Kategorie:Weibliche Gottheit und Rudolf Steiner. Schriften. Kritische Ausgabe (SKA): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Kategorie:Gottheit]]
Die '''Kritische Ausgabe ausgewählter Schriften Rudolf Steiners''' ('''SKA''') erscheint derzeit im im [http://www.frommann-holzboog.de/site/suche/gesamtwerk.php?wid=127000000 frommann-holzboog] Verlag und wird von [[Christian Clement]] herausgegeben und kommentiert. Der Vertrieb erfolgt in Kooperation mit dem [[Rudolf Steiner Verlag]]. Die SKA bietet erstmals eine ''textkritische'' Ausgabe, die den Werdeprozess der grundlegenden Schriften Steiners in ihrer Textentwicklung durch die verschiedenen im Druck erschienenen Neubearbeitungen hindurch verfolgt und damit die Basis für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der [[Anthroposophie]] schafft und das Fundament für eine künftige umfassende ''historisch-kritische'' Ausgabe bilden kann, die auch alle Notizen und unveröffentlichten Entwürfe mit umfasst. Die kritische Ausgabe ist auf insgesamt 8 Bände angelegt, von denen bis jetzt Band 5: ''Schriften über Mystik, Mysterienwesen und Religionsgeschichte'' (2013) erschienen ist.
 
== Das «genetisch-morphologische» Editionskonzept der SKA ==
 
[[Rudolf Steiner]] hatte selbst einen textkritischen Vergleich der aufeinanderfolgenden Auflagen seiner Schriften angeregt, wodurch sein beständiges Ringen um eine klar verständliche und auch anerkannten ''äußeren'' wissenschaftlichen Anforderungen genügende Darstellung geistiger Erkenntnisse deutlich werden könne. So schreibt er etwa bezüglich der Ausführungen über die «wiederholten Erdenleben» in seiner «Theosophie»:
 
{{Zitat|Und wer sich die Mühe nehmen wollte, nachzusehen, wie ich in aufeinanderfolgenden Auflagen meiner «Theosophie» das Kapitel über die wiederholten Erdenleben immer wieder umgearbeitet habe, gerade um dessen Wahrheiten an die Ideen heranzuführen, die von der Beobachtung in
der Sinneswelt genommen sind, der wird finden, wie ich bemüht war, der anerkannten Wissenschaftsmethode gerecht zu werden.|Rudolf Steiner|''Mein Lebensgang'' {{Lit|{{G|028|434|470}}}}}}
 
Christian Clement hat sich als Herausgeber dieser Mühe unterzogen. In der Einleitung und in den Kommentaren der textkritischen Ausgabe versucht er dem ''Werden'' und der ''Wandlung'' von Steiners Werk durch die von ihm so genannte «genetisch-morphologische» Methode gerecht zu werden. Er wirft dadurch zugleich ein erhellendes Licht auf die ungebrochene Kontinuität in der Entwicklung von Steiners Denken und dessen organischem Zusammenhang mit der abendländischen Geistesgeschichte.
 
{{Zitat|«Genetisch» ist unsere Herangehensweise, weil sie die steinerschen
Denkformen in ihrem Werden betrachtet, von jenen Texten,
die Steiner anregten, zur Erstausgabe, durch die verschiedenen
Neuauflagen und unterschiedlichen Werkstufen bis hin zur
Rezeptionsgeschichte. «Morphologisch» ist sie, insofern die einzelnen
Gedankengestaltungen wie auch das Gesamtwerk in besonderer
Weise unter dem Gesichtspunkt der gedanklichen Formbildung
und -Verwandlung betrachtet werden. Der Herausgeber
bemüht sich generell, sowenig wie möglich deutend und bewertend
einzugreifen und sieht seine zentrale Funktion darin, Quellen
und Materialien bereitzustellen und auf Bezüge und Reibungen
zwischen einzelnen Aussagen hinzuweisen, welche Licht auf
Werden und Wesen der steinersehen Gedankenformen werfen
können. Stets ist das Augenmerk darauf gerichtet, die verschiedenen
Inhalte einer Schrift in den Kontext der Gesamtschrift zu stellen,
die Schriften selbst in den Kontext ihrer Textentwicklung, die
Textentwicklung der Einzelschrift in den Kontext der Genese des
Gesamtwerks und dieses in den Zusammenhang der allgemeinen
abendländischen Geistesgeschichte. Ähnlichkeiten und Bezüge,
aber auch Wandlungen, Reibungen und Widersprüche werden
nicht bewertet, sondern lediglich konstatiert und von verschiedenen
Seiten beleuchtet, um die Deutung und Bewertung dem Leser
zu überlassen. Nur da greift der Herausgeber selbst interpretierend
ein, wo er selbst Bezüge, Spannungen oder Eigentümlichkeiten
bemerkt, die dem mit dem Gesamtwerk weniger vertrauten
Leser vielleicht nicht auf den ersten Blick ins Auge springen bzw.
in der bisherigen Forschung weniger gesehen worden sind.|Christian Clement|''Die bewusstseinsphilosophische Grundlegung der Anthroposophie: Rudolf Steiners Schriften zur «Mystik» und zum «Christentum» in textkritischer Beleuchtung''}}
 
== Die "Kritische Ausgabe" im Überblick ==
 
 
;BAND 1 - Schriften zur Goethe-Deutung
 
:Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften (1884–1897),
 
:Grundlinien einer Erkenntnistheorie der goetheschen Weltanschauung (1886).
 
:ISBN 978 3 7728 2631 3.
 
;BAND 2 - Philosophische Schriften
 
:Wahrheit und Wissenschaft (1892), Die Philosophie der Freiheit (1894).
 
:ISBN 978 3 7728 2632 0.
 
;BAND 3 - Intellektuelle Biographien
 
:Friedrich Nietzsche (1895), Goethes Weltanschauung (1897).
 
:ISBN 978 3 7728 2633 7.
 
;BAND 4 - Schriften zur Geschichte der Philosophie
 
:Welt- und Lebensanschauungen im 19. Jahrhundert (1900/01),
 
:Die Rätsel der Philosophie (1914).
 
