Hans-Peter Dürr und Plastische Theorie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Hans-Peter Duerr.jpg|mini|Hans-Peter Dürr (2007)]]
[[Datei:Beuysxyz.png|thumb|390px|[[Joseph Beuys]] während eines Vortrags]]
'''Hans-Peter Emil Dürr''' (* [[Wikipedia:7. Oktober|7. Oktober]] [[Wikipedia:1929|1929]] in [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]; † [[Wikipedia:18. Mai|18. Mai]] [[Wikipedia:2014|2014]] in [[Wikipedia:München|München]]<ref>''[http://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchner-physiker-hans-peter-duerr-3568357.html Münchner Physiker Hans-Peter Dürr ist tot.]'' Bei: ''tz.de.'' 19.&nbsp;Mai 2014, abgerufen am 1.&nbsp;Juni 2014.</ref>) war ein deutscher [[Physiker]] und [[Wikipedia:Essay|Essay]]ist. Dreimal war er im Direktorium des [[Wikipedia:Max-Planck-Institut für Physik|Max-Planck-Instituts für Physik]], nämlich 1970–71, 1977–80 und zuletzt nochmals 1987–1992.<ref>[https://www.mpp.mpg.de/institut/Geschichte/02_Zeittafel/index.html Homepage der Max-Planck-Instituts für Physik, Rubrik Geschichte.]</ref>
[[Datei:Bild 278xyz.jpg|thumb|390px|[[Joseph Beuys]]: Zeichnung zur plastischen Theorie]]


== Leben ==
Wie kam Beuys zur '''plsastischen Theorie'''? „Innerhalb des Allgemeinbegriffs „Kunst“ ist der Begriff „Plastik“ das für Joseph Beuys besonders relevante Thema.  
Dürr studierte Physik an der [[Wikipedia:Universität Stuttgart|Universität Stuttgart]] (Diplom 1953). Anschließend ging er an die [[Wikipedia:University of California, Berkeley|University of California]], wo er 1956 bei [[Wikipedia:Edward Teller|Edward Teller]] promoviert wurde. Dürr wohnte im [[Wikipedia:International House|International House]].<ref>[http://ihouse.berkeley.edu/alumni/times/timesF97/durr.html ''ALUMNI PROFILE. Hans-Peter Dürr.''] Auf: ''ihouse.berkeley.edu.''</ref>


Von 1958 bis 1976 war Dürr Mitarbeiter von [[Wikipedia:Werner Heisenberg|Werner Heisenberg]], der einen großen Einfluss auf ihn ausübte. Er war sein engster Mitarbeiter bei Heisenbergs Projekt eines Versuchs der Aufstellung einer vereinheitlichten Feldtheorie der Elementarteilchen. 1962 lehrte er als Gastprofessor in Berkeley und [[Wikipedia:Madras|Madras]]. Im selben Jahr habilitierte er sich an der [[Wikipedia:Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]] in [[Wikipedia:Kernphysik|Kernphysik]], [[Wikipedia:Elementarteilchenphysik|Elementarteilchenphysik]] und [[Schwerkraft]].<ref>[http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=2947&RID=1 ''Hans-Peter Dürr.''] Auf: ''whoswho.de.''</ref> Danach wurde er zunächst [[Wikipedia:außerplanmäßiger Professor|außerplanmäßiger Professor]] an der Universität München, 1978 dann Nachfolger von Werner Heisenberg als geschäftsführender Direktor des ''[[Wikipedia:Max-Planck-Institut für Physik|Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik]]'' am selben Ort. Diese Funktion übte er bis 1980 sowie nochmals von 1987 bis 1992 aus. Später wandte er sich zunehmend von der theoretischen Physik ab und befasste sich mit [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] und gesellschaftspolitischen Fragestellungen.
„Was ist Plastik? Ich habe versucht, eben diesen Begriff in seine treibenden Grundkräfte zu zerlegen.“ (Beuys) Beuys fand die Grundkräfte in Wärme und Kälte. Diese beiden Pole verkörpern einerseits das „Chaotisch-Willensmäßige“ und andererseits das „Gedanklich-Formmäßige“. Das Wechselspiel zwischen – man könnte auch sagen – „dem Organischen und dem Kristallinen, und damit zwischen der Polarität von Natur und Geist“, findet sich im Mensch wieder. Mit dieser Erkenntnis gelangt Beuys zu einem bedeutenden anthropologischen Aspekt.“ (Harlan, Rappmann, Schata: „Soziale Plastik – Materialien zu Joseph Beuys“)


