Joschka Fischer und Datei:1024px-Natriumexplosion.jpg: Unterschied zwischen den Seiten

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== Beschreibung ==
[[Datei:Nice Treaty FA Germany.png|mini|Fischers Signatur unter dem<br /> [[Vertrag von Nizza]] (2001)]]
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'''Joschka Fischer''' (eigentlich ''Joseph Martin Fischer;'' * [[12. April]] [[1948]] in [[Gerabronn]]) ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[Bündnis 90/Die Grünen]]) und heutiger [[Beratung|Berater]] und [[Publizist]].
 
Er war von 1998 bis 2005 [[Auswärtiges Amt|Außenminister]] und [[Vizekanzler (Deutschland)|Vizekanzler]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] und vom 1. Januar 1999 bis zum 30. Juni 1999 [[Präsident des Rats der Europäischen Union]]. Ein knappes Jahr nach der [[Bundestagswahl 2005]] zog sich Fischer aus der aktiven Politik zurück.
 
Nach dem Ende seiner politischen Karriere war er beratend oder als [[Lobbyismus|Lobbyist]] für [[Siemens]], [[BMW]], die [[Rewe Group]], für die Energiekonzerne [[RWE]] und [[OMV]] ([[Nabucco-Pipeline]]) und den [[Hanf]]-Produzenten [[Tilray]] tätig.
 
== Leben ==
=== Herkunft und Jugend ===
Fischer wurde als drittes Kind eines Metzgers geboren. Die Eltern hatten als [[Ungarndeutsche]]<ref name="dzm">Karsten Jahnke: {{Webarchiv |url=http://www.dzm-museum.de/deutsche-ungarn/download/joschka_fischer.pdf |text=''Joschka Fischer. Der deutsche Aussenminister, der nicht in Ungarn zur Welt kommen konnte'' |format=PDF; 4&nbsp;kB |wayback=20111130115251}}. Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm, März 2006.</ref><ref>[https://www.hdg.de/lemo/biografie/joschka-fischer.html ''Joschka Fischer geb. 1948.''] [[Haus der Geschichte]], [[Lebendiges Museum Online]].</ref> 1946 ihren Wohnort ''Wudigeß'' ({{huS|''[[Budakeszi]]''}}, eine im Jahr 2000 zur Stadt erhobene Gemeinde nahe der [[Ungarn|ungarischen]] Hauptstadt [[Budapest]]) verlassen müssen. Die Familie siedelte nach [[Langenburg]] im [[Hohenlohe|Hohenlohischen]] über. Der von Joschka Fischer geführte Vorname leitet sich von ''Jóska'' [{{IPA|joːʃkɔ}}] ab, einer [[Diminutiv]]form des ungarischen Vornamens ''József'' [{{IPA|joːʒef}}] ({{deS|Joseph}}).
 
In der frühen Jugendzeit war Fischer [[Ministrant]] in seiner katholischen Heimatkirchengemeinde [[Oeffingen]]. Noch vor Beendigung der [[Untersekunda]] (10.&nbsp;Klasse) verließ er 1965 das Gottlieb-Daimler-Gymnasium in [[Stuttgart-Bad Cannstatt]] ohne Abschluss und begann in [[Fellbach]] eine Lehre als [[Fotograf]], die er 1966 abbrach.
 
=== Studentenbewegung ===
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F065084-0014, Bonn, Pressekonferenz der Grünen, Bundestagswahl.jpg|mini|hochkant|Pressekonferenz der Grünen (1983)]]
 
Ab 1967 engagierte sich Fischer in der [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|Studentenbewegung]] und in der [[Außerparlamentarische Opposition|außerparlamentarischen Opposition]] (APO). Er lebte ab 1968 in [[Frankfurt am Main]]. Später jobbte er im [[Sozialistischer Deutscher Studentenbund|SDS]]-Verlag [[Verlag Neue Kritik|Neue Kritik]] und in der Buchhandlung ''Libresso'' am Opernplatz, die vorwiegend linke Literatur anbot. Gleichzeitig besuchte er eigenem Bekunden nach als Gasthörer die zeitweise völlig überfüllten Vorlesungen von [[Theodor W. Adorno]], [[Jürgen Habermas]] und [[Oskar Negt]].
 
1969 nahm Fischer in [[Algier]] an einer Konferenz der [[Palästinensische Befreiungsorganisation|PLO]] teil.<ref>[http://rhein-zeitung.de/on/01/02/19/topnews/fischer.html ''Zeugin entlastet Außenminister.''] In: ''[[Rhein-Zeitung]].'' 19. Februar 2001</ref><ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/neue-vorwuerfe-nahm-fischer-1969-an-plo-konferenz-teil-a-117287.html ''Neue Vorwürfe. Nahm Fischer 1969 an PLO-Konferenz teil?''] In: ''[[Spiegel Online]].'' 12. Februar 2001.</ref> 1970 gründete er die [[Karl-Marx-Buchhandlung]] in Frankfurt am Main.
 
1971 begann er eine Tätigkeit bei der [[Opel|Adam Opel AG]] in [[Rüsselsheim am Main|Rüsselsheim]] mit dem Ziel, über die Gründung einer Betriebsgruppe die Arbeiter zu politisieren und letztlich für die „[[Revolution]]“ zu gewinnen. Diese Form der „Basisarbeit“ brachte aber nicht den erhofften Erfolg, und Fischer wurde wegen seiner Aktivitäten nach einem halben Jahr fristlos entlassen.<ref>Markus Grill: {{Webarchiv |url=http://www.stern.de/lifestyle/leute/was-macht-eigentlich-tom-koenigs-530711.html |text=''Tom Koenigs.'' |wayback=20150104055728}} In: ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]].'' 5. Oktober 2004 (Interview mit Tom Koenigs, der Joschka Fischer bei Opel kennenlernte).</ref>
 
Nach weiteren Gelegenheitsarbeiten – unter anderem als Übersetzer von Romanen für [[Jörg Schröder]]s [[Olympia Press]]<ref>Jörg Sundermeier: [http://www.taz.de/pt/2004/07/17/a0190.nf/text ''Mit Pornos Literatur finanzieren.''] In: ''[[Die Tageszeitung]].'' 17. Juli 2004</ref> – arbeitete Fischer in Frankfurt bis 1981 als [[Taxifahrer]] und bis 1982 als Aushilfe in einem Buchladen. Schauspielerische Kurzeinsätze hatte er zudem 1983 in dem Fernsehfilm ''Der Fliegende Robert'' und 1986 in dem Film ''Va Banque'', in dem er einen Taxifahrer spielt.
 
=== Politische Militanz ===
Bis 1975 war Fischer Mitglied der [[Linksradikalismus|linksradikalen]] und [[Militanz|militanten]] Gruppe ''[[Revolutionärer Kampf]]''. Er beteiligte sich an mehreren Straßenschlachten mit der Polizei („[[Putzgruppe]]“), in denen Dutzende von Polizisten zum Teil schwer verletzt wurden. Ein Foto vom 7. April 1973 zeigt den mit einem schwarzen Motorradhelm vermummten Fischer und [[Hans-Joachim Klein (Terrorist)|Hans-Joachim Klein]], später Mitglied der [[Revolutionäre Zellen (Deutschland)|Revolutionären Zellen]] (RZ), wie sie gemeinsam auf einen Polizisten einschlagen.<ref>[https://www.welt.de/print-wams/article608540/Der-Fischer-und-die-Frau.html ''Der Fischer und die Frau.''] In: ''[[Die Welt]].'' 14. Januar 2001.</ref> Als Außenminister gestand Fischer seine damalige Gewalttätigkeit ein.
 
