Geistesmensch und Nag Hammadi: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Geistesmensch''' bzw. '''Geistmensch''' ({{EnS|spirit man}}), seltener auch '''Geistkörper''' genannt, ist nach der [[Terminologie]] [[Rudolf Steiner]]s das dritte und höchste geistige [[Wesensglieder|Wesenglied]] des [[Mensch]]en. Es macht ihn zu einem selbstständigen Wesen in der [[Geisteswelt]], so wie er durch seinen [[Physischer Leib|physischen Leib]] ein selbstständiges Wesen in der [[Physische Welt|physischen Welt]] ist. Der Geistesmensch ist dem Menschen zunächst von höheren Mächten verliehen und wurde schon auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] veranlagt. Indem das menschliche [[Ich]] verwandelnd bis in den physischen Leib hineinwirkt, erfüllt es sich nach und nach mit den schöpferischen geistigen Kräften, selbst den Geistesmenschen in seiner individuellen Form zu schaffen. Ihm entspricht [[Atma]] nach der indisch-[[theosophisch]]en Lehre und [[Jechidah]] ({{HeS|יחידה}}) nach der [[jüdisch]]en [[Kabbala]], das als zentriert in der obersten [[Sephira]] [[Kether]] (Krone) gedacht wird. Der Begriff «[[Atma]]» wird erstmals im [[Katha-Upanishad]] erwähnt:
'''Nag Hammadi''' ist ein kleiner Ort in [[Wikipedia:Ägypten|Oberägypten]]. Dort fand man 1945 13 Codices in [[Wikipedia:Koptische Sprache|koptisch]]er Sprache. Die 49 enthaltenen Schriften sind als ''Nag Hammadi-Texte'' bekannt. Die Texte stammen aus dem 1. Jahrhundert bis zum 4. Jahrhundert.
Erst seit 1977 sind sie durch eine englische Gesamtübersetzung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Nag Hammadi ist neben [[Wikipedia:Qumran_Schriftrollen|Qumran]] der wichtigste Fund für die Erforschung des frühen Christentums und des [[Gnosis|Gnostizismus]].


{{Zitat|vor=|nach=|<poem>Ein Wagenfahrer ist, wisse,
Am bekanntesten ist wohl das [[Thomasevangelium]] durch den Film "[[Wikipedia:Stigmata (Film)|Stigmata]]", mit dem (frei übersetzten) Satz geworden:
Der [[Atman]], Wagen ist der Leib,
Den Wagen lenkend ist [[Buddhi]]
[[Manas]], wisse, der Zügel ist.</poem>|Katha-Upanishad|3,3|ref=<ref>Paul Deussen, Upanishaden, S. 353</ref>}}


== Die Verwandlung des physischen Leibes zum Geistesmenschen ==
:''Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt. Spaltet das Holz, ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich dort finden.'' '''''Hebt einen Stein auf und ihr werdet mich finden, spaltet ein Holz, und ich bin da.''''' (Thomasevangelium, Vers 77)