Dürr gründete am 27. Januar 1987 in [[Wikipedia:Starnberg|Starnberg]] den eingetragenen Verein ''Global Challenges Network e.&nbsp;V.''<ref>Hans-Peter Dürr: [https://www.blaetter.de/sites/default/files/downloads/zurueck/zurueckgeblaettert_201406b.pdf ''Kooperation statt Konfrontation. Plädoyer für ein ›Global Challenges Network‹.''] In: ''[[Wikipedia:Blätter für deutsche und internationale Politik|Blaetter.de.]]'' 8/1987, S. 1029–1042.</ref> (kurz ‚GCN e.&nbsp;V.‘, englisch frei übersetzt für „Netzwerk für weltweite Herausforderungen“). Der Verein soll ein Netz aus Unternehmen und Gruppen knüpfen, die konstruktiv und gemeinsam „an der Bewältigung der Probleme arbeiten, die uns und damit unsere natürliche Umwelt bedrohen“. Im selben Jahr wurde er „in Anerkennung seiner fundierten Kritik der [[Wikipedia:Strategic Defense Initiative|Strategischen Verteidigungsinitiative]] und seiner Arbeit, hochentwickelte Technologien für friedliche Zwecke nutzbar zu machen,“ mit dem ''[[Wikipedia:Right Livelihood Award|Right Livelihood Award]]'' („Alternativer Nobelpreis“) ausgezeichnet.<ref>''[http://www.rightlivelihood.org/durr.html Hans-Peter Dürr (1987, Germany).]'' Bei: ''rightlivelihood.org.'' Abgerufen am 3. Februar 2015.</ref> Außerdem erhielt die wissenschafts- und forschungskritische internationale Gruppe [[Wikipedia:Pugwash Conferences on Science and World Affairs|Pugwash]], der er angehörte, im Jahr 1987 den [[Wikipedia:Antonio-Feltrinelli-Preis|Antonio-Feltrinelli-Preis]]<ref>''[http://www.lincei.it/files/doc/ANL_Annuario_2011_rete.pdf Annuario della Accademia Nazionale dei Lincei 2011.]'' Jahresbericht der Accademia Nazionale dei Lincei 2011 (PDF; 2,05&nbsp;MB), S. 199.</ref> und 1995 den [[Wikipedia:Friedensnobelpreis|Friedensnobelpreis]]<ref>''[http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/1995/pugwash-facts.html Pugwash Conferences on Science and World Affairs – Facts.]'' Bei: ''nobelprize.org.'' Abgerufen am 3. Februar 2015.</ref>. 1992 initiierte ein gemeinsamer Vortrag mit [[Wikipedia:Christiane Busch-Lüty|Christiane Busch-Lüty]] beim [[Wikipedia:Verein für Socialpolitik|Verein für Socialpolitik]] die Gründung der [[Wikipedia:Vereinigung für Ökologische Ökonomie|Vereinigung für Ökologische Ökonomie]] 1996, deren Gründungsmitglied er war.<ref>{{Literatur |Herausgeber=Heinz König |Autor = [[Wikipedia:Christiane Busch-Lüty|Christiane Busch-Lüty]], Hans-Peter Dürr |Titel=Ökonomie und Natur: Versuch einer Annäherung im interdisziplinären Dialog |Sammelwerk=Umweltverträgliches Wirtschaften als Problem von Wissenschaft und Politik |Reihe=Schriften des Vereins für Socialpolitik |Jahr=1993 |Ort=Berlin |Verlag=Duncker & Humblot |Online=[http://www.voeoe.de/wp-content/uploads/2015/02/Busch-Luety_Duerr_1992_Oekonomie-und-Natur_VfS.pdf Online auf ''voeoe.de''] |ISBN=3-428-07771-7 |Zugriff=2015-02-03 |Seiten=13–44}} Vgl. auch die Vorbemerkung im Online-Dokument.</ref><ref>''[http://www.voeoe.de/2014/05/hans-peter-durr-7-10-1929-18-05-2014/ Hans-Peter Dürr, 7.10.1929 – 18.05.2014.]'' Webseite der [[Wikipedia:Vereinigung für Ökologische Ökonomie|Vereinigung für Ökologische Ökonomie]], 23. Mai 2014, abgerufen am 3. Februar 2015.</ref> Er war Mitglied des [[Wikipedia:Club of Rome|Club of Rome]] und Mitglied des Ehren-Kurats der [[Wikipedia:Internationale Münchner Friedenskonferenz|Internationalen Münchner Friedenskonferenz]],<ref>[http://www.friedenskonferenz.info/index.php?ID=30 ''Ehrenkurat der Internationalen Münchner Friedenskonferenz.''] Auf: ''friedenskonferenz.info.'' Abgerufen am 27.&nbsp;Dezember 2012.</ref> sowie 2011 Referent auf Pastor [[Wikipedia:Jürgen Fliege|Jürgen Fliege]]s drittem „Wörishofener Herbst“.
== Die plastische Theorie ==


