Elektrokrampftherapie und Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Elektrokonvulsionstherapie''' oder '''Elektrokrampftherapie''' ('''EKT''', für beide) dient der Behandlung besonders schwer therapierbarer [[Depression]]en und [[Katatonie|katatoner Zustände]] bei [[Schizophrenie]]. Mit wenige Sekunden andauernden Stromimpulsen unter [[Narkose]] mit [[Muskelrelaxation]] wird eine kurzzeitige [[neuron]]ale Übererregung im Gehirn ausgelöst, die für den Patienten nicht spürbar ist. Das Einsetzen der konvulsiven Wirkung kann durch Abbinden eines Arms, wodurch das Muskelrelaxans nicht über die Blutbahn in Arm und Hand gelangt, und Beobachten von Muskelkrämpfen der Hand klinisch beurteilt werden.<ref>Ursula Köberle, Tom Bschor: ''Der Stellenwert der Elektrokrampftherapie – heute.'' 2010, S. 78.</ref> Die [[Elektroenzephalografie|elektroenzephalografisch (EEG)]] beobachtbare Übererregung sollte etwa 30 Sekunden andauern, um therapeutisch wirksam zu sein. Während der Narkose wird der Patient [[Anästhesie|anästhesiologisch]] überwacht und mit Sauerstoff [[Beatmung|beatmet]]. Üblich sind 8 bis 12 Behandlungen mit einem jeweiligen Abstand von zwei bis drei Tagen.<ref name="bakekt">Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer: [https://www.aerzteblatt.de/pdf/PP/2/3/s141.pdf ''Elektrokrampftherapie – Stellungnahme zur Elektrokrampftherapie (EKT) als psychiatrische Behandlungsmaßnahme.''] In: Deutsches Ärzteblatt, Heft 3, März 2003 (PDF).</ref>
Die '''Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP)''' (auch '''CLP-Verordnung''') ist eine EU-Chemikalienverordnung, die am 20. Januar 2009 in Kraft trat. CLP steht für ''<u>C</u>lassification, <u>L</u>abelling and <u>P</u>ackaging'', also für die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von [[Chemischer Stoff#Definitionen des Gesetzgebers|Stoffen]] und [[Gemisch#Begriffe in der Gesetzgebung|Gemischen]]. Die CLP-Verordnung setzt das [[Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien|Global harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien]] (GHS) der [[Vereinte Nationen|UNO]] auf 1355 Seiten um und ersetzt die [[Richtlinie 67/548/EWG]] (Stoffrichtlinie) sowie die Richtlinie 1999/45/EG<ref>{{EG-RL|1999|45}}</ref> (Zubereitungsrichtlinie). Durch das Inkrafttreten wurde die [[Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH)]] mitgeändert. Als EU-Verordnung besitzt die CLP-Verordnung gleichermaßen und unmittelbar in allen Mitgliedstaaten Gültigkeit. In der Schweiz wurde die CLP-Verordnung in der [[Chemikalienverordnung (Schweiz)|Chemikalienverordnung]] umgesetzt.<ref>[https://www.admin.ch/ch/d/sr/c813_11.html Verordnung über den Schutz vor gefährlichen Stoffen und Zubereitungen (Chemikalienverordnung, ChemV) in der Systematischen Rechtssammlung]</ref>
[[Datei:Electroconvulsive Therapy.png|mini|Bildliche Darstellung der EKT]]


== Anwendungsbereich ==
== Inkraftsetzung ==
Die EKT wird vor allem bei schwerer, anders nicht oder nur risikoreicher therapierbarer [[Depression]] oder bei schwerer wahnhafter Depression eingesetzt, außerdem bei akut lebensbedrohlichen Verkrampfungen ([[Katatonie]]) oder anders nicht oder nur risikoreicher therapierbarer [[Schizophrenie]].<ref name="bakekt" /><ref name="PMID25478121">J. E. Berg: ''Intractable schizo-affective disorder successfully treated with electroconvulsive treatment over six years.'' In: ''Mental illness.'' Band 4, Nummer 2, Juli 2012, S.&nbsp;e20, {{DOI|10.4081/mi.2012.e20}}, PMID 25478121, {{PMC|4253378}} (Review).</ref> Schwere [[Manie|manische]] Episoden stellen ein weiteres Einsatzgebiet dar.<ref name="PMID20805728">R. F. Haskett, C. Loo: ''Adjunctive psychotropic medications during electroconvulsive therapy in the treatment of depression, mania, and schizophrenia.'' In: ''The journal of ECT.'' Band 26, Nummer 3, September 2010, S.&nbsp;196–201, {{DOI|10.1097/YCT.0b013e3181eee13f}}, PMID 20805728, {{PMC|2952444}} (Review).</ref> Ein Einsatz ist laut Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer erst nach sorgfältiger Überprüfung mehrerer Kriterien angezeigt. Entscheidend für eine entsprechende Beurteilung sind „die Diagnose, die Schwere der Symptome, die Behandlungsvorgeschichte sowie die Abwägung zwischen Nutzen und Risiken unter Berücksichtigung anderer Behandlungsoptionen.<ref name="bakekt" /> Nach einer möglichen Feststellung, dass eine EKT angebracht wäre ([[Indikation]]), sei der Wunsch des Patienten zu berücksichtigen.<ref name="bakekt" />
Seit dem 1.&nbsp;Dezember 2010 konnten Stoffe nach dem GHS-Standard eingestuft und gekennzeichnet werden. Seit dem 1.&nbsp;Dezember 2012 ist dies obligatorisch. Gemische, bislang „Zubereitungen“ genannt, durften ebenfalls seit dem 1.&nbsp;Dezember 2010 nach dem neuen System eingestuft und gekennzeichnet werden, müssen dies aber erst seit dem 1.&nbsp;Juni 2015. Gemische, die noch nach Zubereitungsrichtlinie gekennzeichnet sind, durften bis 1.&nbsp;Juni 2017 abverkauft werden.<ref>''[https://newsletter.echa.europa.eu/de/home/-/newsletter/entry/labels-make-sure-you-re-legal-after-1-june-2017 Labels – make sure you’re legal after 1 June 2017]'', ECHA-Newsletter, Mai 2017.</ref>


Bei vielen Patienten sind spezielle wiederholte Behandlungen nötig, um eine dauerhafte Besserung zu erzielen. Die optimalen Bedingungen dieser Nachbehandlungen werden trotz der Erfolge weiterhin diskutiert und sind Gegenstand spezieller Forschungen.<ref name="PMID21811083">G. Petrides, K. G. Tobias, C. H. Kellner, M. V. Rudorfer: ''Continuation and maintenance electroconvulsive therapy for mood disorders: review of the literature.'' In: ''Neuropsychobiology.'' Band 64, Nummer 3, 2011, S.&nbsp;129–140, {{DOI|10.1159/000328943}}, PMID 21811083, {{PMC|3178101}} (Review).</ref>
== Anhänge ==
Die Verordnung enthält sieben Anhänge:
* Anhang I: Vorschriften für die Einstufung und Kennzeichnung von gefährlichen Stoffen und Gemischen
* Anhang II: Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung und Verpackung bestimmter Stoffe und Gemische
* Anhang III: Liste der [[H-Sätze|Gefahrenhinweise]], [[EUH-Sätze|ergänzenden Gefahrenmerkmale]] und ergänzenden Kennzeichnungselemente
* Anhang IV: Liste der [[P-Sätze|Sicherheitshinweise]]
* Anhang V: Gefahrenpiktogramme
* Anhang VI: Harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung für bestimmte gefährliche Stoffe
* Anhang VII: Tabelle für die Umwandlung einer Einstufung gemäß [[Richtlinie 67/548/EWG]] in eine Einstufung gemäß CLP-Verordnung
* Anhang VIII: Harmonisierte Informationen für die gesundheitliche Notversorgung und für vorbeugende Maßnahmen


Die Kombination von EKT und Medikation ist noch Gegenstand der Forschung. Es zeichnete sich jedoch bereits 2010 ab, dass im Falle von Schizophrenie bei Patienten, wo Medikation allein erfolglos ist, die Kombination mit EKT nützlich sei, sofern mögliche zusätzliche unerwünschte Nebenwirkungen nicht dagegen sprächen.<ref name="PMID20805728">R. F. Haskett, C. Loo: ''Adjunctive psychotropic medications during electroconvulsive therapy in the treatment of depression, mania, and schizophrenia.'' In: ''The journal of ECT.'' Band 26, Nummer 3, September 2010, S.&nbsp;196–201, {{DOI|10.1097/YCT.0b013e3181eee13f}}, PMID 20805728, {{PMC|2952444}} (Review).</ref>
=== Anhänge I–V ===
Die Anhänge I bis V geben die Methodik vor, nach der Stoffe und Gemische in [[Gefahrenklasse]]n einzustufen und zu kennzeichnen sind.


