Begriffswahrnehmung und Zelle (Biologie): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Begriffswahrnehmung''' oder '''Ideenwahrnehmung''' kann in zweifachem Sinn verstanden werden. Einerseits beruht sie auf der Tätigkeit des [[Denken]]s, denn dieses ist, wie [[Rudolf Steiner]] schon in seinen [[Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung]] gezeigt hat, im eigentlichen Sinn ein Auffassungsorgan, ein Wahrnehmungsorgan für [[Begriff]]e und [[Ideen]], wobei Ideen nichts anderes als umfangreichere Begriffe sind und die einige und einzige Idee schlechthin die [[Totalität]] aller möglichen Begriffe, d.h. die [[Ideenwelt]] als [[Ganzheit]] umfasst. Die Tätigkeit des Denkens besteht nicht darin, Begriffe und Ideen zu produzieren, sondern diese im [[mensch]]lichen [[Bewusstsein]] [[Tat|tätig]] zur [[Erscheinung]] zu bringen.  
{| class="wikitable" | width="210px" | style="margin-left:10px; float:right;"
|-
| <poem>'''Zelltyp / Erneuerungsrate'''
Dünndarm 16 Jahre
Dünndarm-Epithel 2-4 Tage
Rippenmuskulatur 15 Jahre
Magen 2-9 Tage
Gebärmutterhals 6 Tage
Lungenbläschen 8 Tage
Geschmacksknospen 10 Tage
Blutplättchen 10 Tage
Osteoklasten 2 Wochen
Epidermiszellen 10-30 Tage
Luftröhre 1-2 Monate
Spermien 2 Monate
Osteoblasten 3 Monate
Rote Blutkörperchen 4 Monate
Leberzellen 0,5-1 Jahr
Fettzellen 8 Jahre
Skelett 10 Jahre</poem>
|}
[[Bild:Biological cell.svg|thumb|'''Aufbau einer typischen eukaryotischen Tierzelle:'''<br />
1. [[Wikipedia:Nucleolus|Nucleolus]] (Kernkörperchen)<br />
2. [[Wikipedia:Zellkern|Zellkern]] (Nukleus)<br />
3. [[Wikipedia:Ribosom|Ribosom]]en<br />
4. [[Wikipedia:Vesikel (Biologie)|Vesikel]]<br />
5. [[Wikipedia:Endoplasmatisches Retikulum#Raues ER (granuläres ER)|Raues (Granuläres) ER]] (Ergastoplasma)<br />
6. [[Wikipedia:Golgi-Apparat|Golgi-Apparat]]<br />
7. [[Wikipedia:Mikrotubulus|Mikrotubuli]]<br />
8. [[Wikipedia:Endoplasmatisches Retikulum#Glattes ER (agranuläres ER)|Glattes (Agranuläres) ER]]<br />
9. [[Wikipedia:Mitochondrium|Mitochondrien]]<br />
10. [[Wikipedia:Lysosom|Lysosom]]<br />
11. [[Wikipedia:Cytoplasma|Cytoplasma]]<br />
12. [[Wikipedia:Peroxisom|Peroxisom]]en<br />
13. [[Wikipedia:Zentriol|Zentriol]]en]]
[[Datei:Plant cell structure svg-de.svg|miniatur|'''Pflanzenzelle''']]
[[Datei:Sperm-egg.jpg|mini|Zwei menschliche Keimzellen, ein [[Spermium]] und die im Vergleich dazu sehr große [[Eizelle]], unmittelbar vor der [[Befruchtung]]]]
[[Datei:Paramecium.jpg|miniatur|Das [[Wikipedia:Pantoffeltierchen|Pantoffeltierchen]] (''Paramecium aurelia'') als klassisches Beispiel für einen [[Wikipedia:Eukaryoten|eukaryotischen]] [[Wikipedia:Einzeller|Einzeller]].]]
[[Datei:Cholera bacteria SEM.jpg|mini|[[Wikipedia:Cholera|Cholera]]-Bakterien unter dem [[Wikipedia:Elektronenmikroskop|Elektronenmikroskop]] als Beispiel für einfache [[Wikipedia:Prokaryoten|prokaryotische]] Zellen.]]


Klar zu unterscheiden davon ist anderseits die Tätigkeit des [[Denksinn]]s, durch den wir das Denken anderer [[Mensch]]en wahrnehmen können.  
Die '''Zelle''' (von [[lat.]] ''cellula''‚ „kleine Kammer, Zelle“; {{ELSalt|κύτος}} ''kytos'' „Zelle“) ist die kleinste [[Biologie|biologische]] Einheit der heute auf [[Erde (Planet)|Erden]] lebenden [[Organismus|Organismen]]. Ihr Aufbau und ihre Funktionalität wird im Rahmen der [[Zellbiologie]] (auch [[Zytologie]] oder [[Zellenlehre]]) erforscht. Entsprechend dem Gesamtorganismus zeigt auch die Zelle ein [[Funktionelle Anatomie|funktionelle]] [[Dreigliederung des menschlichen Organismus|Dreigliederung]] in ein Informationssystem, ein Transport- und Verteilungssystem und Stoffwechselsystem {{LZ||Rohen 2000, S. 37ff}}.


== Das Denken als geistige Wahrnehmungstätigkeit ==
== Aufbau ==


<div style="margin-left:20px">
Die Größe der Zellen liegt etwa zwischen 1 bis 30 [[Mikrometer|μm]]. Der '''Zellkörper''' wird '''Zellsoma''' oder '''Zytosoma''' (von {{ELSalt|κύτος}} ''kýtos'' ‚Höhlung‘ und {{polytonisch|σῶμα}} ''sṓma'' ‚[[Körper]]‘) bzw. kurz '''Soma''' genannt. Bei [[Nervenzelle]]n wird das den Kern umgebende Soma auch als [[Perikaryon]] (von {{ELSalt|περί}} ''peri'' ‚herum‘ und {{lang|grc|κάρυον|karyon}} ‚Nuss, Kern‘) bezeichnet.
"Wenn die
Welt bloß von Sinnenwesen bewohnt wäre, so bliebe ihr
Wesen (ihr ideeller Inhalt) stets im Verborgenen; die Gesetze
würden zwar die Weltprozesse beherrschen, aber sie
kämen nicht zur Erscheinung. Soll das letztere sein, so muß
zwischen Erscheinungsform und Gesetz ein Wesen treten,
dem sowohl Organe gegeben sind, durch die es jene sinnenfällige,
von den Gesetzen abhängige Wirklichkeitsform
wahrnimmt, als auch das Vermögen, die Gesetzlichkeit
selbst wahrzunehmen. Von der einen Seite muß an ein solches
Wesen die Sinnenwelt, von der anderen das ideelle
Wesen derselben herantreten, und es muß in eigener Tätigkeit
diese beiden Wirklichkeitsfaktoren verbinden.


Hier sieht man wohl ganz klar, daß unser Geist nicht wie
Alle Zellen sind von einer [[Zellmembran]] umgeben, die sie von der [[Umwelt]] abgrenzt und ihr inneres Milieu aufrechterhält. Die Zellen von [[Pflanzen]], [[Bakterien]], [[Pilze]]n, [[Alge]]n und manchen [[Archaeen]] sind außerhalb der Membran noch von einer aus [[Polymer]]en gebildeten '''Zellwand''' umhüllt, die als Filter wirkt, die Zelle schützt und stabilisiert und sie bei steigendem Innendruck vor dem Platzen bewahrt.
ein Behälter der Ideenwelt anzusehen ist, der die Gedanken
in sich enthält, sondern wie ein Organ, das dieselben wahrnimmt.
Er ist gerade so Organ des Auffassens wie Auge und
Ohr. Der Gedanke verhält sich zu unserem Geiste nicht
anders wie das Licht zum Auge, der Ton zum Ohr. Es fällt
gewiß niemandem ein, die Farbe wie etwas anzusehen, das
sich dem Auge als Bleibendes einprägt, das gleichsam haften
bleibt an demselben. Beim Geiste ist diese Ansicht sogar die
vorherrschende. Im Bewußtsein soll sich von jedem Dinge
ein Gedanke bilden, der dann in demselben verbleibt, um
aus demselben je nach Bedarf hervorgeholt zu werden.
Man hat darauf eine eigene Theorie gegründet, als wenn die
Gedanken, deren wir uns im Momente nicht bewußt sind,
zwar in unserem Geiste aufbewahrt seien; nur liegen sie
unter der Schwelle des Bewußtseins.


