Zelle (Biologie) und Sozialwissenschaft: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Sozialwissenschaften''' (oft auch als '''Gesellschaftswissenschaften''' bezeichnet) umfassen jene [[Wissenschaft]]en, die Phänomene des [[wikipedia:Gesellschaft (Soziologie)|gesellschaftlichen]] Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet und/oder empirisch untersuchen.
|-
| <poem>'''Zelltyp / Erneuerungsrate'''
Dünndarm 16 Jahre
Dünndarm-Epithel 2-4 Tage
Rippenmuskulatur 15 Jahre
Magen 2-9 Tage
Gebärmutterhals 6 Tage
Lungenbläschen 8 Tage
Geschmacksknospen 10 Tage
Blutplättchen 10 Tage
Osteoklasten 2 Wochen
Epidermiszellen 10-30 Tage
Luftröhre 1-2 Monate
Spermien 2 Monate
Osteoblasten 3 Monate
Rote Blutkörperchen 4 Monate
Leberzellen 0,5-1 Jahr
Fettzellen 8 Jahre
Skelett 10 Jahre</poem>
|}
[[Bild:Biological cell.svg|thumb|'''Aufbau einer typischen eukaryotischen Tierzelle:'''<br />
1. [[Wikipedia:Nucleolus|Nucleolus]] (Kernkörperchen)<br />
2. [[Wikipedia:Zellkern|Zellkern]] (Nukleus)<br />
3. [[Wikipedia:Ribosom|Ribosom]]en<br />
4. [[Wikipedia:Vesikel (Biologie)|Vesikel]]<br />
5. [[Wikipedia:Endoplasmatisches Retikulum#Raues ER (granuläres ER)|Raues (Granuläres) ER]] (Ergastoplasma)<br />
6. [[Wikipedia:Golgi-Apparat|Golgi-Apparat]]<br />
7. [[Wikipedia:Mikrotubulus|Mikrotubuli]]<br />
8. [[Wikipedia:Endoplasmatisches Retikulum#Glattes ER (agranuläres ER)|Glattes (Agranuläres) ER]]<br />
9. [[Wikipedia:Mitochondrium|Mitochondrien]]<br />
10. [[Wikipedia:Lysosom|Lysosom]]<br />
11. [[Wikipedia:Cytoplasma|Cytoplasma]]<br />
12. [[Wikipedia:Peroxisom|Peroxisom]]en<br />
13. [[Wikipedia:Zentriol|Zentriol]]en]]
[[Datei:Plant cell structure svg-de.svg|miniatur|'''Pflanzenzelle''']]
[[Datei:Sperm-egg.jpg|mini|Zwei menschliche Keimzellen, ein [[Spermium]] und die im Vergleich dazu sehr große [[Eizelle]], unmittelbar vor der [[Befruchtung]]]]
[[Datei:Paramecium.jpg|miniatur|Das [[Wikipedia:Pantoffeltierchen|Pantoffeltierchen]] (''Paramecium aurelia'') als klassisches Beispiel für einen [[Wikipedia:Eukaryoten|eukaryotischen]] [[Wikipedia:Einzeller|Einzeller]].]]
[[Datei:Cholera bacteria SEM.jpg|mini|[[Wikipedia:Cholera|Cholera]]-Bakterien unter dem [[Wikipedia:Elektronenmikroskop|Elektronenmikroskop]] als Beispiel für einfache [[Wikipedia:Prokaryoten|prokaryotische]] Zellen.]]


Die '''Zelle''' (von [[lat.]] ''cellula''‚ „kleine Kammer, Zelle“; {{ELSalt|κύτος}} ''kytos'' „Zelle“) ist die kleinste [[Biologie|biologische]] Einheit der heute auf [[Erde (Planet)|Erden]] lebenden [[Organismus|Organismen]]. Ihr Aufbau und ihre Funktionalität wird im Rahmen der [[Zellbiologie]] (auch [[Zytologie]] oder [[Zellenlehre]]) erforscht.  
In den Sozialwissenschaften werden [[Struktur]]en und [[Funktion]]en [[wikipedia:Soziales Netzwerk (Soziologie)|sozialer Verflechtungszusammenhänge]] von [[wikipedia:Institution|Institution]]en und [[wikipedia:Soziales System|Systemen]] und auch deren Wechselwirkung mit [[wikipedia:Soziales Handeln|Handlungs]]- und [[wikipedia:Sozialverhalten|Verhaltensprozessen]] der einzelnen [[Individuum|Individuen]] ([[wikipedia:Akteur|Akteur]]e) analysiert.


Die Größe der Zellen liegt etwa zwischen 1 bis 30 [[Mikrometer|μm]]. Der '''Zellkörper''' wird '''Zellsoma''' oder '''Zytosoma''' (von {{ELSalt|κύτος}} ''kýtos'' ‚Höhlung‘ und {{polytonisch|σῶμα}} ''sṓma'' ‚[[Körper]]‘) bzw. kurz '''Soma''' genannt. Bei [[Nervenzelle]]n wird das den Kern umgebende Soma auch als [[Perikaryon]] (von {{ELSalt|περί}} ''peri'' ‚herum‘ und {{lang|grc|κάρυον|karyon}} ‚Nuss, Kern‘) bezeichnet.
In den Sozialwissenschaften werden wissenschaftliche Methoden verwendet, die zum Teil mit denen der Natur- und zum Teil mit denen der Geisteswissenschaften verwandt sind. Deshalb ist die Abgrenzung schwierig. Es gibt keine einheitlichen Regelungen jenseits der Traditionen derjenigen wissenschaftlichen Institutionen, die sich den Sozialwissenschaften oder anderen Wissenschaftschaftszweigen zurrechnen. Sozialwissenschaft kann z.B. der Psychologie (Sozialpsychologie) oder der Philosophie (Sozialphilosophie) zugeordnet sein, sich aber auch als eigenständige Wissenschaft mit einem besonderen Gegenstand, einer besonderen Methode oder einer besonderen Perspektive (auf einen Gegenstand, der auch von anderen Wissenschaften untersucht wird) verstehen (z.B. die Soziologie).


Die fast nur als '''Einzeller''' auftretenden [[Prokaryoten]], zu denen die [[Bakterien]] und [[Archaeen]] gehören, haben keinen echten [[Zellkern]] und sind einfacher aufgebaut als die [[Eukaryoten]], die über einen Zellkern mit einer '''Kernhülle''' bzw. '''Kernmembran''' verfügen, der die in [[Chromosom]]en organisierte Erbinformation, die [[Wikipedia:Desoxyribonukleinsäure|DNA]], enthält. Das Soma der Eukaryoten ist auch reichlich in verschiedenartige '''Zellkompartimente''' gegliedert. Die Gesamtheit aller von '''Zellmembranen''' umschlossenen Zellbestandteile wird als '''Intrazelluarraum''' (IZR) bezeichnet und und ist erfüllt mit '''Zellflüssigkeit''', auch '''Cytosol''' oder '''Zytosol''' ({{ELSalt|κύτος}} ''kýtos'' ‚Zelle‘ und [[lat.]] ''solvere, solutum'' ‚lösen‘, ‚auflösen‘) genannt, und enthält verschiedene '''Organelle''' bzw. '''Vakuolen''', gelöste Stoffe, [[Protein]]e und andere Einschlüsse. Das '''Cytoplasma''' (auch '''Zytoplasma''') besteht aus dem Cytosol und dem festeren '''Cytoskelett''' (auch '''Zytoskelett''' oder '''Zellskelett''').
== Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Lehre vom dreigegliederten sozialen Organismus ==
{{GZ|Nur wer in abstrakten
Gedanken lebt, dem erscheint alles in
eindeutigen
Umrissen. Ein solcher tadelt das
Lebenspraktische oft, weil
er es nicht bestimmt, nicht «klar» genug
dargestellt findet.
Viele, die sich Praktiker dünken, sind
gerade solche Abstraktlinge.
Sie bedenken nicht, daß das Leben die  
mannigfaltigsten
Gestaltungen annehmen kann. Es ist ein
fließendes
Element. Und wer mit ihm gehen will, der muß
sich auch
in seinen Gedanken und Empfindungen diesem
fließenden
Grundzug anpassen. Die sozialen Aufgaben
werden nur
mit einem solchen Denken ergriffen werden
können.|23|21f.}}