== Rechtslage zur Einwilligung in Deutschland ==
=== {{Anker|Harmonisierte Einstufung}} Anhang VI ===
Bei nicht einwilligungsfähigen Patienten ohne rechtswirksame [[Patientenverfügung]] kann bei dringendem Bedarf (Indikation) eine EKT-Behandlung erfolgen, wenn durch das [[Betreuungsgericht]] (früher: Vormundschaftsgericht) ein [[Betreuer (Recht)|Betreuer]] bestellt wird und dieser in die Behandlung einwilligt.<ref name="bakekt" /> Ob in bestimmten Fällen eine gesonderte Zustimmung des Betreuungsgerichts vor Anwendung einer EKT erforderlich ist, wurde in der Rechtsprechung bislang (Stand 2014) unterschiedlich beurteilt. Wenn Arzt und Betreuer sich einig sind, ist auf jeden Fall keine Zustimmung des Betreuungsgerichts erforderlich. Im Falle von Uneinigkeit hat sowohl der Arzt als auch der Betreuer die Möglichkeit, eine Beschwerde beim Betreuungsgericht einzureichen.<ref>Walter Zimmermann: ''Betreuungsrecht von A-Z: Rund 470 Stichwörter zum aktuellen Recht.'' 5., vollständig überarbeitete Aufl., C.H. Beck, München 2014, ISBN 9783406663406, [https://books.google.de/books?id=H3SSBAAAQBAJ&pg=PT138&lpg=PT138&dq=Betreuungsrecht+EKT&source=bl&ots=unEl4YzftJ&sig=MHzsfcqEo59ROrYwiXS6CMog8zw&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjfjeGX7rbYAhWS16QKHfH4AggQ6AEIRTAF#v=onepage&q=Betreuungsrecht%20EKT&f=false Vorschau Google Books].</ref>
Mit rund 900 Seiten ist der Anhang VI der deutlich umfangreichste. Den Hauptteil davon macht die Tabelle mit harmonisierten Einstufungen und Kennzeichnungen der offiziell eingestuften gefährlichen Stoffe aus:
* Tabelle 3.1: Liste der harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe


Eine Verweigerung einer EKT-Behandlung für mögliche zukünftige Behandlungssituationen ist durch eine Patientenverfügung gemäß BGB §1901a<ref>[http://dejure.org/gesetze/BGB/1901a.html ''§ 1901 a BGB.''] dejure.org; zuletzt eingesehen am 13. Sept. 2012</ref> grundsätzlich möglich. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass die Verfügung im Zustand der [[Urteilsfähigkeit]] erfolgt ist und die mögliche Behandlungssituation ausreichend konkret beschreibt. Die Überprüfung, ob beide Bedingungen erfüllt sind, ist gerade im Falle von psychischen Erkrankungen von großer Bedeutung.<ref>Thomas Lorz: ''Betreuung bei psychischen Erkrankungen: Ein medizinisch-rechtlicher Ratgeber mit 15 Fallbeispielen'', Kohlhammer, Stuttgart 2015, ISBN 9783170260825, [https://books.google.de/books?id=w1ZtDAAAQBAJ&pg=PT32&dq=patientenverf%C3%BCgung+psychiatrische+erkrankungen&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiAut3npLfYAhUF16QKHai0AFEQ6AEIJzAA#v=onepage&q=patientenverf%C3%BCgung%20psychiatrische%20erkrankungen&f=false Vorschau Google Books].</ref>
In der Tabelle 3.1 sind die harmonisierten Einstufungen (Gefahrenklassen/-kategorien, daraus abgeleitete H-Sätze) und Kennzeichnungen (H-Sätze, EUH-Sätze, daraus abgeleitete Piktogramme, Signalworte) sowie die spezifischen Konzentrationsgrenzen und M-Faktoren aufgeführt. Ebenfalls enthalten sind Einträge zu bestimmten Stoffgruppen (bspw. Bleiverbindungen). Sollte ein Stoff in mehrere aufgeführte Stoffgruppen fallen, so soll dieser nach den jeweiligen Einstufungen der entsprechenden Gruppeneinträge gekennzeichnet werden. Dabei ist bei verschiedenen Einstufungen derselben Gefahr die strengere anzuwenden.


== Wirksamkeit ==
In den Erwägungen<!--Nr. 52--> zur CLP-Verordnung ist vermerkt, dass aus Ressourcengründen diejenigen Stoffe harmonisiert eingestuft und gekennzeichnet werden sollen, die am meisten Anlass zu Besorgnis in Bezug auf die Gesundheit und die Umwelt geben. Die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung bezieht sich meist auf die Gefahrenklassen [[Karzinogenität]], [[Keimzellmutagenität]] oder [[Reproduktionstoxizität]] ([[CMR-Stoffe|CMR]]) der Kategorien 1A, 1B oder 2 sowie [[Sensibilisierung (Medizin)|Sensibilisierung]] der Atemwege. Da in einer harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung entsprechend nicht zwangsläufig alle relevanten Gefahrenklassen berücksichtigt sind, müssen [[Inverkehrbringer]] für weitere Gefahrenklassen eine Selbsteinstufung vornehmen und damit die Einstufung und Kennzeichnung ergänzen.<ref name="Newsletter 2016">''[https://newsletter.echa.europa.eu/home/-/newsletter/entry/want-to-know-about-harmonised-classification-and-labelling- Want to know about… harmonised classification and labelling?]'', [[ECHA]]-Newsletter, November 2016.</ref>
Die Wirksamkeit der EKT ist unter Experten, anders als in der Öffentlichkeit zum Teil verbreitete Vorurteile vermuten lassen, weitgehend unumstritten und durch eine Anzahl von Studien belegt.<ref>American Psychiatric Association: ''The practice of electroconvulsive therapy – a task force report of the American Psychiatric Association.'' Washington, DC. 2001</ref><ref>H. Folkerts: ''Elektrokrampftherapie. Ein praktischer Leitfaden für die Klinik.'' Enke, Stuttgart 1997.</ref><ref>H. Folkerts: ''Elektrokrampftherapie – Untersuchung zum Monitoring, zur Effektivität und zum pathischen Aspekt.'' Monographien aus dem Gesamtgebiet der Psychiatrie, Band 94. Steinkopff-Verlag, Darmstadt 1999</ref><ref>J. O. Ottosson: ''Elektrokrampftherapie.'' In: K.P. Kisker, H. Lauter, I.E. Meyer, C. Müller, E. Strömgren (Hrsg.): ''Psychiatrie der Gegenwart.'' 3. Aufl., Band 5: ''Affektive Psychosen.'' Berlin / Heidelberg / New York / Tokio 1987, S. 343–367.</ref> Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die EKT bei mehr als der Hälfte der Patienten, die auf Medikamente nicht oder nur unzureichend ansprechen, einen antidepressiven Effekt erzielt. Bei Patienten, die zusätzlich unter Wahnvorstellungen leiden, liegt die Wirksamkeit sogar bei über 90 Prozent.<ref>aerztezeitung.de: [http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/depressionen/article/525599/renaissance-elektrokrampftherapie-stromstoesse-helfen-nicht-nur-depressiven.html Renaissance der Elektrokrampftherapie – Stromstöße helfen nicht nur Depressiven]</ref> Eine Metaanalyse von 2010 zeigte 15 Tage nach der EKT eine Verbesserung [[Kognition|kognitiver]] Leistungen, einschließlich der Gedächtnisleistungen.<ref name="PMID20673880">M. Semkovska, D. M. McLoughlin: ''Objective cognitive performance associated with electroconvulsive therapy for depression: a systematic review and meta-analysis.'' In: ''Biological psychiatry.'' Band 68, Nummer 6, September 2010, S.&nbsp;568–577, {{DOI|10.1016/j.biopsych.2010.06.009}}, PMID 20673880 (Review).</ref>


Eine [[Metaanalyse]] von 2003 fasste zusammen, dass EKT eine wirksame Kurzzeitbehandlung für Depressionen darstelle und wahrscheinlich wirksamer sei als medikamentöse Therapie.<ref name="PMID12642045">UK Electroconvulsive Therapy (ECT) Review Group: ''Efficacy and safety of electroconvulsive therapy in depressive disorders: a systematic review and meta-analysis.'' In: ''Lancet.'' Band 361, Nummer 9360, März 2003, S.&nbsp;799–808, [[doi:10.1016/S0140-6736(03)12705-5]], PMID 12642045 (Free Summary) (Review).</ref>
Die Einträge aus dem Anhang I der abgelösten Richtlinie 67/548/EWG, also [[Gefahrensymbol]]e, [[R- und S-Sätze]], wurden in die Tabelle 3.2 (Liste der harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe aus Anhang I der Richtlinie 67/548/EWG) übertragen. Mit dem Ende der Übergangszeit wurde diese Tabelle per 1. Juni 2017 aus dem Anhang VI gelöscht.


Die Bundesärztekammer schreibt in ihrer „Stellungnahme zur Elektrokrampftherapie (EKT) als psychiatrische Behandlungsmaßnahme“ aus dem Jahr 2003: „Ein Verzicht auf die EKT würde eine ethisch nicht vertretbare Einschränkung des Rechtes von häufig suizidal gefährdeten, schwerstkranken Patienten auf bestmögliche Behandlung bedeuten, zumal die EKT von den Patienten retrospektiv gut bis sehr gut beurteilt wird.“<ref name="bakekt" />
=== Anhang VII ===
Der Anhang VII enthält eine Umwandlungstabelle für Einstufungen gemäß der abgelösten Richtlinie 67/548/EWG. Mit dem Ende der Übergangsphase am 1. Juni 2015 verlor dieser Anhang seine Bedeutung.