Diese abenteuerlichen Ansichten zerfließen sofort in
Die fast nur als '''Einzeller''' auftretenden [[Prokaryoten]], zu denen die [[Bakterien]] und [[Archaeen]] gehören, haben keinen echten [[Zellkern]] und sind einfacher aufgebaut als die [[Eukaryoten]], die über einen Zellkern mit einer '''Kernhülle''' bzw. '''Kernmembran''' verfügen, der die in [[Chromosom]]en organisierte Erbinformation, die [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]], enthält. Das Soma der Eukaryoten ist auch reichlich in verschiedenartige '''Zellkompartimente''' gegliedert. Die Gesamtheit aller von [[Zellmembran]]en umschlossenen Zellbestandteile wird als '''Intrazelluarraum''' (IZR) bezeichnet und und ist erfüllt mit '''Zellflüssigkeit''', auch '''Cytosol''' oder '''Zytosol''' ({{ELSalt|κύτος}} ''kýtos'' ‚Zelle‘ und [[lat.]] ''solvere, solutum'' ‚lösen‘, ‚auflösen‘) genannt, und enthält verschiedene '''Organelle''' und '''Vesikel''' bzw. '''Vakuolen''', gelöste Stoffe, [[Protein]]e und andere Einschlüsse. Das '''Cytoplasma''' (auch '''Zytoplasma''') besteht aus dem Cytosol und dem festeren [[Cytoskelett]] (auch ''Zytoskelett'' oder ''Zellskelett''). Das Cytosol besteht zu ca. 70 % aus [[Wasser]], in dem [[Ion]]en und andere kleinere und größere wasserlösliche [[Molekül]]e (z.B. [[Protein]]e) gelöst sind<ref>K. Luby-Phelps: ''Cytoarchitecture and physical properties of cytoplasm: volume, viscosity, diffusion, intracellular surface area.'' In: ''International review of cytology.'' Band 192, 2000, S.&nbsp;189–221, {{DOI|10.1016/S0074-7696(08)60527-6}}, PMID 10553280 (Review).</ref>.
nichts, wenn man bedenkt, daß die Ideenwelt doch eine aus
sich heraus bestimmte ist. Was hat dieser durch sich selbst
bestimmte Inhalt mit der Vielheit der Bewußtseine zu tun?
Man wird doch nicht annehmen, daß er sich in unbestimmter
Vielheit so bestimmt, daß immer der eine Teilinhalt von
dem andern unabhängig ist! Die Sache liegt ja ganz klar. Der
Gedankeninhalt ist ein solcher, daß nur überhaupt ein geistiges
Organ notwendig ist zu seiner Erscheinung, daß aber
die Zahl der mit diesem Organe begabten Wesen gleichgültig
ist. Es können also unbestimmt viele geistbegabte Individuen
dem einen Gedankeninhalte gegenüberstehen. Der
Geist nimmt also den Gedankengehalt der Welt wahr, wie
ein Auffassungsorgan. Es gibt nur einen Gedankeninhalt
der Welt. Unser Bewußtsein ist nicht die Fähigkeit, Gedanken
zu erzeugen und aufzubewahren, wie man so vielfach
glaubt, sondern die Gedanken (Ideen) wahrzunehmen.
Goethe hat dies [so] vortrefflich mit den Worten ausgedrückt:
«Die Idee ist ewig und einzig; daß wir auch den
Plural brauchen, ist nicht wohlgetan. Alles, was wir gewahr
werden und wovon wir reden können, sind nur Manifestationen
der Idee; Begriffe sprechen wir aus, und insofern ist
die Idee selbst ein Begriff.»" {{Lit|{{G|002|77f}}}}
</div>


== Die «Drei-Welten-Lehre» von Gottlob Frege ==
Das '''endoplasmatische Retikulum''' (kurz '''ER''', von [[lat.]] ''reticulum'' „Wurfnetz“) ist ein von [[Biomembran]]en umschlossenes, verzweigtes Kanalsystem flächiger Hohlräume, das sich mit Ausnahme von ausgereiften [[Erythrozyten]] in allen [[Eukaryoten|eukaryotischen]] Zellen befindet und je nach Zelltyp unterschiedlich stark ausgeprägt ist.


In der [[Wikipedia:1918|1918]] veröffentlichten Schrift ''«[[Der Gedanke]]»'' formulierte der deutsche [[Logik]]er, [[Mathematiker]] und [[Philosophie|Philosoph]] [[Gottlob Frege]] eine [[Drei-Welten-Lehre]], die ihr Vorbild in der klassischen [[Wikipedia:Griechische Philosophie|griechischen Philosophie]] mit ihrer Dreigliederung in [[Physis]], [[Psyche]] und [[Logos]] hat. Eine ähnliche dreigliedrige Weltauffassung wurde auch von Sir [[Wikipedia:Karl Raimund Popper|Karl Raimund Popper]] und später von [[Wikipedia:Roger Penrose|Roger Penrose]] vertreten. Frege unterscheidet in seiner Schrift die Welt der [[physisch]]en Gegenstände, die Welt des (menschlichen) [[Bewusstsein]]s und die Welt der [[an sich]] existierenden objektiven Gedankeninhalte, wie z.B. logische und mathematische Sätze. Der Gedanke [[an sich]] gehört weder der [[sinnlich]]en Aussenwelt, noch der innerlich erlebten [[Vorstellung]]swelt an.
Bei der [[Zellteilung]] (''Cytokinese'') spaltet sich eine Zelle in zwei, manchmal auch mehr Tochterzellen, indem zwischen ihnen eine Zellmembran ausgebildet wird. Damit alle Tochterzellen über ein vollständiges [[Genom]] verfügen, muss dieses vollständig repliziert werden. Bei Zellen mit Zellkern ([[Eukaryoten]]) geht der Zellteilung daher unmittelbar eine '''Kernteilung''' voraus, die auf zwei Arten erfolgen kann. Bei der ungeschlechtlichen [[Mitose]] entstehen zwei Tochterkerne mit identischer genetischer Information, während bei der geschlechtlichen [[Meiose]] der [[Chromosom]]ensatz halbiert wird.


{{Zitat|Ein drittes Reich muß anerkannt werden. Was zu diesem gehört, stimmt mit den Vorstellungen darin überein,
== Vielzeller ==
daß es nicht mit den Sinnen wahrgenommen werden kann, mit den Dingen aber darin, daß es keines Trägers
bedarf, zu dessen Bewußtseinsinhalte es gehört. So ist z. B. der Gedanke, den wir im pythagoreischen Lehrsatz
aussprachen, zeitlos wahr, unabhängig davon wahr, ob irgendjemand ihn für wahr hält. Er bedarf keines Trägers.
Er ist wahr nicht erst, seitdem er entdeckt worden ist, wie ein Planet, schon bevor jemand ihn gesehen hat, mit
andern Planeten in Wechselwirkung gewesen ist.<ref>Man sieht ein Ding, man hat eine Vorstellung, man faßt oder denkt einen Gedanken. Wenn man einen Gedanken faßt oder denkt, so schafft man ihn nicht, sondern tritt nur zu ihm, der schon vorher bestand, in eine gewisse Beziehung, die verschieden ist von der des Sehens eines Dinges und von der des Habens einer Vorstellung.</ref>|Gottlob Frege|''Der Gedanke'', S 69 }}


Entsprechend unterscheidet Frege auch zwischen dem [[zeit]]losen [[objekt]]iven Gehalt des Gedankens und der [[subjekt]]iven Form seines Auftretens im Bewusstsein, etwa als [[Vorstellung]]. Offen bleibt dabei zunächst noch die Frage, was die [[Wirklichkeit]] des objektiven Gedankens verbürgen könnte. Wie kann er überhaupt ''wirken'', wenn er zeitlos und unveränderlich ist? Er wirkt, so antwortet Frege, indem wir ihn fassen, in uns und durch uns!
'''Mehrzeller''' bzw. '''Vielzeller''' bilden verschiedenartig differenzierte Zellen, die sich nach ihrer [[Funktion]] und [[Morphologie]] in verschiedene '''Zelltypen''' einteilen lassen; im menschlichen Organismus gibt es mehr als 210 verschiedene Zelltypen (→ [[Wikipedia:Liste menschlicher Zelltypen|Liste menschlicher Zelltypen]]). Spezialisierte Zellen können sich bei Vielzellern auch zu funktionellen Einheiten in Form eines [[Gewebe (Biologie)|Gewebes]] zusammenschließen. Vielzellige [[Tiere]] mit Ausnahme der [[Schwämme]] werden daher auch als '''Gewebetiere''' (''Eumetazoa'') bezeichnet. Die '''pluripotenten''' bzw. '''totipotenten''' [[embryo]]nalen '''Stammzellen''' können sich noch zu Zellen aller drei [[Keimblatt|Keimblätter]] bzw. zu einem ganzen [[Organismus]] differenzieren, während sich adulte Stammzellen nur mehr zu bestimmten Gewebetypen entwickeln. Aus den '''somatischen Zellen''' (Körperzellen) können auch keine [[Gamet]]en (''Keimzellen'' bzw. ''Geschlechtszellen'') gebildet werden.