{{GZ|Mit der Arbeit am Astralleib und am Ätherleib ist aber die Tätigkeit des Ich noch nicht erschöpft. Diese erstreckt sich auch auf den physischen Leib. Einen Anflug von dem Einflusse des Ich auf den physischen Leib kann man sehen, wenn durch gewisse Erlebnisse zum Beispiel Erröten oder Erbleichen eintreten. Hier ist das Ich in der Tat der Veranlasser eines Vorganges im physischen Leib. Wenn nun durch die Tätigkeit des Ich im Menschen Veränderungen eintreten in bezug auf seinen Einfluß im physischen Leibe, so ist das Ich wirklich vereinigt mit den verborgenen Kräften dieses physischen Leibes. Mit denselben Kräften, welche seine physischen Vorgänge bewirken. Man kann dann sagen, das Ich arbeitet durch eine solche Tätigkeit am physischen Leibe. Es darf dieser Ausdruck nicht mißverstanden werden. Die Meinung darf gar nicht aufkommen, als ob diese Arbeit etwas Grob-Materielles sei. Was am physischen Leibe als das Grob-Materielle erscheint, das ist ja nur das Offenbare an ihm. Hinter diesem Offenbaren liegen die verborgenen Kräfte seines Wesens. Und diese sind geistiger Art. Nicht von einer Arbeit an dem Materiellen, als welches der physische Leib erscheint, soll hier gesprochen werden, sondern von der geistigen Arbeit an den unsichtbaren Kräften, welche ihn entstehen lassen und wieder zum Zerfall bringen. Für das gewöhnliche Leben kann dem Menschen diese Arbeit des Ich am physischen Leibe nur mit einer sehr geringen Klarheit zum Bewußtsein kommen. Diese Klarheit kommt im vollen Maße erst, wenn unter dem Einfluß der übersinnlichen Erkenntnis der Mensch die Arbeit bewußt in die Hand nimmt. Dann aber tritt zutage, daß es noch ein drittes geistiges Glied im Menschen gibt. Es ist dasjenige, welches der Geistesmensch im Gegensatze zum physischen Menschen genannt werden kann. (In der morgenländischen Weisheit heißt dieser «Geistesmensch» das «Atma».) Man wird in bezug auf den Geistesmenschen auch dadurch leicht irregeführt, daß man in dem physischen Leibe das niedrigste Glied des Menschen sieht und sich deswegen mit der Vorstellung nur schwer abfindet, daß die Arbeit an diesem physischen Leibe zu dem höchsten Glied in der Menschenwesenheit kommen soll. Aber gerade deswegen, weil der physische Leib den in ihm tätigen Geist unter drei Schleiern verbirgt, gehört die höchste Art von menschlicher Arbeit dazu, um das Ich mit dem zu einigen, was sein verborgener Geist ist.|13|75}}
Vom Thomasevangelium sind schon früher griechische Fragmente bekannt gewesen. Das gilt auch für andere Nag Hammadi-Texte. Oft kannte man nur die Erwähnung oder kurze Zitate von frühen [[Kirchenlehrer]]n in verurteilenden Streitschriften (''siehe auch:'' [[Apokryphen]])


{{GZ|Es gibt etwas, was noch schwerer unter die Gewalt des freien Willens zu bekommen ist als unsere Gewohnheiten, als Seelenregungen: das ist der physische Leib in seiner animalischen und vegetativen, mechanischen oder reflektorischen Abhängigkeit. Es gibt eine Stufe menschlicher Entwickelung, in der kein Nerv sich betätigt, kein Blutkügelchen rollt ohne des Menschen bewußten Willen. Diese Selbstumwandlung greift in Verhältnisse und Zustände hinein, die lange, lange vor Atlantis und Lemurien fixiert wurden, dementsprechend also am gewohnheitshärtesten, am schwersten reversierbar sind: in kosmische Urzustände. In dieser Arbeit entwickelt der Mensch Atman, den Geistesmenschen. Die Anlage dazu ist heute in jedem Menschen vorhanden. Dieser ganze Kreislauf hängt ab von der Erlangung des vollklaren Ich-Bewußtseins.
Die Schriften sind wie bei jenen des [[Neues Testament|Neuen Testamentes]] oft [[Apostel]]n zugeschrieben. Die Titel sind entweder dem so genannten [[Subscript]] entnommen oder im Zuge der Übersetzung gesetzt worden.


