Potsdamer Manifest 2005

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Das sog. Potsdamer Manifest bzw. in ausführlicherer Form die Potsdamer Denkschrift wurde 2005 von dem Quantenphysiker Hans-Peter Dürr zusammen mit Daniel Dahm und Rudolf zur Lippe verfasst und weltweit von zahlreichen Wissenschaftlern unterzeichnet, u. a. von über 20 Preisträgern des Right Livelihood Award. Die Autoren fordern darin unter dem Motto „We have to learn to think in a new way“ für die Wissenschaften eine neue lebensgerechte Denkweise, die über den derzeit immer noch massiv vorherrschenden materialistisch-mechanistischen Ansatz hinausgeht. Nur so seien die drängenden Proble der Gegenwart nachhaltig zu lösen. Darin heißt es u. a:

„Diese vielfältigen Krisen, mit denen wir heute konfrontiert sind und die uns zu überfordern drohen, sind Ausdruck einer geistigen Krise im Verhältnis von uns Menschen zu unserer lebendigen Welt. Sie sind Symptome tiefer liegenden Ursachen, die wir bisher versäumten zu hinterfragen und aufzudecken. Sie hängen eng mit unserem weltweit favorisierten materialistisch-mechanistischen Weltbild und seiner Vorgeschichte zusammen.“

Potsdamer Manifest 2005

Dürr weist dabei insbesondere auf die Erkenntnisse der modernen Quantenphysik hin, die die Allgemeingültigkeit des materialistische Weltbild unwiderruflich widerlegt habe.

„Die Einsichten der modernen Physik, der ‚Quantenphysik’, legen eine Weltdeutung nahe, die grundsätzlich aus dem materialistisch-mechanischen Weltbild herausführt. Anstelle der bisher angenommenen Welt, einer mechanistischen, dinglichen (objektivierbaren), zeitlich determinierten ‚Realität’ entpuppt sich die eigentliche Wirklichkeit (eine Welt, die wirkt) im Grunde als ‚Potenzialität’, ein nicht-auftrennbares, immaterielles, zeitlich wesentlich indeterminiertes und genuin kreatives Beziehungsgefüge, das nur gewichtete Kann-Möglichkeiten, differenziertes Vermögen (Potenzial) für eine materiell-energetische Realisierung festlegt. Die im Grunde offene, kreative, immaterielle Allverbundenheit der Wirklichkeit, erlaubt die unbelebte und auch die belebte Welt als nur verschiedene – nämlich statisch stabile bzw. offene, statisch instabile, aber dynamisch stabilisierte – Artikulationen eines ‚prä-lebendigen’ Kosmos aufzufassen.“

Potsdamer Manifest 2005

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