Kieselsäuren und Bienenwabe: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Kieselsäuren''' werden die Sauerstoffsäuren des [[Silicium]]s bezeichnet. Die einfachste Kieselsäure ist ''Monokieselsäure'' (Orthokieselsäure) Si(OH)<sub>4</sub> oder auch H<sub>4</sub>SiO<sub>4</sub>. Sie ist eine schwache Säure ([[Säurekonstante|pK<sub>s1</sub>]] = 9,51; pK<sub>s2</sub> = 11,74) und neigt zur [[Kondensationsreaktion|Kondensation]]. Wasserabspaltungen führen zu Verbindungen wie ''Dikieselsäure'' (Pyrokieselsäure) (HO)<sub>3</sub>Si–O–Si(OH)<sub>3</sub> und ''Trikieselsäure'' (HO)<sub>3</sub>Si–O–Si(OH)<sub>2</sub>–O–Si(OH)<sub>3</sub>. Cyclische (ringförmige) Kieselsäuren sind z.&nbsp;B. ''Cyclotrikieselsäure'' und ''Cyclotetrakieselsäure'' mit der allgemeinen Summenformel [Si(OH)<sub>2</sub>–O–]<sub>n</sub>. Polymere werden gelegentlich als ''Metakieselsäure'' (H<sub>2</sub>SiO<sub>3</sub>, [–Si(OH)<sub>2</sub>–O–]<sub>n</sub>) bezeichnet. Kondensieren diese niedermolekularen Kieselsäuren weiter, bilden sich [[Amorphes Material|amorphe]] [[Kolloid]]e ([[Kieselsol]]). Allgemeine Summenformel aller Kieselsäuren ist H<sub>2n+2</sub>Si<sub>n</sub>O<sub>3n+1</sub>. Als Summenformel wird häufig SiO<sub>2</sub>&nbsp;·&nbsp;n&nbsp;H<sub>2</sub>O angegeben; das Wasser ist bei Kieselsäuren jedoch kein [[Kristallwasser]], sondern kann nur durch eine chemische Reaktion abgespalten werden und bildet sich aus [[Konstitution (Chemie)|konstitutionell]] gebundenen [[Hydroxygruppe]]n.
[[Datei:Apis mellifera carnica comb.jpg|mini|250px|[[Struktur]] der Bienenwabenzellen]]
[[Datei:Bienen mit Brut 2.jpg|thumb|250px|Honigbienen in der Bienenwabe mit Eiern und Larven]]  
[[Datei:Bienenkoenigin3.jpg|mini|250px|Die Bienenkönigin (Mitte) wird von einer Arbeiterin gefüttert.]]


Allgemein werden die wasserärmeren Produkte der Orthokieselsäure unter dem Begriff ''Polykieselsäuren'' zusammengefasst. Formales Endprodukt der Wasserabspaltung ist [[Siliciumdioxid]], das [[Säureanhydrid|Anhydrid]] der Kieselsäure. Die [[Salze]] der Säuren nennt man ''[[Silicate]]''. Technisch verwendete bzw. hergestellte [[Alkalimetalle|Alkalisalze]] werden oft ''[[Alkalisilikate|Wassergläser]]'' genannt. Die [[Ester]] der Kieselsäuren werden ''[[Kieselsäureester]]'' genannt.
'''Bienenwaben''' werden als sechseckige Zellen von den [[Honigbienen]] aus [[Bienenwachs]] gebildet und sind nicht zufällig ähnlich geformt wie [[Quarz|Quarzkristalle]].


Technisch gewonnene Kolloide (''pyrogene Kieselsäuren''), [[Fossil|fossile]] Sedimente (''[[Kieselgur]]''), die natürlichen Panzer der [[Kieselalgen]], sowie bestimmte Gläser (''[[Kieselglas]]'') lassen sich alle durch die allgemeine Summenformel SiO<sub>2</sub> beschreiben, sind also [[Siliciumdioxid]]e und können formal als Produkt einer [[Chemische Reaktion|chemischen Reaktion]] aus Monokieselsäure aufgefasst werden. Aus diesem Grund wird im deutschen Sprachraum amorphes Siliciumdioxid (=&nbsp;Kieselsäureanhydrid) historisch bedingt oft und fälschlicherweise als Kieselsäure bezeichnet, z.&nbsp;B. pyrogene Kieselsäure statt ''[[pyrogenes Siliciumdioxid]]''.
{{GZ|Die Biene geht an die Pflanze heran,
sucht sich den Honigsaft, nimmt ihn auf, verarbeitet ihn in sich,
baut dasjenige auf, was wir so bewundern müssen bei der Biene,
baut auf den ganzen Wabenbau, den Zellenbau im Bienenstock.
Wir schauen auf diese zwei ganz merkwürdigen, wunderbaren Vorgänge
hin, auf die Biene, die draußen auf der Blume sitzt, den
Blumensaft saugt, dann hineingeht in den Bienenstock und aus sich
heraus im Zusammenhange mit anderen Bienen die Wachszellen
auf er baut, um sie mit Honig zu füllen. Was geschieht denn da?
Sehen Sie, diese Zellen müssen Sie der Form nach ansehen. Sie sind
so geformt (siehe Zeichnung, rechts), da ist die eine, die zweite


