Autonomie und Kreatur: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
(Die Seite wurde neu angelegt: „Eine '''Kreatur''' (lat. ''creatura'' „Schöpfung“, von ''creare'' „erschaffen“), ein '''Geschöpf''' oder eine '''Schöpfung''' ist ein von einem…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
#WEITERLEITUNG [[Selbstbestimmung]]
Eine '''Kreatur''' ([[lat.]] ''creatura'' „Schöpfung“, von ''creare'' „erschaffen“), ein '''Geschöpf''' oder eine '''Schöpfung''' ist ein von einem [[Schöpfer]], insbesondere von [[Gott]] erschaffenes [[Wesen]], zugleich auch eine Bezeichnung für das Insgesammt aller erschaffenen [[Lebewesen]] auf [[Erde (Planet)|Erden]], also zunächst für alle [[Pflanzen]] und [[Tiere]], während der [[Mensch]] heute meist zwar als Geschöpf, aber nur im abwertenden Sinn als Kreatur bezeichnet wird. Von allen anderen irdischen Geschöpfen unterscheidet sich der Mensch dadurch, dass er durch den ihm innewohnenden [[Geist]], durch sein [[individuell]]es [[Ich]], nicht nur als Geschöpf, sondern zugleich auch als Schöpfer angesprochen werden muss, der durch seine schöpferische Tätigkeit die [[Natur]] zur [[Kultur]] veredelt und dadurch - in Forführung des göttlichen Schöpfungswerks - eigenständige ''menschliche'' Schöpfungen hervorbringt.


[[Kategorie:Freiheit]] [[Kategorie:Ethik]]
Im weiteren Sinn sind auch alle höheren [[Geistwesen]], alle [[Engelhierachien]], von den [[Angeloi]] bis hinauf zu den [[Seraphim]] als Geschöpfe Gottes anzusehen.
 
Aus einem richtigen Empfinden heraus beschränkt sich der Begriff «Geschöpf» auf die belebte Welt. Die [[Mineral]]e, die mineralische Welt, werden in der Regel nicht als Geschöpfe angesprochen. Tatsächlich reicht die göttliche Schöpfertätigkeit nur vom [[Seele|Seelischen]] bis zum [[Leben|Lebendigen]] herab; alles Physisch-Mineralische ist das Ergebnis eines Absterbensprozesses, das als Totes aus dem lebendigen Schöpfungsprozess herausfällt. Dieser Absterbensprozess hat erst mit dem in der [[Bibel]] geschilderten [[Sündenfall]] begonnen. Damit ist aber zugleich die irdische Aufgabe des Menschen bezeichnet, denn er wird gerade in diesem Toten schöpferisch tätig, erhöht es dadurch und gliedert es wieder in den lebendigen Schöpfungsprozess ein, an dem er nun wesentlicher Mitgestalter ist. Erst in Zukunft wird der Mensch auch fähig werden, unmitterbar Lebendiges und später auch Beseeltes zu erschaffen.
 
[[Kategorie:Schöpfung]]

Version vom 5. August 2015, 20:50 Uhr

Eine Kreatur (lat. creatura „Schöpfung“, von creare „erschaffen“), ein Geschöpf oder eine Schöpfung ist ein von einem Schöpfer, insbesondere von Gott erschaffenes Wesen, zugleich auch eine Bezeichnung für das Insgesammt aller erschaffenen Lebewesen auf Erden, also zunächst für alle Pflanzen und Tiere, während der Mensch heute meist zwar als Geschöpf, aber nur im abwertenden Sinn als Kreatur bezeichnet wird. Von allen anderen irdischen Geschöpfen unterscheidet sich der Mensch dadurch, dass er durch den ihm innewohnenden Geist, durch sein individuelles Ich, nicht nur als Geschöpf, sondern zugleich auch als Schöpfer angesprochen werden muss, der durch seine schöpferische Tätigkeit die Natur zur Kultur veredelt und dadurch - in Forführung des göttlichen Schöpfungswerks - eigenständige menschliche Schöpfungen hervorbringt.

Im weiteren Sinn sind auch alle höheren Geistwesen, alle Engelhierachien, von den Angeloi bis hinauf zu den Seraphim als Geschöpfe Gottes anzusehen.

Aus einem richtigen Empfinden heraus beschränkt sich der Begriff «Geschöpf» auf die belebte Welt. Die Minerale, die mineralische Welt, werden in der Regel nicht als Geschöpfe angesprochen. Tatsächlich reicht die göttliche Schöpfertätigkeit nur vom Seelischen bis zum Lebendigen herab; alles Physisch-Mineralische ist das Ergebnis eines Absterbensprozesses, das als Totes aus dem lebendigen Schöpfungsprozess herausfällt. Dieser Absterbensprozess hat erst mit dem in der Bibel geschilderten Sündenfall begonnen. Damit ist aber zugleich die irdische Aufgabe des Menschen bezeichnet, denn er wird gerade in diesem Toten schöpferisch tätig, erhöht es dadurch und gliedert es wieder in den lebendigen Schöpfungsprozess ein, an dem er nun wesentlicher Mitgestalter ist. Erst in Zukunft wird der Mensch auch fähig werden, unmitterbar Lebendiges und später auch Beseeltes zu erschaffen.