:ISBN 978 3 7728 2634 4.
 
;BAND 5 - Schriften über Mystik, Mysterienwesen und Religionsgeschichte
 
:Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens (1901),
 
:Das Christentum als mystische Tatsache (1902).
 
:ISBN 978 3 7728 2635 1. [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_b0892f8ab756483e8c1f00edb96f3729.pdf Leseprobe] [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_ab68fe1ef06b45e79004b3b3637fc319.pdf Steiners mystisches Grundpostulat und der Gott der Religionen] - Auszug aus der Einleitung zu Band 5, in: INFO 3 (Oktober 2013) S. 58-60
 
:[http://www.libreka.de/9783772826351 www.libreka.de/9783772826351] Vorwort und Einleitung zu SKA 5 online bei libreka!
 
;BAND 6 - Schriften zur Anthropologie
 
:Theosophie (1904), Anthroposophie. Ein Fragment (1910).
 
:ISBN 978 3 7728 2636 8.
 
;BAND 7 - Schriften zur Erkenntnisschulung
 
:Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten (1904–1905),
 
:Die Stufen der höheren Erkenntnis (1905–1908).
 
:ISBN 978 3 7728 2637 5. [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_e03abf5c4cc24504b5da935d76b898f2.pdf Schulungsweg und Psychotherapie - Grundzüge einer anthroposophisch orientierten Psychologie] - Vorabdruck eines Auszugs aus der Einleitung zu SKA 7, in: INFO 3 (Juni 2014) S. 38-41
 
;BAND 8 - Schriften zur Anthropogenese und Kosmogenese
 
:Aus der Akasha-Chronik (1904–1908), Die Geheimwissenschaft im Umriss (1910).
 
:ISBN 978 3 7728 2638 2.
 
== Zustimmung und Kritik ==
 
Die kritische Ausgabe hat mittlerweile viel Zustimmung, aber auch leidenschaftliche Kritik hervorgerufen.
 
{{Zitat|Das Erscheinen einer ersten kritischen Ausgabe von Werken Rudolf Steiners in
einem nicht anthroposophisch orientierten, bekannten Wissenschaftsverlag und
die Vielfalt der Reaktionen darauf in der
anthroposophischen Gesprächslandschaft beleuchten symptomatisch, wie gegenwärtig eine neue Phase des Umgangs mit Leben und Werk des Begründers der Anthroposophie in Gang kommt.|Johannes Kiersch|''Das Goetheanum'' Nr. 41 - 12. Oktober 2013}}
 
{{Zitat|Clement mag mit seinen Deutungen und Ansätzen für gewisse Interpreten bisweilen am Ziel vorbei oder über das Ziel hinausschießen, aber seine Herangehensweise ist offen und undogmatisch und – was viel wichtiger ist – seine editionsphilologische Dokumentation der Werkentwicklung ist eine zuverlässige zukünftige Forschungsgrundlage.|David Marc Hoffmann|''Eine zuverlässige Forschungsgrundlage'' in ''die Drei'' 10/2013}}
 
{{Zitat|Mit der neuen „SKA“, der ersten wissenschaftlichen Gesamtausgabe Steiners, wird sein Werk künftig stärker Zutritt auch in die akademische Welt erhalten – verlegt im gleichen Haus, das auch Ausgaben von Böhme, Kant, Fichte, Schelling, Hegel und anderen herausgibt. Wer immer den jetzt erschienenen ersten Band künftig in Universitätsbibliotheken oder in Forschungszusammenhängen in die Hand nimmt, wird darin nicht nur eine akribisch recherchierte, sondern auch eine äußerst verständnisvoll geschriebene Einführung in die Anthroposophie vorfinden. Ein Glücksfall.|Jens Heisterkamp|''info 3'' August 2013}}
 
{{Zitat|Dass die Publikation der »Kritischen Ausgabe« in den Reihen derer, die sich als die
legitimen Erben des esoterischen Charismas betrachten, für hysterische Reaktionen sorgt,
war zu erwarten. Denn sie haben einen nicht geringen Teil ihres Sendungsbewusstseins
aus dem Anspruch geschöpft, das Deutungsmonopol über die »Geisteswissenschaft« zu
besitzen. Indem die Akademie ihnen dieses Monopol entwindet, stellt sie zugleich ihre
bisherige soziale Funktion in Frage. Rudolf Steiners Werk ist noch heute Dynamit. Es
vermag jegliche Art von dogmatischen Bastionen zu sprengen, hüben wie drüben.|Lorenzo Ravagli|Dynamit, das dogmatische Bastionen sprengt, November 2013}}
 
{{Zitat|Der Herausgeber ist im hiesigen
akademischen Betrieb indessen so gut wie
unbekannt. Er heißt Christian Clement, war
einmal Lehrer an einer Waldorfschule in
Würzburg und arbeitet heute als
Assistenzprofessor für Germanistik an der
Brigham Young University in Utah, einer
konfessionellen Einrichtung, die der Kirche
der Mormonen gehört. Ein Außenseiter also
hat die Aufgabe übernommen, die Schriften
einer der bekanntesten Figuren der
deutschsprachigen Kultur im frühen
zwanzigsten Jahrhundert zu edieren. Das
spricht nicht gegen ihn, sondern gegen eine
Wissenschaft, die meint, sich ihre
Gegenstände weniger nach Sachlage denn
nach Interesse oder Sympathie aussuchen zu
dürfen.|Thomas Steinfeld|''Wie fotografiert man den Allgeist?'' in ''Süddeutsche Zeitung'', 10.1.2014}}
 
Einige Kritiker sind dennoch der Meinung, dass die Kommentare des Herausgebers den Intentionen und dem Wesen von Steiners Werk nicht gerecht werden. So schreibt etwa [[Thomas Meyer]]:
 
