Himmelfahrt Mohammeds und Apostolische Briefe: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Miraj by Sultan Muhammad.jpg|mini|300px|Mohammeds Aufstieg in den Himmel ([[Wikipedia:Persische Miniaturmalerei|Persische Miniaturmalerei]] aus dem 16. Jahrhundert)]]
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[[Datei:Al-Buraf_Hafifa.jpg|thumb|300px|Darstellung eines Buraq aus dem 17. Jahrhundert]]


Die '''Himmelfahrt Mohammeds''' ist eine [[Traum]]vision des [[Prophet]]en [[Mohammed]], von der im [[Koran]] und im [[Wikipedia:Hadith|Hadith]] in zwei unterschiedlichen Versionen berichtet wird.  
Die '''Apostolische Briefe''' sind 19 Lehr- und Ermahnungsschreiben des [[Neues Testament|Neuen Testament]], die zur frühchristlichen Briefliteratur zählen. Als Absender sind verschiedene [[Apostel]] genannt. Sie richten sich an christliche Gemeinden oder an einzelne Christen. Die Apostolischen Briefe sind eingeteilt in zwei ursprünglich getrennt überlieferte Textsammlungen.  


In einer dritten Variante werden die beiden Versionen '''Isra''' und '''Mi'raj''' ({{arS|الإسراء والمعراج|d=al-’Isrā’ wal-Mi‘rāj}}) zu einem Gesamtbild vereinigt.
Die erste Sammlung ist das Corpus Paulinum, bestehend aus 13 [[Paulusbriefe|Paulusbriefen]] und dem [[w:Brief an die Hebräer|Brief an die Hebräer]]. Die Verfasserschaft einiger paulinischer Briefe ist heute umstritten, d. h. sie könnten von Paulusschülern unter Berufung auf Paulus geschrieben worden sein, vgl. [[w:Pseudepigraphie (Bibel)|Pseudepigraphie in der Bibel]]. Der Hebräerbrief ist anonym überliefert und wurde in der Tradition irrtümlich zu den Paulusbriefen gerechnet und so in den biblischen [[Bibelkanon|Kanon]] aufgenommen. Die [[w:Pastoralbrief|Pastoralbrief]]e sind eine eigene Gruppe der Paulusbriefe.  


== al-Isrāʾ ==
Die zweite Sammlung besteht aus den sieben [[w:Katholische Briefe|Katholischen Briefen]], die zusammen mit der Apostelgeschichte Bestandteil des Corpus Apostolicum waren. ''Katholisch'' (griechisch καθολικός katholikós „allgemein“) hat hier keine konfessionelle Bedeutung. Sie heißen katholisch, weil sie nicht an einzelne Empfänger, sondern an die allgemeine Christenheit gerichtet sind. Allgemein gelten in der heutigen Bibelwissenschaft alle katholischen Briefe als Pseudepigraphen.


In [[Wikipedia:Sure 17|Sure 17]] ({{arS|الإسراء|d=al-isrāʾ|b=die nächtliche Reise}}) wird die ''Nachtreise des Propheten Mohammed'' zu einer „entfernten Moschee“ (al-masdschid al-aqṣā) geschildert {{Koran|17|1}}, die nach der Überlieferung auf dem [[Tempelberg]] in [[Jerusalem]] gelegen haben soll. Nach [[Schia|schiitischer]] Auffassung lag die „entfernte Moschee“ allerdings weder in Jerusalem noch an einem anderen [[irdisch]]en Ort, sondern im [[Himmel]]. Mohammed sei von einem Ort nahe der [[Wikipedia:Kaaba|Heiligen Kaaba]] in [[Wikipedia:Mekka|Mekka]] zu seiner Reise aufgebrochen, getragen von seinem wundersamen geflügelten pferdeähnlichen Reittier [[Buraq|al-Burāq]]. In Jerusalem habe Mohammed die drei [[Prophet]]en [[Abraham]], [[Moses]] und [[Jesus]] getroffen und gemeinsam mit ihnen gebetet.  
Der Begriff ''[[Epistel]]'' bezieht sich auf Lesungen von Abschnitten der apostolischen Briefe im Gottesdienst. In der Liturgie wurde der Begriff aufgeweitet auf Textlesungen aus anderen Büchern des Neuen Testaments, wie aus der [[Apostelgeschichte]] und der [[Offenbarung des Johannes]], mit Ausnahme der Evangelien.