Das '''endoplasmatische Retikulum''' (kurz '''ER''', von [[lat.]] ''reticulum'' „Wurfnetz“) ist ein von Biomembranen umschlossenes, verzweigtes Kanalsystem flächiger Hohlräume, das mit Ausnahme von ausgereiften [[Erythrozyten]] in allen [[Eukaryoten|eukaryotischen]] Zellen findet und je nach Zelltyp unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
{{GZ|[Der Verfasser] hält nicht viel von dem bloßen Hinweis
auf «den Geist», von dem Reden über eine nebelhafte
Geisteswelt. Er kann nur die Geistigkeit anerkennen, die
der eigene Lebensinhalt des Menschen wird. Dieser erweist
sich in der Bewältigung der praktischen Lebensaufgaben
ebenso wirksam wie in der Bildung einer Welt-und Lebensanschauung,
welche die seelischen Bedürfnisse befriedigt.
Es kommt nicht darauf an, daß man von einer Geistigkeit
weiß oder zu wissen glaubt, sondern darauf, daß dies eine
Geistigkeit ist, die auch beim Erfassen der praktischen
Lebenswirklichkeit zutage tritt.|23|25}}


Bei der '''Zellteilung''' (auch '''Cytokinese''' bzw. '''Zytokinese''' genannt; von {{ELSalt|κύττος}} ''kytos'' „Zelle“ und {{polytonisch|κίνησις}} ''kinesis'' „Bewegung“) spaltet sich eine Zelle in zwei, manchmal auch mehr Tochterzellen, indem zwischen ihnen eine Zellmembran ausgebildet wird. Damit alle Tochterzellen über ein vollständiges [[Genom]] verfügen, muss dieses vollständig repliziert werden. Bei Zellen mit Zellkern ([[Eukaryoten]]) geht der Zellteilung daher unmittelbar eine Kernteilung ([[Wikipedia:Mitose|Mitose]] oder [[Wikipedia:Meiose|Meiose]]) voraus.
{{GZ|In der Gegenwart dieser Entwickelung steht man vor
der Notwendigkeit, diese Gliederung durch zielbewußtes
soziales Wollen zu erstreben.|23|26 ; [Gliederung: Dreigliederung]}}


'''Mehrzeller''' bzw. '''Vielzeller''' bilden verschiedenartig differenzierte Zellen, die sich nach ihrer [[Funktion]] und [[Morphologie]] in verschiedene '''Zelltypen''' einteilen lassen; im menschlichen Organismus gibt es mehr als 210 verschiedene Zelltypen (→ [[Wikipedia:Liste menschlicher Zelltypen|Liste menschlicher Zelltypen]]). Spezialisierte Zellen können sich bei Vielzellern auch zu funktionellen Einheiten in Form eines [[Gewebe (Biologie)|Gewebes]] zusammenschließen. Vielzellige [[Tiere]] mit Ausnahme der [[Wikipedia:Schwämme|Schwämme]] werden daher auch als '''Gewebetiere''' (''Eumetazoa'') bezeichnet. Die '''pluripotenten''' bzw. '''totipotenten''' [[embryo]]nalen '''Stammzellen''' können sich noch zu Zellen aller drei [[Keimblatt|Keimblätter]] bzw. zu einem ganzen [[Organismus]] differenzieren, während sich adulte Stammzellen nur mehr zu bestimmten Gewebetypen entwickeln. Aus den '''somatischen Zellen''' (Körperzellen) können auch keine [[Gamet]]en (''Keimzellen'' bzw. ''Geschlechtszellen'') gebildet werden.
{{GZ|Die hier gemeinte Gliederung ist nicht eine
solche nach räumlich
abgrenzbaren Leibesgliedern, sondern eine
solche nach Tätigkeiten
(Funktionen) des Organismus.  
«Kopforganismus» ist nur zu gebrauchen,
wenn man sich bewußt ist, daß im Kopfe in
erster Linie das
Nerven-Sinnesleben zentralisiert ist. Doch
ist natürlich im Kopfe auch
die rhythmische und die
Stoffwechseltätigkeit vorhanden, wie in den
andern Leibesgliedern die Nerven-
Sinnestätigkeit vorhanden ist.
Trotzdem sind die drei Arten der Tätigkeit
ihrer Wesenheit nach
streng voneinander geschieden.|23|57 (Fußnote)}}


Neuere Untersuchungen des schwedischen Stammzellenbiologen Jonas Frisén haben bestätigt, dass sich die Zellen des menschlichen Organismus durchschnittlich alle 7 bis 10 Jahre (→ [[Siebenjahresperioden]]) erneuern, wobei allerdings die Erneuerungsrate bei verschiedenen Zelltypen sehr unterschiedlich ist (siehe Tabelle). Die Bestimmung gelang mittels der in den Zellen eingelagerten C<sup>14</sup>-Isotope, die durch die 1963 endgültig eingestellten oberirdischen Atomwaffentests in den Biokreislauf gelangt waren. Da seitdem die C<sup>14</sup>-Konzentration in der Atmosphäre alle elf Jahre um rund die Hälfte abgenommen hatte, konnte er das Zellalter der verschiedenen Gewebetypen exakt berechnen.<ref>Kirsty L. Spalding, Ratan D. Bhardwaj, Bruce A. Buchholz, Henrik Druid, Jonas Frisén: ''Retrospective Birth Dating of Cells in Humans'', in: Cell Volume 122, Issue 1, 15 July 2005, pp. 133-143 {{doi|10.1016/j.cell.2005.04.028}} [https://www.cell.com/action/showPdf?pii=S0092-8674%2805%2900408-3 pdf]</ref><ref>Jonas Frisén et al.: ''Dynamics of Cell Generation and Turnover in the Human Heart'', in: Cell Volume 161, Issue 7, 18 June 2015, pp. 1566-1575 {{doi|10.1016/j.cell.2015.05.026}} [https://www.cell.com/cell/pdfExtended/S0092-8674(15)00576-0 pdf]</ref><ref>Samiha Shafy: ''Körperzellen sind sieben bis zehn Jahre alt'', Die Zeit, 24.08.2005 [https://www.welt.de/print-welt/article160647/Koerperzellen-sind-sieben-bis-zehn-Jahre-alt.html online]</ref><ref>Petra Apfel: ''Der Sieben-Jahres-Mythos: Sie sind viel jünger als Sie glauben'', Focus.de, 26.01.2016 [https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/verdauung/alle-paar-jahre-erneuert-sich-der-koerper-der-sieben-jahres-mythos-sie-sind-viel-juenger-als-sie-glauben_id_5238290.html online]</ref>
{{GZ|(...) Betrachtung des menschlichen
Organismus (...), welche durchschaut, wie
diese drei Glieder - Kopfsystem, Zirkulationssystem oder
Brustsystem und Stoffwechselsystem - dadurch den Gesamtvorgang
im menschlichen Organismus aufrechterhalten, daß
sie in einer gewissen Selbständigkeit wirken, daß nicht eine
absolute Zentralisation des menschlichen Organismus vorliegt,
daß auch jedes dieser Systeme ein besonderes, für sich
bestehendes Verhältnis zur Außenwelt hat. Das Kopfsystem
durch die Sinne, das Zirkulationssystem oder rhythmische
System durch die Atmung, und das Stoffwechselsystem
durch die Ernährungs- und Bewegungsorgane.|23|58}}


