Wertigkeit (Chemie)

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Edward Frankland
Hermann Wichelhaus ca. 1870–1880

Die Wertigkeit oder Valenz eines Atoms ist die höchste Anzahl einwertiger Atome (ursprünglich Wasserstoff- und Chlor-Atome), die von einem Atom eines chemischen Elementes gebunden werden kann.[1]

Der gedankliche Vorläufer der Wertigkeit war die 1852 von Edward Frankland (1825-1899) in die organische Chemie eingeführte Sättigungskapazität. Der Begriff Valenz wurde dann 1868 von Hermann Wichelhaus (1842-1927) geprägt, der ein Schüler von Frankland und August Kekulé war. Kekulé, der zunächst noch die Begriffe „atomig“ oder „basisch“ für die Angabe der Anzahl der Bindungspartner eines Atoms gebrauchte, übernahm den Begriff von Wichelhaus. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Wertigkeit dann sehr hilfreich für die Aufklärung der Struktur anorganischer und organischer Verbindungen. Die Suche nach den Ursachen der verschiedenen Wertigkeiten der Elemente führte schließlich zu den modernen Theorien der chemischen Bindung.

Bei ionischen Verbindungen (z.B. Salze) entspricht die Wertigkeit der Ionenladung (z.B. Na+Cl-, Mg2+SO42-, bei kovalenten Verbindungen der Bindigkeit, d.h. der Anzahl der Atombindungen (Einfachbindungen) (z.B. CH4), und bei Komplexverbindungen der Koordinationszahl. Die elektrochemische Wertigkeit wird durch die Oxidationszahl angegeben (z.B. Fe+2 bzw. Fe+II).

Einzelnachweise

  1. „The maximum number of univalent atoms (originally hydrogen or chlorine atoms) that may combine with an atom of the element under consideration, or with a fragment, or for which an atom of this element can be substituted.“ Eintrag zu valence. In: IUPAC Compendium of Chemical Terminology (the “Gold Book”). doi:10.1351/goldbook.V06588 Version: 2.3.