Joe Kaeser und Wirt (Biologie): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Joe Kaeser CEO of Siemens in Moscow 26 march 2014.jpg|mini|hochkant|Joe Kaeser (2014)]]
Als '''Wirt''' bezeichnet man in der [[Biologie]] einen [[Organismus]], der einen als '''Gast''' bezeichneten [[Art (Biologie)|artfremden]] Organismus mit [[Ressourcen]] versorgt.
[[File:Ivanka Trump with Siemens CEO Joe Kaeser Siemens Technik Akademie (34265217735).jpg|mini|Kaeser 2017 mit Ivanka Trump]]
'''Joe Kaeser''' (eigentlich '''Josef Käser''', * [[23. Juni]] [[1957]] in Arnbruck, Niederbayern) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Manager (Wirtschaft)|Manager]]. Zwischen 2006 und 2013 war er Finanzvorstand der Siemens AG. Seit dem 1. August 2013 ist er [[Vorstandsvorsitzender]] dieser AG.


== Leben und Wirken ==
Die Wirt-Gast-Beziehung stellt eine [[Biozönose]] dar, in der sich die beiden Partner in unterschiedlicher Weise schädigen, nahezu unverändert lassen oder nützen können:<ref name="H-L-G2010">Theodor Hiepe, Richard Lucius, Bruno Gottstein (Hrsg.): ''Allgemeine Parasitologie: mit den Grundzügen der Immunologie, Diagnostik und Bekämpfung''. Parey, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8304-4101-4, S. 59.</ref><ref name="GvS-H2012">Georg von Samson-Himmelstjerna, Horst Zahner, Johannes Eckert, Peter Deplazes: ''Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin''. Thieme, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8304-1205-2, S. 2&nbsp;f.</ref>
Nach dem Studium der [[Betriebswirtschaftslehre]] an der [[Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg|Fachhochschule Regensburg]] trat Käser 1980 bei Siemens in den Unternehmensbereich ''Bauelemente'' ein, wo er in den folgenden Jahren verschiedene kaufmännische Leitungsfunktionen übernahm – unter anderem auch im Siemens-Bauelementegeschäft in [[Malaysia]] (1987–1988). 1990 wurde ihm die kaufmännische Leitung des Geschäftsgebiets ''Opto Semiconductors'' übertragen. Ab 1994 war Kaeser als ''Executive Vice President and [[Chief Financial Officer]]'' und später als [[Chief Executive Officer|CEO]] der US-Töchter ''Siemens Components'', [[Cupertino]], sowie ''Siemens Microelectronics'', [[San José (Kalifornien)|San José]], tätig. Seit seinen USA-Aufenthalten nennt er sich Joe Kaeser.<ref name="Passauer">''[[Passauer Neue Presse]]'', 5. August 2013, Seite 3 (Interview mit Joe Kaeser).</ref>


Im Jahr 1999 wurde Kaeser in der zentralen Finanzabteilung des Konzerns die Aufgabe zum Aufbau eines neuen, konzernweiten Systems zum Performance Controlling übertragen. In dieser Zeit war er im Vorfeld der [[New York Stock Exchange|Börsennotierung in New York]] unter anderem mitverantwortlich für die Umstellung der weltweiten Rechnungslegung von Siemens auf [[United States Generally Accepted Accounting Principles|US-GAAP]].
* Beim [[Parasitismus]] hält sich der [[Parasit]] zeitweise oder dauernd auf oder in einem artfremden und meist größerem Lebewesen (Wirt) auf, auf dessen Kosten er lebt, für den er also [[Pathogenität|pathogene Eigenschaften]] besitzt. Der Parasit kann sich hierbei auch innerhalb der Zellen des Wirtes befinden (sogenannte [[Wirtszelle]]n).
 
* Der [[Kommensalismus]] ist ein Biosystem, in dem ein Gast ([[Kommensale]]) vom Wirt profitiert, ohne diesen wesentlich zu beeinflussen.
Von April 2001 bis September 2004 war Kaeser Mitglied des Bereichsvorstands ''IC Mobile'' und Chief Financial Officer des Bereichs. Am 1. Mai 2006 trat Joe Kaeser im Amt des Leiters Corporate Finance die Nachfolge von [[Heinz-Joachim Neubürger]] als [[Chief Financial Officer|Finanzvorstand]] des Konzerns an, als dieser im Zuge des [[Siemens#Korruptionsaffäre|Bestechungsskandals]] aus dem Unternehmen ausschied. Auch Kaeser wurde die Mitwisserschaft und Duldung der jahrelangen [[Schmiergeld]]praktiken im Siemens-Konzerns vorgehalten.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,461496,00.html ''Siemens-Affäre: Vorwürfe gegen Finanzvorstand Kaeser.''] In: ''[[Spiegel Online]]'', 23. Januar 2007, abgerufen am 24. Oktober 2018.</ref> Er beteuerte jedoch seine Unschuld und wurde nie juristisch belangt.<ref>Dana Heide: ''[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/joe-kaeser-loest-loescher-ab-jetzt-kommt-ein-echter-siemensianer/8573320.html Jetzt kommt ein „echter Siemensianer“.]'' In: ''[[Handelsblatt]]'', 31. Juli 2013, abgerufen am 24. Oktober 2018.</ref>
* Im [[Mutualismus (Biologie)|Mutualismus]] leben artfremde Organismen zum gemeinsamen Vorteil zusammen, jedoch ohne gegenseitige Abhängigkeit.
 