Auch in der Fachliteratur des 21. Jahrhunderts wurde die Wirksamkeit der EKT weiterhin bestätigt.<ref>Swedish Council on Health Technology Assessment: ''Treatment of Depression: A Systematic Review [Internet].'' PMID 28876724 (freier Volltext).</ref><ref name="PMID15087991">D. Pagnin, V. de Queiroz, S. Pini, G. B. Cassano: ''Efficacy of ECT in depression: a meta-analytic review.'' In: ''The journal of ECT.'' Band 20, Nummer 1, März 2004, S.&nbsp;13–20, PMID 15087991 (Review).</ref><ref name="PMID22420590">B. Dierckx, W. T. Heijnen, W. W. van den Broek, T. K. Birkenhäger: ''Efficacy of electroconvulsive therapy in bipolar versus unipolar major depression: a meta-analysis.'' In: ''Bipolar disorders.'' Band 14, Nummer 2, März 2012, S.&nbsp;146–150, {{DOI|10.1111/j.1399-5618.2012.00997.x}}, PMID 22420590 (Review), [https://s3.amazonaws.com/academia.edu.documents/39467366/Efficacy_of_electroconvulsive_therapy_in20151027-11277-1mf77bv.pdf?AWSAccessKeyId=AKIAIWOWYYGZ2Y53UL3A&Expires=1514047863&Signature=KIHa0TsjQodZxK%2F%2B70NWWQTBNdc%3D&response-content-disposition=inline%3B%20filename%3DEfficacy_of_electroconvulsive_therapy_in.pdf PDF] (abgerufen 23. Dezember 2017).</ref><ref name="PMID25143831">B. Micallef-Trigona: ''Comparing the effects of repetitive transcranial magnetic stimulation and electroconvulsive therapy in the treatment of depression: a systematic review and meta-analysis.'' In: ''Depression research and treatment.'' Band 2014, 2014, S.&nbsp;135049, {{DOI|10.1155/2014/135049}}, PMID 25143831, {{PMC|4131106}} (Review).</ref>
=== Anhang VIII ===
Der Anhang VIII tritt am 1. Januar 2020 in Kraft.<ref>{{EU-Verordnung|2017|542}}</ref> Mit diesen Anhang wird ein vereinheitlichtes Format - eindeutiger Rezeptidentifikator/[[Unique Formula Identifier]] - für die Meldung von Informationen zu Gemischen, die als gefährlich eingestuft sind, an nationale Behörden oder Giftinformationszentren festgelegt (vgl. Artikel 45).


Kritische Einschätzungen der EKT gründen auf Studienergebnisse, die die nur kurz andauernden Therapieeffekte, die unerwünschten Nebenwirkungen sowie den Aufwand der Methode berücksichtigen. Eine Metastudie aus dem Jahr 2010 attestiert der Elektrokonvulsionstherapie in Abwägung der Vor- und Nachteile keinen positiven Nutzen.<ref name="ectmeta">{{Literatur |Autor=Read John, Bentall Richard |Titel=The effectiveness of electroconvulsive therapy: A literature review |Sammelwerk=Epidemiology and Psychiatric Sciences |Band=19 |Nummer=04 |Datum=2010-12 |Seiten=333–347 |DOI=10.1017/S1121189X00000671 |Online=http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=8204197}}</ref>
== Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis ==
Das Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis (Classification and Labelling Inventory) der ECHA ist eine Datenbank mit Informationen zur Einstufung und Kennzeichnung von angemeldeten und registrierten Stoffen, die Hersteller und Importeure übermittelt haben sowie den harmonisierten Einstufungen aus dem Anhang VI der CLP-Verordnung.<ref>''[https://echa.europa.eu/de/regulations/clp/cl-inventory Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis]'', ECHA, abgerufen am 8. Dezember 2016.</ref> Die Meldepflicht besteht für alle in Verkehr gebrachten Stoffe, die nach der [[REACH-Verordnung]] registrierungspflichtig sind sowie zusätzlich auch für nicht registrierungspflichtige als gefährlich eingestufte Stoffe.<ref>''[https://echa.europa.eu/de/regulations/clp/cl-inventory/notification-to-the-cl-inventory Wer muss eine Meldung einreichen und was kann in einer Meldung eingereicht werden?]'', ECHA, abgerufen am 8. Dezember 2016.</ref>


== Wirkungsmechanismus ==
Mit Stand November 2016 enthält das Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis über 130&nbsp;000 Stoffe, von welchen über 4200 eine harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung haben. Es gibt über 6,5 Millionen Meldungen, also pro Stoff durchschnittlich fünfzig.<ref name="Newsletter 2016" />
[[Datei:Thymatron System II EKT.jpg|mini|Thymatron II (Somatics) EKT-Gerät]]
Bei [[psychische Erkrankung|psychischen Erkrankung]]en sind Besserungen nach spontanen [[Epilepsie|epileptischen Anfällen]] seit vielen Jahrhunderten beobachtet worden.<ref>E. Shorter, D. Healy: ''Shock Therapy: A History of Electroconvulsive Treatment in Mental Illness.'' Rutgers University Press, 2012, ISBN 978-0-8135-5425-9, Kapitel 2.</ref> Seit den 1930er Jahren konnte detailliert unter kontrollierten Bedingungen nachgewiesen werden, dass [[Krampfanfall|Krampfanfälle]] begleitet sind von einer erhöhten Ausschüttung von [[Neurotransmitter]]n und [[Neurohormon]]en. Die beobachteten Effekte waren ähnlich wie bei [[Antidepressivum|antidepressiven Substanzen]].<ref>J. Scharfetter, R. Frey, S. Kasper: ''Biologische Grundlagen der EKT''. In: T. Baghai, H. Möller, R. Frey, S. Kasper: ''Elektrokonvulsionstherapie: Klinische und wissenschaftliche Aspekte.'' 1. Auflage, Springer, Wien 2004, ISBN 978-3-211-83879-2.</ref> So werden [[Neuroendokrinologie|neuroendokrinologische]] Störungen normalisiert,<ref name="PMID21324238">T. G. Bolwig: ''How does electroconvulsive therapy work? Theories on its mechanism.'' In: ''Canadian journal of psychiatry. Revue canadienne de psychiatrie.'' Band 56, Nummer 1, Januar 2011, S.&nbsp;13–18, PMID 21324238 (Review).</ref> und die gestörte Signalübertragung insbesondere der [[Monoamine|monoaminergen]] Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin wird wiederhergestellt.<ref name="PMID10461762">K. Ishihara, M. Sasa: ''Mechanism underlying the therapeutic effects of electroconvulsive therapy (ECT) on depression.'' In: ''Japanese journal of pharmacology.'' Band 80, Nummer 3, Juli 1999, S.&nbsp;185–189, PMID 10461762 (Freier Volltext) (Review).</ref>


Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich die Forschung auf die sogenannte [[neurotrophe Hypothese]] konzentriert, der zufolge bei schweren psychischen Erkrankungen die [[Neuronales Netzwerk|neuronalen Netzwerke]] des Gehirns in ihrer Struktur und Funktion beeinträchtigt sind. Vor dem Hintergrund dieser Hypothese könnte der Anstoß von [[Regeneration (Biologie)|regenerativen Prozessen]] des Nervengewebes psychische Erkrankungen lindern.<ref>R. S. Duman, L. M. Monteggia: ''A neurotrophic model for stress-related mood disorders.'' In: ''Biological psychiatry.'' Band 59, Nummer 12, Juni 2006, S.&nbsp;1116–1127, {{ISSN|0006-3223}}. [[doi:10.1016/j.biopsych.2006.02.013]]. PMID 16631126. (Review).</ref> Dass die EKT dazu in der Lage ist, konnte in Tierversuchen und in klinischen Studien gezeigt werden: EKT verändert die Ausschüttung [[Wachstumsfaktor BDNF|neurotropher Substanzen]]<ref>D. Taliaz, V. Nagaraj, S. Haramati, A. Chen, A. Zangen: ''Altered Brain-Derived Neurotrophic Factor Expression in the Ventral Tegmental Area, but not in the Hippocampus, Is Essential for Antidepressant-Like Effects of Electroconvulsive Therapy.'' In: ''Biological psychiatry.'' August 2012, {{ISSN|1873-2402}}. [[doi:10.1016/j.biopsych.2012.07.025]]. PMID 22906519.</ref><ref>D. K. Ma, M. H. Jang, J. U. Guo, Y. Kitabatake, M. L. Chang, N. Pow-Anpongkul, R. A. Flavell, B. Lu, G. L. Ming, H. Song: ''Neuronal activity-induced Gadd45b promotes epigenetic DNA demethylation and adult neurogenesis.'' In: ''Science.'' Band 323, Nummer 5917, Februar 2009, S.&nbsp;1074–1077, {{ISSN|1095-9203}}. [[doi:10.1126/science.1166859]]. PMID 19119186. {{PMC|2726986}}.</ref><ref>A. Minelli, R. Zanardini, M. Abate, M. Bortolomasi, M. Gennarelli, L. Bocchio-Chiavetto: ''Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) serum concentration during electroconvulsive therapy (ECT) in treatment resistant depressed patients.'' In: ''[[Progress in Neuro-Psychopharmacology & Biological Psychiatry]].'' Band 35, Nummer 5, Juli 2011, S.&nbsp;1322–1325, {{ISSN|1878-4216}}. [[doi:10.1016/j.pnpbp.2011.04.013]]. PMID 21570438.</ref> und fördert das Wachstum von bestehendem Hirngewebe bei Ratten.<ref>M. Wennström, J. Hellsten, A. Tingström: ''Electroconvulsive seizures induce proliferation of NG2-expressing glial cells in adult rat amygdala.'' In: ''Biological psychiatry.'' Band 55, Nummer 5, März 2004, S.&nbsp;464–471, {{ISSN|0006-3223}}. [[doi:10.1016/j.biopsych.2003.11.011]]. PMID 15023573.</ref> Zudem aktiviert die EKT die Neubildung von Nervenzellen im Tiermodell<ref>T. D. Perera, J. D. Coplan, S. H. Lisanby, C. M. Lipira, M. Arif, C. Carpio, G. Spitzer, L. Santarelli, B. Scharf, R. Hen, G. Rosoklija, H. A. Sackeim, A. J. Dwork: ''Antidepressant-induced neurogenesis in the hippocampus of adult nonhuman primates.'' In: ''The Journal of neuroscience : the official journal of the Society for Neuroscience.'' Band 27, Nummer 18, Mai 2007, S.&nbsp;4894–4901, {{ISSN|1529-2401}}. [[doi:10.1523/JNEUROSCI.0237-07.2007]]. PMID 17475797.</ref> und verringert Gehirnfunktionen, die mit depressiven Symptomen in Verbindung gebracht werden können.<ref>J. S. Perrin, S. Merz, D. M. Bennett, J. Currie, D. J. Steele, I. C. Reid, C. Schwarzbauer: ''Electroconvulsive therapy reduces frontal cortical connectivity in severe depressive disorder.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences]].'' Band 109, Nummer 14, April 2012, S.&nbsp;5464–5468, {{ISSN|1091-6490}}. [[doi:10.1073/pnas.1117206109]]. PMID 22431642. {{PMC|3325678}}.</ref>
== Anpassungen an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt ==
Periodisch werden sogenannte [[Anpassung an den technischen Fortschritt|Anpassungen an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt]] (ATP, von {{enS|Adaptation to technical and scientific progress}}) vorgenommen:
{| class="wikitable"
! Nummer || Erlass || Gültig ab || Inhalt
|-
| 1. ATP || Nr. 790/2009<ref>{{EU-Verordnung|2009|790}}</ref> || 1. Dezember 2010 || geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
|-
| 2. ATP || Nr. 286/2011<ref>{{EU-Verordnung|2011|286}}</ref> || 1. Dezember 2012 (Stoffe), 1. Juni 2015 (Gemische) || geänderte oder neue Einstufungsregeln, [[H- und P-Sätze]]
|-
| 3. ATP || Nr. 618/2012<ref>{{EU-Verordnung|2012|618}}</ref> || 1. Dezember 2013 || geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
|-
| 4. ATP || Nr. 487/2013<ref>{{EU-Verordnung|2013|487}}</ref> || 1. Dezember 2014 (Stoffe), 1. Juni 2015 (Gemische) || geänderte oder neue Einstufungsregeln, H- und P-Sätze
|-
| 5. ATP || Nr. 944/2013<ref>{{EU-Verordnung|2013|944}}</ref> || 1. Dezember 2014 (Stoffe), 1. Juni 2015 (Gemische)<br />Anhang VI Teil 3: 1. Januar 2015 (Stoffe), 1. April 2016 (Gemische) || geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen, + [[P-Satz]] 210
|-
| 6. ATP || Nr. 605/2014<ref>{{EU-Verordnung|2014|605}}</ref> || 1. Dezember 2014 (Stoffe), 1. Juni 2015 (Gemische)<br />Anhang VI: 1. Januar 2015 (Stoffe), 1. April 2016 (Gemische) || geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen, + H- + P-Sätze auf Kroatisch
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| Korrektur || Nr. 1297/2014<ref>{{EU-Verordnung|2014|1297}}</ref> || 1. Juni 2015 || Waschmittel in auflösbaren Verpackungen
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| 7. ATP || 2015/1221<ref>{{EU-Verordnung|2015|1221}}</ref> || 1. Januar 2017 || geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
|-
| 8. ATP || 2016/918<ref>{{EU-Verordnung|2016|918}}</ref> || 1. Februar 2018 || geänderte oder neue Einstufungsregeln, H- und P-Sätze
|-
| 9. ATP || 2016/1179<ref>{{EU-Verordnung|2016|1179}}</ref> || 1. März 2018 || geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
|-
| 10. ATP || 2017/776<ref>{{EU-Verordnung|2017|776}}</ref> || 1. Dezember 2018 || angepasste Erläuterungen zur Tabelle 3 und geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
|-
| Ergänzung || 2017/542<ref>{{EU-Verordnung|2017|542}}</ref> || 1. Januar 2020 || harmonisierte Informationen für die gesundheitliche Notversorgung und für vorbeugende Maßnahmen
|-
| 11. ATP || 2018/669<ref>{{EU-Verordnung|2018|669}}</ref> || 1. Dezember 2019 || gesamte Tabelle 3 mit Stoffnamen auf Deutsch
|-
| 12. ATP || 2019/521<ref>{{EU-Verordnung|2019|521}}</ref> || 17. Oktober 2020 || neue H- und P-Sätze
|}


Im Januar 2018 wies das Verzeichnis der U.S. National Library of Medicine ([[PubMed]]) zur Suchanfrage ''electroconvulsive therapy mechanism'' 354 Studien aus. In einem Übersichtsartikel von 2017 wurden die neuesten Erkenntnisse zu den Wirkungsmechanismen zusammengefasst.<ref name="PMID28783929">A. Singh, S. K. Kar: ''How Electroconvulsive Therapy Works?: Understanding the Neurobiological Mechanisms.'' In: ''Clinical psychopharmacology and neuroscience: the official scientific journal of the Korean College of Neuropsychopharmacology.'' Band 15, Nummer 3, August 2017, S.&nbsp;210–221, {{DOI|10.9758/cpn.2017.15.3.210}}, PMID 28783929, {{PMC|5565084}} (Review).</ref>
== Druckfassung ==
 
* [[European Chemicals Agency]] (Hrsg.): ''Guidance on the Application of the CLP Criteria: Guidance to Regulation (EC) No 1272/2008 on classification, labelling and packaging (CLP) of substances and mixtures.'' Verlag wie Hrsg., Helsinki 2015.
== Unerwünschte Wirkungen ==
Häufigste unerwünschte Wirkung der EKT sind [[Gedächtnisstörung]]en, die die Zeitspanne vor und nach der EKT-Anwendung betreffen ''(retrograde und anterograde Gedächtnisstörung)''. Diese Gedächtnisstörungen treten nach beidseitiger ''(bilateraler)'' Anwendung der EKT häufiger auf als nach einseitiger ''(unilateraler)'' Anwendung. Auch bei mehrfacher Anwendung der EKT in einem kurzen Zeitraum ''(hochfrequente EKT)'' kommt es häufiger zu Gedächtnisstörungen. Da durch eine hochfrequente EKT kein schnellerer Wirkungseintritt erreicht werden kann, wird diese aufgrund der gleichzeitig erhöhten Nebenwirkungsrate nicht empfohlen. Weitere Faktoren, die das Ausmaß der Gedächtnisstörungen beeinflussen, sind Platzierungsorte der Elektroden, Alter und sozioökonomischer Status des Patienten sowie zusätzlich bestehende neurologische Erkrankungen. In der Regel bilden sich die Gedächtnisstörungen nach einigen Stunden bis Tagen spontan wieder zurück. [[Retrograde Amnesie]]n, wie z.&nbsp;B. Störungen der biografischen Erinnerung, können länger bestehen.<ref name="pmid18379329">{{cite journal |author=Fraser LM, O'Carroll RE, Ebmeier KP |title=The effect of electroconvulsive therapy on autobiographical memory: a systematic review |journal=J ECT |volume=24 |issue=1 |pages=10–7 |year=2008 |month=March |pmid=18379329 |doi=10.1097/YCT.0b013e3181616c26 |url=http://meta.wkhealth.com/pt/pt-core/template-journal/lwwgateway/media/landingpage.htm?issn=1095-0680&volume=24&issue=1&spage=10}}</ref><ref name="pmid12816822">{{cite journal |author=Rose D, Fleischmann P, Wykes T, Leese M, Bindman J |title=Patients' perspectives on electroconvulsive therapy: systematic review |journal=BMJ |volume=326 |issue=7403 |pages=1363 |year=2003 |month=June |pmid=12816822 |pmc=162130 |doi=10.1136/bmj.326.7403.1363}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Harold A Sackeim, Joan Prudic, Rice Fuller, John Keilp, Philip W Lavori & Mark Olfson |Titel=The Cognitive Effects of Electroconvulsive Therapy in Community Settings |Hrsg= |Sammelwerk=Neuropsychopharmalogy |Band= |Nummer=32 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2006-08-23 |Seiten=244–254 |ISBN= |Online=[https://www.nature.com/articles/1301180]}}</ref> Faktoren und Bedingungen von [[Neurokognition|neurokognitiven]] Nebeneffekten generell wurden in einer Übersichtsarbeit von 2014 systematisch zusammengestellt.<ref name="PMID24820942">S. M. McClintock, J. Choi, Z. D. Deng, L. G. Appelbaum, A. D. Krystal, S. H. Lisanby: ''Multifactorial determinants of the neurocognitive effects of electroconvulsive therapy.'' In: ''The journal of ECT.'' Band 30, Nummer 2, Juni 2014, S.&nbsp;165–176, {{DOI|10.1097/YCT.0000000000000137}}, PMID 24820942, {{PMC|4143898}} (Review).</ref>
 
