Vegetationsperiode und Kategorie:Person nach Geschlecht: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Vegetationsperiode''', ''Vegetationsphase'' oder ''Vegetationszeit'' ist der sich rhythmisch wiederholende Jahresteil, in dem eine Pflanze aktiv wächst und sich entfaltet. Der Rest des Jahres ist die Phase der '''Vegetationsruhe''', der Wechsel der beiden bildet den '''Vegetationszyklus'''.
Diese Kategorie enthält Unterkategorien und Artikel zum Thema '''Person nach Geschlecht'''.


== Zum Begriff ==
'''{{WikipediaDE|Kategorie:Person nach Geschlecht}}'''
Die Vegetationsperiode reicht
* bei [[Einjährige Pflanze|einjährigen Pflanzen]] von der [[Keimung]] bis zum Absterben,
* bei [[Zweijährige Pflanze|zwei-]] sowie [[Mehrjährige Pflanze|mehrjährigen Pflanzen]] und [[Ausdauernde Pflanzen|ausdauernden]] [[Krautige Pflanze|krautigen Pflanzen]] vom [[Knospung|Austreiben]] bis zum Einziehen in die Überdauerungsorgane,
* bei [[Ausdauernde Pflanzen|ausdauernden]] [[holz]]igen Pflanzen vom Austreiben bis zum [[Abszission|Blattfall]],
* bei [[Immergrüne Pflanze|immergrünen Pflanzen]] vom Beginn bis zum Stillstand des aktiven Wuchses.


Der restliche Teil des Jahres, in dem eine mehrjährige Pflanze nicht wächst, wird als ''Vegetationsruhe'', ''Ruhezeit'' oder ''Ruheperiode'' bezeichnet und entspricht bei [[Tier]]en dem [[Winterschlaf]], bei manchen Arten aber auch dem Sommer- oder Trockenschlaf. Die Gesamtheit der jährlich wiederkehrenden Wachstumsphasen einer Pflanze schließlich wird als ihr ''Vegetationszyklus'' bezeichnet. Abweichend wird dieser Begriff z. B.  im [[Weinbau]] mitunter nur als Synonym der Begriffe ''Vegetationszeit'' bzw. ''Vegetationsperiode'' benutzt, also die Wachstums- und Reifephase der Pflanze, in diesem Fall des [[Rebstock|Weinstock]]s, einschließt, nicht aber seine (winterliche) Ruhephase.
[[Kategorie:Person nach Geschlecht|!]]
 
[[Kategorie:Person|!]]
=== Temperatur und Vegetationsperiode ===
[[File:Polska okresy wegetacji.png|thumb|Anzahl der Vegetations&shy;tage T<sub>med</sub>>+5 °C (< 180 bis > 220, Polen)]]
[[File:2012 USDA Plant Hardiness Zone Map (USA).jpg|thumb|Mittlere Niedrigst&shy;temperatur, [[Hardiness zones]] nach USDA (USA) <small>– eigentlich [[Klimazone]]n nach auftretender Tiefsttemperatur</small>]]
Als technischer Richtwert zur Abgrenzung von Vegetations- und Ruheperioden wird häufig eine anhaltende Schwellentemperatur von +5&nbsp;°C angesetzt, unter der Pflanzen normalerweise ihren Wuchs, d.&nbsp;h. die [[Zellteilung]] einstellen. Ein Tag mit einer [[Tagesmitteltemperatur]] über 5 °C wird ''Vegetationstag'' genannt. Die Anzahl dieser Tage ist dann die ''Vegetationszeit''. Sie liegt in [[Mittlere Breiten|mittleren Breiten]] typischerweise um 200. 
 
Dieser Richtwert ist vage, da nicht das unterschiedliche Wärmebedürfnis verschiedener Arten berücksichtigt wird. Während [[Mais]] erst bei +6&nbsp;°C gedeiht,<ref>[http://www.lfl.bayern.de/ipz/mais/08509/ Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft]: Mais-Reifeprognosemodell, nach Association générale des producteurs de maïs ([http://www.agpm.com AGPM]) auf Basis spezifisch definierter Wärmesummen; dort auch +30 °C als Obergrenze der Wachstumsperiode</ref> kann [[Wintergetreide]] schon ab +2,5&nbsp;°C wachsen<ref>Klaus Waloszczyka: ''Einfluss von Lufttemperatur und Bestandesdichte auf das Wachstum von Winterweizen von Aufgang bis Vegetationsbeginn im Frühjahr.'' In: ''Archives of Agronomy and Soil Science'', Volume 39, Issue 5, 1995, S. 379–387, {{DOI|10.1080/03650349509365916}}.</ref>
und typische [[Vorfrühling]]sblumen können gar bei Minusgraden zu sprossen beginnen.
 
