Gérard Analect Vincent Encausse und Atma Vichara: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Papus.jpg|thumb|Gérard Analect Vincent Encausse]]
'''Atma Vichara''' ([[Sanskrit|skrt.]] ātma-vicāra, ''Ergründung des Selbst'', [[Atman]]), ist eine Methode der [[Meditation]] zur Ergründung des [[Ich]]s, der [[Selbstwahrnehmung]] und [[Selbstverwirklichung]], die [[Wikipedia:Ramana Maharshi|Ramana Maharshi]] betont als spirituelle Praxis (Sadhana) empfiehlt.  
'''Gérard Analect Vincent Encausse''' genannt '''Papus''' (* [[Wikipedia:13. Juli|13. Juli]] [[Wikipedia:1865|1865]] in [[Wikipedia:A Coruña|A Coruña]], [[Wikipedia:Spanien|Spanien]]; † [[Wikipedia:25. Oktober|25. Oktober]] [[Wikipedia:1916|1916]] in [[Wikipedia:Paris|Paris]], [[Wikipedia:Frankreich|Frankreich]]) war einer der bedeutendsten französischen [[Okkultismus|Okkultisten]], [[Esoterik]]er, [[Theosophie|Theosophen]], [[Rosenkreuzer]] und [[Martinismus|Martinisten]].


== Leben ==
Das Ziel ist, das individuelle Ich, das keine eigenständige Realität sei, sondern nur auf der Grundlage des ewigen und unveränderlichen Selbst (des Absoluten, des Göttlichen) existieren könne und von ihm völlig abhängig sei, durch Erforschung seiner Quelle als das zu erkennen, was es ist. Damit  soll die Vorstellung eines eigenständigen Egos zum Erlöschen gebracht werden.
Encausse war das Kind einer spanischen Mutter und eines französisches Vaters, der beruflich Chemiker war. Er zog mit seiner Familie nach [[Wikipedia:Paris|Paris]] als er vier Jahre alt war und erhielt auch dort seine Bildung. Bereits in jungen Jahren verbrachte er viel Zeit in der [[Wikipedia:Bibliothèque nationale de France#Die alte Bibliothèque nationale de France (Site Richelieu-Louvois)|Bibliothèque Nationale]] und widmete sich den Studien der [[Kabbala]], des Tarots, der Magie, Alchemie und den Schriften [[Eliphas Lévi]]s.


1887 war er Mitbegründer der französischen [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]], trennte sich jedoch 1890 wieder von der [[Theosophie]], gründete den esoterischen Zirkel ''Groupe indépendant d'étude ésoterique'', veröffentliche eine okkulte Zeitschrift mit dem Namen ''Traité méthodique de science occulte'' und wurde Mitglied im l'Ordre Kabbalistique de la Rose-Croix. Im darauf folgenden Jahr gründete Encausse zusammen mit [[w:Lucien Chamuel|Lucien Chamuel]] die Librarie du Merveilleux und veröffentliche monatlich die Zeitschrift ''L'Initiation''.
==Methode (Suchfrage „Wer bin ich?“)==


Um die gleiche Zeit legte sich Encausse sein Pseudonym ''Papus'' zu. Es stammt aus dem [[w:Nykthemeron|Nykthemeron]] des [[Apollonius von Tyana]]. ''Papus'' bezeichnet darin den Geist der ersten Stunde. Des Weiteren bezeichnet ''Papus'' auch den Geist der [[Medizin]]wissenschaften. Am 7. Juli 1894 promovierte Gérard Encausse an der Pariser Universität zum Doktor der Medizin. Nach dem Tod von Marquis [[Wikipedia:Stanislas de Guaita|Stanislas de Guaita]] im Jahre 1897, wurde Encausse zum Präsidenten innerhalb ''de la Chambre de Direction de l'Ordre Kabbalistique de la Rose-Croix'' ernannt und Großmeister des ihm angeschlossenen Martinistenordens. 1901, 1905 und 1906 war er, auf Einladung von [[Wikipedia:Nikolaus II. (Russland)|Zar Nikolaus II.]], in [[Wikipedia:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]]. In erster Linie kam er als Arzt, jedoch auch um ihn in Esoterik zu unterrichten. Dabei gründete er eine Martinistenloge der auch der Zar selbst angehörte. Zugleich war Encausse beunruhigt über das zumeist blinde Vertrauen des Zaren und seiner Ehefrau in den Okkultismus. Er assistierte dem Zarenpaar bei wesentlichen Regierungsentscheidungen und warnte sie vor den Einflüssen [[Grigori Jefimowitsch Rasputin|Rasputins]].  
Die Lehre von Ramana Maharshi geht davon aus, dass, wenn man alle Gedanken und Empfindungen auf ihren Ursprung zurückverfolgt, man feststellen wird, dass der erste von allen Gedanken der Ich-Gedanke sei: „Ich bin“. Dieser erste Gedanke soll im "spirituellen Herzen" entspringen, das Ramana auf der rechten Seite der Brust lokalisiert.  


Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] meldete er sich als Arzt bei der französischen Armee und war während dieser Zeit in einem Militärkrankenhaus tätig. Hier steckte er sich auch mit [[Wikipedia:Tuberkulose|Tuberkulose]] an und starb am 25. Oktober 1916 in Paris.
Ramana Maharshi beschreibt die Methode so: „Verfolge unerbittliche die Ergründung ‚Wer bin ich?’ Spüre die Wurzel deiner Persönlichkeit auf! Finde heraus, von wo der Ich-Gedanke entspringt! Wende den Geist nach innen! Mit der Praxis werden sich die Gedankenströme beruhigen und du fühlst eine untrügliche Intuition. Überlasse dich dieser Intuition. Lass dein Denken ein Ende nehmen und sie wird dich ans Ziel bringen.


== Werke (Auswahl) ==
In seinem Büchlein ‚Who am I?’ (in dt. Übers. ‚Wer bin ich?’) beschreibt er die Methode folgendermaßen: „Wenn andere Gedanken auftauchen, soll man sie nicht verfolgen, sondern sich fragen: ‚Wem kommen sie?’ Es spielt keine Rolle, wie viele Gedanken auftauchen. Sobald ein Gedanke auftaucht, sollte man mit Nachdruck die Erforschung betreiben: ‚Wem kommt dieser Gedanke?’ Die Antwort lautet: ‚mir’. Wenn man sodann fragt: ‚Wer bin ich?’, kehrt der Geist zu seiner Quelle zurück und der Gedanke verliert seine Kraft. Mit wiederholter Praxis wird der Geist die Fähigkeit entwickeln, in seiner Quelle zu bleiben.“
* ''Das Buch des Glücks, ein praktisches Handbuch zur Ermittlung und Unterstützung der individuellen Lebenschancen''; Edition Tramontane, Bad Münstereifel 1989; ISBN 3-925828-13-3
* ''Das Tarot der Weissagung, der Schlüssel zu verschollenen Legesystemen und Deutungsmethoden''; Edition Tramontane, Bad Münstereifel 1990; ISBN 3-925828-17-6
* ''Die Grundlagen der okkulten Wissenschaft''; Verlag Frietsch 2017, ISBN 978-3-9375-9229-9
* ''Die Kabbala''; Marixverlag, Wiesbaden 2004; ISBN 3-937715-61-4
* ''Die Wissenschaft der Magier und deren theoretische und praktische Anwendung''; Edition Geheimes Wissen 2011, ISBN 978-3-9027-9239-6
* ''Tarot der Zigeuner, der absolute Schlüssel zur Geheimwissenschaft''; Ansata-Verlag, Bern-München-Wien 1999; ISBN 3-502-20245-1


== Literatur ==
Nach Maharshi gibt es keine fortgeschrittene Methode, sondern nur ein Reifen des Vichara. Vichara sei die direkte Methode. „Es gibt nichts weiter zu wissen, als das, was man in den Büchern findet. Es gibt keine geheime Technik. Alles ist hier ein offenes Geheimnis.(aus ‚Day by Day’, 8. Oktober 1946)
* Frick, Karl R. H.: ''Licht und Finsternis. Okkulte Geheimgesellschaften bis zur Wende des 20. Jahrhunderts.'' Wiesbaden (2005). ISBN 3865390447


* Graf, Eckhard: ''Die Magier des Tarot, A. Court de Gébelin, Etteilla, E. Lévi, P. Christian, Papus, Golden Dawn, A. E. Waite, A. Crowley, O. Wirth''; Königsfurt, Königsförde/Krummwisch 2000; ISBN 3-933939-15-1
== Weblinks ==
* [http://www.arunachala-ramana.org/german/g_newcomer.htm Offizielle Website, Lehre und Praxis für neu Interessierte]