Die langfristigen Folgen für das Gedächtnis durch eine EKT-Behandlung sind aus methodischen Gründen schwer abzuschätzen, z.&nbsp;B. weil die mit EKT zu behandelnden psychischen Störungen selbst zu Gedächtnisstörungen führen können, oder, weil ein Verlust von Langzeitgedächtnisinhalten prinzipiell schwer überprüfbar ist. Organische Hirnschädigungen sind bisher nicht beschrieben worden.<ref>Bundesärztekammer:  {{Webarchiv|text=Elektrokrampftherapie |url=http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.7.47.3203 |wayback=20070701121951 |archiv-bot=2018-04-08 03:05:57 InternetArchiveBot }}</ref>
 
Sehr seltene Komplikationen entsprechen den Komplikationen einer Narkose mit einem Mortalitätsrisiko von 1:100.000 bis 1:50.000<ref name="PMID23558716">U. Grundmann, S. O. Schneider: ''Narkose zur Elektrokrampftherapie.'' In: ''Der Anaesthesist.'' Band 62, Nummer 4, April 2013, S.&nbsp;311–322, {{DOI|10.1007/s00101-013-2152-3}}, PMID 23558716 (Review).</ref> pro Einzelanwendung.<ref name="bakekt" /> Diese Rate entspricht der Todesfallrate einer Zahnextraktion in Narkose.<ref>{{cite web|title=Aktuelle Informationen|url=http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-Psychiatrie-und-Psychotherapie/download/de/patinfo/ektangeh.pdf|publisher=[[Ludwig-Maximilians-Universität München]]|author=Möller/Baghai||accessdate=2012-08-14|format=PDF; 65&nbsp;kB}}</ref> Insgesamt ist gemäß der Stellungnahme der Bundesärztekammer die lege artis durchgeführte EKT eines der sichersten Behandlungsverfahren in Narkose überhaupt.<ref>''Deutsches Ärzteblatt.'' 100, 2003, S. A-504.</ref>
 
== Gegenanzeigen ==
Während der EKT kann es zu vorübergehender Erhöhung von Herzfrequenz und Blutdruck kommen.<ref>{{Literatur | Autor=Otto Benkert, [[Hanns Hippius]] | Titel=Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie | Auflage=10.| Verlag=Springer | Ort=Berlin, Heidelberg | Datum=2015 | ISBN=9783642547690 | Seiten=39| Online={{Google Buch|BuchID=Rj7VBQAAQBAJ|Seite=39}}}}</ref> Die EKT darf daher nicht durchgeführt werden, wenn bei dem Patienten ein vor weniger als drei Monaten überstandener [[Herzinfarkt|Herz-]] oder [[Hirninfarkt]],<ref name="PMID23558716" /> eine Gefäßaussackung an der Hauptschlagader (''[[Aortenaneurysma]]'') sowie ein erhöhter [[Hirndruck]] oder ein akuter [[Glaukom]]anfall vorliegen. Auch schwerste Einschränkungen der Herz- oder Lungenfunktion stellen eine solche absolute [[Kontraindikation]] dar.<ref name="PMID23558716" />
 
Bei Vorliegen einer [[Koronare Herzerkrankung|koronaren Herzerkrankung]], eines ausgeprägten [[Bluthochdruck]]s, eines [[Schlaganfall]]s in der Vorgeschichte oder Erkrankungen der Lungen müssen die Risiken des Verfahrens gegen die Risiken einer unterlassenen Therapie aufgewogen werden ''(relative Kontraindikationen)''. Gleiches gilt für zerebrale [[Aneurysma|Aneurysmen]] oder Gefäßneubildungen im Gehirn (zerebrale [[Angiom]]e).<ref name="PMID23558716" />
 
Eine Schwangerschaft, höheres Alter oder das Vorhandensein eines [[Herzschrittmacher]]s sind keine Gegenanzeigen zur Durchführung der EKT.<ref name="PMID23558716" />
 
== Geschichte ==
Die EKT ist eine Weiterentwicklung der Behandlung psychischer Erkrankungen mittels medikamentöser Auslösung von Krampfanfällen. Sowohl die pharmakologische als auch die elektrische Krampftherapie wurden in den 1930er Jahren entwickelt und stellten zusammen mit der einige Jahre zuvor entwickelten [[Insulinschocktherapie|Insulinkomabehandlung]] die ersten wirksamen Therapiemaßnahmen in der Behandlung schizophrener und depressiver Patienten dar. Gelegentlich wurden Insulinschocktherapie und (elektrische) Krampftherapie im Rahmen eines „Kombinationsschockes“ miteinander verbunden.<ref>Michael Grözinger, Andreas Conca, Thomas Nickl-Jockschat, Jan Di Pauli: ''Elektrokonvulsionstherapie kompakt: Für Zuweiser und Anwender'' Springer-Verlag 2014, S. 9, Vorschau in [https://books.google.de/books?id=lJUhBAAAQBAJ&pg=PA9 books.google.de]</ref>
 
Die EKT verdrängte schnell die pharmakologische Krampftherapie, da diese mit erheblichen unerwünschten Wirkungen der hierzu verwendeten Medikamente (zunächst [[Campher|Kampfer]], später [[Pentetrazol]]) verbunden war.<ref name="Shorter">[[Edward Shorter (Historiker)|Edward Shorter]]: ''Geschichte der Psychiatrie.'' Rowohlt Verlag, Reinbek 2003. S. 326–335. ISBN 3-499-55659-6</ref>
 
Der ungarische Arzt [[Ladislas J. Meduna]] (1896–1964) hatte aufgrund klinischer Beobachtungen an Patienten und neuropathologischer Befunde in den 1920er Jahren eine gegensinnige Wirkungsweise ([[Antagonismus (Physiologie)|Antagonismus]]) zwischen Schizophrenie und Epilepsie angenommen. Ausgehend von dieser Theorie führte Meduna ab November 1933 Tierversuche mit [[Campher|Kampfer]] durch. Von Kampfer, einem Stoff aus der Naturheilkunde, war schon seit längerem bekannt, dass seine Verabreichung zu epileptischen Anfällen führen konnte. Am 23. Januar 1934 führte Meduna erstmals eine Kampferinjektion bei einem schizophrenen Patienten durch, dessen Zustand sich nach dem medikamentös ausgelösten epileptischen Anfall schlagartig besserte. Da die Verabreichung von Kampfer mit teilweise qualvollen Angstzuständen, Übelkeit und Muskelschmerzen an den Injektionsstellen einherging und ein epileptischer Anfall nicht immer sicher ausgelöst werden konnte, begann Meduna, statt Kampfer das synthetisch hergestellte [[Cardiazol]] zu verwenden, welches besser steuerbar war. Bis 1936 führte Meduna bei 110 Patienten eine pharmakologische Krampftherapie mit Cardiazol aus. Bei der Hälfte der Patienten kam es zu einer Besserung ([[Remission (Medizin)|Remission]]). Vorwiegend Patienten, bei denen die psychische Störung erst kurz zuvor aufgetreten war, profitierten von der Therapie. Auch bei der Verwendung von Cardiazol konnte es jedoch wie bei der Anwendung von Kampfer zu erheblichen unerwünschten Wirkungen kommen. Viele psychiatrische Kliniken in Europa und Amerika übernahmen in den folgenden Jahren die pharmakologische Krampftherapie, bis diese von der EKT abgelöst wurde.<ref name="Shorter" />
 
