Griechische Sprache

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Griechische Sprache
(siehe auch: Griechisches Alphabet)
Urgriechisch (ca. 2000 v. Chr.)
Mykenisch (ca. 1600–1100 v. Chr.)
Altgriechisch (ca. 800–300 v. Chr.)
Dialekte:
Äolisch, Arkadisch-Kyprisch,
Attisch, Dorisch, Ionisch
Koine (ca. 300 v. Chr. – 300 n. Chr.)
Spätantikes Griechisch (ca. 300–600)
Mittelgriechisch (ca. 600–1500)
Neugriechisch (seit ca. 1500)
Heutige Amtssprache
Volkssprache: Dimotiki
Bildungssprache: Katharevousa
Dialekte:
Griko, Jevanisch, Kappadokisch,
Pontisch, Tsakonisch, Zypriotisch

Die griechische Sprache (neugriech. ελληνική γλώσσα ellinikí glóssa, altgriech. ἑλληνικὴ γλῶσσα hellēnikē glõssa bzw. att. ἑλληνικὴ γλῶττα hellēnikē glõtta) ist eine indogermanische Sprache mit einer Schrifttradition, die sich über einen Zeitraum von 3400 Jahren erstreckt.[1] Das in der Antike verwendete und heute an den Schulen gelehrte Altgriechische und das heute in Griechenland gesprochene Neugriechische sind verschiedene Stufen der griechischen Sprache.

Die abendländische Kultur ist maßgeblich durch die Sprache und Kultur des antiken Griechenlands geprägt. In griechischer Sprache beginnt die europäische Literatur, Philosophie und Wissenschaft. Bedeutende Werke der Weltliteratur wie die homerischen Epen, die großen Dramen von Aischylos, Sophokles und Euripides, die philosophischen Schriften von Platon und Aristoteles oder das Neue Testament sind auf Griechisch verfasst. In zahlreichen Lehn- und Fremdwörtern (Gräzismen) ist Griechisch in vielen modernen Sprachen lebendig.

„Die griechische Sprache zeigt als Sprache überall, daß hinter dem griechischen Geistesleben dasjenige steht, was hereingeflossen ist aus den alten Imaginationen des ägyptisch-chaldäischen Zeitraumes. Allerdings, die heutige Menschheit ist ja oftmals nicht sehr geeignet dazu, zu fühlen hinter jedem griechischen Wort dieses Lebendige, das da war in der griechischen Seele. Da war das Wort in der Tat mehr eine äußere Gebärde für ein volles, inhaltsvolles Erleben. Gewiß, die Imagination, das bildhafte, visioneile Vorstellen war nicht mehr in dem Grade bei den Griechen vorhanden wie im ägyptisch-chaldäischen Zeitraum. Aber den Worten merkt man noch an, daß ein Nachempfinden, ein starkes inneres Nacherfühlen in der griechischen Seele lebt von dem, was das alte imaginative Vorstellen durchweht hat. Und in das Wort drängt sich überall hinein, ich möchte sagen, ein Nichtachten des bloßen Wortes in der griechischen Sprache, ein noch Gesättigtsein von Seelenhaftigkeit. Den besten überlieferten griechischen Worten merkt man diese Seelenhaftigkeit an. Man schaut durch das Wort hindurch; man hört nicht das Wort unmittelbar, sondern schaut durch das Wort hindurch auf einen Seelenprozeß, der sich abspielt. In der Lautung und in der grammatikalischen Konfiguration der griechischen Sprache ist dieses ausgedrückt.“ (Lit.:GA 171, S. 16)

„Wir modernen Menschen müssen genau unterscheiden zwischen dem Begriff und dem Worte. Es würde nur zum Unheil in der menschlichen Besonnenheit führen, wenn wir nicht genau unterscheiden würden zwischen dem, was im abstrakten Verstande innerlich lebt, und dem, was im Worte lebt. Der abstrakte Verstand ist ja auch universell, allgemein menschlich. Das Wort lebt in den einzelnen Volkssprachen. Wir können schon unterscheiden zwischen dem, was da lebt im Begriffe, in der Idee und im Worte.

Will man das, was uns von den Griechen rein historisch vorliegt, richtig verstehen, so kommt man nicht zurecht, wenn man den Griechen diesen selben Unterschied zuschreibt, wie wir ihn entwickeln im Unterscheiden zwischen Begriff und Wort. Die Griechen unterschieden nicht mit derselben Stärke Begriff, Idee und Wort. Wenn sie sprachen, lebte für sie das, was in der Idee lebt, auf den Flügeln des Wortes. Sie glaubten in das Wort hineinzulegen den Begriff. Wenn sie dachten, dachten sie nicht in einer abstrakten, intellektualistischen Weise wie wir. Es ging durch ihre Seele etwas wie der allerdings unhörbare, aber doch Laut des Wortes. Es klang unhörbar in ihnen. Das Wort lebte, nicht der abstrakte Begriff.“ (Lit.:GA 206, S. 174)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts, GA 171 (1984), ISBN 3-7274-1710-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Zweiter Teil, GA 206 (1991), ISBN 3-7274-2060-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Greek language in: [[Wikipedia:Encyclopædia Britannica|]] (englisch)


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