Er beteuerte allerdings, niemals [[Molotowcocktail]]s geworfen zu haben. Hintergrund war eine vorläufige Festnahme Fischers 1976, bei einer Demonstration für die RAF-Terroristin [[Ulrike Meinhof]], unter dem Verdacht, einen solchen Brandsatz während einer Demonstration aus Anlass des Todes Ulrike Meinhofs am 10. Mai 1976 auf ein Polizeifahrzeug geworfen zu haben, wobei der Polizeiobermeister [[Jürgen Weber (Polizist)|Jürgen Weber]] lebensgefährlich verletzt und dauerhaft entstellt worden war. Gegen Fischer wurde wegen [[Landfriedensbruch]]s, versuchten Mordes und der Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt.<ref name="sz">[http://www.sueddeutsche.de/panorama/joschka-fischer-polizeiakte-gefunden-1.2644372 ''Polizeiakte gefunden.''] In: ''[[Süddeutsche.de]].'' 11. September 2015.</ref> Fischer wurde aus der Haft entlassen, weil sich der Verdacht gegen ihn nicht erhärten ließ. Bei der Planung der Demonstration war unter Beteiligung Fischers der Einsatz von Molotowcocktails diskutiert worden.
 
Nachermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft zu diesem Vorfall wurden 2001 durch den Umstand behindert, dass die Hessische [[Staatskanzlei]] unter SPD-Ministerpräsident [[Holger Börner]] von der Staatsschutzabteilung des Polizeipräsidiums Frankfurt alle Unterlagen über Fischer angefordert hatte, als dieser 1985 in Wiesbaden Umweltminister wurde, und seitdem über den Verbleib der Akten nichts bekannt war.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/linke-gewalt-bilder-vom-blutigen-samstag_aid_189437.html ''Linke Gewalt. Bilder vom blutigen Samstag.''] In: ''[[Focus]].'' 8. Januar 2001.</ref><ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,112298,00.html ''Bedrohliche Ermittlungen für den Außenminister.''] In: ''Spiegel Online.'' 13. Januar 2001. In diesem Artikel schreiben die fünf Autoren: „Fischers Akte beim hessischen Verfassungsschutz ist weg: Anfang der neunziger Jahre wurde sie geschreddert, nachdem die Aufbewahrungsfrist abgelaufen war. Nach SPIEGEL-Informationen fand sich in ihr ohnehin nichts über den Brandanschlag – und schon gar nichts Belastendes.“</ref> Aus der Frankfurter Zeit stammt auch seine Freundschaft mit dem deutsch-französischen Studentenführer [[Daniel Cohn-Bendit]], mit dem er zeitweilig in einer Wohngemeinschaft wohnte.<ref>Diese beschrieb Cohn-Bendit unter anderem in seinem Buch ''Wir haben sie so geliebt, die Revolution'' 1987 in einem eigenen Kapitel (S. 229–236)</ref>
Im September 2015 tauchte die seit 1985 verschollene Polizeiakte Fischer in einem herrenlosen Koffer am Frankfurter Flughafen wieder auf. Das Schriftstück enthält Fotos, Fingerabdrücke und Daten und dokumentiert die Verstrickung Fischers in die linksradikale Szene.<ref name="sz" />
 
Nachdem Fischer noch 1976 erklärt hatte „Wir können uns […] nicht einfach von den Genossen der [[Stadtguerilla]] distanzieren, weil wir uns dann von uns selbst distanzieren müssten“,<ref>[[Arno Orzessek]]: [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/754227/ ''Anti-Anti-68er-Manifest.''] In: ''[[Deutschlandradio Kultur]].'' 14. März 2008.</ref> leiteten die Ereignisse im so genannten ''[[Deutscher Herbst|Deutschen Herbst]]'' 1977 (Entführung und Ermordung des [[Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände|BDA]]-Präsidenten [[Hanns Martin Schleyer]], [[Entführung des Flugzeugs „Landshut“]], [[Suizid]] der [[Rote Armee Fraktion|RAF]]-Gründer) nach eigenen Angaben einen Erkenntnisprozess bei ihm ein, den er als Illusionsverlust bezeichnete und der schließlich zu seiner Abkehr von radikalen und gewalttätigen Politikvorstellungen geführt habe. Er habe sich dann zum Demokraten aus Überzeugung gewandelt, was auch dem politischen Lebensweg seiner Partei entspreche:
{{Zitat
|Text=Ich […] habe erkannt, wie Gewalt die eigenen Gesichtszüge verzerrt, selbst wenn man meint, sie aus guten Gründen einsetzen zu können. […] Ich habe damals Unrecht getan, und ich habe mich dafür zu entschuldigen bei allen, die davon betroffen waren.<ref>{{Toter Link| url=https://www.youtube.com/watch?v=nwnL0kBwyHc| date=2020-03-15|text=Joschka Fischer – Zu seiner Vergangenheit}}, 2001</ref>}}
 
Dennoch kommentierte er noch 1978 die Ermordung von [[Hanns-Martin Schleyer]], [[Siegfried Buback]] und [[Jürgen Ponto]] durch die [[Rote Armee Fraktion|RAF]] mit dem Satz: „Bei den drei hohen Herren mag mir keine rechte Trauer aufkommen, das sage ich ganz offen für mich.“<ref>[[Jochen Bölsche]]: {{Der Spiegel |ID=18370244 |Titel=Die verlorene Ehre der Apo |Jahr=2001 |Nr=5 |Seiten=}}</ref><ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/justiz-zur-wahrheit-verpflichtet_aid_189648.html ''Zur Wahrheit verpflichtet.''] In: ''Focus.'' Nr. 3, 15. Januar 2001.</ref> Am 11. Mai 1981 wurde der hessische [[Wirtschaftsminister]] [[Heinz-Herbert Karry]] ermordet, anschließend bekannten sich die [[Revolutionäre Zellen (Deutschland)|Revolutionären Zellen]] zu der Tat. Später stellte sich heraus, dass die Tatwaffe, zusammen mit anderen aus einer amerikanischen Kaserne gestohlenen Waffen, im Jahre 1973 in Joschka Fischers Auto transportiert worden war. Fischer gab dazu an, er habe dem damaligen Autoschlosser [[Hans-Joachim Klein (Terrorist)|Hans-Joachim Klein]] (1973 noch nicht Mitglied der RZ, aber bereits im Dunstkreis linksradikaler militanter Gruppen) den Wagen lediglich gegeben, um von ihm einen neuen Motor einbauen zu lassen. Erst später habe er erfahren, dass mit dem Auto gestohlene Waffen transportiert worden seien.
 
