Stendhal und Michael Quante: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Stendhal.jpg|mini|hochkant|Stendhal im Jahr 1840,<br />Porträt von Olof Johan Södermark]]
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'''Michael Quante''' (* [[2. August]] [[1962]] in [[Senden (Westfalen)|Senden]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Philosoph]]. Er hat derzeit die Professur für Philosophie mit dem Schwerpunkt [[Philosophie#Praktische Philosophie|Praktische Philosophie]] an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]] inne. Von 2012 bis 2014 war er in der Nachfolge von [[Julian Nida-Rümelin]] Präsident der [[Deutsche Gesellschaft für Philosophie|Deutschen Gesellschaft für Philosophie]].


'''Marie-Henri Beyle''', besser bekannt unter seinem Pseudonym '''Stendhal'''&nbsp;[{{IPA|stɛ̃dal}}] (* 23. Januar 1783 in Grenoble; † 23. März 1842 in Paris), war ein [[Frankreich|französischer]] [[Schriftsteller]], Militär und Politiker. Zu seiner Zeit eher als Journalist, Kritiker und Essayist bekannt, gilt er heute aufgrund der analytischen Charakterbilder seiner Romane als einer der frühesten Vertreter des [[Realismus (Literatur)|literarischen Realismus]].
== Leben ==
Michael Quante studierte von 1982 bis 1989 die Fächer Deutsch und Philosophie an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]] und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er sein Studium mit einer Examensarbeit über die marxsche Hegelkritik abschloss. Unter der Betreuung von [[Ludwig Siep]] wurde Quante 1992 mit einer Arbeit über ''[[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegels]] Begriff der Handlung'' zum [[Dr. phil.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Ebenfalls an der Universität Münster habilitierte Quante sich 2001 am Fachbereich Geschichte/Philosophie mit der Schrift ''Personales Leben und menschlicher Tod''. In dem 2002 im [[Suhrkamp Verlag]] veröffentlichten Werk  versucht Quante, eine Konzeption der personalen Identität für Fragen der [[biomedizin]]ischen Ethik, insbesondere beim beginnenden und endenden menschlichen Leben, fruchtbar zu machen.


== Herkunft des Pseudonyms ==
Nach seiner Habilitation arbeitete Quante als Hochschuldozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität und hatte eine Gastprofessur für Ethik an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] sowie eine Lehrstuhlvertretung für Praktische Philosophie an der [[Universität Duisburg-Essen]] inne. Mit der Annahme des Rufs auf die Professur für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen wurde Michael Quante 2004 zum Professor ernannt. 2005 erhielt Quante einen Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der [[Universität zu Köln]]. 2009 folgte der Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dort ist er seit 2009 ebenfalls Principal Investigator des [[Exzellenzcluster]]s Religion und Politik sowie Mitglied der DFG-Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in [[Medizinethik]] und [[Biopolitik]]“.<ref name="WWU">[http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/personen/antragsteller/quante.shtml Michael Quante – WWU Münster]</ref>
[[Datei:Anton Raphael Mengs - Portrait of Johann Joachim Winckelmann - WGA15042.jpg||mini|hochkant|Winckelmann, um 1775 porträtiert von Anton Raphael Mengs]]


Beyles [[Pseudonym]] ''Stendhal'' leitet sich nach allgemeiner Auffassung von der Stadt [[Stendal]] her, die in der [[Altmark]] im heutigen Bundesland [[Sachsen-Anhalt]] liegt. Die Motivation des französischen Literaten für seine Wahl war die Verehrung für den Kunsthistoriker und Archäologen [[Johann Joachim Winckelmann]], dessen Heimatstadt Stendal war. Der Schriftsteller wohnte von 1807 bis 1808 in der Nähe von Stendal und unterhielt in dieser Zeit eine intime Beziehung zu Wilhelmine [[Griesheim (Adelsgeschlecht)|von Griesheim]] (1786–1861).
Beginnend mit Band 47 ist Michael Quante zusammen mit Birgit Sandkaulen Herausgeber der Hegel-Studien.<ref>{{Webarchiv|url=https://meiner.de/hegel-studien-band-29947.html |wayback=20180210235213 |text=Felix Meiner Verlag: Meiner – Verlag für Philosophie |archiv-bot=2019-05-01 11:36:10 InternetArchiveBot }}</ref>


Umstritten ist, wie er selbst diesen Namen aussprach, ob (wie heute die meisten gebildeten Franzosen) mit e-[[Nasalvokal|Nasal]] (als wäre die Schreibung ''Stindal'' oder ''Steindal'') oder mit a-Nasal (wie ''Standal''), was einige Experten für plausibler halten.
Seit Oktober 2016 gehört Quante als [[Prorektor]] für Internationales und Transfer dem Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an.


== Leben und Schaffen ==
Im September 2019 wurde Quante zum Vorsitzenden der [[Internationale Marx-Engels-Stiftung|Internationalen Marx-Engels-Stiftung]] gewählt und löst damit [[Herfried Münkler]] ab.
=== Jugend ===
Stendhal war das älteste von drei Kindern von Chérubin Beyle, einem bürgerlichen, aber Adelsambitionen hegenden Anwalt am Obersten Gerichtshof ([[Parlement]]) der Provinz [[Dauphiné]]. Mit sechs verlor er seine Mutter bei der Geburt der jüngsten Schwester. Auch aufgrund des resultierenden Traumas verargte er es seinem Vater zutiefst, als dieser sich mit der Schwester der Mutter liierte und den Sohn der „Tyrannei“ eines ungeliebten Hauslehrers, eines ehemaligen Geistlichen, aussetzte. Allerdings wurde der Knabe in dieser Zeit zugleich sehr gefördert von seinem Großvater mütterlicherseits, dem schöngeistig interessierten Arzt und [[Voltaire]]-Verehrer Gagnon, sowie dessen unverheiratet gebliebener Schwester. Während der Zeit der [[Terrorherrschaft|Schreckensherrschaft]] ''(la Terreur)'' der Jahre 1793 und 1794 sympathisierte er aus Trotz gegen seinen royalistisch eingestellten Vater mit den revolutionären [[Jakobiner]]n und freute sich geradezu, als jener verhaftet wurde und Gefahr lief, [[Guillotine|guillotiniert]] zu werden.


Von 1796 bis 1799 besuchte er die nach einer Schulreform neu eingerichtete Grenobler École centrale&nbsp;– an der er in Mathematik brillierte&nbsp;– und ging dann aus der ihm verhassten engen Provinzstadt nach Paris, um an der neuen [[École polytechnique]] zu studieren. Er meldete sich aber nicht zur Aufnahmeprüfung ''(concours)'', sondern fing an, Theaterstücke und anderes zu schreiben. Bald danach erkrankte er in seinem kargen und kalten möblierten Zimmer und wurde daraufhin von entfernten Cousins, den etwas älteren Brüdern [[Pierre Daru|Daru]], in ihr Haus aufgenommen.
== Werk ==
[[Datei:Muenster Philosophikum Michael Quante 02.jpg|miniatur|Michael Quante in seinem Büro im Philosophikum (2019).]]


=== Militärzeit ===
Als seine Forschungsschwerpunkte benennt Michael Quante Philosophie des [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]], [[Personalismus|Philosophie der Person]], [[Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie]], [[Ethik]], [[Biomedizin|biomedizinische Ethik]] sowie [[Rechtsphilosophie|Rechts-]] und [[Sozialphilosophie]].<ref name="WWU" />
[[Datei:Pierre Daru.jpg|mini|hochkant|Pierre Daru, Minister unter Napoleon]]
Die Darus gehörten zur näheren Umgebung [[Napoleon Bonaparte]]s und partizipierten an dessen fulminantem Aufstieg zum Herrscher von ganz Mitteleuropa. Als ihr Verwandter und Protégé profitierte auch Stendhal von dieser Nähe. Er nahm zunächst als blutjunger [[Leutnant]] 1799–1800 im [[6e régiment de dragons|6.&nbsp;Dragonerregiment]] an Napoleons siegreichem Italienfeldzug teil. Dabei lernte er als [[Adjutant]] eines Generals das Land, insbesondere die Stadt Mailand, von der besten Seite kennen und entwickelte sich zum Liebhaber italienischer Kunst, Musik und Lebensart. Allerdings infizierte er sich zugleich in einem [[Bordell]] mit [[Syphilis]], deren akutes Stadium ihn 1802 zum Quittieren des Militärdienstes zwang.


