Walther Cloos und Himmelfahrt Mohammeds: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Walter Cloos.jpg|mini|Walther Cloos]]
[[Datei:Miraj by Sultan Muhammad.jpg|mini|300px|Mohammeds Aufstieg in den Himmel ([[Wikipedia:Persische Miniaturmalerei|Persische Miniaturmalerei]] aus dem 16. Jahrhundert)]]
[[Datei:Al-Buraf_Hafifa.jpg|thumb|300px|Darstellung eines Buraq aus dem 17. Jahrhundert]]


'''Walther Cloos''' (* [[Wikipedia:22. Juni|22. Juni]] [[Wikipedia:1900|1900]] in [[Wikipedia:Darmstadt|Darmstadt]]; [[Wikipedia:30. Juni|30. Juni]] [[Wikipedia:1985|1985]] in [[Wikipedia:Ulm|Ulm]]) war ein [[Wikipedia:Deutschland|deutscher]] [[Wikipedia:Apotheker|Apotheker]] und [[Anthroposoph]], der sich schon von seiner Kindheit an sehr für die [[Mineral]]- und [[Gestein]]swelt und auch für die [[Pflanzen]] interessierte, die er schon früh in der [[Geologie|geologisch]] reichhaltigen weiteren Umgebung Darmstadts kennenlernte.  
Die '''Himmelfahrt Mohammeds''' ist eine [[Traum]]vision des [[Prophet]]en [[Mohammed]], von der im [[Koran]] und im [[Wikipedia:Hadith|Hadith]] in zwei unterschiedlichen Versionen berichtet wird. In einer dritten Variante werden die beiden Versionen zu einem Gesamtbild vereinigt.


Gegen Ende des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] begann Cloos in einer Abteilung eines Darmstädter Chemieunternehmens zu arbeiten, wo seltene [[Mineral]]e [[Chemie|chemisch]] weiterverarbeitet wurden. [[Wikipedia:1920|1920]] wurde er Mitglied im Darmstädter Zweig der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]]. Bereits unter dem Eindruck der [[Anthroposophie]] begann er an der [[Wikipedia:Technischen Hochschule Stuttgart|Technischen Hochschule Stuttgart]] das Studium der [[Wikipedia:Pharmazie|Pharmazie]]. Im Juli [[Wikipedia:1921|1921]] nahm er an dem von [[Rudolf Steiner]] gehaltenen [[Darmstädter Hochschulkurs]] teil. [[Wikipedia:1925|1925]], kurz nach dem Tod Rudolf Steiners, begann Cloos noch während seines Studiums zunächst halbtägig für das Laboratorium des Klinisch-Therapeutischen Instituts in [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]] zu arbeiten, aus dem später die [[Weleda AG]] hervorging. Hier war er bis zu seiner Penionierung [[Wikipedia:1969|1969]] tätig und entwickelte zahlreiche mineralische und [[metall]]ische Präparate und arbeitete u.a. mit [[Oskar Schmiedel]], [[Wilhelm Spieß]], [[Wilhelm Pelikan]] und [[Hans Krüger]] zusammen. Gemeinsam mit dem Botaniker [[Gerbert Grohmann]] erforschte er die Anbau- und Lebensbedingungen verschiedener [[Heilpflanzen]] und leitet auf den firmeneigenen Plantagen deren [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamischen]] Anbau.
== al-Isrāʾ ==


