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| [[Datei:Alfred Seifert Hypatia.jpg|mini|Hypatia, Gemälde von Alfred Seifert (spätestens 1901)]] | | [[Kategorie:Philosoph als Thema (Mittelalter)|!]] |
| [[Datei:Hypatia (Charles William Mitchell).jpg|mini|Hypatia vor ihrer Ermordung in der Kirche. Gemälde von [[Wikipedia:Charles William Mitchell|Charles William Mitchell]], 1885, [[Wikipedia:Laing Art Gallery|Laing Art Gallery]], [[Wikipedia:Newcastle upon Tyne|Newcastle]]]]
| | [[Kategorie:Philosoph (Mittelalter)]] |
| [[Datei:Cyril of Alexandria.jpg|mini|[[Wikipedia:Kyrill von Alexandrien|Kyrill von Alexandrien]]]]
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| '''Hypatia''' (auch ''Hypatia von Alexandria'', {{ELSalt|Ὑπατία}} ''Hypatía''; * um [[Wikipedia:355|355]] in [[Alexandria]]; † März [[Wikipedia:415|415]] oder März [[Wikipedia:416|416]] in Alexandria) war eine [[Griechen|griechische]] [[Philosophie|Philosophin]], [[Astronomie|Astronomin]] und [[Mathematikerin]] der [[Spätantike]]. Ihr Vater, der Astronom und Mathematiker [[Wikipedia:Theon von Alexandria|Theon von Alexandria]] (* um 330/335; † um 400), war der letzte namentlich bekannte Gelehrte in dem berühmten [[Wikipedia:Museion von Alexandria|Museion von Alexandria]]. Hypatias Werke sind nicht erhalten, doch stand sie vermutlich in der Geistesströmung des [[Neuplatonismus]] verbunden mit Ideen des [[Kynismus]]. Bekannt ist sie vor allem durch ihre [[grausam]]e Ermordung durch den Pöbel der von dem [[Wikipedia:Patriarch|Patriarch]]en [[Wikipedia:Kyrill von Alexandria|Kyrill von Alexandria]] (* um 375/80; † [[Wikipedia:27. Juni|27. Juni]] [[Wikipedia:444|444]]) gegen das [[Heidentum]] fanatisierter [[Christen]], die sie durch die Straßen Alexandrias in eine Kirche hetzten, dort bestialisch töteten und ihren Leichnam zerstückelten.
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| Laut [[Rudolf Steiner]] war Hypatia in einem früheren Erdenleben in die [[Orphische Mysterien|orphischen Mysterien]] eingweiht, nachdem sie in früheren [[Inkarnation]]en schon Erfahrungen durch eine [[Kelten|keltische]] [[Geheimschulung]] gesammelt hatte.
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| {{GZ|Es gab eine wunderbare
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| Persönlichkeit in den alten orphischen Mysterien; sie machte die Geheimnisse
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| dieser Mysterien durch; sie gehörte zu den allersympathischsten,
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| zu den allerinteressantesten Schülern der alten griechischen
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| orphischen Mysterien. Sie war gut vorbereitet, namentlich durch eine
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| gewisse keltische Geheimschulung, die sie in früheren Inkarnationen
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| durchgemacht hatte.|126|20f}}
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| {{GGZ|Zu den orphischen Mysterienschülern gehört unter anderen auch die
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| sympathische Persönlichkeit, die nicht mit einem äußeren Namen auf
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| die Nachwelt gekommen ist, die sich aber deutlich zeigt als ein Schüler
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| der orphischen Mysterien, und auf die ich jetzt hindeute. Schon als
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| Jüngling und dann viele Jahre hindurch war diese Persönlichkeit mit
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| all den griechischen Orphien eng verbunden. Sie hat gewirkt in derjenigen
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| Zeit, die der griechischen Philosophie vorangegangen ist und
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| die nicht mehr in den Geschichtsbüchern der Philosophie aufgezeichnet
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| ist; denn das, was mit Thaies und Heraklit aufgezeichnet ist, das ist ein
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| Nachklang von dem, was die Mysterienschüler früher in ihrer Art
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| gewirkt haben. Und zu diesen Mysterienschülern gehört derjenige, von
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| dem ich Ihnen jetzt eben spreche als einem Schüler der orphischen
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| Mysterien, der dann wiederum zu seinem Schüler hatte jenen Pherekydes
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| von Syros, der in dem Münchner Zyklus «[[Der Orient im Lichte des Okzidents]]» vom vorigen Jahre angeführt worden ist.