=== Parteilaufbahn ===
[[Datei:Joschka Fischer 2005.jpg|mini|Joschka Fischer bei einer Wahlkampfrede (2005)]]
 
Noch vor seinem Parteibeitritt im Jahr 1982 gründete Fischer 1981 mit [[Daniel Cohn-Bendit]] und anderen den ''Arbeitskreis Realpolitik'' in Frankfurt, der für die Partei ''[[Bündnis 90/Die Grünen|Die Grünen]]'' sogenannte „[[Realpolitik|realpolitische]]“ Positionen formulierte. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit diesen neuen Positionen führte im Kreisverband Frankfurt zur Polarisierung zwischen [[Realo]]s und Vertretern eines „öko-fundamentalistisch“ genannten Standpunktes ([[Fundi]]s), in deren Verlauf sich Fischer 1982 für die [[Bundestagswahl 1983]] als Kandidat für ''Die Grünen'' durchsetzen konnte.
 
Im März 1983 wurde er in den [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] gewählt und gehörte damit der ersten [[Bundestagsfraktion]] der Grünen an. Für diese war er als [[Parlamentarischer Geschäftsführer]] tätig. Er machte sich auch als Redner einen zum Teil umstrittenen Namen, z.&nbsp;B. im Zusammenhang der [[Kießling-Affäre]]<ref>vgl. die [http://dipbt.bundestag.de/doc/btp/10/10052.pdf#P.3694 stenographischen Berichte des Bundestags] (PDF; 1,2&nbsp;MB) ab S. 3694.</ref> oder der [[Flick-Affäre]], während der er mit Beschimpfung des [[Präsident des Deutschen Bundestages|Bundestagsvizepräsidenten]] [[Richard Stücklen]] ([[Liste geflügelter Worte/M#Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch.|„Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“]]) auf seinen Ausschluss von einer Bundestagssitzung reagierte.<ref>siehe [[q:Joschka Fischer|Wikiquote: Joschka Fischer]]; [[Liste geflügelter Worte/M#Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch.|Liste geflügelter Wörter]].</ref> Dem bei den Grünen damals noch üblichen [[Rotationsprinzip#Bündnis 90/Die Grünen|Rotationsprinzip]] gemäß legte er sein Abgeordnetenmandat nach zwei Jahren zum Ende März 1985 nieder. Während seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter nahm er am 24. Oktober 1983 an der Blockade der US-Militärbasis in Frankfurt am Main teil, um gegen den [[NATO-Doppelbeschluss]] zu demonstrieren.
 
Nach eigenen Angaben hatte Fischer vor seinem Parteieintritt bei den Grünen aus Überzeugung nie gewählt, was ihn heute aber ärgere.
 
=== Öffentliche Ämter ===
==== Staatsminister für Umwelt und Energie ====
[[Datei:Joschka Fischer Sport Shoes.jpeg|mini|Ein Foto der Turnschuhe des Außenministers in dessen Arbeitszimmer im [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amt]]]]
 
Am 12. Dezember 1985 kam es in [[Hessen]] nach längerer Tolerierung einer SPD-Minderheitsregierung zur Bildung der ersten [[Rot-Grüne Koalition|rot-grünen]] [[Hessische Landesregierung|Landesregierung]] unter [[Ministerpräsident]] [[Holger Börner]]. In diesem [[Kabinett Börner III|Kabinett]] wurde Fischer [[Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz|Staatsminister für Umwelt und Energie]]. Bereits seine [[Vereidigung]] sorgte für Aufsehen, da er in grobem Jackett und Turnschuhen erschien.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ledermuseum.de/DLM/frames_d/hfr_04_d.html |text=''Kulturgeschichte hautnah'' |wayback=20110821013542}}. Die Originalschuhe befinden sich im [[Deutsches Ledermuseum|Deutschen Ledermuseum]], Offenbach.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Walter Bau |url=https://www.morgenpost.de/kultur/tv/article211165649/Joschka-Fischers-Beichte-Die-Turnschuhe-waren-peinlich.html |titel=Joschka Fischers Beichte: „Die Turnschuhe waren peinlich“ |datum=2017-07-07 |sprache=de-DE |abruf=2020-01-08}}</ref> Dieser Auftritt prägte den Begriff des „Turnschuh-Ministers“.
 
Am 9. Februar 1987 trat Fischer von seinem Amt als hessischer Umweltminister unter Ministerpräsident Börner (SPD) zurück,<ref>[http://lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1532 ''Rücktritt des hessischen Umweltministers Joschka Fischer, 9. Februar 1987.''] Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).</ref> da die Grünen in einem [[Ultimatum]] den Fortbestand der [[Koalition (Politik)|Koalition]] von der Rücknahme der Genehmigung für das [[Hanau]]er Nuklearunternehmen [[Nukem]] abhängig gemacht hatten. Damit zerbrach die erste rot-grüne Regierungskoalition im unmittelbaren Nachgang des Unfalls vom 20. Januar 1987 in der Hanauer Atomfabrik Nukem,<ref>Klaus-Peter Klingelschmitt: [http://www.taz.de/1/archiv/?dig=1998/06/08/a0019 ''Nukem vertuschte Störfall: 300 Menschen verstrahlt.''] In: ''Die Tageszeitung.'' 8. Juni 1998.</ref> nur wenige Monate nach der [[Nuklearkatastrophe von Tschernobyl]].
 
Die darauf folgenden Neuwahlen im April 1987 endeten mit einem Sieg von [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und [[Freie Demokratische Partei|FDP]]. [[Walter Wallmann]] (CDU) wurde Ministerpräsident und [[Wolfgang Gerhardt]] (FDP) sein Stellvertreter. Fischer wurde bei dieser Wahl in den [[Hessischer Landtag|Hessischen Landtag]] gewählt und übernahm den Vorsitz der Landtagsfraktion der Grünen.
 
Bei den Landtagswahlen 1991 verlor die Regierungskoalition ihre Mehrheit. Es kam zu einer Wiederauflage der rot-grünen Koalition, diesmal unter Ministerpräsident [[Hans Eichel]] (SPD). Fischer wurde wieder Umweltminister. Zugleich war er Stellvertreter des Ministerpräsidenten und Staatsminister für Bundesangelegenheiten.
 
Im Oktober 1994 legte er alle Ämter in Hessen nieder und wurde, nachdem die Grünen bei der [[Bundestagswahl 1994|Bundestagswahl]] am 16. Oktober 1994 den Wiedereinzug in den Bundestag geschafft hatten, neben [[Kerstin Müller]] zum Sprecher der [[Bundestagsfraktion]] von [[Bündnis 90/Die Grünen]]. Neben Fischers Engagement für einen Einsatz der Bundeswehr in [[Bosnien und Herzegowina]] ließ in diesen Jahren auch die wirtschaftspolitische Hinwendung der Grünen zur [[Marktwirtschaft]] diese immer mehr zu einer „realpolitischen“ Partei werden.
 
==== Außenminister und Vizekanzler ====
[[Datei:Fischer und Paul Wolfowitz.jpg|mini|Joschka Fischer und [[Paul Wolfowitz]] (2001)]]
 
Bei der [[Bundestagswahl 1998|Bundestagswahl]] im Herbst 1998 verlor die [[schwarz-gelbe Koalition]] unter [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] [[Helmut Kohl]] nach 16 Jahren ihre Mehrheit. Es kam zur Bildung der ersten rot-grünen Koalition auf Bundesebene. Der neue Bundeskanzler [[Gerhard Schröder]] berief Fischer als Außenminister und Vizekanzler in sein [[Kabinett Schröder I|Kabinett]].
 