Zellen bilden aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht nicht den Ursprung des irdischen Lebens, sondern sind erst in einer späteren Phase der [[Erdentwicklung]] entstanden. Ursprünglich, nach der Trennung von [[Sonne]] und Erde in der [[Hyperboräische Zeit|hyperboräischen Zeit]], war die Erde als Ganzes ein [[Lebewesen|lebendiges Wesen]], das sein [[Leben]] der [[Kosmos|kosmisch]]-[[ätherisch]]en Umgebung zu verdanken hat. Aus diesem Gesamtleben der Erde haben sich zunächst riesenhafte Einzellebewesen von noch sehr flüchtiger und wandelbarer [[Gestalt]] und zugleich auch die ersten toten, aber ebenfalls noch sehr weichen [[Stoff]]e abgesondert. Zu dieser Zeit bildeten [[Mond]] und Erde noch einen gemeinsamen Himmelskörper. Aus diesen Urlebewesen, die noch keine fossilen Spuren hinterlassen haben, sind erst allmählich die ersten [[Wikipedia:Einzeller|Einzeller]] und später auch [[Mehrzeller|mehrzellige]] [[Lebewesen]] entstanden.
{{GZ|Man muß dieses im
Leben empfindend unterscheiden, damit sich
als Folge dieser
Empfindung das Wirtschafts- von dem
Rechtsleben scheidet,
wie im menschlichen natürlichen Organismus
die Tätigkeit
der Lunge zur Verarbeitung der äußeren Luft
sich abscheidet
von den Vorgängen im Nerven-Sinnesleben.|23|62}}


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Das Wirtschaftsleben hat einfach
"Mit dem Heraustreten der feinsten Materien war eine Verdichtung
durch sich selbst in der neueren Zeit ganz bestimmte Formen
der zurückbleibenden Materie verbunden. Auf der einen Seite
angenommen. Es hat durch eine einseitige Wirksamkeit in
tritt heraus der fein leuchtende Sonnenleib, auf der anderen Seite
das menschliche Leben sich besonders machtvoll hereingestellt.
wird die Materie der Erde viel dichter. Sie kommt in einen wässerigen
Die andern beiden Glieder des sozialen Lebens sind
Zustand, dichter als unser Meerwasser, denn es war in ihr
bisher nicht in der Lage gewesen, mit derselben Selbstverständlichkeit
auch alles enthalten, was heute fest ist. Mit dem Flüssigwerden tritt
sich in der richtigen Weise nach ihren
ein neues Element auf. In dem Maße, wie das Wasser auftritt, wirkt
eigenen Gesetzen in den sozialen Organismus einzugliedern.
aus dem Kosmos und aus der Erde heraus die Sphärenmusik, die
Für sie ist es notwendig, daß der Mensch aus den oben
Weltentöne. Es ist nicht solche Musik wie heute, die durch die Luft
angedeuteten Empfindungen heraus die soziale Gliederung
fortgepflanzt wird. Die Entwickelung der Erde steht nun unter
vornimmt, jeder an seinem Orte; an dem Orte, an dem er
dem Einfluß der Weltenmusik. Die Materien heben sich als einzelne
gerade steht. Denn im Sinne derjenigen Lösungsversuche
Stoffe aus der undifferenzierten, großen Materie heraus. Es fangen
der sozialen Fragen, die hier gemeint sind, hat jeder einzelne
die Erdenstoffe an zu tanzen unter dem Einfluß der Weltenmusik.
Mensch seine soziale Aufgabe in der Gegenwart und in der
Das ist die Differenzierung der Stoffe in lauter organische Stoffe,
nächsten Zukunft.|23|64f.}}
zum Beispiel in Eiweiß. So entstand organische Materie, das Protoplasma,
unter dem Einfluß der Weltenmusik, ähnlich wie heute die
Chladnischen Klangfiguren. Diese Stoffe, eiweißartige, leimige Substanz,
werden hineingeschoben in die früheren Kraftlinien der
Menschenanlage. Die Zellen, die man heute als das erste in der
Entwickelungsgeschichte der Organismen ansieht, entstanden viel
später. Sie wurden erst geboren von gewissen Wesenheiten. Auch
das Atom ist nie das ursprüngliche, ist immer das, was aus dem
Ganzen herausfällt. Niemals setzt sich das Ganze aus den Zellen
zusammen. Gefördert wurde der ganze Vorgang dadurch, daß der
Mond noch in dem Erdenkörper darin war." {{Lit|{{G|98|215}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Der notwendige Verkehr zwischen den Leitungen
"Und dem Sonnenhaften
des Rechts- und Wirtschaftskörpers wird erfolgen annähernd
entgegengestellt empfand man das Mondenhafte. Die Kräfte, die
wie gegenwärtig der zwischen den Regierungen souveräner
dann im Monde konzentriert waren, waren einstmals mit der Erde
Staatsgebiete.|23|70}}
verbunden.


Aber sie sind nicht restlos fortgezogen, sie haben etwas zurückgelassen
{{GZ|Wie das Wirtschaftsleben auf der einen Seite
in der Erde. Wenn es bloß Sonnenkräfte gäbe, so würden
den Bedingungen
allein wuchernde, wachsende Zellen zum Beispiel entstehen, Lebendiges
der Naturgrundlage (Klima, geographische
immer mit dem kleinen oder großen Zellencharakter entstehen.
Beschaffenheit des Gebietes, Vorhandensein
Das Mannigfaltige, das Gestaltete, das rührt nicht von den Sonnenkräften,
von Bodenschätzen
sondern von den mit den Sonnenkräften zusammenwirkenden
und so weiter) unterworfen ist, so ist es
Mondenkräften her." {{Lit|{{G|228|108}}}}
auf der
</div>
andern Seite von den Rechtsverhältnissen
abhängig, welche
der Staat zwischen den wirtschaftenden
Menschen und
Menschengruppen schafft. Damit sind die
Grenzen dessen
bezeichnet, was die Tätigkeit des
Wirtschaftslebens umfassen
kann und soll. Wie die Natur Vorbedingungen
schafft, die
außerhalb des Wirtschaftskreises liegen und
die der wirtschaftende
Mensch hinnehmen muß als etwas Gegebenes,
auf das er erst seine Wirtschaft aufbauen
kann, so soll alles,
was im Wirtschaftsbereich ein
Rechtsverhältnis begründet
von Mensch zu Mensch, im gesunden sozialen
Organismus
durch den Rechtsstaat seine Regelung
erfahren, der wie die
Naturgrundlage als etwas dem
Wirtschaftsleben selbständig
Gegenüberstehendes sich entfaltet.|23|70}}


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|In der Lebenshaltung des einzelnen Menschen fließen
"Nun, ich habe schon früher und auch wieder gestern darauf
die Wirkungen aus den Rechtseinrichtungen mit denen aus
aufmerksam gemacht, daß man in der heutigen Wissenschaft vielfach
der rein wirtschaftlichen Tätigkeit zusammen. Im gesunden
erwartet, es werde sich einstmals ergeben, daß die Zellen eine sehr komplizierte
sozialen Organismus müssen sie aus zwei verschiedenen
chemische Struktur haben, so daß wir gewissermaßen die
Richtungen kommen.|23|73}}
komplizierteste chemische Formel finden würden für das, was in der
Zelle sich darbietet. Das ist aber ein vollständig unrichtiger Gedanke.