Im Jahr 1975 wurde er zum Mitglied der [[Wikipedia:Leopoldina|Leopoldina]] gewählt, 2002 zum [[Wikipedia:Ehrendoktor|Ehrendoktor]] der [[Wikipedia:Carl von Ossietzky Universität Oldenburg|Carl von Ossietzky Universität Oldenburg]] ernannt,<ref>''[http://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2001/382.html Ehrendoktorwürde für alternativen Nobelpreisträger.]'' Pressemitteilung der Universität Oldenburg, 19. Dezember 2001.</ref> und im Jahr 2004 wurde ihm das [[Wikipedia:Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Große Bundesverdienstkreuz]] verliehen.
Die plastische Theorie lautet nun wie folgt: „Alles kommt aus dem Chaos und wird durch Bewegung zur Form gebracht, zu immer neuen Formen.“
Dabei kann sich der Prozess auch umkehren. Dann fließen die Dinge vom Gedanklich-Formmäßigen in das Chaotisch-Willensmäßige zurück. „Etwas, was geordnet war, fällt in Chaos, wird ungeordnet.“ (Beuys)


2005 verfasste Dürr zusammen mit [[Wikipedia:Daniel Dahm|Daniel Dahm]] und [[Wikipedia:Rudolf zur Lippe|Rudolf zur Lippe]] die ''Potsdamer Denkschrift'' und das ''Potsdamer Manifest'',<ref>Potsdamer Manifest: [http://www.vdw-ev.de/index.php/de-DE/projekte-der-vereinigung-deutscher-wissenschaftler-vdw-ev/potsdamer-manifest1 ''We have to learn to think in a new way.''] Auf: ''vdw-ev.de.'' Abgerufen am 1.&nbsp;Juni 2014. Veröffentlichung bei der ''[[Wikipedia:Vereinigung Deutscher Wissenschaftler|Vereinigung Deutscher Wissenschaftler]]'' im Jahr 2005 (PDF; 965&nbsp;kB).</ref> das von vielen Wissenschaftlern aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde, u.&nbsp;a. von über 20&nbsp;Trägern des ''Right Livelihood Award''.
=== Der Chaosbegriff bei Joseph Beuys ===
„Mein Chaosbegriff ist ein sehr ursprünglicher. Alles kommt aus dem Chaos... Das muss man sich vorstellen wie eine zusammenhängende, sehr komplexe Energie, die aber keine bestimmte, sondern eine unbestimmte Stoßrichtung hat. Das Wörtchen „unbestimmt“ passt sehr gut auf den Chaosbegriff, wie ich ihn anwende. Und dann sind alles andere Bestimmungen davon. Nur aus dem Chaos kann etwas kommen.(Beuys)