== Vorkommen ==
[[Datei:GA233_126.gif|center|500px|Tafel 12]]
Monokieselsäure kommt in allen Gewässern, auch im Trinkwasser, sowie in allen tierischen und pflanzlichen Körperflüssigkeiten vor. Mengenmäßig nutzen hauptsächlich [[Kieselalgen]] Kieselsäuren zum Aufbau ihrer Panzer. Der Verbrauch der Kieselsäure durch biologische Prozesse wird durch Regen- oder Sickerwasser ausgeglichen, die durch Bodenschichten rinnen und aus den Silicaten der Bodenminerale Kieselsäure lösen (vgl. [[Silikatverwitterung]]). Kieselsäure (oft vulkanischen Ursprungs) kann zur Bildung von [[Fossil]]ien durch [[Verkieselung]] führen, wie z.&nbsp;B. zur Bildung von [[Versteinerter Wald|versteinerten Wäldern]] (siehe auch [[Quarz#Quarz und Fossilisierung|Quarz und Fossilisierung]]).


== Darstellung ==
daran und so weiter. Es sind kleine Zellen, deren Hohlräume so geformt
Monokieselsäure bildet sich durch [[Hydrolyse]] von Siliciumhalogeniden wie [[Siliciumtetrafluorid]] und [[Siliciumtetrachlorid]] und Hydrolyse von Tetraalkoxysilanen wie [[Tetramethylorthosilicat|Tetramethoxysilan]].
sind, wie, ausgefüllt allerdings mit Substanz, etwas anders geformt,
wie geformt sind die Quarzkristalle, die Kieselsäurekristalle.
Wenn Sie ins Gebirge gehen und die Quarzkristalle ansehen, so
können Sie sie auch so zeichnen. Sie kriegen zwar eine etwas unregelmäßige,
aber eine ähnliche Zeichnung wie bei den Bienenzellen,
die nebeneinander sind. Nur sind die Bienenzellen aus
Wachs, der Quarz ist aus Kieselsäure.


:<math>\mathrm{SiF_4 + 4 \ H_2O \longrightarrow Si(OH)_4 + 4 \ HF}</math>
Geht man der Sache nach, so findet man: Unter dem Einflüsse
des allgemeinen Ätherischen, Astralischen wurde in einer bestimmten
Zeit der Erdenentwickelung mit Hilfe der Kieselsäure der Quarzkristall
in den Gebirgen gebildet. Da sehen Sie einmal Kräfte, die
aus dem Umkreis der Erde herankommen, die wirken als ätherisch -
astralische Kräfte, die Quarzkristalle im Kiesel aufbauend. Sie
finden sie überall draußen in den Gebirgen, finden ganz wunderbare
Quarzkristalle, diese sechseckigen Gebilde. Das, was da diese
Quarzkristalle sind, das sind als Hohlräume die Bienenzellen in den
Bienenstöcken. Die Biene holt nämlich aus der Blume dasjenige
heraus, was einstmals da war, um die sechseckigen Quarzkristalle zu
machen. Das holt die Biene aus der Blume heraus und macht durch
ihren eigenen Körper Nachbildungen der Quarzkristalle. Da geht
zwischen der Biene und der Blume etwas Ahnliches vor wie das, was
einstmals draußen im Makrokosmos vorgegangen ist.|233|125ff}}


In wässrigen Suspensionen von amorphem, dispersen SiO<sub>2</sub> bildet sich langsam Monokieselsäure. Bei 25&nbsp;°C lösen sich etwa 120&nbsp;mg SiO<sub>2</sub> pro Liter:
{{GZ|Sehen Sie, die Bienen sind imstande - das haben Sie ja aus den Vorträgen,
:<math>\mathrm{SiO_{2 \ (s)} + 2 \ H_2O \ \rightleftharpoons \ Si(OH)_{4 \ (aq)}}</math>
die Ihnen von Herrn Müller gehalten worden sind, gesehen -, dasjenige zu
sammeln, was in den Pflanzen eigentlich schon als der Honig enthalten ist.
Sie sammeln ja eigentlich bloß den Honig, und wir Menschen nehmen
ihnen dann von dem, was sie in ihrem Bienenstocke sammeln, nur einen
Teil weg, nicht einmal einen so sehr großen Teil. Denn man kann vielleicht
sagen, daß dasjenige, was der Mensch wegnimmt, etwa 20 Prozent
beträgt. So viel ungefähr beträgt dasjenige, was der Mensch den Bienen
wegnimmt.