{{Zitat|Wie wirkt ein Gedanke? Dadurch, daß er gefaßt und für wahr gehalten wird. Das ist ein Vorgang in der
== Rhythmische Zellerneuerung ==
Innenwelt eines Denkenden, der weitere Folgen in dieser Innenwelt haben kann, die, auf das Gebiet des Willens
Neuere Untersuchungen des schwedischen Stammzellenbiologen Jonas Frisén haben bestätigt, dass sich die Zellen des menschlichen Organismus durchschnittlich alle 7 bis 10 Jahre (→ [[Siebenjahresperioden]]) erneuern, wobei allerdings die Erneuerungsrate bei verschiedenen Zelltypen sehr unterschiedlich ist (siehe Tabelle). Die Bestimmung gelang mittels der in den Zellen eingelagerten C<sup>14</sup>-Isotope, die durch die 1963 endgültig eingestellten oberirdischen Atomwaffentests in den Biokreislauf gelangt waren. Da seitdem die C<sup>14</sup>-Konzentration in der Atmosphäre alle elf Jahre um rund die Hälfte abgenommen hatte, konnte er das Zellalter der verschiedenen Gewebetypen exakt berechnen.<ref>Kirsty L. Spalding, Ratan D. Bhardwaj, Bruce A. Buchholz, Henrik Druid, Jonas Frisén: ''Retrospective Birth Dating of Cells in Humans'', in: Cell Volume 122, Issue 1, 15 July 2005, pp.  133-143 {{doi|10.1016/j.cell.2005.04.028}} [https://www.cell.com/action/showPdf?pii=S0092-8674%2805%2900408-3 pdf]</ref><ref>Jonas Frisén et al.: ''Dynamics of Cell Generation and Turnover in the Human Heart'', in: Cell Volume 161, Issue 7, 18 June 2015, pp. 1566-1575 {{doi|10.1016/j.cell.2015.05.026}} [https://www.cell.com/cell/pdfExtended/S0092-8674(15)00576-0 pdf]</ref><ref>Samiha Shafy: ''Körperzellen sind sieben bis zehn Jahre alt'', Die Zeit, 24.08.2005 [https://www.welt.de/print-welt/article160647/Koerperzellen-sind-sieben-bis-zehn-Jahre-alt.html online]</ref><ref>Petra Apfel: ''Der Sieben-Jahres-Mythos: Sie sind viel jünger als Sie glauben'', Focus.de, 26.01.2016 [https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/verdauung/alle-paar-jahre-erneuert-sich-der-koerper-der-sieben-jahres-mythos-sie-sind-viel-juenger-als-sie-glauben_id_5238290.html online]</ref>
übergreifend, sich auch in der Außenwelt bemerkbar machen. Wenn ich z. B. den Gedanken fasse, den wir im
pythagoreischen Lehrsatze aussprechen, so kann die Folge sein, daß ich ihn als wahr anerkenne, und weiter, daß
ich ihn anwende, einen Beschluß fassend, der Beschleunigung von Massen bewirkt. So werden unsere Taten
gewöhnlich durch Denken und Urteilen vorbereitet. Und so können Gedanken auf Massenbewegungen mittelbar
Einfluß haben.|Gottlob Frege|''Der Gedanke'', S 76-77}}


Die selbsttätige [[wesen]]hafte [[geist]]ige Wirklichkeit der Gedanken, durch die sie wirksam gestaltend in die [[Natur]] eingreifen, unabhängig davon, ob sie vom [[Mensch]]en bewusst erfasst werden, konnte Frege damit allerdings noch nicht begreifen. Dazu blieb er noch zu sehr in seinen eigenen formal-abstrakten Vorstellungsbildern gefangen und weil er sich der [[Idee]] nicht [[erlebend]] gegenüberstellen konnte, verblieb er noch in ihrer Knechtschaft {{Lit|{{G|004|271}}}}.
== Entwicklung ==


== Begriffswahrnehmung und Intuition ==
Zellen bilden aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht nicht den Ursprung des irdischen Lebens, sondern sind erst in einer späteren Phase der [[Erdentwicklung]] entstanden. Ursprünglich, nach der Trennung von [[Sonne]] und Erde in der [[Hyperboräische Zeit|hyperboräischen Zeit]], war die Erde als Ganzes ein [[Lebewesen|lebendiges Wesen]], das sein [[Leben]] der [[Kosmos|kosmisch]]-[[ätherisch]]en Umgebung zu verdanken hat. Aus diesem Gesamtleben der Erde haben sich zunächst riesenhafte Einzellebewesen von noch sehr flüchtiger und wandelbarer [[Gestalt]] und zugleich auch die ersten toten, aber ebenfalls noch sehr weichen [[Stoff]]e abgesondert. Zu dieser Zeit bildeten [[Mond]] und Erde noch einen gemeinsamen Himmelskörper. Aus diesen Urlebewesen, die noch keine fossilen Spuren hinterlassen haben, sind erst allmählich die ersten [[Einzeller]] und später auch [[Mehrzeller|mehrzellige]] [[Lebewesen]] entstanden.


Eben weil die Begriffswahrnehmung nicht passiv erfolgt, sondern aktiv hervorgebracht werden muss, ist es auch kein Widerspruch, wenn [[Rudolf Steiner]] in seiner «[[Philosophie der Freiheit]]» von einem [[Entstehen]] der Begriffe durch das Denken spricht:
<div style="margin-left:20px">
"Mit dem Heraustreten der feinsten Materien war eine Verdichtung
der zurückbleibenden Materie verbunden. Auf der einen Seite
tritt heraus der fein leuchtende Sonnenleib, auf der anderen Seite
wird die Materie der Erde viel dichter. Sie kommt in einen wässerigen
Zustand, dichter als unser Meerwasser, denn es war in ihr
auch alles enthalten, was heute fest ist. Mit dem Flüssigwerden tritt
ein neues Element auf. In dem Maße, wie das Wasser auftritt, wirkt
aus dem Kosmos und aus der Erde heraus die Sphärenmusik, die
Weltentöne. Es ist nicht solche Musik wie heute, die durch die Luft
fortgepflanzt wird. Die Entwickelung der Erde steht nun unter
dem Einfluß der Weltenmusik. Die Materien heben sich als einzelne
Stoffe aus der undifferenzierten, großen Materie heraus. Es fangen
die Erdenstoffe an zu tanzen unter dem Einfluß der Weltenmusik.
Das ist die Differenzierung der Stoffe in lauter organische Stoffe,
zum Beispiel in Eiweiß. So entstand organische Materie, das Protoplasma,
unter dem Einfluß der Weltenmusik, ähnlich wie heute die
Chladnischen Klangfiguren. Diese Stoffe, eiweißartige, leimige Substanz,
werden hineingeschoben in die früheren Kraftlinien der
Menschenanlage. Die Zellen, die man heute als das erste in der
Entwickelungsgeschichte der Organismen ansieht, entstanden viel
später. Sie wurden erst geboren von gewissen Wesenheiten. Auch
das Atom ist nie das ursprüngliche, ist immer das, was aus dem
Ganzen herausfällt. Niemals setzt sich das Ganze aus den Zellen
zusammen. Gefördert wurde der ganze Vorgang dadurch, daß der
Mond noch in dem Erdenkörper darin war." {{Lit|{{G|98|215}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Durch das Denken entstehen Begriffe und Ideen. Was ein Begriff ist, kann nicht mit Worten gesagt werden. Worte können nur den Menschen darauf aufmerksam machen, dass er Begriffe habe. Wenn jemand einen Baum sieht, so reagiert sein Denken auf seine Beobachtung; zu dem Gegenstande tritt ein ideelles Gegenstück hinzu, und er betrachtet den Gegenstand und das ideelle Gegenstück als zusammengehörig. Wenn der Gegenstand aus seinem Beobachtungsfelde verschwindet, so bleibt nur das ideelle Gegenstück davon zurück. Das letztere ist der Begriff des Gegenstandes. Je mehr sich unsere Erfahrung erweitert, desto größer wird die Summe unserer Begriffe. Die Begriffe stehen aber durchaus nicht vereinzelt da. Sie schließen sich zu einem gesetzmäßigen Ganzen zusammen. Der Begriff «Organismus» schließt sich zum Beispiel an die andern: «gesetzmäßige Entwicklung, Wachstum» an. Andere an Einzeldingen gebildete Begriffe fallen völlig in eins zusammen. Alle Begriffe, die ich mir von Löwen bilde, fallen in den Gesamtbegriff «Löwe» zusammen. Auf diese Weise verbinden sich die einzelnen Begriffe zu einem geschlossenen Begriffssystem, in dem jeder seine besondere Stelle hat. Ideen sind qualitativ von Begriffen nicht verschieden. Sie sind nur inhaltsvollere, gesättigtere und umfangreichere Begriffe...
"Und dem Sonnenhaften
entgegengestellt empfand man das Mondenhafte. Die Kräfte, die
dann im Monde konzentriert waren, waren einstmals mit der Erde
verbunden.


Der Begriff kann nicht aus der Beobachtung gewonnen werden. Das geht schon aus dem Umstande hervor, dass der heranwachsende Mensch sich langsam und allmählich erst die Begriffe zu den Gegenständen bildet, die ihn umgeben. Die Begriffe werden zu der Beobachtung hinzugefügt." {{Lit|{{G|004|57}}}}
Aber sie sind nicht restlos fortgezogen, sie haben etwas zurückgelassen
in der Erde. Wenn es bloß Sonnenkräfte gäbe, so würden
allein wuchernde, wachsende Zellen zum Beispiel entstehen, Lebendiges
immer mit dem kleinen oder großen Zellencharakter entstehen.
Das Mannigfaltige, das Gestaltete, das rührt nicht von den Sonnenkräften,
sondern von den mit den Sonnenkräften zusammenwirkenden
Mondenkräften her." {{Lit|{{G|228|108}}}}
</div>
</div>


Im höchsten Sinn ist die Idee ''ewig und einzig'', wie es schon [[Goethe]] ausgedrückt hat. Sie gliedert die Vielzahl der einzelnen [[Begriff]]e der unteilbaren [[Ganzheit]] der [[Kosmos|kosmischen Ordnung]] ein.
<div style="margin-left:20px">
"Nun, ich habe schon früher und auch wieder gestern darauf
aufmerksam gemacht, daß man in der heutigen Wissenschaft vielfach
erwartet, es werde sich einstmals ergeben, daß die Zellen eine sehr komplizierte
chemische Struktur haben, so daß wir gewissermaßen die
komplizierteste chemische Formel finden würden für das, was in der
Zelle sich darbietet. Das ist aber ein vollständig unrichtiger Gedanke.
 