Im Jahre 2001 konnte die bereits angekündigte Fischer-Biografie „Sag mir, wo Du stehst“ der Journalistin [[Bettina Röhl]] nicht erscheinen, weil der Verlag [[Kiepenheuer & Witsch]] in Köln vom Vertrag zurücktrat. Als Begründung wurde Röhls Kampagne gegen Fischer, einen langjährigen Autor des Verlags, genannt. Im Januar 2001 hatte Bettina Röhl mit der Veröffentlichung der so genannten Fischer-Prügel-Fotos eine weit über deutsche Grenzen hinausreichende Mediendiskussion über Fischers militante Vergangenheit ausgelöst, in deren Verlauf der damalige Bundeskanzler [[Gerhard Schröder]] der Opposition vorwarf, mit ihrer Kritik an Fischer den politischen Aufbruch einer ganzen Generation zu diffamieren, während die damalige Oppositionsführerin [[Angela Merkel]] Fischer aufforderte, sich von der [[68er-Bewegung|68er-Revolte]] insgesamt zu distanzieren.<ref>{{Webarchiv |url=http://bibliothek.phoenix.de/videobeitrag,91.html |text=''Joschka Fischers Vergangenheit'' |wayback=20070614014939}}. In: ''[[Phoenix (Fernsehsender)|Phoenix]].'' 17. Januar 2001 (Fragestunde im Bundestag; Video, 55:10 min).</ref>
 
Fischer galt als aussichtsreicher Kandidat auf den nach dem [[Entwurf für eine Europäische Verfassung]] für 2006 geplanten Posten des Außenministers der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Den Grundstein hierzu legte seine im Jahr 2000 gehaltene [[Humboldt-Reden zu Europa|Humboldt-Rede]] „Vom Staatenverbund zur Föderation“, mit dem er eine mögliche Finalität des [[Europäische Integration|europäischen Einigungsprozesses]] heraufbeschwor und eindeutig für den [[Europäischer Föderalismus|europäischen Föderalismus]] Stellung bezog.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/bulletin/rede-des-bundesministers-des-auswaertigen-joschka-fischer-808150 |titel=Rede des Bundesministers des Auswärtigen Joschka Fischer |werk= |hrsg=Bundesregierung |datum=2000-05-24 |sprache=de |abruf=2019-06-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Heinrich August Winkler |url=http://www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1364 |titel=Integration oder Erosion. Joschka Fischers „Humboldt-Rede“: Absicht und Wirkung. |werk= |hrsg=Themenportal Europäische Geschichte |datum=2008 |sprache=de |abruf=2019-06-14}}</ref> Am 1. September 2003 verkündete er allerdings gemeinsam mit Bundeskanzler Schröder, dass beide bei der nächsten [[Bundestagswahl 2005|Bundestagswahl]] wieder zusammen antreten wollten.
 
[[Datei:US Navy 050211-N-8796S-184 German Foreign Minister, Joscha Fischer, takes questions from the press after touring the University Hospital in Banda Aceh, Indonesia.jpg|mini|Joschka Fischer nach einem Besuch der Universitätsklinik von Banda Aceh in Indonesien im Februar 2005]]
 
===== Kriegsbeteiligungen =====
Die rot-grüne [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit Fischer als Bundesaußenminister führte deutsche Bodentruppen mit der Beteiligung am Einsatz der [[NATO]] im [[Kosovokrieg]] erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg in einen [[Krieg]]seinsatz. Fischer legitimierte diesen Einsatz [[Rede Joschka Fischers zum NATO-Einsatz im Kosovo|in einer Rede]] auf dem Kosovo-Sonderparteitag in Bielefeld 1999 mit den Worten: „Ich stehe auf zwei Grundsätzen, nie wieder Krieg, nie wieder [[KZ Auschwitz|Auschwitz]], nie wieder [[Völkermord]], nie wieder [[Faschismus]]. Beides gehört bei mir zusammen.“<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wortlaut-auszuege-aus-der-fischer-rede-a-22143-druck.html ''Wortlaut: Auszüge aus der Fischer-Rede.''] In: ''Spiegel Online.'' 13. Mai 1999.</ref> Ab 2001/2002 beteiligte sich die Bundeswehr am [[Krieg in Afghanistan seit 2001|Krieg in Afghanistan]]. 2003 weigerte sich hingegen die rot-grüne Bundesregierung, den [[Irakkrieg]] der USA zu unterstützen.
 
===== Visa-Affäre =====
Anfang 2005 stand Fischer als verantwortlicher Minister im Mittelpunkt der sogenannten [[Visa-Affäre]]. Am 25. April 2005 trat er als Zeuge vor dem [[Visa-Untersuchungsausschuss]] auf, wo er eigene Versäumnisse einräumte und die komplette politische Verantwortung übernahm.
 
===== Nachrufdebatte =====
Im Frühjahr 2005 setzte sich Fischer im Rahmen der Nachrufdebatte dafür ein, dass Nachrufe für einstige NSDAP-Mitglieder aus der Hauszeitung ''internAA'' des [[Auswärtiges Amt#Bundesrepublik Deutschland|Auswärtigen Amts]] gestrichen werden. In der Folge wurde eine [[Unabhängige Historikerkommission – Auswärtiges Amt|Historikerkommission]] eingesetzt, welche die Übernahme von [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Mitgliedern in das AA nach dem Krieg aufarbeiten sollte.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,364782,00.html ''Fischer beruft Historiker-Kommission.''] In: ''Spiegel Online.'' 11. Juli 2005.</ref><ref>[[Frank Schirrmacher]]: [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/das-auswaertige-amt-und-das-dritte-reich/im-gespraech-joschka-fischer-das-ist-jetzt-der-nachruf-den-sie-wollten-1637511.html ''Im Gespräch: Joschka Fischer. Das ist jetzt der Nachruf, den sie wollten.''] In: ''[[FAZ.net]].'' 26. Oktober 2010.</ref> Das Ergebnis von deren Arbeit wurde als Buch ''[[Das Amt und die Vergangenheit]]'' veröffentlicht und hat weitere Debatten ausgelöst.<ref>[[Klaus Wiegrefe]]: [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/streit-ueber-das-amt-historiker-zerpflueckt-bestseller-a-754558.html ''Streit über „Das Amt“: Historiker zerpflückt Bestseller.''] In: ''Spiegel Online.'' 1. April 2011.</ref>
 
==== Ausscheiden ====
Nach der [[Bundestagswahl 2005]] erklärte Fischer, dass er im Oppositionsfall im Sinne eines Generationswechsels für das Amt des Fraktionsvorsitzenden im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] und andere führende Ämter in der Partei nicht mehr zur Verfügung stehe. Seine Amtszeit als Außenminister und Vizekanzler endete am 18. Oktober 2005, er übte diese Ämter aber noch bis zum 22. November des Jahres geschäftsführend aus.
 
Am 27. Juni 2006 nahm Fischer zum letzten Mal an einer Fraktionssitzung der Grünen Bundestagsfraktion teil. Am 1. September 2006 legte er sein Bundestagsmandat nieder. Sein Mandat übernahm der Nachrücker [[Omid Nouripour]].
 
