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[[Bild:Dryad11.jpg|thumb|150px|''The Dryad'' von Evelyn De Morgan]]
[[Datei:Pergamonmuseum - Antikensammlung - Pergamonaltar 31.JPG|miniatur|280px|Selene auf dem Fries des [[Wikipedia:Pergamon-Altar|Pergamon-Altar]]s im [[Wikipedia:Pergamonmuseum|Pergamonmuseum]]]]
'''Selene''' ({{ELSalt|Σελήνη}}) ist eine Mondgöttin der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]].


Die '''Dryaden''' (gr. Δρυάδες – ''Dryádes'') sind [[Baumgeist]]er der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|Griechischen Mythologie]]. Genaugenommen sind sie [[Nymphe]]n der [[Eichen|Eichbäume]], aber der Begriff wurde für alle Baumnymphen üblich. Das griechische Wort δρῦς (drys) bedeutet „Baum, Eiche“, von der indo-europäischen Wurzel ''*derew(o)-'' „Baum“ oder „Holz“. Sie werden als schöne weibliche Wesen vorgestellt.
== Kontext ==


Die Nymphen der [[Eschen (Pflanzengattung)|Eschen]] wurden [[Meliaden|Meliai]] genannt. Sie betreuten den kindlichen [[Zeus]] in [[Rhea (Mythologie)|Rhea]]s Höhle auf [[Kreta]]. [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] gebar die Meliai nach Befruchtung durch herabfallende Blutstropfen der weggeworfenen Genitalien des entmannten [[Uranos]].
Selene (als Personifikation des [[Wikipedia:Monat|Monat]]s und poetisch manchmal auch {{Polytonisch|Μήνη}} ''Mene''; bei den [[Wikipedia:Römisches Reich|Römern]] [[Luna]]), die [[Göttin]] des Mondes, nach [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] Tochter des [[Hyperion (Mythologie)|Hyperion]] und der [[Theia]], Schwester des [[Helios]] und der [[Eos (Mythologie)|Eos]], auch [[Phoibe (Beiname)|Phoibe]] genannt, wird später mit der [[Mondgöttin]] [[Artemis]] (Diana) oder auch mit [[Persephone (Mythologie)|Persephone]] identifiziert.  


In den [[Wikipedia:Metamorphosen (Ovid)|Metamorphosen]] wird von [[Wikipedia:Ovid|Ovid]] die Schändung der Nymphe [[Kallisto (Mythologie)|Kallisto]], Begleiterin der Göttin [[Artemis]], durch Zeus beschrieben.
== Verwandtschaft ==
[[Datei:Clipeus Selene Terme.jpg|thumb|Büste auf einem Sarkophag (3. Jh.)]]
Als ihre Eltern werden auch [[Helios]] oder [[Wikipedia:Passas|Passas]] und die [[Wikipedia:Euryphaessa|Euryphaessa]], "die weithin Leuchtende", ein anderer Name für Theia, genannt.


== Hamadryaden ==
Selene gebar mit [[Zeus]] die [[Wikipedia:Pandia (Mythologie)|Pandia]] und [[Wikipedia:Ersa|Ersa]] ("Tau"); Mit [[Wikipedia:Endymion (Griechische Mythologie)|Endymion]], dem König von Elis, dem sie ewigen Schlaf schenkte, hat sie 50 Töchter. Eine Erzählung berichtet, dass dieser immer noch schläft, weil Selene zarte Küsse mehr geschätzt haben soll als eine fruchtbare Leidenschaft. Eine andere Erzählung berichtet, dass der im allgemeinen liebestolle [[Pan (Mythologie)|Pan]] sie, in ein schönes weißes Vlies gehüllt, im Wald verführte.
Dryaden waren wie alle Nymphen übernatürlich langlebig und an ihre Behausungen gebunden, aber einige von ihnen gingen noch etwas darüber hinaus. Dies waren die ''Hamadryaden'', die Teil ihrer Bäume waren, so dass mit dem Tod des Baumes auch seine Hamadryade starb. Aus diesem Grunde bestraften Dryaden und die griechischen Götter jeden Sterblichen, der einen Baum verletzte, ohne zuvor die Baumnymphen anzurufen. Ist eine Dryade zu lange von ihrem Baum getrennt oder leidet der Baum, so leidet auch die Dryade.


Siehe auch unter [[Daphne (Mythologie)|Daphne]], die eine mit dem [[Lorbeer]] verbundene Dryade wurde.
Die Zahl 50 wird mit den 50 Monaten zwischen zwei Olympischen Spielen in Zusammenhang gesehen.
 
