imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
Zeile 1: |
Zeile 1: |
| Die '''Nebenübungen''', auch die [[Sechs Eigenschaften|sechs Eigenschaften]] genannt, dienen der Stärkung des [[Seelenleben]]s und sind eine wesentliche Vorbedingung für jeden, der eine [[Schulungsweg|geistige Schulung]] anstrebt. Diese Nebenübungen müssen stets die meditativen ''[[Hauptübungen]]'' begleiten. Indem man sich in diesen sechs Eigenschaften übt, wird die [[12-blättrige Lotosblume]], das [[Herzchakra]], regelmäßig ausgebildet, wird aktiv und beginnt sich zu drehen.
| | '''Viroide''' (von [[Latein|lat.]] ''{{lang|la|virus}}'' „Schleim, Saft, [[Gift]]“) sind die kleinsten bekannten [[infektiös]]en [[Krankheitserreger]], die über ein eigenes [[Erbgut]] verfügen und können [[Pflanzen]] befallen. Sie wurden [[1971]] von [[w:Theodor Otto Diener|Theodor Otto Diener]] (*1921) entdeckt, als er den Erreger der [[w:Spindelknollensucht|Spindelknollensucht]] ({{EnS}} [[w:Potato Spindle Tuber Viroid|Potato Spindle Tuber Viroid]], PSTVd) der [[Kartoffel]]pflanze isolieren wollte. Durch [[Immunologie|immunologische]] Versuche konnte er zeigen, dass sie nur aus einer einzelsträngigen, ringförmig geschlossen [[RNA]] bestehen, was 1973 durch [[w:Elektronenmikroskop|elektronenmikroskopische]] Untersuchungen bestätigt wurde.<ref>J. M. Sogo, T. Koller, T. O. Diener: ''Potato spindle tuber viroid. X. Visualization and size determination by electron microscopy.'' In: ''Virology.'' Band 55, Nummer 1, September 1973, S. 70–80, PMID 4728831.</ref> Da die Viroid-RNA viele komplementäre Bereiche enthält, bilden sich doppelsträngige lineare Strukturen aus, die im Elektronenmikroskop als circa 50 nm lange stäbchenförmige Strukturen erscheinen. Im Gegensatz zu [[Viren]] codiert sie keine [[Protein]]e. Viroide sind 80 bis 100-fach kleiner als die kleinsten Viren<ref name="Mahy">R. Flores, R. A. Owens: ''Viroids''. In: Brian W. J. Mahy und Marc H. van Regenmortel (eds.): ''Encyclopedia of Virology'', 3. Auflage, San Diego 2008, Band 5, S. 332–342, ISBN 978-0-12-373935-3.</ref> und verfügen über keine [[Protein]]e oder [[Lipid]]e, die sie als [[Virushülle|Hülle]] oder [[Kapsid]] umgeben. |
|
| |
|
| == Die sechs Eigenschaften ==
| | [[Datei:PSTviroid.png|mini|center|800px|Sekundärstruktur der aus 359 Ribonukleotiden PSTVd-RNA. In der Mitte liegt die gelb markierte ''central conserved region'' (CCR)]] |
| | |
| <div style="margin-left:20px;">
| |
| "[[Gedankenkontrolle]]. Sie besteht darin, daß man wenigstens für kurze Zeiten des Tages nicht alles mögliche durch die Seele irrlichtelieren läßt, sondern einmal Ruhe in seinem Gedankenlaufe eintreten läßt. Man denkt an einen bestimmten Begriff, stellt diesen Begriff in den Mittelpunkt seines Gedankenlebens und reiht hierauf selbst alle Gedanken logisch so aneinander, daß sie sich an diesen Begriff anlehnen. Und wenn das auch nur eine Minute geschieht, so ist es schon von großer Bedeutung für den Rhythmus des physischen und Ätherleibes.
| |
| | |
| [[Initiative des Handelns]], das heißt, man muß sich zwingen zu wenn auch unbedeutenden, aber aus eigener Initiative entsprungenen Handlungen, zu selbst auferlegten Pflichten. Die meisten Ursachen des Handelns liegen in Familienverhältnissen, in der Erziehung, im Berufe und so weiter. Bedenken Sie nur, wie wenig eigentlich aus der eigenen Initiative hervorgeht! Nun muß man also kurze Zeit darauf verwenden, Handlungen aus der eigenen Initiative hervorgehen zu lassen. Das brauchen durchaus nicht wichtige Dinge zu sein; ganz unbedeutende Handlungen erfüllen denselben Zweck.