Später hielt Cloos vermehrt Kurse für Studenten, Mediziner, Landwirte und Pädagogen und veröffentlichte eine Reihe von Publikationen zur [[Heilmittel]]lehre und über die lebendigen [[Entwicklung der Erde]].
In [[Wikipedia:Sure 17|Sure 17]] ({{arS|الإسراء|d=al-isrāʾ|b=die nächtliche Reise}}) wird die ''Nachtreise des Propheten Mohammed'' zu einer „entfernten Moschee“ (al-masdschid al-aqṣā) geschildert {{Koran|17|1}}, die nach der Überlieferung auf dem [[Tempelberg]] in [[Jerusalem]] gelegen haben soll. Nach [[Schia|schiitischer]] Auffassung lag die „entfernte Moschee“ allerdings weder in Jerusalem noch an einem anderen [[irdisch]]en Ort, sondern im [[Himmel]]. Mohammed sei von einem Ort nahe der [[Wikipedia:Kaaba|Heiligen Kaaba]] in [[Wikipedia:Mekka|Mekka]] zu seiner Reise aufgebrochen, getragen von seinem wundersamen geflügelten pferdeähnlichen Reittier [[Buraq|al-Burāq]]. In Jerusalem habe Mohammed die drei [[Prophet]]en [[Abraham]], [[Moses]] und [[Jesus]] getroffen und gemeinsam mit ihnen gebetet.  


== Werke ==
{{Zitat|Dann wurde Mohammed vom Tempel zu Mekka nach
dem Tempel von Jerusalem getragen, der Islam hatte sich schon
unter den Kureischiten und andern Kabileu Mekka's verbreitet [...]
Diese Reise war eine Versuchung und ein Erproben,
ein Befehl des erhabenen und mächtigen Gottes, eine Belehrung für
Verständige, Leitung, Gnade und Befestigung für die Gläubigen.
Gottes Befehl war bestimmt, Mohammed musste nach seinem Willen
wandern, damit er ihm von seinen Wundern zeige, so viel er
wollte, und einen Blick anf seine Macht und Herrschaft werfe, kraft
welcher er thut was ihm gefällt. Abd Allah I. Masud erzählt, wie
mir berichtet worden ist, Folgendes: Man führte Mohammed den
Borak vor, es ist das Thier, das schon andere Propheten vor ihm
getragen hatte, und das seine Hufen so weit aus einander setzt, als
das Aug reicht, sein Freund (Gabriel) hob ihn hinauf und begleitete
ihn, und er sah die Wunder zwischen Himmel und Erde, bis er nach
Jerusalem kam. Hier fand er Abraham, Moses und Christus und
andere Propheten, die sich um seinetwillen hier einfanden, und er
betete mit ihnen. Man brachte ihm dann drei Gefässe, in dem einen
war Milch, im andern Wein und im dritten Wasser. Mohammed
hörte, als ihm diese Gefässe vorgestellt worden, eine Stimme, die
ihm zurief: wenn er das Wassergefäss nimmt wird er und sein Volk
ertränkt, greift er nach dem Wein, so wird er und sein Volk in lrrthum verfallen, zieht er aber die Milch vor, so wird er und sein Volk
geleitet. Ich nahm daher, so erzählt Mohammed selbst, das Milchgefäss
und trank daraus, und Gabriel sagte mir: Du wirst geleitet,
und Dein Volk mit Dir, o Mohammed! [..]


* ''Die Erde - ein Lebewesen'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1952
Einer aus der Familie Abu Bekr's hat mir erzählt, Aischa habe gesagt:
* ''Werdende Natur : Betrachtungen über den Kiesel, die Metalle und die drei Prinzipien in ihren Beziehungen zum Werden von Mensch und Erde.'', Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, Dornach 1966
Mohammed's Körper wurde nicht vermisst , sondern Gott
* ''Menschengemässe Heilmittel'', Verlag Die Kommenden, 1971
liess seinen Geist reisen.|Mohammed Ibn Ishak|''Das Leben Mohammeds'', S. 196-198|ref=<ref>* [[Wikipedia:Gustav Weil|Gustav Weil]] (Übersetzer): [http://books.google.com/books?id=0EPgAAAAMAAJ&pg=PA391&dq=Das+Leben+Mohammeds+nach+Mohammed+ibn+Ishak+zweiter+band&hl=no&ei=EA_LTr7FKs_oObTS6IwP&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&sqi=2&ved=0CDMQ6AEwAQ#v=onepage&q=Das%20Leben%20Mohammeds%20nach%20Mohammed%20ibn%20Ishak%20zweiter%20band&f=false Das Leben Mohammeds nach Muhammed Ibn Ishâk bearbeitet von Abd el-Malik Ibn Hischâm]. Stuttgart 1864 , S. 196-198</ref>}}
* ''Lebensstufen der Erde. Beiträge zu einer organischen Gesteins- und Mineralkunde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1984 ISBN 978-3772504853
* Walter Cloos, [[Friedrich Benesch]] (Hrsg.): ''Das Jahr der Erde. Von der Alchymie der Jahreszeiten'', Verlag Urachhaus/Freies Geistesleben, Stuttgart 1996 ISBN 978-3878384700
* ''Kleine Edelsteinkunde'', Oratio Verlag, 1998 ISBN 978-3721406160
* ''Vom Arbeiten mit der werdenden Natur'', Oratio Verlag, 2001 ISBN 978-3721421743