[[Datei:GA207 127.gif|center|250px|Zeichnung aus GA 207, S. 127 (Tafel 14)]]
{{GZ|Ein solches Verhältnis der Arbeit zur Rechtsordnung wird die im
Wirtschaftsleben tätigen Assoziationen nötigen, mit dem, was «rechtens
ist» als mit einer Voraussetzung zu rechnen. Doch wird dadurch erreicht,
daß die Wirtschaftsorganisation vom Menschen, nicht der Mensch von
der Wirtschaftsordnung abhängig ist.|23|79 (Fußnote)}}


In der Zelle, schon in der gewöhnlichen organischen Zelle ist es so
{{GZ|Die neuere Zeit
(siehe Zeichnung, hell), daß das chemische Zusammenhalten darinnen
fordert ein bewußtes Sichhineinstellen des Menschen in den
nicht etwa stärker ist als in einer gewöhnlichen komplizierten chemischen
Gesellschaftsorganismus. Dieses Bewußtsein kann dem Verhalten
Verbindung, sondern im Gegenteil: chaotisch werden die chemischen
und dem ganzen Leben der Menschen nur dann eine
Wahlverwandtschaften gerade, und am allerchaotischsten sind
gesunde Gestaltung geben, wenn es von drei Seiten her
sie in der befruchteten Keimzelle. Die befruchtete Keimzelle ist in bezug
orientiert ist. Nach dieser Orientierung strebt in den unbewußten
auf das Materielle direkt Chaos, Chaos, das zerfällt, Chaos, das
Tiefen des Seelischen die moderne Menschheit;|23|87}}
wirklich zerfällt. In dieses verfallende Chaos ergießt sich das, was ich
Ihnen als den Menschen geschildert habe, der sich eben in der Weise,
wie ich es beschrieben habe, gebildet hat (lila). Und nicht durch den
Keim selber, sondern durch die Prozesse, die im mütterlichen Leibe
zwischen dem Embryo und der Umgebung vor sich gehen, bildet sich
dann das eigentlich Physische aus. Es wird also tatsächlich dasjenige,
was da aus der geistigen Welt herunterkommt, in das Leere hineingelegt
und nur durchtränkt mit mineralischer Substanz. Es ist, wie Sie
sehen können, ein durchaus durchsichtiger Vorgang, der hier geschildert
wird." {{Lit|{{G|207|127f}}}}
</div>


Auch die Zellen selbst haben sich durch den kosmischen Einfluss gebildet:
{{GZ|Die drei Glieder sollen
nicht in einer abstrakten, theoretischen Reichstags- oder
sonstigen Einheit zusammengefügt und zentralisiert sein.
Sie sollen lebendige Wirklichkeit sein. Ein jedes der drei
sozialen Glieder soll in sich zentralisiert sein; und durch
ihr lebendiges Nebeneinander- und Zusammenwirken kann
erst die Einheit des sozialen Gesamtorganismus entstehen.|23|88}}


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Notwendig ist aber heute, zu
"Diese Kräfte, die im Makrokosmos zu
sehen, daß man nicht anders ein den
beobachten sind, wirken bis in das Zellige hinein. Und das, was in
Tatsachen gewachsenes
den Zellen wirkt, ist im Grunde genommen nichts anderes als ein
Urteil gewinnen kann als durch Zurückgehen
Abbild dieser makrokosmischen Wirkung." {{Lit|{{G|312|109}}}}
zu den Urgedanken,
</div>
die allen sozialen Einrichtungen zugrunde
{{Anker|Eizelle}}
liegen.
Insbesondere bildet die befruchtete '''Eizelle''' ([[Latein|lat.]] ''ovum'', Mehrzahl: ''ova''), die '''Zygote''', in ihrer inneren [[Struktur]] die kosmischen Verhältnisse im Kleinen ab:
Wenn nicht rechte Quellen vorhanden sind,
aus denen die
Kräfte, welche in diesen ''Urgedanken''  
liegen, immer von
neuem dem sozialen Organismus zufließen,  
dann nehmen
die Einrichtungen Formen an, die nicht
lebenfördernd,
sondern lebenhemmend sind.|23|92f.}}


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Diese Erschütterungen werden nur dann nicht
"Wenn diese kleine Zelle im Leibe der Mutter
eintreten, wenn der soziale Organismus in der Art gestaltet
ist, dann wirkt eigentlich die ganze Welt auf diese Zelle ein - die ganze
ist, daß in ihm jederzeit die Neigung vorhanden sein kann,
Welt. Heute kann man natürlich auf diese Dinge noch nicht mit dem
zu beobachten, wo eine Abweichung von den durch die Urgedanken
nötigen Verständnis eingehen. Aber dennoch: Es wirkt die ganze Welt
vorgezeichneten Einrichtungen sich bildet, und
auf eine solche Zelle ein. Es ist nicht einerlei, ob, sagen wir, dieses Ei sich
wo zugleich die Möglichkeit besteht, dieser Abweichung
teilt, wenn da oben der Mond vor der Sonne steht; da ist es anders, als
entgegenzuarbeiten, ehe sie eine verhängnistragende Stärke
wenn der Mond abseits von der Sonne steht und so weiter. Also dei
gewonnen hat.
ganze Sternenhimmel hat auf diese Zelle einen Einfluß. Und unter
dem Einfluß dieses Sternenhimmels bildet sich auch das Innere der
Zelle aus.


Nun, sehen Sie, wenn das Kind in den ersten Monaten ist - ich habe
In unsern Tagen sind in weitem Umfange des Menschenlebens
es Ihnen schon gesagt -, da ist ja eigentlich vom Kind nur der Kopf ausgebildet
die Abweichungen von den durch die Urgedanken
(es wird gezeichnet). Der Kopf ist ausgebildet, und der übrige
geforderten Zuständen groß geworden. Und das Leben der
Körper ist eigentlich nur solch ein Anhängsel; da sind dann kleine
von diesen Gedanken getragenen Impulse in Menschenseelen
Stummel, die Hände, und andere kleine Stummel, die Beine. Und immer
steht als eine durch Tatsachen laut sprechende Kritik
mehr und mehr wird dieses kleine Wesen eben so, daß es seine Hände
da über das, was sich im sozialen Organismus der letzten
und Arme umbildet, und diese Stummel da zu Füßen umbildet und so
Jahrhunderte gestaltet hat. Daher bedarf es des guten
weiter.
Willens, in energischer Weise zu den Urgedanken sich zu
wenden und nicht zu verkennen, wie schädlich es gerade
heute ist, diese Urgedanken als «unpraktische» Allgemeinheiten
aus dem Gebiete des Lebens zu verbannen.|23|93}}


Woher kommt das? Das müssen wir uns fragen: Woher kommt das?
{{GZ|Denn das Menschenleben ist mit der neuesten Zeit in einen
Das kommt davon her, daß der Mensch, je früher er im Keimzustand
Zustand eingetreten, der aus dem sozial Eingerichteten
ist, desto mehr noch der Sternenwelt ausgesetzt ist, und je mehr er sich
immer wieder das Antisoziale hervorgehen läßt. Dieses muß
entwickelt, je längere Monate er im Mutterleibe ist, desto mehr der
stets neu bewältigt werden. Wie ein Organismus einige Zeit
Schwerkraft der Erde ausgesetzt wird. Solange der Sternenhimmel auf
nach der Sättigung immer wieder in den Zustand des
den Menschen wirkt, ordnet er alles so an, daß die Hauptsache der
Hungers eintritt, so der soziale Organismus aus einer Ordnung
Kopf ist. Erst die Schwerkraft treibt das andere da heraus. Und es ist
der Verhältnisse in die Unordnung. Eine Universalarznei
so, daß eigentlich, je weiter wir zurückgehen in den ersten, zweiten
zur Ordnung der sozialen Verhältnisse gibt es so
Monat der Schwangerschaft, wir da um so mehr finden, daß alle diese
wenig wie ein Nahrungsmittel, das für alle Zeiten sättigt.|23|14}}
Zellen, die da entstehen - Millionen von solchen Zellen bilden sich nach
und nach -, dem Sterneneinfluß ausgesetzt sind und dann immer mehr
und mehr von der Erde abhängig werden." {{Lit|{{G|348|59f}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Wer die Frage
"Man studiert, wie
so stellt, der richtet dabei sein Augenmerk
sich dieses innere Gefüge ändert, während die weibliche Keimzelle
nicht auf die
zum Beispiel befruchtet wird. Man verfolgt die einzelnen Stadien,
Tatsache, daß der soziale Organismus ein
wie die Zelle sich in ihrer inneren Struktur ändert, wie sie sich dann
fortwährend
teilt, wie sich der Teil, Zelle an Zelle, angliedert und aus der Zusammenfügung
''Werdendes, Wachsendes'' ist. Man kann diesem
eine kompliziert aufgebaute Gestalt entsteht. Das
Wachsenden
studiert man. Aber es fällt einem nicht ein, sich zu fragen: Ja, womit
gegenüber nicht so fragen: Wie soll man es
hängt denn eigentlich dieses ganze Leben in der Zelle zusammen?
am besten einrichten,
Was liegt denn da eigentlich vor? - Es fällt einem nicht ein,
damit es durch diese Einrichtung dann in dem
das zu fragen.
Zustande
verbleibe, den man als den richtigen erkannt
hat?
So kann man gegenüber einer Sache denken,  
die von einem
gewissen Ausgangspunkt aus wesentlich
unverändert weiter
wirkt. Das gilt nicht für den sozialen
Organismus. Der
verändert durch sein Leben fortwährend
dasjenige, das in
ihm entsteht. Will man ihm eine vermeintlich
beste Form
geben, in der er dann bleiben soll, so
untergräbt man seine
Lebensbedingungen.|23|107}}