| |
| | |
| [[Gelassenheit]]. Das dritte, um was es sich handelt, kann man nennen Gelassenheit. Da lernt man den Zustand des Hin- und Herschwankens zwischen «himmelhoch jauchzend» und «zum Tode betrübt» regulieren. Wer das nicht will, weil er glaubt, daß dadurch seine Ursprünglichkeit im Handeln oder sein künstlerisches Empfinden verlorengehe, der kann eben keine okkulte Entwickelung durchmachen. Gelassenheit heißt, Herr sein in der höchsten Lust und im tiefsten Schmerz. Ja, man wird für die Freuden und Leiden in der Welt erst dann richtig empfänglich, wenn man sich nicht mehr verliert im Schmerz und in der Lust, wenn man nicht mehr egoistisch darin aufgeht. Die größten Künstler haben gerade durch diese Gelassenheit am meisten erreicht, weil sie sich dadurch die Seele aufgeschlossen haben für subtile und innere wichtige Dinge. | |
| | |
| [[Unbefangenheit]]. Das vierte ist, was man als Unbefangenheit bezeichnen kann. Das ist diejenige Eigenschaft, die in allen Dingen das Gute sieht. Sie geht überall auf das Positive in den Dingen los. Als Beispiel können wir am besten eine persische Legende anführen, die sich an den Christus Jesus knüpft: Der Christus Jesus sah einmal einen krepierten Hund am Wege liegen. Jesus blieb stehen und betrachtete das Tier, die Umstehenden aber wandten sich voll Abscheu weg ob solchen Anblicks. Da sagte der Christus Jesus: Oh, welch wunderschöne Zähne hat das Tier! - Er sah nicht das Schlechte, das Häßliche, sondern fand selbst an diesem eklen Kadaver noch etwas Schönes, die weißen Zähne. Sind wir in dieser Stimmung, dann suchen wir in allen Dingen die positiven Eigenschaften, das Gute, und wir können es überall finden. Das wirkt in ganz mächtiger Weise auf den physischen und Ätherleib ein.
| |
| | |
| [[Unvoreingenommenheit|Glaube]]. Das nächste ist der Glaube. Glauben drückt im okkulten Sinne etwas anderes aus, als was man in der gewöhnlichen Sprache darunter versteht. Man soll sich niemals, wenn man in okkulter Entwickelung ist, in seinem Urteil durch seine Vergangenheit die Zukunft bestimmen lassen. Bei der okkulten Entwickelung muß man unter Umständen alles außer acht lassen, was man bisher erlebt hat, um jedem neuen Erleben mit neuem Glauben gegenüberstehen zu können. Das muß der Okkultist bewußt durchführen. Wenn einer zum Beispiel kommt und sagt: Der Turm der Kirche steht schief, er hat sich um 45 Grad geneigt - so würde jeder sagen: Das kann nicht sein. - Der Okkultist muß sich aber noch ein Hintertürchen offen lassen. Ja, er muß so weit gehen, daß er jedes in der Welt Erfolgende, was ihm entgegentritt, glauben kann, sonst verlegt er sich den Weg zu neuen Erfahrungen. Man muß sich frei machen für neue Erfahrungen; dadurch werden der physische und der Ätherleib in eine Stimmung versetzt, die sich vergleichen läßt mit der wollüstigen Stimmung eines Tierwesens, das ein anderes ausbrüten will.
| |
| | |
| [[Inneres Gleichgewicht]]. Und dann folgt als nächste Eigenschaft inneres Gleichgewicht. Es bildet sich durch die fünf anderen Eigenschaften nach und nach ganz von selbst heraus. Auf diese sechs Eigenschaften muß der Mensch bedacht sein. Er muß sein Leben in die Hand nehmen und langsam fortschreiten im Sinne des Wortes: Steter Tropfen höhlt den Stein." {{Lit|{{G|095|117ff}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Wirkungen der Nebenübungen ==
| |
| | |
| === Veränderungen des Schlaflebens ==
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Der Schlaf ist der Ausgangspunkt für die Betrachtung der Entwickelung
| |
| geistiger Sinne. Vom schlafenden Menschen sind physischer
| |
| und Ätherleib im Bett, Astralleib und Ich sind außerhalb
| |
| derselben. Wenn nun der Mensch anfängt, im Schlafe schauend zu
| |
| werden, dann werden dem Körper für eine gewisse Zeit Kräfte entzogen,
| |
| die bisher die Wiederherstellung an physischem und Ätherleib
| |
| besorgt haben. Sie müssen auf andere Weise ersetzt werden, soll
| |
| nicht eine große Gefahr für den physischen und den Ätherleib entstehen.
