imported>Joachim Stiller |
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| [[Datei:Apis mellifera carnica comb.jpg|mini|250px|[[Struktur]] der Bienenwabenzellen]]
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| [[Datei:Bienen mit Brut 2.jpg|thumb|250px|Honigbienen in der Bienenwabe mit Eiern und Larven]]
| | [[Kategorie:Machthaber und Regenten]] |
| [[Datei:Bienenkoenigin3.jpg|mini|250px|Die Bienenkönigin (Mitte) wird von einer Arbeiterin gefüttert.]]
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| '''Bienenwaben''' werden als sechseckige Zellen von den [[Honigbienen]] aus [[Bienenwachs]] gebildet und sind nicht zufällig ähnlich geformt wie [[Quarz|Quarzkristalle]].
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| {{GZ|Die Biene geht an die Pflanze heran, | |
| sucht sich den Honigsaft, nimmt ihn auf, verarbeitet ihn in sich,
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| baut dasjenige auf, was wir so bewundern müssen bei der Biene,
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| baut auf den ganzen Wabenbau, den Zellenbau im Bienenstock.
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| Wir schauen auf diese zwei ganz merkwürdigen, wunderbaren Vorgänge
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| hin, auf die Biene, die draußen auf der Blume sitzt, den
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| Blumensaft saugt, dann hineingeht in den Bienenstock und aus sich
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| heraus im Zusammenhange mit anderen Bienen die Wachszellen
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| auf er baut, um sie mit Honig zu füllen. Was geschieht denn da?
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| Sehen Sie, diese Zellen müssen Sie der Form nach ansehen. Sie sind
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| so geformt (siehe Zeichnung, rechts), da ist die eine, die zweite
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| [[Datei:GA233_126.gif|center|500px|Tafel 12]]
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| daran und so weiter. Es sind kleine Zellen, deren Hohlräume so geformt
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| sind, wie, ausgefüllt allerdings mit Substanz, etwas anders geformt,
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| wie geformt sind die Quarzkristalle, die Kieselsäurekristalle.
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| Wenn Sie ins Gebirge gehen und die Quarzkristalle ansehen, so
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| können Sie sie auch so zeichnen. Sie kriegen zwar eine etwas unregelmäßige,
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| aber eine ähnliche Zeichnung wie bei den Bienenzellen,
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| die nebeneinander sind. Nur sind die Bienenzellen aus
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| Wachs, der Quarz ist aus Kieselsäure.
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| Geht man der Sache nach, so findet man: Unter dem Einflüsse
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| des allgemeinen Ätherischen, Astralischen wurde in einer bestimmten
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| Zeit der Erdenentwickelung mit Hilfe der Kieselsäure der Quarzkristall
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| in den Gebirgen gebildet. Da sehen Sie einmal Kräfte, die
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| aus dem Umkreis der Erde herankommen, die wirken als ätherisch -
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| astralische Kräfte, die Quarzkristalle im Kiesel aufbauend. Sie
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| finden sie überall draußen in den Gebirgen, finden ganz wunderbare
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| Quarzkristalle, diese sechseckigen Gebilde. Das, was da diese
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| Quarzkristalle sind, das sind als Hohlräume die Bienenzellen in den
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| Bienenstöcken. Die Biene holt nämlich aus der Blume dasjenige
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| heraus, was einstmals da war, um die sechseckigen Quarzkristalle zu
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| machen. Das holt die Biene aus der Blume heraus und macht durch
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| ihren eigenen Körper Nachbildungen der Quarzkristalle. Da geht
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| zwischen der Biene und der Blume etwas Ahnliches vor wie das, was
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| einstmals draußen im Makrokosmos vorgegangen ist.|233|125ff}}
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| {{GZ|Sehen Sie, die Bienen sind imstande - das haben Sie ja aus den Vorträgen,
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| die Ihnen von Herrn Müller gehalten worden sind, gesehen -, dasjenige zu
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| sammeln, was in den Pflanzen eigentlich schon als der Honig enthalten ist.