Was da vorliegt in der Zelle, das ist ja zunächst mehr abstrakt
{{GZ|... daß von einem ''unwirklichen'' Denken
so zu fassen: Ich habe die Zelle. Nehmen wir sie zunächst in ihrer
ausgegangen wird.
am häufigsten vorkommenden Form, in der kugeligen Form. Diese
Daß geglaubt wird, die Menschen
kugelige Form wird ja mitbedingt von der dünnflüssigen Substanz.
könnten in einer Gemeinschaft nur eine
Diese kugelige Form hat in sich eingeschlossen die Gerüstform. Und
Einheit des Lebens
die kugelige Form, was ist sie? Die dünnflüssige Masse ist noch ganz
erzeugen, wenn diese Einheit durch Anordnung
sich selbst überlassen, sie folgt also denjenigen Impulsen, die um sie
erst in die
herum sind. Was tut sie? Ja - sie bildet das Weltenall nach! Sie hat
Gemeinschaft hineingetragen wird. Doch das  
deshalb ihre kugelige Form, weil sie den ganzen Kosmos, den wir
Umgekehrte
uns auch zunächst ideell als eine Kugelform, als eine Sphäre vorstellen,
wird von der Lebenswirklichkeit verlangt.
weil sie den ganzen Kosmos in Kleinheit nachbildet. Jede
Die Einheit muß
Zelle in ihrer Kugelform ist nichts anderes als eine Nachbildung der
als das ''Ergebnis'' entstehen; die von  
Form des ganzen Kosmos. Und das Gerüst darin, jede Linie, die da
verschiedenen Richtungen
im Gerüst gezogen ist, ist abhängig von den Strukturverhältnissen
her zusammenströmenden Betätigungen müssen
des ganzen Kosmos. - Wenn ich mich jetzt zunächst abstrakt ausdrücken
''zuletzt'' eine
soll: Nehmen Sie an, Sie haben die Weltensphäre, ideell
Einheit bewirken. ''Dieser''
begrenzt (Fig. 7). Darin meinetwillen haben Sie hier einen Planeten
wirklichkeitsgemäßen Idee lief
und hier einen Planeten (a, ai). Die wirken so, daß die Impulse,
die Entwickelung der letzten Zeit zuwider.|23|121}}
mit denen sie aufeinander wirken, in dieser Linie liegen. Hier (m)
bildet sich, natürlich schematisch gezeichnet, eine Zelle, sagen wir.
Ihre Umgrenzung bildet die Sphäre nach. Hier innerhalb ihres Gerüstes
(Fig. 8) hat sie ein Festes, welches von der Wirkung dieses
Planeten (a) auf diesen (ai) abhängt. Nehmen Sie an, hier wäre
eine andere Planetenkonstellation, die so aufeinander wirkt (b, bi).


[[Datei:GA323 032.gif|center|500px|Fig. 7 und Fig. 8 aus GA 323, S. 32]]
{{GZ|Man sieht nicht, wie der Mensch zu jedem der
drei
Glieder ein ''besonderes'' Verhältnis hat,
das in seiner Eigenart
nur entfaltet werden kann, wenn im
wirklichen Leben
ein für sich bestehender Boden vorhanden
ist, auf dem
sich, abgesondert von den beiden andern,
dieses Verhältnis
ausgestalten kann, um mit ihnen
zusammenzuwirken.|23|122}}


Hier wäre wiederum ein anderer Planet (c), der keinen Gegensatz
{{GZ|[Es ist zu erkennen] ...wie in der Darstellung dieses Buches dem sozialen Leben eben
hat. Der verrenkt diese ganze Sache, die sonst vielleicht rechtwinkelig
lebendige und nicht mathematische Gesetze zugrunde liegend gedacht
stünde. Es entsteht die Bildung etwas anders. Sie haben in der
werden.|23|132 (Fußnote)}}
Gerüststruktur eine Nachbildung der ganzen Verhältnisse im Planetensystem,
überhaupt im Sternensystem. Sie können konkret hineingehen
in den Aufbau der Zelle, und Sie bekommen eine Erklärung
für diese konkrete Gestalt nur, wenn Sie in der Zelle sehen ein Abbild
des ganzen Kosmos.


Und nun nehmen Sie die weibliche Eizelle und stellen sich vor,
{{GZ|Gewiß wird die Entwickelung das Notwendige
diese weibliche Eizelle hat die kosmischen Kräfte zu einem gewissen
bringen müssen; aber in dem sozialen
inneren Gleichgewicht gebracht. Diese Kräfte haben Gerüstform angenommen
Organismus
und sind in der Gerüstform in einer gewissen Weise zur
sind die Ideenimpulse des Menschen
Ruhe gekommen, gestützt durch den weiblichen Organismus. Nun
''Wirklichkeiten''. Und
geschieht die Einwirkung der männlichen Geschlechtszelle. Die hat
wenn die Zeit ein wenig vorgeschritten sein
nicht den Makrokosmos in sich zur Ruhe gebracht, sondern sie wirkt
wird und das
im Sinne irgendwelcher Spezialkraft. Sagen wir, es wirkt die männliche
''verwirklicht'' sein wird, was heute nur
Geschlechtszelle im Sinne gerade dieser Kraftlinie auf die
gedacht werden kann:
weibliche Eizelle, die zur Ruhe gekommen ist, ein. Dann geschieht
dann wird eben dieses Verwirklichte in der  
durch diese Spezialwirkung eine Unterbrechung der Ruheverhältnisse.
Entwickelung drinnen sein. Und diejenigen,
Es wird gewissermaßen die Zelle, die ein Abbild ist des ganzen
welche «nur von der Entwickelung» und nicht
Makrokosmos, dazu veranlaßt, ihre ganze mikrokosmische Gestalt
von der Erbringung fruchtbarer Ideen etwas
wiederum hineinzustellen in das Wechselspiel der Kräfte. In der
halten, werden sich Zeit lassen müssen mit
weiblichen Eizelle ist zunächst in ruhiger Abbildung der ganze Makrokosmos
ihrem Urteil bis dahin, wo, was heute
zur Ruhe gekommen. Durch die männliche Geschlechtszelle
gedacht wird, Entwickelung sein wird. Doch
wird die weibliche herausgerissen aus dieser Ruhe, wird wiederum
wird es eben dann ''zu spät'' sein zum
in ein Spezialwirkungsgebiet hineingezogen, wird wiederum zur
Vollbringen gewisser Dinge, die von den
Bewegung gebracht, wird wiederum herausgezogen aus der Ruhe.
''heutigen'' Tatsachen schon gefordert
Sie hat sich zur Nachbildung des Kosmos in die ruhige Form zusammengezogen,
werden. Im sozialen Organismus ist es nicht
aber diese Nachbildung wird hineingezogen in die
möglich, die Entwickelung ''objektiv'' zu
Bewegung durch die männlichen Kräfte, die Bewegungsnachbildungen
betrachten wie in der Natur. Man muß die  
sind. Es werden die weiblichen Kräfte, die Nachbildungen
Entwickelung ''bewirken''. (...) [In die  
der Gestalt des Kosmos und zur Ruhe gekommen sind, aus der
soziale Lebensauffassung ist aufzunehmen],  
Ruhe, aus der Gleichgewichtslage gebracht.
... was nicht nur im ''Bestehenden'' liegt,  
sondern ''dasjenige'', was in den
Menschenimpulsen - von ihnen oft unbemerkt -
keimhaft ist und sich verwirklichen will.|23|137}}