| |
| Geschieht dies nämlich nicht, dann kommen diese mit ihren
| |
| Kräften sehr herunter, und amoralische Wesenheiten bemächtigen
| |
| sich ihrer. Daher kann es vorkommen, daß Menschen zwar das
| |
| astrale Hellsehen entwickeln, aber unmoralische Menschen werden.
| |
| Wie lange die Vorübungen dauern, das ist ganz individuell. Es
| |
| kommt eben ganz darauf an, auf welcher Entwickelungs stufe der
| |
| Mensch bei Beginn seiner Schülerschaft schon steht. Darum muß
| |
| der Lehrer zuerst den inneren Seelenzustand des Schülers durchschauen.
| |
| Die Vorbereitungszeit ist deshalb oft sehr verschieden.
| |
| Wichtig ist folgender Satz: Man kann eine Wesenheit und eine
| |
| Sache um so mehr sich selbst überlassen, je mehr Rhythmus man
| |
| hineingebracht hat. So muß der Geheimschüler auch in seine Gedankenwelt
| |
| eine gewisse Regelmäßigkeit, einen Rhythmus hineinbilden.
| |
| Dazu ist notwendig:
| |
| | |
| Erstens: Gedankenkontrolle, das heißt, der Schüler darf nur die
| |
| Gedanken in sich hineinkommen lassen, die er selbst haben will.
| |
| Diese Übungen erfordern viel Geduld und Ausdauer. Aber wenn
| |
| man sie nur fünf Minuten lang täglich treibt, sind sie schon von
| |
| Bedeutung für das innere Leben.
| |
| | |
| Zweitens: Initiative in den Handlungen. Diese sollen etwas sein,
| |
| was ursprünglich aus der eigenen Seele selbst herauskommt.
| |
| | |
| Drittens: Innere Gelassenheit. Man entwickelt dadurch ein viel
| |
| feineres Mitgefühl.
| |
| | |
| Viertens: In allen Dingen und Vorgängen die positive Seite suchen
| |
| und finden. Ich erinnere dabei an die schöne Legende von Christus
| |
| und dem toten Hund.
| |
| | |
| Fünftens: Unbefangenheit und Vorurteilslosigkeit. Man soll sich
| |
| stets die Möglichkeit offen lassen, neue Tatsachen anzuerkennen.
| |
| | |
| Sechstens: Inneres Gleichgewicht und innere Harmonie.
| |
| | |
| Wenn der Mensch diese Eigenschaften alle in sich ausbildet, dann
| |
| kommt ein solcher Rhythmus in sein inneres Leben, daß der Astralleib
| |
| die Regeneration im Schlafe nicht mehr zu verrichten braucht.
| |
| Denn es kommt durch diese Übungen in den Ätherleib ein solches
| |
| Gleichgewicht, daß er sich selbst beschützen und wiederherstellen
| |
| kann. Wer die okkulte Schulung ohne die Ausbildung dieser sechs
| |
| Eigenschaften beginnt, der läuft Gefahr und ist nachts den schlimmsten
| |
| Wesenheiten ausgesetzt. Wer aber die sechs Eigenschaften eine
| |
| Zeitlang geübt hat, der darf damit beginnen, seine astralischen Sinne
| |
| zu entwickeln, und er fängt dann an, mit Bewußtsein zu schlafen. Seine
| |
| Träume sind nicht mehr willkürlich, sondern sie gewinnen Regelmäßigkeit;
| |
| die Astralwelt steigt vor ihm auf. Nun hat er die Fähigkeit,
| |
| alles Seelische seiner Umgebung in Bildern wahrzunehmen. Er bekommt
| |
| ein Verhältnis zu der seelischen Wirklichkeit. Dieses Bilderbewußtsein
| |
| nennt man die Imagination. Zuerst gewinnt der Schüler
| |
| die Imagination im Schlaf, später aber muß er imstande sein, zu jeder
| |
| beliebigen Tageszeit diesen Zustand hervorzurufen. Er lernt die Erfahrungen
| |
| des Schlafes ins Wachbewußtsein herüberzunehmen. Aber
| |
| erst dann ist diese Fähigkeit für den Okkultisten wertvoll, wenn er die
| |
| Auren der Lebewesen vollbewußt schauen kann." {{Lit|{{G|094|171ff}}}}
| |
| <div>
| |
| | |
| === Bewusstes Erleben der Wesensglieder ===
| |
| Eine Folge der Nebenübungen ist, dass man seine [[Wesensglieder]] vom [[Physischer Leib|physischen Leib]] bis hinauf zum [[Geistselbst]] immer bewusster zu erleben beginnt:
