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Scheinproblem
Als Scheinproblem wurden von den neopositivistischen Denkern des Wiener Kreises Probleme bezeichnet, die auf einer unklaren, verworrenen Begriffsbildung beruhen und daher schwer bis gar nicht lösbar erscheinen, tatsächlich aber nicht der Mühe wert sind, sich damit zu beschäftigen. Insbesondere werden alle metaphysischen Aussagen als inhaltsleer und folglich für die Wissenschaft bedeutungslos angesehen. Dieser Denktradition folgen auch viele Vertreter der Analytischen Philosophie.
Ludwig Wittgenstein betonte in seinem 1918 vollendeten Tractatus Logico-Philosophicus: „Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“[1] Weiter heißt es:
„Die richtige Methode der Philosophie wäre eigentlich die: Nichts zu sagen, als was sich sagen lässt, also Sätze der Naturwissenschaft — also etwas, was mit Philosophie nichts zu tun hat —, und dann immer, wenn ein anderer etwas Metaphysisches sagen wollte, ihm nachzuweisen, dass er gewissen Zeichen in seinen Sätzen keine Bedeutung gegeben hat. Diese Methode wäre für den anderen unbefriedigend — er hätte nicht das Gefühl, dass wir ihn Philosophie lehrten — aber sie wäre die einzig streng richtige.“
Literatur
- Rudolf Carnap: Scheinprobleme in der Philosophie und andere metaphysikkritische Schriften, Hamburg, Meiner 2005, ISBN 3-7873-1728-7.
- ↑ Ludwig Wittgenstein: Tractatus Logico-Philosophicus, Vorwort