Marienverehrung und Kategorie:Neoklassische Theorie: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Marienverehrung''', die Verehrung [[Maria (Mutter Jesu)|Marias]], der [[Mutter]] des [[Nathanischer Jesus|nathanischen Jesus]], begann schon in [[Wikipedia:Alte Kirche|frühchristlicher Zeit]]. Das Mitte des [[Wikipedia:2. Jahrhundert|2. Jahrhundert]]s entstandene [[apokryphe]] [[Protoevangelium des Jakobus]] schildert ausführlich die Herkunft Marias. Obwohl es nicht in den Kanon der [[Bibel]] aufgenommen wurde, war es in der ganzen damaligen [[Wikipedia:Kirche (Organisation)|Kirche]] sehr beliebt und wurde viel gelesen. Im Anschluss an das [[Konzil von Ephesos]] ([[Wikipedia:431|431]]), auf dem Maria zur [[Gottesgebärerin]] erklärt wurde, womit eigentlich die [[Gott|göttliche]] Natur [[Christi]] betont werden sollte, entwickelte sich ein immer reichere Marienverehrung. Im [[Wikipedia:5. Jahrhundert|5. Jahrhundert]] setzte [[Wikipedia:Cyrill von Alexandrien|Cyrill von Alexandrien]] ein [[Wikipedia:Marienfest|Marienfest]] auf den [[Wikipedia:15. August|15. August]] fest, der traditionell als Tag der [[Entschlafung Mariens]] gilt<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/KalenderAugust/15.htm 15. August im Ökumenischen Heiligenlexikon]</ref><ref>[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria_Assunta.html Maria - Assunta - „Aufnahme Marias in den Himmel“]</ref>. Heute wird an diesem Tag der [[leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel|Himmelfahrt Marias]] gedacht. Die [[leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel]] wurde allerdings erst am [[Wikipedia:1. November|1. November]] [[Wikipedia:1950|1950]] durch [[Wikipedia:Papst|Papst]] [[Wikipedia:Pius XII.|Pius XII.]] mit der [[Wikipedia:Apostolische Konstitution|Apostolischen Konstitution]] ''Munificentissimus Deus'' ([[Latein|lat.]] ''Der unendlich freigiebige Gott'') in konsequenter Fortsetzung des [[Dogma]]s von der [[Unbefleckte Empfängnis|unbefleckten Empfängnis]] Mariens ([[Wikipedia:1854|1854]]) offiziell bekundet.
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[[Kategorie:Ökonomische Schule]]
Über die Bedeutung des '''Marienkults''' im [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] sagte [[Rudolf Steiner]] im Rahmen eines Vortrags über die [[Freimaurerei]]:
[[Kategorie:Neoklassische Theorie|!]]
 
{{GZ|Es gibt schon im ganzen Mittelalter eine großartige Vorbereitung für
das Erzeugen des anderen Geschlechts im Manne auf geistige Weise.
Der Mann erzeugt durch Konzentration in sich zuerst als Gedanke,
was später in ihm als Sein entstehen soll. Daher entstand im ganzen
Mittelalter als Vorbereitung dazu der Marien-Kultus. Der ist nichts
anderes als die Konzentration zur Erzeugung des Weiblichen im
Männlichen, während beim Weibe der Jesus-Kult dem gleichen Zweck
dient. Der Marien-Kult hat aus dieser Grundlage seinen Ursprung.|93|215}}
 
Der ''„die ursprüngliche rauhe Seele des Germanen“'' wurde dadurch in ihrer [[Frömmigkeit]] von einem bedeutsamen Element durchdrungen:
 
{{GZ|... das war
der Marienkultus und der sich daraus entwickelnde Frauendienst.
Wer das nicht würdigt, weiß gar nichts von der Geschichte
des Mittelalters.|51|159}}
 
Im Grunde handelt es sich dabei um eine [[christlich]]e Erneuerung des alten [[Demeter]]- oder [[Isis]]kults. Es geht um das «[[Ewig Weibliche]]», von dem [[Goethe]] am Ende seines [[Faust II]] spricht, um die [[Jungfrau Sophia]], wie sie in [[esoterisch]]er Sprache genannt wird. Hingewiesen wird damit auf die vollständige [[Läuterung]] und [[Vergeistigung]] des [[Astralleib]]s zum [[Geistselbst]].
 
