Stratigraphisches Grundgesetz und Viroid: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
(Weiterleitung nach Stratigraphie (Geologie) erstellt)
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
#WEITERLEITUNG [[Stratigraphie (Geologie)]]
'''Viroide''' (von [[Latein|lat.]] ''{{lang|la|virus}}'' „Schleim, Saft, [[Gift]]“) sind die kleinsten bekannten [[infektiös]]en [[Krankheitserreger]], die über ein eigenes [[Erbgut]] verfügen und können [[Pflanzen]] befallen. Sie wurden [[1971]] von [[w:Theodor Otto Diener|Theodor Otto Diener]] (*1921) entdeckt, als er den Erreger der [[w:Spindelknollensucht|Spindelknollensucht]] ({{EnS}} [[w:Potato Spindle Tuber Viroid|Potato Spindle Tuber Viroid]],  PSTVd) der [[Kartoffel]]pflanze isolieren wollte. Durch [[Immunologie|immunologische]] Versuche konnte er zeigen, dass sie nur aus einer einzelsträngigen, ringförmig geschlossen [[RNA]] bestehen, was 1973 durch [[w:Elektronenmikroskop|elektronenmikroskopische]] Untersuchungen bestätigt wurde.<ref>J. M. Sogo, T. Koller, T. O. Diener: ''Potato spindle tuber viroid. X. Visualization and size determination by electron microscopy.'' In: ''Virology.'' Band 55, Nummer 1, September 1973, S.&nbsp;70–80, PMID 4728831.</ref> Da die Viroid-RNA viele komplementäre Bereiche enthält, bilden sich doppelsträngige lineare Strukturen aus, die im Elektronenmikroskop als circa 50 nm lange stäbchenförmige Strukturen erscheinen. Im Gegensatz zu [[Viren]] codiert sie keine [[Protein]]e. Viroide sind 80 bis 100-fach kleiner als die kleinsten Viren<ref name="Mahy">R. Flores, R. A. Owens: ''Viroids''. In: Brian W. J. Mahy und Marc H. van Regenmortel (eds.): ''Encyclopedia of Virology'', 3. Auflage, San Diego 2008, Band 5, S. 332–342, ISBN 978-0-12-373935-3.</ref> und verfügen über keine [[Protein]]e oder [[Lipid]]e, die sie als [[Virushülle|Hülle]] oder [[Kapsid]] umgeben.
 
[[Datei:PSTviroid.png|mini|center|800px|Sekundärstruktur der aus 359 Ribonukleotiden PSTVd-RNA. In der Mitte liegt die gelb markierte ''central conserved region'' (CCR)]]
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Viroid}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Krankheitserreger]]
[[Kategorie:Mikrobiologie]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 21. März 2020, 19:17 Uhr

Viroide (von lat. virus „Schleim, Saft, Gift“) sind die kleinsten bekannten infektiösen Krankheitserreger, die über ein eigenes Erbgut verfügen und können Pflanzen befallen. Sie wurden 1971 von Theodor Otto Diener (*1921) entdeckt, als er den Erreger der Spindelknollensucht (eng. Potato Spindle Tuber Viroid, PSTVd) der Kartoffelpflanze isolieren wollte. Durch immunologische Versuche konnte er zeigen, dass sie nur aus einer einzelsträngigen, ringförmig geschlossen RNA bestehen, was 1973 durch elektronenmikroskopische Untersuchungen bestätigt wurde.[1] Da die Viroid-RNA viele komplementäre Bereiche enthält, bilden sich doppelsträngige lineare Strukturen aus, die im Elektronenmikroskop als circa 50 nm lange stäbchenförmige Strukturen erscheinen. Im Gegensatz zu Viren codiert sie keine Proteine. Viroide sind 80 bis 100-fach kleiner als die kleinsten Viren[2] und verfügen über keine Proteine oder Lipide, die sie als Hülle oder Kapsid umgeben.

Sekundärstruktur der aus 359 Ribonukleotiden PSTVd-RNA. In der Mitte liegt die gelb markierte central conserved region (CCR)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. J. M. Sogo, T. Koller, T. O. Diener: Potato spindle tuber viroid. X. Visualization and size determination by electron microscopy. In: Virology. Band 55, Nummer 1, September 1973, S. 70–80, PMID 4728831.
  2. R. Flores, R. A. Owens: Viroids. In: Brian W. J. Mahy und Marc H. van Regenmortel (eds.): Encyclopedia of Virology, 3. Auflage, San Diego 2008, Band 5, S. 332–342, ISBN 978-0-12-373935-3.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Viroid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.