Makroökonomie

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Der einfache Wirtschaftskreislauf zwischen Haushalt und Unternehmen

Die Makroökonomie (von griechisch μακρός makros „groß“; οἶκος, oíkos „Haus“ und νόμος, nomos „Gesetz“), auch Makroökonomik, makroökonomische Theorie oder Makrotheorie, ist ein Teil der Volkswirtschaftslehre. Die Makroökonomie ist eine Wissenschaft, die sich mit dem gesamtwirtschaftlichen Verhalten der Sektoren, mit der Analyse der gesamtwirtschaftlichen Märkte und deren Zusammenhängen, befasst.[1][2]

Der Begriff Makroökonomik wird in der Literatur überwiegend synonym verwendet. Manche Autoren unterscheiden jedoch zwischen der Makroökonomik als der Wissenschaft und der Makroökonomie als deren Untersuchungsgegenstand.

Die Makroökonomie beschäftigt sich mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Die Mikroökonomie beschäftigt sich mit Märkten.

Begriff

Überblick

Die Makroökonomie ist die Wissenschaft der gesamtwirtschaftlichen Vorgänge. Das Tableau économique von François Quesnay ist das erste moderne makroökonomische Totalmodell.[3] Quesnay modellierte einen einfachen Wirtschaftskreislauf. Die Wirtschaftsbeziehungen dreier Klassen bestehend aus den Bauern, den Kaufleuten und Handwerkern und den Grundeigentümern wurden erklärt.

Hintergründe

Die Makroökonomie versucht, die wesentlichen Bestimmungsgründe, die internationalen Unterschiede und die zeitliche Entwicklung makroökonomischer (gesamtwirtschaftlicher) Schlüsselvariablen, wie zum Beispiel gesamtwirtschaftliche Produktion von Gütern und Dienstleistungen, Gesamteinkommen, Arbeitslosigkeit, Inflation und Zahlungsbilanz, zu erklären. Als Begründer der Makroökonomie gilt John Maynard Keynes, der 1936 die erste simultane Analyse der makroökonomischen Schlüsselvariablen vorlegte.[4]

Wichtige Teilgebiete der makroökonomischen Theorie sind die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, die Einkommens- und Beschäftigungstheorie, die Wachstumstheorie und die Konjunkturtheorie. Die Trennung zwischen Mikroökonomie und Makroökonomie ist bisweilen problematisch. Viele Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre, insbesondere die monetäre Theorie (Geldtheorie und Theorie der Geldpolitik), die Finanzwissenschaft, die Außenwirtschaftstheorie und die Verteilungstheorie, weisen Elemente der Mikroökonomie und der Makroökonomie auf.

Mittelpunkt makroökonomischer Theorien ist schließlich die Frage nach der Rolle des Staates im gesamtwirtschaftlichen Kontext; aus den Theorien werden Empfehlungen an die Wirtschaftspolitik abgeleitet. Regierungen versuchen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu beeinflussen. So werden durch Änderungen bei Steuern, Zinsen oder Staatsausgaben politisch definierte Ziele wie Preisniveaustabilität, Vollbeschäftigung, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und/oder Wirtschaftswachstum angestrebt (siehe auch Magisches Viereck). Makroökonomische Kenngrößen spielen im politischen Legitimationsprozess eine wichtige Rolle, da sie von den Wählern als Hinweis auf die Qualität der Arbeit einer Regierung gedeutet werden.

Moderne makroökonomische Theorien (DSGE-Modelle) leiten Entscheidungen meist aus individuellen Optimierungen her (sogenannte Mikrofundierung). Weil bloße Rationalitätsannahmen dem Sonnenschein-Mantel-Debreu-Theorem zufolge kaum Implikationen haben, ist die Makroökonomik stärker empirisch orientiert. Sie wählt die Annahmen so, dass die Modellergebnisse mit stilisierten Fakten in Einklang stehen. Hierzu gehören etwa die langfristige Konstanz des Kapitalkoeffizienten oder die Tatsache, dass Investitionen im Konjunkturverlauf stärker schwanken als der Konsum.

Die makroökonomische Analyse versucht die komplexe wirtschaftliche Wirklichkeit auf eine überschaubare Anzahl wesentlicher Zusammenhänge zu vereinfachen. In der Regel wird dabei die Anzahl der betrachteten Märkte auf vier reduziert:

Auf dem Gütermarkt wird das homogene Inlandsprodukt gehandelt, das fiktiv in den privaten Konsum, den Staatskonsum, die Investitionen sowie die Importe und Exporte aufgespalten wird.

In der Makroökonomie existieren verschiedene Erklärungsansätze. Es lässt sich indessen rechtfertigen, letztlich nur von zwei Erklärungsmustern (Paradigmen) zu sprechen.[5] Auf der einen Seite steht die klassische Makroökonomik, die durch den Monetarismus und die Neue Klassische Makroökonomik neu begründet und verfeinert wurde. Auf der anderen Seite steht der Keynesianismus.

Listenplan der einfachen Mikroökonomie

Grundparadigmen der Makroökonomie

Fundamentale Naturgesetze der Makroökonomie

Themen der einfachen Makroökonimie

Auftretende Entitäten

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alisch: Gablers Wirtschaftslexikon Teil: K-R. 16. Auflage. Gabler-Verlag, Wiesbaden 2004
  2. Mankiw: Makroökonomik. 5. Auflage. Schäffer Poeschel, Stuttgart 2003, S. 3
  3. Die Zick-Zack-Darstellung des Tableau Économique (PDF-Datei; 58 kB)
  4. John Maynard Keynes: The general theory of employment, interest and money. Macmillan, London 1936. (Deutsche Übersetzung: Jürgen Kromphardt und Stephanie Schneider (Hrsg.): Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. 10. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 2006, ISBN 978-3-428-12096-3.)
  5. Ulrich Basseler, Jürgen Heinrich, Burkhard Utecht: Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft. 18. Auflage. Schäffer Poeschel, Stuttgart 2006, S. 298
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