Autopoiesis

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Als Autopoiesis (griech., aus αὐτός „selbst“ und ποιέω „schaffen, bauen“) hat der chilenische Neurobiologe Humberto Maturana den Prozess der Selbsterschaffung, Selbsterhaltung und Selbstreproduktion bezeichnet, wie er für lebende Systeme typisch ist. Die Struktur autopoetischer Systeme ist im wesentlichen nicht von außen her bestimmt, sondern ein Ergebnis ihrer eigenen inneren Organisation. Sie sind in diesem Sinn selbstbezüglich, also rekursiv organisiert. Vom Toten unterscheiden sich autopoetische Systeme dadurch, "dass das Produkt ihrer Organisation sie selbst sind, das heißt, es gibt keine Trennung zwischen Erzeuger und Erzeugnis. Das Sein und das Tun einer autopoietischen Einheit sind untrennbar, und dies bildet ihre spezifische Art von Organisation." [1]

Der spätere Systembegriff Niklas Luhmanns ab seinem Werk Soziale Systeme (1984) basiert auf diesen Auffassungen von Maturana und Varela (vgl. Autopoiesis#Der Autopoiesisbegriff in der Soziologie (Niklas Luhmann)).

Siehe auch

Weblinks

Autopoiesis - Artikel in der deutschen Wikipedia

  1. Maturana, H. R. / Varela, F. J.: Der Baum der Erkenntnis (Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens), Goldmann Taschenbuch, Bern München 1987, S 56