Sigwart

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Botho Sigwart zu Eulenburg als Jungmann

Botho Sigwart (Philipp August) Graf zu Eulenburg (* 10. Januar 1884 in München; † 2. Juni 1915 in Jasło) war ein deutscher Komponist und Anthroposoph.

Leben

Botho Sigwart Graf zu Eulenburg war der Sohn des in die Harden-Eulenburg-Affäre verwickelten preußischen Diplomaten Philipp zu Eulenburg, der selber als Komponist tätig war und daher die Begabung seines Sohnes mit Nachdruck förderte. Schon auf dem Gymnasium in Bunzlau lernte er das Orgelspiel. Eulenburg studierte ab 1902 in München neben Geschichte und Philosophie auch Musik bei Ludwig Thuille und später in Leipzig bei Max Reger. Er heiratet die Konzertsängerin Helene Staegemann (1877-1923). Ihr gemeinsamer, ebenfalls hochmusikalischer Sohn Friedrich wird 1914 geboren, stirbt jedoch - erst 22-jährig - bei einer Wehrübung. Eulenburg lernte in Straßburg Albert Schweitzer als Organisten kennen und bereiste anschließend Griechenland. Er starb im 1. Weltkrieg nach einer Verwundung, die er sich bei der Erstürmung der Schanzen von Leki in Galizien zugezogen hatte. Seine letzte Ruhestätte fand er im Park des väterlichen Schlosses Liebenberg nördlich von Berlin.

Sein mehrere Gattungen umfassendes Werk ist vom spätromantischen Geist seiner Zeit geprägt, eifert aber den Größen dieser Zeit - von Brahms bis Reger - auf eine durchaus selbständige und nicht unoriginelle Weise nach. So klingt vieles bei ihm leichter und durchsichtiger als bei einem der Spätromantik zuzurechnenden Komponisten eigentlich zu erwarten wäre.

Literatur

  • F. Herbert Hillringhaus (Hg.): Brücke über den Strom. Mitteilungen aus dem Leben nach dem Tode eines im 1. Weltkrieg gefallenen jungen Künstlers, 1915 - 1945, Vlg. Die Kommenden, Freiburg i. Br. 1973 (Neuauflage: Oratio Vlg., 2009)

Werke

  • 3 Dichtungen für eine mittlere Singstimme mit Pianoforte op. 1
  • Lass rauschen, Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 4
  • 3 Lieder für tiefe Stimme mit Klavierbegleitung op. 5
  • 4 Lieder für hohe Stimme mit Klavierbegleitung op. 7
  • 4 Lieder für Sopran mit Klavierbegleitung op. 9
  • Violinsonate E-Dur, op. 6
  • Streichquartett in h-moll op. 13
  • Sinfonie für Orgel und Orchester c-moll op. 12 (Albert Schweitzer gewidmet)
  • Klaviersonate in A-Dur op. 14 ("Weihnachtssonate")
  • Hektors Abschied (Hektors Bestattung) op. 15, Melodram
  • Sonate für Viola d'amore und Klavier op. 16
  • 4 Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte op. 17; Text von Karl Woermann
  • Ode der Sappho für Rezitation und Klavierbegleitung op. 18, Melodram
  • Klaviersonate in D-Dur op. 19 (auf dem Russlandfeldzug vollendet)
  • Die Lieder des Euripides op. 20, Oper (UA: Königliches Hoftheater Stuttgart 1915)

Aufführungsmaterial

Notenmaterial zu sämtlichen Werken Botho Sigwarts Graf zu Eulenburg ist beim Parzifal-Verlag in Dornach (Schweiz) erhältlich

Weblinks


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