In England ist es üblich, die Vegetationsperiode anhand von fünf aufeinander folgenden Tagen >&nbsp;5&nbsp;°C zu bemessen (weil es oft kurzfristig leichtes Tauwetter gibt), in den USA und Kanada wählt man eher die 0°-Grenze.<!-- en-Artikel, suchen wir noch genauere Quellen -->
 
Für die gemäßigten Breiten wird für die ''Hauptvegetationsperiode'', in der ein Großteil der Pflanzen assimilieren, eine mittlere Temperatur von über +10&nbsp;°C angegeben.<ref>Sieghard Winkler: ''Einführung in die Pflanzenökologie.'' Gustav Fischer Verlag, Stuttgart u. New York 1980. S. 103.</ref>
 
Außerdem kann die Vegetationsperiode natürlich auch durch Hitze und Dürre unterbrochen sein. So ist im Mittelmeerraum die Vegetationszeit weitgehend ganzjährig, in den Trockenzonen etwa Spaniens aber schon auf das Winterhalbjahr beschränkt. In den Tropen ist die Vegetationsperiode überhaupt nicht mehr an die – dort fehlenden klassischen vier – Jahreszeiten gebunden, sondern schwankt im Rhythmus von [[Regenzeit|Regen-]] und [[Trockenzeit]], sodass es auch mehrere Vegetationsperioden pro Jahr geben kann.
 
Ein genaueres Maß der Vegetationsperiode sind dann die [[Wachstumsgradtag]]e, also die Wärmesumme der Vegetationstage, die dann eine Aussage über die Intensität der Wachstumszeit gibt.
 
== Ökologische Faktoren und Klimazonen ==
Der Wechsel zwischen Vegetations- und Ruheperioden ist dabei maßgeblich durch die [[jahreszeit]]lich schwankenden [[Niederschlag]]smengen sowie die jahreszeitlich schwankenden, für den [[Stoffwechsel]] mehr oder weniger geeigneten [[Temperatur]]en bedingt. So führen insbesondere hohe Temperaturen zu vermehrter [[Verdunstung]] und tiefe Temperaturen zum [[Gefrieren]] des für den Stoffwechsel der Pflanzen zur Verfügung stehenden [[Wasser]]s und damit zu der Notwendigkeit, in diesen Situationen das Wachstum zu reduzieren.
 
In [[Polargebiet|polaren Gebieten]], wo das Wasser auf dem Land dauerhaft gefroren ist, können sich keine höheren Pflanzen entfalten, und so ergibt sich lediglich für einige [[Meeresalgen]] eine Vegetationsperiode über den polaren Sommer. Eine Vegetationsperiode im eigentlichen Sinne fehlt auch in Wüstengebieten, wo höchstens in sehr unregelmäßigen Abständen ausreichend viel Regen für eine Entfaltung der Pflanzendecke fällt. Umgekehrt herrscht in den vom [[Tageszeitenklima]] geprägten [[Immerfeuchte Tropen|immerfeuchten Tropen]] das ganze Jahr über Vegetationszeit, so dass der Begriff "Vegetations''periode''" hier eigentlich gegenstandslos wird.
 
In allen übrigen Gebieten der Erde lässt sich, abhängig vom [[Breitengrad]], ein mehr oder weniger ausgeprägter regelmäßiger Wechsel zwischen Vegetations- und Ruhezeiten beobachten. Die unterschiedliche [[Sonneneinstrahlung]] und die den Jahreszeiten folgenden Winde, insbesondere die [[Passat (Windsystem)|Passat]]- und [[Monsun]]winde, sorgen für sehr unterschiedliche Temperaturen und Niederschlagsmengen, an die sich die Pflanzen anpassen müssen. In den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten]] und [[Kalte Zone|subpolaren]] [[Klimazone]]n wird die Vegetationszeit überwiegend durch die [[Temperatur]] bestimmt, wohingegen in den [[Tropen]] überwiegend der Niederschlag als [[Regen]], [[Tau (Niederschlag)|Tau]] oder [[Nebel]] den Ausschlag gibt. So deckt sich in den [[Wechselfeuchte Tropen|wechselfeuchten]] und [[Trockene Tropen|trockenen Tropen]] die Vegetationszeit im Wesentlichen mit der [[Regenzeit]], während sie in den klimatisch gemäßigten und subpolaren Regionen dem Sommer beziehungsweise der Zeit vom [[Frühling]] über den [[Sommer]] bis zum [[Herbst]] entspricht. In den [[Subtropen]] schließlich können beide Faktoren gleichzeitig eine Rolle spielen.
 