{{Zitat|Clement vertritt gegenüber den von ihm bisher herausgegebenen
Schriften Rudolf Steiners (Die Mystik im Aufgange
des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis
zur modernen Weltanschauung und Das Christentum als
mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums) zwei
Hauptthesen, die sich ebenso durch seine Einleitung, wie
auch durch sämtliche Stellenkommentare gleich einer
Konstante hindurch ziehen:<br>
 
Zum ersten meint er nachweisen zu können, dass und
wie Rudolf Steiner plagiierend und von anderen Autoren
abschreibend seine beiden Bücher verfasst hat,
und zum zweiten behauptet er, dass dieser im Grunde
nicht die von ihm angegebenen Mystiker oder Philosophen
behandelt habe, sondern sie lediglich dazu benutzte,
um seine eigene «philosophische» Position darzustellen,
die er allerdings auch zum großen Teil von
anderen übernommen habe.<br>
 
Damit zeichnet Clement das Bild eines Rudolf Steiner,
der, um seine eigenen Ideen «an den Mann zu bringen» –
deren Originalität allerdings fraglich sei – auf die damals
gängige Literatur und Philosophie zurückgreift und aus
dieser abschreibt. Stärker kann Rudolf Steiner und sein
Werk nicht in Frage gestellt werden.|Thomas Meyer|''Der Europäer'' Jg. 18 / Nr. 1 / November 2013}}
 
{{Zitat|Doch was tun die meisten Mitglieder der AAG und viele
Freunde der Anthroposophie heute? Sie lassen es zu, «dass
Rudolf Steiner angegriffen wird, ''ohne es zu merken''», um
Marie Steiners Wort situationsgemäß abzuwandeln. Sie
schlagen sogar Purzelbäume vor Begeisterung, fabulieren
von «Nobilitierung» von Steiners Werk und dergleichen
– offenbar in maßloser Eitelkeit darüber dankbar, dass
die große Welt der «Wissenschaft» ihre bislang kleine
Außenseiterwelt endlich einmal ernst zu nehmen scheint.|Thomas Meyer|''Der Europäer'' Jg. 18 / Nr. 4 / Februar 2014}}
 
In den vom [http://lochmann-verlag.com/ Lochmann Verlag] herausgegebenen ''Symptomatologische Illustrationen'' heißt es:
 
{{Zitat|Clements Haltung gegenüber der Anthroposophie ist vergleichbar
derjenigen von Helmut Zanders, auch wenn uns das
Herr Hoffmann ausreden will. Beide stehen auf dem Standpunkt,
dass Rudolf Steiner lediglich alte geheime Traditionen
erforscht hat und nun neu aufleben lässt, „übersinnliche Forschung“
lediglich „eine Theorie“ sei.|Willy Lochmann|''Symptomatologische Illustrationen'' XVI. Jahrgang, Nummer 94 – August/September 2013}}
 
Kritisch äußert sich auch [[Pietro Archiati]]:
 
{{Zitat|Wissenschaftlich wäre es, wenn Clement seine stillschweigende Grundannahme thematisiert hätte – die Annahme, dass die ihm bekannte Erkenntnisart die einzig mögliche ist, dass es eine objektiv-wissenschaftliche Erkenntnis des Geistigen durch Weiterentwicklung des Denkens, wie sie Steiner für sich in Anspruch nimmt, nicht geben kann –, und dann versucht hätte, Steiners Anspruch auf Geisteswissenschaft als auf einem Irrtum oder einer Selbsttäuschung beruhend zu widerlegen. Unwissenschaftlich ist es aber, sich die eigene Grundannahme nicht zum Bewusstsein zu bringen, sie stillschweigend als unumstößliches Dogma gelten zu lassen und Steiners Geisteswissenschaft zu verkennen, indem man sie als Ergebnis der üblichen Vorstellungs- und Theoriebildung darstellt. Und wissenschaftsfeindlich ist: Das eigene Dogma als Machtspruch walten zu lassen, der jeden der Unwissenschaftlichkeit zeiht und wirkungsvoll ausgrenzt, der sich wie Steiner nicht fügt. So kann man mit akademischer Vollmacht versuchen, das Entstehen einer wissenschaftlichen Erkenntnis des Geistigen in der Menschheit zu verhindern.|Pietro Archiati|''Geisteswissenschaft im 3. Jahrtausend''}}
 
Anderseits gibt es auch Stimmen, die Clements Editionskonzept als zu einseitig von der [[Anthroposophie|anthroposophischen]] Denkweise geprägt sehen.
 
{{Zitat|Schliesslich: Wie «anthroposophisch» ist Clements Einleitung? Der Herausgeber
folgt nicht nur Steiners autobiografischer Leseanweisung, wonach die Theosophie
eine bloss «gewisse äusserliche Verbindung» in seinem Leben gewesen sei,
sondern auch Steinerschen Denkformen, die sich in typisch anthroposophischen
Begriffen niederschlagen: etwa wenn er Steiners Texte mit Konzepten von
«Mysterienweisheit» und «Erkenntniserlebnissen» deutet oder von der
«bewusstseinsevolutiven Urgestalt» oder vom «sich darlebenden Wesenhaften»
spricht. Natürlich ist es legitim, Steiner auch mit anthroposophischen Konzepten
zu deuten – aber würde eine Aussenperspektive nicht doch helfen, Steiner besser in
seinen geistesgeschichtlichen Kontexten zu begreifen? Dass Frommann-Holzboog
die Plattform für eine sichtlich anthroposophisch eingefärbte Deutung der
präsentierten Schriften bereitstellt, zeugt jedenfalls von beträchtlicher
verlegerischer Liberalität.<br>
All das schmälert die editorische Leistung nicht. Und auch die Einleitung hilft, trotz
ihren weltanschaulichen Prämissen, Steiners Mystik-Schriften besser zu verstehen.
Sie wirft allerdings, wie angedeutet, die Frage auf, ob die komplexen historischen
Kontexte von Steiners Werken sich durch eine Kooperation mit der inzwischen
ausgesprochen dichten wissenschaftlichen Forschung zur Religions- und
Weltanschauungsgeschichte der Jahrzehnte um 1900 nicht besser erschliessen
lassen.|Helmut Zander|''Zeitenwende - Auftakt einer kritischen Rudolf-Steiner-Ausgabe'' in ''NZZ'', 26.11.2013}}
 
