Selektion (Evolution): Unterschied zwischen den Versionen

Aus AnthroWiki
imported>Odyssee
(Meinung von Stiller entfernt)
Markierungen: Manuelle Zurücksetzung Visuelle Bearbeitung
 
(12 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
__NOTOC__
'''Selektion''' ({{laS|''selectio''}} ‚Auswahl‘/‚Auslese‘) ist ein grundlegender Begriff der [[Evolution]]s­theorie. Sie besteht
'''Selektion''' ({{laS|''selectio''}} ‚Auswahl‘/‚Auslese‘) ist ein grundlegender Begriff der [[Evolution]]s­theorie. Sie besteht
# als '''natürliche Selektion''' (früher auch '''natürliche Auslese'''<ref>[[Wikipedia:Otto Ammon (Anthropologe)|Otto Ammon]]: ''Die natürliche Auslese beim Menschen. Auf Grund der Ergebnisse der anthropologischen Untersuchungen der Wehrpflichtigen in Baden und anderer Materialien.'' Jena 1893.</ref>) in der Reduzierung des Fortpflanzungserfolgs bestimmter Individuen einer [[Population (Biologie)|Population]] mit der Folge, dass andere Individuen, die im Rückblick als „überlebenstüchtiger“ erkennbar sind, sich stärker vermehren. Die entscheidenden Einflüsse üben ''äußere Faktoren'' der [[Umwelt]], sog. '''Selektionsfaktoren''', aus. „Überlebenstüchtigkeit“ (Fitness) bedeutet nicht das „Überleben der Stärksten“. Sie kann auch [[Kooperation]] und [[Altruismus]] einschließen. Entscheidend ist, dass die Erbanlagen von Individuen nicht mit der gleichen Wahrscheinlichkeit weitergegeben werden.
# als '''natürliche Selektion''' (früher auch '''natürliche Auslese'''<ref>[[Wikipedia:Otto Ammon (Anthropologe)|Otto Ammon]]: ''Die natürliche Auslese beim Menschen. Auf Grund der Ergebnisse der anthropologischen Untersuchungen der Wehrpflichtigen in Baden und anderer Materialien.'' Jena 1893.</ref>) in der Reduzierung des Fortpflanzungserfolgs bestimmter Individuen einer [[Population (Biologie)|Population]] mit der Folge, dass andere Individuen, die im Rückblick als „überlebenstüchtiger“ erkennbar sind, sich stärker vermehren. Die entscheidenden Einflüsse üben ''äußere Faktoren'' der [[Umwelt]], sog. '''Selektionsfaktoren''', aus. „Überlebenstüchtigkeit“ (Fitness) bedeutet nicht das „Überleben der Stärksten“. Sie kann auch [[Kooperation]] und [[Altruismus]] einschließen. Entscheidend ist, dass die Erbanlagen von Individuen nicht mit der gleichen Wahrscheinlichkeit weitergegeben werden.
Zeile 4: Zeile 5:
# als '''künstliche Selektion''' in einer vom Menschen gesteuerten '''Zuchtwahl'''. Sie steigert den [[Fortpflanzung]]s&shy;erfolg jener Individuen, die die vom Züchter geförderten Eigenschaften besitzen.
# als '''künstliche Selektion''' in einer vom Menschen gesteuerten '''Zuchtwahl'''. Sie steigert den [[Fortpflanzung]]s&shy;erfolg jener Individuen, die die vom Züchter geförderten Eigenschaften besitzen.


