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[[Datei:Gotthold Ephraim Lessing.PNG|miniatur|left|Gotthold Ephraim Lessing, Gemälde von [[wikipedia:Anna Rosina de Gasc|Anna Rosina de Gasc]] (Lisiewska), 1767/1768, Gleimhaus Halberstadt]]
'''Heinz Eckhoff''', geboren 1920 in Dortmund. Ausbildung und Tätigkeit als Industriekaufmann in Bochum. Nach dem Krieg lebensentscheidende Begegnung mit der [[Anthroposophie]]. Studium am Priesterseminar der Christengemeinschaft und Besuch des Lehrerseminars in Stuttgart. Zehn Jahre Lehrer für allgemeinbildende Fächer in der Lehrlingsbildung (Voith, Heidenheim), anschließend 13 Jahre Oberstufenlehrer an der Freien Waldorfschule in Heidenheim. Ab 1980 freie Seminar- und Vortragstätigkeit. Leitung eines Zweiges der anthroposophischen Gesellschaft, dort betraut mit den Aufgaben eines [[Lektor]]s der Freien Hochschule ([[Goetheanum]]). 1999 Austritt aus der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft.


'''Gotthold Ephraim Lessing''' (* 22. Januar 1729 in Kamenz, [[wikipedia:Oberlausitz|Markgraftum Oberlausitz]]; † 15. Februar 1781 in Braunschweig) war ein bedeutender Dichter der deutschen [[Aufklärung]]. Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften, die vor allem dem [[Toleranz]]gedanken verpflichtet sind, hat dieser [[Vordenker der Aufklärung|Aufklärer]] der weiteren Entwicklung des [[Theater]]s einen wesentlichen Weg gewiesen und die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig beeinflusst. Lessing ist der erste deutsche Dramatiker, dessen Werk bis heute ununterbrochen in den Theatern aufgeführt wird.
== Werke (Auswahl) ==


=== Der Kritiker und Aufklärer ===
* (als Herausgeber): ''Europa und sein Genius. Die Volksseelenkunde der Anthroposophie. Ein Beitrag zu einem schöpferischen Frieden'', Fischer TB Vlg., Frankfurt a.M. 1986
In seinen religionsphilosophischen Schriften argumentierte Lessing gegen den Glauben an die Offenbarung und gegen das Festhalten an den „Buchstaben“ der Bibel durch die herrschende Lehrmeinung. Dem gegenüber vertraute er auf ein „Christentum der Vernunft“, das sich am Geist der Religion orientierte. Er glaubte, dass die menschliche [[Vernunft]], angestoßen durch Kritik und Widerspruch, sich auch ohne die Hilfe einer göttlichen Offenbarung entwickeln werde. Um eine öffentliche Diskussion gegen die orthodoxe „Buchstabenhörigkeit“ anzuregen, veröffentlichte er in den Jahren 1774 bis 1778 sieben ''Fragmente eines Ungenannten'', die zum so genannten [[wikipedia:Fragementenstreit|Fragmentenstreit]] führten. Sein Hauptgegner in diesem Streit war der Hamburger Hauptpastor [[wikipedia:Johann Melchior Goeze|Johann Melchior Goeze]], gegen den Lessing unter anderem als ''[[wikipedia:Anti-Goeze|Anti-Goeze]]'' benannte Schriften von [[wikipedia:Hermann Samuel Reimarus|Hermann Samuel Reimarus]] herausgab.
* ''Rudolf Steiners Aufgabe unter den grossen Eingeweihten''. Gedanken zur Bodhisattva-Frage, J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1997
* ''Schicksal der Menschheit an der Schwelle'', J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1998


Außerdem trat er in den zahlreichen Auseinandersetzungen mit den Vertretern der herrschenden Lehrmeinung (z.B. im ''Anti-Goeze'') für Toleranz gegenüber den anderen Weltreligionen ein. Diese Haltung setzte er auch dramatisch um in dem Drama ''Nathan der Weise'', als ihm weitere theoretische Veröffentlichungen verboten wurden. In der Schrift ''[[Die Erziehung des Menschengeschlechts]]'' legte er seine Position zusammenhängend dar.
[[Kategorie:Anthroposoph]][[Kategorie:Autor]][[Kategorie:Mann]]
 