Vorübergehend halbwegs gesundet, verbrachte er einige Jahre mit befruchtender Lektüre sowie allerlei fruchtlosen literarischen, geschäftlichen und amourösen Experimenten in Grenoble, Marseille und Paris. 1806, inzwischen war wieder Krieg, schloss er sich erneut den Darus an und avancierte zum Kaiserlichen [[Kriegskommissar]] und anschließend zum Verwalter der kaiserlichen [[Staatsdomäne|Domänen]] im [[Département Oker]] des 1807 gegründeten Königreichs Westfalen, eines kurzlebigen französischen Satellitenstaats, der von Napoleons jüngerem Bruder [[Jérôme Bonaparte]] regiert wurde. In seinen ''Zeugnissen aus und über Braunschweig (1806–1808)'', das Briefe, Tagebücher und Reisebeschreibungen enthält, lieferte er eine amüsante Beschreibung der [[Braunschweig]]er Gesellschaft.<ref>Hans Mattauch (Hrsg.): ''Stendhal: Zeugnisse aus und über Braunschweig (1806–1808).'' Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1999.</ref>
=== Hegel ===
In seiner Dissertation ''Hegels Begriff der Handlung'' (1993) untersucht Quante den hegelschen Handlungsbegriff, wie er im ''Moralitätskapitel'' der hegelschen Grundlinien der Philosophie des Rechts thematisch ist, unter Bezugnahme auf die Debatten der analytischen Handlungstheorie.


Zwischen 1810 und 1811 setzte er seine Karriere in Paris fort und wurde für kurze Zeit Chef der Verwaltung der kaiserlichen [[Liegenschaft]]en, vor allem der Schlösser samt ihren Kunstschätzen. 1812 nahm er an Napoleons [[Russlandfeldzug 1812|Russlandfeldzug]] teil und kam mit der Grande Armée im September bis Moskau. Den anschließenden, äußerst verlustreichen Rückzug überstand er unbeschadet. 1813 war er für kurze Zeit [[Intendantur|kaiserlicher Intendant]] in [[Schlesien]].
In seiner Monographie ''Die Wirklichkeit des Geistes'' (2011) beschäftigt sich Quante unter zahlreichen systematischen Perspektiven mit Hegels Philosophie, wobei die hegelsche [[Geistphilosophie]], aber auch deren Zusammenhang mit Hegels Naturbegriff im Zentrum der einzelnen Kapitel stehen, die aus seinen Aufsätzen zur hegelschen Philosophie hervorgegangen sind.


Danach erlitt er einen weiteren Syphilis-Anfall und nahm in den Jahren 1813 und 1814 einen längeren Urlaub, den er zum Teil in Italien verbrachte, vor allem in Mailand, der Stadt, die er als jugendlicher Offizier lieben gelernt hatte. Den Zusammenbruch des napoleonischen Kaiserreichs erlebte er im heimatlichen Grenoble. Ob tatsächlich sein Adelsbrief fertig zur Unterschrift auf Napoleons Schreibtisch lag, als jener 1814 besiegt wurde und abdankte, ist ungewiss. Immerhin schmückte er später sein meistgebrauchtes und bekanntestes Pseudonym „Stendhal“&nbsp;– wie so manch anderer Literat jener Zeit&nbsp;– mit einem adeligen „de“.
Insgesamt zeichnet sich Quantes Auseinandersetzung mit Hegel vor allem durch das Ziel aus, Hegels Philosophie des Geistes für zentrale Fragen der Gegenwart fruchtbar zu machen. Die Eigentümlichkeit von Quantes Hegelforschung besteht in erster Linie in der facettenreichen und detaillierten Aufdeckung der sachlichen Nähe zwischen der hegelschen Philosophie und der Philosophie des [[Pragmatismus]]. Dazu gehören für Quante in erster Linie Hegels Zurückweisung des Primats naturwissenschaftlicher Theoriebildung, Hegels sozialexternalistische bzw. askriptivistische Konzeption des Geistes, die das Wesen mentaler Episoden in sozialen Praxen der Anerkennung und der Zuschreibung von Verantwortung begründet sieht, und Hegels [[Antiskeptizismus]], der philosophisches Argumentieren nicht auf ein einziges, letztbegründetes Prinzip zurückführt, sondern durch den Zusammenhang des Gesamtsystems zu etablieren versucht.<ref>Vgl. ''Die Wirklichkeit des Geistes.'' S. 22.</ref>


=== Mailand ===
=== Marx ===
Wie so viele hohe napoleonische Beamte fand auch Stendhal 1814 keinen Platz in der naturgemäß stark verkleinerten Beamtenschaft des [[Restauration (Frankreich)|Restaurationsregimes]]“ unter König [[Ludwig XVIII.]] und wurde daraufhin Napoleon-Nostalgiker und Liberaler, d.&nbsp;h. Oppositioneller. Er ging einmal mehr nach Mailand und wurde hier endgültig zum Literaten mit Biographien, kunsthistorischen Werken und Reisebüchern, die er zunächst unter wechselnden Pseudonymen und schließlich unter dem dauerhaft werdenden Namen „M[onsieur]. de Stendhal“ publizierte. So erschienen 1815 die ''Lettres écrites de Vienne en Autriche sur le célèbre compositeur Joseph Haydn, suivies d’une vie de Mozart et de considérations sur [[Pietro Metastasio|Métastase]], et l’état présent de la musique en Italie'' (1817 neu aufgelegt als ''Vies de Haydn, Mozart et Métastase''). 1817 kam neben der ''Histoire de la peinture en Italie'' auch seine ''Promenades dans Rome, Naples et Florence en 1817'' heraus. Eine ''Vie de Napoléon'', an der er zwischen 1817 und 1818 arbeitete, blieb Fragment und wurde erst postum 1929 gedruckt.
In der [[Marxforschung]] konzentrieren sich Michael Quantes Arbeiten vor allem auf die philosophischen Grundlagen der marxschen Theorie.<ref>Kommentar in Karl Marx: ''Ökonomisch-Philosophische Manuskripte.''</ref> Dabei versucht er eine Kontinuität zwischen dem Frühwerk und dem reifen [[Karl Marx]] des ''[[Das Kapital|Kapitals]]'' nachzuweisen und die These eines ''epistemologischen Bruchs'' zurückzuweisen, wie sie vor allem von [[Louis Althusser]] populär gemacht wurde. Das entscheidende Verbindungsglied zwischen den frühen und den späten, ökonomiekritischen Schriften liegt nach Quante auf der handlungstheoretischen Ebene: sowohl in den [[Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844|''Ökonomisch-philosophischen Manuskripten'']] als auch im ''Kapital'' arbeite Marx mit einem „Vergegenständlichungsmodell des Handelns“<ref>''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main 2009; zweite Auflage 2015, S. 233.</ref>, wonach Entfremdungsphänomene, die im Zusammenhang mit Handlungsprodukten (z.&nbsp;B. Waren) stehen, auf die vorhergehenden Handlungsprozesse und deren soziale Entstehungsbedingungen zurückzuführen sind. Sowohl bei der wissenschaftlichen Darstellung als auch bei der Evaluation der sozialen Kontexte von Handlungen ist für den frühen und für den späteren Marx nach Quante außerdem das (von Hegel in Modifikation übernommene) Prinzip der Anerkennung zentral.<ref>Vgl. ''Recognition in Capital.'' In: ''Ethical Theory and Moral Practice.'' 16 (4):713-727.</ref> Darüber hinaus verfolgt Quante den philosophisch-ideengeschichtlichen Übergang von Hegel zu Marx nach, indem er den nachheglianischen Debattenkontext im Umfeld der [[Linkshegelianer|Junghegelianer]] nachzeichnet.<ref>Vgl. ''Die Linken Hegelianer.'' Herausgegeben von M. Quante u. A. Mohseni, Paderborn 2015.</ref> Er arbeitet dabei heraus, welche Theorieelemente Marx von Hegel sowie von anderen Junghegelianern übernimmt und welche er durch Abgrenzung von anderen Personen gewinnt.<ref>''After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice.'' In: D. Moyar (Hrsg.): ''Routledge Companion to 19th Century Philosophy.'' London, Routledge, 2010, S. 197–237.</ref> Quantes Auseinandersetzung mit Marx ist auch durch Fragen der systematischen Anschlussfähigkeit für gegenwärtige Debatten motiviert.<ref>''Leiblichkeit, Sozialität und Dependenz: Kategorien einer Kritik der Public Health Ethics.'' In: ''Preprints and Working Papers of the Centre for Advanced Study in Bioethics.'' Nr. 27, 2012 ([http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/kfg-normenbegruendung/intern/publikationen/quante/27_quante_-_kategorien_einer_kritik_der_public_health_ethics.pdf PDF-Datei])</ref>


=== Matilde ===
=== Philosophie der Person ===
[[Datei:Matilde Viscontini Dembowski.jpg|mini|hochkant|Matilde Dembowski]]
In seinen Abhandlungen zum Begriff der Person<ref>Neben einer Reihe von Aufsätzen sind hier vor allem die Monographien ''Personales Leben und menschlicher Tod'', ''Person'' und ''Menschlichkeit und personale Autonomie'' zu nennen.</ref> stellt Quante die zentrale Bedeutung der personalen Lebensform für das Selbstverständnis von Menschen heraus. Der Begriff der Person bildet für ihn außerdem einen Knotenpunkt zentraler philosophischer Fragestellungen. So kommt ihm nach Quante eine fundamentale Bedeutung in der Bestimmung von Freiheit und Selbstbewusstsein, in der Frage nach dem Verhältnis von Körper und Geist sowie in der Begründung zentraler moralischer Normen zu. Quante ist in diesem Zusammenhang an der Beantwortung von drei Grundfragen interessiert, die mit der Identität der Person verbunden sind: Erstens nach den Merkmalen der Personalität, die jemanden oder etwas zu einer Person machen, zweitens nach den davon zu unterscheidenden Bedingungen der Einheit und des Fortbestehens von Personen sowie drittens nach der Rolle der Identität als [[Evaluation|evaluativem]] Selbstverhältnis von Personen.