=== Nach der politischen Karriere ===
[[Datei:Joschka Fischer.jpg|mini|Joschka Fischer (2006)]]
Anfang 2006 hielt Fischer zahlreiche Vorträge für Investmentbanken wie [[Barclays]] Capital und [[Goldman Sachs]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete/bio/F/fischjo0.html |text=''Entgeltliche Tätigkeiten neben dem Mandat'' |wayback=20091023074325}}. In: Website des Deutschen Bundestages.</ref> 2006 übernahm er eine einjährige [[Gastprofessor|Gastprofessur]] für internationale Wirtschaftspolitik an der ''Woodrow Wilson School'' der amerikanischen [[Princeton University]]. Seine Vorlesungen behandelten die „Internationale Krisendiplomatie“. Daneben war Fischer als [[Fellow|Senior Fellow]] am Liechtenstein Institute der ''Woodrow Wilson School'' tätig und engagierte sich als Mitglied des EU-Programms der Princeton University.
 
Fischer war 2006 beratend für den [[World Jewish Congress]] tätig.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.worldjewishcongress.org/about/aboutus_policy.html |text=''About the World Jewish Congress'' |wayback=20060827152649}}. In: Website des World Jewish Congress, Juni 2006.</ref>
 
2007 gründete er eine Beraterfirma mit dem Namen ''Joschka Fischer Consulting''.<!--Beleg?--> Er ist Gründungsmitglied und Vorstand des [[European Council on Foreign Relations]], das von dem Milliardär und [[Mäzen]] [[George Soros]] finanziert wird.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Stefan Kornelius]] |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/ex-aussenminister-fischer-meldet-sich-zurueck-joschkas-rueckkehr-1.890303 |titel=Ex-Außenminister Fischer meldet sich zurück. Joschkas Rückkehr |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2007-10-01 |abruf=2018-04-09}}</ref> Im September 2008 nahm er einen Beratervertrag (Senior Strategic Counsel) bei der [[Madeleine Albright]] gehörenden Firma ''The Albright Group, LLC'' an.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.thealbrightgroupllc.com/Who_We_Are.htm |text=''The Albright Group LLC'' |wayback=20071221202326}}. In: Website der Albright Group LLC.</ref><ref>Ralf Beste, [[Gregor Peter Schmitz]]: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,580872,00.html ''Joschka Fischers neuer Beraterjob. Die grüne Raupe Nimmersatt.''] In: ''Spiegel Online.'' 27. September 2008.</ref> Mitte 2009 gründeten Fischer und Dietmar Huber (langjähriger Pressesprecher der Grünen im Bundestag) ''Joschka Fischer & Company''.<ref>Andreas Wildhaben: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/joschka-fischer-pension-reicht-nicht/3914876-3.html ''Dick im Geschäft.''] In: ''[[Handelsblatt]].'' 4. März 2011.</ref><ref>[https://www.jfandc.de/wer-wir-sind/ Joschka Fischer & Company: Das Team] jfandc.de</ref>
 
Am 19. Mai 2009 scheiterte Fischer vor dem [[Bundesgerichtshof]] (BGH) letztinstanzlich mit einer Klage gegen die Illustrierte ''[[Bunte]]'', die ein Foto seiner Privatvilla in [[Berlin-Grunewald]] abgedruckt hatte.<ref>[http://lexetius.com/2009,1752 ''BGH, Urteil vom 19. Mai 2009 – Az. VI ZR 160/08.''] In: ''lexetius.com'' (Volltext).</ref> Das Informationsinteresse der Öffentlichkeit sei gewichtiger als Fischers [[Persönlichkeitsrecht (Deutschland)|Persönlichkeitsrecht]].<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/joschka-fischer-fotoklage-gegen-bunte-gescheitert_aid_400735.html ''Fotoklage gegen „Bunte“ gescheitert.''] In: ''Focus.'' 19. Mai 2009.</ref><ref>[http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2009&Sort=3&nr=48019&pos=0&anz=110 ''Berichterstattung über Hauskauf Joschka Fischers war zulässig.''] Pressestelle des Bundesgerichtshofs, Pressemitteilung Nr. 110/2009, 19. Mai 2009.</ref>
 
2009 schloss Fischer einen Vertrag mit den Energieversorgern [[RWE]] und [[OMV]] als politischer Berater für den geplanten Bau der 3300&nbsp;km langen [[Nabucco-Pipeline]], die Erdgas vom Kaspischen Meer über die Türkei in die EU transportieren sollte. Fischer war damit Lobbykonkurrent zum früheren Bundeskanzler [[Gerhard Schröder]], der damals für das Projekt der [[Nord Stream|Nord-Stream]]-Pipeline warb.<ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/lobbyisten-joschka-fischer-macht-jetzt-in-gas/3207188.html?ticket=ST-1437916-XgiZTw5rGGBV5AgfGAfj-ap6 ''Joschka Fischer macht jetzt in Gas''] handelsblatt.com, 26. Juli 2009.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Thorsten Knuf |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-bruesseler-auftritt-des-frueheren-vize-kanzlers-joschka-fischer-als-lobbyist-fuer-rwe-nur-ein-einfaches-parteimitglied,10810590,10665112.html |titel=Nur ein einfaches Parteimitglied |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2009-09-09 |abruf=2015-06-15}}</ref>
Ebenfalls 2009 wurde Fischer Berater für den Autokonzern [[BMW]]<ref>Martin S. Lambeck: [http://www.bild.de/BILD/politik/2009/09/20/ex-aussenminister-joschka-fischer/berater-bei-bmw.html ''Der lange Lauf beziehungsweise die lange Dienstfahrt zu sich selbst. Joschka Fischer jetzt Berater für BMW.''] In: ''[[Bild (Zeitung)|Bild]].'' 29. April 2010.</ref> und, gemeinsam mit Madeleine Albright, Berater der [[Siemens AG]] in außenpolitischen und unternehmensstrategischen Fragen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article4950020/Joschka-Fischer-jetzt-auch-Lobbyist-fuer-Siemens.html |titel=Joschka Fischer jetzt auch Lobbyist für Siemens |werk=Die Welt |datum=2009-10-23 |abruf=2015-06-15}}</ref> Im September 2010 begann Fischer auch ein Beratungsmandat für die [[Rewe Group]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fischer152.html |text=''Ex-Außenminister arbeitet für Handelskonzern. Fischer berät nun auch Rewe'' |wayback=20100909122638}}. In: ''tagesschau.de.'' 6. September 2010.</ref>
 
Seit August 2010 hat Fischer den Vorsitz der aus neun Personen bestehenden „Gruppe herausragender Persönlichkeiten“ im [[Europarat]] inne. Die auf Initiative der Türkei<ref>{{Webarchiv |url=http://www.trtdeutsch.com/trtworld/de/newsDetail.aspx?HaberKodu=fef8b321-5ce6-474c-82bf-e035365c44ed |text=''Fischer lobt die Türkei'' |wayback=20140327015624}}. In: ''[[Türkiye Radyo ve Televizyon Kurumu|TRT Deutsch]].'' 14. Januar 2011.</ref> ins Leben gerufene Gruppe soll sich {{"|mit den größer werdenden Gräben zwischen den unterschiedlichen Gemeinschaften und der ‚Radikalisierung‘ bestimmter Gruppen befassen}} und {{"|Maßnahmen für mehr Toleranz und gegenseitigen Respekt}} vorschlagen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Joschka-Fischer-wird-Chef-des-Weisenrats_aid_911761.html |titel=Neuer Job im Europarat. Joschka Fischer wird Chef des Weisenrats |werk=[[Rheinische Post]] |datum=2010-09-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111109103607/http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Joschka-Fischer-wird-Chef-des-Weisenrats_aid_911761.html |archiv-datum=2011-11-09 |offline=1 |abruf=2015-06-15}}</ref> Der erste Bericht der Gruppe erschien im Frühjahr 2011.<ref>[http://diepresse.com/home/waswurdeaus/743029/Was-wurde-aus-dem-gruenen-Realo-Joschka-Fischer ''Was wurde aus … dem grünen „Realo“ Joschka Fischer?''] In: ''[[DiePresse.com]].'' 23. März 2012.</ref><ref>{{Webarchiv |url=https://wcd.coe.int/ViewDoc.jsp?Ref=PR416%282011%29&Language=lanGerman&Ver=original&Site=COE&BackColorInternet=DBDCF2&BackColorIntranet=FDC864&BackColorLogged=FDC864 |text=''„Zusammenleben“: Bericht der Gruppe namhafter Persönlichkeiten des Europarates'' |wayback=20160104053448}}. [[Europarat]], Pressemitteilung Nr. 416, 11. Mai 2011.</ref>
 