Der italienische Neurologe und Psychiater [[Ugo Cerletti]] (1877–1963), der seit Beginn der 1930er Jahre tierexperimentell die Folgen elektrisch ausgelöster epileptischer Anfälle auf das Gehirn untersuchte, widmete sich unter dem Eindruck der Erfolge Medunas der Frage, ob auch beim Menschen epileptische Anfälle gefahrlos elektrisch eingeleitet werden konnten. Cerletti und seine Assistenzärzte [[Lucio Bini]], Ferdinando Accornero und Lamberto Longhi führten zunächst systematische tierexperimentelle Untersuchungen an Hunden und Schweinen durch. Diese sollten klären, an welchen Stellen die Elektroden am besten anzubringen wären und wie groß die zu verabreichenden Stromstärken und Spannungen sein sollten, um epileptische Anfälle auszulösen, ohne die Patienten zu gefährden. Im April 1938 wendeten sie die neue Methode erstmals bei einem schizophrenen Patienten an. Nach elf Therapiesitzungen konnte der Patient in gebessertem Zustand entlassen werden. Nach weiterer Anwendung der EKT wurde deutlich, dass mit ihrer Hilfe keine Heilung schizophrener Symptome möglich war. Da dennoch der Zustand vieler Patienten gebessert werden konnte, verbreitete sich die EKT in den folgenden Jahren rasch in den psychiatrischen Kliniken. Maßgeblichen Anteil an der Verbreitung der EKT hatte Lothar Kalinowsky, der bei Cerlettis ersten EKT-Anwendungen anwesend gewesen war und nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zunächst nach Paris, anschließend nach England und schließlich in die USA emigrierte.<ref name="Shorter" />
[[Datei:Convulsator III, Siemens, developed by Dr. Jan-Otto Ottosson in the 1960s to treat psychiatric ailments, STLM291.1 - Tekniska museet - Stockholm, Sweden - DSC01449.JPG|mini|Ein EKT-Instrument der Firma Siemens aus den 1960ern im [[Tekniska museet|Tekniska Museet]] Stockholm, entwickelt von [[Jan-Otto Ottosson]], Professor für Psychiatrie 1963–1991 in [[Umeå ]] und [[Göteborg]]]]
 
In Deutschland führte [[Friedrich Meggendorfer]] (1880–1953) in seiner [[Universitätsklinikum Erlangen|Erlanger Klinik]] am 1. Dezember 1939 die erste EKT durch. Bis Ende Mai 1940 wurden dort 52 Patienten mit insgesamt 790 Einzelanwendungen behandelt. Unter den Kranken befanden sich nicht nur Schizophrene, sondern auch [[Manisch-depressiv|Manisch-Depressive]] und „[[Melancholie|Melancholische]]“. Ab 1942 erfolgte in der Psychiatrie eine generelle Umstellung von der Insulinschocktherapie, die auf Grund kriegsbedingten [[Insulin]]mangels am 24. Januar 1942 verboten wurde, auf die EKT. Meggendorfer selbst glaubte das Verfahren 1942 noch weit davon entfernt, die ideale Therapie für Schizophrenie zu sein, aber gerade in Verbindung mit der Insulinkur sei es das erfolgversprechendste und für den Kranken trotz der als Komplikationen auftretenden [[Knochenbruch|Frakturen]] subjektiv wie objektiv das schonendste.<ref>Thomas C. Baghai, Richard Frey, Siegfried Kasper: ''Elektrokonvulsionstherapie. Klinische und Wissenschaftliche Aspekte''. Springer, Wien 2004, S. 12; Cornelius Borck: ''Hirnströme. Eine Kulturgeschichte der Elektroenzephalographie''. Wallstein, Göttingen 2005, S. 253–255.</ref>
 
Im Laufe der Jahrzehnte wurden kontinuierlich technische Verbesserungen, strenge Sicherheitsbestimmungen, qualitätssichernde Maßnahmen und juristische Rahmenbedingungen eingeführt. Medizinische Fachgesellschaften verschiedener Länder haben ihre positive Haltung zur EKT in Stellungnahmen dokumentiert.<ref>Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer: [http://www.aerzteblatt.de/archiv/35741/Bekanntmachungen-Stellungnahme-zur-Elektrokrampftherapie-(EKT)-als-psychiatrische-Behandlungsmassnahme ''Stellungnahme zur Elektrokrampftherapie (EKT) als psychiatrische Behandlungsmaßnahme.''] In: ''[[Deutsches Ärzteblatt]]'' 100(8): A 504–506.</ref><ref>Grözinger M, Conca A, DiPauli J et al: ''Elektrokonvulsionstherapie: Psychiatrische Fachgesellschaften aus vier Ländern empfehlen einen rechtzeitigen und adäquaten Einsatz.'' In: Nervenarzt, 2012, 83:919–921, [https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/d17b6c69d648a29836126affaf504529000677bc/stn-2012-06-07-elektrokonvulsionstherapie.pdf PDF]</ref><ref>A. Conca, et al.: [http://www.psychoreanimatology.org/download/docs/Die_Elektrokrampftherapie_Theorie_und_Praxis.pdf ''Offizielles EKT-Konsensuspapier der ÖGPP – Die Elektrokrampftherapie: Theorie und Praxis.''] (PDF).</ref><ref>APA Guidelines: ''The Practice of Electroconvulsive Therapy. A Task Force Report of the American Psychiatric Association.'' Amer Psychiatric, 2001, Second Edition. ISBN 978-0-89042-206-9.</ref><ref>[[DGPPN]], [[BÄK]], [[Kassenärztliche Bundesvereinigung]] (KBV), [[AWMF]]: ''S3-Leitlinie: Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression'', 2015, S. 120–123, [http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-005l_S3_Unipolare_Depression_2017-05.pdf PDF]</ref>
 
== Aktuelle Situation in Deutschland ==
Bei der heute in Deutschland ausschließlich angewendeten sogenannten „modifizierten EKT“ erfolgt die Behandlung unter Narkose und Muskelrelaxation und mit einer Stromstärke von etwa 0,9&nbsp;[[Ampere|A]]<ref name="PMID23558716" /> bei bis zu 480&nbsp;[[Volt|V]]. Zu einem motorischen Krampfgeschehen kommt es dabei abgesehen von Muskelzuckungen eines zur Krampfbeobachtung von Relaxantien freigehaltenen Unterarms nicht mehr. Der Vorgang wird mithilfe einer [[Elektroenzephalografie|EEG]]-Ableitung beobachtet und dokumentiert.<ref name="PMID23558716" /> Durch Veränderung der Reizparameter (unipolare Rechteckimpulse statt sinusförmigen Wechselstroms) werden darüber hinaus die kognitiven Nebenwirkungen der EKT deutlich seltener beklagt, jedoch nicht ganz vermieden.
 
Eine Untersuchung aus dem Jahr 2008 ergab, dass an 183 von 423 psychiatrischen Kliniken<ref>[http://elektrokonvulsionstherapie.org/klinikuebersicht/ Liste von EKT-Kliniken]</ref> in Deutschland EKT-Behandlungen durchgeführt werden.<ref>M. Grozinger, A. Conca, T. Nickl-Jockschat, J. Di Pauli (Hrsg.): ''Elektrokonvulsionstherapie Kompakt. Fur Zuweiser und Anwender.'' Springer Verlag, Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-642-25628-8, S.&nbsp;28.</ref> Jährlich werden in Deutschland ungefähr 30.000 EKT-Behandlungen an 2.800<ref name="PMID23558716" /> bis 4.000 Menschen<ref>H. W. Folkerts: ''Elektrokrampftherapie – Indikation, Durchführung und Behandlungsergebnisse.'' In: ''Der Nervenarzt.'' 1/2011. Springer Verlag, Heidelberg.</ref> durchgeführt, was etwa 0,4 ‰ aller an Depressionen Erkrankten und 1 % der deshalb stationär Behandelten entspricht.<ref name="PMID23558716" />
 
2012 empfahlen die zuständigen Fachgesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol in einer gemeinsamen Stellungnahme den „rechtzeitigen und adäquaten Einsatz der EKT“. In anderen industrialisierten Ländern wie Australien, Dänemark, Großbritannien und den USA werde sie erheblich häufiger angewendet als in den deutschsprachigen Ländern.<ref>Grözinger M, Conca A, DiPauli J et al: ''Elektrokonvulsionstherapie: Psychiatrische Fachgesellschaften aus vier Ländern empfehlen einen rechtzeitigen und adäquaten Einsatz.'' In: Nervenarzt, 2012, 83:919–921, [https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/d17b6c69d648a29836126affaf504529000677bc/stn-2012-06-07-elektrokonvulsionstherapie.pdf PDF]</ref><ref>Michael Grözinger, Andreas Conca, Thomas Nickl-Jockschat, Jan Di Pauli: ''Elektrokonvulsionstherapie kompakt. Für Zuweiser und Anwender'', Springer-Verlag, Berlin 2013, ISBN 9783642256295.</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Elektrokonvulsionstherapie}}
* {{WikipediaDE|Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP)}}
 