Die stärksten, mächtigsten Gesetze sind diejenigen des Atmungsprozesses. Der ganze Geistesmensch hängt ab von der Lungenatmung, denn sie ist der äußere Ausdruck des allmählichen Einziehens des Ich. In der alten atlantischen Zeit kam diese Anlage dann heraus durch das Ich-Sagen. In Lemurien atmete der Mensch nicht durch Lungen, sondern durch kiemenartige Organe. Auch ging er nicht wie heute, sondern schwebte oder schwamm in dem mehr flüssigen Element, wo Wasser und Luft noch ungetrennt waren. Zur Gleichgewichtserhaltung hatte er ein der Fisch-Schwimmblase analoges Organ. Je mehr die Luft allmählich sich absonderte, desto mehr wandelte diese Schwimmblase sich um zu unserer heutigen Lunge. Parallel der Lungenentwickelung geht die Erarbeitung des Ich-Bewußtseins. Das liegt noch in dem Wort: «Und Gott blies dem Menschen seinen Odem ein, und er ward eine lebendige Seele.» {{Bibel|1 Mos|2|7|LUT}} Atman heißt nichts anderes als «Atem». Die Regulierung des Atems ist daher eines der stärksten Hilfsmittel in der Jogaarbeit, die alle Leibesfunktionen beherrschen lehrt. Hiermit blicken wir in eine Zukunft, in der die Menschen sich von innen heraus umgestaltet haben werden.|94|241f}}
Ein häufiges Motiv ist das der ''Sonderoffenbarung'': Zwischen Auferstehung und Himmelfahrt erscheint Jesus einzelnen Jüngern und lehrt sie [[Esoterik|esoterische]] Lehren, die der anderen Christenheit geheim bleiben sollen.


Auch in der [[Rosenkreuzer-Schulung]] spielt die Regulation des [[Atem]]s ab dem 4. Schulungsgrad (Bereitung des «[[Stein der Weisen|Steins der Weisen]]») eine bedeutsame Rolle, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass sich das Menschenwesen seit der urindischen Zeit grundlegend verändert hat und daher die Atemregulierung nicht mehr auf die gleiche Art wie in der alten Yoga-Schulung durchgeführt werden darf.
In den Nag Hammadi-Texten ist von vielen Begriffen und Gestalten die Rede, die uns heute sehr fremd sind:


Die erste Anlage des Geistesmenschen wurde wie bereits erwähnt auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] geschaffen, wo auch die Grundlage für den [[Physischer Leib|physischen Leib]] des Menschen gelegt wurde, aber die vollständige Vergeistigung des physischen Leibes zum Geistesmenschen wird erst ganz am Ende der planetarischen Entwicklungskette vollzogen werden. Rudolf Steiner hat diesen planetarischen Zustand als Vulkan bezeichnet (siehe -> [[Weltentwicklungsstufen]]).
'''Äonen''': Aus ihnen werden die Archonten gebildet. Es sind unsere vom Ursprung (Schöpfer, Gott, Tao, Liebe, das Eine ohne ein Zweites, En Soph und was der Bezeichnungen mehr sind) abgewandten Gedanken, Gefühle die sie bilden. Durch die Zuführung vieler gleichartiger Gedanken, Gefühle werden sie zu Archonten. Sie wirken dann als unsere Beherrscher und sind die "Fürsten und Gewaltigen unter den Himmeln" von denen Paulus spricht.


Die höheren geistigen Wesensglieder der gesamten [[Menschheit]] fließen zunächst noch ineinander:
'''Archonten''' sind der Materie näherstehende und dadurch verderbte Engel. Man darf sie nicht mit den ''[[Gefallene Engel|gefallenen Engel]]'' des Christentums vergleichen, denn Gott wirkt durch sie.
Das Licht wird durch die ''Emanationen'' immer mehr getrübt. Oft werden Archonten mit Planetennamen belegt. 