2007 beschloss der Münchner Stadtrat, Hans-Peter Dürr –&nbsp;in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Stadt München&nbsp;– das [[Wikipedia:Ehrenbürger|Ehrenbürger]]recht zu verleihen. Im Frühjahr 2007 trat Dürr auf Anfrage von [[Wikipedia:Carl Wolmar Jakob von Uexküll|Jakob von Uexküll]] als Ratsmitglied dem [[Wikipedia:World Future Council|World Future Council]] bei.
=== Der Formbegriff bei Joseph Beuys ===
„Form ist so betrachtet ein Gegenpol zum Begriff Chaos. Das ist ein plastischer Prozess.“ (Beuys)


Dürr war mit der Amerikanerin Carol Sue Durham verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.<ref>Peter Brügge: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13527987.html ''Vom Gefühl her trotzdem.''] Auf: ''spiegel.de.'' 30.&nbsp;November 1987, abgerufen am 1.&nbsp;Juni 2014.</ref>
Noch einmal: Alles kommt aus dem '''Chaos''' und wird durch '''Bewegung''' zur '''Form''' gebracht. Zu immer neuen Formen. Dabei kann es auch jeder Zeit wieder ins Chaos zurückfallen. Mit dieser plastischen Theorie hat Beuys eine bedeutende Anthropologische Theorie geschaffen. Hier noch einmal die begrifflichen Zuordnungen:


== Werke (Auswahl) ==
* 1971: ''Quanten und Felder. Physikalische und phil. Betrachtungen zum 70. Geburtstag von [[Wikipedia:Werner Heisenberg|Werner Heisenberg]].'' Vieweg, Braunschweig 1971, ISBN 3-528083174.
* 1985: (Hrsg.): ''Werner Heisenberg. Gesammelte Werke.'' Insgesamt 9 Bände bis 1993, Piper und Springer.
* 1988: ''Das Netz des Physikers. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse in der Verantwortung.'' Hanser, 1985. NA mit 496 S., DTV 2000, ISBN 3-423330562.
* 1989: ''Geist und Natur. Über den Widerspruch zwischen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und philosophischer Welterfahrung.'' Hrsg., 415 S., Scherz, ISBN 3-502131708.
* 1994: ''Respekt vor der Natur, Verantwortung für die Natur. Gespräche mit Michael Haller.'' 158 S., Einf. von [[Wikipedia:Christoph Bals|Christoph Bals]], Piper, ISBN 3-492118194.
* 1995: ''Die Zukunft ist ein unbetretener Pfad. Bedeutung und Gestaltung eines ökologischen Lebensstils.'' [[Wikipedia:Verlag Herder|Verlag Herder]] 1995, ISBN 3-451043408. <ref>Dürr 1995 – [http://detopia.de/1995/1995-Duerr-Hans-Peter-Die-Zukunft-ist-ein-unbetretener-Pfad-Die-eineinhalb-Kilowatt-Gesellschaft.pdf Vorwort in pdf bei detopia.de] – 172 Seiten, Originalveröff., Herausgegeben und Vorwort von Matthias Braeunig.</ref>
* 1995: ''Umweltverträgliches Wirtschaften. Denkanstösse und Strategien für eine ökologisch nachhaltige Zukunftsgestaltung.'' Agenda, Münster 1995, ISBN 3-92944044X.
* 1997: (Mitautor): ''Gott, der Mensch und die Wissenschaft.'' Pattloch.
* 1997: ''[[Wikipedia:Rupert Sheldrake|Rupert Sheldrake]] in der Diskussion. Das Wagnis einer neuen Wissenschaft des Lebens.'' Hrsg., Scherz, München 1997, ISBN 3-502151652.
* 2000: ''Für eine zivile Gesellschaft. Beiträge zu unserer Zukunftsfähigkeit.'' 232 S., DTV, München 2000, ISBN 3-423361778.
* 2000: (Mit-Hrsg.): ''Elemente des Lebens. Naturwissenschaftliche Zugänge, philosophische Positionen.'' Graue Edition, Zug (Schweiz), ISBN 3-90633628X.
* 2001: (Mitautor): ''Wir erleben mehr, als wir begreifen.'' Herder spektrum.
* 2003: (Mitautor, Mit-Hrsg.): ''Wirklichkeit, Wahrheit, Werte und die Wissenschaft.'' BWV.
* 2004: ''Auch die Wissenschaft spricht nur in Gleichnissen.'' Herder spektrum.
* 2008: mit [[Wikipedia:Raimon Panikkar|Raimon Panikkar]]: ''Liebe: Urquelle des Kosmos. Ein Gespräch über Naturwissenschaft und Religion.'' [[Wikipedia:Verlag Herder|Verlag Herder]], Freiburg, ISBN 3-451059657.
* 2009: ''Warum es ums Ganze geht. Neues Denken für eine Welt im Umbruch.'' 189 S., [[Wikipedia:Oekom_verlag|Oekom-Verlag]], München 2009, ISBN 978-3865811738.
* 2010: ''Geist, Kosmos und Physik. Gedanken über die Einheit des Lebens.'' 140 S., Crotona-Verlag, Amerang 2010, ISBN 978-3861910039.
* 2010: (Hrsg.): ''Physik und Transzendenz. Die großen Physiker unserer Zeit über ihre Begegnung mit dem Wunderbaren.'' Driediger, Bad Essen 2010, ISBN 978-3932130243.
* 2011: ''Das Lebende lebendiger werden lassen. Wie uns neues Denken aus der Krise führt.'' Oekom-Verlag, München 2011, ISBN 3-865812694.
* 2012: ''Es gibt keine Materie! Revolutionäre Gedanken über Physik und Mystik.'' Crotona-Verlag, Amerang 2012, ISBN 3-861910284.