* Die [[Symbiose]] ist ein regelmäßiges Zusammenleben artfremder Organismen ([[Symbiont]] und Wirt), wobei sich beide Partner physiologisch ergänzen, nützen und aufeinander angewiesen sind. Das gilt beispielsweise für den Menschen hinsichtlich der [[Darmflora]] und [[Hautflora]], die Teile seines [[Mikrobiom]]s sind.
Der Aufsichtsrat der Siemens AG wählte ihn am 31. Juli 2013 als Nachfolger von [[Peter Löscher]] zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens. Am 1. August 2013 trat er den Posten an.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/siemens-aufsichtsrat-waehlt-joe-kaeser-zum-neuen-vorstandschef-a-914029.html ''Löscher-Nachfolge: Aufsichtsrat wählt Joe Kaeser zum neuen Siemens-Chef.''] In: ''Spiegel Online'', 31. Juli 2013, abgerufen am selben Tag.</ref> 2015 verhandelte der ägyptische Präsident [[Abd al-Fattah as-Sisi]] persönlich mit Kaeser bei einer Wirtschaftskonferenz in [[Scharm asch-Schaich]].<ref>[[Ulrich Rippert]]: [http://www.wsws.org/de/articles/2015/07/25/kaes-j25.html ''Siemenschef Joe Kaeser ruft nach Führung und verherrlicht einen Diktator.''] In: ''[[Internationales Komitee der Vierten Internationale|World Socialist Web Site]]'', 25. Juli 2015, abgerufen am 1. August 2015.</ref> Auf der diesjährigen Hauptversammlung der [[Daimler AG]] will er sich zum Aufsichtsratsmitglied wählen lassen.<ref>[https://www.daimler.com/investoren/events/hauptversammlungen/2019/ daimler.com: Hauptversammlung 2019]</ref>
 
Joe Kaeser ist Mitglied der [[Trilaterale Kommission|Trilateralen Kommission]] in Europa.<ref>[http://trilateral.org/download/files/TC_list_11_15.pdf Mitgliedsverzeichnis der Trilateralen Kommission] (PDF; 284&nbsp;KB), Stand 2015.</ref> Vom 11. bis 14. Juni 2015 nahm er an der 63. [[Bilderberg-Konferenz]] in [[Telfs]]-Buchen in [[Österreich]] teil.
 
== Positionierungen und Kritik ==
Joe Kaeser hat sich in der Vergangenheit wie selten ein deutscher Manager zu Fragen von Moral und Politik positioniert,<ref name="faz">Christoph Schäfer, Georg Meck, Tim Kanning: ''[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bank-chef-sagt-reise-nach-riad-ab-15846656.html Deutsche-Bank-Chef sagt Reise nach Saudi-Arabien ab.]'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'', 19. Oktober 2018, abgerufen am selben Tag.</ref> was ein kontroverses Echo hervorrief. Auch mit seinem Verhalten als Siemens-Chef stieß er bisweilen auf öffentliche Kritik.
 
Im März 2014, kurz nachdem die [[Krimkrise|Krim von Russland annektiert]] worden war, reiste Kaeser nach Moskau und traf dort [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. [[Norbert Röttgen]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]), Vorsitzender des [[Auswärtiger Ausschuss|Auswärtigen Ausschusses im Bundestag]], erklärte dazu: „Kaesers Vorgehen zeigt, dass er entweder die geopolitische Bedeutung der Krise nicht verstanden hat oder dass er das Einzelinteresse seines Unternehmens über die Interessen nicht nur Deutschlands, sondern Europas und des gesamten Westens stellt.“<ref>Zitiert nach [[Matthias Naß]]: [http://www.zeit.de/wirtschaft/2018-01/donald-trump-davos-siemens-bayer-5vor8 ''Schleimen ist Chefsache.''] In: ''[[Die Zeit]]'' 1/2018, 31. Januar 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.</ref>
 