Kieselsäure bildet sich bei der Umsetzung von [[Alkalisilikate|Wasserglas]]-Lösungen mit Mineralsäuren. Bei technischen Verfahren werden statt Mineralsäuren [[Kationenaustauscher]] eingesetzt.
Außerdem aber kann die Biene durch ihre ganze Körperlichkeit, durch
:<math>\mathrm{Na_4SiO_{4 \ (aq)} + 2 \ H_2SO_{4 \ (aq)} \ \rightleftharpoons \ Si(OH)_{4 \ (aq)} + 2 \ Na_2SO_{4 \ (aq)}}</math>
ihre ganze Organisation den Pflanzen auch noch Blutenstaub wegnehmen.
So daß also die Biene gerade dasjenige von den Pflanzen sammelt,
was eigentlich sehr wenig in ihnen enthalten ist und was sehr schwer zu
haben ist. Blutenstaub wird ja in der winzigen Menge, in der er im Verhältnis
vorhanden ist, von den Bienen gesammelt durch die Bürstchen, die
sie an ihren Hinterbeinen haben, und wird ja auch aufgespeichert beziehungsweise
verzehrt im Bienenstock. So daß wir also in der Biene zunächst
dasjenige Tier haben, das außerordentlich fein von der Natur zubereiteten
Stoff aufsaugt und für seinen eigenen Haushalt gebraucht.


=== Kondensate ===
Dann aber weiter: Nachdem die Biene - und das ist vielleicht das zunächst
Unter sauren oder basischen Bedingungen unterliegt Monokieselsäure einer [[Exotherme Reaktion|exothermen]], [[Molekular#Intermolekular|intermolekularen]] Kondensationsreaktion zu Dikieselsäure (1), Trikieselsäure und in Folge zu Polykieselsäuren. Die Wasserabspaltung wird bei pH > 2 durch Deprotonierung (2) und bei pH < 2 durch Protonierung (3) katalytisch eingeleitet. Bei pH = 8 bis 9 ist die Reaktion schnell und die Kondensation erfolgt in Minuten bis Sekunden.
wenigst Auffällige, weil gar nicht darüber nachgedacht wird — erst
ihre Nahrung durch ihren eigenen Verdauungsapparat umgewandelt hat
in Wachs - das erzeugt sie ja durch sich selber, das Wachs -, macht sie, um
Eier abzulegen, aber auch um ihre Vorräte aufzubewahren, ein eigenes
kleines Gefäß. Und dieses eigene kleine Gefäß, das ist eine große Merkwürdigkeit,
möchte ich sagen. Dieses Gefäß schaut ja so aus, daß es von
oben angesehen sechseckig ist, von der Seite angesehen also so (siehe
Zeichnung), und auf der einen Seite ist es ja so abgeschlossen. Dahinein
können die Eier gelegt werden oder auch die Vorräte. Da ist eines an dem
anderen. Die Dinge passen sehr gut zusammen, so daß bei den Bienenwaben
durch diese Platte, mit der eine solche Zelle - so nennt man das - an die
andere gefügt ist, der Raum außerordentlich gut ausgenützt ist.


:<math>\mathrm{1) \ (HO)_3Si{-}OH + HO{-}Si(OH)_3 \longrightarrow (HO)_3Si{-}O{-}Si(OH)_3 + H_2O}</math>
[[Datei:GA351 134.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 351, S. 134]]


:<math>\mathrm{2) \ (HO)_3SiO^- + Si(OH)_4 \longrightarrow (HO)_3Si{-}O{-}Si(OH)_3 + OH^-}</math>
Wenn man die Frage aufwirft: Wie kommt es, daß die Biene aus ihrem
Instinkt heraus just eine so künstlich geformte Zelle baut? - so sagen die
Leute gewöhnlich: Das ist, damit der Raum gut ausgenützt wird. - Das ist
ja auch wahr. Wenn Sie sich irgendeine andere Form der Zelle denken
würden, so würde immer ein Zwischenraum entstehen. Bei dieser Form
entsteht kein Zwischenraum, sondern alles legt sich aneinander, so daß
der Raum dieser Wabenplatte ganz ausgenützt ist.


:<math>\mathrm{3) \ (HO)_3SiOH + (HO)_3Si(OH_2)^+ \longrightarrow (HO)_3Si{-}O(H)^+-Si(OH)_3 + H_2O}</math> <math>\mathrm{\longrightarrow (HO)_3Si{-}O{-}Si(OH)_3 + H_3O^+}</math>
Nun, das ist ganz gewiß ein Grund. Aber es ist nicht der einzige
Grund, sondern Sie müssen bedenken: Wenn da die kleine Made, die
Larve drinnenliegt, so ist sie ganz abgeschlossen, und man soll nur ja nicht
glauben, daß dasjenige, was in der Natur irgendwo vorhanden ist, keine
Kräfte hat. Dieses ganze sechseckige Gehäuse, sechsflächige Gehäuse hat ja
Kräfte in sich, und es wäre etwas ganz anderes, wenn die Larve in einer Kugel
drinnenliegen würde. Daß sie in einer solchen sechsflächigen Häuslichkeit
drinnenliegt, das bedeutet in der Natur etwas ganz anderes. Die Larve selber
bekommt in sich diese Formen, und in ihrem Körper, da spürt sie, daß sie in
ihrer Jugend, wo sie am meisten weich war, in einer solchen sechseckigen Zelle
drinnen war. Und aus derselben Kraft, die sie da aufsaugt, baut sie dann selber
eine solche Zelle. Da drinnen liegen die Kräfte, aus denen heraus die Biene
überhaupt arbeitet. Also das liegt in der Umgebung, was die Biene äußerlich
macht. Das ist schon das erste, auf was wir aufmerksam sein müssen.