Im März 1818 begegnete Stendhal in Mailand mit Matilde (Métilde) Viscontini Dembowski (1790–1825) der großen, leidenschaftlichen und doch letztlich unerfüllten Liebe seines Lebens. Matilde, eine geborene Visconti, stammte aus einer lombardischen Bankiersfamilie und war mit dem ehemals in napoleonischen, nun in österreichischen Diensten stehenden polnisch-italienischen General Jan Dembowski (1773–1823) verheiratet. Die Liebesbeziehung zu dieser selbstbewussten und unabhängigen, seit 1814 von ihrem Ehemann getrennt lebenden Frau absorbierte ihn bis 1824 und „war die große Tragik, die ihn aber für den Rest seines Lebens befruchten, aus dem [[Wikipedia:Kompilation (Literatur)|Kompilator]] […] endgültig den Romancier Stendhal machen sollte“.<ref>Johannes Willms: ''Stendhal''. Hanser, München 2010, S. 181.</ref>
=== Moralischer Partikularismus ===
Meist in Zusammenarbeit mit Andreas Vieth arbeitet Quante an einer Konzeption des ethischen [[Partikularismus]].<ref>Hervorzuheben sind hier insbesondere die Arbeiten ''Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism'' (2000); ''Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik'' (2001); ''In defence of principlism well understood'' (2002); ''Which Intrinsicness for Weak Moral Realism?'' (2004); ''The structure of perception in particularist ethics'' (2010).</ref> Die dort vertretene Konzeption lässt sich insofern als moderaten ethischen Partikularismus bezeichnen, als dass die moralische Orientierungsfunktion von Prinzipien nicht grundsätzlich zurückgewiesen wird, sondern lediglich deren Grenzen und damit die Bedeutung partikularistischer Elemente in der Ethik herausgearbeitet wird. Die Gegenposition zu einer partikularistischen Ethik benennen Quante und Vieth rationalistische Ethik, gegen die sie insbesondere drei Einwände vorbringen:
# Ethisches Wissen sei nicht ausschließlich inferentiell,
# die Basis von gerechtfertigten Handlungen muss nicht in universellen Gesetzen bestehen und
# [[Wahrnehmung]] bietet eine primäre und eigenständige Form ethischer Rechtfertigung.
Zentral ist deshalb insbesondere eine Konzeption der Wahrnehmung als eigenständige Quelle ethischer Rechtfertigung. Entgegen einer bloß passiven Analyse von Wahrnehmung als Neigung verteidigen Quante und Vieth daher eine aktive Analyse, der zufolge Personen aufgrund ihrer eigenen ethischen Erfahrung und der damit verknüpften Lernprozesse, aber auch aufgrund ihrer Eingebettetheit in soziale und kulturelle Kontexte, in der Lage sind, hervorstechende ethische Eigenschaften in einzelnen Situationen unmittelbar wahrzunehmen.<ref>Vgl. ''The Structure of Perception'', insb. Abschnitt III</ref> Gleichzeitig soll ein solches Modell Prinzipien als Modell ethischer Rechtfertigung nicht vollständig verwerfen, sondern Platz für partikularistische Prinzipien lassen, die zwar konkret und nicht-inferentiell sind, aber dennoch allgemeine Aspekte aufweisen.<ref>Vgl. ''The Structure of Perception.'' S. 27–29.</ref>


Ganz unmittelbar war Matilde für Stendhal, der von ihren Reizen hingerissen war,<ref>Stendhal sprach zum Beispiel von „Mme. M.&nbsp;V., die in ihrer Schönheit der bezaubernden Herodias von Leonardo da Vinci gleicht“. Zitiert nach dem Nachwort von Elisabeth Edl in Stendhal: ''Die Kartause von Parma'', Hanser, München 2007, S. 862, Anm. 15. Stendhal bezieht sich auf ein Gemälde, das man heute Bernardino Luini zuschreibt und als Darstellung der Salome interpretiert. Zum Gemälde siehe Bernardino Luini.</ref> ein Inspirationsquell zu dem essayistischen Werk ''De l’amour'' (erschienen 1822). Sie war zugleich das literarische Vorbild für weitere Frauenfiguren Stendhals, so für Mathilde de la Mole in ''Le Rouge et le Noir'', die sicher nicht zufällig den Vornamen der Geliebten trug, oder Bathilde de Chasteller in seinem unvollendeten Roman ''Lucien Leuwen''.
In diesem Sinne empfehlen Quante und Vieth auch eine Weiterentwicklung des von [[Tom Beauchamp]] und [[James Childress]] entwickelten principlism, der ihnen zufolge eine Reihe von Unterbestimmtheiten oder gar Ambiguitäten aufweist, insbesondere hinsichtlich des zugrundegelegten Verständnisses von Prinzipien. Beauchamp und Childress wird vorgeworfen, bei ihrer Abgrenzung sowohl gegen kasuistische als auch gegen deduktivistische Ethikkonzeptionen eine ungerechtfertigterweise generalisierte Kritik am [[Intuitionismus]] vorzunehmen. Da sie jedoch lediglich eine starke Form des Intuitionismus zurückwiesen, sei ihre Konzeption nicht nur mit einem schwachen Intuitionismus kompatibel, sondern auch gut beraten, bestehende Ambiguitäten in diese Richtung zu vereindeutigen und damit partikularistische und kasuistische Elemente stärker kenntlich zu machen.<ref>Vgl. ''Defending Principlism Well Understood''</ref>


1819 erfuhr Stendhal nach dem Tod seines vermeintlich wohlhabenden Vaters, dass dieser nur ein unerwartet kleines Vermögen hinterlassen hatte, was ihn fortan zur unterhaltssichernden journalistischen Arbeit zwang, zumal auch seinem Essay ''De l’amour'' kein buchhändlerischer Erfolg beschieden war.
== Zur Kritik ==


=== Paris ===
* "Leute, Quante ist Marxist... Der ist Schirmherr der MEW... Den könnt Ihr doch nicht zum Professor machen... Das geht ja gar nicht... Seid Ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Und das sage ich als ehemaliger Marxist" ([[Joachim Stiller]])
1821 wurde Stendhal wegen seiner Kontakte mit oppositionellen Intellektuellen wie [[Silvio Pellico]] oder [[Alessandro Manzoni]] von der österreichischen Obrigkeit in Mailand als Verschwörer verdächtigt. Er verließ die geliebte Stadt (in die er nicht wieder zurückkehren sollte) und verlebte einige unstete Jahre in Paris, London und wieder Italien, bis er sich 1824 in Paris niederließ, wo er sich als Journalist, unter anderem mit Kunst- und Musikkritiken, über Wasser hielt. Daneben bewegte er sich in den Kreisen der sogenannten „Ideologen“ um ihren Vordenker [[Antoine-Louis-Claude, Comte Destutt de Tracy|Destutt de Tracy]], aber auch der Romantiker, an deren Kampf gegen den noch vorherrschenden Klassizismus er mit der Streitschrift ''Racine et Shakespeare'' (1823) teilnahm. Ebenfalls 1823 erschien seine ''Vie de Rossini''. 1825 mischte er sich mit der Schrift ''Nouveau complot contre les industriels'' auf Seiten der oppositionellen [[Henri de Saint-Simon|Saint-Simoniens]] in politische Diskussionen ein.


Ab 1826 erschienen von ihm in ''The London Magazin'' unter dem Titel ''Sketches of Parisian Society, Politics and Literatur'' insgesamt 29&nbsp;gut honorierte Aufsätze, in denen er über französische Politik und Pariser Gesellschaft berichtete. 1827 publizierte Stendhal seinen ersten Roman, ''Armance'', die zarte, um 1820 in Paris spielende Liebesgeschichte der armen jungen Adeligen Armance und des reicheren, offenbar impotenten Octave, der sich nach ihrer Heirat auf einem Schiff in Richtung Griechenland das Leben nimmt.
* "Ob Quante wohl gemerkt hat, dass im Kapital gleich "zwei" ganz unterschiedliche Mehrwerttheeorien auftauchen, und dass "beide" falsch sind? würde mich echt interessieren... Damit will ich sagen, dass wenn man heute noch als Marxist die allgemeine Hochschulreife erwerben will, man sehr früh aufstehen muss... Und dann kann man noch nicht einmal Geld damit verdienen... Das sieht wirklich nicht sonderlich gut aus, mit der Marx-Forschung" ([[Joachim Stiller]])


