Vorlesen für die Toten und Satz vom ausgeschlossenen Dritten: Unterschied zwischen den Seiten

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"… Und so wie für die Toten gleichsam ein Boden, aus dem sie so etwas ziehen wie geistige Nahrung,
#WEITERLEITUNG [[Logik#Klassische Logik]]
unsere schlafenden Seelen sind, so wiederum ist etwa für das Wahrnehmungsvermögen der Toten
dasjenige, was wir wissend an spirituellen Vorstellungen durch unsere Seelen ziehen lassen. Deshalb
ist es, dass ich angeraten habe denjenigen, deren Angehörige vor ihnen gestorben sind, diesen Toten
vorzulesen. Wenn wir uns den Toten vorstellen und durch unsere Seele ziehen lassen, gleichsam nur in
Gedanken lesend, irgend etwas, was spirituelle Wissenschaft darstellt, dann betrachtet dies der Tote.
Er beobachtet dies, er nährt sich durch die unbewusste Nachwirkung der spirituellen Vorstellung, und
er lebt auf in seinem eigenen Bewusstsein durch das, was man ihm so vorliest.
Der Verstorbene fühlt sich getragen, gehalten.
… So müssen wir uns klar sein, dass eine fortwährende Wechselbeziehung ist zwischen der physischen
und der geistigen Welt. Es wäre leicht einzuwenden, dass der Tote ja in der geistigen Welt sei. Wozu
brauche er dann unser Vorlesen? Ja, er ist in der geistigen Welt. Aber die Begriffe der Geisteswissenschaft
müssen auf Erden erzeugt werden und können nicht anders erzeugt werden als durch das Erdengemüt
der Menschen, so dass der Tote zwar die geistige Welt um sich herum hat, aber die Begriffe,
die er gerade braucht, die können ihm zufließen, ihn tragend, ihn hebend in seinem Bewusstsein
dadurch, dass wir sie ihm zufließen lassen von der Erde aus. Und da die innigste Beziehung besteht
zwischen den Toten und denjenigen, mit denen sie gelebt haben, so sind die besten Vorleser für die
Toten diejenigen Menschen, die um den Verstorbenen gelebt haben, die mit ihm verbunden oder befreundet
waren, oder die sonst eine reale Beziehung vor dem Tode zu ihnen gehabt haben." "Man kann nämlich in der Tat, wie es sich gezeigt hat
gerade innerhalb unserer anthroposophischen Bewegung, außerordentliche Dienste leisten den vor
uns hingestorbenen Menschenseelen, wenn wir ihnen von spirituellen Dingen vorlesen. Das kann so
gemacht werden, dass man die Gedanken an den Verstorbenen richtet und, um eine Erleichterung zu
haben, versucht, ihn zu denken, wie man sich seiner erinnert: vor einem stehend oder sitzend. Man
kann das mit mehreren zugleich machen. Man liest dann nicht laut vor, sondern verfolgt mit Aufmerksamkeit
die Gedanken, immer mit dem Gedanken an den Toten: der Tote steht vor mir. Das ist Vorlesen
den Toten. Man braucht kein Buch zu haben, aber man darf nicht in abstrakter Weise denken,
sondern muss tatsächlich jeden Gedanken durchdenken: so liest man vor den Toten. Man kann es sogar
so weit bringen, obzwar das schwieriger ist, dass, wenn man innerhalb einer gemeinsamen Weltanschauung,
oder über irgendein Gebiet des Lebens überhaupt, einen gemeinsamen Gedanken mit
dem Toten gehabt hat und eine persönliche Beziehung zu ihm hatte, man auch einem Fernerstehenden
vorlesen kann. Das geschieht so, dass er durch den warmen Gedanken, den man an ihn richtet,
nach und nach auf einen aufmerksam wird. So kann es sogar nützlich werden, wenn man Fernerstehenden
nach ihrem Tode vorliest. Dieses Vorlesen kann zu jeder Zeit geschehen." (Rudolf Steiner, zitiert nach http://www.sterbekultur.ch/index_htm_files/3.2%20Vorlesen%20den%20Toten.pdf )
 
== Literatur ==
 
* Michael Debus/Gunhild Kacer: ''Das Handeln im Umkreis des Todes''. Fragen zur Bestattung, Selbstverlag Anthroposophische Gesellschaft Stuttgart, Stuttgart 1996, S. 59ff
 
[[Kategorie:Tod]][[Kategorie:Soziales Leben]]

Aktuelle Version vom 16. Oktober 2017, 21:38 Uhr

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