Jede Si–OH-Gruppe neigt dazu, eine Si–O–Si-Bindung zu bilden. Neben ringbildenden und kettenverzweigenden Kondensationen führen dreibindige und vierbindige Si-Einheiten zu einer Vernetzung der Ketten. Die Kondensationsreaktionen erfolgen ungeordnet. Es bilden sich kugelförmige, nicht kristalline ([[Amorphes Material|amorphe]]) Polykieselsäuren. Diese Teilchen liegen nicht mehr als Lösung vor, sondern bilden in der wässrigen Phase ein [[Kolloid]] mit Teilchendurchmesser zwischen 5 und 150&nbsp;nm. Sind die Polykieselsäureteilchen ausreichend groß, wird die Suspension milchig trüb. Bestimmte technische Verfahren erlauben die Stabilisierung dieser Teilchen vor einer weiteren Vernetzung. Das Produkt wird [[Kieselsol]] genannt. Ohne Stabilisierung neigen die Polykieselsäureteilchen zum ungeordneten Aneinanderhaften; die Teilchen bilden poröse [[Aggregation (Chemie)|Aggregate]] mit (wassergefüllten) Hohlräumen. In einem Alterungsprozess „verschmelzen“ die Polykieselsäureteilchen durch neue Si–O–Si-Bindungen ineinander. Solche stabilen Strukturen werden ''Kieselgele'' genannt, von denen das [[Silicagel]] ein technisch perfektioniertes Produkt dieser Struktur darstellt. Allgemein werden die Produkte ''Fällungskieselsäuren'' oder ''gefällte Kieselsäuren'' genannt. Die Aggregate sind pulverförmig, haben eine geringe [[Schüttdichte]] und eine hohe [[spezifische Oberfläche]]. Wird für diese Aggregate ein Wassergehalt angegeben, handelt es sich – im Gegensatz zu Kieselsäuren – um physikalisch (durch [[Adsorption]]) gebundenes Wasser.
Nun aber ist Ihnen ja ausgeführt worden die weitere sehr, sehr merkwürdige
Tatsache: In dem ganzen Bienenstock finden sich ja verschiedenartige
Zellen. Ich glaube, ein Bienenzüchter kann sehr gut Arbeitsbienenzellen und
Drohnenzellen voneinander unterscheiden. Nicht wahr, das ist ja nicht besonders
schwer. Und noch leichter kann er die Zellen der Arbeiterinnen und
der Drohnen von den Königinnenzellen unterscheiden, denn die Königinnenzellen
haben ja gar nicht diese Form; die sind eigentlich so wie ein Sack.
Es finden sich auch sehr wenige in einem Bienenstock. So daß man also sagen
muß: Die Arbeiterinnen und die Drohnen - also die Männchen, das sind
die Drohnen -, die entwickeln sich in solchen sechsflächigen Zellen, die
Königin entwickelt sich aber eigentlich in einem Sack. Die nimmt keine
Rücksicht auf dasjenige, was solch eine flächige Umgebung ist.


== Löslichkeit ==
Dazu kommt aber noch etwas anderes. Sehen Sie, meine Herren, die Königin
In Wasser sind Kieselsäuren sehr schlecht und nur langsam löslich. Bei einem pH-Wert von 7 und einer Temperatur von 25&nbsp;°C lösen sich maximal 0,12&nbsp;g (berechnet als Siliciumdioxid) Kieselsäuren in einem Liter Wasser. Dies entspricht einem Wert von 120&nbsp;ppm. Mit zunehmender Temperatur und zunehmendem pH-Wert steigt die Löslichkeit an. So lösen sich bei 75&nbsp;°C 330&nbsp;ppm Siliciumdioxid in Wasser.<ref name="schlomach">J. Schlomach: [http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/documents/2604 ''Feststoffbildung bei technischen Fällprozessen.''] Dissertation, Universität Fridericiana Karlsruhe, 2006, ISBN 3-86644-024-3, S.&nbsp;9.</ref><ref name="amjad">Z. Amjad: ''Water soluble polymers: solution properties and applications.'' Verlag Springer, 1998, ISBN 0-306-45931-0, {{Google Buch|BuchID=5B_pt9Q5H60C|Seite=173}}.</ref>
braucht zu ihrer vollen Entwickelung, bis sie ganz fertig ist, eine ausgewachsene
Königin ist, nur 16 Tage. Dann ist sie schon eine ausgewachsene
Königin. Eine Arbeiterin, die braucht ungefähr 21 Tage, also länger.
Man könnte also sagen: die Natur verwendet viel mehr Sorgfalt auf die
Ausgestaltung der Arbeiterinnen als der Königinnen. Wir werden nachher
gleich sehen, daß dazu noch ein anderer Grund kommt. Also die Arbeiterin,
die braucht 21 Tage. Und die Drohne, das Männchen, die am frühesten
abgenützt wird - die Männchen werden, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt
haben, getötet -, die braucht sogar 23 bis 24 Tage.