{{Zitat|... auch an problematischen
Stellen ist, ganz anders als bei Zander,
keine Absicht zu verspüren, Steiner in eine bestimmte
Ecke zu stellen oder ihn gar zu disqualiizieren.
Sein Ansatz ist vielmehr ein phänomenologischer.
Er schreibt nicht als Anthroposoph,
doch wird sein Anliegen, Steiner zu verstehen
deutlich. Insofern laufen meines Erachtens auch
die Vorwürfe seiner Kritiker ins Leere.|Stephan Stockmar|''Zur Auseinandersetzung um die kritische Steiner-Ausgabe von Christian Clement'' in ''die Drei'' 12/2013}}
 
== Siehe auch ==
 
* [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]]
 
== Literatur ==
 
* Pietro Archiati: ''Geisteswissenschaft im 3. Jahrtausend. Anlässlich der Erscheinung von SKA Band 5'', Rudolf Steiner Ausgaben, Bad Liebenzell 2013 [https://www.rudolfsteinerausgaben.com/product_info.php?info=p393865178_geisteswissenschaft-im-3--jahrtausend.html] (Neuauflage unter dem Titel: ''Der Intellektualismus und die Anthroposophie. Eine Einführung in die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners'', Rudolf Steiner Ausgaben, Bad Liebenzell, 4. erweiterte Auflage 2014)
* Rudolf Steiner: ''Mein Lebensgang'', [[GA 28]] (2000), ISBN 3-7274-0280-6 {{Schriften|028}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.steinerkritischeausgabe.com www.steinerkritischeausgabe.com] - Leseproben, Besprechungen, Polemiken und Steineriana - Christian Clement
* [https://byu.academia.edu/ChristianClement Christian Clement] - [https://www.academia.edu/ www.academia.edu]
* [https://www.facebook.com/steinerkritischeausgabe.ska Rudolf Steiner: Schriften - Kritische Ausgabe. SKA] - Seite zur SKA auf [https://www.facebook.com Facebook]
* [http://anthroposophie.byu.edu/edition/faltblatt_steiner.pdf Rudolf Steiner: Ausgewähle Schriften, Kritische Ausgabe (SKA)] - herausgegeben von [[Christian Clement]] im [http://www.frommann-holzboog.de/site/suche/gesamtwerk.php?wid=127000000 frommann-holzboog] Verlag
* [http://anthroposophie.byu.edu/edition.html Rudolf Steiner. Schriften. Kritische Ausgabe (SKA)].
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_05d5b4089dfa4c358e38cc2454f4e2b3.pdf Ein neuer Maßstab für die Edition von Rudolf Steiners Schriften] - [[Rudolf Steiner Verlag]]
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_ddf76ed2315d4afdb15b98263e374089.pdf Stellungnahme zur Verlagskooperation] - 3. April 2014
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_343c98df5c404e318c585bdae1676d9c.pdf Die bewusstseinsphilosophische Grundlegung der Anthroposophie: Rudolf Steiners Schriften zur «Mystik» und zum «Christentum» in textkritischer Beleuchtung] - Christian Clement
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_0c141087c84a49e481e6e161e4f49cef.pdf Rudolf Steiner und sein romantischer Doppelgänger - Zum Einfluss Schellings auf die beiden theoretischen Grundlegungen der Anthroposophie] - Christian Clement
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_e4cb61e704e045ee9137967cd9d74adf.pdf Den Zugang zu Steiner versachlichen] - Andreas Resch - Grenzgebiete der Wissenschaft  62 (12-2013) Nr. 4, S. 369-371
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_18ed87a825424b4b8af07336efa50c64.pdf Ein den gegenwärtigen Anforderungen der Wissenschaft entsprechender Umgang mit Steiner] - Johannes Kiersch - Das Goetheanum  41 (10/2013) S. 8-9.
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_0b87febfc69440859dde4a52874a2839.pdf Kritische Ausgabe von Werken Rudolf Steiners] - Buchbesprechung zur SKA 5 von Günther Röschert - Anthroposophie (Ostern 2014), 91-97.
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_69c2b589a0664faaa12f653a77a4ae88.pdf Eine zuverlässige Forschungsgrundlage] - David Marc Hoffmann - Die Drei, (10-13), S. 73-77.
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_0060fbc86b4a44f3bfc6d3b93c0947bf.pdf Die Schriften in ihrer Entwicklung] - David Marc Hoffmann und Wolfgang Held im Gespräch über die SKA - Das Goetheanum 28 (07/2013)
* [http://www.info3-magazin.de/mystik-als-umstuelpung-der-philosophie/  Mystik als Umstülpung der Philosophie] - Jens Heisterkamp - INFO 3 (Oktober 2013), S. 59-62
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_7f25742f2c834d83851ba62f1ec9f761.pdf Ein Schritt zu mehr wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Anthroposophie] - Jens Heisterkamp - Nachrichtenblatt (10/2013) 2 f.
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_3c13f51ffe7742559058c44ef31ff132.pdf Ein „Immunsystem“ gerät ins Schwitzen] - Jens Heisterkamp - Info3 Online, 12.2.2013
* [http://www.info3-magazin.de/steiner-neu-lesen-fachverlag-plant-werkausgabe/ Steiner neu lesen - Fachverlag plant Werkausgabe] - Interview mit ''Christian Clement'' in [[info 3]].
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_c485b5e9ff4b4a35bfa2c5bef3e41056.pdf Dynamit, das dogmatische Bastionen sprengt] - [[Lorenzo Ravagli]] – Erziehungskunst (Webseite) November 2013
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_31aae5c738654235a03565f0c987d7bb.pdf Wie fotografiert man den Allgeist?] - Thomas Steinfeld (''Süddeutsche Zeitung'', 10.1.2014)
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_725d1dc3901b4384ae091aa809c3dedf.pdf Historisch-Kritische Ausgabe erstmals erschienen] - Ansgar Martins - NNA (German Edition), Oktober 2013
* [https://waldorfblog.wordpress.com/2013/09/08/ska-5/ Die Mystik im Aufgang: Christian Clement liest Steiners esoterische Konversionsbiographie neu] - [https://waldorfblog.wordpress.com/ waldorfblog]
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_51953575b5004385a91a5d6b1cc2756a.pdf Die Mystik kam vor der Misteltherapie] - Philip Kovce - Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.4.2014
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_2b772238ab474c878e9cd52f02622a7c.pdf Welten, die sie trennen!] - Rezension des ersten Bandes der kritischen Ausgabe von Steiners Schriften - Hartmut Traub - Vortrag an der Alanus-Hochschule in Alfter, 25.5.2014
 