Seinem novellistischen Debüt ließ Stendhal ein neues Reisebuch folgen (''Promenades dans Rome'', 1829) und versuchte sich, wie sein jüngerer Freund [[Prosper Mérimée]] und andere Autoren, in der neuen Modegattung der [[Novelle]], mit ''Vanina Vanini'' (1829), ''Le Coffre et le revenant'' und ''Le Philtre'' (beide 1830). Im Oktober 1829 hatte er, während einer Reise, in Marseille die Idee zu einem Roman, den er sofort begann und der sein Meisterwerk werden sollte: ''Le Rouge et le Noir''.
* "Im Grund würde ich nur eine einzige Art von Marxisten als Professoren gelten lassen, nämlich diejenigen, die sagen, sie seien zwar die längste Zeit Marxist gewesen, aber inzwischen Lichtjahre davon entfernt... Alles andere ist hier ein absolutes No Go..." ([[Joachim Stiller]])


Nach der [[Julirevolution von 1830]] schöpfte er wieder Hoffnung auf einen höheren Posten im Staatsdienst, z.&nbsp;B. als Präfekt. Allerdings erhielt er nur den eines [[Konsul]]s im damals österreichischen [[Triest]], wo man ihn jedoch bei seiner Ankunft Ende des Jahres als einstigen Verschwörer einstufte und ihm die Zulassung verweigerte. 1831 wurde er schließlich nur Konsul in der kleinen Hafenstadt [[Civitavecchia]] im [[Kirchenstaat]], sein häufigster Aufenthaltsort war jedoch das nur wenige Wegstunden von Civitavecchia entfernte [[Rom]].
* "Ist Euch eigentlich klar, dass Marx komplett an den wahren ökonomischen Fragen vorbeidenkt? Es gibt ja noch nicht einmal einen Tauschwert... Den denkt sich Marx eigentlich nur aus, statt ihn zu hinterfragen... Der Tauschwert ist ein reines Hirngespinst... Nur der Gebrauchswert funktioniert... Dafür aber umso besser..." ([[Joachim Stiller]])


[[Datei:Stendhal Le-Rouge.jpg|mini|hochkant=0.7|''Le Rouge et le Noir'', Titelblatt von 1854]]
* "Leute, Ihr könnt Euch ja mal melden... Ich wohne gleich um die Ecke..." ([[Joachim Stiller]])
Ende 1830, einige Monate nach der Julirevolution und durch sie eigentlich obsolet geworden, kam ''Le Rouge et Le Noir'' ''([[Rot und Schwarz]])'' heraus. Es ist die tragische Geschichte eines tüchtigen und ehrgeizigen Handwerkersohns. Im von reaktionären Adeligen, intriganten Geistlichen und opportunistischen Bourgeois beherrschten Restaurationsregime gelingt es dem jungen Provinzler Julien Sorel letztlich trotz seiner Begabungen und Verdienste und entgegen einigen beachtlichen Teilerfolgen nicht, General oder Bischof zu werden (gemäß einer verbreiteten Deutung stehen die beiden Farben des seinerzeit als ebenso rätselhaft wie prätentiös angesehenen<ref>Vgl. das Vorwort von Marie Parmentier in der französischen Ausgabe: Stendhal, ''Le Rouge et le Noir'', Paris (Flammarion) 2013, besonders S.&nbsp;7–12.</ref> Romantitels für die militärische und die klerikale Laufbahn). Er bringt es nur zum Geliebten einer älteren Frau und danach zum Verlobten einer jüngeren Adeligen. Schließlich erleidet er einen heroisch akzeptierten Tod auf dem Schafott.


Nach einigen weiteren Erzählungen verfasste Stendhal 1832 die autobiografischen ''[[Erinnerungen eines Egotisten|Souvenirs d’égotisme]]'' (erst postum publiziert) und begann 1834 den Roman ''Lucien Leuwen'', der, obwohl weit fortgeschritten, unvollendet blieb. Dieser erzählt die Geschichte eines Pariser Bankierssohns, der gewissermaßen die Julien Sorel nicht mögliche Offizierskarriere verwirklichen sollte, unter der Hand jedoch ganz unzeitgemäße Sympathien für den nach 1830 entmachteten Adel entwickelt, sich in eine adelige junge Witwe verliebt, sie aber verlässt, als er sich betrogen glaubt, und danach in Paris als Adlatus eines Ministers die Politik von ihrer schmutzigen Innenseite kennenlernt, worauf er seinem Autor quasi entgleitet.
== Schriften (Auswahl) ==
=== Monographien ===
* ''Hegels Begriff der Handlung.'' Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog (Spekulation und Erfahrung II, 32), 1993 (Englische Übersetzung: ''Hegel’s Concept of Action.'' Cambridge: Cambridge UP 2004, Paperback 2010; Spanische Übersetzung: El concepto de acción en Hegel. Barcelona: Anthropos 2010; Italienische Übersetzung: Il Concetto Hegeliano Di Azione. Mailand: FrancoAngeli 2011; Ungarische Übersetzung: A Cselekvés Hegeli Koncepciója. Budapest: L’Harmattan 2011; japanische Übersetzung 2011 bei Libertas/Tokio; französische Übersetzung: Le concept hégélien de l’action. Rennes: Presses universitaires de Rennes 2012)
* ''Ethik der Organtransplantation.'' Harald Fischer Verlag, Erlangen 2000 (gemeinsam mit J.S. Ach & M. Anderheiden).
* ''Personales Leben und menschlicher Tod.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1573), 2002.
* ''Einführung in die allgemeine Ethik.'' Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2003; zweite, überarbeitete Auflage 2006, dritte Auflage 2008, vierte Auflage 2011.
* ''Enabling Social Europe'' (= Wissenschaftsethik und Technikfolgenbeurteilung Band 26), Berlin: Springer 2005 (gemeinsam mit: B.v. Maydell, K. Borchardt, K.-D. Henke, R. Leitner, R. Muffels, P.-L. Rauhala, G. Verschraegen und M. ´Zukowski); Paperback 2010.
* ''Person.'' Berlin: Walter de Gruyter 2007; zweite, erweiterte Auflage 2012.
* ''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009; zweite Auflage 2015.
* ''Menschenwürde und personale Autonomie. Demokratische Werte im Kontext der Lebenswissenschaften.'' Hamburg: Meiner Verlag 2010; zweite Auflage 2014 (japanische Übersetzung Hosei University Press 2015)
* ''Die Wirklichkeit des Geistes. Studien zu Hegel.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1939), 2011.
* ''Discovering, Reflecting and Balancing Values: Ethical Management in Vocational Educational Training.'' (gemeinsam mit Martin Büscher; unter Mitarbeit von Dominik Düber und Edgar Wehmeier) Hampp-Verlag:Mering/München 2014
* ''Interdisciplinary Research and Trans-disciplinary Validity Claims.'' Springer:Berlin 2014 (mit Gethmann, C.F., Carrier, M., Hanekamp, G., Kaiser, M., Kamp, G., Lingner, S. und Thiele, F.).
* {{Literatur|Autor=|Titel=Der unversöhnte Marx|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=1|Verlag=mentis|Ort=Münster|Datum=2018|Seiten=|ISBN=9783957431202}}


