Kultur der Bruderliebe und Agrarwissenschaft: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Agrarwissenschaften''' (seltener '''Agrarwissenschaft''' oder '''Agronomie''') beschäftigen sich mit allen Fragen rund um die Primärproduktion menschlicher und tierischer [[Nahrung]] sowie [[nachwachsender Rohstoff]]e ([[Agrarsektor]]). Einer der Begründer ist [[Albrecht Daniel Thaer|Albrecht Thaer]]. Neben der Einbeziehung vieler Teilbereiche aus anderen [[Wissenschaft]]sgebieten gibt es eigenständige Fachgebiete der Agrarwissenschaften. Eine häufige Grundeinteilung gliedert sie in [[Pflanzenbauwissenschaften]], [[Tierwissenschaften]] und [[Agrarökonomie]].
 
== Agraringenieur/Agronom ==
Agraringenieur oder Agronom ist eine Berufsbezeichnung für den produktionstechnisch-naturwissenschaftlichen Bereich des Landbaus. Agraringenieure sind Fach- oder Führungskräfte an der Schnittstelle von Wissenschaft (Biologie, Chemie, Technik und Ökonomie), Verwaltung und landwirtschaftlicher Praxis. Weitere Aufgabenfelder liegen in der [[Agrarpolitik]], Marketing landwirtschaftlicher Produkte, Naturschutz, Raumplanung und Strukturentwicklung [[rural]]er Gebiete.
Agrarexperten werden auch interdisziplinär in Entwicklungshilfeprojekten in der Dritten Welt bei der Entwicklung ländlicher Räume (z. B. [[Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit|GIZ]]) oder spezieller Projekte der multilateralen Zusammenarbeit eingesetzt. Dabei sind Allround-Qualitäten oder Koordinierungsfunktionen zwischen verschiedenen Spezialisten gefragt. Weitere Spezialisierungen sind Pflanzenarzt, Gartenbau-Ingenieur etc.
 
== Statistik ==
Laut Statistischem Bundesamt waren im Wintersemester 2017/ 2018 sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen 63.873 Studierende der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften sowie Veterinärmedizin an deutschen Hochschulen, in Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben.
 
== Tätigkeitsfelder ==
Das Agrarstudium ist ein interdisziplinär breit gefasstes Studium. Es bestehen daher vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Anschluss; so z. B. in der [[Forschung]], [[Zucht|Züchtung]], fachlichen [[Beratung]], sowie im [[Journalismus]]. Auch außerhalb des eigenen Fachs werden Agraringenieure beschäftigt; z. B. bei [[Bank]]en,  [[Versicherung]]sunternehmen oder in der Verwaltung des [[Öffentlicher Dienst|Öffentlichen Dienstes]].
 
== Zweige und Disziplinen ==
* ''Pflanzenwissenschaften'':  ein modernerer Sammelbegriff für Teilgebiete wie [[Pflanzenbauwissenschaft]], [[Bioinformatik]], [[Pflanzenernährung]], [[Pflanzenzüchtung]], [[Phytopathologie]], [[Herbologie]] und [[Entomologie]]. Auch der [[Gartenbau (Studiengang)|Gartenbau]] gehört hierzu.
* ''[[Tierwissenschaften]]'': umfassen Teilgebiete wie [[Tierernährung]], [[Tierhaltung]], [[Tierzucht]], [[Tiermedizin]] und [[Physiologie]].
* die agrarischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften umfassen Disziplinen wie
** [[Agrarökonomie]] (inkl. [[Landwirtschaftliche Betriebslehre]] und [[Agribusiness]], [[Agrarpolitik]], [[Agrarmarketing]]),
** [[Agrargeschichte]],
** [[Agrarsoziologie]],
** [[Agrargeographie]]
 
* die agrarischen Natur- und Ingenieurwissenschaften
** [[Landtechnik]]
** [[Bodenkunde]]
** [[Agrarmeteorologie]] und -klimatologie
** [[Ökolandbau-Forschung]]/[[Ökologische Agrarwissenschaften]]
** [[Agrartechnologie]]
 
