Timo Höttges

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Tim Höttges auf der Langen Nacht der Startups, Berlin September 2015

Timotheus Höttges (* 18. September 1962 in Solingen) ist ein deutscher Manager und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG. Zuvor war er vom 1. März 2009 bis zum 31. Dezember 2013 Finanzvorstand des Unternehmens.

Beruflicher Werdegang

Timotheus Höttges studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln.

Mummert + Partner

Im Jahre 1989 trat Höttges in die Unternehmensberatung Mummert + Partner in Hamburg ein und arbeitete dort zuletzt als Projektleiter im Geschäftsbereich „Dienstleistungen“.

VIAG AG

Im Jahr 1992 wechselte er nach München zur VIAG AG, wo er in unterschiedlichen kaufmännischen Funktionen tätig war. Neben Stationen in der Beratung/Revision gehörten hierzu Positionen in der Beteiligungsverwaltung, im Controlling und in der Unternehmensplanung. Ab 1997 war er als Bereichsleiter, später als Generalbevollmächtigter für Controlling und Unternehmensplanung verantwortlich. In dieser Funktion betreute er ebenfalls den Bereich Mergers & Acquisitions, wo er zuletzt maßgeblich an der Umsetzung der Fusion von VIAG AG und VEBA AG zur E.on AG beteiligt war, die am 27. September 2000 wirksam wurde.

Deutsche Telekom AG

Einstieg bei T-Mobile im Jahr 2000

Auf Betreiben von Karl-Gerhard Eick, dem damaligen Finanzvorstand der Deutschen Telekom, wurde Höttges am 30. Juni 2000 vom Aufsichtsrat der T-Mobile (zwischenzeitlich T-Mobile Deutschland, heute Teil der Telekom Deutschland GmbH), zum Geschäftsführer Finanzen und Controlling bestellt. Der damals 37-jährige Höttges trat am 1. September 2000 die Nachfolge von Michael Günther an, der bereits ab 1. Februar 2000 zum Finanz-Vorstand der neuen Holding T-Mobile International AG & Co. KG bestellt worden war. Hier traf er erstmals mit René Obermann zusammen, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der T-Mobile Deutschland GmbH.

Aufstieg zu T-Mobile International im Jahr 2002

Im April 2002 folgte Höttges René Obermann auf diesen Posten, der damit seinerseits seinem Mentor Kai-Uwe Ricke auf den Chefsessel der T-Mobile International folgte. In der Funktion als Leiter von T-Mobile Deutschland war Höttges bereits Mitglied des European Management Teams von T-Mobile International. Zum 1. Januar 2003 übernahm er zusätzlich im Vorstand der T-Mobile International das Ressort „Sales and Service Operations“. Seit dem 1. Januar 2005 konzentrierte Höttges sich auf seine Vorstandsaufgaben bei T-Mobile International und gab die Leitung von T-Mobile Deutschland an Philipp Humm ab. Als Chief Sales and Service Officer (CSSO) verantwortete er die Vertriebsaktivitäten und den Customer Care-Bereich in den europäischen T-Mobile-Mehrheitsgesellschaften in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Tschechien. Darüber hinaus wurde Höttges die Leitung für das internationale Sparprogramm „Save for growth“ (Sparen für Wachstum) übertragen. Ziel des Programms war es, bis Ende 2006 eine Milliarde Euro an operativen Kosten einzusparen.

Konzernvorstand für Breitband/Festnetz von 2006 bis 2009

Im Zuge der Neuausrichtung des Konzerns Deutsche Telekom durch den neuen Vorstandsvorsitzenden René Obermann wurde Höttges am 5. Dezember 2006 zum Vorstand Breitband/Festnetz (T-Com, inzwischen mit T-Online zu T-Home zusammengelegt) berufen und übernahm die konzernweite Verantwortung für Vertrieb und Services in Deutschland. Für Irritationen sorgte Höttges im März 2008 im Zuge seiner Präsentation des Deutschlandgeschäftes mit unerwarteten Aussagen zu erwarteten Umsatzrückgängen. Die T-Aktie verlor innerhalb weniger Minuten vierzehn Prozent ihres Wertes.[1]