=== Auf Reisen ===
=== Herausgeberschaften ===
[[Datei:Stendhal par Ducis.jpg|mini|Porträt von Louis Ducis, 1835]]
* Johann S. Ach & Michael Quante (Hrsg.): ''Hirntod und Organverpflanzung. Ethische, medizinische, psychologische und rechtliche Aspekte der Organtransplantation'' (=Medizin und Philosophie II); frommann-holzboog: Stuttgart 1997 (zweite, erweiterte Auflage 1999).
Hierauf nahm Stendhal erneut sich selbst ins Visier und schrieb 1835 und 1836 an einer wiederum unvollendet gebliebenen Geschichte seiner Jugend ''(Vie de Henry Brulard)''. Eine insgesamt dreijährige Beurlaubung nutzte er zu Reisen, aber auch zu ausgiebigen Aufenthalten in Paris, wo er 1835 zum Ritter der [[Ehrenlegion]] ernannt wurde. Im selben Zeitraum verfasste er eine Serie von historischen Novellen, deren Handlung er in die italienische [[Renaissance]] verlegte, als seiner Meinung nach die Menschen noch Leidenschaft und Energie besaßen (''Chroniques italiennes'', 1837–39).
* Franz Petermann, Silvia Wiedebusch & Michael Quante (Hrsg.): ''Perspektiven der Humangenetik - medizinische, psychologische und ethische Aspekte.'' Paderborn:Ferdinand Schöningh 1997.
* Axel Wüstehube & Michael Quante (Eds.): ''Pragmatic Idealism. Critical Essays on Nicholas Rescher's System of Pragmatic Idealism'' (= Poznan Studies in the Philosophy of the Sciences and the Humanities Vol. 64). Amsterdam: Rodopi 1998.
* Michael Quante (Hrsg.): ''Personale Identität.'' (UTB 2082) Paderborn: Ferdinand Schöningh 1999.
* Michael Quante & Andreas Vieth (Hrsg.): ''Xenotransplantation. Ethische und rechtliche Probleme'' (= ethica Bd. 2). Paderborn: Mentis-Verlag 2001.
* Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): ''Vermittlung und Versöhnung. Die Aktualität von Hegels Denken für ein zusammenwachsendes Europa'' (= Münsteraner Philosophische Schriften Bd. 8). Münster: Lit-Verlag 2001.
* Dieter Janssen & Michael Quante: ''Gerechter Krieg.'' Paderborn: Mentis-Verlag 2003.
* Sibille Mischer, Michael Quante & Christian Suhm (Hrsg.): ''Auf Freigang: Metaphysische und ethische Annäherungen an die menschliche Freiheit.'' Münster:LIT-Verlag 2003.
* Ludwig Siep & Michael Quante: ''Der Umgang mit dem beginnenden menschlichen Leben. Ethische, medizintheoretische und rechtliche Probleme aus niederländischer und deutscher Perspektive.'' Münster: LIT-Verlag 2003.
* Christoph Halbig & Michael Quante: Axel Honneth: ''Sozialphilosophie zwischen Anerkennung und Kritik.'' Münster: LIT-Verlag 2004.
* Barbara Merker, Georg Mohr & Michael Quante: ''Subjektivität und Anerkennung.'' Paderborn: Mentis 2004.
* Christoph Halbig, Michael Quante & Ludwig Siep: ''Hegels Erbe.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004.
* Jussi Kotkavirta & Michael Quante: ''Moral Realism'' (= Acta Filosofica Fennica Vol. 76). Helsinki: 2004.
* Kristina Engelhard & Michael Quante: ''Erzsébet Rózsa: Hegels Konzeption praktischer Individualität.'' Paderborn: Mentis-Verlag 2007.
* Dean Moyar & Michael Quante (Eds.): ''Hegel’s ‘Phenomenology of Spirit’: A Critical Guide.'' Cambridge University Press: Cambridge 2008, paperback 2010
* Themenschwerpunkt Paternalismus (Gastherausgeber). ''Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik'' 14 (2009), S. 71–165 (mit Beiträgen von T.L. Beauchamp, J. Kleinig, B. Schöne-Seifert, M. Stepanians & T. Schramme).
* Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): ''Anthropologie und Technik.'' München:Fink 2012.
* ''Kleines Werklexikon der Philosophie'' (= ''Kröners Taschenausgabe.'' Band 402). Kröner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-520-40201-1.
* Michael Quante, David P. Schweikard (Hrsg.): ''Marx-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung''. J.B. Metzler, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-476-02332-2
* Michael Quante, Silvia Wiederbusch & Heidrun Wulfekühler (Hrsg.): ''Ethische Dimensionen inklusiver Bildung''. Beltz, Weinheim 2018, ISBN 978-3-7799-3803-3
* ''Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band''. Mit einer Einleitung und einem Kommentar hrsg. v. Michael Quante, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-7873-1959-6.


Im November und Dezember 1838 diktierte er in nur 53&nbsp;Tagen in Civitavecchia den Roman [[Die Kartause von Parma|''La Chartreuse de Parme'']], die spannende Geschichte des jungen lombardischen Adeligen Fabrice del Dongo, der dem [[Herrschaft der Hundert Tage|Napoleon der hundert Tage]] zu Hilfe zu eilen versucht. Nach diesem kapitalen Fehler bringt er es im reaktionären Oberitalien der Restauration lediglich zu einer Karriere innerhalb der Kirche, und auch das nur dank der Intrigen seiner schönen und energischen jungen Tante. Er wird schließlich Bischof und  zugleich der Geliebte der schönen Generalstochter Clélia Conti. Der Roman endet&nbsp;– wie schon die beiden Bücher von ''Le Rouge et le Noir''&nbsp;– mit der später berühmt gewordenen englischen Widmung „To the happy few“. Er wurde von [[Honoré de Balzac|Balzac]] begeistert in der ''[[Revue parisienne]]'' besprochen (1840) und war der einzige Bucherfolg Stendhals zu seinen Lebzeiten.
=== Aufsätze ===
==== Hegel ====
* Absolutes Denken: Neuere Interpretationen der Hegelschen Logik. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 50 (1996), S. 624–640.
* Absolute Subjektivität. In: Franz Gniffke & Norbert Herold (Hrsg.): ''Klassische Fragen der Philosophiegeschichte. Band II: Neuzeit und Moderne.'' Münster: LIT 2000, S. 83–104.
* Direkter Realismus. Bemerkungen zur Aufhebung des Alltäglichen Realismus bei Hegel. In: R. Schumacher (Hrsg.): ''Idealismus als Theorie der Repräsentation?'' Paderborn: Mentis 2001, S. 147–163 (mit L. Siep & C. Halbig).
* Hegels "Logik" lesen. In: ''Information Philosophie'' 3/2001, S. 60–65.


Ende 1839 arbeitete Stendhal an einem neuen Roman, ''Lamiel'', der allerdings ebenfalls Fragment blieb. Nach einem ersten Schlaganfall im März 1841 starb er bei einer zweiten Attacke ein Jahr später in Paris während einer längeren Beurlaubung.
==== Marx und Junghegelianer ====
* Kommentar. In: ''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009, S. 209–410.
* After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Ed.): ''Routledge Companion to 19th Century Philosophy'', London, Routledge, 2010, S. 197–237


== Werke ==
==== Allgemeine Ethik und Metaethik ====
[[Datei:Stendhal tombe cimetiere Montmartre.jpg|mini|Grabstein auf dem Friedhof von Montmartre mit dem italienischen Grabspruch ''SCRISSE&nbsp;/ AMÒ&nbsp;/ VISSE''<br />(„Er schrieb, liebte, lebte“)]]
* Natur, Natürlichkeit und der naturalistische Fehlschluß. In: ''Zeitschrift für medizinische Ethik'' 40 (1994), S. 289–305.
* Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism. In: ''Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik'' 5 (2000), S. 5–34 (mit A. Vieth).
* Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis  inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der  partikularistischen Ethik. in: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 6, 2001, S. 203–234.
* Defending Principlism Well Understood, in: ''Journal of Medicine and Philosophy'' 27(6), 2002, 621–649 (gemeinsam mit Andreas Vieth)
* Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? In: ''Moral Realism'' (ed. by Jussi Kotkavirta and Michael Quante), Helsinki:Societas Philosophica Fennica, 2004, pp. 171–187.
* The structure of perception in particularist ethics. In: ''Ethical Perspectives'' 17, 1, 2010, S. 5–39.


; Zu Lebzeiten veröffentlichte Werke
==== Philosophie des Geistes ====
* ''Histoire de la Peinture en Italie'' (Paris 1817)
* Rationalität - Zement des Geistes? Die pragmatische Rettung des Mentalen bei D.C. Dennett. In: A. Wüstehube (Hrsg.): ''Pragmatische Rationalitätstheorien.'' Würzburg 1995, S. 223–268.
* ''Rome, Naples et Florence'' (Angoulême 1817)
* Der Ort des Geistes. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 52 (1998), S. 292–313.
* ''De l’Amour'' (Paris 1822, dt. ''[[Wikipedia:Von der Liebe (Stendhal)|Von der Liebe]]'')
* Die Enträtselung des Bewußtseins. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 52 (1998), S. 610–633.
* ''Racine et Shakespeare'' (Paris 1823)
* Ein stereoskopischer Blick? In: Dieter Sturma (Hrsg.): ''Philosophie und Neurowissenschaften.'' Frankfurt a.&nbsp;M.: Suhrkamp 2006, S. 124–145.
* ''Vie de Rossini'' (Paris 1823)
* ''Racine et Shakespeare. II'' (Paris 1825)
* ''D’un nouveau complot contre les industriels'' (Paris 1825)
* ''Armance. Quelques scènes d’un salon de Paris en 1827'' (Paris 1827)
* ''Promenades dans Rome'' (Paris 1829)
* ''Le Rouge et le Noir'' (Paris 1830, dt. ''[[Wikipedia:Rot und Schwarz|Rot und Schwarz]]'')
* ''Mémoires d’un touriste'' (Paris 1838)
* ''La Chartreuse de Parme'' (Paris 1839, dt. ''[[Wikipedia:Die Kartause von Parma|Die Kartause von Parma]]''; verfilmt in der italienischen Fernsehserie ''[[Wikipedia:Die Kartause von Parma (Fernsehserie)|La Certosa di Parma]]'', 1982).
* ''Chroniques Italiennes. L’Abbesse de Castro (plus Vittoria Accoramboni et Les Cenci)'' (Paris 1839)
* ''Idées italiennes sur quelques tableaux célèbres'' (Paris 1840)
 
; Posthum erschienene Werke
* ''Correspondance'' (zwei Bände, 1855)
* ''Journal'' (1801–1823)
* ''Filosofia nova''
* ''Théâtre''
* ''Molière, Shakespeare, la Comédie et le Rire''
* ''Écoles italiennes de peinture''
* ''Pages d’Italie''
* ''Mélanges de politique et d’histoire''
* ''Courrier anglais''
* ''Mélanges d’art'' (1867)
* ''Romans et nouvelles''
* ''Lucien Leuwen'' (1894)
* ''Vie de Henri Brulard'' (Autobiographie, 1890)
* ''Voyage dans le Midi de la France''
* ''Lamiel'' (unvollendeter Roman)
* ''Mélanges intimes et Marginalia''
* ''Le Rose et le Vert'' (1937)
 
; Fragmente
* ''Vie de Napoléon'' (1875)
* ''Chroniques italiennes'', bestehend aus ''L’Abesse de Castro'', ''Les Cenci'', ''Vittoria Accoramboni'', ''Vanina Vanini'' und ''La Duchesse de Palliano'', teilweise auch separat erschienen (1885)
* ''Nouvelles indites'' (1855)
* ''Lettres intimes'' (1892)
* ''Souvenirs d’égotisme'' (1892, dt. ''[[Wikipedia:Erinnerungen eines Egotisten|Erinnerungen eines Egotisten]]'')
 
; Werkausgaben
* ''Œuvres complètes''. Éd. de Victor Del Litto. Genf, ISBN 2-05-100729-2.
* ''Œuvres romanesques complètes''. Édition établie par Yves Ansel et Philippe Berthier. Bibliothèque de la Pléiade. Gallimard, Paris 2005. Drei Bände (bis jetzt sind die Bände 1 und 2 erschienen).
 
