Orient und Boden (Bodenkunde): Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Orient''' (von [[lat.]] ''oriens'' „[[Osten]]“, aus ''oriri'' „sich erheben“; eigentlich ''sol oriens'' „aufgehende Sonne“;  {{ELSalt|ἀνατολή}} ''anatolē'' → [[Wikipedia:Anatolien|Anatolien]]; {{ItS}}, {{EsS|levante}}, von ''levare'' „aufgehen, aufsteigen“ → [[Wikipedia:Levante|Levante]]; ({{faS|خراسان|d=Ḫurāsān}} bzw. ''[[Wikipedia:Chorasan|Chorasan]]'' „Land der aufgehenden Sonne“), später sinnentsprechend auch als '''Morgenland''' dem [[Europa|europäischen]] [[Abendland]] gegenübergestellt, war ursprünglich eine der vier [[Römische Weltgegenden|römischen Weltgegenden]].
[[Datei:Soil_profile.jpg|mini|Schematisches [[Wikipedia:Bodenprofil|Bodenprofil]] mit verschiedenen [[Wikipedia:Bodenhorizont|Bodenhorizont]]en]]


Der Orient liegt nicht nur [[geographisch]] dem [[Okzident]] gegenüber, sondern unterscheidet sich von diesem auch durch [[Politik|politische]], [[Religion|religiöse]] und allgemein [[kultur]]elle Faktoren, die allerdings im [[historisch]]en Verlauf sehr unterschiedlich bewertet wurden und werden.  
Der '''Boden''' (von {{ahd|''bodam''}}), umgangssprachlich auch ''Erde'' oder ''Erdreich'' genannt, ist der oberste, meist auch [[Leben|belebte]] Teil der [[Erdkruste]] und bildet in seiner Gesamtheit die '''Pedosphäre''' (von {{ELSalt|πέδον}} ''pédon'' „Boden“) der [[Erde (Planet)|Erde]]. Der wissenschaftlichen Erforschung der Böden dient die '''Bodenkunde''', '''Bodenwissenschaft''' oder '''Pedologie''', die sich im [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]] als eigenständige [[Wissenschaft]] etablierte, wozu der russische Geograf und Geologe [[Wikipedia:Wassili Wassiljewitsch Dokutschajew|Wassili Wassiljewitsch Dokutschajew]] und namentlich auch [[Charles Darwin]] entscheidend beitrugen.


Bedeutend für die [[nachatlantische Zeit]] ist, dass das ''Licht der Kultur'' sprichwörtlich aus dem Orient kam ([[lat.]] „''ex oriente lux''“) und sich zunächst laut [[Rudolf Steiner]] vornehmlich als eine Gabe [[Luzifer]]s, des „Lichtträgers“, nacheinander in der [[Urindische Kultur|urindischen]] (7227 - 5067 v. Chr.) , [[Urpersische Kultur|urpersischen]] (5067 - 2907 v. Chr.) und [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptisch-chaldäischen Kultur]] (2907 - 747 v. Chr.) manifestierte. Die [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-römische Kultur]] (747 v.Chr. - 1413 n. Chr.), in deren Zeitalter auch das [[Mysterium von Golgatha]] und damit die Begründung des [[Christentum]]s fiel, bildete eine Übergangsstufe und gab die bis heute fundamentalen Impulse für die spezifisch [[Abendland|abendländische]] [[Kultur]], die eine immer stärkere Prägung durch die [[ahriman]]ischen Kräfte erfährt.  
Der '''Erdboden''' ruht auf dem festen oder lockeren [[Gestein]], aus dem er durch [[Verwitterung]] und weitere [[Prozess]]e der '''Bodenbildung''' ([[lat.]] '''''Pedogenese''''') hervorgegangen ist. Durch die weitere '''Bodenentwicklung''', an der eine Vielzahl von im Boden gestaltend wirkenden [[Lebewesen]] beteiligt sind, bilden sich verschiedene '''Bodenhorizonte''' und immer komplexer werdende '''Bodenprofile''' aus, die sich durch ihre typischen gemeinsamen [[Eigenschaft]]en von den darüber und darunter liegenden '''Bodenschichten''' unterscheiden.  


