Logik und Produktion: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Aristoteles_Bueste.jpg|thumb|200px|right|Aristoteles-Büste]]
'''Produktion''' (von [[Latein|lat.]] ''producere'', "hervorführen") umfasst im allgemeinsten Sinn die [[Zeugung]] bzw. '''Erzeugung''' aller [[materiell]]en oder [[immateriell]]en, [[physisch]]en, [[seelisch]]en und [[geist]]igen [[Entität]]en. Zu den so gebildeten '''Produkten''' zählen alle [[Stoff]]e und die daraus gefertigten [[Ding]]e, [[Energie]], [[Information]], [[leben]]dige [[Wesen]] von der einfachsten [[Zelle]] bis zu ganzen komplexen [[Lebewesen]], alle [[Seelenregungen]], [[Gedanke]]n usw.
Die '''Logik''' ({{ELSalt|ἡ λογική (τέχνη)}} ''he logiké téchne'' „die denkende [Kunst, Vorgehensweise]“) ist die Lehre von den Gesetzen des richtigen, schrittweise durch [[Schlussfolgerung|Schlussfolgerung]]en, also [[diskursiv]] voranschreitenden [[verstand]]esmäßigen [[Denken]]s. In der klassischen, von [[Aristoteles]] begründeten Logik hat jede [[logische Aussage]] genau zwei [[Wikipedia:Wahrheitswert|Wahrheitswert]]e, nämlich [[wahr]] oder [[falsch]] ([[Wikipedia:Bivalenzprinzip|Bivalenzprinzip]]). Im [[Wikipedia:20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]] wurden [[Wikipedia:Mehrwertige Logik|mehrwertige Logiken]] entwickelt, die über mehr als zwei Wahrheitswerte verfügen. Die erste mehrwertige Logik wurde [[Wikipedia:1920|1920]] von [[Wikipedia:Jan Łukasiewicz|Jan Łukasiewicz]] als dreiwertige Logik mit den Wahrheitswerten ''wahr'', ''falsch'' und ''[[möglich]]'' formalisiert. Mittlerweile gibt es verschiedenste Logiken mit endlich vielen, aber auch mit [[unendlich]] vielen Wahrheitswerten, wie etwa die [[Wikipedia:Fuzzylogik|Fuzzylogik]] ("unscharfe Logik", von [[Wikipedia:Englische Sprache|engl.]] ''fuzzy '', "verwischt, verschwommen, unbestimmt"), die in den [[Naturwissenschaft]]en und in der [[Wikipedia:Informatik|Informatik]] große praktische Bedeutung gefunden haben. Mit der [[Wikipedia:Quantenlogik|Quantenlogik]], die aus der Formalisierung der [[Wikipedia:Quantentheorie|Quantentheorie]], die grundsätzlich nur [[Wikipedia:Wahrscheinlichkeit|Wahrscheinlichkeit]]saussagen zulässt, enstanden ist, wurden logischen Aussagen erstmals ''Wahrscheinlichkeitswerte'' zugewiesen.


Die '''klassische Logik''' schreitet durch drei grundlegende Glieder voran, nämlich - entgegen der herkömmlichen Meinung - vom [[Schluss]] über das [[Urteil]] hin zum [[Begriff]]:
== Begriffe ==
Im [[Wirtschaftsleben]] dient die Produktion der Herstellung (Erzeugung) von [[Ware]]n zur Befriedigung bestimmter menschlicher Bedürfnisse unter Einsatz von [[Arbeit]] und geeigneten [[Produktionsmittel]]n. Insofern es sich dabei um [[materiell]]e Güter handelt, sind dazu gegebenenfalls auch entsprechende Rohstoffe und [[Energie]] nötig.


