imported>Joachim Stiller |
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| {{Griechische Sprache}}
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| Die '''griechische Sprache''' ({{elS|ελληνική γλώσσα|ellinikí glóssa|neu=1}}, {{grcS|ἑλληνικὴ γλῶσσα|hellēnikē glõssa|variant=alt}} bzw. [[Wikipedia:Attisches Griechisch|att.]] {{polytonisch|ἑλληνικὴ γλῶττα}} ''hellēnikē glõtta'') ist eine [[Wikipedia:Indogermanische Sprachen|indogermanische Sprache]] mit einer Schrifttradition, die sich über einen Zeitraum von 3400 Jahren erstreckt.<ref>[http://www.britannica.com/topic/Greek-language ''Greek language''] in: [[Wikipedia:Encyclopædia Britannica|]] (englisch)</ref> Das in der Antike verwendete und heute an den Schulen gelehrte [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|Altgriechische]] und das heute in [[Wikipedia:Griechenland|Griechenland]] gesprochene [[Wikipedia:Neugriechische Sprache|Neugriechische]] sind verschiedene Stufen der griechischen Sprache.
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| Die abendländische Kultur ist maßgeblich durch die Sprache und Kultur des [[Wikipedia:Antikes Griechenland|antiken Griechenlands]] geprägt. In griechischer Sprache beginnt die europäische Literatur, Philosophie und Wissenschaft. Bedeutende Werke der Weltliteratur wie die [[Wikipedia:homer|homer]]ischen [[Wikipedia:Epos|Epen]], die großen Dramen von [[Wikipedia:Aischylos|Aischylos]], [[Wikipedia:Sophokles|Sophokles]] und [[Wikipedia:Euripides|Euripides]], die philosophischen Schriften von [[Platon]] und [[Aristoteles]] oder das [[Wikipedia:Neues Testament|Neue Testament]] sind auf Griechisch verfasst. In zahlreichen [[Wikipedia:Lehnwort|Lehn]]- und Fremdwörtern ([[Wikipedia:Gräzismus|Gräzismen]]) ist Griechisch in vielen modernen Sprachen lebendig.
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| {{GZ|Die griechische Sprache zeigt als Sprache überall, daß hinter dem
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| griechischen Geistesleben dasjenige steht, was hereingeflossen ist aus
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| den alten Imaginationen des ägyptisch-chaldäischen Zeitraumes. Allerdings,
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| die heutige Menschheit ist ja oftmals nicht sehr geeignet dazu,
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| zu fühlen hinter jedem griechischen Wort dieses Lebendige, das da war
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| in der griechischen Seele. Da war das Wort in der Tat mehr eine äußere
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| Gebärde für ein volles, inhaltsvolles Erleben. Gewiß, die Imagination,
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| das bildhafte, visioneile Vorstellen war nicht mehr in dem Grade bei
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| den Griechen vorhanden wie im ägyptisch-chaldäischen Zeitraum.
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| Aber den Worten merkt man noch an, daß ein Nachempfinden, ein
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| starkes inneres Nacherfühlen in der griechischen Seele lebt von dem,
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| was das alte imaginative Vorstellen durchweht hat. Und in das Wort
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| drängt sich überall hinein, ich möchte sagen, ein Nichtachten des bloßen
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| Wortes in der griechischen Sprache, ein noch Gesättigtsein von
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| Seelenhaftigkeit. Den besten überlieferten griechischen Worten merkt
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| man diese Seelenhaftigkeit an. Man schaut durch das Wort hindurch;
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| man hört nicht das Wort unmittelbar, sondern schaut durch das Wort
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| hindurch auf einen Seelenprozeß, der sich abspielt. In der Lautung und
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| in der grammatikalischen Konfiguration der griechischen Sprache ist
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| dieses ausgedrückt.|171|16}}
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| {{GZ|Wir modernen Menschen müssen genau unterscheiden zwischen dem
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| Begriff und dem Worte. Es würde nur zum Unheil in der menschlichen
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| Besonnenheit führen, wenn wir nicht genau unterscheiden würden
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| zwischen dem, was im abstrakten Verstande innerlich lebt, und dem,
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| was im Worte lebt. Der abstrakte Verstand ist ja auch universell, allgemein
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| menschlich. Das Wort lebt in den einzelnen Volkssprachen.
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| Wir können schon unterscheiden zwischen dem, was da lebt im Begriffe,
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| in der Idee und im Worte.
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| Will man das, was uns von den Griechen rein historisch vorliegt,
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| richtig verstehen, so kommt man nicht zurecht, wenn man den Griechen
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| diesen selben Unterschied zuschreibt, wie wir ihn entwickeln im
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| Unterscheiden zwischen Begriff und Wort. Die Griechen unterschieden
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| nicht mit derselben Stärke Begriff, Idee und Wort. Wenn sie sprachen,
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| lebte für sie das, was in der Idee lebt, auf den Flügeln des Wortes. Sie
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| glaubten in das Wort hineinzulegen den Begriff. Wenn sie dachten,
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| dachten sie nicht in einer abstrakten, intellektualistischen Weise wie
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| wir. Es ging durch ihre Seele etwas wie der allerdings unhörbare, aber
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| doch Laut des Wortes. Es klang unhörbar in ihnen. Das Wort lebte,
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| nicht der abstrakte Begriff.|206|174}}
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Griechische Sprache}}
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}
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| #Rudolf Steiner: ''Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Zweiter Teil'', [[GA 206]] (1991), ISBN 3-7274-2060-X {{Vorträge|206}}
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| {{GA}}
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| == Einzelnachweise ==
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| <references />
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| [[Kategorie:Sprache]]
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| [[Kategorie:Einzelsprache]]
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| [[Kategorie:Griechisch]]
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| {{Wikipedia}}
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