Das [[Mittelalter]] war stark durch die geistige Auseinandersetzung mit dem Orient, insbesondere mit dem [[Islam]] geprägt. Mit dem Anbruch des [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] um [[1413]], namentlich durch die [[Renaissance]] und die aufstrebende [[naturwissenschaft]]liche [[Empirismus|empirsch]]-[[Rationalismus|rationalistische]] [[Forschung]] trat diese Auseinandersetzung zunächst mehr in den Hintergrund. Erst mit dem Anfang des [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]]s, teilweise schon etwas früher (vgl. etwa [[Goethe]]), begann wieder eine stärkere Rezeption des orientalischen Denkens, die bis heute nicht nachgelassen hat.
In seinem [[Wikipedia:1924|1924]] gehaltenen [[Landwirtschaftlicher Kurs|landwirtschaftlichen Kurs]], aus dem die [[biologisch-dynamische Landwirtschaft]] hervorgegangen ist, hat [[Rudolf Steiner]] die geistigen Hintergründe der Bodenbildung ausführlich behandelt und als ein funktionell dem [[Zwerchfell]] des [[Mensch]]en vergleichbares [[Organ]] der Erde beschrieben.


{{GZ|Die Perspektive der Menschen des 18. Jahrhunderts ging also nur zurück bis ins
== Siehe auch ==
Griechentum; die vorgriechische Zeit war etwas Unbestimmtes. Was
während des 19. Jahrhunderts geschah, was wenige verstanden, was
heute noch wenig gewürdigt wird, das ist, daß der Orient, und zwar
in einer ganz intensiven Weise, sich in die abendländische Kultur
hereinstellte. Dieses Hereinstellen des Orients in einer ganz eigenartigen
Weise ist es, was wir ins Auge fassen müssen für die Umwandlung,
die mit der Bildung des 19. Jahrhunderts geschah. Im Grunde
genommen warf dieses Eindringen des Orients Schatten und Lichter
auf alles, was in die Bildung allmählich einfloß und immer mehr und
mehr einfließen wird, was ein neues Verständnis erfordern wird der
Dinge, welche die Menschheit bis dahin in ganz anderer Weise verstanden
hat.|139|13f}}


== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Boden (Bodenkunde)}}
* {{WikipediaDE|Orient}}
* {{WikipediaDE|Bodenkunde}}
* {{WikipediaDE|Bodenbildung}}
* {{WikipediaDE|Bodentyp}}
* {{WikipediaDE|Bodenhorizont}}
* {{WikipediaDE|Bodenprofil}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Markus-Evangelium'', [[GA 139]] (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft'', [[GA 327]] (1999), ISBN 3-7274-3270-5 {{Vorträge|327}}


{{GA}}
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[[Kategorie:Menschheitsentwicklung]]
[[Kategorie:Bodenkunde]] [[Kategorie:Landwirtschaft]] [[Kategorie:biologisch-dynamische Landwirtschaft]]
[[Kategorie:Kulturepochen]]  
[[Kategorie:Kulturgeschichte]]
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geographie]]
[[Kategorie:Orient|!]]
[[Kategorie:Orientalistik|!103]]

Version vom 6. Juni 2018, 11:54 Uhr

Schematisches Bodenprofil mit verschiedenen Bodenhorizonten

Der Boden (von ahd. bodam), umgangssprachlich auch Erde oder Erdreich genannt, ist der oberste, meist auch belebte Teil der Erdkruste und bildet in seiner Gesamtheit die Pedosphäre (von griech. πέδον pédon „Boden“) der Erde. Der wissenschaftlichen Erforschung der Böden dient die Bodenkunde, Bodenwissenschaft oder Pedologie, die sich im 19. Jahrhundert als eigenständige Wissenschaft etablierte, wozu der russische Geograf und Geologe Wassili Wassiljewitsch Dokutschajew und namentlich auch Charles Darwin entscheidend beitrugen.

Der Erdboden ruht auf dem festen oder lockeren Gestein, aus dem er durch Verwitterung und weitere Prozesse der Bodenbildung (lat. Pedogenese) hervorgegangen ist. Durch die weitere Bodenentwicklung, an der eine Vielzahl von im Boden gestaltend wirkenden Lebewesen beteiligt sind, bilden sich verschiedene Bodenhorizonte und immer komplexer werdende Bodenprofile aus, die sich durch ihre typischen gemeinsamen Eigenschaften von den darüber und darunter liegenden Bodenschichten unterscheiden.

In seinem 1924 gehaltenen landwirtschaftlichen Kurs, aus dem die biologisch-dynamische Landwirtschaft hervorgegangen ist, hat Rudolf Steiner die geistigen Hintergründe der Bodenbildung ausführlich behandelt und als ein funktionell dem Zwerchfell des Menschen vergleichbares Organ der Erde beschrieben.

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft, GA 327 (1999), ISBN 3-7274-3270-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.