== Siehe auch ==
Sehen Sie, das ist wiederum eine neue Sache. Die verschiedenen Bienenarten,
* {{WikipediaDE|Kielseläure}}
Königin, Arbeitsbiene, Drohne, brauchen eine verschiedene Anzahl
von Tagen.


== Einzelnachweise ==
Nun, meine Herren, sehen Sie, mit diesen 21 Tagen, die die Arbeitsbiene
<references />
braucht, hat es nämlich eine ganz besondere Bewandtnis. 21 Tage sind keine
gleichgültige Zeit in allem, was auf der Erde geschieht. Diese 21 Tage,
das ist diejenige Zeit, in der sich die Sonne ungefähr einmal um sich selber
herum dreht.


[[Kategorie:Anorganische Säure]]
Denken Sie sich also, die Arbeitsbiene wird gerade just fertig in der Zeit,
[[Kategorie:Stoffgruppe|I]]
in der sich die Sonne einmal um sich selber herumgedreht hat. Dadurch,
meine Herren, macht die Arbeitsbiene eine ganze Umdrehung der Sonne
durch, kommt also dadurch, daß sie eine ganze Umdrehung der Sonne
durchgemacht hat, in all das hinein, was die Sonne an ihr bewirken kann.


{{Wikipedia}}
Und wenn sie nun weitergehen wollte, so würde sie von der Sonne aus
nur immer auf dasselbe treffen. Denn wenn Sie sich da die Arbeitsbiene
vorstellen (es wird gezeichnet), da die Sonne, wenn das Ei gelegt wird, so ist
dieses der Punkt, der gerade der Sonne gegenüberliegt. Die Sonne dreht
sich in 21 Tagen einmal um sich selber herum. Da kommt sie wieder da
her, da ist der Punkt wieder da. Wenn es jetzt weitergeht, kommt lauter
Wirkung von der Sonne, die schon einmal da war. So daß die Arbeitsbiene
just alles dasjenige bis zu ihrer vollen Entwickelung genießt, was die Sonne
leisten kann. Würde sich nun die Arbeitsbiene weiter entwickeln, dann
würde sie aus der Sonne heraus in die Erdenentwickelung hereinkommen,
würde nicht mehr Sonnenentwickelung haben, weil sie die schon gehabt
hat, ganz ausgekostet hat. Jetzt kommt sie in die Erdenentwickelung herein.
Die macht sie aber als fertiges Insekt nur mit, als ganz fertiges Tier.
Also, sie nimmt gerade noch, ich möchte sagen, einen Moment, einen Augenblick
für sich in Anspruch, und nachher ist sie abgeschlossen nach der
Sonnenentwickelung und ist ganz Sonnentier, die Arbeitsbiene.
 
Betrachten Sie jetzt die Drohne. Die, möchte ich sagen, überlegt sich die
Geschichte noch ein Stückel weiter. Die erklärt sich noch nicht für abgeschlossen
nach 21 Tagen. Die begibt sich, bevor sie ausgewachsen ist, noch
in die Erdenentwickelung hinein. So daß also die Drohne ein Erdentier ist.
Die Arbeitsbiene ist das fertige Sonnenkind.
 
Und wie ist es mit der Königin? Die Königin macht überhaupt die ganze
Sonnenentwickelung nicht einmal fertig. Die bleibt zurück. Die bleibt immer
Sonnentier. Also die Königin, die bleibt gewissermaßen immer ihrem
Larvenzustand, ihrem Madenzustand näher als die anderen Tiere. Und am
weitesten entfernt vom Madenzustand ist die Drohne, das Männchen. Die
Königin ist dadurch, [daß sie dem Madenzustand näher bleibt,] imstande,
ihre Eier abzulegen. Und Sie können an der Biene richtig sehen, was das bedeutet,
unter Erdeinfluß sein oder unter Sonneneinfluß sein. Denn ob eine
Biene Königin oder Arbeitsbiene oder Drohne wird, das hängt bloß davon
ab, ob sie abwartet einmal eine Sonnenentwickelung oder ob sie das nicht
abwartet. Die Königin kann dadurch Eier legen, daß ihr die Sonnenwirkung
immer bleibt, daß sie gar nichts von der Erdenentwickelung aufnimmt.
Die Arbeitsbiene, die geht weiter, die entwickelt sich 4 bis 5 Tage
weiter. Die kostet die Sonne noch ganz aus. Aber da geht sie, indem gerade
ihr Körper fest genug wird, auch schon wiederum in die Erdenentwickelung
ein bißchen, sagte ich, einen Augenblick über. Sie kann deshalb nicht
wiederum in die Sonnenentwickelung zurück, weil sie sich ganz absorbiert
hat. Dadurch kann sie keine Eier legen.
 
