchen
die sichtbare und unsichtbare Welt gebildet wird. Darum
verdienen sie bei den griechischen Weisen Ur- oder Musterbilder
genannt zu werden, welche der Vater im Sohne
schuf und durch den h. Geist in ihre Wirkungen vertheilt
und vervielfältigt. Auch werden sie Vorherbestimmungen
genannt, sofern in ihnen zugleich und auf einmal und unveränderlich
vorherbestimmt ist, was durch göttliche Klugheit
geschieht und geschehen ist und geschehen wird.
Denn nichts in der sichtbaren und unsichtbaren Creatur
entsteht auf natürliche Weise, außer was in ihr vornämlich
und vorzeitlich im Voraus festgestellt und geordnet
ist. Auch göttliche Willensbestimmungen pflegen sie
genannt zu werden, weil Gott Alles, was er thun wollte,
in ihnen uranfänglich und ursächlich that und auch alles
noch Zukünftige in ihnen von Ewigkeit her geschehen ist.
Darum heissen sie die Anfänge von Allem, weil Alles,
was in der sichtbaren oder unsichtbaren Creatur wahrgenommen
oder gedacht wird, durch die Theilnahme an
ihnen besteht. Sie selber aber sind Theilhabungen der
Einen All-Ursache, der höchsten und heiligen Dreiheit, und
gelten darum als solche, die durch sich sind, weil zwischen
ihnen und der Einen All-Ursache keine Creatur in der
Mitte liegt.|Johannes Scottus Eriugena|''Über die Einteilung der Natur''|ref=<ref>Johannes Scotus Erigena, Ludwig Noack (Übers.): ''Über die Eintheilung der Natur'', Verlag von L. Heimann, Berlin 1870, Erste Abtheilung, S. 240 [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Johannes_Scotus_Erigena/Johannes_Scotus_Erigena_Ueber_die_Einteilung_der_Natur.pdf#page=2470&view=Fit]</ref>}}
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1962) {{Schriften|004}}
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070624205202/http://www.bautz.de/bbkl/j/jakobus_s_d_a.shtml |band=14|spalten=1109-1111|autor=Dietfried Gewalt|artikel=Jakobus, Sohn des Alphäus}}
#Rudolf Steiner: ''Goethes Weltanschauung'', [[GA 6]] (1990), ISBN 3-7274-0060-9 {{Schriften|006}}


{{GA}}
== Weblinks ==
{{Commonscat|Saint James the Less|Jakobus, Sohn des Alphäus}}


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
#{{Eisler|Idee}}
<references />
#{{Kirchner|Idee}}
#{{UTB-Philosophie|Thomas Blume|424|Idee}}


[[Kategorie:Philosophie]]
{{Navigationsleiste Jünger Jesu und Apostel}}
[[Kategorie:Griechische Philosophie]]
{{Normdaten|TYP=p|GND=11871161X|VIAF=42632667}}
[[Kategorie:Heiliger]]
[[Kategorie:Märtyrer]]
[[Kategorie:Geboren im 1. Jahrhundert v. Chr. oder 1. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 1. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Jakobus der Jüngere|!]]
[[Kategorie:Jünger]]
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 7. Juli 2022, 18:37 Uhr

Jakobus der Jüngere, Gemälde von El Greco (zwischen 1608 und 1614)

Jakobus, Sohn des Alphäus, kurz Jakobus Alphäus, oder Jakobus der Jüngere (lat. Jacobus minor; † um 62 in Jerusalem) ist der an zweiter Stelle genannte der beiden Apostel mit dem Namen Jakobus, so genannt zur Unterscheidung von Jakobus dem Älteren, dem Erstgenannten. In vielen Konfessionen wird er als Heiliger verehrt.

Bibel

Jakobus wird nur in den Apostellisten (Mt 10,3 EU, Mk 3,18 EU, Lk 6,15 EU und Apg 1,13 EU) im Neuen Testament erwähnt.[1] Dort wird er „Jakobus, Sohn des Alphäus“ genannt – im Gegensatz zu einem anderen Apostel gleichen Namens, der als „Jakobus, Sohn des Zebedäus“ bezeichnet wird. In der kirchlichen Tradition haben sich die Bezeichnungen „Jakobus der Jüngere“ und „Jakobus der Ältere“ durchgesetzt.

Sein Grab soll sich in der Basilika der hll. zwölf Apostel in Rom befinden.

Namenskontroverse

In der Kirchengeschichte wurde Jakobus, der Sohn des Alphäus, auch mit Jakobus dem Kleinen und Jakobus dem Gerechten, dem Bruder Jesu, gleichgesetzt. Jakobus der Kleine wird in der Bibel nur einmal erwähnt (Mt 27,56) und zwar als Sohn einer Jüngerin Jesu namens Maria und Bruder eines Joses. In der kirchlichen Tradition wurde diese Maria mit der Maria Kleophae aus dem Johannesevangelium Joh 19,25 EU gleichgesetzt und teilweise zu einer Halbschwester der Mutter Jesu gemacht, aber auch Kleophas zu einem Bruder des hl. Josef. Die Gleichsetzung mit Jakobus, dem Bruder Jesu, kommt daher, dass die Tradition die in der Bibel erwähnten „Brüder“ Jesu – Jakobus, Simeon, Judas und Joses – als seine Verwandten ansieht. Diese Tendenz, alle biblischen Figuren gleichen Namens zu einer Person zu machen, führte im Extremfall dazu, dass man die drei anderen Brüder Jesu mit den Aposteln Simon Zelotes und Judas Thaddäus sowie mit Josef Barnabas aus der Apostelgeschichte gleichsetzte und als einen fünften Bruder den Apostel Matthäus beifügte, da dieser möglicherweise mit dem im Matthäusevangelium erwähnten Zöllner Levi, dem Sohn des Alphäus, identisch ist.

Die Gleichsetzung von Jakobus Alphäus mit Jakobus, dem Kleinen, und Jakobus, dem Herrenbruder, wurde im sechzehnten Jahrhundert auf dem Konzil von Trient für die katholische Kirche verbindlich gemacht, ist aber schwer begründbar und teils auch innerhalb der katholischen Exegeten umstritten.[2]

Verehrung

Da Jakobus der Überlieferung zufolge mit einer Keule erschlagen wurde, gehört die Keule seit dem 12. Jahrhundert zu seinen ikonographischen Attributen, in der Spätgotik dann auch die Walkerstange.

Der hl. Jakobus der Jüngere ist Schutzpatron von Uruguay.

Gedenktag

Literatur

Weblinks

Commons: Jakobus, Sohn des Alphäus - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Eckhard J. Schnabel: Urchristliche Mission, TVG, 2002, S. 263
  2. Heinrich Schlier: Der Brief an die Galater, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1989, S. 61
  3. Jakobus d. J. im ökumenischen Heiligenlexikon
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