== Bedeutung ==
Auf Wunsch der [[Hera]] soll sie den [[Nemeischer Löwe|nemeischen Löwen]] geschaffen haben, dem [[Herakles]] in seiner ersten Arbeit das Fell abziehen sollte.
 
== Helena-Selene und das Rätsel des Bösen ==
 
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"Vorstellen, Fühlen und Wollen ins Imaginative umgesetzt, Sie haben
es in den drei Steigerungen der Helena-Erscheinung. Das alles ist sachgemäß
künstlerisch gestaltet. Auch derjenige, der den «Faust» sich nicht
so zergliedert, wie wir das jetzt machen, sondern ihn einfach genießt, der
hat diese Dinge darinnen.
 
Nun hängt mit dem, daß Goethe gerade die Helena als Erscheinung
für Faust wählt, wirklich etwas zusammen vom Wesen der Lebensaufgaben
des vierten und fünften nachatlantischen Zeitraums. Allerdings
berührt man dabei ein Problem, das selbst die Bibel nur zart berührt,
''[[Wikipedia:Ricarda Huch|Ricarda Huch]]'' in ihrem neuen Buch über «Luthers Glaube» etwas
unzarter: diesen Zusammenhang des Problems der Frauenerkenntnis
und der Erkenntnis des Bösen. Da gibt es einen geheimnisvollen Zusammenhang
in der Bibel, dadurch angedeutet, daß die luziferische
Versuchung im Paradiese auf dem Umweg durch die Frau geschehen ist.
Die Sehnsucht nach dem Teufel wird - in so schöner Weise - jetzt in
diesem fünften nachatlantischen Zeitraum beschrieben in dem Buche von
Ricarda Huch über «Luthers Glaube». Das ist sehr charakteristisch.
Aber man kann auf diese Dinge nicht weiter eingehen, denn man würde
heute noch auf sehr dünnes Eis treten, wenn man sie andeuten, geschweige
weiterhin besprechen würde." {{Lit|{{G|273|100}}}}
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"Das wirkliche Böse fing erst
an, als Manas sich mit Kama verband, so daß der Mensch durch
Kama dirigiert wurde, und das führte dazu, daß die Menschen mit
Bewußtsein gegeneinander kämpften.
 
Das ist in der Sage dadurch angedeutet, daß bei der Verehelichung
des Peleus mit der Meergöttin Thetis alle Götter anwesend
sind, aber eine Göttin fehlt. Es fehlt Eris, die Göttin der Zwietracht,
weil die Menschheit noch vor dem Stadium war, wo
Kama sich mit Manas verband und die Sonderung entstand, durch
die die Menschen sich in Gegensatz zueinander stellten. Nun aber
erscheint die Göttin Eris; sie wirft einen Apfel unter die Gäste,
welcher die Aufschrift trägt «der Schönsten», um Zwietracht herbeizuführen.
Damit ist Veranlassung gegeben zu dem erst innerhalb
der fünften Wurzelrasse auftretenden, unter voller menschlicher
Verantwortung stehenden Krieg. Erst von diesem Zeitpunkt
an kann man von einem bewußten Wüten der Menschen gegeneinander
sprechen.
 
Alles weitere im Mythos ist eine Ausgestaltung dessen, was hier
begonnen hat. Die Schönste der Göttinnen soll den Apfel der Eris
bekommen. Die drei Göttinnen Hera, Pallas Athene und Aphrodite
streiten um den Apfel. Die drei Göttinnen bedeuten verschiedene
Stufen des Seelenlebens auf den höheren, spirituellen Planen.
Jetzt aber soll nicht mehr auf dem spirituellen Plan, sondern auf
dem physischen Plan entschieden werden. Deshalb wird Paris
gerufen, der entscheiden soll vom physischen Plan aus. Hier liegt
die eigentliche Crux, wo man es handgreiflich hat, worauf es ankommt.
Was muß uns entgegentreten, wenn vom physischen Plane
aus die Entscheidungen herbeigeführt werden?
 