In der Debatte um das [[Bedingungsloses Grundeinkommen|bedingungslose Grundeinkommen]] (BGE) plädierte Kaeser für die Einführung eines Grundeinkommens und warnte vor sozialen Spannungen durch die [[Digitale Transformation|Digitalisierung]].<ref>Max Hägler: ''[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sz-wirtschaftsgipfel-siemens-chef-plaediert-fuer-ein-grundeinkommen-1.3257958 Siemens-Chef plädiert für ein Grundeinkommen.]'' In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 20. November 2016, abgerufen am 24. Oktober 2018.</ref>
 
Kaeser gab im November 2017 den Abbau von 6900 Arbeitsplätzen bei Siemens bekannt, davon etwa die Hälfte in Deutschland. Dies wurde vielfach kritisiert.<ref>[http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2017-11/siemens-stellenabbau-arbeitsplaetze-konzern-berlin-sachsen ''Siemens will weltweit 6.900 Jobs streichen.''] In: ''Die Zeit'', 16. November 2017, abgerufen am 19. Oktober 2018.</ref> Im Mai 2018 wurde bekannt, dass das Werk in Erfurt nicht verkauft wird und die Standorte Görlitz und Leipzig nicht geschlossen werden.<ref>Anne Hähnig: [https://www.zeit.de/2018/23/siemens-werk-goerlitz-schliessung-erhaltung-populismus-proteste/komplettansicht ''Hat hier der Populismus gesiegt?''] In: ''[[Die Zeit|Zeit im Osten]]''  Nr. 23, 30. Mai 2018 (Onlinefassung: 3. Juni 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018).</ref>
 
2018 äußerte sich der Siemens-Chef als Befürworter von [[Donald Trump]]s Steuerreform für Unternehmen.<ref>''[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/joe-kaeser-im-gespraech-siemens-chef-verteidigt-sein-lob-fuer-donald-trump-1.3852479 Siemens-Chef verteidigt sein Lob für Donald Trump.]'' In: ''Süddeutsche Zeitung'', 3. Februar 2018, abgerufen am 24. Oktober 2018.</ref> Nachdem [[Alice Weidel]] ([[Alternative für Deutschland|AfD]]) in einer Bundestagsdebatte von „Messermännern“ und „Kopftuchmädchen“ gesprochen hatte, twitterte Kaeser im Mai 2018: „Lieber ‚[[Kopftuchstreit|Kopftuch]]-Mädel‘ als ‚[[Bund Deutscher Mädel]]‘. Frau Weidel schadet mit ihrem Nationalismus dem Ansehen unseres Landes in der Welt. Da, wo die Haupt-Quelle des deutschen Wohlstands liegt.“ Daraufhin habe es Gewaltandrohungen gegen ihn, seine Familie und sein Umfeld gegeben. Es dürfe jedoch keine Schweigespirale entstehen und man dürfe die öffentliche Diskussion „nicht populistisch-nationalen Äußerungen überlassen“. Kaeser ist überdies der Ansicht, dass „ohne ein Einwanderungsgesetz die Republik die Kontrolle nicht wiedererlangen wird.“<ref>Gerhard Hegmann: [https://www.welt.de/wirtschaft/article179112692/Joe-Kaeser-Siemens-Chef-sieht-sich-im-Kampf-gegen-die-AfD-alleingelassen.html ''Siemens-Chef sieht sich im Kampf gegen die AfD alleingelassen.''] In: ''[[Die Welt]]'', 10. Juli 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.</ref>
 
Als nach dem ungeklärten Verschwinden des Journalisten [[Jamal Khashoggi]] internationale Vertreter aus Wirtschaft und Politik ihre Teilnahme an einer geplanten Investorenkonferenz in [[Riad]] absagten, hielt Kaeser – der dem Beirat der Konferenz angehört – seine Teilnahme bis zum Schluss offen.<ref name="faz" /> Noch eine Woche vor dem Treffen sagte Kaeser in Toronto: „Wenn wir aufhören, mit Ländern zu kommunizieren, in denen Menschen vermisst werden, kann ich auch gleich zu Hause bleiben.“ Er wurde daraufhin unter anderem von Norbert Röttgen und von dem [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Politiker [[Bijan Djir-Sarai]] kritisiert. Auch [[Alexander Graf Lambsdorff]] (FDP) forderte die deutsche Wirtschaft auf, die Investorenkonferenz in Riad so lange nicht zu unterstützen, bis der Fall Khashoggi eindeutig aufgeklärt sei.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/-a-1234090.html ''Fall Khashoggi: FDP-Politiker nennt Verhalten von Siemens-Chef Kaeser „unverantwortlich“.''] In: ''Spiegel Online'', 19. Oktober 2018, abgerufen am selben Tag.</ref> Am Tag vor dem Konferenzbeginn sagte Kaeser seine Teilnahme schließlich doch ab und bezeichnete die mittlerweile eingeräumte Tötung Khashoggis als „barbarisch“. Die offizielle Erklärung Saudi-Arabiens, es habe sich um einen Unfall gehandelt, hält er für „kaum glaubhaft“.<ref>Florian Diekmann, Dinah Deckstein: ''[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/siemens-chef-kaeser-und-der-fall-khashoggi-absage-im-letzten-moment-a-1234439.html Siemens-Chef Kaeser und der Fall Khashoggi: Absage mit Nebenwirkungen.]'' In: ''Spiegel Online'', 22. Oktober 2018, abgerufen am 23. Oktober 2018.</ref> Hintergrund für sein Zögern soll ein abschlussreifer Milliardenauftrag gewesen sein, dessen Zustandekommen Tausende Arbeitsplätze in der Siemens-Sparte Energietechnik gesichert hätte.<ref>''[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ist-siemens-in-riad-ein-milliardenauftrag-entgangen-15853158.html Ist Siemens in Riad ein Milliardenauftrag entgangen?]'' In: ''FAZ'', 23. Oktober 2018, abgerufen am 24. Oktober 2018.</ref>
 