Die Bezeichnung ''natürliche Selektion'' wurde von [[Charles Darwin]] geprägt. Die Selektionstheorie ist ein Aspekt seiner Evolutionstheorie und wurde als wesentlicher Teil der [[Synthetische Evolutionstheorie|Synthetischen Evolutionstheorie]] in die moderne [[Evolutionsbiologie]] übernommen. Selektion ist einer der [[Evolutionsfaktor]]en.
Selektion ist einer der [[Evolutionsfaktor]]en. Für die natürliche Evolution ist sowohl die natürliche Selektion bestimmend, wie auch die sexuelle Selektion. Während die sexuelle Selektion eine postitive Selektion ist, stellt die natürliche Selktion eine Art negative Selektion dar. Je höher eine Art im Tierreich entwickelt ist, um so größer wird die Bedeutung der sexuellen Selektion (siehe [[Alphatier|Alphatiere]]).
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Selektion (Evolution)}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Douglas J. Futuyma|Douglas J. Futuyma]]: ''Evolutionsbiologie''. Springer Verlag, 1990, ISBN 3-7643-2200-4.
* [[Wikipedia:Douglas J. Futuyma|Douglas J. Futuyma]]: ''Evolutionsbiologie''. Springer Verlag, 1990, ISBN 3-7643-2200-4.
* [[Charles Darwin]]: ''[[Wikipedia:Die Entstehung der Arten|Die Entstehung der Arten]].''
* [[Charles Darwin]]: ''[[Die Entstehung der Arten]].''
* [[Richard Dawkins]]: ''[[Wikipedia:Der blinde Uhrmacher|Der blinde Uhrmacher]].'' Kindler Verlag, 1992, ISBN 3-463-40078-2. (orig: (1986) ''The blind Watchmaker'')
* [[Richard Dawkins]]: ''[[Wikipedia:Der blinde Uhrmacher|Der blinde Uhrmacher]].'' Kindler Verlag, 1992, ISBN 3-463-40078-2. (orig: (1986) ''The blind Watchmaker'')
* [[Wikipedia:Ernst Mayr|Ernst Mayr]]: ''...und Darwin hat doch recht'' Piper, München 1994. (orig. (1991): ''One Long Argument: Charles Darwin and the Genesis of Modern Evolutionary Thought'')
* [[Wikipedia:Ernst Mayr|Ernst Mayr]]: ''...und Darwin hat doch recht'' Piper, München 1994. (orig. (1991): ''One Long Argument: Charles Darwin and the Genesis of Modern Evolutionary Thought'')
Zeile 22: Zeile 27:
<references />
<references />


[[Kategorie:Biologie]] [[Kategorie:Evolution]]
[[Kategorie:Evolution]]
[[Kategorie:Evolutionsbiologie]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 16. Januar 2024, 13:25 Uhr

Selektion (lat. selectio ‚Auswahl‘/‚Auslese‘) ist ein grundlegender Begriff der Evolutions­theorie. Sie besteht

  1. als natürliche Selektion (früher auch natürliche Auslese[1]) in der Reduzierung des Fortpflanzungserfolgs bestimmter Individuen einer Population mit der Folge, dass andere Individuen, die im Rückblick als „überlebenstüchtiger“ erkennbar sind, sich stärker vermehren. Die entscheidenden Einflüsse üben äußere Faktoren der Umwelt, sog. Selektionsfaktoren, aus. „Überlebenstüchtigkeit“ (Fitness) bedeutet nicht das „Überleben der Stärksten“. Sie kann auch Kooperation und Altruismus einschließen. Entscheidend ist, dass die Erbanlagen von Individuen nicht mit der gleichen Wahrscheinlichkeit weitergegeben werden.
  2. als sexuelle Selektion in der Auswahl von Individuen durch die Sexualpartner. Entscheidend ist, dass Erbanlagen derjenigen Merkmale weitergegeben werden, die von den Sexualpartnern bevorzugt werden.
  3. als künstliche Selektion in einer vom Menschen gesteuerten Zuchtwahl. Sie steigert den Fortpflanzungs­erfolg jener Individuen, die die vom Züchter geförderten Eigenschaften besitzen.

Selektion ist einer der Evolutionsfaktoren. Für die natürliche Evolution ist sowohl die natürliche Selektion bestimmend, wie auch die sexuelle Selektion. Während die sexuelle Selektion eine postitive Selektion ist, stellt die natürliche Selktion eine Art negative Selektion dar. Je höher eine Art im Tierreich entwickelt ist, um so größer wird die Bedeutung der sexuellen Selektion (siehe Alphatiere).

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Ammon: Die natürliche Auslese beim Menschen. Auf Grund der Ergebnisse der anthropologischen Untersuchungen der Wehrpflichtigen in Baden und anderer Materialien. Jena 1893.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Selektion (Evolution) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.