Die Drohnen sind Männchen; die können befruchten. Die Befruchtung,
die kommt also von der Erde. Die Befruchtung[skräfte] erwerben sich die
Drohnen durch die paar Tage, die sie noch länger im Entwickelungszustande,
nicht im fertigen Zustand, der Erdenentwickelung [hingegeben] sind.
So daß man sagen kann: An den Bienen sieht man ganz klar, Befruchtung,
männliche Befruchtung kommt von den Erdenkräften; weibliche Fähigkeit,
Eier zu entwickeln, kommt von den Sonnenkräften.|351|133ff}}
 
== Literatur ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes'', [[GA 233]] (1991), ISBN 3-7274-2331-5 {{Vorträge|233}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997), ISBN 3-7274-3480-5 {{Vorträge|348}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen'', [[GA 351]] (1999), ISBN 3-7274-3510-0 {{Vorträge|351}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Bienen|C]]

Version vom 19. April 2020, 12:09 Uhr

Struktur der Bienenwabenzellen
Honigbienen in der Bienenwabe mit Eiern und Larven
Die Bienenkönigin (Mitte) wird von einer Arbeiterin gefüttert.

Bienenwaben werden als sechseckige Zellen von den Honigbienen aus Bienenwachs gebildet und sind nicht zufällig ähnlich geformt wie Quarzkristalle.

„Die Biene geht an die Pflanze heran, sucht sich den Honigsaft, nimmt ihn auf, verarbeitet ihn in sich, baut dasjenige auf, was wir so bewundern müssen bei der Biene, baut auf den ganzen Wabenbau, den Zellenbau im Bienenstock. Wir schauen auf diese zwei ganz merkwürdigen, wunderbaren Vorgänge hin, auf die Biene, die draußen auf der Blume sitzt, den Blumensaft saugt, dann hineingeht in den Bienenstock und aus sich heraus im Zusammenhange mit anderen Bienen die Wachszellen auf er baut, um sie mit Honig zu füllen. Was geschieht denn da? Sehen Sie, diese Zellen müssen Sie der Form nach ansehen. Sie sind so geformt (siehe Zeichnung, rechts), da ist die eine, die zweite

Tafel 12
Tafel 12

daran und so weiter. Es sind kleine Zellen, deren Hohlräume so geformt sind, wie, ausgefüllt allerdings mit Substanz, etwas anders geformt, wie geformt sind die Quarzkristalle, die Kieselsäurekristalle. Wenn Sie ins Gebirge gehen und die Quarzkristalle ansehen, so können Sie sie auch so zeichnen. Sie kriegen zwar eine etwas unregelmäßige, aber eine ähnliche Zeichnung wie bei den Bienenzellen, die nebeneinander sind. Nur sind die Bienenzellen aus Wachs, der Quarz ist aus Kieselsäure.

Geht man der Sache nach, so findet man: Unter dem Einflüsse des allgemeinen Ätherischen, Astralischen wurde in einer bestimmten Zeit der Erdenentwickelung mit Hilfe der Kieselsäure der Quarzkristall in den Gebirgen gebildet. Da sehen Sie einmal Kräfte, die aus dem Umkreis der Erde herankommen, die wirken als ätherisch - astralische Kräfte, die Quarzkristalle im Kiesel aufbauend. Sie finden sie überall draußen in den Gebirgen, finden ganz wunderbare Quarzkristalle, diese sechseckigen Gebilde. Das, was da diese Quarzkristalle sind, das sind als Hohlräume die Bienenzellen in den Bienenstöcken. Die Biene holt nämlich aus der Blume dasjenige heraus, was einstmals da war, um die sechseckigen Quarzkristalle zu machen. Das holt die Biene aus der Blume heraus und macht durch ihren eigenen Körper Nachbildungen der Quarzkristalle. Da geht zwischen der Biene und der Blume etwas Ahnliches vor wie das, was einstmals draußen im Makrokosmos vorgegangen ist.“ (Lit.:GA 233, S. 125ff)

„Sehen Sie, die Bienen sind imstande - das haben Sie ja aus den Vorträgen, die Ihnen von Herrn Müller gehalten worden sind, gesehen -, dasjenige zu sammeln, was in den Pflanzen eigentlich schon als der Honig enthalten ist. Sie sammeln ja eigentlich bloß den Honig, und wir Menschen nehmen ihnen dann von dem, was sie in ihrem Bienenstocke sammeln, nur einen Teil weg, nicht einmal einen so sehr großen Teil. Denn man kann vielleicht sagen, daß dasjenige, was der Mensch wegnimmt, etwa 20 Prozent beträgt. So viel ungefähr beträgt dasjenige, was der Mensch den Bienen wegnimmt.

Außerdem aber kann die Biene durch ihre ganze Körperlichkeit, durch ihre ganze Organisation den Pflanzen auch noch Blutenstaub wegnehmen. So daß also die Biene gerade dasjenige von den Pflanzen sammelt, was eigentlich sehr wenig in ihnen enthalten ist und was sehr schwer zu haben ist. Blutenstaub wird ja in der winzigen Menge, in der er im Verhältnis vorhanden ist, von den Bienen gesammelt durch die Bürstchen, die sie an ihren Hinterbeinen haben, und wird ja auch aufgespeichert beziehungsweise verzehrt im Bienenstock. So daß wir also in der Biene zunächst dasjenige Tier haben, das außerordentlich fein von der Natur zubereiteten Stoff aufsaugt und für seinen eigenen Haushalt gebraucht.