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Woher kommt es denn, daß man seinen [[Physischer Leib|physischen Körper]]
| |
| so wenig kennt? Weil man in ihm lebt und ihn nur empfindungsgemäß
| |
| wahrnimmt. Man sieht mit dem Auge, daher kann
| |
| man es nicht beobachten. Der Esoteriker muß dazu gelangen,
| |
| sich mit seinem Geistig-Seelischen zurückzuziehen, frei zu machen
| |
| vom Physischen. Dann wird es ihm gelingen, seinen physischen
| |
| Körper zu beobachten. Es verhilft uns dazu, wenn wir
| |
| unsere Gedanken möglichst auf einen Punkt zusammenziehen,
| |
| konzentrieren und in diesen Punkt dann untertauchen, für eine
| |
| Zeitlang darin leben. Durch solche Konzentration tritt eine Verstärkung
| |
| der Denkkraft ein und durch sie kann man allmählich
| |
| dahin gelangen, seinen physischen Körper zu beobachten.
| |
| Ferner müssen wir dahin gelangen, unseren Ätherkörper kennenzulernen.
| |
| Das ist noch schwieriger, denn der ätherische Körper
| |
| ist nicht von der Haut eingeschlossen wie der physische
| |
| Leib, sondern er ist ein feines Gewebe, das seine Strömungen
| |
| überall hinaussendet in die Außenwelt und auch von allem, was
| |
| in der Außenwelt vorgeht, beeindruckt wird, oft dem Menschen
| |
| ganz unbewußt.
| |
| | |
| Den [[Ätherleib]] lernt man erfühlen durch richtiges Betreiben
| |
| der zweiten Nebenübung, der Übung des Willens. Gewöhnlich
| |
| wird ja der Mensch durch äußere Eindrücke zu seinen Handlungen
| |
| getrieben. Er sieht die Blume auf der Wiese, und da sie ihm
| |
| gefällt, streckt er die Hand nach ihr aus, um sie zu pflücken.
| |
| Nun, als Esoteriker, müssen wir dahin gelangen, ohne Anregung
| |
| von außen, nur aus dem inneren Impulse heraus, den wir uns
| |
| bewußt geben, dies oder jenes zu tun. Dann kommt man dazu
| |
| [zu erkennen], es ist der Ätherleib, der die Hand zu der Bewegung
| |
| veranlaßt. So fühlt man seinen Ätherleib erwachen.
| |
| Durch diesen erwachenden Ätherleib lernt man nach und
| |
| nach, sich zu erleben in einer ätherischen Welt. In Wirklichkeit
| |
| geschieht bei jeder Bewegung, die wir machen, ζ. Β. wenn ich
| |
| einen Gegenstand angreife, mich daran stoße, ein Angriff auf die
| |
| Außenwelt. Der Nicht-Esoteriker ahnt nichts davon, er ist behütet
| |
| durch den Hüter der Schwelle vor diesem Wissen, aber der
| |
| Esoteriker verselbständigt nach und nach seinen Ätherleib, der
| |
| in der ätherischen Welt sich erlebt. Seine Organe werden feiner,
| |
| er eignet sich immer mehr eine Empfindung an dafür, daß ein
| |
| jeder Raum erfüllt ist nicht nur von physischen Gegenständen,
| |
| sondern von einer zahllosen Menge von Elementarwesen, die
| |
| sich durch Stechen, Stoßen, Brennen bemerkbar machen. Man
| |
| muß sich in dieser elementarischen Ätherwelt überall Raum
| |
| schaffen durch Willensimpulse wie Ausstrecken, Zurückziehen,
| |
| Stoßen, Vorwärtsschreiten etc., und solche Bewegungen müssen
| |
| mit dem vollen Bewußtsein, daß man es aus seinem eigensten
| |
| Wesen heraus will, geschehen. Das ist das zweite: Initiative der
| |
| Handlungen. Wer sich in der Ätherwelt ohne seinen Initiativ-
| |
| Willen keinen Raum schaffen kann, der kann in dieser Welt
| |
| ebensowenig etwas ausrichten, wie jemand, der in der physischen
| |
| Welt tanzen wollte auf einem Podium, das voller Stühle
| |
| steht. Erst müssen die Stühle fortgeschafft werden. Das lernt
| |
| man im Geistigen durch die zweite Übung.