== Akademische Abschlüsse ==
In der Vergangenheit wurde in Deutschland in [[Diplomstudiengang|Diplomstudiengängen]] der akademische Grad des [[Diplomlandwirt]]s bzw. Diplom-Agraringenieurs (Dipl.-Ing. agr.) verliehen. Abschlüsse an [[Fachhochschule]]n sind in der Regel an dem Zusatz (FH) zu erkennen. Im Zuge des [[Bologna-Prozess]]es bieten heute die meisten [[Hochschule]]n in Deutschland das gestufte Studiensystem mit den Abschlüssen [[Bachelor]] und [[Master]] an.
Einige Hochschulen bieten auch internationale Doppelabschlüsse an, wie bspw. den Masterstudiengang „Organic Agriculture and Food Systems (EUR-Organic)“ der Universität Hohenheim.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-hohenheim.de/organic-agriculture-and-food-systems-master-studium |titel=Studiengangsbeschreibung auf der Website der Universität Hohenheim |abruf=2020-02-13}}</ref>
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Agrarwissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Agrarwissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Agrarbiologie}}
 
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Reiner Doluschitz, Clemens Morath, Jens Pape |Titel=Agrarmanagement : Unternehmensführung in Landwirtschaft und Agribusiness : [Grundwissen Bachelor] |Verlag=Ulmer |Ort=Stuttgart |Datum=2011 |ISBN=978-3-8252-3587-1}}
* {{Literatur |Autor=Otto Strecker, Paul Pottebaum, Josef Reichert |Titel=Marketing in der Agrar- und Ernährungswirtschaft : Grundlagen, Strategien, Maßnahmen |Auflage=3., vollkommen neu bearbeitete |Verlag=VerlagsUnion Agrar |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1996 |ISBN=3-7690-0539-2}}
* {{Literatur |Autor=Ulrich Koester |Titel=Grundzüge der landwirtschaftlichen Marktlehre |Auflage=5. überarbeitete und erweiterte |Verlag=Verlag Franz Vahlen |Ort=München |Datum=2016 |ISBN=978-3-8006-5037-8}}
* {{Literatur |Autor=Gerhard Henkel |Titel=Der ländliche Raum : Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland : mit 15 Tabellen |Auflage=4., ergänzte und neu bearbeitete |Verlag=Borntraeger |Ort=Berlin |Datum=2004 |ISBN=3-443-07109-0}}
* {{Literatur |Autor=Joachim Sauerborn |Titel=Agrarökologie |Verlag=Ulmer |Ort=Stuttgart |Datum=2006 |ISBN=3-8252-2793-6}}
* {{Literatur |Autor=Kord Baeumer |Titel=Allgemeiner Pflanzenbau |Auflage=3., überarbeitete und erweiterte |Verlag=Ulmer |Ort=Stuttgart |Datum=1992 |ISBN=3-8252-0018-3}}
* {{Literatur |Autor=Werner Mühlbauer |Titel=Beitrag der Agrartechnik zur Emährungssicherung |Sammelwerk=Göttinger Beiträge zur Land- und Forstwirtschaft in den Tropen und Subtropen |Nummer=115 |Ort=Göttingen |Datum=1996 |Seiten=93 |Online=http://www.gbv.de/dms/goettingen/223454303.pdf |Format=PDF |KBytes=210}}
* {{Literatur |Autor=Horst Eichhorn,  Julius Konrad |Titel=Landtechnik |Auflage=6., neubearbeitete und erweiterte |Verlag=Ulmer |Ort=Stuttgart |Datum=1985 |ISBN=3-8001-1043-1}}
* {{Literatur |Autor=Alfons William, Henner Simianer |Titel=Tierzucht |Auflage=2., überarbeitete |Verlag=Uni-Taschenbücher |Ort=Stuttgart |Datum=2017 |ISBN=978-3-8252-4805-5}}
* {{Literatur |Autor=Heinz Jeroch, Winfried Drochner, Ortwin Simon |Titel=Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere : Ernährungsphysiologie, Futtermittelkunde, Fütterung |Auflage=2., überarbeitete |Verlag=Ulmer |Ort=Stuttgart (Hohenheim) |Datum=2008 |ISBN=978-3-8252-8180-9}}
* {{Literatur |Titel=Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Zahl der Studierenden im Agrarbereich |Datum=2019 |Online=https://www.bildungsserveragrar.de/service/zahlen-und-fakten/zahlen-zur-agrarbildung/hochschulen/}}
* {{Internetquelle |url=https://www.bmel-statistik.de/fileadmin/daten/SJT-3040500-0000.xlsx |titel=BMEL: 3040500. Studierende der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften |titelerg=Zeitreihe ab 2006/07 |hrsg=Statistisches Bundesamt |datum=2015-12-10 |abruf=2019-11-25 |format=XLSX; 25,3 kB}}
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Agronomy}}
* {{DNB-Portal|4068473-8|TEXT=Literatur über}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Agrarwissenschaften/}}
* {{HLS|8250|Agrarwissenschaften|Autor=Peter Rieder}}
* {{Internetquelle |url=https://www.topagrar.com/studiengang/index_835761.html |titel=Grüne Studiengänge - Studieren - Karrero - top agrar online |titelerg=Übersicht aller Agrar-Studiengänge in Deutschland |werk=topagrar.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304060630/https://www.topagrar.com/studiengang/index_835761.html |archiv-datum=2016-03-04 |abruf=2019-11-25 |offline=1 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |url=https://www.uni.at/studien/?study_search=agrar&discipline=0&region=0&orderby=name |titel=Studienführer - Alle Studiengänge in Österreich auf UNI.at |titelerg=Übersicht aller Agrar-Studiengänge in Österreich |werk=uni.at |abruf=2019-11-25 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |url=https://www.vdl.de/ |titel=VDL-Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V. |werk=vdl.de |abruf=2019-11-25 |abruf-verborgen=1}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4068473-8|LCCN=|NDL=|VIAF=}}
 