;Kritik
 
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_1e5db3fb27c44105a941bfc8261f5458.pdf Zur Auseinandersetzung um die kritische Steiner-Ausgabe von Christian Clement] - Stephan Stockmar in ''die Drei'' 12/2013
* [http://www.perseus.ch/archive/3892 Zu Christian Clements Kritischer Ausgabe der Werke Rudolf Steiners] - [[Thomas Meyer]]
* [http://www.perseus.ch/archive/4199 Rudolf Steiner und sein neuer Prophet – und wichtigere Dinge…] - Thomas Meyer
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_a783fced784e47e08d5e46469cb0d48d.pdf Das Werk Rudolf Steiners am Scheideweg] - Thomas Meyer - Der Europäer, Jg. 18, Nr. 4 (Feb. 2014), 3 f.
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_0f9c9e8e8ad34b6b869a99c2bebda8bf.pdf "Sapere Aude!"] - Zu Thomas Meyers Angriffen auf den Herausgeber der Kritischen Ausgabe von Schriften Rudolf Steiners. Erwiderung von Christian Clement
* [http://www.ignisverlag.com/Artikel%20Clement%20I.pdf Ist die soeben erschienene kritische Rudolf Steiner Ausgabe wirklich wissenschaftlich?] - Irene Diet
* [http://www.ignisverlag.com/Artikel%20Clement%20II.pdf Christian Clement und das Werk Rudolf Steiners: Wo ist der Zusammenhang?] - Irene Diet
* [http://www.ignisverlag.com/aktuelles.html Aktuelles] - eine Übersicht über zustimmende und kritische Stimmen, zusammengestellt von Irene Diet
* [http://www.lochmann-verlag.com/umwaelzungen_nlv_no_94.pdf „Umwälzungen“ in der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung?] - in ''Symptomatologische Illustrationen'', XVI. Jahrgang, Nummer 94 – August/September 2013, [http://www.lochmann‐verlag.com Lochmann Verlag]
* [http://www.lochmann-verlag.com/nr._95_nachlassverein_und_mormonen.pdf Weiteres zur Kooperation des NLV mit den Mormonen] - in ''Symptomatologische Illustrationen'', XVI. Jahrgang, Nummer 95 – Oktober/November 2013, [http://www.lochmann‐verlag.com Lochmann Verlag]
* [http://www.ignisverlag.com/off_brief_clement_an_th.meyer_&_w.lochmann.pdf Ein öffentlicher Brief von Christian Clement an Thomas Meyer und Willy Lochmann.]
* [http://www.ignisverlag.com/savoldelli_pflichtenkreis.pdf Was alles zum Pflichtenkreis eines „wissenschaftlichen“ Erforschers der Schriften Rudolf Steiners gehört] - R. A. Savoldelli, FR-Biederthal
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_59024be95dd24b0181b307e4ce7a1cf6.pdf Zur Leseprobe von Clements SKA Nr. 7 und der Verlagsankündigung] - Wilfried Hammacher
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_ab2db6e1f8174c5c9c04be25ffcd78fb.pdf Beim Lesen der SKA] - Wilfried Hammacher ''Über die von Christian Clement herausgegebene Kritische Ausgabe der Werke Rudolf Steiners (SKA), erschienen im frommann-holzboog Verlag und im Rudolf Steiner Verlag'' - Der Europäer, Jg. 18, Nr. 4 (Feb. 2014), 5-8.
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_d29ae17204294dd88097484f3fe56788.pdf Keine «Nobilitierung» der Schriften Steiners durch die SKA von Christian Clement] - Ein offener Brief von Wilfried Hammacher an die Rudolf Steiner Nachlassverwaltung - Der Europäer, Jg. 18, Nr. 6/7 (April/Mai 2014), 39 f.
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_d34c3ce33ffe405bb9b558dfa79c33fa.pdf Zu Wilfried Hammachers Brief an den frommann-holzboog Verlag] - Friedrich Greub
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_d11c8b9f65964ac5b950a08f937648bb.pdf Archiati, Geisteswissenschaft im 3. Jahrtausend] - Friedrich Greub
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_ba8c6d085b794f71abd594e79accc3e2.pdf Ins eigene Bein geschossen] - Zu Wilfried Hammachers neuesten Vorwürfen gegen den Herausgeber der SKA - Christian Clement, Juni 2014
* [http://www.perseus.ch/wp-content/uploads/2014/01/Sandhaus_SKA.pdf Die kuriose Freude über das Projekt "Kritische Steiner Ausgabe" von C. Clement] - Der Europäer Jg. 18 Nr. 4 (Feb. 2014), 31-37.
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_25360e85991a44c4b5679cb305dd2e33.pdf Zur "kritischen Steiner-Ausgabe" (SKA)] - Intensive Einblicke in ein kritisches Projekt - Holger Niederhausen
* [http://media.wix.com/ugd/b7aa4c_cc86b8ecc0ff4578accccd4ccc3a0760.pdf Zeitenwende - Auftakt einer kritischen Rudolf-Steiner-Ausgabe] - [[Helmut Zander]] - Neue Züricher Zeitung, 25.11.2013
* [http://ftp.rudolf-steiner.org/ftp/anthroposophie/Michael_Heinen-Anders/Verintellektualisierung%20der%20Anthroposophie.pdf "Verintellektualisierung der Anthroposophie - Ein Buchhinweis", Artikel von Michael Heinen-Anders, 28.11.2014]
 