Da bekommen Sie Anschauungen über die Form und Gestaltung
{{GZ|[D]ie Dreigliederung
des Kleinsten, des Zellenhaften, von der Astronomie aus. Und Sie
des sozialen Organismus [hat] ihre
können gar nicht Embryologie studieren, ohne daß Sie Astronomie
Begründung
studieren. Denn das, was Ihnen die Embryologie zeigt, ist nur der
im Wesenhaften des menschlichen
andere Pol desjenigen, was Ihnen die Astronomie zeigt. Wir müssen
Gesellschaftslebens.|23|138}}
gewissermaßen auf der einen Seite den Sternenhimmel verfolgen,
wie er aufeinanderfolgende Stadien zeigt, und wir müssen nachher
verfolgen, wie eine befruchtete Keimzelle sich entwickelt. Beides gehört
zusammen, denn das eine ist nur das Abbild des anderen.
Wenn Sie nichts von Astronomie verstehen, werden Sie niemals die
Kräfte verstehen, die im Embryo wirken. Und wenn Sie nichts von
Embryologie verstehen, so werden Sie niemals den Sinn verstehen
von den Wirkungen, die dem Astronomischen zugrunde liegen.
Denn diese Wirkungen zeigen sich im Kleinen in den Vorgängen
der Embryologie." {{Lit|{{G|323|31ff}}}}
</div>


== Siehe auch ==
{{GZ|Die Menschen
werden weder in Klassen noch in Stände
''sozial'' eingegliedert
sein, sondern der soziale Organismus selbst
wird gegliedert
sein. Der Mensch aber wird gerade dadurch
wahrhaft
Mensch sein können. Denn die Gliederung wird
eine solche
sein, daß er mit seinem Leben in jedem der
drei Glieder
wurzeln wird.|23|140}}
 
{{GZ|Dreigeteilt wird der vom Menschen
abgesonderte,
seinen Lebensboden bildende soziale
Organismus
sein; jeder Mensch als solcher wird ein
Verbindendes
der drei Glieder sein.|23|140}}
 
{{GZ|In meinem Buche «Die Kernpunkte der sozialen Frage»
ist der Vergleich des sozialen Organismus mit dem natürlichen
menschlichen wohl herangezogen; zugleich aber darauf
aufmerksam gemacht, wie irreführend es ist, wenn man
glaubt, Anschauungen, die man an dem einen gewonnen
hat, auf den andern ohne weiteres übertragen zu können.
Wer die Wirksamkeit der Zelle oder eines Organes im
menschlichen Leibe nach den Ansichten der Naturwissenschaft
ins Auge faßt und dann nach der «sozialen Zelle»
oder den «sozialen Organen» sucht, um den Bau und die
Lebensbedingungen des «sozialen Organismus» kennenzulernen,
der wird nur allzuleicht in ein wesenloses Analogiespiel
verfallen.


* {{WikipediaDE|Zelle (Biologie)}}
Anders liegt die Sache, wenn man, wie es in den «Kernpunkten» geschehen ist, darauf hinweist, daß an einer
* [[Embryo]]
gesunden Betrachtung des menschlichen Organismus man
sein Denken so erziehen kann, wie man es braucht für eine
wirklichkeitsgemäße Auffassung des sozialen Lebens. Man
wird durch eine solche Erziehung sich dazu befähigen, die
sozialen Tatsachen nicht nach vorgefaßten Meinungen, sondern
nach ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit beurteilen zu
lernen.|24|99}}


== Literatur ==
{{GZ|[D]as Wirtschaftsleben (...) [muß] nach ganz anderen Methoden begriffen werden
* Bruce Alberts et al.: ''Molekularbiologie der Zelle'', 6. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 2017, ISBN 978-3527340729, eBook ISBN 978-3527698455
muß als der Mensch selber (...)
*Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
der Glaube [ist] falsch ..., man könne
*Rudolf Steiner: ''Die Mission der neuen Geistesoffenbarung'', [[GA 127]] (1989), ISBN 3-7274-1270-4 {{Vorträge|127}}
durch die Betrachtung des bloßen Wirtschaftssystems, auf das allein die
*Rudolf Steiner: ''Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis'', [[GA 228]] (2002), ISBN 3-7274-2280-7 {{Vorträge|228}}
naturwissenschaftliche Methode paßt, die Wege herausfinden, wie die
*Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
Arbeitskraft des einzelnen Menschen in den sozialen Organismus sich
*Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie'', [[GA 323]] (1997), ISBN 3-7274-3230-6 {{Vorträge|323}}
eingliedern könne.|328|20f.}}
*Rudolf Steiner: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997), ISBN 3-7274-3480-5 {{Vorträge|348}}


{{GA}}
{{GZ|Die theoretische Ansicht, daß das Geistige bloß Ideologie ist, sie ist das
Ungefährlichste. Das Wichtigste ist, daß in einem Menschen, der die
Anschauung hat, das Geistige wurzele nicht in einer allen Dingen zugrunde
liegenden geistigen Wirklichkeit, sondern in einer bloßen Ideologie,
nicht die geistige wirkliche Stoßkraft vorhanden sein kann. Ein
solcher Mensch hat kein Interesse daran, dem geistigen Leben seine richtige
Rolle in der Welt zuzuerteilen.|328|22}}


== Einzelnachweise ==
== Siehe auch ==
<references />
{{wikipediaDE|Sozialwissenschaften}}


[[Kategorie:Zellbiologie]] [[Kategorie:Genetik]] [[Kategorie:Histologie]]
[[Kategorie:Soziales Leben]][[Kategorie:Sozialwissenschaft]][[Kategorie:Wissenschaft]][[Kategorie:Wissenschaftstheorie]][[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]
{{GA}}
{{wikipedia}}

Version vom 11. Dezember 2016, 14:22 Uhr

Die Sozialwissenschaften (oft auch als Gesellschaftswissenschaften bezeichnet) umfassen jene Wissenschaften, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet und/oder empirisch untersuchen.

In den Sozialwissenschaften werden Strukturen und Funktionen sozialer Verflechtungszusammenhänge von Institutionen und Systemen und auch deren Wechselwirkung mit Handlungs- und Verhaltensprozessen der einzelnen Individuen (Akteure) analysiert.

In den Sozialwissenschaften werden wissenschaftliche Methoden verwendet, die zum Teil mit denen der Natur- und zum Teil mit denen der Geisteswissenschaften verwandt sind. Deshalb ist die Abgrenzung schwierig. Es gibt keine einheitlichen Regelungen jenseits der Traditionen derjenigen wissenschaftlichen Institutionen, die sich den Sozialwissenschaften oder anderen Wissenschaftschaftszweigen zurrechnen. Sozialwissenschaft kann z.B. der Psychologie (Sozialpsychologie) oder der Philosophie (Sozialphilosophie) zugeordnet sein, sich aber auch als eigenständige Wissenschaft mit einem besonderen Gegenstand, einer besonderen Methode oder einer besonderen Perspektive (auf einen Gegenstand, der auch von anderen Wissenschaften untersucht wird) verstehen (z.B. die Soziologie).

Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Lehre vom dreigegliederten sozialen Organismus

„Nur wer in abstrakten Gedanken lebt, dem erscheint alles in eindeutigen Umrissen. Ein solcher tadelt das Lebenspraktische oft, weil er es nicht bestimmt, nicht «klar» genug dargestellt findet. Viele, die sich Praktiker dünken, sind gerade solche Abstraktlinge. Sie bedenken nicht, daß das Leben die mannigfaltigsten Gestaltungen annehmen kann. Es ist ein fließendes Element. Und wer mit ihm gehen will, der muß sich auch in seinen Gedanken und Empfindungen diesem fließenden Grundzug anpassen. Die sozialen Aufgaben werden nur mit einem solchen Denken ergriffen werden können.“ (Lit.:GA 23, S. 21f.)