; Neuübersetzungen
* ''Rot und Schwarz. Chronik aus dem 19. Jahrhundert.'' Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl, Hanser, München 2004.
* ''Die Kartause von Parma''. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl, Hanser, München 2007.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Stendhal}}
 
== Literatur ==
* Robert Alter: ''Stendhal. Eine Biographie''. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-13024-6.
* H. Chobaut und L. Royer: ''La famille maternelle de Stendhal: Les Gagnon''. Arthaud, Grenoble 1938.
* Michel Crouzet: ''Stendhal ou Monsieur moi-même.'' Flammarion, Paris 1990, ISBN 2-08-067923-6.
* Béatrice Didier: ''Stendhal autobiographe''. PUF, Paris 1983, ISBN 2-13-038064-6.
* Klaus-Werner Haupt: ''Die zwei Federn des Johann Winckelmann. Oder: Wer sein Glück erkennt und nutzt, der ist es wert!'' Druckzone, Cottbus 2012, ISBN 978-3-00-038509-4.
* Paul Hazard: ''Stendhal, wie er lebte, schrieb und liebte''. Hoffmann & Campe, Hamburg 1950.
* Heinrich Mann: ''Stendhal.'' In: ''Geist und Tat. Franzosen von 1780 bis 1930.'' Essays, Berlin 1931. (Neue Ausgabe: Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-596-12860-9.)
* Hans Mattauch (Hrsg.): ''Stendhal: Zeugnisse aus und über Braunschweig (1806–1808).'' Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1999, ISBN 3-89534-283-1.
* Michael Nerlich: ''Stendhal''. Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 3-499-50525-8.
* Johannes Willms: ''Stendhal''. Hanser, München 2010, ISBN 978-3-446-23419-2.
* Stefan Zweig: ''Drei Dichter ihres Lebens. [[Wikipedia:Giacomo Casanova|Casanova]] – Stendhal – [[Lew Nikolajewitsch Tolstoi|Tolstoi]].'' (= ''Die Baumeister der Welt.'' Band 3). Insel, Leipzig 1928. [http://gutenberg.spiegel.de/buch/6850/1 (Digitalisat)]
* Margit Ebersbach, Volker Ebersbach: ''Ich liebe, also bin ich: Stendhal. Ein biographischer Essay.'' Shaker Media, Aachen 2017, ISBN 978-3-95631-587-9.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{DNB-Portal|12323395X}}
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* [http://www.uni-muenster.de/PhilSem/mitglieder/quante/quante.html Website von Michael Quante am Philosophischen Seminar] der WWU Münster
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* [http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/personen/antragsteller/quante.shtml Webseite von Michael Quante am Exzellenzcluster Religion und Politik] der WWU Münster
* {{DNB-Portal|118617648}}
* [https://cast.itunes.uni-muenchen.de/vod/clips/c1CmGC0crV/quicktime.mp4 Video des Vortrags ''Grundzüge einer pragmatistischen Anthropologie'' im Rahmen der Vortragsreihe ''Anthropologie und Ethik'' des Kompetenzzentrums Ethik an der LMU München]
* {{DDB|Person|118617648}}
* [http://www.focus.de/kultur/buecher/philosophie-michael-quante-philosophen-sollen-sich-mehr-einmischen_id_4167100.html Interview mit Michael Quante zur gesellschaftlichen Rolle von Philosophen im Magazin Focus]
* {{Zeno-Autor|Literatur/M/Stendhal}}
* [http://www.deutschlandfunk.de/philosophie-lehrerausbildung-lage-der-fachdidaktik.680.de.html?dram:article_id=299559 Interview zur Lage Philosophie-Lehrerausbildung im Deutschlandfunk]
* [http://www.gert-pinkernell.de/romanistikstudium/Internet2.htm Artikel Stendhal] in Gert Pinkernell: ''Namen, Titel und Daten der französischen Literatur'' (Hauptquelle für den Abschnitt „Leben und Schaffen“)
* [http://www.redler-stiftung.de/wp-content/uploads/2014/01/max_uwe_redler_stuftung_preis_Quante_Danksagung.pdf Rede anlässlich der Verleihung des Deutschen Preises für Philosophie und Sozialethik] (PDF-Datei)
* [http://stendhal.msh-alpes.fr/manuscrits/ Les manuscrits de Stendhal]
* [http://www.menschenwuerde.info/download/quante-wuerde-und-lebensqualitaetsbewertung.pdf Kritik an der These der Unvereinbarkeit von Menschenwürde und Lebensqualitätsbewertungen auf der Webseite der Stiftung Menschenwürde] (PDF-Datei)
* [http://www.wgsebald.de/stendal/stendal.html W.G. Sebald und Stendhal]
* [https://vimeo.com/26441853 Video des Vortrags ''Gendiagnostik: Zwischen Selbstbestimmung und Würdeverlust'' an der Hermann Ehlers Akademie]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 31. März 2020, 14:38 Uhr

Michael Quante (2019)

Michael Quante (* 2. August 1962 in Senden) ist ein deutscher Philosoph. Er hat derzeit die Professur für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster inne. Von 2012 bis 2014 war er in der Nachfolge von Julian Nida-Rümelin Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie.

Leben

Michael Quante studierte von 1982 bis 1989 die Fächer Deutsch und Philosophie an der Freien Universität Berlin und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er sein Studium mit einer Examensarbeit über die marxsche Hegelkritik abschloss. Unter der Betreuung von Ludwig Siep wurde Quante 1992 mit einer Arbeit über Hegels Begriff der Handlung zum Dr. phil. promoviert. Ebenfalls an der Universität Münster habilitierte Quante sich 2001 am Fachbereich Geschichte/Philosophie mit der Schrift Personales Leben und menschlicher Tod. In dem 2002 im Suhrkamp Verlag veröffentlichten Werk versucht Quante, eine Konzeption der personalen Identität für Fragen der biomedizinischen Ethik, insbesondere beim beginnenden und endenden menschlichen Leben, fruchtbar zu machen.

Nach seiner Habilitation arbeitete Quante als Hochschuldozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität und hatte eine Gastprofessur für Ethik an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie eine Lehrstuhlvertretung für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen inne. Mit der Annahme des Rufs auf die Professur für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen wurde Michael Quante 2004 zum Professor ernannt. 2005 erhielt Quante einen Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität zu Köln. 2009 folgte der Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dort ist er seit 2009 ebenfalls Principal Investigator des Exzellenzclusters Religion und Politik sowie Mitglied der DFG-Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“.[1]

Beginnend mit Band 47 ist Michael Quante zusammen mit Birgit Sandkaulen Herausgeber der Hegel-Studien.[2]

Seit Oktober 2016 gehört Quante als Prorektor für Internationales und Transfer dem Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an.

Im September 2019 wurde Quante zum Vorsitzenden der Internationalen Marx-Engels-Stiftung gewählt und löst damit Herfried Münkler ab.

Werk

Michael Quante in seinem Büro im Philosophikum (2019).

Als seine Forschungsschwerpunkte benennt Michael Quante Philosophie des Deutschen Idealismus, Philosophie der Person, Handlungstheorie, Ethik, biomedizinische Ethik sowie Rechts- und Sozialphilosophie.[1]

Hegel

In seiner Dissertation Hegels Begriff der Handlung (1993) untersucht Quante den hegelschen Handlungsbegriff, wie er im Moralitätskapitel der hegelschen Grundlinien der Philosophie des Rechts thematisch ist, unter Bezugnahme auf die Debatten der analytischen Handlungstheorie.

In seiner Monographie Die Wirklichkeit des Geistes (2011) beschäftigt sich Quante unter zahlreichen systematischen Perspektiven mit Hegels Philosophie, wobei die hegelsche Geistphilosophie, aber auch deren Zusammenhang mit Hegels Naturbegriff im Zentrum der einzelnen Kapitel stehen, die aus seinen Aufsätzen zur hegelschen Philosophie hervorgegangen sind.

