Nervosität

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Nervosität kennzeichnet einen inneren Unruhezustand des Menschen und eine, damit einhergehende, abnahme der Gelassenheit gegenüber Anforderungen.

Als Entstehungsgrund sieht Rudolf Steiner die materialistische Weltanschauung des 18. Jahrhunderts:

"Diese eigentümliche Krankheitsform ist die Folge der materialistischen Weltanschauung des 18. Jahrhunderts. Ohne das Vorausgehen dieser materiellen Denkgewohnheiten wäre sie nie zustande gekommen. Der Geheimlehrer weiß, daß, wenn der Materialismus noch Jahrzehnte fortdauern würde, er eine verheerende Wirkung auf die Volksgesundheit haben würde. Würde diesen materiellen Denkgewohnheiten nicht gesteuert, so würden später die Menschen nicht nur gewöhnlich nervös sein, sondern die Kinder würden zitternd geboren werden und nicht nur die Umgebung empfinden, sondern an jeder Umgebung eine Schmerzempfindung haben. Vor allem würden die Geisteskrankheiten sich ungeheuer rasch verbreiten: Irrsinnsepidemien würden in den nächsten Jahrzehnten auftreten." (Lit.: GA 095, S. 70f.)

"Der nervöse Mensch beruht im wesentlichen darauf, dass sein astralischer Leib in seine ganze physische Wesenheit nicht ordentlich eingeschaltet ist. Darauf beruht die Nervosität unseres Zeitalters. Und wozu der Mensch gebracht werden muß, ist: das Streben nach wirklicher Anschauung, das Streben nach Imagination. Wenn der Mensch beim abstrakten Vorstellen bleibt, so wird er immer nervöser und nervöser werden..." (Lit.: GA 204, S. 230)

"In reinen Gedanken denken ist Denken des esoterischen Schülers, wenn er zum Beispiel über die Weltentstehung oder die Menschwerdung denkt. Dadurch wird vorbereitet, was durch Meditation und Konzentration erreicht wird: eine Lockerung der vier menschlichen Wesensglieder, des physischen Leibes, Ätherleibes, Astralleibes und des Ich. Wird eines dieser Glieder im Verhältnis zu den anderen zu schnell gelockert, so treten große Disharmonien und Mißverhältnisse hier auf der physischen Ebene auf. Die zu schnelle Lockerung des Ich zum Beispiel bewirkt Nervosität. Erst soll daher das Ich im Astralleib, dann der Astralleib im Ätherleib gelockert werden, dann dieser im physischen Leibe. Das ist durch das gewissenhafte Studium möglich, wodurch das Ich zuerst einen Halte- und Stützpunkt erfährt, bevor es sich im Astralischen lockert." (Lit.: GA 266a, S. 268f.)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Vor dem Tore der Theosophie, GA 95 (1990), ISBN 3-7274-0952-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Perspektiven der Menschheitsentwickelung, GA 204 (1979), ISBN 3-7274-2040-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909, GA 266/1 (1995), ISBN 3-7274-2661-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus, GA 143 (1994), ISBN 3-7274-1430-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Nervosität und Ichheit: Stressbewältigung von Innen (Vorwort von Dr. Frank Meyer), Rudolf Steiner Verlag 2011, ISBN 3856363629
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  • Siebenteilige Serie in der Zeitschrift Info3 (2009) zum Thema Stressbewältigung (auf Basis des Vortrages von Rudolf Steiner: Nervosität und Ichheit) von Dr. med. Frank Meyer: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,