{{GZ|Und aus dem Kreise solcher in den ersten christlichen Jahrhunderten
noch in das Christentum Eingeweihten ging zum Beispiel
eine wunderbare Dichtung der ersten vier Jahrhunderte der christlichen
Zeit hervor, eine wunderbare Dichtung, in der für die
Menschheit zunächst hingestellt wurde das Eintreten des Christus
auf der Erde, dann aber in ergreifenden Gestalten, ganz dramatisch
- aber die Dichtung war eigentlich episch gehalten - in mächtigen
Bildern die Menschen der Zukunft, der nächsten Zukunft hingestellt
wurden, die mit ihrem Verständnisse nicht mehr hinaufreichen
werden zu demjenigen, was sie verstehen sollten gerade zum
Heil der Menschheitsevolution. Und nachdem in mächtigen Bildern
gerade etwas von dem Sonnen-Ratschluß der Götter dargestellt
war, den ich vorhin erwähnte, indem in ergreifender Weise
geschildert wurde in diesem Epos das Heruntersteigen des Christus
in den Menschen Jesus von Nazareth, war in einem dritten Teile
geschildert, wie in einer neuen Metamorphose hereintreten sollte in
die Menschheitsentwickelung ein Wiederaufleben des alten Demeter-
und Isiswesens. Es ward geschildert, wie das Demeter- und
Isiswesen geheiligt werden sollte in einer besonderen, gewaltig
dargestellten Menschengestalt. Es wurde dargestellt wie etwas, das
aus der Zukunft hereinspielen sollte, eine Art Gelöbnis der
Menschheit.
 
Diese, ich möchte sagen, Dichterpriester der ersten vier christlichen
Jahrhunderte stellten dar, wenigstens der Hervorragendste
von ihnen, wie hereinspielen sollte in die weitere Erdenevolution
ein gewisser Dienst, von all denjenigen geübt, welche zur Gelehrsamkeit,
zum Geistesleben kommen sollten. Eine Art Sacrificium
wurde hingestellt für denjenigen, der überhaupt in die Gelehrsamkeit,
in das Geistesleben eintreten sollte.
In diesem Epos ist dann ein jüngerer Mensch geschildert, der
sich hineinfinden soll in das ganze Erfassen dieser Menschheitsevolution
dieser Zeit: geschildert, wie er aber in seinen jungen Jahren
eine Art Marienkultus entfalten sollte als Übergang von seinen
jüngeren Jahren zu seinen späteren Jahren. Diese kultische Haltung,
die über jeden Gelehrten, gelehrt werdenden, weise werdenden Menschen eigentlich kommen müsse, wenn die Menschheit die
Verbindung finden sollte mit dem, was durch das Mysterium von
Golgatha in die Menschheit gekommen ist, dieses Sacrificium, das
wurde in lebendigen Farben dargestellt. Eine mächtige, farbenreiche
Dichtung entstand in den ersten vier christlichen Jahrhunderten.
Und zu denjenigen, die mehr oder weniger in der Atmosphäre
dieser Dichtung lebten, gehörten auch Malerpriester, welche allerdings
in der einfachen, popularisierenden Weise des Malens, aber
doch in mächtigen, zu Herzen gehenden Bildern auch malerisch
diese Szenen darstellten.
 
Diese Dichtung hat es gegeben. Diese Dichtung ist mit alledem,
was positiv von der Gnosis hergerührt hat, von der späteren Kirche
ausgerottet worden.|227|287}}
 
== Literatur ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Über Philosophie, Geschichte und Literatur'', [[GA 51]] (1983), ISBN 3-7274-0510-4 {{Vorträge|051}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (2000), ISBN 3-7274-2271-8 {{Vorträge|227}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Maria|*]]

Version vom 13. August 2018, 21:29 Uhr