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| Sie sammeln ja eigentlich bloß den Honig, und wir Menschen nehmen
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| ihnen dann von dem, was sie in ihrem Bienenstocke sammeln, nur einen
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| Teil weg, nicht einmal einen so sehr großen Teil. Denn man kann vielleicht
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| sagen, daß dasjenige, was der Mensch wegnimmt, etwa 20 Prozent
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| beträgt. So viel ungefähr beträgt dasjenige, was der Mensch den Bienen
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| wegnimmt.
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| Außerdem aber kann die Biene durch ihre ganze Körperlichkeit, durch
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| ihre ganze Organisation den Pflanzen auch noch Blutenstaub wegnehmen.
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| So daß also die Biene gerade dasjenige von den Pflanzen sammelt,
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| was eigentlich sehr wenig in ihnen enthalten ist und was sehr schwer zu
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| haben ist. Blutenstaub wird ja in der winzigen Menge, in der er im Verhältnis
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| vorhanden ist, von den Bienen gesammelt durch die Bürstchen, die
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| sie an ihren Hinterbeinen haben, und wird ja auch aufgespeichert beziehungsweise
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| verzehrt im Bienenstock. So daß wir also in der Biene zunächst
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| dasjenige Tier haben, das außerordentlich fein von der Natur zubereiteten
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| Stoff aufsaugt und für seinen eigenen Haushalt gebraucht.
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| Dann aber weiter: Nachdem die Biene - und das ist vielleicht das zunächst
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| wenigst Auffällige, weil gar nicht darüber nachgedacht wird — erst
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| ihre Nahrung durch ihren eigenen Verdauungsapparat umgewandelt hat
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| in Wachs - das erzeugt sie ja durch sich selber, das Wachs -, macht sie, um
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| Eier abzulegen, aber auch um ihre Vorräte aufzubewahren, ein eigenes
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| kleines Gefäß. Und dieses eigene kleine Gefäß, das ist eine große Merkwürdigkeit,
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| möchte ich sagen. Dieses Gefäß schaut ja so aus, daß es von
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| oben angesehen sechseckig ist, von der Seite angesehen also so (siehe
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| Zeichnung), und auf der einen Seite ist es ja so abgeschlossen. Dahinein
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| können die Eier gelegt werden oder auch die Vorräte. Da ist eines an dem
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| anderen. Die Dinge passen sehr gut zusammen, so daß bei den Bienenwaben
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| durch diese Platte, mit der eine solche Zelle - so nennt man das - an die
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| andere gefügt ist, der Raum außerordentlich gut ausgenützt ist.
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| [[Datei:GA351 134.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 351, S. 134]] | |
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| Wenn man die Frage aufwirft: Wie kommt es, daß die Biene aus ihrem
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| Instinkt heraus just eine so künstlich geformte Zelle baut? - so sagen die
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| Leute gewöhnlich: Das ist, damit der Raum gut ausgenützt wird. - Das ist
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| ja auch wahr. Wenn Sie sich irgendeine andere Form der Zelle denken
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| würden, so würde immer ein Zwischenraum entstehen. Bei dieser Form
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| entsteht kein Zwischenraum, sondern alles legt sich aneinander, so daß
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| der Raum dieser Wabenplatte ganz ausgenützt ist.
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| Nun, das ist ganz gewiß ein Grund. Aber es ist nicht der einzige
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| Grund, sondern Sie müssen bedenken: Wenn da die kleine Made, die
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| Larve drinnenliegt, so ist sie ganz abgeschlossen, und man soll nur ja nicht
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| glauben, daß dasjenige, was in der Natur irgendwo vorhanden ist, keine
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| Kräfte hat. Dieses ganze sechseckige Gehäuse, sechsflächige Gehäuse hat ja
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| Kräfte in sich, und es wäre etwas ganz anderes, wenn die Larve in einer Kugel
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| drinnenliegen würde. Daß sie in einer solchen sechsflächigen Häuslichkeit
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| drinnenliegt, das bedeutet in der Natur etwas ganz anderes. Die Larve selber
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| bekommt in sich diese Formen, und in ihrem Körper, da spürt sie, daß sie in
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| ihrer Jugend, wo sie am meisten weich war, in einer solchen sechseckigen Zelle
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| drinnen war. Und aus derselben Kraft, die sie da aufsaugt, baut sie dann selber
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| eine solche Zelle. Da drinnen liegen die Kräfte, aus denen heraus die Biene
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| überhaupt arbeitet. Also das liegt in der Umgebung, was die Biene äußerlich
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| macht. Das ist schon das erste, auf was wir aufmerksam sein müssen.