{{DEFAULTSORT:Cloos, Walther}}
Den phantasieartigen Charakter dieser "Reise" verdeutlicht [[Rudolf Frieling]], indem er schreibt: "Beim Tempel in Jerusalem abgekommen (der allerdings schon lange nicht mehr physisch dort stand), steigt Mohammed ab und begegnet am Tempel-Eingang Abraham, Moses und Jesus. Er betet mit ihnen. Darauf wird eine Licht-Leiter vom Himmel herabgelassen, die auf dem Grundstein des Tempels zum Aufruhen kommt. Der Prophet steigt mit Blitzes-Geschwindigkeit auf dieser Leiter empor und betritt alsbald den untersten <<ersten>> Himmel, der ganz aus Silber besteht (...)."<ref>Rudolf Frieling: Christentum und Islam. Der Geisteskampf um das Menschenbild, Fischer TB Vlg., Frankfurt a.M. 1981, S. 39</ref>


[[Kategorie:Anthroposoph (20. Jahrhundert)]]
== al-Miʿrādsch ==
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
Nach der anderen Version ({{arF|المعراج|w=al-Miʿrādsch|d=al-miʿrāǧ }}, von {{arF|عرج|d=ʿaraǧa|b=in die Höhe steigen, hinaufsteigen}}) soll Mohammed  geleitet von dem [[Erzengel]] [[Gabriel (Erzengel)|Gabriel]] über eine Leiter in den siebenten Himmel hinaufgestiegen sein. Die Vision des Propheten wird im {{Koran|53|1|18}} und {{Koran|81|1|29}} angedeutet.
 
== Kritik ==
Tatsächlich war Mohammed nie in seinem Leben wirklich, also auch physisch am [[Tempelberg]] anwesend. Insofern ist der Anspruch der Muslime auf [[Jerusalem]] historisch gesehen mehr als zweifelhaft.
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Himmelfahrt Mohammeds}}
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 
[[Kategorie:Religion]] [[Kategorie:Islam]]

Version vom 2. April 2017, 18:13 Uhr

Mohammeds Aufstieg in den Himmel (Persische Miniaturmalerei aus dem 16. Jahrhundert)
Darstellung eines Buraq aus dem 17. Jahrhundert

Die Himmelfahrt Mohammeds ist eine Traumvision des Propheten Mohammed, von der im Koran und im Hadith in zwei unterschiedlichen Versionen berichtet wird. In einer dritten Variante werden die beiden Versionen zu einem Gesamtbild vereinigt.

al-Isrāʾ

In Sure 17 (arab. الإسراء, DMG al-isrāʾ ‚die nächtliche Reise‘) wird die Nachtreise des Propheten Mohammed zu einer „entfernten Moschee“ (al-masdschid al-aqṣā) geschildert (Koran 17,1), die nach der Überlieferung auf dem Tempelberg in Jerusalem gelegen haben soll. Nach schiitischer Auffassung lag die „entfernte Moschee“ allerdings weder in Jerusalem noch an einem anderen irdischen Ort, sondern im Himmel. Mohammed sei von einem Ort nahe der Heiligen Kaaba in Mekka zu seiner Reise aufgebrochen, getragen von seinem wundersamen geflügelten pferdeähnlichen Reittier al-Burāq. In Jerusalem habe Mohammed die drei Propheten Abraham, Moses und Jesus getroffen und gemeinsam mit ihnen gebetet.