== Literatur ==
=== Leitlinien ===
* National Institute for Health and Care Excellence (NICE): ''Guidance on the use of electroconvulsive therapy'', 2003, aktualisiert 2009, nach Durchsicht der Literatur bis 2014 keine Änderung, [https://www.nice.org.uk/guidance/ta59/resources/guidance-on-the-use-of-electroconvulsive-therapy-pdf-2294645984197 PDF].
* Canadian Psychiatric Association: ''Electroconvulsive Therapy: position paper'', 2009, [https://www.cpa-apc.org/wp-content/uploads/ECT-CPA_position_paper_27-revision_1-web-EN.pdf PDF].
* American Psychiatric Association: ''The Practice of Electroconvulsive Therapy. Recommendations for Treatment, Training, and Privileging (A Task Force Report of the American Psychiatric Association)'', American Psychiatric Pub, Washington DC 2001, ISBN 9781585627875.
* DGPPN, BÄK, Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), AWMF: ''S3-Leitlinie: Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression'', 2015, S. 120–123, [http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-005l_S3_Unipolare_Depression_2017-05.pdf PDF]
* Grözinger M, Conca A, DiPauli J et al: ''Elektrokonvulsionstherapie: Psychiatrische Fachgesellschaften aus vier Ländern empfehlen einen rechtzeitigen und adäquaten Einsatz.'' In: Nervenarzt, 2012, 83:919–921, [https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/d17b6c69d648a29836126affaf504529000677bc/stn-2012-06-07-elektrokonvulsionstherapie.pdf PDF]
 
=== Wissenschaft ===
* Thomas C. Baghai, Richard Frey, Siegfried Kasper (Hrsg): ''Elektrokonvulsionstherapie. Klinische und wissenschaftliche Aspekte.'' Springer, Wien 2003, ISBN 3-211-83879-1.
* Here W. Folkerts: ''Elektrokrampftherapie. Ein praktischer Leitfaden für die Klinik.'' Thieme, Stuttgart 1999, ISBN 3-432-27831-4.
* Neera Ghaziuddin, Garry Walter (Hrsg): ''Electroconvulsive Therapy in Children and Adolescents'', Oxford University Press 2013, ISBN 9780199937899.
* Ursula Köberle, Tom Bschor: ''Der Stellenwert der Elektrokrampftherapie – heute.'' In: ''Arzneiverordnung in der Praxis.'' Band 37, Ausgabe 4, (Juli) 2010, S. 77–79 ([https://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/AVP/Ausgaben/2003-2014/20104.pdf Online]).
* S. H. Lisanby: ''Electroconvulsive therapy for depression.'' In: ''The New England Journal of Medicine.'' Band 357, Nummer 19, November 2007, S.&nbsp;1939–1945
* Mehul V. Mankad, John L. Beyer, Richard D. Weiner, Andrew Krystal: ''Clinical Manual of Electroconvulsive Therapy'', American Psychiatric Pub, Washington DC 2010, ISBN 9781585628988.
* Jan-Otto Ottosson, Max Fink: ''Ethics in Electroconvulsive Therapy'', Routledge, New York 2004, ISBN 9781135940041.
 
=== Ratgeber ===
* Michael Grözinger, Andreas Conca, Thomas Nickl-Jockschat, Jan Di Pauli: ''Elektrokonvulsionstherapie kompakt. Für Zuweiser und Anwender'', Springer-Verlag, Berlin 2013, ISBN 9783642256295.
* Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN): ''Elektrokonvulsionstherapie (EKT) in 24 Fragen: Ein DGPPN-Ratgeber für Patienten und Angehörige'', laufend aktualisiert, [https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/ee634bcd0d5f404d6eb5817a7a69902f8254060a/2017-01-05_EKT_Broschuere.pdf PDF].
 
=== Geschichte ===
* Jonathan Sadowsky: ''Electroconvulsive Therapy in America. The Anatomy of a Medical Controversy'', Routledge Studies in Cultural History,  Routledge, New York 2016, ISBN 9781315522838.
* Edward Shorter, David Healy: ''Shock Therapy: The History of Electroconvulsive Treatment in Mental Illness.'' Rutgers University Press, 2007, ISBN 978-0-8135-4169-3.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Electroconvulsive therapy|Elektrokrampftherapie|3=S}}
* {{EU-Verordnung|2008|1272|titel=des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16.&nbsp;Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, zur Änderung und Aufhebung der Richtlinien&nbsp;67/548/EWG und 1999/45/EG und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr.&nbsp;1907/2006|tab=ALL}} (ursprüngliche Fassung)
 
* {{EU-Verordnung|2008|1272|konsolidiert=2018-12-01|titel=des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16.&nbsp;Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, zur Änderung und Aufhebung der Richtlinien&nbsp;67/548/EWG und 1999/45/EG und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr.&nbsp;1907/2006|format=|tab=ALL}}
=== Medizinische Einrichtungen ===
* Informationen zur [https://echa.europa.eu/de/regulations/clp/understanding-clp CLP-Verordnung und zu ihrem Verständnis] bei der European Chemicals Agency ([[Europäische Chemikalienagentur]], ECHA)
* Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer: [https://www.aerzteblatt.de/pdf/PP/2/3/s141.pdf ''Stellungnahme zur Elektrokrampftherapie (EKT) als psychiatrische Behandlungsmaßnahme.''] (PDF, 2003).
* [http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-Psychiatrie-und-Psychotherapie/download/de/patinfo/ektangeh.pdf Informationen zur Elektrokonvulsionstherapie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München]
* [http://www.unimedizin-mainz.de/psychiatrie/patienten/weitere-behandlungsangebote/elektrokonvulsionstherapie-ekt.html Elektrokonvulsionstherapie (EKT)], Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
* [http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/de/content/patienten/243.html Elektrokonvulsionstherapie (EKT)], Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen.
* [http://neurologie-psychiatrie.uk-koeln.de/psychiatrie-und-psychotherapie/patienten/spezialambulanz-EKT Elektrokonvulsionstherapie (EKT): Spezialambulanz für Elektrokonvulsionstherapie], Zentrum für Neurologie und Psychiatrie Uniklinik Köln.
 
=== Medienberichte ===
'''Deutschsprachige'''
* Stefan Werding: [http://www.wn.de/Muensterland/2017/03/2725103-Interview-zur-Elektrokrampftherapie-Entwicklungen-in-der-Behandlung-depressiver-Patienten Interview zur Elektrokrampftherapie: Entwicklungen in der Behandlung depressiver Patienten], Westfälische Nachrichten: Interview mit Professor Volker Arolt, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster, 4. März 2017.
* Here Folkerts: [https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/chatprotokoll418_page-1.html Chat-Protokoll zum Thema Depression], NDR Visite, 31. Januar 2017.
* René Ammann: [https://www.beobachter.ch/leben-gesundheit/medizin-krankheit/artikel/depressionen_heilsamer-elektro-schock Depressionen: Heilsamer (Elektro-)Schock], Der Schweizerische Beobachter, ‎15‎. ‎Januar‎ ‎2016.
* Stefanie Liedtke: [http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Stromschlaege-wider-die-Traurigkeit;art675,1271014 Elektro-Krampf-Therapie: Stromschläge wider die Traurigkeit], Frankfurter Neue Presse, 19. Februar 2015.
* Maike Freund: [http://www.general-anzeiger-bonn.de/incoming/Wenn-das-Leben-verschattet-article546012.html Wenn das Leben verschattet], General-Anzeiger (Bonn), 1. Oktober 2010.
* Martin Hampel: [http://www.fr.de/wissen/depression-kein-flug-mehr-uebers-kuckucksnest-a-1146379 Depression: Kein Flug mehr übers Kuckucksnest], Frankfurter Rundschau, 1. November 2008.
* Bas Kast: [http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/elektro-therapie-mit-der-welle-aus-dem-tal/1011324.html Elektro-Therapie: Mit der Welle aus dem Tal], Der Tagesspiegel, 12. August 2007.
 
'''Englischsprachige'''
* George Kirov: [http://www.independent.co.uk/news/health/electroconvulsive-therapy-does-work-and-it-can-be-miraculous-a7695391.html Electroconvulsive therapy does work – and it can be miraculous], The Independent, 24. April 2017.
* Kara Vuong: [https://www.medpagetoday.com/resource-center/Advances-in-Major-Depressive-Disorder/ECT/a/61938 Electroconvulsive Therapy: Addressing the Stigma], MedPage Today, 8. Dezember 2016.
* Kate G. Farber, Charles H. Kellner: [https://www.statnews.com/2016/05/20/shock-therapy-electroconvulsive-therapy/ Don’t call electroconvulsive therapy ‘shock therapy’], STAT (health-oriented news website), 20. Mai 2016.
* Scott O. Lilienfeld, Hal Arkowitz: [https://www.scientificamerican.com/article/the-truth-about-shock-therapy/ The Truth about Shock Therapy: Electroconvulsive therapy is a reasonably safe solution for some severe mental illnesses], Scientific American, 1. Mai 2014.
 