[[Datei:GA207 127.gif|center|250px|Zeichnung aus GA 207, S. 127 (Tafel 14)]]


{{Zitat|Die Idee ist ewig und einzig; daß wir auch den Plural brauchen, ist nicht wohlgetan. Alles, was wir gewahr werden und wovon wir reden können, sind nur Manifestationen der Idee; Begriffe sprechen wir aus, und insofern ist die Idee selbst ein Begriff.|Goethe|''Maximen und Reflexionen''<ref>Johann Wolfgang von Goethe: ''Berliner Ausgabe'', Bd. 18, S. 528</ref>}}
In der Zelle, schon in der gewöhnlichen organischen Zelle ist es so
(siehe Zeichnung, hell), daß das chemische Zusammenhalten darinnen
nicht etwa stärker ist als in einer gewöhnlichen komplizierten chemischen
Verbindung, sondern im Gegenteil: chaotisch werden die chemischen
Wahlverwandtschaften gerade, und am allerchaotischsten sind
sie in der befruchteten Keimzelle. Die befruchtete Keimzelle ist in bezug
auf das Materielle direkt Chaos, Chaos, das zerfällt, Chaos, das
wirklich zerfällt. In dieses verfallende Chaos ergießt sich das, was ich
Ihnen als den Menschen geschildert habe, der sich eben in der Weise,
wie ich es beschrieben habe, gebildet hat (lila). Und nicht durch den
Keim selber, sondern durch die Prozesse, die im mütterlichen Leibe
zwischen dem Embryo und der Umgebung vor sich gehen, bildet sich
dann das eigentlich Physische aus. Es wird also tatsächlich dasjenige,
was da aus der geistigen Welt herunterkommt, in das Leere hineingelegt
und nur durchtränkt mit mineralischer Substanz. Es ist, wie Sie
sehen können, ein durchaus durchsichtiger Vorgang, der hier geschildert
wird." {{Lit|{{G|207|127f}}}}
</div>


Durch das Denken tauchen wir mit unserem [[Bewusstsein]] in den Ideeninhalt der Welt ein. Dieser Inhalt ist dann tätig durch [[Intuition]] gegeben.
Auch die Zellen selbst haben sich durch den kosmischen Einfluss gebildet:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"''Intuition'' ist das im rein Geistigen verlaufende bewußte Erleben eines rein geistigen Inhaltes." {{Lit|{{G|004|146}}}}
"Diese Kräfte, die im Makrokosmos zu
beobachten sind, wirken bis in das Zellige hinein. Und das, was in
den Zellen wirkt, ist im Grunde genommen nichts anderes als ein
Abbild dieser makrokosmischen Wirkung." {{Lit|{{G|312|109}}}}
</div>
</div>
{{Anker|Eizelle}}
Insbesondere bildet die befruchtete '''Eizelle''' ([[Latein|lat.]] ''ovum'', Mehrzahl: ''ova''), die '''Zygote''', in ihrer inneren [[Struktur]] die kosmischen Verhältnisse im Kleinen ab:


== Begriffswahrnehmung, Denksinn und Aufrichtekraft ==
<div style="margin-left:20px">
"Wenn diese kleine Zelle im Leibe der Mutter
ist, dann wirkt eigentlich die ganze Welt auf diese Zelle ein - die ganze
Welt. Heute kann man natürlich auf diese Dinge noch nicht mit dem
nötigen Verständnis eingehen. Aber dennoch: Es wirkt die ganze Welt
auf eine solche Zelle ein. Es ist nicht einerlei, ob, sagen wir, dieses Ei sich
teilt, wenn da oben der Mond vor der Sonne steht; da ist es anders, als
wenn der Mond abseits von der Sonne steht und so weiter. Also dei
ganze Sternenhimmel hat auf diese Zelle einen Einfluß. Und unter
dem Einfluß dieses Sternenhimmels bildet sich auch das Innere der
Zelle aus.


Die Wahrnehmung der im eigenen Inneren tätig zur Erscheinung gebrachten Begriffe ist zu unterscheiden von der Wahrnehmung des Denkens ''anderer'' Menschen, die durch den [[Denksinn]] vermittelt wird. Der Denksinn, [[Gedankensinn]] oder [[Vorstellungssinn]] ist einer der zwölf [[physisch]]en [[Sinne]], die [[Rudolf Steiner]] in seiner [[Sinneslehre]] beschrieben hat. Wahrnehmungsorgan für die Gedanken anderer ist alles dasjenige, was in unserem [[Physischer Leib|physischen Organismus]] die Basis für unser [[Leben|regsames Leben]] ist. Das sind namentlich die dynamischen Strömungen in unserem Flüssigkeitsorganismus. Der Denksinn darf nicht verwechselt werden mit dem [[Lebenssinn]], durch den wir unsere eigene vitale Gesamtverfassung ''innerlich'' wahrnehmen, sondern vom Denksinn sprechen wir, insofern das Leben in uns selbst zum Wahrnehmungsorgan nach ''außen'' wird.
Nun, sehen Sie, wenn das Kind in den ersten Monaten ist - ich habe
es Ihnen schon gesagt -, da ist ja eigentlich vom Kind nur der Kopf ausgebildet
(es wird gezeichnet). Der Kopf ist ausgebildet, und der übrige
Körper ist eigentlich nur solch ein Anhängsel; da sind dann kleine
Stummel, die Hände, und andere kleine Stummel, die Beine. Und immer
mehr und mehr wird dieses kleine Wesen eben so, daß es seine Hände
und Arme umbildet, und diese Stummel da zu Füßen umbildet und so
weiter.


<div style="margin-left:20px">
Woher kommt das? Das müssen wir uns fragen: Woher kommt das?
"Der Denksinn hat wiederum nichts zu
Das kommt davon her, daß der Mensch, je früher er im Keimzustand
tun mit unseren eigenen Gedankenbildungen. Wenn wir selber denken,
ist, desto mehr noch der Sternenwelt ausgesetzt ist, und je mehr er sich
so ist dieses Denken nicht eine Tätigkeit des Denksinns, sondern das ist
entwickelt, je längere Monate er im Mutterleibe ist, desto mehr der
etwas ganz anderes. Wir werden davon noch sprechen. Der Denksinn
Schwerkraft der Erde ausgesetzt wird. Solange der Sternenhimmel auf
bezieht sich darauf, daß wir die Fähigkeit haben, die Gedanken der
den Menschen wirkt, ordnet er alles so an, daß die Hauptsache der
anderen Menschen zu verstehen, wahrzunehmen. Also mit unseren
Kopf ist. Erst die Schwerkraft treibt das andere da heraus. Und es ist
eigenen Gedankenbildungen hat dieser Denksinn zunächst nichts zu
so, daß eigentlich, je weiter wir zurückgehen in den ersten, zweiten
tun." {{Lit|{{G|170|240}}}}
Monat der Schwangerschaft, wir da um so mehr finden, daß alle diese
Zellen, die da entstehen - Millionen von solchen Zellen bilden sich nach
und nach -, dem Sterneneinfluß ausgesetzt sind und dann immer mehr
und mehr von der Erde abhängig werden." {{Lit|{{G|348|59f}}}}
</div>
</div>


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Gedankensinn ist nicht der Sinn für die Wahrnehmung eigener Gedanken, sondern für das Wahrnehmen der Gedanken der anderen Menschen. Darüber entwickeln auch wieder die Psychologen ganz groteske Vorstellungen. Vor allen Dingen sind die Leute so sehr von der Zusammengehörigkeit von Sprache und Denken beeinflußt, daß sie glauben, mit der Sprache wird immer auch das Denken aufgenommen. Das ist ein Unding. Denn Sie könnten die Gedanken durch Ihren Gedankensinn ebenso als liegend in äußeren Raumesgebärden wahrnehmen wie in der Lautsprache. Die Lautsprache vermittelt nur die Gedanken. Sie müssen die Gedanken für sich selbst durch einen eigenen Sinn wahrnehmen. Und wenn einmal für alle Laute die eurythmischen Zeichen ausgebildet sind, so braucht Ihnen der Mensch nur vorzueurythmisieren und Sie lesen aus seinen eurythmischen Bewegungen ebenso die Gedanken ab, wie Sie in der Lautsprache sie hörend aufnehmen. Kurz, der Gedankensinn ist etwas anderes, als was im Lautsinn, in der Lautsprache wirkt." {{Lit|{{G|293|127}}}}
"Man studiert, wie
</div>
sich dieses innere Gefüge ändert, während die weibliche Keimzelle
zum Beispiel befruchtet wird. Man verfolgt die einzelnen Stadien,
wie die Zelle sich in ihrer inneren Struktur ändert, wie sie sich dann
teilt, wie sich der Teil, Zelle an Zelle, angliedert und aus der Zusammenfügung
eine kompliziert aufgebaute Gestalt entsteht. Das
studiert man. Aber es fällt einem nicht ein, sich zu fragen: Ja, womit
hängt denn eigentlich dieses ganze Leben in der Zelle zusammen?
Was liegt denn da eigentlich vor? - Es fällt einem nicht ein,
das zu fragen.
 