== Siehe auch ==
{|align="center" width="600px"
* {{WikipediaDE|Hans-Peter Dürr}}
|-
! [[Chaos]] !! [[Bewegung]] !! [[Form]]
|-
| ------------- || ------------- || -------------
|-
| [[Wollen]] || [[Empfinden]] || [[Denken]]
|-
| [[Energie]] || [[Rhythmus]] || [[Idee]]
|-
| [[Wärme]] ||  || [[Kälte]]
|-
| [[Amorph]] ||  || [[Kristallin]]
|}


== Literatur ==
* Anne Devillard: ''Ein Leben voller Staunen. Im Gespräche mit Hans-Peter Dürr und Sue Dürr.'' Driediger Verlag, 2013, ISBN 978-3-932130-29-8.


== Weblinks ==
Diese Theorie korrespondiert auch mit den [[Tria Principia]] der [[Alchemie]].
{{Commonscat}}
{{Wikiquote}}
* {{DNB-Portal|119272261}}
* [http://www.gcn.de/lebenslauf.html Lebenslauf] auf der [http://gcn.de/ Website] des Global Challenges Network.
* [http://www.familientagebuch.de/rainer/2007/12.html#4 ''Sprache der modernen Physik.''] Mitschnitt einer Veranstaltung in Hamburg (mp3).
* [http://video.tu-clausthal.de/film/48.html ''Wir erleben mehr als wir begreifen.''] Seminar an der TU Clausthal.
* [https://www.youtube.com/watch?v=XgtOZnBhdfU&feature=channel_page ''Hans-Peter Dürr talks about the World Future Council.''] Auf: ''youtube.com.''
* Potsdamer Manifest: [http://www.vdw-ev.de/index.php/de-DE/projekte-der-vereinigung-deutscher-wissenschaftler-vdw-ev/potsdamer-manifest1 ''We have to learn to think in a new way.''] Auf: ''vdw-ev.de.'' (PDF, 965&nbsp;kB).
* Eckart Löhr: [http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16345&ausgabe=201202 ''Der Teil und das Ganze.''] Auf: ''literaturkritik.de.'' Rezension zu „Das Lebende lebendiger werden lassen“.
* [http://electure.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/index.php?cat=1&sem=5&videolist=234 ''Warum es ums Ganze geht.''] Videovortrag vom 16.&nbsp;Mai 2012 an der Goethe Universität Frankfurt im Rahmen des Physikalischen Kolloquiums.