{{GZ|Die höheren Körper fließen ineinander; zum Beispiel ist Atma in Wahrheit bei der ganzen Menschheit nur eines, wie eine gemeinschaftliche Atmosphäre. Doch ist das Atma des einzelnen Menschen so zu fassen, wie wenn sich jeder ein Stück für sich aus dem allgemeinen Atma herausschneidet, so daß gleichsam Einschnitte darin gemacht werden. Aber diese Sonderheit müssen wir überwinden. Das tun wir, indem wir menschliche Beziehungen rein seelischer Art anknüpfen. Dadurch heben wir das Sondersein auf und erkennen die Einheit des Atma in allen. Indem ich solche menschliche Beziehungen anknüpfe, erwecke ich Sympathien in mir selbst. Ich übernehme da die Arbeit, mich selbstlos dem Weltenplane einzufügen. Dadurch erwacht im Menschen das Göttliche.|93a|108}}
'''Emanationen''' sind Hervorbringungen von Geistgestalten aus Gott oder anderen Geistern, wodurch meist eine Trübung des Lichts einhergeht.


Je mehr aber der Mensch in sich sein höchstes geistiges Wesensglied, den Geistesmenschen, entwickelt, desto deutlicher hebt er sich als eigenständige unverwechselbare geistige Individualität aus der Geisteswelt heraus:
'''Logos''' ist nicht einfach [[Jesus Christus]], sondern jedem Menschen eigen. Der erste Logos (Vater) ist das [[Inkarnation|uninkarnierte Selbst]], das nie Materie wird. Der zweite Logos (Sohn) geht aus diesem hervor und stellt das inkarnierte Selbst dar. Es folgen weitere ''Emanationen'', wie ''Pistis'' (Glaube) und ''Sophia'' (Weisheit).


{{GZ|Und ebenso wie innerhalb der physischen Welt der einzelne menschliche Körper als eine abgesonderte Wesenheit aufgebaut wird, so innerhalb der Geisteswelt der Geistkörper. Es gibt in der Geisteswelt für den Menschen ebenso ein Innen und Außen wie in der physischen Welt. Wie der Mensch aus der physischen Umwelt die Stoffe aufnimmt und sie in seinem physischen Leib verarbeitet, so nimmt er aus der geistigen Umwelt das Geistige auf und macht es zu dem Seinigen. Das Geistige ist die ewige Nahrung des Menschen. Und wie der Mensch aus der physischen Welt geboren ist, so wird er aus dem Geiste durch die ewigen Gesetze des Wahren und Guten geboren. Er ist von der außer ihm befindlichen Geisteswelt abgetrennt, wie er von der gesamten physischen Welt als ein selbständiges Wesen abgetrennt ist. Diese selbständige geistige Wesenheit sei «Geistmensch» genannt.
'''Pleroma''' ist ein Zustand der Vollkommenheit des Logos. Bevor das Pleroma erreicht wird, muss das Feuer der Reinigung durchschritten werden.


Wenn wir den physischen Menschenkörper untersuchen, finden wir in ihm dieselben Stoffe und Kräfte, die außerhalb desselben in der übrigen physischen Welt vorhanden sind. So ist es auch mit dem Geistmenschen. In ihm pulsieren die Elemente der äußeren Geisteswelt, in ihm sind die Kräfte der übrigen Geisteswelt tätig. Wie in der physischen Haut ein Wesen in sich abgeschlossen wird, das lebend und empfindend ist, so auch in der Geisteswelt. Die geistige Haut, die den Geistmenschen von der einheitlichen Geisteswelt abschließt, ihn innerhalb derselben zu einem selbständigen Geisteswesen macht, das in sich lebt und intuitiv den Geistesinhalt der Welt wahrnimmt, – diese «geistige Haut» sei Geisteshülle (aurische Hülle) genannt. Nur muß festgehalten werden, daß diese «geistige Haut» sich fortdauernd mit der fortschreitenden menschlichen Entwickelung ausdehnt, so daß die geistige Individualität des Menschen (seine aurische Hülle) einer unbegrenzten Vergrößerung fähig ist.
Die vollständigen Texte mit Einleitungen sind in deutscher Übersetzung (von Gerd Lüdemann und Martina Janßen) im Internet als "Bibel der Häretiker" verfügbar (''siehe auch'': [[Nag Hammadi#Weblinks|Weblinks]]).