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| Sehen Sie, diese Individualität, die in jenem Schüler der orphischen
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| Mysterien war, sie finden wir durch Forschung in der Akasha-Chronik
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| wiederverkörpert im 4. Jahrhundert der nachchristlichen Zeit. Wir
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| finden sie in ihrer Wiederverkörperung hineingestellt mitten in das
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| Treiben der Kreise von Alexandria, wobei umgesetzt sind die orphischen
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| Geheimnisse in persönliche Erlebnisse, freilich höchster Art. Es ist merkwürdig,
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| wie das alles bei der Wiederverkörperung in persönliche Erlebnisse
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| umgesetzt war. Am Ende des 4. Jahrhunderts der nachchristlichen
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| Zeit als die Tochter eines großen Mathematikers, des Theon, sehen wir
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| diese Individualität wiedergeboren. Wir sehen, wie in ihrer Seele alles
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| das auflebt, was man durchleben konnte von den orphischen Mysterien
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| an der Anschauung der großen, mathematischen, lichtvollen Zusammenhänge
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| der Welt. Das alles war jetzt persönliches Talent, persönliche
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| Fähigkeit. Jetzt brauchte selbst diese Individualität einen Mathematiker
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| zum Vater, um etwas vererbt zu erhalten; so persönlich mußten
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| diese Fähigkeiten sein.
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| So blicken wir zurück auf Zeiten, wo der Mensch noch in Zusammenhang
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| war mit den geistigen Welten wie bei jener orphischen Persönlichkeit,
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| so sehen wir ihr Schattenbild unter denjenigen, die da
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| lehrten in Alexandria an der Grenzscheide des 4. zum 5. Jahrhundert.
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| Und noch nichts hatte diese Individualität aufgenommen von dem, was,
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| man könnte sagen, die Menschen damals über die Schattenseiten des
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| christlichen Anfangs hinwegsehen ließ; denn zu groß war noch in dieser
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| Seele alles das, was ein Nachklang war aus den orphischen Mysterien,
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| zu groß, als daß es von jenem anderen Licht, dem neuen Christus-
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| Ereignis, hätte erleuchtet werden können. Was als Christentum ringsherum
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| auftrat, etwa in Theophilos und Kyrillos, das war wahrhaftig so,
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| daß jene orphische Individualität, die jetzt einen persönlichen Charakter
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| angenommen hatte, Größeres und Weisheitsvolleres zu sagen und
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| zu geben hatte als diejenigen, die das Christentum in jener Zeit zu
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| Alexandria vertraten.
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| Vom tiefsten Haß erfüllt waren Theophilos sowohl als auch Kyrillos
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| gegen alles, was nicht christlich-kirchlich war in dem engen Sinn, wie es
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| gerade diese beiden Erzbischöfe aufgefaßt haben. Ganz persönlichen
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| Charakter hatte das Christentum da angenommen, so einen Persönlichkeitscharakter,
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| daß diese beiden Erzbischöfe sich persönliche Söldlinge
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| anwarben. Überall wurden die Menschen zusammengeholt, die sozusagen
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| Schutztruppen der Erzbischöfe bilden sollten. Auf Macht im
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| persönlichsten Sinn kam es ihnen an. Und was sie ganz beseelte, das
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| war der Haß gegen das, was aus alten Zeiten herrührte und doch so viel
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| größer war als das in einem Zerrbild erscheinende Neue. Der tiefste
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| Haß lebte in den christlichen Würdenträgern Alexandriens namentlich
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| gegen die Individualität des wiedergeborenen Orphikers. Und daher
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| brauchen wir uns nicht zu verwundern, daß die wiederverkörperte
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| Orphiker-Individualität angeschwärzt wurde als schwarze Magierin.
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| Und das war genügend, um den ganzen Pöbel, der als Söldlinge angeworben
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| war, aufzustacheln gegen die hehre, einzigartige Gestalt des
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| wiederverkörperten Orpheus-Schülers. Und diese Gestalt war noch
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| jung, und sie war trotz ihrer Jugend, trotzdem sie manches durchzumachen
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| hatte, was auch in der damaligen Zeit einem Weibe durch
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| lange Studien hindurch große Schwierigkeiten machte, sie war hinaufgestiegen
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| zu dem Lichte, das leuchten konnte über alle Weisheit, über
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| alle Erkenntnis der damaligen Zeiten. Und es war ein Wunderbares,
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| wie in den Lehrsälen der Hypatia - denn so hieß der wiederverkörperte
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| Orphiker -, wie da die reinste, lichtvollste Weisheit in Alexandrien zu
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| den begeisterten Hörern drang. Sie hat zu ihren Füßen gezwungen nicht
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| etwa nur die alten Heiden, sondern auch solche einsichtsvolle, tiefgehende
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| Christen wie den Synesius. Sie war von einem bedeutsamen
| |
| Einfluß und man konnte das in die Persönlichkeit umgesetzte Wiederaufleben
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| der alten heidnischen Weisheit des Orpheus in Hypatia in
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| Alexandria erleben.