| |
| | |
| Um unseres [[Astralleib]]es bewußt zu werden, müssen wir genau
| |
| das Umgekehrte tun. Wir müssen da die im Astralleib wogenden
| |
| Begierden zurückhalten, da müssen wir diesen gegenüber
| |
| Gelassenheit und Gleichmut entwickeln. Wir müssen absolute
| |
| Windstille, absolute Ruhe in uns herstellen. Dann erst fühlen
| |
| wir die äußere astrale Welt an unsere innere astrale Welt stoßen.
| |
| Wie wir an die ätherische Welt stoßen dadurch, daß wir von uns
| |
| aus in sie eingreifen in unserem Wollen, so fühlen wir die äußere
| |
| astrale Welt dadurch, daß wir ruhig in uns selber bleiben, daß
| |
| wir alle Begierden, Wünsche zur Ruhe bringen.
| |
| | |
| Bevor der Astralleib soweit ist, betäubt er sich durch den
| |
| Schrei. Wir wissen ja, daß ein Schmerz entsteht, wenn der physische
| |
| Leib und der ätherische Leib nicht in richtigem Kontakt
| |
| sind. Das empfindet der Astralleib als Schmerz. Das kleine Kind,
| |
| wenn es Schmerz empfindet, schreit. Es sucht den Schmerz zu
| |
| übertönen im Schreien. Der Erwachsene ruft vielleicht: au! Wenn
| |
| es dem Menschen gelänge, seinen Schmerz völlig in den Vibrationen
| |
| des Tons hinströmen zu lassen, so würden durch dessen
| |
| Schwingungen in der Formation des Ätherleibes solche Veränderungen
| |
| entstehen, daß er nicht den Schmerz empfände, sondern
| |
| daß er hinuntersänke ins Unterbewußtsein.
| |
| | |
| Aber die guten Götter haben den Menschen schwächer veranlagt,
| |
| und es ist gut so, denn sonst gäbe es kein Leid und auch
| |
| keine artikulierte Sprache. Der Esoteriker muß dahin gelangen,
| |
| alle Schmerzen, überhaupt alles, was durch das Äußere in ihm
| |
| angeregt wird, in ihm vorgeht, ruhig, gelassen, gleichmütig zu
| |
| ertragen. Dann wird er nicht Angriffe machen (durch seinen
| |
| Astralleib) auf die Außenwelt, sondern die Angriffe wenden sich
| |
| von außen an ihn. Aber da er völlige Gelassenheit entwickelt
| |
| hat, so berühren sie nur seinen physischen und ätherischen Leib.
| |
| Der Astralleib bleibt unberührt. Er wird sozusagen frei, und
| |
| man kann ihn beobachten. Also durch die Übung in der Gelassenheit
| |
| gelange ich dazu, meinen Astralleib kennenzulernen.
| |
| Schließlich muß ich auch noch dazu kommen, mein Ich kennenzulernen.
| |
| Ich kann mein Ich nicht erfühlen, weil ich in ihm
| |
| lebe. Daher müssen wir es in die Welt ausgießen. Mein Ich lerne
| |
| ich kennen durch das, was wir bezeichnen als Positivität
| |
| (Gleichnis vom Hunde).
| |
| | |
| Wenn wir es machen wie der Christus-Jesus, so sehen wir
| |
| nicht das Häßliche, sondern tauchen soweit hinein in alles, daß
| |
| wir an das Gute kommen. Auf diese Weise kommen wir los von
| |
| unserm [[Ich]] und können es beobachten. Ich ist Liebe und Wille.
| |
| Durch den entwickelten Willen lernen wir erkennen die Substanz
| |
| aller Dinge, die im Göttlichen urständet. Durch die Liebe
| |
| lernen wir das Wesen der Dinge miterleben. So dringen wir
| |
| durch Wille und Liebe vor zum Erkennen, das frei ist vom persönlichen
| |
| Ich. Als geistiges Ich lernen wir untertauchen in
| |
| Wesen und Substanz aller Dinge, die ja aus dem geistigen Vatergrund
| |
| stammen, wie auch unser eigenes Ich. Unser Ich schaut
| |
| uns aus allem Geschaffenen an («Schwan»). Der Schüler erreicht
| |
| die Stufe des «Schwan», wenn er das erleben kann.