Insgesamt zeichnet sich Quantes Auseinandersetzung mit Hegel vor allem durch das Ziel aus, Hegels Philosophie des Geistes für zentrale Fragen der Gegenwart fruchtbar zu machen. Die Eigentümlichkeit von Quantes Hegelforschung besteht in erster Linie in der facettenreichen und detaillierten Aufdeckung der sachlichen Nähe zwischen der hegelschen Philosophie und der Philosophie des Pragmatismus. Dazu gehören für Quante in erster Linie Hegels Zurückweisung des Primats naturwissenschaftlicher Theoriebildung, Hegels sozialexternalistische bzw. askriptivistische Konzeption des Geistes, die das Wesen mentaler Episoden in sozialen Praxen der Anerkennung und der Zuschreibung von Verantwortung begründet sieht, und Hegels Antiskeptizismus, der philosophisches Argumentieren nicht auf ein einziges, letztbegründetes Prinzip zurückführt, sondern durch den Zusammenhang des Gesamtsystems zu etablieren versucht.[3]

Marx

In der Marxforschung konzentrieren sich Michael Quantes Arbeiten vor allem auf die philosophischen Grundlagen der marxschen Theorie.[4] Dabei versucht er eine Kontinuität zwischen dem Frühwerk und dem reifen Karl Marx des Kapitals nachzuweisen und die These eines epistemologischen Bruchs zurückzuweisen, wie sie vor allem von Louis Althusser populär gemacht wurde. Das entscheidende Verbindungsglied zwischen den frühen und den späten, ökonomiekritischen Schriften liegt nach Quante auf der handlungstheoretischen Ebene: sowohl in den Ökonomisch-philosophischen Manuskripten als auch im Kapital arbeite Marx mit einem „Vergegenständlichungsmodell des Handelns“[5], wonach Entfremdungsphänomene, die im Zusammenhang mit Handlungsprodukten (z. B. Waren) stehen, auf die vorhergehenden Handlungsprozesse und deren soziale Entstehungsbedingungen zurückzuführen sind. Sowohl bei der wissenschaftlichen Darstellung als auch bei der Evaluation der sozialen Kontexte von Handlungen ist für den frühen und für den späteren Marx nach Quante außerdem das (von Hegel in Modifikation übernommene) Prinzip der Anerkennung zentral.[6] Darüber hinaus verfolgt Quante den philosophisch-ideengeschichtlichen Übergang von Hegel zu Marx nach, indem er den nachheglianischen Debattenkontext im Umfeld der Junghegelianer nachzeichnet.[7] Er arbeitet dabei heraus, welche Theorieelemente Marx von Hegel sowie von anderen Junghegelianern übernimmt und welche er durch Abgrenzung von anderen Personen gewinnt.[8] Quantes Auseinandersetzung mit Marx ist auch durch Fragen der systematischen Anschlussfähigkeit für gegenwärtige Debatten motiviert.[9]

Philosophie der Person

In seinen Abhandlungen zum Begriff der Person[10] stellt Quante die zentrale Bedeutung der personalen Lebensform für das Selbstverständnis von Menschen heraus. Der Begriff der Person bildet für ihn außerdem einen Knotenpunkt zentraler philosophischer Fragestellungen. So kommt ihm nach Quante eine fundamentale Bedeutung in der Bestimmung von Freiheit und Selbstbewusstsein, in der Frage nach dem Verhältnis von Körper und Geist sowie in der Begründung zentraler moralischer Normen zu. Quante ist in diesem Zusammenhang an der Beantwortung von drei Grundfragen interessiert, die mit der Identität der Person verbunden sind: Erstens nach den Merkmalen der Personalität, die jemanden oder etwas zu einer Person machen, zweitens nach den davon zu unterscheidenden Bedingungen der Einheit und des Fortbestehens von Personen sowie drittens nach der Rolle der Identität als evaluativem Selbstverhältnis von Personen.

Moralischer Partikularismus

Meist in Zusammenarbeit mit Andreas Vieth arbeitet Quante an einer Konzeption des ethischen Partikularismus.[11] Die dort vertretene Konzeption lässt sich insofern als moderaten ethischen Partikularismus bezeichnen, als dass die moralische Orientierungsfunktion von Prinzipien nicht grundsätzlich zurückgewiesen wird, sondern lediglich deren Grenzen und damit die Bedeutung partikularistischer Elemente in der Ethik herausgearbeitet wird. Die Gegenposition zu einer partikularistischen Ethik benennen Quante und Vieth rationalistische Ethik, gegen die sie insbesondere drei Einwände vorbringen:

  1. Ethisches Wissen sei nicht ausschließlich inferentiell,
  2. die Basis von gerechtfertigten Handlungen muss nicht in universellen Gesetzen bestehen und
  3. Wahrnehmung bietet eine primäre und eigenständige Form ethischer Rechtfertigung.

Zentral ist deshalb insbesondere eine Konzeption der Wahrnehmung als eigenständige Quelle ethischer Rechtfertigung. Entgegen einer bloß passiven Analyse von Wahrnehmung als Neigung verteidigen Quante und Vieth daher eine aktive Analyse, der zufolge Personen aufgrund ihrer eigenen ethischen Erfahrung und der damit verknüpften Lernprozesse, aber auch aufgrund ihrer Eingebettetheit in soziale und kulturelle Kontexte, in der Lage sind, hervorstechende ethische Eigenschaften in einzelnen Situationen unmittelbar wahrzunehmen.[12] Gleichzeitig soll ein solches Modell Prinzipien als Modell ethischer Rechtfertigung nicht vollständig verwerfen, sondern Platz für partikularistische Prinzipien lassen, die zwar konkret und nicht-inferentiell sind, aber dennoch allgemeine Aspekte aufweisen.[13]

In diesem Sinne empfehlen Quante und Vieth auch eine Weiterentwicklung des von Tom Beauchamp und James Childress entwickelten principlism, der ihnen zufolge eine Reihe von Unterbestimmtheiten oder gar Ambiguitäten aufweist, insbesondere hinsichtlich des zugrundegelegten Verständnisses von Prinzipien. Beauchamp und Childress wird vorgeworfen, bei ihrer Abgrenzung sowohl gegen kasuistische als auch gegen deduktivistische Ethikkonzeptionen eine ungerechtfertigterweise generalisierte Kritik am Intuitionismus vorzunehmen. Da sie jedoch lediglich eine starke Form des Intuitionismus zurückwiesen, sei ihre Konzeption nicht nur mit einem schwachen Intuitionismus kompatibel, sondern auch gut beraten, bestehende Ambiguitäten in diese Richtung zu vereindeutigen und damit partikularistische und kasuistische Elemente stärker kenntlich zu machen.[14]

Zur Kritik

  • "Leute, Quante ist Marxist... Der ist Schirmherr der MEW... Den könnt Ihr doch nicht zum Professor machen... Das geht ja gar nicht... Seid Ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Und das sage ich als ehemaliger Marxist" (Joachim Stiller)
  • "Ob Quante wohl gemerkt hat, dass im Kapital gleich "zwei" ganz unterschiedliche Mehrwerttheeorien auftauchen, und dass "beide" falsch sind? würde mich echt interessieren... Damit will ich sagen, dass wenn man heute noch als Marxist die allgemeine Hochschulreife erwerben will, man sehr früh aufstehen muss... Und dann kann man noch nicht einmal Geld damit verdienen... Das sieht wirklich nicht sonderlich gut aus, mit der Marx-Forschung" (Joachim Stiller)
  • "Im Grund würde ich nur eine einzige Art von Marxisten als Professoren gelten lassen, nämlich diejenigen, die sagen, sie seien zwar die längste Zeit Marxist gewesen, aber inzwischen Lichtjahre davon entfernt... Alles andere ist hier ein absolutes No Go..." (Joachim Stiller)
  • "Ist Euch eigentlich klar, dass Marx komplett an den wahren ökonomischen Fragen vorbeidenkt? Es gibt ja noch nicht einmal einen Tauschwert... Den denkt sich Marx eigentlich nur aus, statt ihn zu hinterfragen... Der Tauschwert ist ein reines Hirngespinst... Nur der Gebrauchswert funktioniert... Dafür aber umso besser..." (Joachim Stiller)
  • "Leute, Ihr könnt Euch ja mal melden... Ich wohne gleich um die Ecke..." (Joachim Stiller)

Schriften (Auswahl)