Was da vorliegt in der Zelle, das ist ja zunächst mehr abstrakt
so zu fassen: Ich habe die Zelle. Nehmen wir sie zunächst in ihrer
am häufigsten vorkommenden Form, in der kugeligen Form. Diese
kugelige Form wird ja mitbedingt von der dünnflüssigen Substanz.
Diese kugelige Form hat in sich eingeschlossen die Gerüstform. Und
die kugelige Form, was ist sie? Die dünnflüssige Masse ist noch ganz
sich selbst überlassen, sie folgt also denjenigen Impulsen, die um sie
herum sind. Was tut sie? Ja - sie bildet das Weltenall nach! Sie hat
deshalb ihre kugelige Form, weil sie den ganzen Kosmos, den wir
uns auch zunächst ideell als eine Kugelform, als eine Sphäre vorstellen,
weil sie den ganzen Kosmos in Kleinheit nachbildet. Jede
Zelle in ihrer Kugelform ist nichts anderes als eine Nachbildung der
Form des ganzen Kosmos. Und das Gerüst darin, jede Linie, die da
im Gerüst gezogen ist, ist abhängig von den Strukturverhältnissen
des ganzen Kosmos. - Wenn ich mich jetzt zunächst abstrakt ausdrücken
soll: Nehmen Sie an, Sie haben die Weltensphäre, ideell
begrenzt (Fig. 7). Darin meinetwillen haben Sie hier einen Planeten
und hier einen Planeten (a, ai). Die wirken so, daß die Impulse,
mit denen sie aufeinander wirken, in dieser Linie liegen. Hier (m)
bildet sich, natürlich schematisch gezeichnet, eine Zelle, sagen wir.
Ihre Umgrenzung bildet die Sphäre nach. Hier innerhalb ihres Gerüstes
(Fig. 8) hat sie ein Festes, welches von der Wirkung dieses
Planeten (a) auf diesen (ai) abhängt. Nehmen Sie an, hier wäre
eine andere Planetenkonstellation, die so aufeinander wirkt (b, bi).


Die [[Fähigkeit]] des [[Mensch]]en, Begriffe anderer Menschen wahrnehmen zu können, ist an seine [[Aufrichtekraft]] gebunden.
[[Datei:GA323 032.gif|center|500px|Fig. 7 und Fig. 8 aus GA 323, S. 32]]


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Hier wäre wiederum ein anderer Planet (c), der keinen Gegensatz
"Das Ich
hat. Der verrenkt diese ganze Sache, die sonst vielleicht rechtwinkelig
erlebt in den Begriffswahrnehmungen die Begriffe; der
stünde. Es entsteht die Bildung etwas anders. Sie haben in der
Lebenssinn in seiner umgewendeten Art bringt die
Gerüststruktur eine Nachbildung der ganzen Verhältnisse im Planetensystem,
lebendigen Begriffe der höheren Geisteswelt hervor. In
überhaupt im Sternensystem. Sie können konkret hineingehen
der physischen Welt können sie nur als Gestaltungskräfte
in den Aufbau der Zelle, und Sie bekommen eine Erklärung
wirken. Es ist doch gewiß klar, daß der Mensch die
für diese konkrete Gestalt nur, wenn Sie in der Zelle sehen ein Abbild
Fähigkeit der Begriffs Wahrnehmung seiner aufrechten
des ganzen Kosmos.
Gestalt verdankt. Kein Erdenwesen außer ihm hat die
Begriffswahrnehmung, keines die in gleicher Art aufrechte
Gestalt. (Eine leichte Überlegung kann zeigen,
daß bei Tieren, die eine scheinbar aufrechte Gestalt
haben, diese auf anderes als innere Kräfte zurückzuführen
ist.) So kann man in der Richtung von unten nach
oben diejenige sehen, welche mit der Begriffswahrnehmung
zusammenhängt, wenn der umgewendete Lebenssinn
nicht dabei mitwirkt. Daraus darf auf eine Richtung
von oben nach unten für den umgewendeten Lebenssinn
geschlossen werden. Noch richtiger würde sein, zu
sagen, auf eine Richtung nahezu von oben nach unten.
Denn man sollte in der Wachstumsrichtung von unten
nach oben etwas sehen, was dem umgewendeten Tastsinn
entgegengesetzt ist. Insofern im Sinne der obigen
Ausführungen das Ich einen Gegensatz zum Tastsinn
darstellt, kann man die senkrechte Wachstumsrichtung
des Leibes nach oben als Ich-Träger wie eine fortdauernde
Überwindung des Gewichtes nach unten ansehen,
was ja eine Umkehrung des Tasterlebnisses darstellt. Aus
alledem kann auf einen Gegensatz des «oben-unten» und
«unten-oben» im Menschenleibe so gedeutet werden, wie
wenn eine Strömung von unten nach oben so stattfände,
daß in ihr die Überwindung des von oben nach unten
gehenden umgewendeten Lebenssinnes gegeben ist. Nun
muß in diesem umgewendeten Lebenssinn das Hereinwirken
der höheren Geisteswelt auf den physischen
Menschenleib gesehen werden. Man kann somit sagen:
der Menschenleib, insoferne er Ich-Träger ist, strebt nach
oben; der physische Menschenleib, insoferne er in seiner
Gestalt die Wirkung der höheren Geisteswelt zeigt, von
oben nach unten. Insoferne leiblich der Mensch das Bild
einer der höheren geistigen Welt angehörigen Wesenheit
ausdrückt, kann man ihn aus der Durchdringung zweier
Kraftrichtungen ansehen, als die Begegnung des Ich-Leibes
mit dem physischen Leib. In seinem Ich-Erlebnis
gehört der Mensch der physischen Außenwelt an, stellt
aber zugleich dasjenige dar, was ein Bild gibt von dem in
sich selbst zurückgestrahlten Erlebnis. Das ist ein Bild
von dem, was als die in sich selbst ruhenden Sinneserlebnisse
der höheren Geisteswelt charakterisiert worden ist.
Im Leibe, insofern er Ich-Träger ist, darf somit ein Bild
des sich selbst verinnerlichenden Stoffes gesehen werden." {{Lit|{{G|045|91ff}}}}
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Der Mensch war ursprünglich dazu veranlagt, die Gedanken anderer menschen viel geistiger wahrzunehmen. Durch den {{ahrimanisch]]en Einfluss wurde das verhindert. Gerade dadurch entstand aber die Fähigkeit des eigenen Denkens.
Und nun nehmen Sie die weibliche Eizelle und stellen sich vor,
diese weibliche Eizelle hat die kosmischen Kräfte zu einem gewissen
inneren Gleichgewicht gebracht. Diese Kräfte haben Gerüstform angenommen
und sind in der Gerüstform in einer gewissen Weise zur
Ruhe gekommen, gestützt durch den weiblichen Organismus. Nun
geschieht die Einwirkung der männlichen Geschlechtszelle. Die hat
nicht den Makrokosmos in sich zur Ruhe gebracht, sondern sie wirkt
im Sinne irgendwelcher Spezialkraft. Sagen wir, es wirkt die männliche
Geschlechtszelle im Sinne gerade dieser Kraftlinie auf die
weibliche Eizelle, die zur Ruhe gekommen ist, ein. Dann geschieht
durch diese Spezialwirkung eine Unterbrechung der Ruheverhältnisse.
Es wird gewissermaßen die Zelle, die ein Abbild ist des ganzen
Makrokosmos, dazu veranlaßt, ihre ganze mikrokosmische Gestalt
wiederum hineinzustellen in das Wechselspiel der Kräfte. In der
weiblichen Eizelle ist zunächst in ruhiger Abbildung der ganze Makrokosmos
zur Ruhe gekommen. Durch die männliche Geschlechtszelle
wird die weibliche herausgerissen aus dieser Ruhe, wird wiederum
in ein Spezialwirkungsgebiet hineingezogen, wird wiederum zur
Bewegung gebracht, wird wiederum herausgezogen aus der Ruhe.
Sie hat sich zur Nachbildung des Kosmos in die ruhige Form zusammengezogen,
aber diese Nachbildung wird hineingezogen in die
Bewegung durch die männlichen Kräfte, die Bewegungsnachbildungen
sind. Es werden die weiblichen Kräfte, die Nachbildungen
der Gestalt des Kosmos und zur Ruhe gekommen sind, aus der
Ruhe, aus der Gleichgewichtslage gebracht.