Als Manas zuerst auf dem physischen Plan auftrat, vermischte es
sich mit Kama. Vorher waren die Menschen zwar auch kamisch,
aber das hatte noch nicht die Bedeutung von gut und böse. Jetzt
aber verbindet Manas sich mit Kama, und daher werden die Menschen
sich der Taten bewußt. Manas zieht in das ein, was der
Mensch seiner niederen Natur nach ist. Die kamische Entwicklung
hatte er sich schon auf dem alten Monde erworben. Das derbste
Kamische ist von der Erde abgefallen mit dem Austritt des Mondes
und begleitet nun im Monde die Erde als Trabant. Der Mond ist in
der Esoterik das Leitmotiv, das Merkzeichen der niederen Natur,
für das, was uns hinunterzieht, für das, wohin wir kommen können,
wenn wir selbst der niederen Natur verfallen.
 
Es muß also das Verhängnisvolle in der Verbindung von Manas
mit Kama während der vierten Unterrasse darin bestehen, daß
sich der Mensch, welcher Entscheidungen zu treffen hat, mit dem
Kamischen, mit dem Mondprinzip, mit der Selene verbindet. Aus
Selene ist der Name [[Helena]] entstanden. In der Verbindung des
Paris mit der Helena haben wir die Ehe von Manas mit Kama in
der vierten Unterrasse symbolisch ausgedrückt. An sich gerissen
hat der auf dem physischen Plane befindliche Mensch das Mondprinzip.
Überall können Sie das finden, wenn in der Esoterik vom
«Mond» gesprochen wird. Damit, daß unmittelbar auf dem physischen
Plan in bewußter Art die ganze Verbindung geschaffen ist
vom Manasprinzip mit dem Kamaprinzip, daraus entspringt der
Krieg. Der Trojanische Krieg ist zugleich Symbol und Tatsache. Er
hat wirklich stattgefunden; die wichtigsten Ereignisse des Trojanischen
Krieges spielten sich auf dem physischen Plan ab. Sie haben
aber auch symbolische Bedeutung. Die Sage vom Trojanischen
Krieg hat einen mystischen Inhalt, aber die Tatsachen sind auch
äußerlich auf dem physischen Plan abgelaufen." {{Lit|{{G|092|100f}}}}
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== Darstellung ==
[[Datei:Altar Selene Louvre Ma508.jpg|miniatur|Selene mit [[Hesperos]] und [[Venus (Planet)|Phosphoros]] auf einem Altar im [[Wikipedia:Louvre|Louvre]]]]
Dargestellt wird Selene mit verschleiertem Hinterhaupt, den Halbmond über der Stirn und eine Fackel in der Hand, auf Rossen oder Kühen reitend, auch vom Zweigespann gefahren, in Endymionreliefs zu ihrem Liebling herabschwebend, so auch in statuarischen Einzelwerken ([[Wikipedia:Vatikanstadt|Vatikan]]).
 
Umgeben von anderen Gottheiten, sieht man sie auf einem Altar des [[Wikipedia:Louvre|Louvre]], wo sie vor sich den untergehenden [[Hesperos]] (Abendstern), hinter sich den [[Venus (Planet)|Phosphoros]] (Morgenstern), unter sich die Maske des [[Okeanos]] hat, des Weltenstroms, aus dem sie hervortaucht.
 
== Stammbaum der Titanen ==
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== Chemie ==
[[Datei:Selen 1.jpg|miniatur|[[Wikipedia:Selen|Selen]]]]
Nach der Titanin Selene ist das chemische Element [[Wikipedia:Selen|Selen]] benannt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Roscher|3,1|500|567|Nymphen|[[Leo Bloch]]|}}
* [[Wikipedia:Meyers Konversationslexikon|Meyers Konversationslexikon]], 4. Aufl. 1888/89
* Der Neue Herder, Von A bis Z, Erster Halbband: A bis L, Freiburg im Breisgau 1949 (Herder Verlag), Spalte 816, dort der Artikel „Dryade“
* [[Wikipedia:Karl Kerényi|Karl Kerényi]]: ''Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten''. dtv, ISBN 3-423-30030-2
* [[Wikipedia:Michael Grant|Michael Grant]] und John Hazel: ''Lexikon der antiken Mythen und Gestalten''. dtv, ISBN 3-423-32508-9
* [[Wikipedia:Robert von Ranke-Graves|Robert von Ranke-Graves]]: ''Griechische Mythologie - Quellen und Deutung''. rororo, ISBN 3-499-55404-6
* Karl Otfried Müller: ''Handbuch der Archäologie'' (3. Aufl., S. 647 ff.).
* Rudolf Steiner: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]] (1999), ISBN 3-7274-0920-7 {{Vorträge|092}}
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust»'', Band II: Das Faust-Problem, [[GA 273]] (1981), ISBN 3-7274-2730-2 {{Vorträge|272}}
 