=== Religionskritik ===
[[Datei:Gotthold Ephraim Lessing.jpg|thumb|upright|Gotthold Ephraim Lessing]]
[[Gotthold Ephraim Lessing|Lessing]] (1729–1781) betrachtet Religion in Gestalt von [[Judentum]], [[Christentum]] und [[Islam]] einerseits als historischen Ursprung, andererseits als zu überwindende Vorstufe einer selbständigen [[Vernunftreligion]]. Dazu veröffentlichte er 1777 auch die ''Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes'' von [[Hermann Samuel Reimarus]] (1699–1768) als ''Fragmente eines Ungenannten''.
 
Der Orientalist Reimarus hatte das Christentum zu Lebzeiten zwar als Vernunftreligion gegen die radikaleren französischen Aufklärer verteidigt, in dieser posthum veröffentlichten Spätschrift aber begonnen, mithilfe der [[Kontroversen um die Bibel|Bibelkritik]] christliche Theologie und Dogmen als Priesterbetrug zur Unterdrückung des armen Volkes zu bekämpfen. Er griff darin vor allem den Glauben an die [[Wunder Jesu]], die [[Auferstehung Jesu Christi]] und die damals auch von Protestanten dogmatisierte Lehre der [[Verbalinspiration]] als frommen Betrug der [[Apostel]] an.
 
Obwohl Lessing selbst keine prinzipiell christentumsfeindliche Haltung vertrat, löste seine Veröffentlichung den jahrelangen [[Fragmentenstreit]] mit Vertretern der [[Lutherische Orthodoxie|Lutherischen Orthodoxie]] aus, in dessen Verlauf Lessing ein Publikationsverbot erhielt. Er verfasste daraufhin 1779 das Drama [[Nathan der Weise]], in dem er [[Toleranz]] und gegenseitige Achtung von den drei monotheistischen Religionen fordert und seinem Freund, dem jüdischen Religionsphilosophen [[Moses Mendelssohn]], ein Denkmal setzte. Nach der [[Ringparabel]] ist von Menschen nicht zu entscheiden, wer Gott in der besten Form verehrt.
 
Andererseits fordert Lessing die Aufklärung des in Religionssystemen gefesselten Kinderglaubens zu Gunsten eines zukünftigen sittlichen Humanismus ohne spezifisch biblische Gottesoffenbarung („[[Die Erziehung des Menschengeschlechts]]“ 1780).
.<ref>Siehe auch Artikel [[wikipedia:Religionskritik#Gotthold Ephraim Lessing|Religionskritik]]</ref>
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
{{wikipedia}}
 
{{DEFAULTSORT:Lessing, Gotthold Ephraim}}
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Philosoph (18. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Aufklärer]]
[[Kategorie:Dichter]]
[[Kategorie:Dramatiker]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1729]]
[[Kategorie:Gestorben 1781]]
[[Kategorie:Mann]]

Version vom 30. September 2017, 23:30 Uhr

Heinz Eckhoff, geboren 1920 in Dortmund. Ausbildung und Tätigkeit als Industriekaufmann in Bochum. Nach dem Krieg lebensentscheidende Begegnung mit der Anthroposophie. Studium am Priesterseminar der Christengemeinschaft und Besuch des Lehrerseminars in Stuttgart. Zehn Jahre Lehrer für allgemeinbildende Fächer in der Lehrlingsbildung (Voith, Heidenheim), anschließend 13 Jahre Oberstufenlehrer an der Freien Waldorfschule in Heidenheim. Ab 1980 freie Seminar- und Vortragstätigkeit. Leitung eines Zweiges der anthroposophischen Gesellschaft, dort betraut mit den Aufgaben eines Lektors der Freien Hochschule (Goetheanum). 1999 Austritt aus der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft.

Werke (Auswahl)

  • (als Herausgeber): Europa und sein Genius. Die Volksseelenkunde der Anthroposophie. Ein Beitrag zu einem schöpferischen Frieden, Fischer TB Vlg., Frankfurt a.M. 1986
  • Rudolf Steiners Aufgabe unter den grossen Eingeweihten. Gedanken zur Bodhisattva-Frage, J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1997
  • Schicksal der Menschheit an der Schwelle, J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1998