Im September 2010 war er an der Gründung der [[Spinelli-Gruppe]] beteiligt, die sich für den [[Europäischer Föderalismus|europäischen Föderalismus]] einsetzt.
 
Agenturen vermitteln Fischer als Vortragsredner.<ref name="handelsblatt-2013-119-10">{{Literatur |Autor=Johannes C. Bockenheimer |Titel=Bill Clinton, der Absahner |Sammelwerk=Handelsblatt |Band= |Nummer=119 |Datum=2013-06-25 |ISSN=0017-7296 |Seiten=10}}</ref>
 
2013 machte Fischer Werbung für das [[Elektroauto]] [[BMW i3]].<ref>[[Martin Kaul]]: [http://www.taz.de/Joschk-bei-der-Autolobby/!128545/ ''Joschka bei der Autolobby. „Ein Traum ist wahr geworden“.''] In: ''Die Tageszeitung.'' 1. Dezember 2013.</ref>
 
Im Oktober 2014 stellte Fischer in Berlin sein Buch ''Scheitert Europa?'' vor. Es sollte zunächst „Die Vereinigten Staaten von Europa“ heißen und erhielt angesichts damaliger Entwicklungen einen anderen Titel. In dem Buch beschreibt Fischer u.&nbsp;a. die (wirtschaftlichen) Probleme und Dynamiken Europas mit Beginn der [[Finanzkrise ab 2007|Weltfinanzkrise 2007]], eine neue Spaltung und Desolidarisierung zwischen den nördlichen (reicheren) und den südlichen europäischen Staaten sowie den Aufstieg radikaler antieuropäischer und fremdenfeindlicher Parteien in demokratischen Wahlen.<ref>{{Internetquelle |autor=Dominic Schreiner |url=http://www.rp-online.de/politik/deutschland/joschka-fischers-gespuer-fuer-die-krise-neues-buch-scheitert-europa-aid-1.4595978 |titel=Buchvorstellung in Berlin. Herr Fischers Gespür für die Krise |werk=[[Rheinische Post]] |datum=2014-10-14 |abruf=2014-10-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Andreas Fanizadeh]] |url=http://www.taz.de/!147692/ |titel=Joschka Fischers „Scheitert Europa?“ Schwarze Null und grüne Zehn |werk=Die Tageszeitung |datum=2014-10-14 |abruf=2014-10-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Joschka Fischer |url=http://www.huffingtonpost.de/joschka-fischer-politik/scheitert-europa_b_5995938.html |titel=Scheitert Europa? |werk=[[The Huffington Post#Huffington Post Deutschland|Huffington Post Deutschland]] |datum=2014-10-16 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141022133847/http://www.huffingtonpost.de/joschka-fischer-politik/scheitert-europa_b_5995938.html |archiv-datum=2014-10-22 |kommentar=Textauszug |offline=1 |abruf=2014-10-16}}</ref>
 
Er ist (Stand April 2018) Mitglied im Präsidium der [[Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen|Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen]].<ref>[http://www.dgvn.de/ueber-uns/organisation/praesidium/ ''DGVN-Präsidium.''] In: Website der [[Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen|Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.&nbsp;V.]]</ref>
 
Anfang 2019 wurde Fischer beim kanadischen Hanf-Hersteller Tilray Gründungsmitglied des internationalen Beirates, der bei der Umsetzung einer „offensiven weltweiten Wachstumsstrategie“ helfen soll.<ref>[https://www.n-tv.de/politik/Fischer-ist-kuenftig-Cannabis-Lobbyist-article20798905.html Fischer ist künftig Cannabis-Lobbyist], ''NTV'', 6. Januar 2019</ref> Marla Luther, ehemalige Beraterin bei Joschka Fischer & Company, war bereits seit Anfang 2017 Geschäftsführerin von Tilray Deutschland.<ref>[https://www.moneyhouse.de/Marla-Luther-Berlin Marla Luther aus Berlin – Manager-Profil], ''Moneyhouse''</ref>
 
Fischer schreibt gelegentlich Gastbeiträge in Zeitungen.
 
=== Privates ===
Fischer ist in fünfter Ehe seit dem 29. Oktober 2005 mit der Filmproduzentin [[Minu Barati]]-Fischer verheiratet. Aus zweiter Ehe stammen ein Sohn und eine Tochter.<ref name="spon" /><ref>[http://www.spiegel.de/panorama/leute/joschka-fischers-ehefrau-minu-barati-zu-kennenlernen-und-kanarienvogel-a-830752.html ''Minu Barati. Der Fischer und seine Frau.''] In: ''Spiegel Online.'' 1. Mai 2012 (Joschka Fischers Ehefrau Minu Barati zu Kennenlernen und Kanarienvogel).</ref><ref name="spon">[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,382415,00.html ''Fischers fünfte Hochzeit. Nach dem Jawort gab’s Vivaldis „Frühling“.''] In: ''Spiegel Online.'' 30. Oktober 2005 (zu den Ehen).</ref>
 
Seit 2006 lebt Joschka Fischer in [[Berlin-Grunewald]].
 
== Positionen ==
=== Militäreinsätze in Bosnien und Herzegowina ===
1995 löste Fischer eine innerparteiliche Kontroverse aus, als er mit der strikt [[Pazifismus|pazifistischen]] Ausrichtung der Partei brach und militärische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der [[UN-Schutzzone]]n in Bosnien und Herzegowina befürwortete.
 