== Weblinks ==


* [http://www.sphinx-suche.de/lexeso/papus.htm Kurze Biografie]
[[Kategorie:Meditation]]
* [http://www.vbdr.de/magie/papus-1.htm Wie ich Okkultist wurde]
* [http://www.hermanubis.com.br/Artigos/OutrosIdiomas/AROUDrEncause.htm Die Dreigliederung von Mensch und Welt]
* [http://www.sandammeer.at/rezensionen/kabbala-papus.htm Rezension von ''Die Kabbala'']


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}
{{DEFAULTSORT:Encausse, Gérard Analect Vincent}}
[[Kategorie:Esoteriker]]
[[Kategorie:Okkultist]]
[[Kategorie:Theosoph]]
[[Kategorie:Rosenkreuzer]]
[[Kategorie:Zahlenmystiker]]
[[Kategorie:Kabbalist]]
[[Kategorie:Tarot (Person)]]
[[Kategorie:Autor (Esoterik)]]
[[Kategorie:Franzose]]
[[Kategorie:Geboren 1865]]
[[Kategorie:Gestorben 1916]]
[[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 31. Mai 2012, 00:19 Uhr

Atma Vichara (skrt. ātma-vicāra, Ergründung des Selbst, Atman), ist eine Methode der Meditation zur Ergründung des Ichs, der Selbstwahrnehmung und Selbstverwirklichung, die Ramana Maharshi betont als spirituelle Praxis (Sadhana) empfiehlt.

Das Ziel ist, das individuelle Ich, das keine eigenständige Realität sei, sondern nur auf der Grundlage des ewigen und unveränderlichen Selbst (des Absoluten, des Göttlichen) existieren könne und von ihm völlig abhängig sei, durch Erforschung seiner Quelle als das zu erkennen, was es ist. Damit soll die Vorstellung eines eigenständigen Egos zum Erlöschen gebracht werden.

Methode (Suchfrage „Wer bin ich?“)

Die Lehre von Ramana Maharshi geht davon aus, dass, wenn man alle Gedanken und Empfindungen auf ihren Ursprung zurückverfolgt, man feststellen wird, dass der erste von allen Gedanken der Ich-Gedanke sei: „Ich bin“. Dieser erste Gedanke soll im "spirituellen Herzen" entspringen, das Ramana auf der rechten Seite der Brust lokalisiert.

Ramana Maharshi beschreibt die Methode so: „Verfolge unerbittliche die Ergründung ‚Wer bin ich?’ Spüre die Wurzel deiner Persönlichkeit auf! Finde heraus, von wo der Ich-Gedanke entspringt! Wende den Geist nach innen! Mit der Praxis werden sich die Gedankenströme beruhigen und du fühlst eine untrügliche Intuition. Überlasse dich dieser Intuition. Lass dein Denken ein Ende nehmen und sie wird dich ans Ziel bringen.“

In seinem Büchlein ‚Who am I?’ (in dt. Übers. ‚Wer bin ich?’) beschreibt er die Methode folgendermaßen: „Wenn andere Gedanken auftauchen, soll man sie nicht verfolgen, sondern sich fragen: ‚Wem kommen sie?’ Es spielt keine Rolle, wie viele Gedanken auftauchen. Sobald ein Gedanke auftaucht, sollte man mit Nachdruck die Erforschung betreiben: ‚Wem kommt dieser Gedanke?’ Die Antwort lautet: ‚mir’. Wenn man sodann fragt: ‚Wer bin ich?’, kehrt der Geist zu seiner Quelle zurück und der Gedanke verliert seine Kraft. Mit wiederholter Praxis wird der Geist die Fähigkeit entwickeln, in seiner Quelle zu bleiben.“

Nach Maharshi gibt es keine fortgeschrittene Methode, sondern nur ein Reifen des Vichara. Vichara sei die direkte Methode. „Es gibt nichts weiter zu wissen, als das, was man in den Büchern findet. Es gibt keine geheime Technik. Alles ist hier ein offenes Geheimnis.“(aus ‚Day by Day’, 8. Oktober 1946)

Weblinks


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