Monographien

  • Hegels Begriff der Handlung. Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog (Spekulation und Erfahrung II, 32), 1993 (Englische Übersetzung: Hegel’s Concept of Action. Cambridge: Cambridge UP 2004, Paperback 2010; Spanische Übersetzung: El concepto de acción en Hegel. Barcelona: Anthropos 2010; Italienische Übersetzung: Il Concetto Hegeliano Di Azione. Mailand: FrancoAngeli 2011; Ungarische Übersetzung: A Cselekvés Hegeli Koncepciója. Budapest: L’Harmattan 2011; japanische Übersetzung 2011 bei Libertas/Tokio; französische Übersetzung: Le concept hégélien de l’action. Rennes: Presses universitaires de Rennes 2012)
  • Ethik der Organtransplantation. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2000 (gemeinsam mit J.S. Ach & M. Anderheiden).
  • Personales Leben und menschlicher Tod. Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1573), 2002.
  • Einführung in die allgemeine Ethik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2003; zweite, überarbeitete Auflage 2006, dritte Auflage 2008, vierte Auflage 2011.
  • Enabling Social Europe (= Wissenschaftsethik und Technikfolgenbeurteilung Band 26), Berlin: Springer 2005 (gemeinsam mit: B.v. Maydell, K. Borchardt, K.-D. Henke, R. Leitner, R. Muffels, P.-L. Rauhala, G. Verschraegen und M. ´Zukowski); Paperback 2010.
  • Person. Berlin: Walter de Gruyter 2007; zweite, erweiterte Auflage 2012.
  • Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009; zweite Auflage 2015.
  • Menschenwürde und personale Autonomie. Demokratische Werte im Kontext der Lebenswissenschaften. Hamburg: Meiner Verlag 2010; zweite Auflage 2014 (japanische Übersetzung Hosei University Press 2015)
  • Die Wirklichkeit des Geistes. Studien zu Hegel. Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1939), 2011.
  • Discovering, Reflecting and Balancing Values: Ethical Management in Vocational Educational Training. (gemeinsam mit Martin Büscher; unter Mitarbeit von Dominik Düber und Edgar Wehmeier) Hampp-Verlag:Mering/München 2014
  • Interdisciplinary Research and Trans-disciplinary Validity Claims. Springer:Berlin 2014 (mit Gethmann, C.F., Carrier, M., Hanekamp, G., Kaiser, M., Kamp, G., Lingner, S. und Thiele, F.).
  •  Der unversöhnte Marx. 1 Auflage. mentis, Münster 2018, ISBN 9783957431202.

Herausgeberschaften

  • Johann S. Ach & Michael Quante (Hrsg.): Hirntod und Organverpflanzung. Ethische, medizinische, psychologische und rechtliche Aspekte der Organtransplantation (=Medizin und Philosophie II); frommann-holzboog: Stuttgart 1997 (zweite, erweiterte Auflage 1999).
  • Franz Petermann, Silvia Wiedebusch & Michael Quante (Hrsg.): Perspektiven der Humangenetik - medizinische, psychologische und ethische Aspekte. Paderborn:Ferdinand Schöningh 1997.
  • Axel Wüstehube & Michael Quante (Eds.): Pragmatic Idealism. Critical Essays on Nicholas Rescher's System of Pragmatic Idealism (= Poznan Studies in the Philosophy of the Sciences and the Humanities Vol. 64). Amsterdam: Rodopi 1998.
  • Michael Quante (Hrsg.): Personale Identität. (UTB 2082) Paderborn: Ferdinand Schöningh 1999.
  • Michael Quante & Andreas Vieth (Hrsg.): Xenotransplantation. Ethische und rechtliche Probleme (= ethica Bd. 2). Paderborn: Mentis-Verlag 2001.
  • Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): Vermittlung und Versöhnung. Die Aktualität von Hegels Denken für ein zusammenwachsendes Europa (= Münsteraner Philosophische Schriften Bd. 8). Münster: Lit-Verlag 2001.
  • Dieter Janssen & Michael Quante: Gerechter Krieg. Paderborn: Mentis-Verlag 2003.
  • Sibille Mischer, Michael Quante & Christian Suhm (Hrsg.): Auf Freigang: Metaphysische und ethische Annäherungen an die menschliche Freiheit. Münster:LIT-Verlag 2003.
  • Ludwig Siep & Michael Quante: Der Umgang mit dem beginnenden menschlichen Leben. Ethische, medizintheoretische und rechtliche Probleme aus niederländischer und deutscher Perspektive. Münster: LIT-Verlag 2003.
  • Christoph Halbig & Michael Quante: Axel Honneth: Sozialphilosophie zwischen Anerkennung und Kritik. Münster: LIT-Verlag 2004.
  • Barbara Merker, Georg Mohr & Michael Quante: Subjektivität und Anerkennung. Paderborn: Mentis 2004.
  • Christoph Halbig, Michael Quante & Ludwig Siep: Hegels Erbe. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004.
  • Jussi Kotkavirta & Michael Quante: Moral Realism (= Acta Filosofica Fennica Vol. 76). Helsinki: 2004.
  • Kristina Engelhard & Michael Quante: Erzsébet Rózsa: Hegels Konzeption praktischer Individualität. Paderborn: Mentis-Verlag 2007.
  • Dean Moyar & Michael Quante (Eds.): Hegel’s ‘Phenomenology of Spirit’: A Critical Guide. Cambridge University Press: Cambridge 2008, paperback 2010
  • Themenschwerpunkt Paternalismus (Gastherausgeber). Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 14 (2009), S. 71–165 (mit Beiträgen von T.L. Beauchamp, J. Kleinig, B. Schöne-Seifert, M. Stepanians & T. Schramme).
  • Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): Anthropologie und Technik. München:Fink 2012.
  • Kleines Werklexikon der Philosophie (= Kröners Taschenausgabe. Band 402). Kröner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-520-40201-1.
  • Michael Quante, David P. Schweikard (Hrsg.): Marx-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. J.B. Metzler, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-476-02332-2
  • Michael Quante, Silvia Wiederbusch & Heidrun Wulfekühler (Hrsg.): Ethische Dimensionen inklusiver Bildung. Beltz, Weinheim 2018, ISBN 978-3-7799-3803-3
  • Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Mit einer Einleitung und einem Kommentar hrsg. v. Michael Quante, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-7873-1959-6.

Aufsätze

Hegel

  • Absolutes Denken: Neuere Interpretationen der Hegelschen Logik. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 50 (1996), S. 624–640.
  • Absolute Subjektivität. In: Franz Gniffke & Norbert Herold (Hrsg.): Klassische Fragen der Philosophiegeschichte. Band II: Neuzeit und Moderne. Münster: LIT 2000, S. 83–104.
  • Direkter Realismus. Bemerkungen zur Aufhebung des Alltäglichen Realismus bei Hegel. In: R. Schumacher (Hrsg.): Idealismus als Theorie der Repräsentation? Paderborn: Mentis 2001, S. 147–163 (mit L. Siep & C. Halbig).
  • Hegels "Logik" lesen. In: Information Philosophie 3/2001, S. 60–65.

Marx und Junghegelianer

  • Kommentar. In: Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009, S. 209–410.
  • After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Ed.): Routledge Companion to 19th Century Philosophy, London, Routledge, 2010, S. 197–237

Allgemeine Ethik und Metaethik

  • Natur, Natürlichkeit und der naturalistische Fehlschluß. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 40 (1994), S. 289–305.
  • Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism. In: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 5 (2000), S. 5–34 (mit A. Vieth).
  • Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik. in: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 6, 2001, S. 203–234.
  • Defending Principlism Well Understood, in: Journal of Medicine and Philosophy 27(6), 2002, 621–649 (gemeinsam mit Andreas Vieth)
  • Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? In: Moral Realism (ed. by Jussi Kotkavirta and Michael Quante), Helsinki:Societas Philosophica Fennica, 2004, pp. 171–187.
  • The structure of perception in particularist ethics. In: Ethical Perspectives 17, 1, 2010, S. 5–39.

Philosophie des Geistes

  • Rationalität - Zement des Geistes? Die pragmatische Rettung des Mentalen bei D.C. Dennett. In: A. Wüstehube (Hrsg.): Pragmatische Rationalitätstheorien. Würzburg 1995, S. 223–268.
  • Der Ort des Geistes. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 52 (1998), S. 292–313.
  • Die Enträtselung des Bewußtseins. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 52 (1998), S. 610–633.
  • Ein stereoskopischer Blick? In: Dieter Sturma (Hrsg.): Philosophie und Neurowissenschaften. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2006, S. 124–145.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Michael Quante – WWU Münster
  2. Felix Meiner Verlag: Meiner – Verlag für Philosophie (Memento vom 10. Februar 2018 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)
  3. Vgl. Die Wirklichkeit des Geistes. S. 22.
  4. Kommentar in Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte.
  5. Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main 2009; zweite Auflage 2015, S. 233.
  6. Vgl. Recognition in Capital. In: Ethical Theory and Moral Practice. 16 (4):713-727.
  7. Vgl. Die Linken Hegelianer. Herausgegeben von M. Quante u. A. Mohseni, Paderborn 2015.
  8. After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Hrsg.): Routledge Companion to 19th Century Philosophy. London, Routledge, 2010, S. 197–237.
  9. Leiblichkeit, Sozialität und Dependenz: Kategorien einer Kritik der Public Health Ethics. In: Preprints and Working Papers of the Centre for Advanced Study in Bioethics. Nr. 27, 2012 (PDF-Datei)
  10. Neben einer Reihe von Aufsätzen sind hier vor allem die Monographien Personales Leben und menschlicher Tod, Person und Menschlichkeit und personale Autonomie zu nennen.
  11. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Arbeiten Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism (2000); Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik (2001); In defence of principlism well understood (2002); Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? (2004); The structure of perception in particularist ethics (2010).
  12. Vgl. The Structure of Perception, insb. Abschnitt III
  13. Vgl. The Structure of Perception. S. 27–29.
  14. Vgl. Defending Principlism Well Understood


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