| |
| | |
| Auf der fünften Stufe entwickeln wir [[Manas]] oder [[Geistselbst]].
| |
| Da dürfen wir uns nicht festlegen auf dasjenige, was wir bisher
| |
| gesehen, gelernt, gehört haben. Wir müssen lernen, von alle dem
| |
| abzusehen, uns allem, was uns entgegentritt, ganz wie ausgeleert
| |
| von dem Bisherigen zu erhalten. Manas kann nur entwickelt
| |
| werden, wenn man lernt, alles, was wir uns durch Eigendenken
| |
| erworben haben, doch nur zu empfinden als etwas Minderwertiges
| |
| gegenüber dem, was wir uns erwerben können, indem wir
| |
| uns den Gedanken öffnen, die aus dem gottgewobenen Kosmos
| |
| einströmen. Aus diesen göttlichen Gedanken ist alles, was uns
| |
| umgibt, entstanden. Wir haben sie nicht durch unser bisheriges
| |
| Denken finden können. Da verbergen es uns die Dinge. Jetzt
| |
| lernen wir hinter allem wie ein verborgenes Rätsel dies Göttliche
| |
| zu erahnen. Immer mehr lernen wir in Bescheidenheit einsehen,
| |
| wie wenig wir bisher von diesen Rätseln ergründet haben. Und
| |
| wir lernen, daß wir eigentlich alles aus unserer Seele entfernen
| |
| müssen, was wir bisher gelernt haben, daß wir ganz unbefangen,
| |
| wie ein Kind, allem entgegentreten müssen — daß sich nur der
| |
| Unbefangenheit der Seele darbieten die göttlichen Rätsel, die uns
| |
| umgeben. Kindlich muß die Seele werden, um in die Reiche der
| |
| Himmel eindringen zu können. Der kindlichen Seele strömt
| |
| dann entgegen die verborgene Weisheit - Manas - wie ein Geschenk
| |
| der Gnade aus der geistigen Welt.
| |
| | |
| Weiter zu gehen ist für den Menschen nicht nötig, da er
| |
| durch diese fünf Stufen den Kontakt mit der geistigen Welt herstellt.
| |
| Es muß nun noch durch stete Wiederholung dieser fünf
| |
| Übungen zwischen den verschiedenen Fähigkeiten, die durch sie
| |
| erlangt werden sollen, die Harmonie des Zusammenwirkens
| |
| hergestellt werden. Das bewirkt die sechste Übung.
| |
| | |
| Diese Übungen sind von allergrößter Wichtigkeit. Durch sie
| |
| kann die Seele den Weg finden in die geistigen Welten. Überall,
| |
| in allen Schriften, Zyklen, Vorträgen finden Sie Hinweise auf
| |
| diese fünf Übungen. Und es brauchte keine esoterische Stunde
| |
| stattzufinden, wenn jeder sie aufmerksam läse und die Kräfte
| |
| dieser Übungen in seiner Seele zum Leben erweckte. Sie dienen
| |
| den speziell gegebenen Übungen zur Unterstützung." {{Lit|{{G|266c|241ff}}}}
| |
| </div>
| |
|
| |
|
| == Siehe auch == | | == Siehe auch == |
| * [[Achtgliedriger Pfad]]
| |
|
| |
|
| ==Literatur==
| | * {{WikipediaDE|Viroid}} |
|
| |
|
| #Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
| | == Einzelnachweise == |
| #Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1978), Zwölfter Vortrag, Stuttgart, 2. September 1906
| | <references /> |
| #siehe auch Rudolf Steiner: ''Anweisungen für eine esoterische Schulung'', [[GA 245]] (1987), S 15 ff. ([http://www.anthroposophie.net/steiner/bib_steiner_allgemeine_anforderungen.htm Allgemeine Anforderungen, die ein jeder an sich selbst stellen muß, der eine okkulte Entwickelung durchmachen will])
| |
| #Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923'', [[GA 266/3]] (1998), ISBN 3-7274-2663-2 {{Schule|266}}
| |
|
| |
|
| {{GA}}
| | [[Kategorie:Krankheitserreger]] |
| | [[Kategorie:Mikrobiologie]] |
|
| |
|
| [[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Nebenübungen]]
| | {{Wikipedia}} |