Finanzvorstand der Deutschen Telekom AG von 2009 bis 2013

Im Februar 2009 stimmte der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom dem Vorschlag Obermanns zu und berief Höttges zum neuen Finanzvorstand. Er trat die Nachfolge von Karl-Gerhard Eick Anfang März an.[2] 52 Tage nach Höttges' Wechsel vom Deutschland- zum Finanzressort schockierte die Deutsche Telekom am 21. April 2009 die Märkte mit einer Gewinnwarnung. Der Kurs der Telekom sackte dabei um mehr als 10 Prozent auf bis zu 8,66 € ab.[3] Grund war die falsche Einschätzung der Auslandsmärkte in den USA, UK und Polen. Nach diesem anfänglichen Schock konnte er seine Reputation an den Kapitalmärkten unter anderem durch folgende Leistungen wiederherstellen: Seine Handschrift trägt das dreijährige Dividendenversprechen der Deutschen Telekom, die Einbringung des kränkelnden Mobilfunkgeschäftes in Großbritannien in ein Joint-Venture mit France Telecom, die Übernahme der verbleibenden Anteile an der polnischen Tochter PTC. Mitverantwortlich wurde er auch für die Beendigung aller damit verbundenen rechtlichen Auseinandersetzungen sowie für den Vertrag mit AT&T über den im März 2011 bekanntgegebenen Verkauf der T-Mobile USA für 39 Mrd. $, der jedoch von den Aufsichtsbehörden untersagt wurde. Aufgrund einer im Verkaufsprozess getroffenen Vereinbarung war AT&T jedoch verpflichtet, der T-Mobile USA 3 Mrd. $ "breakup fee" zu zahlen und Mobilfunkfrequenzen zur Verfügung zu stellen.[4] Diese Vereinbarung gilt als Grundlage für den Zusammenschluss mit dem Mobilfunkanbieter MetroPCS 2013 und der neuen Positionierung der T-Mobile USA als "Un-Carrier".

Von seinem Vorgänger Eick übernahm Höttges ferner den Vorsitz des Organisationskomitees der International L. v. Beethoven Competition for Piano in Bonn, die alle zwei Jahre von der Deutschen Telekom veranstaltet wird.[5]

Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG seit 2014

Am 20. Dezember 2012 verkündete der bisherige Vorstandsvorsitzende der Telekom, René Obermann, seinen Rücktritt für Ende 2013. Höttges trat seine Nachfolge Anfang 2014 an.[6]

Aufsichtsrat beim FC Bayern München

Höttges ist Mitglied im Aufsichtsrat des FC Bayern München.[7] In seiner Position setzte er sich für die Aufrechterhaltung der Ämter des wegen Steuerhinterziehung verurteilten Ulrich Hoeneß beim FC Bayern München ein.[8]

Aufsichtsrat bei Henkel

Seit dem 11. April 2016 ist Höttges Mitglied im Aufsichtsrat von Henkel.[9]

Kritik

Auf der Jahrestagung der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft am 14. April 2011 in Köln zum Thema „Reformüberlegungen zur Corporate Governance und Abschlussprüfung in der EU“ hielt Höttges einen Vortrag mit dem Titel „Erwartungen eines Konzerns an die Abschlussprüfer am Beispiel ‚Ausschreibung der Abschlussprüfung bei der Deutschen Telekom AG‘“.[10] Darin teilte er mit, dass der Aufsichtsrat ihn beauftragt hatte, einen Wirtschaftsprüfer auszuwählen, und gab dabei unumwunden zu, fast nur Kriterien des Vorstandes berücksichtigt zu haben: Der Wirtschaftsprüfer müsse ihm, dem Finanzvorstand, „rund um die Uhr, sieben Tage die Woche“ zur Verfügung stehen, „ein tiefes Verständnis des Geschäftsmodells der Telekom“ und des Telekommarktes haben und den Vorstand aktiv in aktuellen Entscheidungssituationen beraten, „um Haftungsfragen zu entgehen“.[11] Hierfür wurde er heftig kritisiert, da nach dem Corporate Governance Codex der Aufsichtsrat den Abschlussprüfer auszuwählen hat. Dies soll die notwendige Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers sicherstellen, dessen Aufgabe es ist, das Management zu überprüfen, und der nicht Hilfsorgan eines Vorstandes ist. Die Börsenzeitung titelte mit „Herr Höttges und seine Chorknaben“ zu diesem Vorfall.[12] Der Aufsichtsrat der Telekom erklärte gleichwohl, dass das Unternehmen die Regeln des Corporate Governance Codex im Jahr 2011 eingehalten habe[13]. Höttges nahm zu dem Vorfall bisher nicht öffentlich Stellung.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Handelsblatt vom 2. Feb. 2009 "Höttges, der Spagatbegabte"
  2. Deutsche Telekom baut Konzern um – Höttges wird Finanzchef, 26. Februar 2009
  3. Kursrutsch: Telekom schockiert mit Gewinnwarnung, manager magazin, 21. April 2009
  4. T-Mobile gets 7-year roaming deal, AWS spectrum as part of AT&T/T-Mobile breakup fee. In: FierceWireless. Abgerufen am 28. Juli 2016.
  5. Website Beethoven Competition Bonn
  6. Telekom-Chef Obermann geht Ende 2013, Spiegel vom 20. Dezember 2012
  7. FC Bayern München AG, Mitglieder des Aufsichtsrats. Abgerufen am 27. April 2019.
  8. Aufsichtsrat Höttges verteidigt Festhalten an Hoeneß. 11. Mai 2013, abgerufen am 23. Mai 2019.
  9. Aufsichtsrat. Henkel, abgerufen am 18. Mai 2019.
  10. Schmalenbach Gesellschaft: Programm der Jahrestagung 2011
  11. Der Prüfer dient dem Aufsichtsrat, FAZ am 15. April 2011
  12. Herr Höttges und seine Chorknaben, Börsenzeitung
  13. Deutsche Telekom: Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Telekom.com. Archiviert vom Original am 28. Juli 2016; abgerufen am 28. Juli 2016. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.telekom.com

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