„[Der Verfasser] hält nicht viel von dem bloßen Hinweis auf «den Geist», von dem Reden über eine nebelhafte Geisteswelt. Er kann nur die Geistigkeit anerkennen, die der eigene Lebensinhalt des Menschen wird. Dieser erweist sich in der Bewältigung der praktischen Lebensaufgaben ebenso wirksam wie in der Bildung einer Welt-und Lebensanschauung, welche die seelischen Bedürfnisse befriedigt. Es kommt nicht darauf an, daß man von einer Geistigkeit weiß oder zu wissen glaubt, sondern darauf, daß dies eine Geistigkeit ist, die auch beim Erfassen der praktischen Lebenswirklichkeit zutage tritt.“ (Lit.:GA 23, S. 25)

„In der Gegenwart dieser Entwickelung steht man vor der Notwendigkeit, diese Gliederung durch zielbewußtes soziales Wollen zu erstreben.“ (Lit.:GA 23, S. 26 ; [Gliederung: Dreigliederung])

„Die hier gemeinte Gliederung ist nicht eine solche nach räumlich abgrenzbaren Leibesgliedern, sondern eine solche nach Tätigkeiten (Funktionen) des Organismus. «Kopforganismus» ist nur zu gebrauchen, wenn man sich bewußt ist, daß im Kopfe in erster Linie das Nerven-Sinnesleben zentralisiert ist. Doch ist natürlich im Kopfe auch die rhythmische und die Stoffwechseltätigkeit vorhanden, wie in den andern Leibesgliedern die Nerven- Sinnestätigkeit vorhanden ist. Trotzdem sind die drei Arten der Tätigkeit ihrer Wesenheit nach streng voneinander geschieden.“ (Lit.:GA 23, S. 57 (Fußnote))

„(...) Betrachtung des menschlichen Organismus (...), welche durchschaut, wie diese drei Glieder - Kopfsystem, Zirkulationssystem oder Brustsystem und Stoffwechselsystem - dadurch den Gesamtvorgang im menschlichen Organismus aufrechterhalten, daß sie in einer gewissen Selbständigkeit wirken, daß nicht eine absolute Zentralisation des menschlichen Organismus vorliegt, daß auch jedes dieser Systeme ein besonderes, für sich bestehendes Verhältnis zur Außenwelt hat. Das Kopfsystem durch die Sinne, das Zirkulationssystem oder rhythmische System durch die Atmung, und das Stoffwechselsystem durch die Ernährungs- und Bewegungsorgane.“ (Lit.:GA 23, S. 58)

„Man muß dieses im Leben empfindend unterscheiden, damit sich als Folge dieser Empfindung das Wirtschafts- von dem Rechtsleben scheidet, wie im menschlichen natürlichen Organismus die Tätigkeit der Lunge zur Verarbeitung der äußeren Luft sich abscheidet von den Vorgängen im Nerven-Sinnesleben.“ (Lit.:GA 23, S. 62)

„Das Wirtschaftsleben hat einfach durch sich selbst in der neueren Zeit ganz bestimmte Formen angenommen. Es hat durch eine einseitige Wirksamkeit in das menschliche Leben sich besonders machtvoll hereingestellt. Die andern beiden Glieder des sozialen Lebens sind bisher nicht in der Lage gewesen, mit derselben Selbstverständlichkeit sich in der richtigen Weise nach ihren eigenen Gesetzen in den sozialen Organismus einzugliedern. Für sie ist es notwendig, daß der Mensch aus den oben angedeuteten Empfindungen heraus die soziale Gliederung vornimmt, jeder an seinem Orte; an dem Orte, an dem er gerade steht. Denn im Sinne derjenigen Lösungsversuche der sozialen Fragen, die hier gemeint sind, hat jeder einzelne Mensch seine soziale Aufgabe in der Gegenwart und in der nächsten Zukunft.“ (Lit.:GA 23, S. 64f.)

„Der notwendige Verkehr zwischen den Leitungen des Rechts- und Wirtschaftskörpers wird erfolgen annähernd wie gegenwärtig der zwischen den Regierungen souveräner Staatsgebiete.“ (Lit.:GA 23, S. 70)

„Wie das Wirtschaftsleben auf der einen Seite den Bedingungen der Naturgrundlage (Klima, geographische Beschaffenheit des Gebietes, Vorhandensein von Bodenschätzen und so weiter) unterworfen ist, so ist es auf der andern Seite von den Rechtsverhältnissen abhängig, welche der Staat zwischen den wirtschaftenden Menschen und Menschengruppen schafft. Damit sind die Grenzen dessen bezeichnet, was die Tätigkeit des Wirtschaftslebens umfassen kann und soll. Wie die Natur Vorbedingungen schafft, die außerhalb des Wirtschaftskreises liegen und die der wirtschaftende Mensch hinnehmen muß als etwas Gegebenes, auf das er erst seine Wirtschaft aufbauen kann, so soll alles, was im Wirtschaftsbereich ein Rechtsverhältnis begründet von Mensch zu Mensch, im gesunden sozialen Organismus durch den Rechtsstaat seine Regelung erfahren, der wie die Naturgrundlage als etwas dem Wirtschaftsleben selbständig Gegenüberstehendes sich entfaltet.“ (Lit.:GA 23, S. 70)

„In der Lebenshaltung des einzelnen Menschen fließen die Wirkungen aus den Rechtseinrichtungen mit denen aus der rein wirtschaftlichen Tätigkeit zusammen. Im gesunden sozialen Organismus müssen sie aus zwei verschiedenen Richtungen kommen.“ (Lit.:GA 23, S. 73)

„Ein solches Verhältnis der Arbeit zur Rechtsordnung wird die im Wirtschaftsleben tätigen Assoziationen nötigen, mit dem, was «rechtens ist» als mit einer Voraussetzung zu rechnen. Doch wird dadurch erreicht, daß die Wirtschaftsorganisation vom Menschen, nicht der Mensch von der Wirtschaftsordnung abhängig ist.“ (Lit.:GA 23, S. 79 (Fußnote))

„Die neuere Zeit fordert ein bewußtes Sichhineinstellen des Menschen in den Gesellschaftsorganismus. Dieses Bewußtsein kann dem Verhalten und dem ganzen Leben der Menschen nur dann eine gesunde Gestaltung geben, wenn es von drei Seiten her orientiert ist. Nach dieser Orientierung strebt in den unbewußten Tiefen des Seelischen die moderne Menschheit;“ (Lit.:GA 23, S. 87)

„Die drei Glieder sollen nicht in einer abstrakten, theoretischen Reichstags- oder sonstigen Einheit zusammengefügt und zentralisiert sein. Sie sollen lebendige Wirklichkeit sein. Ein jedes der drei sozialen Glieder soll in sich zentralisiert sein; und durch ihr lebendiges Nebeneinander- und Zusammenwirken kann erst die Einheit des sozialen Gesamtorganismus entstehen.“ (Lit.:GA 23, S. 88)

„Notwendig ist aber heute, zu sehen, daß man nicht anders ein den Tatsachen gewachsenes Urteil gewinnen kann als durch Zurückgehen zu den Urgedanken, die allen sozialen Einrichtungen zugrunde liegen. Wenn nicht rechte Quellen vorhanden sind, aus denen die Kräfte, welche in diesen Urgedanken liegen, immer von neuem dem sozialen Organismus zufließen, dann nehmen die Einrichtungen Formen an, die nicht lebenfördernd, sondern lebenhemmend sind.“ (Lit.:GA 23, S. 92f.)

„Diese Erschütterungen werden nur dann nicht eintreten, wenn der soziale Organismus in der Art gestaltet ist, daß in ihm jederzeit die Neigung vorhanden sein kann, zu beobachten, wo eine Abweichung von den durch die Urgedanken vorgezeichneten Einrichtungen sich bildet, und wo zugleich die Möglichkeit besteht, dieser Abweichung entgegenzuarbeiten, ehe sie eine verhängnistragende Stärke gewonnen hat.