[[Kategorie:Rudolf Steiner]]

Version vom 29. November 2014, 11:01 Uhr

Die Kritische Ausgabe ausgewählter Schriften Rudolf Steiners (SKA) erscheint derzeit im im frommann-holzboog Verlag und wird von Christian Clement herausgegeben und kommentiert. Der Vertrieb erfolgt in Kooperation mit dem Rudolf Steiner Verlag. Die SKA bietet erstmals eine textkritische Ausgabe, die den Werdeprozess der grundlegenden Schriften Steiners in ihrer Textentwicklung durch die verschiedenen im Druck erschienenen Neubearbeitungen hindurch verfolgt und damit die Basis für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Anthroposophie schafft und das Fundament für eine künftige umfassende historisch-kritische Ausgabe bilden kann, die auch alle Notizen und unveröffentlichten Entwürfe mit umfasst. Die kritische Ausgabe ist auf insgesamt 8 Bände angelegt, von denen bis jetzt Band 5: Schriften über Mystik, Mysterienwesen und Religionsgeschichte (2013) erschienen ist.

Das «genetisch-morphologische» Editionskonzept der SKA

Rudolf Steiner hatte selbst einen textkritischen Vergleich der aufeinanderfolgenden Auflagen seiner Schriften angeregt, wodurch sein beständiges Ringen um eine klar verständliche und auch anerkannten äußeren wissenschaftlichen Anforderungen genügende Darstellung geistiger Erkenntnisse deutlich werden könne. So schreibt er etwa bezüglich der Ausführungen über die «wiederholten Erdenleben» in seiner «Theosophie»:

„Und wer sich die Mühe nehmen wollte, nachzusehen, wie ich in aufeinanderfolgenden Auflagen meiner «Theosophie» das Kapitel über die wiederholten Erdenleben immer wieder umgearbeitet habe, gerade um dessen Wahrheiten an die Ideen heranzuführen, die von der Beobachtung in der Sinneswelt genommen sind, der wird finden, wie ich bemüht war, der anerkannten Wissenschaftsmethode gerecht zu werden.“

Rudolf Steiner: Mein Lebensgang (Lit.: GA 028, S. 434)

Christian Clement hat sich als Herausgeber dieser Mühe unterzogen. In der Einleitung und in den Kommentaren der textkritischen Ausgabe versucht er dem Werden und der Wandlung von Steiners Werk durch die von ihm so genannte «genetisch-morphologische» Methode gerecht zu werden. Er wirft dadurch zugleich ein erhellendes Licht auf die ungebrochene Kontinuität in der Entwicklung von Steiners Denken und dessen organischem Zusammenhang mit der abendländischen Geistesgeschichte.

„«Genetisch» ist unsere Herangehensweise, weil sie die steinerschen Denkformen in ihrem Werden betrachtet, von jenen Texten, die Steiner anregten, zur Erstausgabe, durch die verschiedenen Neuauflagen und unterschiedlichen Werkstufen bis hin zur Rezeptionsgeschichte. «Morphologisch» ist sie, insofern die einzelnen Gedankengestaltungen wie auch das Gesamtwerk in besonderer Weise unter dem Gesichtspunkt der gedanklichen Formbildung und -Verwandlung betrachtet werden. Der Herausgeber bemüht sich generell, sowenig wie möglich deutend und bewertend einzugreifen und sieht seine zentrale Funktion darin, Quellen und Materialien bereitzustellen und auf Bezüge und Reibungen zwischen einzelnen Aussagen hinzuweisen, welche Licht auf Werden und Wesen der steinersehen Gedankenformen werfen können. Stets ist das Augenmerk darauf gerichtet, die verschiedenen Inhalte einer Schrift in den Kontext der Gesamtschrift zu stellen, die Schriften selbst in den Kontext ihrer Textentwicklung, die Textentwicklung der Einzelschrift in den Kontext der Genese des Gesamtwerks und dieses in den Zusammenhang der allgemeinen abendländischen Geistesgeschichte. Ähnlichkeiten und Bezüge, aber auch Wandlungen, Reibungen und Widersprüche werden nicht bewertet, sondern lediglich konstatiert und von verschiedenen Seiten beleuchtet, um die Deutung und Bewertung dem Leser zu überlassen. Nur da greift der Herausgeber selbst interpretierend ein, wo er selbst Bezüge, Spannungen oder Eigentümlichkeiten bemerkt, die dem mit dem Gesamtwerk weniger vertrauten Leser vielleicht nicht auf den ersten Blick ins Auge springen bzw. in der bisherigen Forschung weniger gesehen worden sind.“

Christian Clement: Die bewusstseinsphilosophische Grundlegung der Anthroposophie: Rudolf Steiners Schriften zur «Mystik» und zum «Christentum» in textkritischer Beleuchtung