{{Zitat|Dann wurde Mohammed vom Tempel zu Mekka nach
Mehrere von Aposteln verfasste Briefe sind vermutlich verloren gegangen, so z. B. der „Tränenbrief“ des Paulus an die Korinther {{Bibel|1 Kor|5|9}} und ein Brief an die Laodicenser {{Bibel|Kol|4|15}}.
dem Tempel von Jerusalem getragen, der Islam hatte sich schon
unter den Kureischiten und andern Kabileu Mekka's verbreitet [...]
Diese Reise war eine Versuchung und ein Erproben,
ein Befehl des erhabenen und mächtigen Gottes, eine Belehrung für
Verständige, Leitung, Gnade und Befestigung für die Gläubigen.
Gottes Befehl war bestimmt, Mohammed musste nach seinem Willen
wandern, damit er ihm von seinen Wundern zeige, so viel er
wollte, und einen Blick anf seine Macht und Herrschaft werfe, kraft
welcher er thut was ihm gefällt. Abd Allah I. Masud erzählt, wie
mir berichtet worden ist, Folgendes: Man führte Mohammed den
Borak vor, es ist das Thier, das schon andere Propheten vor ihm
getragen hatte, und das seine Hufen so weit aus einander setzt, als
das Aug reicht, sein Freund (Gabriel) hob ihn hinauf und begleitete
ihn, und er sah die Wunder zwischen Himmel und Erde, bis er nach
Jerusalem kam. Hier fand er Abraham, Moses und Christus und
andere Propheten, die sich um seinetwillen hier einfanden, und er
betete mit ihnen. Man brachte ihm dann drei Gefässe, in dem einen
war Milch, im andern Wein und im dritten Wasser. Mohammed
hörte, als ihm diese Gefässe vorgestellt worden, eine Stimme, die
ihm zurief: wenn er das Wassergefäss nimmt wird er und sein Volk
ertränkt, greift er nach dem Wein, so wird er und sein Volk in Irrthum verfallen, zieht er aber die Milch vor, so wird er und sein Volk
geleitet. Ich nahm daher, so erzählt Mohammed selbst, das Milchgefäss
und trank daraus, und Gabriel sagte mir: Du wirst geleitet,
und Dein Volk mit Dir, o Mohammed! [..]


Einer aus der Familie Abu Bekr's hat mir erzählt, Aischa habe gesagt:
Von diesen Briefen der Bibel zu unterscheiden ist eine apokryphe Schrift unter dem Namen [[w:Epistula Apostolorum|Epistula Apostolorum]], die keinen der aus der Bibel bekannten Apostel als Verfasser hat.
Mohammed's Körper wurde nicht vermisst , sondern Gott
liess seinen Geist reisen.|Mohammed Ibn Ishak|''Das Leben Mohammeds'', S. 196-198|ref=<ref>[[Wikipedia:Gustav Weil|Gustav Weil]] (Übersetzer): [http://books.google.com/books?id=0EPgAAAAMAAJ&pg=PA391&dq=Das+Leben+Mohammeds+nach+Mohammed+ibn+Ishak+zweiter+band&hl=no&ei=EA_LTr7FKs_oObTS6IwP&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&sqi=2&ved=0CDMQ6AEwAQ#v=onepage&q=Das%20Leben%20Mohammeds%20nach%20Mohammed%20ibn%20Ishak%20zweiter%20band&f=false Das Leben Mohammeds nach Muhammed Ibn Ishâk bearbeitet von Abd el-Malik Ibn Hischâm]. Stuttgart 1864 , S. 196-198</ref>}}