Dann aber weiter: Nachdem die Biene - und das ist vielleicht das zunächst wenigst Auffällige, weil gar nicht darüber nachgedacht wird — erst ihre Nahrung durch ihren eigenen Verdauungsapparat umgewandelt hat in Wachs - das erzeugt sie ja durch sich selber, das Wachs -, macht sie, um Eier abzulegen, aber auch um ihre Vorräte aufzubewahren, ein eigenes kleines Gefäß. Und dieses eigene kleine Gefäß, das ist eine große Merkwürdigkeit, möchte ich sagen. Dieses Gefäß schaut ja so aus, daß es von oben angesehen sechseckig ist, von der Seite angesehen also so (siehe Zeichnung), und auf der einen Seite ist es ja so abgeschlossen. Dahinein können die Eier gelegt werden oder auch die Vorräte. Da ist eines an dem anderen. Die Dinge passen sehr gut zusammen, so daß bei den Bienenwaben durch diese Platte, mit der eine solche Zelle - so nennt man das - an die andere gefügt ist, der Raum außerordentlich gut ausgenützt ist.

Zeichnung aus GA 351, S. 134
Zeichnung aus GA 351, S. 134

Wenn man die Frage aufwirft: Wie kommt es, daß die Biene aus ihrem Instinkt heraus just eine so künstlich geformte Zelle baut? - so sagen die Leute gewöhnlich: Das ist, damit der Raum gut ausgenützt wird. - Das ist ja auch wahr. Wenn Sie sich irgendeine andere Form der Zelle denken würden, so würde immer ein Zwischenraum entstehen. Bei dieser Form entsteht kein Zwischenraum, sondern alles legt sich aneinander, so daß der Raum dieser Wabenplatte ganz ausgenützt ist.

Nun, das ist ganz gewiß ein Grund. Aber es ist nicht der einzige Grund, sondern Sie müssen bedenken: Wenn da die kleine Made, die Larve drinnenliegt, so ist sie ganz abgeschlossen, und man soll nur ja nicht glauben, daß dasjenige, was in der Natur irgendwo vorhanden ist, keine Kräfte hat. Dieses ganze sechseckige Gehäuse, sechsflächige Gehäuse hat ja Kräfte in sich, und es wäre etwas ganz anderes, wenn die Larve in einer Kugel drinnenliegen würde. Daß sie in einer solchen sechsflächigen Häuslichkeit drinnenliegt, das bedeutet in der Natur etwas ganz anderes. Die Larve selber bekommt in sich diese Formen, und in ihrem Körper, da spürt sie, daß sie in ihrer Jugend, wo sie am meisten weich war, in einer solchen sechseckigen Zelle drinnen war. Und aus derselben Kraft, die sie da aufsaugt, baut sie dann selber eine solche Zelle. Da drinnen liegen die Kräfte, aus denen heraus die Biene überhaupt arbeitet. Also das liegt in der Umgebung, was die Biene äußerlich macht. Das ist schon das erste, auf was wir aufmerksam sein müssen.

Nun aber ist Ihnen ja ausgeführt worden die weitere sehr, sehr merkwürdige Tatsache: In dem ganzen Bienenstock finden sich ja verschiedenartige Zellen. Ich glaube, ein Bienenzüchter kann sehr gut Arbeitsbienenzellen und Drohnenzellen voneinander unterscheiden. Nicht wahr, das ist ja nicht besonders schwer. Und noch leichter kann er die Zellen der Arbeiterinnen und der Drohnen von den Königinnenzellen unterscheiden, denn die Königinnenzellen haben ja gar nicht diese Form; die sind eigentlich so wie ein Sack. Es finden sich auch sehr wenige in einem Bienenstock. So daß man also sagen muß: Die Arbeiterinnen und die Drohnen - also die Männchen, das sind die Drohnen -, die entwickeln sich in solchen sechsflächigen Zellen, die Königin entwickelt sich aber eigentlich in einem Sack. Die nimmt keine Rücksicht auf dasjenige, was solch eine flächige Umgebung ist.

Dazu kommt aber noch etwas anderes. Sehen Sie, meine Herren, die Königin braucht zu ihrer vollen Entwickelung, bis sie ganz fertig ist, eine ausgewachsene Königin ist, nur 16 Tage. Dann ist sie schon eine ausgewachsene Königin. Eine Arbeiterin, die braucht ungefähr 21 Tage, also länger. Man könnte also sagen: die Natur verwendet viel mehr Sorgfalt auf die Ausgestaltung der Arbeiterinnen als der Königinnen. Wir werden nachher gleich sehen, daß dazu noch ein anderer Grund kommt. Also die Arbeiterin, die braucht 21 Tage. Und die Drohne, das Männchen, die am frühesten abgenützt wird - die Männchen werden, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben, getötet -, die braucht sogar 23 bis 24 Tage.