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| Und wahrhaftig symbolisch wirkte das Weltenkarma. Was das Geheimnis
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| ihrer Einweihung ausmachte, es erschien wirklich hineinprojiziert,
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| abgeschattet, auf den physischen Plan. Und damit berühren wir
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| ein Ereignis, das symbolisch wirksam und bedeutend ist für manches,
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| was sich in historischen Zeiten abspielt. Wir berühren eines jener Ereignisse,
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| das scheinbar nur ein Märtyrertod ist, das aber ein Symbolum ist,
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| in dem sich spirituelle Kräfte und Bedeutungen aussprechen.
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| Der Wut derer, die um den Erzbischof von Alexandrien waren, verfiel
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| an einem Märztage des Jahres 415 Hypatia. Ihrer Macht, ihrer
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| geistigen Macht wollte man sich entledigen. Die ungebildetsten, wilden
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| Horden waren hereingehetzt auch von der Umgebung Alexandriens,
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| und unter Vorspiegelungen holte man die jungfräuliche Waise ab. Sie
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| bestieg den Wagen und auf ein Zeichen machten sich die aufgehetzten
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| Leute über sie her, rissen ihr die Kleider vom Leibe, schleppten sie in
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| eine Kirche und rissen ihr buchstäblich das Fleisch von den Knochen.
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| Sie zerfleischten und zerstückelten sie, und die Stücke ihres Leibes wurden
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| von den durch ihre gierigen Leidenschaften völlig entmenschten
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| Massen noch in der Stadt herumgeschleift. Das ist das Schicksal der
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| großen Philosophin Hypatia.
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| Symbolisch, möchte ich sagen, ist da etwas angedeutet, das tief zusammenhängt
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| mit der Gründung Alexanders des Großen, Alexandriens,
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| wenn es auch spät erst nach der Begründung Alexandriens sich zuträgt.
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| In diesem Ereignis sind abgespiegelt wichtige Geheimnisse des vierten
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| nachatlantischen Zeitalters, das so Großes, Bedeutendes in sich hatte,
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| und das auch dasjenige, was es zeigen mußte als Auflösung des Alten,
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| als Hinwegfegung des Alten, in einer so paradox großartigen Weise vor
| |
| die Welt hingestellt hat in einem so bedeutsamen Symbolum, wie es die
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| Hinschlachtung - anders kann man es nicht nennen - der bedeutendsten
| |
| Frau von der Wende des 4. zum 5. Jahrhundert, der Hypatia, war.|126|21ff}}
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| Rudolf Steiner gab auch einen Hinweis auf die folgende Inkarnation der Hypatia:
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| {{GZ|Und
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| nur hinweisen kann ich darauf, daß gerade eine solche Individualität
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| wie diejenige, die als Hypatia inkarniert war, die also mitbrachte die
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| Weisheit der orphischen Mysterien und sie persönlich auslebte, dann in
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| einer nachfolgenden Inkarnation berufen war, nun den umgekehrten
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| Weg einzuschlagen: alle persönliche Weisheit wiederum hinaufzutragen
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| zum Göttlich-Geistigen. Daher erscheint Hypatia ungefähr um die
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| Wende des 12. zum 13. Jahrhundert als ein bedeutender, umfassender,
| |
| universeller Geist der neueren Geschichte, der einen großen Einfluß hat
| |
| auf das, was Zusammenfassung des naturwissenschaftlichen und auch
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| des philosophischen Erkennens ist. So also sehen wir, wie hineindringen
| |
| in die aufeinanderfolgenden Inkarnationen der einzelnen Individualitäten
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| die historischen Mächte.|126|56}}
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| Aus einer Notitzbucheintragung Rudolf Steiners (Archiv-Nr. 523), die offenbar Reinkarnationen betrifft, geht hervor, welche Persönlichkeit hier gemeint ist, denn dort steht neben dem Namen von Hypatia der von [[Albertus Magnus]] (* um 1200; † 15. November 1280).
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Hypatia}}
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| | |
| == Weblinks ==
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| {{Commonscat}}
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| * [http://www.polyamory.org/~howard/Hypatia Texte zu Hypatia] (englisch)
| |
| * {{Webarchiv | url=http://www.geocities.com/hckarlso/sletter154.html | wayback=20080626110636 | text=Synesios von Kyrene, Brief 154 an Hypatia, englisch}}
| |
| * [http://www.cosmopolis.com/alexandria/hypatia-bio-john.html Johannes von Nikiu, Chronik 84.87–103] (englisch)
| |
| * [https://www.youtube.com/watch?v=9qar-dVOUNE Hypatia - Eine außergewöhnliche Philosophin] YouTube
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| {{Normdaten|TYP=p|GND=119121409|LCCN=n/85/17447|VIAF=268513424}}
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| [[Kategorie:Philosoph (Antike)]] [[Kategorie:Mathematiker (Antike)]] [[Kategorie:Astronom|I]] [[Kategorie:Grieche (Antike)]] [[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert]] [[Kategorie:Gestorben im 5. Jahrhundert]] [[Kategorie:Frau]] | |
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| {{Wikipedia}}
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