Innerhalb dieser Geisteshülle lebt der Geistesmensch. Dieser wird durch die geistige Lebenskraft in demselben Sinne auferbaut, wie der physische Leib durch die physische Lebenskraft. In ähnlicher Weise, wie man von einem Ätherleib spricht, muß man daher von einem Athergeist in bezug auf den Geistesmenschen sprechen. Dieser Äthergeist sei Lebensgeist genannt. – In drei Teile gliedert sich also die geistige Wesenheit des Menschen: in den Geistmenschen, den Lebensgeist und das|9|53}}
Die vollständigen Nag-Hammadi-Texte, neu formuliert und kommentiert von Konrad Dietzfelbinger (Soziologe und Germanist, der sich seit Jahrzehnten als Übersetzer und Schriftsteller religiöser und spiritueller Schriften einen herausragenden Namen gemacht hat) sind in der Edition Argo (Weisheit im Abendland) erschienen. Dietzfelbinger hat den Textfund aus Nag Hammadi in vier Kategorien eingeteilt. Apokryphe Evangelien. Schöpfungsberichte. Erleuchtung. Erlöser und Erlösung.


==Literatur==
:''Dreiunddreißig Generationen lang vom Sand Ägyptens behütet, tauchen die Gedanken der Schüler Jesu wieder auf, unverbraucht. Sie zeugen uns von der Kraft des ursprünglichen frühen Christentums.'' ('''Wer wird da zitiert?''')


* [[Paul Deussen]], Peter Michel (Hrsg.): ''Upanishaden, Die Geheimlehren des Veda'', Marix Verlag 2007
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Theosophie'', [[GA 9]] (1904), Kapitel ''Leib, Seele und Geist''
* Gerd Lüdemann, Martina Janßen (übers.), ''Die Bibel der Häretiker. Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi - Erste deutsche Gesamtübersetzung''. ISBN 3-87173-128-5
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1910), Kapitel ''Wesen der Menschheit''
* Gerd Lüdemann, Martina Janßen, ''Unterdrückte Gebete. Gnostische Spiritualität im frühen Christentum''. ISBN 3-87173-118-8
* [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), XIV, Berlin, 9. Oktober 1905
*Konrad Dietzfelbinger, ''Apokryphe Evangelien''. ISBN 3-926253-13-4
* [[Rudolf Steiner]]: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (1979), München, 28. Oktober 1906
*Konrad Dietzfelbinger, ''Schöpfungsberichte''. ISBN 3-926253-17-7
*Konrad Dietzfelbinger, ''Erlöser und Erlösung''. ISBN 3-926253-19-3
*Konrad Dietzfelbinger, ''Erleuchtung''. ISBN 3-926253-23-1


{{GA}}
== Weblinks ==


== Einzelnachweise ==
* [http://www-user.uni-bremen.de/~wie/texteapo/thom-home.html Das Thomas-Evangelium] (deutsche Übersetzung und Diskussion, mit Bildern)
<references />
* [http://wwwuser.gwdg.de/~rzellwe/nhs/nhs.html Deutsche Übersetzung von Gerd Lüdemann und Martina Janßen]


[[Kategorie:Siebengliederung des Menschen]]
{|class="notiz"
[[Kategorie:Atmische Welt*]]
|Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Nag_Hammadi Nag Hammadi] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org Wikipedia] und steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nag_Hammadi&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
[[Kategorie:Wesensglieder]]
|}
[[Kategorie:Atman]]
 
[[Kategorie:Apokryphen]]

Version vom 17. Februar 2005, 01:01 Uhr

Nag Hammadi ist ein kleiner Ort in Oberägypten. Dort fand man 1945 13 Codices in koptischer Sprache. Die 49 enthaltenen Schriften sind als Nag Hammadi-Texte bekannt. Die Texte stammen aus dem 1. Jahrhundert bis zum 4. Jahrhundert. Erst seit 1977 sind sie durch eine englische Gesamtübersetzung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Nag Hammadi ist neben Qumran der wichtigste Fund für die Erforschung des frühen Christentums und des Gnostizismus.