[[Kategorie:Agrarwissenschaft|!]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 8. August 2020, 12:23 Uhr

Agrarwissenschaftler im Getreidebereich bei der Arbeit

Die Agrarwissenschaften (seltener Agrarwissenschaft oder Agronomie) beschäftigen sich mit allen Fragen rund um die Primärproduktion menschlicher und tierischer Nahrung sowie nachwachsender Rohstoffe (Agrarsektor). Einer der Begründer ist Albrecht Thaer. Neben der Einbeziehung vieler Teilbereiche aus anderen Wissenschaftsgebieten gibt es eigenständige Fachgebiete der Agrarwissenschaften. Eine häufige Grundeinteilung gliedert sie in Pflanzenbauwissenschaften, Tierwissenschaften und Agrarökonomie.

Agraringenieur/Agronom

Agraringenieur oder Agronom ist eine Berufsbezeichnung für den produktionstechnisch-naturwissenschaftlichen Bereich des Landbaus. Agraringenieure sind Fach- oder Führungskräfte an der Schnittstelle von Wissenschaft (Biologie, Chemie, Technik und Ökonomie), Verwaltung und landwirtschaftlicher Praxis. Weitere Aufgabenfelder liegen in der Agrarpolitik, Marketing landwirtschaftlicher Produkte, Naturschutz, Raumplanung und Strukturentwicklung ruraler Gebiete. Agrarexperten werden auch interdisziplinär in Entwicklungshilfeprojekten in der Dritten Welt bei der Entwicklung ländlicher Räume (z. B. GIZ) oder spezieller Projekte der multilateralen Zusammenarbeit eingesetzt. Dabei sind Allround-Qualitäten oder Koordinierungsfunktionen zwischen verschiedenen Spezialisten gefragt. Weitere Spezialisierungen sind Pflanzenarzt, Gartenbau-Ingenieur etc.