In unsern Tagen sind in weitem Umfange des Menschenlebens die Abweichungen von den durch die Urgedanken geforderten Zuständen groß geworden. Und das Leben der von diesen Gedanken getragenen Impulse in Menschenseelen steht als eine durch Tatsachen laut sprechende Kritik da über das, was sich im sozialen Organismus der letzten Jahrhunderte gestaltet hat. Daher bedarf es des guten Willens, in energischer Weise zu den Urgedanken sich zu wenden und nicht zu verkennen, wie schädlich es gerade heute ist, diese Urgedanken als «unpraktische» Allgemeinheiten aus dem Gebiete des Lebens zu verbannen.“ (Lit.:GA 23, S. 93)

„Denn das Menschenleben ist mit der neuesten Zeit in einen Zustand eingetreten, der aus dem sozial Eingerichteten immer wieder das Antisoziale hervorgehen läßt. Dieses muß stets neu bewältigt werden. Wie ein Organismus einige Zeit nach der Sättigung immer wieder in den Zustand des Hungers eintritt, so der soziale Organismus aus einer Ordnung der Verhältnisse in die Unordnung. Eine Universalarznei zur Ordnung der sozialen Verhältnisse gibt es so wenig wie ein Nahrungsmittel, das für alle Zeiten sättigt.“ (Lit.:GA 23, S. 14)

„Wer die Frage so stellt, der richtet dabei sein Augenmerk nicht auf die Tatsache, daß der soziale Organismus ein fortwährend Werdendes, Wachsendes ist. Man kann diesem Wachsenden gegenüber nicht so fragen: Wie soll man es am besten einrichten, damit es durch diese Einrichtung dann in dem Zustande verbleibe, den man als den richtigen erkannt hat? So kann man gegenüber einer Sache denken, die von einem gewissen Ausgangspunkt aus wesentlich unverändert weiter wirkt. Das gilt nicht für den sozialen Organismus. Der verändert durch sein Leben fortwährend dasjenige, das in ihm entsteht. Will man ihm eine vermeintlich beste Form geben, in der er dann bleiben soll, so untergräbt man seine Lebensbedingungen.“ (Lit.:GA 23, S. 107)

„... daß von einem unwirklichen Denken ausgegangen wird. Daß geglaubt wird, die Menschen könnten in einer Gemeinschaft nur eine Einheit des Lebens erzeugen, wenn diese Einheit durch Anordnung erst in die Gemeinschaft hineingetragen wird. Doch das Umgekehrte wird von der Lebenswirklichkeit verlangt. Die Einheit muß als das Ergebnis entstehen; die von verschiedenen Richtungen her zusammenströmenden Betätigungen müssen zuletzt eine Einheit bewirken. Dieser wirklichkeitsgemäßen Idee lief die Entwickelung der letzten Zeit zuwider.“ (Lit.:GA 23, S. 121)

„Man sieht nicht, wie der Mensch zu jedem der drei Glieder ein besonderes Verhältnis hat, das in seiner Eigenart nur entfaltet werden kann, wenn im wirklichen Leben ein für sich bestehender Boden vorhanden ist, auf dem sich, abgesondert von den beiden andern, dieses Verhältnis ausgestalten kann, um mit ihnen zusammenzuwirken.“ (Lit.:GA 23, S. 122)

„[Es ist zu erkennen] ...wie in der Darstellung dieses Buches dem sozialen Leben eben lebendige und nicht mathematische Gesetze zugrunde liegend gedacht werden.“ (Lit.:GA 23, S. 132 (Fußnote))

„Gewiß wird die Entwickelung das Notwendige bringen müssen; aber in dem sozialen Organismus sind die Ideenimpulse des Menschen Wirklichkeiten. Und wenn die Zeit ein wenig vorgeschritten sein wird und das verwirklicht sein wird, was heute nur gedacht werden kann: dann wird eben dieses Verwirklichte in der Entwickelung drinnen sein. Und diejenigen, welche «nur von der Entwickelung» und nicht von der Erbringung fruchtbarer Ideen etwas halten, werden sich Zeit lassen müssen mit ihrem Urteil bis dahin, wo, was heute gedacht wird, Entwickelung sein wird. Doch wird es eben dann zu spät sein zum Vollbringen gewisser Dinge, die von den heutigen Tatsachen schon gefordert werden. Im sozialen Organismus ist es nicht möglich, die Entwickelung objektiv zu betrachten wie in der Natur. Man muß die Entwickelung bewirken. (...) [In die soziale Lebensauffassung ist aufzunehmen], ... was nicht nur im Bestehenden liegt, sondern dasjenige, was in den Menschenimpulsen - von ihnen oft unbemerkt - keimhaft ist und sich verwirklichen will.“ (Lit.:GA 23, S. 137)

„[D]ie Dreigliederung des sozialen Organismus [hat] ihre Begründung im Wesenhaften des menschlichen Gesellschaftslebens.“ (Lit.:GA 23, S. 138)

„Die Menschen werden weder in Klassen noch in Stände sozial eingegliedert sein, sondern der soziale Organismus selbst wird gegliedert sein. Der Mensch aber wird gerade dadurch wahrhaft Mensch sein können. Denn die Gliederung wird eine solche sein, daß er mit seinem Leben in jedem der drei Glieder wurzeln wird.“ (Lit.:GA 23, S. 140)

„Dreigeteilt wird der vom Menschen abgesonderte, seinen Lebensboden bildende soziale Organismus sein; jeder Mensch als solcher wird ein Verbindendes der drei Glieder sein.“ (Lit.:GA 23, S. 140)

„In meinem Buche «Die Kernpunkte der sozialen Frage» ist der Vergleich des sozialen Organismus mit dem natürlichen menschlichen wohl herangezogen; zugleich aber darauf aufmerksam gemacht, wie irreführend es ist, wenn man glaubt, Anschauungen, die man an dem einen gewonnen hat, auf den andern ohne weiteres übertragen zu können. Wer die Wirksamkeit der Zelle oder eines Organes im menschlichen Leibe nach den Ansichten der Naturwissenschaft ins Auge faßt und dann nach der «sozialen Zelle» oder den «sozialen Organen» sucht, um den Bau und die Lebensbedingungen des «sozialen Organismus» kennenzulernen, der wird nur allzuleicht in ein wesenloses Analogiespiel verfallen.

Anders liegt die Sache, wenn man, wie es in den «Kernpunkten» geschehen ist, darauf hinweist, daß an einer gesunden Betrachtung des menschlichen Organismus man sein Denken so erziehen kann, wie man es braucht für eine wirklichkeitsgemäße Auffassung des sozialen Lebens. Man wird durch eine solche Erziehung sich dazu befähigen, die sozialen Tatsachen nicht nach vorgefaßten Meinungen, sondern nach ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit beurteilen zu lernen.“ (Lit.:GA 24, S. 99)

„[D]as Wirtschaftsleben (...) [muß] nach ganz anderen Methoden begriffen werden muß als der Mensch selber (...) der Glaube [ist] falsch ..., man könne durch die Betrachtung des bloßen Wirtschaftssystems, auf das allein die naturwissenschaftliche Methode paßt, die Wege herausfinden, wie die Arbeitskraft des einzelnen Menschen in den sozialen Organismus sich eingliedern könne.“ (Lit.:GA 328, S. 20f.)

„Die theoretische Ansicht, daß das Geistige bloß Ideologie ist, sie ist das Ungefährlichste. Das Wichtigste ist, daß in einem Menschen, der die Anschauung hat, das Geistige wurzele nicht in einer allen Dingen zugrunde liegenden geistigen Wirklichkeit, sondern in einer bloßen Ideologie, nicht die geistige wirkliche Stoßkraft vorhanden sein kann. Ein solcher Mensch hat kein Interesse daran, dem geistigen Leben seine richtige Rolle in der Welt zuzuerteilen.“ (Lit.:GA 328, S. 22)

Siehe auch

Sozialwissenschaften - Artikel in der deutschen Wikipedia

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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