Am bekanntesten ist wohl das Thomasevangelium durch den Film "Stigmata", mit dem (frei übersetzten) Satz geworden:

Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt. Spaltet das Holz, ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich dort finden. Hebt einen Stein auf und ihr werdet mich finden, spaltet ein Holz, und ich bin da. (Thomasevangelium, Vers 77)

Vom Thomasevangelium sind schon früher griechische Fragmente bekannt gewesen. Das gilt auch für andere Nag Hammadi-Texte. Oft kannte man nur die Erwähnung oder kurze Zitate von frühen Kirchenlehrern in verurteilenden Streitschriften (siehe auch: Apokryphen)

Die Schriften sind wie bei jenen des Neuen Testamentes oft Aposteln zugeschrieben. Die Titel sind entweder dem so genannten Subscript entnommen oder im Zuge der Übersetzung gesetzt worden.

Ein häufiges Motiv ist das der Sonderoffenbarung: Zwischen Auferstehung und Himmelfahrt erscheint Jesus einzelnen Jüngern und lehrt sie esoterische Lehren, die der anderen Christenheit geheim bleiben sollen.

In den Nag Hammadi-Texten ist von vielen Begriffen und Gestalten die Rede, die uns heute sehr fremd sind:

Äonen: Aus ihnen werden die Archonten gebildet. Es sind unsere vom Ursprung (Schöpfer, Gott, Tao, Liebe, das Eine ohne ein Zweites, En Soph und was der Bezeichnungen mehr sind) abgewandten Gedanken, Gefühle die sie bilden. Durch die Zuführung vieler gleichartiger Gedanken, Gefühle werden sie zu Archonten. Sie wirken dann als unsere Beherrscher und sind die "Fürsten und Gewaltigen unter den Himmeln" von denen Paulus spricht.

Archonten sind der Materie näherstehende und dadurch verderbte Engel. Man darf sie nicht mit den gefallenen Engel des Christentums vergleichen, denn Gott wirkt durch sie. Das Licht wird durch die Emanationen immer mehr getrübt. Oft werden Archonten mit Planetennamen belegt.

Emanationen sind Hervorbringungen von Geistgestalten aus Gott oder anderen Geistern, wodurch meist eine Trübung des Lichts einhergeht.

Logos ist nicht einfach Jesus Christus, sondern jedem Menschen eigen. Der erste Logos (Vater) ist das uninkarnierte Selbst, das nie Materie wird. Der zweite Logos (Sohn) geht aus diesem hervor und stellt das inkarnierte Selbst dar. Es folgen weitere Emanationen, wie Pistis (Glaube) und Sophia (Weisheit).

Pleroma ist ein Zustand der Vollkommenheit des Logos. Bevor das Pleroma erreicht wird, muss das Feuer der Reinigung durchschritten werden.

Die vollständigen Texte mit Einleitungen sind in deutscher Übersetzung (von Gerd Lüdemann und Martina Janßen) im Internet als "Bibel der Häretiker" verfügbar (siehe auch: Weblinks).

Die vollständigen Nag-Hammadi-Texte, neu formuliert und kommentiert von Konrad Dietzfelbinger (Soziologe und Germanist, der sich seit Jahrzehnten als Übersetzer und Schriftsteller religiöser und spiritueller Schriften einen herausragenden Namen gemacht hat) sind in der Edition Argo (Weisheit im Abendland) erschienen. Dietzfelbinger hat den Textfund aus Nag Hammadi in vier Kategorien eingeteilt. Apokryphe Evangelien. Schöpfungsberichte. Erleuchtung. Erlöser und Erlösung.

Dreiunddreißig Generationen lang vom Sand Ägyptens behütet, tauchen die Gedanken der Schüler Jesu wieder auf, unverbraucht. Sie zeugen uns von der Kraft des ursprünglichen frühen Christentums. (Wer wird da zitiert?)

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nag Hammadi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.