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Da bekommen Sie Anschauungen über die Form und Gestaltung
"Insofern wir ein Lebensorganismus sind, können wir wahrnehmen
des Kleinsten, des Zellenhaften, von der Astronomie aus. Und Sie
die Gedanken des andern. Wiederum sind wir dazu veranlagt gewesen,
können gar nicht Embryologie studieren, ohne daß Sie Astronomie
viel geistiger die Gedanken des andern wahrzunehmen, als wir sie
studieren. Denn das, was Ihnen die Embryologie zeigt, ist nur der
eigentlich jetzt wahrnehmen. Gewissermaßen im einfachen Demandern-
andere Pol desjenigen, was Ihnen die Astronomie zeigt. Wir müssen
Gegenübertreten sind wir veranlagt gewesen, seine Gedanken
gewissermaßen auf der einen Seite den Sternenhimmel verfolgen,
innerlich nachzufühlen, sie nachzuleben. Es ist ein grober physischer
wie er aufeinanderfolgende Stadien zeigt, und wir müssen nachher
Abglanz, wie wir heute die Gedanken des andern ja sogar nur auf
verfolgen, wie eine befruchtete Keimzelle sich entwickelt. Beides gehört
dem Umweg der Sprache wahrnehmen. Und höchstens, wenn wir uns
zusammen, denn das eine ist nur das Abbild des anderen.
ein wenig dressieren auf die Gestikulationen und auf das Mienenspiel
Wenn Sie nichts von Astronomie verstehen, werden Sie niemals die
und auf die Physiognomie des andern, können wir noch einen Nachklang
Kräfte verstehen, die im Embryo wirken. Und wenn Sie nichts von
von dem wahrnehmen, wozu wir veranlagt waren. Die ganze
Embryologie verstehen, so werden Sie niemals den Sinn verstehen
Denkdisposition eines Menschen wahrzunehmen, waren wir veranlagt,
von den Wirkungen, die dem Astronomischen zugrunde liegen.
indem wir ihm gegenübertraten, sie nachzuleben und die einzelnen
Denn diese Wirkungen zeigen sich im Kleinen in den Vorgängen
Denkäußerungen aus den einzelnen Gesten, einzelnen Mienen wahrzunehmen.
der Embryologie." {{Lit|{{G|323|31ff}}}}
Wiederum ist es eine ahrimanische Gabe, durch welche umgewandelt
worden ist diese mehr geistige Art der Wahrnehmungen der
Gedankenwelt, die sich sogar im Verlaufe der Menschheitsevolution
immer mehr und mehr auf die äußere Sprache konzentriert hat.
Wir brauchten gar nicht so sehr weit zurückzugehen in der Menschheitsentwickelung,
nur bis in die ägyptisch-chaldäische Zeit, von der
indischen gar nicht zu sprechen, wo das noch in höchstem Maße ausgebildet
war - wir brauchten nur hinter die griechisch-lateinische Zeit
zurückzugehen, da finden wir noch ein feines Verständnis bei der
Menschheit für das Gedankenleben, insofern es sich ausgedrückt hat in
den unausgesprochenen Worten, in dem, was durch Physiognomie,
durch Gesten, selbst durch Stellungen, durch die ganze Art des Gegenübertretens
des einen Menschen zum anderen, zum Ausdrucke gekommen
ist. Dafür hat der Mensch sein Verständnis verloren. Immer
weniger und weniger ist von dem erhalten geblieben, und heute ist schon
recht wenig Verständnis dafür vorhanden, die inneren Gedankengeheimnisse
des Menschen zu erlauschen aus der Art und Weise, wie er uns entgegentritt.
Wir hören fast nur mehr auf dasjenige,was von seinen Gedanken,
in seinen Gedanken, an seinen Gedanken dadurch zu uns kommt,
daß er es uns durch die hörbaren Worte mitteilt. Dadurch aber, daß dies
geschehen ist, haben wir die Fähigkeit erhalten, unseren Lebensapparat,
unseren Lebensorganismus selbst zum Denkapparat zu machen. Wir
würden nicht die Gabe des Denkens haben, wenn das nicht geschehen
wäre, was ich gesagt habe, wenn nicht jener ahrimanische Einfluß gekommen
wäre, von dem ich gesprochen habe. So sehen Sie, daß in einer
gewissen Beziehung zusammenhängt unsere heutige Fähigkeit, zu sprechen,
mit dem Wortesinn, Sprachsinn, aber auf dem Umwege durch
ahrimanische Einflüsse; daß unsere heutige Fähigkeit, zu denken, zusammenhängt
mit unserem Gedankensinn, wiederum auf dem Umwege
durch ahrimanische Einflüsse." {{Lit|{{G|170|247}}}}
</div>
</div>


== Anmerkungen ==
== Siehe auch ==


<references/>
* {{WikipediaDE|Zelle (Biologie)}}
* [[Embryo]]


==Literatur==
== Literatur ==


#Rudolf Steiner: ''Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung''. 8. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2002, ISBN 3-7274-0020-X {{Schriften|002}}
* Bruce Alberts et al.: ''Molekularbiologie der Zelle'', 6. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 2017, ISBN 978-3527340729, eBook ISBN 978-3527698455
#''Rudolf Steiners Wissenschaftsbegriff im Gespräch mit der Gegenwart. Beträge zu den >Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschaung<'', mit Beiträgen von Günter Röschert, Lorenzo Ravagli, Reinhard Falter und Roland Halfen. Zeitschrift Die Drei, Beiheft 4/Juni 1991
* Neil A. Campbell, Jane B. Reece, Lisa A. Urry, Michael L. Cain, Steven A. Wasserman, Peter V. Minorsky, Robert B. Jackson: ''Campbell Biologie'', 10. Auflage, Pearson Studium 2015, ISBN 978-3-8632-6725-4, eBook {{ASIN|B0181U7ANU}}
# Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4 {{Schriften|004}}
* Johannes W. Rohen, Elke Lütjen-Drecoll: ''Funktionelle Histologie: Kurzgefasstes Lehrbuch der Zytologie, Histologie und mikroskopischen Anatomie des Menschen nach funktionellen Gesichtspunkten'', Schattauer, 2000, ISBN 978-3794520442
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophie. Ein Fragment aus dem Jahre 1910'', [[GA 45]] (2002), ISBN 3-7274-452-3 {{Vorträge|045}}
* Marek B. Majorek: ''Rudolf Steiners Geisteswissenschaft: Mythisches Denken oder Wissenschaft?'', 2 Bände, Verlag Narr Francke Attempto, Tübingen 2015, ISBN 978-3772085635, eBook: ASIN B0714F4N5R
#Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992), ISBN 3-7274-1700-5 {{Vorträge|170}}
* [[Peter Heusser]]: ''Anthroposophie und Wissenschaft: Eine Einführung. Erkenntniswissenschaft, Physik, Chemie, Genetik, Biologie, Neurobiologie, Psychologie, Philosophie des Geistes, Anthropologie, Anthroposophie, Medizin'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2016, ISBN 978-3723515686
#Rudolf Steiner: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), Achter Vortrag, Stuttgart, 29. August 1919
*Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
*Rudolf Steiner: ''Die Mission der neuen Geistesoffenbarung'', [[GA 127]] (1989), ISBN 3-7274-1270-4 {{Vorträge|127}}
*Rudolf Steiner: ''Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis'', [[GA 228]] (2002), ISBN 3-7274-2280-7 {{Vorträge|228}}
*Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
*Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie'', [[GA 323]] (1997), ISBN 3-7274-3230-6 {{Vorträge|323}}
*Rudolf Steiner: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997), ISBN 3-7274-3480-5 {{Vorträge|348}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Wissenschaft]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie]] [[Kategorie:Denken]] [[Kategorie:Seelenkräfte]]
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Zellbiologie]] [[Kategorie:Genetik]] [[Kategorie:Histologie]]

Version vom 16. März 2019, 14:24 Uhr

Zelltyp / Erneuerungsrate
Dünndarm 16 Jahre
Dünndarm-Epithel 2-4 Tage
Rippenmuskulatur 15 Jahre
Magen 2-9 Tage
Gebärmutterhals 6 Tage
Lungenbläschen 8 Tage
Geschmacksknospen 10 Tage
Blutplättchen 10 Tage
Osteoklasten 2 Wochen
Epidermiszellen 10-30 Tage
Luftröhre 1-2 Monate
Spermien 2 Monate
Osteoblasten 3 Monate
Rote Blutkörperchen 4 Monate
Leberzellen 0,5-1 Jahr
Fettzellen 8 Jahre
Skelett 10 Jahre

Aufbau einer typischen eukaryotischen Tierzelle:
1. Nucleolus (Kernkörperchen)
2. Zellkern (Nukleus)
3. Ribosomen
4. Vesikel
5. Raues (Granuläres) ER (Ergastoplasma)
6. Golgi-Apparat
7. Mikrotubuli
8. Glattes (Agranuläres) ER
9. Mitochondrien
10. Lysosom
11. Cytoplasma
12. Peroxisomen
13. Zentriolen
Pflanzenzelle
Zwei menschliche Keimzellen, ein Spermium und die im Vergleich dazu sehr große Eizelle, unmittelbar vor der Befruchtung
Das Pantoffeltierchen (Paramecium aurelia) als klassisches Beispiel für einen eukaryotischen Einzeller.
Cholera-Bakterien unter dem Elektronenmikroskop als Beispiel für einfache prokaryotische Zellen.

Die Zelle (von lat. cellula‚ „kleine Kammer, Zelle“; griech. κύτος kytos „Zelle“) ist die kleinste biologische Einheit der heute auf Erden lebenden Organismen. Ihr Aufbau und ihre Funktionalität wird im Rahmen der Zellbiologie (auch Zytologie oder Zellenlehre) erforscht. Entsprechend dem Gesamtorganismus zeigt auch die Zelle ein funktionelle Dreigliederung in ein Informationssystem, ein Transport- und Verteilungssystem und Stoffwechselsystem (Lit.: Rohen 2000, S. 37ff).

Aufbau

Die Größe der Zellen liegt etwa zwischen 1 bis 30 μm. Der Zellkörper wird Zellsoma oder Zytosoma (von griech. κύτος kýtos ‚Höhlung‘ und σῶμα sṓmaKörper‘) bzw. kurz Soma genannt. Bei Nervenzellen wird das den Kern umgebende Soma auch als Perikaryon (von griech. περί peri ‚herum‘ und κάρυον ‚Nuss, Kern‘) bezeichnet.

Alle Zellen sind von einer Zellmembran umgeben, die sie von der Umwelt abgrenzt und ihr inneres Milieu aufrechterhält. Die Zellen von Pflanzen, Bakterien, Pilzen, Algen und manchen Archaeen sind außerhalb der Membran noch von einer aus Polymeren gebildeten Zellwand umhüllt, die als Filter wirkt, die Zelle schützt und stabilisiert und sie bei steigendem Innendruck vor dem Platzen bewahrt.

Die fast nur als Einzeller auftretenden Prokaryoten, zu denen die Bakterien und Archaeen gehören, haben keinen echten Zellkern und sind einfacher aufgebaut als die Eukaryoten, die über einen Zellkern mit einer Kernhülle bzw. Kernmembran verfügen, der die in Chromosomen organisierte Erbinformation, die DNA, enthält. Das Soma der Eukaryoten ist auch reichlich in verschiedenartige Zellkompartimente gegliedert. Die Gesamtheit aller von Zellmembranen umschlossenen Zellbestandteile wird als Intrazelluarraum (IZR) bezeichnet und und ist erfüllt mit Zellflüssigkeit, auch Cytosol oder Zytosol (griech. κύτος kýtos ‚Zelle‘ und lat. solvere, solutum ‚lösen‘, ‚auflösen‘) genannt, und enthält verschiedene Organelle und Vesikel bzw. Vakuolen, gelöste Stoffe, Proteine und andere Einschlüsse. Das Cytoplasma (auch Zytoplasma) besteht aus dem Cytosol und dem festeren Cytoskelett (auch Zytoskelett oder Zellskelett). Das Cytosol besteht zu ca. 70 % aus Wasser, in dem Ionen und andere kleinere und größere wasserlösliche Moleküle (z.B. Proteine) gelöst sind[1].