=== Videos ===
* NDR: [http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Elektrokrampftherapie-Strom-gegen-Depression,elektrokrampftherapie100.html Elektrokrampftherapie: Strom gegen Depression], Visite, 31. Januar 2017, Autorin: Sigrun Damas, 5.42 Min.
* NDR: [http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/Interview-Depressionen-mit-Strom-behandeln,visite12620.html Interview mit dem Neurologen und Psychiater Prof. Here Folkerts zum Thema "Depressionen mit Strom behandeln"], 31. Januar 2017, 4.22 Min.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Version vom 14. September 2019, 05:52 Uhr

Die Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) (auch CLP-Verordnung) ist eine EU-Chemikalienverordnung, die am 20. Januar 2009 in Kraft trat. CLP steht für Classification, Labelling and Packaging, also für die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen. Die CLP-Verordnung setzt das Global harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) der UNO auf 1355 Seiten um und ersetzt die Richtlinie 67/548/EWG (Stoffrichtlinie) sowie die Richtlinie 1999/45/EG[1] (Zubereitungsrichtlinie). Durch das Inkrafttreten wurde die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) mitgeändert. Als EU-Verordnung besitzt die CLP-Verordnung gleichermaßen und unmittelbar in allen Mitgliedstaaten Gültigkeit. In der Schweiz wurde die CLP-Verordnung in der Chemikalienverordnung umgesetzt.[2]

Inkraftsetzung

Seit dem 1. Dezember 2010 konnten Stoffe nach dem GHS-Standard eingestuft und gekennzeichnet werden. Seit dem 1. Dezember 2012 ist dies obligatorisch. Gemische, bislang „Zubereitungen“ genannt, durften ebenfalls seit dem 1. Dezember 2010 nach dem neuen System eingestuft und gekennzeichnet werden, müssen dies aber erst seit dem 1. Juni 2015. Gemische, die noch nach Zubereitungsrichtlinie gekennzeichnet sind, durften bis 1. Juni 2017 abverkauft werden.[3]

Anhänge

Die Verordnung enthält sieben Anhänge:

  • Anhang I: Vorschriften für die Einstufung und Kennzeichnung von gefährlichen Stoffen und Gemischen
  • Anhang II: Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung und Verpackung bestimmter Stoffe und Gemische
  • Anhang III: Liste der Gefahrenhinweise, ergänzenden Gefahrenmerkmale und ergänzenden Kennzeichnungselemente
  • Anhang IV: Liste der Sicherheitshinweise
  • Anhang V: Gefahrenpiktogramme
  • Anhang VI: Harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung für bestimmte gefährliche Stoffe
  • Anhang VII: Tabelle für die Umwandlung einer Einstufung gemäß Richtlinie 67/548/EWG in eine Einstufung gemäß CLP-Verordnung
  • Anhang VIII: Harmonisierte Informationen für die gesundheitliche Notversorgung und für vorbeugende Maßnahmen

Anhänge I–V

Die Anhänge I bis V geben die Methodik vor, nach der Stoffe und Gemische in Gefahrenklassen einzustufen und zu kennzeichnen sind.

Anhang VI

Mit rund 900 Seiten ist der Anhang VI der deutlich umfangreichste. Den Hauptteil davon macht die Tabelle mit harmonisierten Einstufungen und Kennzeichnungen der offiziell eingestuften gefährlichen Stoffe aus:

  • Tabelle 3.1: Liste der harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe

In der Tabelle 3.1 sind die harmonisierten Einstufungen (Gefahrenklassen/-kategorien, daraus abgeleitete H-Sätze) und Kennzeichnungen (H-Sätze, EUH-Sätze, daraus abgeleitete Piktogramme, Signalworte) sowie die spezifischen Konzentrationsgrenzen und M-Faktoren aufgeführt. Ebenfalls enthalten sind Einträge zu bestimmten Stoffgruppen (bspw. Bleiverbindungen). Sollte ein Stoff in mehrere aufgeführte Stoffgruppen fallen, so soll dieser nach den jeweiligen Einstufungen der entsprechenden Gruppeneinträge gekennzeichnet werden. Dabei ist bei verschiedenen Einstufungen derselben Gefahr die strengere anzuwenden.

In den Erwägungen zur CLP-Verordnung ist vermerkt, dass aus Ressourcengründen diejenigen Stoffe harmonisiert eingestuft und gekennzeichnet werden sollen, die am meisten Anlass zu Besorgnis in Bezug auf die Gesundheit und die Umwelt geben. Die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung bezieht sich meist auf die Gefahrenklassen Karzinogenität, Keimzellmutagenität oder Reproduktionstoxizität (CMR) der Kategorien 1A, 1B oder 2 sowie Sensibilisierung der Atemwege. Da in einer harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung entsprechend nicht zwangsläufig alle relevanten Gefahrenklassen berücksichtigt sind, müssen Inverkehrbringer für weitere Gefahrenklassen eine Selbsteinstufung vornehmen und damit die Einstufung und Kennzeichnung ergänzen.[4]

Die Einträge aus dem Anhang I der abgelösten Richtlinie 67/548/EWG, also Gefahrensymbole, R- und S-Sätze, wurden in die Tabelle 3.2 (Liste der harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe aus Anhang I der Richtlinie 67/548/EWG) übertragen. Mit dem Ende der Übergangszeit wurde diese Tabelle per 1. Juni 2017 aus dem Anhang VI gelöscht.

Anhang VII

Der Anhang VII enthält eine Umwandlungstabelle für Einstufungen gemäß der abgelösten Richtlinie 67/548/EWG. Mit dem Ende der Übergangsphase am 1. Juni 2015 verlor dieser Anhang seine Bedeutung.

Anhang VIII

Der Anhang VIII tritt am 1. Januar 2020 in Kraft.[5] Mit diesen Anhang wird ein vereinheitlichtes Format - eindeutiger Rezeptidentifikator/Unique Formula Identifier - für die Meldung von Informationen zu Gemischen, die als gefährlich eingestuft sind, an nationale Behörden oder Giftinformationszentren festgelegt (vgl. Artikel 45).

Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis

Das Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis (Classification and Labelling Inventory) der ECHA ist eine Datenbank mit Informationen zur Einstufung und Kennzeichnung von angemeldeten und registrierten Stoffen, die Hersteller und Importeure übermittelt haben sowie den harmonisierten Einstufungen aus dem Anhang VI der CLP-Verordnung.[6] Die Meldepflicht besteht für alle in Verkehr gebrachten Stoffe, die nach der REACH-Verordnung registrierungspflichtig sind sowie zusätzlich auch für nicht registrierungspflichtige als gefährlich eingestufte Stoffe.[7]

Mit Stand November 2016 enthält das Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis über 130 000 Stoffe, von welchen über 4200 eine harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung haben. Es gibt über 6,5 Millionen Meldungen, also pro Stoff durchschnittlich fünfzig.[4]

Anpassungen an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt

Periodisch werden sogenannte Anpassungen an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt (ATP, von eng. Adaptation to technical and scientific progress) vorgenommen:

Nummer Erlass Gültig ab Inhalt
1. ATP Nr. 790/2009[8] 1. Dezember 2010 geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
2. ATP Nr. 286/2011[9] 1. Dezember 2012 (Stoffe), 1. Juni 2015 (Gemische) geänderte oder neue Einstufungsregeln, H- und P-Sätze
3. ATP Nr. 618/2012[10] 1. Dezember 2013 geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
4. ATP Nr. 487/2013[11] 1. Dezember 2014 (Stoffe), 1. Juni 2015 (Gemische) geänderte oder neue Einstufungsregeln, H- und P-Sätze
5. ATP Nr. 944/2013[12] 1. Dezember 2014 (Stoffe), 1. Juni 2015 (Gemische)
Anhang VI Teil 3: 1. Januar 2015 (Stoffe), 1. April 2016 (Gemische)
geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen, + P-Satz 210
6. ATP Nr. 605/2014[13] 1. Dezember 2014 (Stoffe), 1. Juni 2015 (Gemische)
Anhang VI: 1. Januar 2015 (Stoffe), 1. April 2016 (Gemische)
geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen, + H- + P-Sätze auf Kroatisch
Korrektur Nr. 1297/2014[14] 1. Juni 2015 Waschmittel in auflösbaren Verpackungen
7. ATP 2015/1221[15] 1. Januar 2017 geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
8. ATP 2016/918[16] 1. Februar 2018 geänderte oder neue Einstufungsregeln, H- und P-Sätze
9. ATP 2016/1179[17] 1. März 2018 geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
10. ATP 2017/776[18] 1. Dezember 2018 angepasste Erläuterungen zur Tabelle 3 und geänderte oder neue harmonisierte Einstufungen
Ergänzung 2017/542[19] 1. Januar 2020 harmonisierte Informationen für die gesundheitliche Notversorgung und für vorbeugende Maßnahmen
11. ATP 2018/669[20] 1. Dezember 2019 gesamte Tabelle 3 mit Stoffnamen auf Deutsch
12. ATP 2019/521[21] 17. Oktober 2020 neue H- und P-Sätze

Druckfassung

  • European Chemicals Agency (Hrsg.): Guidance on the Application of the CLP Criteria: Guidance to Regulation (EC) No 1272/2008 on classification, labelling and packaging (CLP) of substances and mixtures. Verlag wie Hrsg., Helsinki 2015.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Rechtshinweis Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen!


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.