{{GA}}
 
== Siehe auch ==
* [[Silenos]]
* [[Semele (Mythologie)|Semele]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Wiktionary|Dryade}}
{{Commonscat|Selene}}


[[Kategorie:Nymphe|!]]
[[Kategorie:Griechische Mythologie]]
[[Kategorie:Griechische Mythologie]]
[[Kategorie:Mondgottheit]]
[[Kategorie:Titan (Mythologie)]]
[[Kategorie:Weibliche Gottheit]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 8. Mai 2014, 10:15 Uhr

Selene auf dem Fries des Pergamon-Altars im Pergamonmuseum

Selene (griech. Σελήνη) ist eine Mondgöttin der griechischen Mythologie.

Kontext

Selene (als Personifikation des Monats und poetisch manchmal auch Μήνη Mene; bei den Römern Luna), die Göttin des Mondes, nach Hesiod Tochter des Hyperion und der Theia, Schwester des Helios und der Eos, auch Phoibe genannt, wird später mit der Mondgöttin Artemis (Diana) oder auch mit Persephone identifiziert.

Verwandtschaft

Büste auf einem Sarkophag (3. Jh.)

Als ihre Eltern werden auch Helios oder Passas und die Euryphaessa, "die weithin Leuchtende", ein anderer Name für Theia, genannt.

Selene gebar mit Zeus die Pandia und Ersa ("Tau"); Mit Endymion, dem König von Elis, dem sie ewigen Schlaf schenkte, hat sie 50 Töchter. Eine Erzählung berichtet, dass dieser immer noch schläft, weil Selene zarte Küsse mehr geschätzt haben soll als eine fruchtbare Leidenschaft. Eine andere Erzählung berichtet, dass der im allgemeinen liebestolle Pan sie, in ein schönes weißes Vlies gehüllt, im Wald verführte.

Die Zahl 50 wird mit den 50 Monaten zwischen zwei Olympischen Spielen in Zusammenhang gesehen.

Bedeutung

Auf Wunsch der Hera soll sie den nemeischen Löwen geschaffen haben, dem Herakles in seiner ersten Arbeit das Fell abziehen sollte.

Helena-Selene und das Rätsel des Bösen

"Vorstellen, Fühlen und Wollen ins Imaginative umgesetzt, Sie haben es in den drei Steigerungen der Helena-Erscheinung. Das alles ist sachgemäß künstlerisch gestaltet. Auch derjenige, der den «Faust» sich nicht so zergliedert, wie wir das jetzt machen, sondern ihn einfach genießt, der hat diese Dinge darinnen.

Nun hängt mit dem, daß Goethe gerade die Helena als Erscheinung für Faust wählt, wirklich etwas zusammen vom Wesen der Lebensaufgaben des vierten und fünften nachatlantischen Zeitraums. Allerdings berührt man dabei ein Problem, das selbst die Bibel nur zart berührt, Ricarda Huch in ihrem neuen Buch über «Luthers Glaube» etwas unzarter: diesen Zusammenhang des Problems der Frauenerkenntnis und der Erkenntnis des Bösen. Da gibt es einen geheimnisvollen Zusammenhang in der Bibel, dadurch angedeutet, daß die luziferische Versuchung im Paradiese auf dem Umweg durch die Frau geschehen ist. Die Sehnsucht nach dem Teufel wird - in so schöner Weise - jetzt in diesem fünften nachatlantischen Zeitraum beschrieben in dem Buche von Ricarda Huch über «Luthers Glaube». Das ist sehr charakteristisch. Aber man kann auf diese Dinge nicht weiter eingehen, denn man würde heute noch auf sehr dünnes Eis treten, wenn man sie andeuten, geschweige weiterhin besprechen würde." (Lit.: GA 273, S. 100)

"Das wirkliche Böse fing erst an, als Manas sich mit Kama verband, so daß der Mensch durch Kama dirigiert wurde, und das führte dazu, daß die Menschen mit Bewußtsein gegeneinander kämpften.