Statistik

Laut Statistischem Bundesamt waren im Wintersemester 2017/ 2018 sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen 63.873 Studierende der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften sowie Veterinärmedizin an deutschen Hochschulen, in Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben.

Tätigkeitsfelder

Das Agrarstudium ist ein interdisziplinär breit gefasstes Studium. Es bestehen daher vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Anschluss; so z. B. in der Forschung, Züchtung, fachlichen Beratung, sowie im Journalismus. Auch außerhalb des eigenen Fachs werden Agraringenieure beschäftigt; z. B. bei Banken, Versicherungsunternehmen oder in der Verwaltung des Öffentlichen Dienstes.

Zweige und Disziplinen

Akademische Abschlüsse

In der Vergangenheit wurde in Deutschland in Diplomstudiengängen der akademische Grad des Diplomlandwirts bzw. Diplom-Agraringenieurs (Dipl.-Ing. agr.) verliehen. Abschlüsse an Fachhochschulen sind in der Regel an dem Zusatz (FH) zu erkennen. Im Zuge des Bologna-Prozesses bieten heute die meisten Hochschulen in Deutschland das gestufte Studiensystem mit den Abschlüssen Bachelor und Master an. Einige Hochschulen bieten auch internationale Doppelabschlüsse an, wie bspw. den Masterstudiengang „Organic Agriculture and Food Systems (EUR-Organic)“ der Universität Hohenheim.[1]

Siehe auch

Literatur

  •  Reiner Doluschitz, Clemens Morath, Jens Pape: Agrarmanagement : Unternehmensführung in Landwirtschaft und Agribusiness : [Grundwissen Bachelor]. Ulmer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8252-3587-1.
  •  Otto Strecker, Paul Pottebaum, Josef Reichert: Marketing in der Agrar- und Ernährungswirtschaft : Grundlagen, Strategien, Maßnahmen. 3., vollkommen neu bearbeitete Auflage. VerlagsUnion Agrar, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-7690-0539-2.
  •  Ulrich Koester: Grundzüge der landwirtschaftlichen Marktlehre. 5. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag Franz Vahlen, München 2016, ISBN 978-3-8006-5037-8.
  •  Gerhard Henkel: Der ländliche Raum : Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland : mit 15 Tabellen. 4., ergänzte und neu bearbeitete Auflage. Borntraeger, Berlin 2004, ISBN 3-443-07109-0.
  •  Joachim Sauerborn: Agrarökologie. Ulmer, Stuttgart 2006, ISBN 3-8252-2793-6.
  •  Kord Baeumer: Allgemeiner Pflanzenbau. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8252-0018-3.
  •  Werner Mühlbauer: Beitrag der Agrartechnik zur Emährungssicherung. In: Göttinger Beiträge zur Land- und Forstwirtschaft in den Tropen und Subtropen. Nr. 115, Göttingen 1996, S. 93 (http://www.gbv.de/dms/goettingen/223454303.pdf).
  •  Horst Eichhorn, Julius Konrad: Landtechnik. 6., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 1985, ISBN 3-8001-1043-1.
  •  Alfons William, Henner Simianer: Tierzucht. 2., überarbeitete Auflage. Uni-Taschenbücher, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-8252-4805-5.
  •  Heinz Jeroch, Winfried Drochner, Ortwin Simon: Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere : Ernährungsphysiologie, Futtermittelkunde, Fütterung. 2., überarbeitete Auflage. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8252-8180-9.
  •  Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Zahl der Studierenden im Agrarbereich. 2019 (https://www.bildungsserveragrar.de/service/zahlen-und-fakten/zahlen-zur-agrarbildung/hochschulen/).
  • BMEL: 3040500. Studierende der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften. (XLSX; 25,3 kB) Zeitreihe ab 2006/07. Statistisches Bundesamt, 10. Dezember 2015, abgerufen am 25. November 2019.

Weblinks

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Einzelnachweise


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