=== Kosovokrieg ===
1999 unterstützte Fischer maßgeblich die deutsche Beteiligung am [[völkerrecht]]lich umstrittenen [[Kosovokrieg]], wodurch erstmals seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wieder deutsche Soldaten an einem Krieg beteiligt waren. Er begründete diesen Krieg unter anderem auch mit dem Verweis auf den [[Holocaust]]. Am 7. April 1999 sagte er: „Ich habe nicht nur gelernt: Nie wieder Krieg. Ich habe auch gelernt: Nie wieder Auschwitz.“<ref>{{Internetquelle |autor=Nico Fried |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/fischer-ich-habe-gelernt-nie-wieder-auschwitz-1.915701 |titel=Fischer: „Ich habe gelernt: Nie wieder Auschwitz“ |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2005-01-24 |abruf=2015-06-15}}</ref> Dem Nachrichtenmagazin ''[[Newsweek]]'' sagte Fischer auf die Frage, ob er zwischen den Ereignissen im Kosovo und der Nazi-Ära eine direkte Parallele sehe: „Ich sehe eine Parallele zu jenem primitiven Faschismus. Offensichtlich sind die 1930er Jahre zurückgekehrt, und das können wir nicht hinnehmen.“<ref>Lally Weymouth: [http://www.newsweek.com/we-have-win-164834 ''„We Have To Win This“.''] In: ''[[Newsweek]].'' 18. April 1999: ''„You see a direct parallel to the Nazi era?“ – „I see a parallel to that primitive fascism. Obviously, the '30s are back, and we cannot accept that.“''</ref>
 
Kritiker warfen Fischer vor, als Außenminister Positionen vertreten zu haben, die er vor der rot-grünen Regierungsübernahme abgelehnt hatte. Wegen seines Werbens als deutscher Außenminister für den Einsatz der [[NATO]] im Kosovokrieg wurde er unter anderem in Internet-Foren, aber auch von Angehörigen der [[Friedensbewegung]] als [[Kriegsverbrecher]] bezeichnet. Das Oberverwaltungsgericht Berlin entschied im Zusammenhang mit einem von der Polizei übermalten Transparent, dass diese Bezeichnung als schwerer Angriff auf die persönliche Ehre rechtswidrig sei.<ref>[http://www.neue-justiz.nomos.de/fileadmin/neue-justiz/doc/NJ_00_05.pdf#page=23 ''OVG Berlin: Clinton und Schröder dürfen nicht als «Kriegsverbrecher» bezeichnet werden.''] (PDF; 385&nbsp;kB) In: ''[[Neue Justiz]].'' 5/2000, S. 242 (Pressemitteilung 21. März 2000).</ref>
 
Im Mai 1999 wurde er aus Protest gegen den NATO-Einsatz auf dem Grünen-Parteitag in [[Bielefeld]] von dem linksautonomen Samir Fansa mit einem roten Farbbeutel beworfen und erlitt dabei einen Trommelfell-Riss am rechten Ohr.<ref>{{Webarchiv |url=http://bibliothek.phoenix.de/videobeitrag,52.html |text=''Farbbeutelanschlag auf Joschka Fischer'' |wayback=20070708063708}} In: ''Phoenix.'' 13. Mai 1999 (Video, 6:20 min).</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.123recht.net/article.asp?a=2948 |text=''Farbbeutel-Werfer gegen Fischer legt Verfassungsbeschwerde ein'' |wayback=20070929090751}}. In: ''123recht.net.'' 7. Juni 2002.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Malte Lehming |url=http://www.tagesspiegel.de/meinung/nichts-fuer-schwache-nerven/770242.html |titel=Nichts für schwache Nerven |werk=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2006-11-03 |abruf=2017-06-01}}</ref>
 
=== Tschetschenienkriege ===
Heftige Kritik an Joschka Fischer wurde wegen seiner Haltung bezüglich der Tschetschenienkriege geäußert. Während der Bundestagsabgeordnete Joschka Fischer im Januar 1995 noch die Untätigkeit der Bundesregierung während des [[Erster Tschetschenienkrieg|Ersten Tschetschenienkriegs]] angesichts des „grausamen Mordens einer nuklearen Supermacht gegen ein kleines Volk im Norden des [[Kaukasus]]“ verurteilt hatte, erklärte er 2000 als Außenminister in Bezug auf den [[Zweiter Tschetschenienkrieg|Zweiten Tschetschenienkrieg]], dass Russland nicht isoliert werden dürfe und es legitim sei, gegen Terror vorzugehen.
 
== Ehrungen und Auszeichnungen ==
[[Datei:Palaeopython fischeri - Naturmuseum Senckenberg - DSC02249.JPG|mini|Nach Joschka Fischer benanntes Fossil „Palaeopython fischeri“]]
 
Im Mai 2002 wurde Fischer mit der [[Ehrendoktor]]würde der [[Universität Haifa]] ausgezeichnet. Am 4. Mai 2004 erhielt er den renommierten [[Gottlieb-Duttweiler-Preis]] in [[Rüschlikon]]. Im Mai 2005 erhielt Fischer in seiner Funktion als Außenminister die höchste Auszeichnung des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrates der Juden in Deutschland]], den [[Leo-Baeck-Preis]], für seine Verdienste im [[Nahost-Konflikt]] als Vermittlungspartner zwischen [[Palästinenser]]n und [[Israel]]is. Am 20. Mai 2006 wurde Joschka Fischer mit der Ehrendoktorwürde der [[Universität Tel Aviv]] ausgezeichnet.
 
Als Dank für seinen Einsatz als hessischer Umweltminister gegen die Nutzung der [[Grube Messel]] als Mülldeponie und für deren Bewahrung als Fossilienfundstätte wurde nach ihm im Jahr 2005 eine fossile Schlange als ''[[Palaeopython fischeri]]'' benannt.<ref>[http://darmstadt.bund.net/service_und_beratung/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/fossile-schlange-aus-grube-messel-heisst-paleopython-fischeri/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=4935&cHash=b5227be4ae ''Fossile Schlange aus Grube Messel heißt Paleopython Fischeri.''] [[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland|BUND]], Februar 2005.</ref>
 
Er ist Ehrenbürger von [[Budakeszi]].<ref name="dzm" />
 
Im Jahr 2009 erhielt Joschka Fischer den Ehrenpreis des [[Deutscher Nachhaltigkeitspreis|Deutschen Nachhaltigkeitspreises]] für seine herausragende Rolle bei der Umsetzung grüner Visionen in Realpolitik. 2010 wurde er mit der [[Heinrich Heine|Heinrich-Heine]]-Gastprofessur der [[Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf]] geehrt.
 
Im Jahr 2016 bekam Fischer die [[Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa|Bayerische Europa-Medaille]].
 
