Dreistaatenlösung und Dr. Hellmut Haug: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Dreistaatenlösung''' ist ein Vorschlag für eine Lösung des [[Nahostkonflikt]]es zwischen [[Israel]] und den [[Palästinenser]]n. Dieser Lösungsansatz sieht vor, die Kontrolle des [[Westjordanland]]es an [[Jordanien]] sowie die des [[Gaza-Streifen]]s an [[Ägypten]] zu übertragen.
Dr. '''Hellmut Haug''' (1931 - 2009) war evangelischer Theologe und hat maßgeblich die Gute Nachricht Bibel geprägt. Er war überdies Leiter des Lektorats der Deutschen Bibelgesellschaft. Daneben war er lange Jahre engagiert im Arbeitskreis "Anthroposophie und Theologie" (Frankfurt a.M.).


Andererseits wird der Ausdruck auch benutzt, um einen Ansatz mit einem vom Westjordanland unabhängigen Gazastreifen darzustellen, sodass neben Israel ''zwei'' palästinensische Staaten existieren.
== Werke (Auswahl) ==


== Geschichte ==
* Andreas Binder (Pseudonym): ''Wie christlich ist die Anthroposophie?''. Standortbestimmung aus der Sicht eines evangelischen Theologen, Urachhaus Vlg., Stuttgart 1990
Die Dreistaatenlösung repliziert im Wesentlichen die Situation, die zwischen dem [[Waffenstillstandsabkommen von 1949]] und dem [[Sechs-Tage-Krieg]] von 1967 existierte; 1949 besetzte Ägypten den Gaza-Streifen und [[Transjordanien]] das Westjordanland mit [[Ostjerusalem]], ein eigenes palästinensisch-arabisches Gebiet existierte nicht. Im Jahr 1950 annektierte Transjordanien offiziell das Westjordanland, gewährte den arabischen Einwohnern die jordanische Staatsbürgerschaft und benannte sich offiziell in [[Jordanien]] um.


== Realisierbarkeit ==
Die [[Zweistaatenlösung]] ist die allgemein vorherrschende und befürwortete Option, doch auch eine Dreistaatenlösung wird immer wieder in Erwägung gezogen, wo eine Lebensfähigkeit eines palästinensischen Staates angezweifelt wird (siehe Abschnitt Befürworter). Anfang 2009 berichtete die ''[[New York Times]]'', dass Ägypten und Jordanien zunehmend besorgt darüber seien, möglicherweise wieder Verantwortung für den Gaza-Streifen bzw. das Westjordanland übernehmen zu müssen.<ref>[http://www.nytimes.com/2009/01/12/world/middleeast/12egypt.html?hp Crisis Imperils 2-State Plan, Shifting a Balance ] ''The New York Times'', 11. Januar 2009</ref>


== Befürworter ==
[[Kategorie:Theologe]][[Kategorie:Autor]][[Kategorie:Mann]]
Der amerikanische Diplomat [[John R. Bolton]], der Botschafter bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] war, befürwortete 2009 in einem Artikel der ''[[Washington Post]]'' einen Drei-Staaten-Ansatz.<ref>[https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/01/04/AR2009010401434.html The Three-State Option] ''The Washington Post'', 5. Januar 2009</ref> Die Zweistaatenlösung sah er als gescheitert an.
 
Für den [[Islamkritik|islamkritischen]] amerikanischen Historiker und Publizisten [[Daniel Pipes]] stellt die „geteilte jordanisch-ägyptische Herrschaft“ („Shared Jordanian-Egyptian rule“) der einzige verbleibende praktische Ansatz dar, welcher schon in der Zeit von 1948 bis 1967 ziemlich gut funktioniert habe („[the] only one practical approach, that which worked tolerably well in the period 1948-67“), nachdem er eine israelische Kontrolle über die Gebiete, einen  palästinensischen Staat sowie einen binationalen Staat als nicht funktionierend eingestuft hatte.<ref>[http://www.danielpipes.org/6110/solving-the-palestinian-problem Solving the "Palestinian Problem"], ''danielpipes.org'', erschienen in ''The Jerusalem Post'', 9. Januar 2009</ref>
 
Auch der israelische Historiker [[Benny Morris]] sieht keine Möglichkeit für eine [[Einstaatenlösung|Einstaaten-]] oder Zweistaatenlösung; in seinem Buch ''One State, Two States: Resolving the Israel/Palestine Conflic'' wirbt er stattdessen für eine palästinensisch-jordanische Konföderation.<ref>[http://www.nytimes.com/2009/05/24/books/review/Goldberg-t.html?_r=1&ref=books No Common Ground] in der ''Sunday Book Review'' der ''New York Times'', 20. Mai 2009</ref>
 
Im Jahr 2009 machte der Abgeordnete [[Arieh Eldad]] in der [[Knesset]] den Vorschlag, den Palästinensern des Westjordanlandes die jordanische Staatsbürgerschaft zu erteilen. Der Vorschlag rief auf jordanischer Seite starken Protest hervor, der jordanische Außenminister [[Wikipedia:Nasir Dschuda|Nasser Dschudeh]] berief den israelischen Botschafter ein und forderte die israelische Regierung zu einer Erklärung auf. Israels Außenministerium stellte daraufhin klar, das dies nur der Vorschlag eines Knessetmitglieds sei, und nicht die Regierungsposition repräsentiere.
 
== Weitere Anwndungen für eine Dreistaatenlösung ==
Es gäbe auch für andere Konfliktgebiete Möglichkeiten für eine Dreistaatenlösung. So werden Dreistaatenlösung etwa auch für die Ukraine und für Syrien intern diskutiert. Im Falle von Syrien ist der Diskussionsprozess schon sehr weit fortgeschritten, und ein entsprechendes Protokll soll dem Amerikansichen Präsidenten vorleigen, wie aus gut unterrichteten Kreisen bekannt wurde.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Dreistaatenlösung}}
 
== Literatur ==
* Efraim Karsh. ''Arafat's War: The Man and His Battle for Israeli Conquest''. New York: Grove Press, 2003.
* Benny Morris. ''One State, Two States: Resolving the Israel/Palestine Conflic'' Yale University Press, 2010. ISBN 978-0300164442
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Israel]]
[[Kategorie:Syrien]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 10. September 2018, 09:03 Uhr

Dr. Hellmut Haug (1931 - 2009) war evangelischer Theologe und hat maßgeblich die Gute Nachricht Bibel geprägt. Er war überdies Leiter des Lektorats der Deutschen Bibelgesellschaft. Daneben war er lange Jahre engagiert im Arbeitskreis "Anthroposophie und Theologie" (Frankfurt a.M.).

Werke (Auswahl)

  • Andreas Binder (Pseudonym): Wie christlich ist die Anthroposophie?. Standortbestimmung aus der Sicht eines evangelischen Theologen, Urachhaus Vlg., Stuttgart 1990