Das endoplasmatische Retikulum (kurz ER, von lat. reticulum „Wurfnetz“) ist ein von Biomembranen umschlossenes, verzweigtes Kanalsystem flächiger Hohlräume, das sich mit Ausnahme von ausgereiften Erythrozyten in allen eukaryotischen Zellen befindet und je nach Zelltyp unterschiedlich stark ausgeprägt ist.

Bei der Zellteilung (Cytokinese) spaltet sich eine Zelle in zwei, manchmal auch mehr Tochterzellen, indem zwischen ihnen eine Zellmembran ausgebildet wird. Damit alle Tochterzellen über ein vollständiges Genom verfügen, muss dieses vollständig repliziert werden. Bei Zellen mit Zellkern (Eukaryoten) geht der Zellteilung daher unmittelbar eine Kernteilung voraus, die auf zwei Arten erfolgen kann. Bei der ungeschlechtlichen Mitose entstehen zwei Tochterkerne mit identischer genetischer Information, während bei der geschlechtlichen Meiose der Chromosomensatz halbiert wird.

Vielzeller

Mehrzeller bzw. Vielzeller bilden verschiedenartig differenzierte Zellen, die sich nach ihrer Funktion und Morphologie in verschiedene Zelltypen einteilen lassen; im menschlichen Organismus gibt es mehr als 210 verschiedene Zelltypen (→ Liste menschlicher Zelltypen). Spezialisierte Zellen können sich bei Vielzellern auch zu funktionellen Einheiten in Form eines Gewebes zusammenschließen. Vielzellige Tiere mit Ausnahme der Schwämme werden daher auch als Gewebetiere (Eumetazoa) bezeichnet. Die pluripotenten bzw. totipotenten embryonalen Stammzellen können sich noch zu Zellen aller drei Keimblätter bzw. zu einem ganzen Organismus differenzieren, während sich adulte Stammzellen nur mehr zu bestimmten Gewebetypen entwickeln. Aus den somatischen Zellen (Körperzellen) können auch keine Gameten (Keimzellen bzw. Geschlechtszellen) gebildet werden.

Rhythmische Zellerneuerung

Neuere Untersuchungen des schwedischen Stammzellenbiologen Jonas Frisén haben bestätigt, dass sich die Zellen des menschlichen Organismus durchschnittlich alle 7 bis 10 Jahre (→ Siebenjahresperioden) erneuern, wobei allerdings die Erneuerungsrate bei verschiedenen Zelltypen sehr unterschiedlich ist (siehe Tabelle). Die Bestimmung gelang mittels der in den Zellen eingelagerten C14-Isotope, die durch die 1963 endgültig eingestellten oberirdischen Atomwaffentests in den Biokreislauf gelangt waren. Da seitdem die C14-Konzentration in der Atmosphäre alle elf Jahre um rund die Hälfte abgenommen hatte, konnte er das Zellalter der verschiedenen Gewebetypen exakt berechnen.[2][3][4][5]

Entwicklung

Zellen bilden aus anthroposophischer Sicht nicht den Ursprung des irdischen Lebens, sondern sind erst in einer späteren Phase der Erdentwicklung entstanden. Ursprünglich, nach der Trennung von Sonne und Erde in der hyperboräischen Zeit, war die Erde als Ganzes ein lebendiges Wesen, das sein Leben der kosmisch-ätherischen Umgebung zu verdanken hat. Aus diesem Gesamtleben der Erde haben sich zunächst riesenhafte Einzellebewesen von noch sehr flüchtiger und wandelbarer Gestalt und zugleich auch die ersten toten, aber ebenfalls noch sehr weichen Stoffe abgesondert. Zu dieser Zeit bildeten Mond und Erde noch einen gemeinsamen Himmelskörper. Aus diesen Urlebewesen, die noch keine fossilen Spuren hinterlassen haben, sind erst allmählich die ersten Einzeller und später auch mehrzellige Lebewesen entstanden.

"Mit dem Heraustreten der feinsten Materien war eine Verdichtung der zurückbleibenden Materie verbunden. Auf der einen Seite tritt heraus der fein leuchtende Sonnenleib, auf der anderen Seite wird die Materie der Erde viel dichter. Sie kommt in einen wässerigen Zustand, dichter als unser Meerwasser, denn es war in ihr auch alles enthalten, was heute fest ist. Mit dem Flüssigwerden tritt ein neues Element auf. In dem Maße, wie das Wasser auftritt, wirkt aus dem Kosmos und aus der Erde heraus die Sphärenmusik, die Weltentöne. Es ist nicht solche Musik wie heute, die durch die Luft fortgepflanzt wird. Die Entwickelung der Erde steht nun unter dem Einfluß der Weltenmusik. Die Materien heben sich als einzelne Stoffe aus der undifferenzierten, großen Materie heraus. Es fangen die Erdenstoffe an zu tanzen unter dem Einfluß der Weltenmusik. Das ist die Differenzierung der Stoffe in lauter organische Stoffe, zum Beispiel in Eiweiß. So entstand organische Materie, das Protoplasma, unter dem Einfluß der Weltenmusik, ähnlich wie heute die Chladnischen Klangfiguren. Diese Stoffe, eiweißartige, leimige Substanz, werden hineingeschoben in die früheren Kraftlinien der Menschenanlage. Die Zellen, die man heute als das erste in der Entwickelungsgeschichte der Organismen ansieht, entstanden viel später. Sie wurden erst geboren von gewissen Wesenheiten. Auch das Atom ist nie das ursprüngliche, ist immer das, was aus dem Ganzen herausfällt. Niemals setzt sich das Ganze aus den Zellen zusammen. Gefördert wurde der ganze Vorgang dadurch, daß der Mond noch in dem Erdenkörper darin war." (Lit.: GA 98, S. 215)

"Und dem Sonnenhaften entgegengestellt empfand man das Mondenhafte. Die Kräfte, die dann im Monde konzentriert waren, waren einstmals mit der Erde verbunden.

Aber sie sind nicht restlos fortgezogen, sie haben etwas zurückgelassen in der Erde. Wenn es bloß Sonnenkräfte gäbe, so würden allein wuchernde, wachsende Zellen zum Beispiel entstehen, Lebendiges immer mit dem kleinen oder großen Zellencharakter entstehen. Das Mannigfaltige, das Gestaltete, das rührt nicht von den Sonnenkräften, sondern von den mit den Sonnenkräften zusammenwirkenden Mondenkräften her." (Lit.: GA 228, S. 108)

"Nun, ich habe schon früher und auch wieder gestern darauf aufmerksam gemacht, daß man in der heutigen Wissenschaft vielfach erwartet, es werde sich einstmals ergeben, daß die Zellen eine sehr komplizierte chemische Struktur haben, so daß wir gewissermaßen die komplizierteste chemische Formel finden würden für das, was in der Zelle sich darbietet. Das ist aber ein vollständig unrichtiger Gedanke.

Zeichnung aus GA 207, S. 127 (Tafel 14)
Zeichnung aus GA 207, S. 127 (Tafel 14)

In der Zelle, schon in der gewöhnlichen organischen Zelle ist es so (siehe Zeichnung, hell), daß das chemische Zusammenhalten darinnen nicht etwa stärker ist als in einer gewöhnlichen komplizierten chemischen Verbindung, sondern im Gegenteil: chaotisch werden die chemischen Wahlverwandtschaften gerade, und am allerchaotischsten sind sie in der befruchteten Keimzelle. Die befruchtete Keimzelle ist in bezug auf das Materielle direkt Chaos, Chaos, das zerfällt, Chaos, das wirklich zerfällt. In dieses verfallende Chaos ergießt sich das, was ich Ihnen als den Menschen geschildert habe, der sich eben in der Weise, wie ich es beschrieben habe, gebildet hat (lila). Und nicht durch den Keim selber, sondern durch die Prozesse, die im mütterlichen Leibe zwischen dem Embryo und der Umgebung vor sich gehen, bildet sich dann das eigentlich Physische aus. Es wird also tatsächlich dasjenige, was da aus der geistigen Welt herunterkommt, in das Leere hineingelegt und nur durchtränkt mit mineralischer Substanz. Es ist, wie Sie sehen können, ein durchaus durchsichtiger Vorgang, der hier geschildert wird." (Lit.: GA 207, S. 127f)

Auch die Zellen selbst haben sich durch den kosmischen Einfluss gebildet:

"Diese Kräfte, die im Makrokosmos zu beobachten sind, wirken bis in das Zellige hinein. Und das, was in den Zellen wirkt, ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Abbild dieser makrokosmischen Wirkung." (Lit.: GA 312, S. 109)

Insbesondere bildet die befruchtete Eizelle (lat. ovum, Mehrzahl: ova), die Zygote, in ihrer inneren Struktur die kosmischen Verhältnisse im Kleinen ab:

"Wenn diese kleine Zelle im Leibe der Mutter ist, dann wirkt eigentlich die ganze Welt auf diese Zelle ein - die ganze Welt. Heute kann man natürlich auf diese Dinge noch nicht mit dem nötigen Verständnis eingehen. Aber dennoch: Es wirkt die ganze Welt auf eine solche Zelle ein. Es ist nicht einerlei, ob, sagen wir, dieses Ei sich teilt, wenn da oben der Mond vor der Sonne steht; da ist es anders, als wenn der Mond abseits von der Sonne steht und so weiter. Also dei ganze Sternenhimmel hat auf diese Zelle einen Einfluß. Und unter dem Einfluß dieses Sternenhimmels bildet sich auch das Innere der Zelle aus.