== Veröffentlichungen ==
* ''Von grüner Kraft und Herrlichkeit.'' Rowohlt, Reinbek 1984, ISBN 3-499-15532-X.
* (Hrsg.): ''Der Ausstieg aus der Atomenergie ist machbar.'' Rowohlt, Reinbek 1987, ISBN 3-499-15923-6.
* ''Regieren geht über Studieren. Ein politisches Tagebuch.'' Athenäum-Verlag, Frankfurt 1987, ISBN 3-610-08443-X.
* ''Rechtsstaat und ziviler Ungehorsam. Ein Streitgespräch mit Daniel Cohn-Bendit und Alexander Gauland.'' Athenäum, Bodenheim 1988, ISBN 3-610-04709-7.
* ''Mehrheitsfähig. Plädoyer für eine neue Politik.'' Eichborn, Frankfurt 1989, ISBN 3-8218-0414-9.
* ''Der Umbau der Industriegesellschaft. Plädoyer wider die herrschende Umweltlüge.'' Eichborn, Frankfurt 1989, ISBN 3-8218-1126-9; Goldmann, München 1993, ISBN 3-442-12434-4.
* ''Die Linke nach dem Sozialismus.'' Hoffmann & Campe, Hamburg 1993, ISBN 3-455-10309-X.
* ''Risiko Deutschland. Krise und Zukunft der deutschen Politik.'' Kiepenheuer und Witsch, Köln 1994, ISBN 3-462-02341-1; Knaur, München 1995, ISBN 3-426-80075-6.
* ''Für einen neuen Gesellschaftsvertrag. Eine politische Antwort auf die globale Revolution.'' Kiepenheuer und Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-02569-4; Droemer Knaur, München 2000, ISBN 3-426-77436-4.
* ''Mein langer Lauf zu mir selbst.'' Kiepenheuer und Witsch, Köln 1999, ISBN 3-462-02794-8; Droemer Knaur, München 2001, ISBN 3-426-61478-2.
* ''Vom Staatenbund zur Föderation. Gedanken über die Finalität der europäischen Integration. Rede in der Humboldt-Universität in Berlin am 12. Mai 2000.'' Suhrkamp, Frankfurt 2000, ISBN 3-518-06614-5.
* ''Die Rückkehr der Geschichte. Die Welt nach dem 11. September und die Erneuerung des Westens.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 3-462-03035-3; Knaur-Taschenbuch-Verlag, München 2006, ISBN 3-426-77465-8.
* ''Die rot-grünen Jahre. Deutsche Außenpolitik – vom Kosovo bis zum 11. September.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03771-5; Knaur-Taschenbuch-Verlag, München 2008, ISBN 978-3-426-78083-1.
* ''„I’m not convinced.“ Der Irakkrieg und die rot-grünen Jahre.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2011, ISBN 978-3-462-04081-4; Knaur-Taschenbuch-Verlag, München 2012, ISBN 978-3-426-78530-0.
* mit Fritz Stern: ''Gegen den Strom. Ein Gespräch über Geschichte und Politik.'' Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64553-2; Herder, Freiburg/Basel/Wien 2014, ISBN 978-3-451-06699-3.
* ''Scheitert Europa?'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04623-6.
* ''Der Abstieg des Westens. Europa in der neuen Weltordnung des 21. Jahrhunderts.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05165-0.
* ''Willkommen im 21. Jahrhundert. Europas Aufbruch und die deutsche Verantwortung''. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-05473-6.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Joschka Fischer}}
 
== Literatur ==
; Biographien
* Paul Berman: ''Idealisten an der Macht. Die Passion des Joschka Fischer.'' Siedler, München 2006, ISBN 3-88680-846-7.
* Matthias Geis, Bernd Ulrich: ''Der Unvollendete. Das Leben des Joschka Fischer.'' Fest, Berlin 2002, ISBN 3-8286-0175-8; aktualisierte Neuauflage: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek 2004, ISBN 3-499-61623-8.
* Sibylle Krause-Burger: ''Joschka Fischer. Der Marsch durch die Illusionen.'' Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1997, ISBN 3-421-05082-1 (überarbeitete und aktualisierte Neuausgabe Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-60738-7).
* Jürgen Schreiber: ''Meine Jahre mit Joschka. Nachrichten von fetten und mageren Zeiten.'' Econ, Berlin 2007, ISBN 978-3-430-30033-9.
* Michael Schwelien: ''Joschka Fischer. Eine Karriere.'' Hoffmann & Campe, Hamburg 2000, ISBN 3-455-11330-3 (erweiterte Taschenbuchausgabe: Heyne, München 2001, ISBN 3-453-19705-4).
 
; Lebensabschnitte und Einzelaspekte
* Autonome L.U.P.U.S.-Gruppe (Hrsg.): ''Die Hunde bellen … Von A–RZ. Eine Zeitreise durch die 68er Revolte und die militanten Kämpfe der 70er bis 90er Jahre.'' Unrast Verlag, Münster 2001, ISBN 3-89771-408-6.
* Klaus Bittermann, Thomas Deichmann (Hrsg.): ''Wie Dr. Joseph Fischer lernte, die Bombe zu lieben: Die SPD, die Grünen, die Nato und der Krieg auf dem Balkan.'' Edition TIAMAT, Berlin 1999, ISBN 3-89320-025-8.
* Christian Y. Schmidt: ''„Wir sind die Wahnsinnigen …“. Joschka Fischer und seine Frankfurter Gang.'' Econ, München/Düsseldorf 1998; aktualisierte Ausgabe: Econ-und-List-Taschenbuch-Verlag, München 1999; erweiterte Neuausgabe: Verbrecher Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-943167-30-6.
 
; Gespräche/Interviews
* Gero von Boehm: ''Joschka Fischer. 31. August 2010.'' Interview in: ''Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten.'' Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 678–692.
* mit [[Daniel Cohn-Bendit]], Alexander Gauland: ''Rechtsstaat und ziviler Ungehorsam. Ein Streitgespräch.'' Athenäum Verlag, Bodenheim 1988, ISBN 3-610-04709-7.
 
== Filme ==
[[Datei:Fischer Joschka Berlin 2011.JPG|mini|Werbung für Pepe Danquarts Film „Joschka und Herr Fischer“ am Delphi Filmpalast am Zoo in Berlin 2011]]
* Pepe Danquart: ''Joschka und Herr Fischer.'' Deutschland 2011, 140 min, X-Verleih
* ''Die Welt des Joschka Fischer. Sieben Jahre zwischen Krieg und Frieden.'' Dokumentarfilm, 105 min, Deutschland, 2005, Regie: Stephan Lamby, Produktion: Phoenix, {{Webarchiv |url=http://www.phoenix.de/die_welt_des_joschka_fischer/2008/04/10/0/38377.1.htm |text=Kurzbeschreibung |wayback=20080614054142}} von Phoenix
 
== Weblinks ==
{{Commons}}
{{Wikiquote}}
* [http://www.zeit.de/autoren/F/Joschka_Fischer/index.xml Joschka Fischers Montagskolumne] auf Zeit Online
*"[https://www.project-syndicate.org/columnist/joschka-fischer Joschka Fischer"]. Monatliche Kolumne auf ''Project Syndicate'' (ehemals [http://www.project-syndicate.org/series/38/description "The Rebel Realist – Joschka Fischer"]. [https://web.archive.org/web/20120205054919/http://www.project-syndicate.org/series/38/description Archiviert] vom Original am 2012-02-05).
* Matthias Thiel: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/441598/ ''Vom Straßenkämpfer zum grünen Leitwolf.''] In: ''Deutschlandfunk.'' 18. November 2005
* [[Jutta Ditfurth]]: [http://www.lightways.de/resources/dittfurt_gruene.pdf ''Zahltag, Junker Joschka!''] (PDF; 236&nbsp;kB) In: ''Neue Revue.'' 42/99&nbsp;ff. (Streitschrift über die Grünen in zehn Teilen)
* {{Internetquelle
  |autor=Peter Unfried
  |url=https://www.taz.de/!5675233
  |titel=Joschka Fischer über Corona-Krise: '''„Die Frage ist: Was kommt danach?“'''
  |werk=[[Die Tageszeitung]] (taz)
  |datum=2020-04-05
  |kommentar=Joschka Fischer im Interview
  |abruf=2020-04-05
  |abruf-verborgen=1}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118821660|LCCN=n/85/112871|VIAF=46938201}}
 
{{SORTIERUNG:Fischer, Joschka}}
[[Kategorie:Parteivorsitzender von Bündnis-90/Die-Grünen]]
[[Kategorie:Bündnis-90/Die-Grünen-Mitglied]]
[[Kategorie:Politiker]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Autor (Politik)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1948]]
[[Kategorie:Person der 68er-Bewegung]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 11. August 2022, 11:05 Uhr

Beschreibung

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