In der Debatte um die [[Sea-Watch 3]] Kapitänin [[Carola Rackete]] erklärte sich Kaeser Ende Juni 2019 solidarisch via Twitter mit den [[Seenotrettung|Seenotrettern]].<ref>[https://www.derstandard.at/story/2000105844141/debatte-im-netz-darf-der-siemens-chef-carola-rackete-unterstuetzen ''Seenotrettung. Debatte im Netz: Darf der Siemens-Chef Carola Rackete unterstützen?''], derstandard.at vom 3. Juli 2019</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Joe Kaeser}}
== Literatur ==
* ''Zukunft gestalten. Die Siemens-Unternehmer 1847–2018.'' Hrsg. vom Siemens Historical Institute, Hamburg 2018, ISBN 978-3867746021.
* Caspar Busse: ''Unter Strom. Joe Kaeser macht für Siemens Geschäfte und Politik. Und manchmal – wie im Fall Alstom – beides zusammen. Die Geschichte eines Mannes aus dem Bayerischen Wald, der eine Idee von der Welt hat.'' In: Süddeutsche Zeitung, 29. April 2014, S. 3.


== Weblinks ==
* {{WikipediaDE|Wirt (Biologie)}}
{{Commonscat}}
*[https://new.siemens.com/global/de/unternehmen/ueber-uns/geschichte/personen/vorstandsvorsitzende-siemens-ag.html Vorstandsvorsitzende Siemens AG]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Biologie]]
{{SORTIERUNG:Kaeser, Joe}}
[[Kategorie:Manager]]
[[Kategorie:Bedinungsloses Grundeinkommen (Person)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1957]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}
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Version vom 31. März 2020, 09:08 Uhr

Als Wirt bezeichnet man in der Biologie einen Organismus, der einen als Gast bezeichneten artfremden Organismus mit Ressourcen versorgt.

Die Wirt-Gast-Beziehung stellt eine Biozönose dar, in der sich die beiden Partner in unterschiedlicher Weise schädigen, nahezu unverändert lassen oder nützen können:[1][2]

  • Beim Parasitismus hält sich der Parasit zeitweise oder dauernd auf oder in einem artfremden und meist größerem Lebewesen (Wirt) auf, auf dessen Kosten er lebt, für den er also pathogene Eigenschaften besitzt. Der Parasit kann sich hierbei auch innerhalb der Zellen des Wirtes befinden (sogenannte Wirtszellen).
  • Der Kommensalismus ist ein Biosystem, in dem ein Gast (Kommensale) vom Wirt profitiert, ohne diesen wesentlich zu beeinflussen.
  • Im Mutualismus leben artfremde Organismen zum gemeinsamen Vorteil zusammen, jedoch ohne gegenseitige Abhängigkeit.
  • Die Symbiose ist ein regelmäßiges Zusammenleben artfremder Organismen (Symbiont und Wirt), wobei sich beide Partner physiologisch ergänzen, nützen und aufeinander angewiesen sind. Das gilt beispielsweise für den Menschen hinsichtlich der Darmflora und Hautflora, die Teile seines Mikrobioms sind.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Theodor Hiepe, Richard Lucius, Bruno Gottstein (Hrsg.): Allgemeine Parasitologie: mit den Grundzügen der Immunologie, Diagnostik und Bekämpfung. Parey, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8304-4101-4, S. 59.
  2. Georg von Samson-Himmelstjerna, Horst Zahner, Johannes Eckert, Peter Deplazes: Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. Thieme, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8304-1205-2, S. 2 f.
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