Nun, sehen Sie, wenn das Kind in den ersten Monaten ist - ich habe es Ihnen schon gesagt -, da ist ja eigentlich vom Kind nur der Kopf ausgebildet (es wird gezeichnet). Der Kopf ist ausgebildet, und der übrige Körper ist eigentlich nur solch ein Anhängsel; da sind dann kleine Stummel, die Hände, und andere kleine Stummel, die Beine. Und immer mehr und mehr wird dieses kleine Wesen eben so, daß es seine Hände und Arme umbildet, und diese Stummel da zu Füßen umbildet und so weiter.

Woher kommt das? Das müssen wir uns fragen: Woher kommt das? Das kommt davon her, daß der Mensch, je früher er im Keimzustand ist, desto mehr noch der Sternenwelt ausgesetzt ist, und je mehr er sich entwickelt, je längere Monate er im Mutterleibe ist, desto mehr der Schwerkraft der Erde ausgesetzt wird. Solange der Sternenhimmel auf den Menschen wirkt, ordnet er alles so an, daß die Hauptsache der Kopf ist. Erst die Schwerkraft treibt das andere da heraus. Und es ist so, daß eigentlich, je weiter wir zurückgehen in den ersten, zweiten Monat der Schwangerschaft, wir da um so mehr finden, daß alle diese Zellen, die da entstehen - Millionen von solchen Zellen bilden sich nach und nach -, dem Sterneneinfluß ausgesetzt sind und dann immer mehr und mehr von der Erde abhängig werden." (Lit.: GA 348, S. 59f)

"Man studiert, wie sich dieses innere Gefüge ändert, während die weibliche Keimzelle zum Beispiel befruchtet wird. Man verfolgt die einzelnen Stadien, wie die Zelle sich in ihrer inneren Struktur ändert, wie sie sich dann teilt, wie sich der Teil, Zelle an Zelle, angliedert und aus der Zusammenfügung eine kompliziert aufgebaute Gestalt entsteht. Das studiert man. Aber es fällt einem nicht ein, sich zu fragen: Ja, womit hängt denn eigentlich dieses ganze Leben in der Zelle zusammen? Was liegt denn da eigentlich vor? - Es fällt einem nicht ein, das zu fragen.

Was da vorliegt in der Zelle, das ist ja zunächst mehr abstrakt so zu fassen: Ich habe die Zelle. Nehmen wir sie zunächst in ihrer am häufigsten vorkommenden Form, in der kugeligen Form. Diese kugelige Form wird ja mitbedingt von der dünnflüssigen Substanz. Diese kugelige Form hat in sich eingeschlossen die Gerüstform. Und die kugelige Form, was ist sie? Die dünnflüssige Masse ist noch ganz sich selbst überlassen, sie folgt also denjenigen Impulsen, die um sie herum sind. Was tut sie? Ja - sie bildet das Weltenall nach! Sie hat deshalb ihre kugelige Form, weil sie den ganzen Kosmos, den wir uns auch zunächst ideell als eine Kugelform, als eine Sphäre vorstellen, weil sie den ganzen Kosmos in Kleinheit nachbildet. Jede Zelle in ihrer Kugelform ist nichts anderes als eine Nachbildung der Form des ganzen Kosmos. Und das Gerüst darin, jede Linie, die da im Gerüst gezogen ist, ist abhängig von den Strukturverhältnissen des ganzen Kosmos. - Wenn ich mich jetzt zunächst abstrakt ausdrücken soll: Nehmen Sie an, Sie haben die Weltensphäre, ideell begrenzt (Fig. 7). Darin meinetwillen haben Sie hier einen Planeten und hier einen Planeten (a, ai). Die wirken so, daß die Impulse, mit denen sie aufeinander wirken, in dieser Linie liegen. Hier (m) bildet sich, natürlich schematisch gezeichnet, eine Zelle, sagen wir. Ihre Umgrenzung bildet die Sphäre nach. Hier innerhalb ihres Gerüstes (Fig. 8) hat sie ein Festes, welches von der Wirkung dieses Planeten (a) auf diesen (ai) abhängt. Nehmen Sie an, hier wäre eine andere Planetenkonstellation, die so aufeinander wirkt (b, bi).

Fig. 7 und Fig. 8 aus GA 323, S. 32
Fig. 7 und Fig. 8 aus GA 323, S. 32

Hier wäre wiederum ein anderer Planet (c), der keinen Gegensatz hat. Der verrenkt diese ganze Sache, die sonst vielleicht rechtwinkelig stünde. Es entsteht die Bildung etwas anders. Sie haben in der Gerüststruktur eine Nachbildung der ganzen Verhältnisse im Planetensystem, überhaupt im Sternensystem. Sie können konkret hineingehen in den Aufbau der Zelle, und Sie bekommen eine Erklärung für diese konkrete Gestalt nur, wenn Sie in der Zelle sehen ein Abbild des ganzen Kosmos.

Und nun nehmen Sie die weibliche Eizelle und stellen sich vor, diese weibliche Eizelle hat die kosmischen Kräfte zu einem gewissen inneren Gleichgewicht gebracht. Diese Kräfte haben Gerüstform angenommen und sind in der Gerüstform in einer gewissen Weise zur Ruhe gekommen, gestützt durch den weiblichen Organismus. Nun geschieht die Einwirkung der männlichen Geschlechtszelle. Die hat nicht den Makrokosmos in sich zur Ruhe gebracht, sondern sie wirkt im Sinne irgendwelcher Spezialkraft. Sagen wir, es wirkt die männliche Geschlechtszelle im Sinne gerade dieser Kraftlinie auf die weibliche Eizelle, die zur Ruhe gekommen ist, ein. Dann geschieht durch diese Spezialwirkung eine Unterbrechung der Ruheverhältnisse. Es wird gewissermaßen die Zelle, die ein Abbild ist des ganzen Makrokosmos, dazu veranlaßt, ihre ganze mikrokosmische Gestalt wiederum hineinzustellen in das Wechselspiel der Kräfte. In der weiblichen Eizelle ist zunächst in ruhiger Abbildung der ganze Makrokosmos zur Ruhe gekommen. Durch die männliche Geschlechtszelle wird die weibliche herausgerissen aus dieser Ruhe, wird wiederum in ein Spezialwirkungsgebiet hineingezogen, wird wiederum zur Bewegung gebracht, wird wiederum herausgezogen aus der Ruhe. Sie hat sich zur Nachbildung des Kosmos in die ruhige Form zusammengezogen, aber diese Nachbildung wird hineingezogen in die Bewegung durch die männlichen Kräfte, die Bewegungsnachbildungen sind. Es werden die weiblichen Kräfte, die Nachbildungen der Gestalt des Kosmos und zur Ruhe gekommen sind, aus der Ruhe, aus der Gleichgewichtslage gebracht.

Da bekommen Sie Anschauungen über die Form und Gestaltung des Kleinsten, des Zellenhaften, von der Astronomie aus. Und Sie können gar nicht Embryologie studieren, ohne daß Sie Astronomie studieren. Denn das, was Ihnen die Embryologie zeigt, ist nur der andere Pol desjenigen, was Ihnen die Astronomie zeigt. Wir müssen gewissermaßen auf der einen Seite den Sternenhimmel verfolgen, wie er aufeinanderfolgende Stadien zeigt, und wir müssen nachher verfolgen, wie eine befruchtete Keimzelle sich entwickelt. Beides gehört zusammen, denn das eine ist nur das Abbild des anderen. Wenn Sie nichts von Astronomie verstehen, werden Sie niemals die Kräfte verstehen, die im Embryo wirken. Und wenn Sie nichts von Embryologie verstehen, so werden Sie niemals den Sinn verstehen von den Wirkungen, die dem Astronomischen zugrunde liegen. Denn diese Wirkungen zeigen sich im Kleinen in den Vorgängen der Embryologie." (Lit.: GA 323, S. 31ff)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. K. Luby-Phelps: Cytoarchitecture and physical properties of cytoplasm: volume, viscosity, diffusion, intracellular surface area. In: International review of cytology. Band 192, 2000, S. 189–221, doi:10.1016/S0074-7696(08)60527-6, PMID 10553280 (Review).
  2. Kirsty L. Spalding, Ratan D. Bhardwaj, Bruce A. Buchholz, Henrik Druid, Jonas Frisén: Retrospective Birth Dating of Cells in Humans, in: Cell Volume 122, Issue 1, 15 July 2005, pp. 133-143 doi:10.1016/j.cell.2005.04.028 pdf
  3. Jonas Frisén et al.: Dynamics of Cell Generation and Turnover in the Human Heart, in: Cell Volume 161, Issue 7, 18 June 2015, pp. 1566-1575 doi:10.1016/j.cell.2015.05.026 pdf
  4. Samiha Shafy: Körperzellen sind sieben bis zehn Jahre alt, Die Zeit, 24.08.2005 online
  5. Petra Apfel: Der Sieben-Jahres-Mythos: Sie sind viel jünger als Sie glauben, Focus.de, 26.01.2016 online