„Dann wurde Mohammed vom Tempel zu Mekka nach dem Tempel von Jerusalem getragen, der Islam hatte sich schon unter den Kureischiten und andern Kabileu Mekka's verbreitet [...] Diese Reise war eine Versuchung und ein Erproben, ein Befehl des erhabenen und mächtigen Gottes, eine Belehrung für Verständige, Leitung, Gnade und Befestigung für die Gläubigen. Gottes Befehl war bestimmt, Mohammed musste nach seinem Willen wandern, damit er ihm von seinen Wundern zeige, so viel er wollte, und einen Blick anf seine Macht und Herrschaft werfe, kraft welcher er thut was ihm gefällt. Abd Allah I. Masud erzählt, wie mir berichtet worden ist, Folgendes: Man führte Mohammed den Borak vor, es ist das Thier, das schon andere Propheten vor ihm getragen hatte, und das seine Hufen so weit aus einander setzt, als das Aug reicht, sein Freund (Gabriel) hob ihn hinauf und begleitete ihn, und er sah die Wunder zwischen Himmel und Erde, bis er nach Jerusalem kam. Hier fand er Abraham, Moses und Christus und andere Propheten, die sich um seinetwillen hier einfanden, und er betete mit ihnen. Man brachte ihm dann drei Gefässe, in dem einen war Milch, im andern Wein und im dritten Wasser. Mohammed hörte, als ihm diese Gefässe vorgestellt worden, eine Stimme, die ihm zurief: wenn er das Wassergefäss nimmt wird er und sein Volk ertränkt, greift er nach dem Wein, so wird er und sein Volk in lrrthum verfallen, zieht er aber die Milch vor, so wird er und sein Volk geleitet. Ich nahm daher, so erzählt Mohammed selbst, das Milchgefäss und trank daraus, und Gabriel sagte mir: Du wirst geleitet, und Dein Volk mit Dir, o Mohammed! [..]

Einer aus der Familie Abu Bekr's hat mir erzählt, Aischa habe gesagt: Mohammed's Körper wurde nicht vermisst , sondern Gott liess seinen Geist reisen.“

Mohammed Ibn Ishak: Das Leben Mohammeds, S. 196-198[1]

Den phantasieartigen Charakter dieser "Reise" verdeutlicht Rudolf Frieling, indem er schreibt: "Beim Tempel in Jerusalem abgekommen (der allerdings schon lange nicht mehr physisch dort stand), steigt Mohammed ab und begegnet am Tempel-Eingang Abraham, Moses und Jesus. Er betet mit ihnen. Darauf wird eine Licht-Leiter vom Himmel herabgelassen, die auf dem Grundstein des Tempels zum Aufruhen kommt. Der Prophet steigt mit Blitzes-Geschwindigkeit auf dieser Leiter empor und betritt alsbald den untersten <<ersten>> Himmel, der ganz aus Silber besteht (...)."[2]

al-Miʿrādsch

Nach der anderen Version (al-Miʿrādsch / المعراج / al-miʿrāǧ, von عرج / ʿaraǧa /„in die Höhe steigen, hinaufsteigen“) soll Mohammed geleitet von dem Erzengel Gabriel über eine Leiter in den siebenten Himmel hinaufgestiegen sein. Die Vision des Propheten wird im (Koran 53,1-18) und (Koran 81,1-29) angedeutet.

Kritik

Tatsächlich war Mohammed nie in seinem Leben wirklich, also auch physisch am Tempelberg anwesend. Insofern ist der Anspruch der Muslime auf Jerusalem historisch gesehen mehr als zweifelhaft.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. * Gustav Weil (Übersetzer): Das Leben Mohammeds nach Muhammed Ibn Ishâk bearbeitet von Abd el-Malik Ibn Hischâm. Stuttgart 1864 , S. 196-198
  2. Rudolf Frieling: Christentum und Islam. Der Geisteskampf um das Menschenbild, Fischer TB Vlg., Frankfurt a.M. 1981, S. 39