Sehen Sie, das ist wiederum eine neue Sache. Die verschiedenen Bienenarten, Königin, Arbeitsbiene, Drohne, brauchen eine verschiedene Anzahl von Tagen.

Nun, meine Herren, sehen Sie, mit diesen 21 Tagen, die die Arbeitsbiene braucht, hat es nämlich eine ganz besondere Bewandtnis. 21 Tage sind keine gleichgültige Zeit in allem, was auf der Erde geschieht. Diese 21 Tage, das ist diejenige Zeit, in der sich die Sonne ungefähr einmal um sich selber herum dreht.

Denken Sie sich also, die Arbeitsbiene wird gerade just fertig in der Zeit, in der sich die Sonne einmal um sich selber herumgedreht hat. Dadurch, meine Herren, macht die Arbeitsbiene eine ganze Umdrehung der Sonne durch, kommt also dadurch, daß sie eine ganze Umdrehung der Sonne durchgemacht hat, in all das hinein, was die Sonne an ihr bewirken kann.

Und wenn sie nun weitergehen wollte, so würde sie von der Sonne aus nur immer auf dasselbe treffen. Denn wenn Sie sich da die Arbeitsbiene vorstellen (es wird gezeichnet), da die Sonne, wenn das Ei gelegt wird, so ist dieses der Punkt, der gerade der Sonne gegenüberliegt. Die Sonne dreht sich in 21 Tagen einmal um sich selber herum. Da kommt sie wieder da her, da ist der Punkt wieder da. Wenn es jetzt weitergeht, kommt lauter Wirkung von der Sonne, die schon einmal da war. So daß die Arbeitsbiene just alles dasjenige bis zu ihrer vollen Entwickelung genießt, was die Sonne leisten kann. Würde sich nun die Arbeitsbiene weiter entwickeln, dann würde sie aus der Sonne heraus in die Erdenentwickelung hereinkommen, würde nicht mehr Sonnenentwickelung haben, weil sie die schon gehabt hat, ganz ausgekostet hat. Jetzt kommt sie in die Erdenentwickelung herein. Die macht sie aber als fertiges Insekt nur mit, als ganz fertiges Tier. Also, sie nimmt gerade noch, ich möchte sagen, einen Moment, einen Augenblick für sich in Anspruch, und nachher ist sie abgeschlossen nach der Sonnenentwickelung und ist ganz Sonnentier, die Arbeitsbiene.

Betrachten Sie jetzt die Drohne. Die, möchte ich sagen, überlegt sich die Geschichte noch ein Stückel weiter. Die erklärt sich noch nicht für abgeschlossen nach 21 Tagen. Die begibt sich, bevor sie ausgewachsen ist, noch in die Erdenentwickelung hinein. So daß also die Drohne ein Erdentier ist. Die Arbeitsbiene ist das fertige Sonnenkind.

Und wie ist es mit der Königin? Die Königin macht überhaupt die ganze Sonnenentwickelung nicht einmal fertig. Die bleibt zurück. Die bleibt immer Sonnentier. Also die Königin, die bleibt gewissermaßen immer ihrem Larvenzustand, ihrem Madenzustand näher als die anderen Tiere. Und am weitesten entfernt vom Madenzustand ist die Drohne, das Männchen. Die Königin ist dadurch, [daß sie dem Madenzustand näher bleibt,] imstande, ihre Eier abzulegen. Und Sie können an der Biene richtig sehen, was das bedeutet, unter Erdeinfluß sein oder unter Sonneneinfluß sein. Denn ob eine Biene Königin oder Arbeitsbiene oder Drohne wird, das hängt bloß davon ab, ob sie abwartet einmal eine Sonnenentwickelung oder ob sie das nicht abwartet. Die Königin kann dadurch Eier legen, daß ihr die Sonnenwirkung immer bleibt, daß sie gar nichts von der Erdenentwickelung aufnimmt. Die Arbeitsbiene, die geht weiter, die entwickelt sich 4 bis 5 Tage weiter. Die kostet die Sonne noch ganz aus. Aber da geht sie, indem gerade ihr Körper fest genug wird, auch schon wiederum in die Erdenentwickelung ein bißchen, sagte ich, einen Augenblick über. Sie kann deshalb nicht wiederum in die Sonnenentwickelung zurück, weil sie sich ganz absorbiert hat. Dadurch kann sie keine Eier legen.

Die Drohnen sind Männchen; die können befruchten. Die Befruchtung, die kommt also von der Erde. Die Befruchtung[skräfte] erwerben sich die Drohnen durch die paar Tage, die sie noch länger im Entwickelungszustande, nicht im fertigen Zustand, der Erdenentwickelung [hingegeben] sind. So daß man sagen kann: An den Bienen sieht man ganz klar, Befruchtung, männliche Befruchtung kommt von den Erdenkräften; weibliche Fähigkeit, Eier zu entwickeln, kommt von den Sonnenkräften.“ (Lit.:GA 351, S. 133ff)

Literatur

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Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.