Die "Kritische Ausgabe" im Überblick

BAND 1 - Schriften zur Goethe-Deutung
Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften (1884–1897),
Grundlinien einer Erkenntnistheorie der goetheschen Weltanschauung (1886).
ISBN 978 3 7728 2631 3.
BAND 2 - Philosophische Schriften
Wahrheit und Wissenschaft (1892), Die Philosophie der Freiheit (1894).
ISBN 978 3 7728 2632 0.
BAND 3 - Intellektuelle Biographien
Friedrich Nietzsche (1895), Goethes Weltanschauung (1897).
ISBN 978 3 7728 2633 7.
BAND 4 - Schriften zur Geschichte der Philosophie
Welt- und Lebensanschauungen im 19. Jahrhundert (1900/01),
Die Rätsel der Philosophie (1914).
ISBN 978 3 7728 2634 4.
BAND 5 - Schriften über Mystik, Mysterienwesen und Religionsgeschichte
Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens (1901),
Das Christentum als mystische Tatsache (1902).
ISBN 978 3 7728 2635 1. Leseprobe Steiners mystisches Grundpostulat und der Gott der Religionen - Auszug aus der Einleitung zu Band 5, in: INFO 3 (Oktober 2013) S. 58-60
www.libreka.de/9783772826351 Vorwort und Einleitung zu SKA 5 online bei libreka!
BAND 6 - Schriften zur Anthropologie
Theosophie (1904), Anthroposophie. Ein Fragment (1910).
ISBN 978 3 7728 2636 8.
BAND 7 - Schriften zur Erkenntnisschulung
Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten (1904–1905),
Die Stufen der höheren Erkenntnis (1905–1908).
ISBN 978 3 7728 2637 5. Schulungsweg und Psychotherapie - Grundzüge einer anthroposophisch orientierten Psychologie - Vorabdruck eines Auszugs aus der Einleitung zu SKA 7, in: INFO 3 (Juni 2014) S. 38-41
BAND 8 - Schriften zur Anthropogenese und Kosmogenese
Aus der Akasha-Chronik (1904–1908), Die Geheimwissenschaft im Umriss (1910).
ISBN 978 3 7728 2638 2.

Zustimmung und Kritik

Die kritische Ausgabe hat mittlerweile viel Zustimmung, aber auch leidenschaftliche Kritik hervorgerufen.

„Das Erscheinen einer ersten kritischen Ausgabe von Werken Rudolf Steiners in einem nicht anthroposophisch orientierten, bekannten Wissenschaftsverlag und die Vielfalt der Reaktionen darauf in der anthroposophischen Gesprächslandschaft beleuchten symptomatisch, wie gegenwärtig eine neue Phase des Umgangs mit Leben und Werk des Begründers der Anthroposophie in Gang kommt.“

Johannes Kiersch: Das Goetheanum Nr. 41 - 12. Oktober 2013

„Clement mag mit seinen Deutungen und Ansätzen für gewisse Interpreten bisweilen am Ziel vorbei oder über das Ziel hinausschießen, aber seine Herangehensweise ist offen und undogmatisch und – was viel wichtiger ist – seine editionsphilologische Dokumentation der Werkentwicklung ist eine zuverlässige zukünftige Forschungsgrundlage.“

David Marc Hoffmann: Eine zuverlässige Forschungsgrundlage in die Drei 10/2013

„Mit der neuen „SKA“, der ersten wissenschaftlichen Gesamtausgabe Steiners, wird sein Werk künftig stärker Zutritt auch in die akademische Welt erhalten – verlegt im gleichen Haus, das auch Ausgaben von Böhme, Kant, Fichte, Schelling, Hegel und anderen herausgibt. Wer immer den jetzt erschienenen ersten Band künftig in Universitätsbibliotheken oder in Forschungszusammenhängen in die Hand nimmt, wird darin nicht nur eine akribisch recherchierte, sondern auch eine äußerst verständnisvoll geschriebene Einführung in die Anthroposophie vorfinden. Ein Glücksfall.“

Jens Heisterkamp: info 3 August 2013

„Dass die Publikation der »Kritischen Ausgabe« in den Reihen derer, die sich als die legitimen Erben des esoterischen Charismas betrachten, für hysterische Reaktionen sorgt, war zu erwarten. Denn sie haben einen nicht geringen Teil ihres Sendungsbewusstseins aus dem Anspruch geschöpft, das Deutungsmonopol über die »Geisteswissenschaft« zu besitzen. Indem die Akademie ihnen dieses Monopol entwindet, stellt sie zugleich ihre bisherige soziale Funktion in Frage. Rudolf Steiners Werk ist noch heute Dynamit. Es vermag jegliche Art von dogmatischen Bastionen zu sprengen, hüben wie drüben.“

Lorenzo Ravagli: Dynamit, das dogmatische Bastionen sprengt, November 2013

„Der Herausgeber ist im hiesigen akademischen Betrieb indessen so gut wie unbekannt. Er heißt Christian Clement, war einmal Lehrer an einer Waldorfschule in Würzburg und arbeitet heute als Assistenzprofessor für Germanistik an der Brigham Young University in Utah, einer konfessionellen Einrichtung, die der Kirche der Mormonen gehört. Ein Außenseiter also hat die Aufgabe übernommen, die Schriften einer der bekanntesten Figuren der deutschsprachigen Kultur im frühen zwanzigsten Jahrhundert zu edieren. Das spricht nicht gegen ihn, sondern gegen eine Wissenschaft, die meint, sich ihre Gegenstände weniger nach Sachlage denn nach Interesse oder Sympathie aussuchen zu dürfen.“

Thomas Steinfeld: Wie fotografiert man den Allgeist? in Süddeutsche Zeitung, 10.1.2014

Einige Kritiker sind dennoch der Meinung, dass die Kommentare des Herausgebers den Intentionen und dem Wesen von Steiners Werk nicht gerecht werden. So schreibt etwa Thomas Meyer:

„Clement vertritt gegenüber den von ihm bisher herausgegebenen Schriften Rudolf Steiners (Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung und Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums) zwei Hauptthesen, die sich ebenso durch seine Einleitung, wie auch durch sämtliche Stellenkommentare gleich einer Konstante hindurch ziehen:

Zum ersten meint er nachweisen zu können, dass und wie Rudolf Steiner plagiierend und von anderen Autoren abschreibend seine beiden Bücher verfasst hat, und zum zweiten behauptet er, dass dieser im Grunde nicht die von ihm angegebenen Mystiker oder Philosophen behandelt habe, sondern sie lediglich dazu benutzte, um seine eigene «philosophische» Position darzustellen, die er allerdings auch zum großen Teil von anderen übernommen habe.