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| Nun aber ist Ihnen ja ausgeführt worden die weitere sehr, sehr merkwürdige
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| Tatsache: In dem ganzen Bienenstock finden sich ja verschiedenartige
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| Zellen. Ich glaube, ein Bienenzüchter kann sehr gut Arbeitsbienenzellen und
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| Drohnenzellen voneinander unterscheiden. Nicht wahr, das ist ja nicht besonders
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| schwer. Und noch leichter kann er die Zellen der Arbeiterinnen und
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| der Drohnen von den Königinnenzellen unterscheiden, denn die Königinnenzellen
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| haben ja gar nicht diese Form; die sind eigentlich so wie ein Sack.
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| Es finden sich auch sehr wenige in einem Bienenstock. So daß man also sagen
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| muß: Die Arbeiterinnen und die Drohnen - also die Männchen, das sind
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| die Drohnen -, die entwickeln sich in solchen sechsflächigen Zellen, die
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| Königin entwickelt sich aber eigentlich in einem Sack. Die nimmt keine
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| Rücksicht auf dasjenige, was solch eine flächige Umgebung ist.
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| Dazu kommt aber noch etwas anderes. Sehen Sie, meine Herren, die Königin
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| braucht zu ihrer vollen Entwickelung, bis sie ganz fertig ist, eine ausgewachsene
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| Königin ist, nur 16 Tage. Dann ist sie schon eine ausgewachsene
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| Königin. Eine Arbeiterin, die braucht ungefähr 21 Tage, also länger.
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| Man könnte also sagen: die Natur verwendet viel mehr Sorgfalt auf die
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| Ausgestaltung der Arbeiterinnen als der Königinnen. Wir werden nachher
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| gleich sehen, daß dazu noch ein anderer Grund kommt. Also die Arbeiterin,
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| die braucht 21 Tage. Und die Drohne, das Männchen, die am frühesten
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| abgenützt wird - die Männchen werden, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt
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| haben, getötet -, die braucht sogar 23 bis 24 Tage.
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| Sehen Sie, das ist wiederum eine neue Sache. Die verschiedenen Bienenarten,
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| Königin, Arbeitsbiene, Drohne, brauchen eine verschiedene Anzahl
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| von Tagen.
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| Nun, meine Herren, sehen Sie, mit diesen 21 Tagen, die die Arbeitsbiene
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| braucht, hat es nämlich eine ganz besondere Bewandtnis. 21 Tage sind keine
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| gleichgültige Zeit in allem, was auf der Erde geschieht. Diese 21 Tage,
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| das ist diejenige Zeit, in der sich die Sonne ungefähr einmal um sich selber
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| herum dreht.
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| Denken Sie sich also, die Arbeitsbiene wird gerade just fertig in der Zeit,
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| in der sich die Sonne einmal um sich selber herumgedreht hat. Dadurch,
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| meine Herren, macht die Arbeitsbiene eine ganze Umdrehung der Sonne
| |
| durch, kommt also dadurch, daß sie eine ganze Umdrehung der Sonne
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| durchgemacht hat, in all das hinein, was die Sonne an ihr bewirken kann.