Das ist in der Sage dadurch angedeutet, daß bei der Verehelichung des Peleus mit der Meergöttin Thetis alle Götter anwesend sind, aber eine Göttin fehlt. Es fehlt Eris, die Göttin der Zwietracht, weil die Menschheit noch vor dem Stadium war, wo Kama sich mit Manas verband und die Sonderung entstand, durch die die Menschen sich in Gegensatz zueinander stellten. Nun aber erscheint die Göttin Eris; sie wirft einen Apfel unter die Gäste, welcher die Aufschrift trägt «der Schönsten», um Zwietracht herbeizuführen. Damit ist Veranlassung gegeben zu dem erst innerhalb der fünften Wurzelrasse auftretenden, unter voller menschlicher Verantwortung stehenden Krieg. Erst von diesem Zeitpunkt an kann man von einem bewußten Wüten der Menschen gegeneinander sprechen.

Alles weitere im Mythos ist eine Ausgestaltung dessen, was hier begonnen hat. Die Schönste der Göttinnen soll den Apfel der Eris bekommen. Die drei Göttinnen Hera, Pallas Athene und Aphrodite streiten um den Apfel. Die drei Göttinnen bedeuten verschiedene Stufen des Seelenlebens auf den höheren, spirituellen Planen. Jetzt aber soll nicht mehr auf dem spirituellen Plan, sondern auf dem physischen Plan entschieden werden. Deshalb wird Paris gerufen, der entscheiden soll vom physischen Plan aus. Hier liegt die eigentliche Crux, wo man es handgreiflich hat, worauf es ankommt. Was muß uns entgegentreten, wenn vom physischen Plane aus die Entscheidungen herbeigeführt werden?

Als Manas zuerst auf dem physischen Plan auftrat, vermischte es sich mit Kama. Vorher waren die Menschen zwar auch kamisch, aber das hatte noch nicht die Bedeutung von gut und böse. Jetzt aber verbindet Manas sich mit Kama, und daher werden die Menschen sich der Taten bewußt. Manas zieht in das ein, was der Mensch seiner niederen Natur nach ist. Die kamische Entwicklung hatte er sich schon auf dem alten Monde erworben. Das derbste Kamische ist von der Erde abgefallen mit dem Austritt des Mondes und begleitet nun im Monde die Erde als Trabant. Der Mond ist in der Esoterik das Leitmotiv, das Merkzeichen der niederen Natur, für das, was uns hinunterzieht, für das, wohin wir kommen können, wenn wir selbst der niederen Natur verfallen.

Es muß also das Verhängnisvolle in der Verbindung von Manas mit Kama während der vierten Unterrasse darin bestehen, daß sich der Mensch, welcher Entscheidungen zu treffen hat, mit dem Kamischen, mit dem Mondprinzip, mit der Selene verbindet. Aus Selene ist der Name Helena entstanden. In der Verbindung des Paris mit der Helena haben wir die Ehe von Manas mit Kama in der vierten Unterrasse symbolisch ausgedrückt. An sich gerissen hat der auf dem physischen Plane befindliche Mensch das Mondprinzip. Überall können Sie das finden, wenn in der Esoterik vom «Mond» gesprochen wird. Damit, daß unmittelbar auf dem physischen Plan in bewußter Art die ganze Verbindung geschaffen ist vom Manasprinzip mit dem Kamaprinzip, daraus entspringt der Krieg. Der Trojanische Krieg ist zugleich Symbol und Tatsache. Er hat wirklich stattgefunden; die wichtigsten Ereignisse des Trojanischen Krieges spielten sich auf dem physischen Plan ab. Sie haben aber auch symbolische Bedeutung. Die Sage vom Trojanischen Krieg hat einen mystischen Inhalt, aber die Tatsachen sind auch äußerlich auf dem physischen Plan abgelaufen." (Lit.: GA 092, S. 100f)

Darstellung

Selene mit Hesperos und Phosphoros auf einem Altar im Louvre

Dargestellt wird Selene mit verschleiertem Hinterhaupt, den Halbmond über der Stirn und eine Fackel in der Hand, auf Rossen oder Kühen reitend, auch vom Zweigespann gefahren, in Endymionreliefs zu ihrem Liebling herabschwebend, so auch in statuarischen Einzelwerken (Vatikan).

Umgeben von anderen Gottheiten, sieht man sie auf einem Altar des Louvre, wo sie vor sich den untergehenden Hesperos (Abendstern), hinter sich den Phosphoros (Morgenstern), unter sich die Maske des Okeanos hat, des Weltenstroms, aus dem sie hervortaucht.

Stammbaum der Titanen

UranosGaiaChaos
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Göttergeschlechtder Titanen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hyperion
 
Theia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Selene
 
Eos
 
Helios


Chemie

Selen

Nach der Titanin Selene ist das chemische Element Selen benannt.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Selene - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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