Den phantasieartigen Charakter dieser "Reise" verdeutlicht [[Rudolf Frieling]], indem er schreibt: "Beim Tempel in Jerusalem abgekommen (der allerdings schon lange nicht mehr physisch dort stand), steigt Mohammed ab und begegnet am Tempel-Eingang Abraham, Moses und Jesus. Er betet mit ihnen. Darauf wird eine Licht-Leiter vom Himmel herabgelassen, die auf dem Grundstein des Tempels zum Aufruhen kommt. Der Prophet steigt mit Blitzes-Geschwindigkeit auf dieser Leiter empor und betritt alsbald den untersten <<ersten>> Himmel, der ganz aus Silber besteht (...)."<ref>Rudolf Frieling: Christentum und Islam. Der Geisteskampf um das Menschenbild, Fischer TB Vlg., Frankfurt a.M. 1981, S. 39</ref>
[[Kategorie:Neues Testament]]


== al-Miʿrādsch ==
{{Wikipedia}}
 
Nach der anderen Version ({{arF|المعراج|w=al-Miʿrādsch / al-Miʿrāj|d=al-miʿrāǧ }}, von {{arF|عرج|d=ʿaraǧa|b=in die Höhe steigen, hinaufsteigen}}) soll Mohammed  geleitet von dem [[Erzengel]] [[Gabriel (Erzengel)|Gabriel]] über eine Leiter in den siebenten Himmel hinaufgestiegen sein. Die Vision des Propheten wird im {{Koran|53|1|18}} und {{Koran|81|1|29}} angedeutet.
 
== Kritik ==
Tatsächlich war Mohammed nie in seinem Leben wirklich, also auch physisch am [[Tempelberg]] anwesend. Insofern ist der Anspruch der Muslime auf [[Jerusalem]] historisch gesehen mehr als zweifelhaft.
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Himmelfahrt Mohammeds}}
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 
[[Kategorie:Religion]] [[Kategorie:Islam]]

Version vom 5. Mai 2019, 11:34 Uhr

Neues Testament
Evangelien
Apostelgeschichte
Paulusbriefe
Katholische Briefe
Offenbarung des Johannes

Die Apostolische Briefe sind 19 Lehr- und Ermahnungsschreiben des Neuen Testament, die zur frühchristlichen Briefliteratur zählen. Als Absender sind verschiedene Apostel genannt. Sie richten sich an christliche Gemeinden oder an einzelne Christen. Die Apostolischen Briefe sind eingeteilt in zwei ursprünglich getrennt überlieferte Textsammlungen.

Die erste Sammlung ist das Corpus Paulinum, bestehend aus 13 Paulusbriefen und dem Brief an die Hebräer. Die Verfasserschaft einiger paulinischer Briefe ist heute umstritten, d. h. sie könnten von Paulusschülern unter Berufung auf Paulus geschrieben worden sein, vgl. Pseudepigraphie in der Bibel. Der Hebräerbrief ist anonym überliefert und wurde in der Tradition irrtümlich zu den Paulusbriefen gerechnet und so in den biblischen Kanon aufgenommen. Die Pastoralbriefe sind eine eigene Gruppe der Paulusbriefe.

Die zweite Sammlung besteht aus den sieben Katholischen Briefen, die zusammen mit der Apostelgeschichte Bestandteil des Corpus Apostolicum waren. Katholisch (griechisch καθολικός katholikós „allgemein“) hat hier keine konfessionelle Bedeutung. Sie heißen katholisch, weil sie nicht an einzelne Empfänger, sondern an die allgemeine Christenheit gerichtet sind. Allgemein gelten in der heutigen Bibelwissenschaft alle katholischen Briefe als Pseudepigraphen.

Der Begriff Epistel bezieht sich auf Lesungen von Abschnitten der apostolischen Briefe im Gottesdienst. In der Liturgie wurde der Begriff aufgeweitet auf Textlesungen aus anderen Büchern des Neuen Testaments, wie aus der Apostelgeschichte und der Offenbarung des Johannes, mit Ausnahme der Evangelien.

Mehrere von Aposteln verfasste Briefe sind vermutlich verloren gegangen, so z. B. der „Tränenbrief“ des Paulus an die Korinther (1 Kor 5,9 EU) und ein Brief an die Laodicenser (Kol 4,15 EU).

Von diesen Briefen der Bibel zu unterscheiden ist eine apokryphe Schrift unter dem Namen Epistula Apostolorum, die keinen der aus der Bibel bekannten Apostel als Verfasser hat.


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