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| Und wenn sie nun weitergehen wollte, so würde sie von der Sonne aus
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| nur immer auf dasselbe treffen. Denn wenn Sie sich da die Arbeitsbiene
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| vorstellen (es wird gezeichnet), da die Sonne, wenn das Ei gelegt wird, so ist
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| dieses der Punkt, der gerade der Sonne gegenüberliegt. Die Sonne dreht
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| sich in 21 Tagen einmal um sich selber herum. Da kommt sie wieder da
| |
| her, da ist der Punkt wieder da. Wenn es jetzt weitergeht, kommt lauter
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| Wirkung von der Sonne, die schon einmal da war. So daß die Arbeitsbiene
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| just alles dasjenige bis zu ihrer vollen Entwickelung genießt, was die Sonne
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| leisten kann. Würde sich nun die Arbeitsbiene weiter entwickeln, dann
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| würde sie aus der Sonne heraus in die Erdenentwickelung hereinkommen,
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| würde nicht mehr Sonnenentwickelung haben, weil sie die schon gehabt
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| hat, ganz ausgekostet hat. Jetzt kommt sie in die Erdenentwickelung herein.
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| Die macht sie aber als fertiges Insekt nur mit, als ganz fertiges Tier.
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| Also, sie nimmt gerade noch, ich möchte sagen, einen Moment, einen Augenblick
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| für sich in Anspruch, und nachher ist sie abgeschlossen nach der
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| Sonnenentwickelung und ist ganz Sonnentier, die Arbeitsbiene.
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| Betrachten Sie jetzt die Drohne. Die, möchte ich sagen, überlegt sich die
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| Geschichte noch ein Stückel weiter. Die erklärt sich noch nicht für abgeschlossen
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| nach 21 Tagen. Die begibt sich, bevor sie ausgewachsen ist, noch
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| in die Erdenentwickelung hinein. So daß also die Drohne ein Erdentier ist.
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| Die Arbeitsbiene ist das fertige Sonnenkind.
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| Und wie ist es mit der Königin? Die Königin macht überhaupt die ganze
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| Sonnenentwickelung nicht einmal fertig. Die bleibt zurück. Die bleibt immer
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| Sonnentier. Also die Königin, die bleibt gewissermaßen immer ihrem
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| Larvenzustand, ihrem Madenzustand näher als die anderen Tiere. Und am
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| weitesten entfernt vom Madenzustand ist die Drohne, das Männchen. Die
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| Königin ist dadurch, [daß sie dem Madenzustand näher bleibt,] imstande,
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| ihre Eier abzulegen. Und Sie können an der Biene richtig sehen, was das bedeutet,
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| unter Erdeinfluß sein oder unter Sonneneinfluß sein. Denn ob eine
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| Biene Königin oder Arbeitsbiene oder Drohne wird, das hängt bloß davon
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| ab, ob sie abwartet einmal eine Sonnenentwickelung oder ob sie das nicht
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| abwartet. Die Königin kann dadurch Eier legen, daß ihr die Sonnenwirkung
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| immer bleibt, daß sie gar nichts von der Erdenentwickelung aufnimmt.
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| Die Arbeitsbiene, die geht weiter, die entwickelt sich 4 bis 5 Tage
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| weiter. Die kostet die Sonne noch ganz aus. Aber da geht sie, indem gerade
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| ihr Körper fest genug wird, auch schon wiederum in die Erdenentwickelung
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| ein bißchen, sagte ich, einen Augenblick über. Sie kann deshalb nicht
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| wiederum in die Sonnenentwickelung zurück, weil sie sich ganz absorbiert
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| hat. Dadurch kann sie keine Eier legen.
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| Die Drohnen sind Männchen; die können befruchten. Die Befruchtung,
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| die kommt also von der Erde. Die Befruchtung[skräfte] erwerben sich die
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| Drohnen durch die paar Tage, die sie noch länger im Entwickelungszustande,
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| nicht im fertigen Zustand, der Erdenentwickelung [hingegeben] sind.
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| So daß man sagen kann: An den Bienen sieht man ganz klar, Befruchtung,
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| männliche Befruchtung kommt von den Erdenkräften; weibliche Fähigkeit,
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| Eier zu entwickeln, kommt von den Sonnenkräften.|351|133ff}}
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| == Literatur ==
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes'', [[GA 233]] (1991), ISBN 3-7274-2331-5 {{Vorträge|233}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997), ISBN 3-7274-3480-5 {{Vorträge|348}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen'', [[GA 351]] (1999), ISBN 3-7274-3510-0 {{Vorträge|351}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Bienen|C]]
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