Damit zeichnet Clement das Bild eines Rudolf Steiner, der, um seine eigenen Ideen «an den Mann zu bringen» – deren Originalität allerdings fraglich sei – auf die damals gängige Literatur und Philosophie zurückgreift und aus dieser abschreibt. Stärker kann Rudolf Steiner und sein Werk nicht in Frage gestellt werden.“

Thomas Meyer: Der Europäer Jg. 18 / Nr. 1 / November 2013

„Doch was tun die meisten Mitglieder der AAG und viele Freunde der Anthroposophie heute? Sie lassen es zu, «dass Rudolf Steiner angegriffen wird, ohne es zu merken», um Marie Steiners Wort situationsgemäß abzuwandeln. Sie schlagen sogar Purzelbäume vor Begeisterung, fabulieren von «Nobilitierung» von Steiners Werk und dergleichen – offenbar in maßloser Eitelkeit darüber dankbar, dass die große Welt der «Wissenschaft» ihre bislang kleine Außenseiterwelt endlich einmal ernst zu nehmen scheint.“

Thomas Meyer: Der Europäer Jg. 18 / Nr. 4 / Februar 2014

In den vom Lochmann Verlag herausgegebenen Symptomatologische Illustrationen heißt es:

„Clements Haltung gegenüber der Anthroposophie ist vergleichbar derjenigen von Helmut Zanders, auch wenn uns das Herr Hoffmann ausreden will. Beide stehen auf dem Standpunkt, dass Rudolf Steiner lediglich alte geheime Traditionen erforscht hat und nun neu aufleben lässt, „übersinnliche Forschung“ lediglich „eine Theorie“ sei.“

Willy Lochmann: Symptomatologische Illustrationen XVI. Jahrgang, Nummer 94 – August/September 2013

Kritisch äußert sich auch Pietro Archiati:

„Wissenschaftlich wäre es, wenn Clement seine stillschweigende Grundannahme thematisiert hätte – die Annahme, dass die ihm bekannte Erkenntnisart die einzig mögliche ist, dass es eine objektiv-wissenschaftliche Erkenntnis des Geistigen durch Weiterentwicklung des Denkens, wie sie Steiner für sich in Anspruch nimmt, nicht geben kann –, und dann versucht hätte, Steiners Anspruch auf Geisteswissenschaft als auf einem Irrtum oder einer Selbsttäuschung beruhend zu widerlegen. Unwissenschaftlich ist es aber, sich die eigene Grundannahme nicht zum Bewusstsein zu bringen, sie stillschweigend als unumstößliches Dogma gelten zu lassen und Steiners Geisteswissenschaft zu verkennen, indem man sie als Ergebnis der üblichen Vorstellungs- und Theoriebildung darstellt. Und wissenschaftsfeindlich ist: Das eigene Dogma als Machtspruch walten zu lassen, der jeden der Unwissenschaftlichkeit zeiht und wirkungsvoll ausgrenzt, der sich wie Steiner nicht fügt. So kann man mit akademischer Vollmacht versuchen, das Entstehen einer wissenschaftlichen Erkenntnis des Geistigen in der Menschheit zu verhindern.“

Pietro Archiati: Geisteswissenschaft im 3. Jahrtausend

Anderseits gibt es auch Stimmen, die Clements Editionskonzept als zu einseitig von der anthroposophischen Denkweise geprägt sehen.

„Schliesslich: Wie «anthroposophisch» ist Clements Einleitung? Der Herausgeber folgt nicht nur Steiners autobiografischer Leseanweisung, wonach die Theosophie eine bloss «gewisse äusserliche Verbindung» in seinem Leben gewesen sei, sondern auch Steinerschen Denkformen, die sich in typisch anthroposophischen Begriffen niederschlagen: etwa wenn er Steiners Texte mit Konzepten von «Mysterienweisheit» und «Erkenntniserlebnissen» deutet oder von der «bewusstseinsevolutiven Urgestalt» oder vom «sich darlebenden Wesenhaften» spricht. Natürlich ist es legitim, Steiner auch mit anthroposophischen Konzepten zu deuten – aber würde eine Aussenperspektive nicht doch helfen, Steiner besser in seinen geistesgeschichtlichen Kontexten zu begreifen? Dass Frommann-Holzboog die Plattform für eine sichtlich anthroposophisch eingefärbte Deutung der präsentierten Schriften bereitstellt, zeugt jedenfalls von beträchtlicher verlegerischer Liberalität.
All das schmälert die editorische Leistung nicht. Und auch die Einleitung hilft, trotz ihren weltanschaulichen Prämissen, Steiners Mystik-Schriften besser zu verstehen. Sie wirft allerdings, wie angedeutet, die Frage auf, ob die komplexen historischen Kontexte von Steiners Werken sich durch eine Kooperation mit der inzwischen ausgesprochen dichten wissenschaftlichen Forschung zur Religions- und Weltanschauungsgeschichte der Jahrzehnte um 1900 nicht besser erschliessen lassen.“

Helmut Zander: Zeitenwende - Auftakt einer kritischen Rudolf-Steiner-Ausgabe in NZZ, 26.11.2013

„... auch an problematischen Stellen ist, ganz anders als bei Zander, keine Absicht zu verspüren, Steiner in eine bestimmte Ecke zu stellen oder ihn gar zu disqualiizieren. Sein Ansatz ist vielmehr ein phänomenologischer. Er schreibt nicht als Anthroposoph, doch wird sein Anliegen, Steiner zu verstehen deutlich. Insofern laufen meines Erachtens auch die Vorwürfe seiner Kritiker ins Leere.“

Stephan Stockmar: Zur Auseinandersetzung um die kritische Steiner-Ausgabe von Christian Clement in die Drei 12/2013

Siehe auch

Literatur

  • Pietro Archiati: Geisteswissenschaft im 3. Jahrtausend. Anlässlich der Erscheinung von SKA Band 5, Rudolf Steiner Ausgaben, Bad Liebenzell 2013 [1] (Neuauflage unter dem Titel: Der Intellektualismus und die Anthroposophie. Eine Einführung in die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners, Rudolf Steiner Ausgaben, Bad Liebenzell, 4. erweiterte Auflage 2014)
  • Rudolf Steiner: Mein Lebensgang, GA 28 (2000), ISBN 3-7274-0280-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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Kritik