Innerhalb einer Region können auch [[Klima]]faktoren wie [[Meeresströmung]]en und unterschiedliche [[Höhenstufe (Ökologie)|Höhenstufen]] entscheidend für den Verlauf von Vegetations- und Ruheperioden sein. Ein Beispiel bietet [[Südafrika]], in dem durch den Einfluss des [[Benguelastrom]]s ein [[Winterregengebiet]] fast unmittelbar an ein [[Sommerregengebiet]] grenzt. In den [[Trockenwald|Trockenwäldern]] Afrikas ist durch die jährlichen zwei [[Niederschlag]]smaxima eine Zweiteilung der Vegetationsperiode zu beobachten.
 
== Pflanzenphysiologie ==
[[Datei:E dendroides1 ies.jpg|thumb|200px|Die im Mittelmeergebiet heimische [[Baum-Wolfsmilch]] (''Euphorbia dendroides'') hat einen umgekehrten Wuchsrhythmus. Sie welkt und beendet ihre Vegetationsperiode im Frühling, wenn die Begleitvegetation aus der Ruhezeit erwacht.]]
Üblicherweise folgen die meisten Pflanzen dem lokal vorgegebenen Rhythmus, doch gibt es auch [[Opportunist]]en, die durch besondere Anpassungen zu einem gegensätzlichen Rhythmus befähigt sind. So können Pflanzen mit sehr langen [[Wurzel (Pflanze)|Pfahlwurzeln]] auch in der heißen und trockenen Jahreszeit noch an [[Grundwasser]] kommen und die Gelegenheit, von den in Ruhe befindlichen Nachbarpflanzen nicht beschattet und überwuchert zu werden, für den eigenen Wuchs nutzen. Andererseits sind einige Pflanzen mit einem sehr flachen Wurzelsystem oder speziellen [[Trichom|Saughaaren]] in der Lage, kondensierten [[Nebel]] aufzunehmen und so ihre Vegetationsperiode zu erweitern oder zu verlagern.
 
Die Kopplung zwischen Vegetations- und Ruhezeit und der Tageslänge kann je nach Art unterschiedlich stark genetisch festgelegt sein. So passen sich viele von der [[Südhalbkugel]] stammende Pflanzenarten problemlos an den umgekehrten Rhythmus der Jahreszeiten auf der [[Nordhalbkugel]] an, während andere Arten, z.&nbsp;B. viele von der Südhalbkugel stammende [[Orchideen]], gerade während der kurzen Tage unseres Winters ihre Vegetationsperiode und damit ihren höchsten Lichtbedarf haben.
 
=== Kultivierung ===
Für die erfolgreiche Pflege einer Pflanzenart, sowohl als [[Zierpflanze]] auf dem Fensterbrett wie ganz allgemein im [[Gartenbau]], ist also die Kenntnis der von der jeweiligen Pflanze bevorzugten Vegetations- und Ruhezeiten von entscheidender Bedeutung. Die im Allgemeinen praktizierte Methode, eine Pflanze übers Jahr regelmäßig zu gießen und damit gleichmäßig feucht zu halten, wird nur von relativ wenigen Arten gut vertragen. Wird dagegen auf die speziellen Bedürfnisse der Art eingegangen und saisonal mehr oder weniger stark gegossen, sind wesentlich bessere Kultivierungserfolge zu erreichen. Die meisten [[sukkulente]]n Pflanzen sind sogar auf einen drastischen Wechsel zwischen Feuchte bis Nässe in der Vegetationszeit und (fast) völliger Trockenheit in der Ruhezeit angewiesen, um nicht zu verkümmern und letzten Endes wegzufaulen. Ähnliches gilt für Orchideen, bei denen manche Gattungen (z.&nbsp;B. [[Phalaenopsis]]) ein quasi kontinuierliches Wachstum zeigen, während andere (z.&nbsp;B. [[Dendrobium]]) einen mehr oder minder ausgeprägten Wechsel von Vegetations- und Ruhezeiten benötigen, nicht selten genau entgegengesetzt zu dem unserer Jahreszeiten.
 
== Literatur ==
* S.M.E. Groten & R.Ocatre: ''Monitoring the length of the growing season with NOAA'', International Journal of Remote Sensing 23(14): 2797 - 2815, 2002
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Vegetationsperiode}}
* {{WikipediaDE|Grünland-Temperatur-Summe}}
* {{WikipediaDE|Phänologie}} – geobotanischer Zweig der Meteorologie
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Botanik]]
[[Kategorie:Geobotanik]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 26. Dezember 2021, 02:10 Uhr

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