== Einzelnachweise ==
== Literatur ==
<references />
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/aesthetik_plastische_theorie.pdf Die plastische Theorie von Joseph Beuys] PDF
 
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[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Soziale Dreigliederung und die Tria Principia]]
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung, der Mensch und die Tria Principia]]
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[[Kategorie:Joseph Beuys]]
[[Kategorie:Menschliche Dreigliederung und die Tria Principia]]
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]

Version vom 25. April 2021, 22:55 Uhr

Joseph Beuys während eines Vortrags
Joseph Beuys: Zeichnung zur plastischen Theorie

Wie kam Beuys zur plsastischen Theorie? „Innerhalb des Allgemeinbegriffs „Kunst“ ist der Begriff „Plastik“ das für Joseph Beuys besonders relevante Thema.

„Was ist Plastik? Ich habe versucht, eben diesen Begriff in seine treibenden Grundkräfte zu zerlegen.“ (Beuys) Beuys fand die Grundkräfte in Wärme und Kälte. Diese beiden Pole verkörpern einerseits das „Chaotisch-Willensmäßige“ und andererseits das „Gedanklich-Formmäßige“. Das Wechselspiel zwischen – man könnte auch sagen – „dem Organischen und dem Kristallinen, und damit zwischen der Polarität von Natur und Geist“, findet sich im Mensch wieder. Mit dieser Erkenntnis gelangt Beuys zu einem bedeutenden anthropologischen Aspekt.“ (Harlan, Rappmann, Schata: „Soziale Plastik – Materialien zu Joseph Beuys“)

Die plastische Theorie

Die plastische Theorie lautet nun wie folgt: „Alles kommt aus dem Chaos und wird durch Bewegung zur Form gebracht, zu immer neuen Formen.“ Dabei kann sich der Prozess auch umkehren. Dann fließen die Dinge vom Gedanklich-Formmäßigen in das Chaotisch-Willensmäßige zurück. „Etwas, was geordnet war, fällt in Chaos, wird ungeordnet.“ (Beuys)

Der Chaosbegriff bei Joseph Beuys

„Mein Chaosbegriff ist ein sehr ursprünglicher. Alles kommt aus dem Chaos... Das muss man sich vorstellen wie eine zusammenhängende, sehr komplexe Energie, die aber keine bestimmte, sondern eine unbestimmte Stoßrichtung hat. Das Wörtchen „unbestimmt“ passt sehr gut auf den Chaosbegriff, wie ich ihn anwende. Und dann sind alles andere Bestimmungen davon. Nur aus dem Chaos kann etwas kommen.“ (Beuys)

Der Formbegriff bei Joseph Beuys

„Form ist so betrachtet ein Gegenpol zum Begriff Chaos. Das ist ein plastischer Prozess.“ (Beuys)

Noch einmal: Alles kommt aus dem Chaos und wird durch Bewegung zur Form gebracht. Zu immer neuen Formen. Dabei kann es auch jeder Zeit wieder ins Chaos zurückfallen. Mit dieser plastischen Theorie hat Beuys eine bedeutende Anthropologische Theorie geschaffen. Hier noch einmal die begrifflichen Zuordnungen:


Chaos Bewegung Form
------------- ------------- -------------
Wollen Empfinden Denken
Energie Rhythmus Idee
Wärme Kälte
Amorph Kristallin


Diese Theorie korrespondiert auch mit den Tria Principia der Alchemie.

Literatur