<div style="margin-left:20px">
=== Urproduktion ===
"Indem wir uns logisch, das heißt denkend-erkennend betätigen,
haben wir in dieser Betätigung immer drei Glieder. Erstens haben wir
immerfort dasjenige in unserem denkenden Erkennen drinnen, was wir
Schlüsse nennen. Für das gewöhnliche Leben äußert sich ja das Denken
in der Sprache. Wenn Sie das Gefüge der Sprache überblicken, werden
Sie finden: indem Sie sprechen, bilden Sie fortwährend Schlüsse
aus. Diese Tätigkeit des Schließens ist die allerbewußteste im Menschen.
Der Mensch würde sich durch die Sprache nicht äußern können,
wenn er nicht fortwährend Schlüsse sprechen würde; er würde nicht
das, was der andere zu ihm sagt, verstehen können, wenn er nicht fortwährend
Schlüsse in sich aufnehmen könnte. Die Schullogik zergliedert
gewöhnlich die Schlüsse; dadurch verfälscht sie sie schon, insofern
die Schlüsse im gewöhnlichen Leben vorkommen. Die Schullogik
bedenkt nicht, daß wir schon einen Schluß ziehen, wenn wir ein einzelnes
Ding ins Auge fassen. Denken Sie sich, Sie gehen in eine Menagerie
und sehen dort einen Löwen. Was tun Sie denn zuallererst, indem
Sie den Löwen wahrnehmen? Sie werden zuallererst das, was Sie
am Löwen sehen, sich zum Bewußtsein bringen, und nur durch dieses
Sich-zum-Bewußtsein-Bringen kommen Sie mit Ihren Wahrnehmungen
gegenüber dem Löwen zurecht. Sie haben im Leben gelernt,
ehe Sie in die Menagerie gegangen sind, daß solche Wesen, die sich so
äußern wie der Löwe, den Sie jetzt sehen, «Tiere» sind. Was Sie da
aus dem Leben gelernt haben, bringen Sie schon mit in die Menagerie.
Dann schauen Sie den Löwen an und finden: der Löwe tut eben auch
das, was Sie bei den Tieren kennengelernt haben. Dies verbinden Sie
mit dem, was Sie aus der Lebenserkenntnis mitgebracht haben, und
bilden sich dann das Urteil: Der Löwe ist ein Tier. - Erst wenn Sie
dieses Urteil sich gebildet haben, verstehen Sie den einzelnen Begriff
«Löwe». Das erste, was Sie ausführen, ist ein Schluß; das zweite, was
Sie ausführen, ist ein Urteil; und das letzte, wozu Sie im Leben kommen,
ist ein Begriff. Sie wissen natürlich nicht, daß Sie diese Betätigung
fortwährend vollziehen; aber würden Sie sie nicht vollziehen,
so würden Sie kein bewußtes Leben führen, das Sie geeignet macht,
sich durch die Sprache mit anderen Menschenwesen zu verständigen.
Man glaubt gewöhnlich, der Mensch komme zuerst zu den Begriffen.
Das ist nicht wahr. Das erste im Leben sind die Schlüsse. Und wir
können sagen: Wenn wir nicht unsere Wahrnehmung des Löwen, wenn
wir in die Menagerie gehen, aus der gesamten übrigen Lebenserfahrung
herausschälen, sondern wenn wir sie in unsere ganze übrige Lebenserfahrung
hineinstellen, so ist das erste, was wir in der Menagerie vollbringen,
das Ziehen eines Schlusses. - Wir müssen uns klar sein: daß
wir in die Menagerie gehen und den Löwen sehen, ist nur eine Einzelhandlung
und gehört zum ganzen Leben hinzu. Wir haben nicht angefangen
zu leben, als wir die Menagerie betreten und den Blick auf den
Löwen gerichtet haben. Das schließt sich an das vorherige Leben an,
und das vorherige Leben spielt da hinein, und wiederum wird das, was
wir aus der Menagerie mitnehmen, hinausgetragen in das übrige Leben.
- Wenn wir aber nun den ganzen Vorgang betrachten, was ist
dann der Löwe zuerst? Er ist zuerst ein Schluß. Wir können durchaus
sagen: Der Löwe ist ein Schluß. Ein bißchen später: Der Löwe ist ein
Urteil. Und wieder ein bißchen später: Der Löwe ist ein Begriff." {{Lit|{{G|293|134f}}}}
</div>


Das logische Denken ist an das Werkzeug des [[Gehirn]]s gebunden und ''unmittelbar'' nur auf die [[physische Welt]] anwendbar. Es ist aber bis hinauf zum [[Devachan]] brauchbar; erst auf dem [[Buddhiplan]] verliert es ganz seine Gültigkeit. Der [[Geistesschüler]] muss daher auf eine gute Ausbildung des logischen Denkens achten.
Der Begriff ''Urproduktion'' bezeichnet im materiellen Sinn „die unmittelbare Nutzung der Erde durch Bergbau, Landwirtschaft und Fischerei“.<ref>[https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/urproduktion-50367 Definition im Gabler Wirtschaftslexikon]</ref> Im 19. Jahrhundert war dieser Begriff noch auf die [[Landwirtschaft]] beschränkt.<ref>[https://www.dwds.de/r?corpus=dta;q=Urproduktion Korpusbelege (Deutsches Textarchiv (1473–1927)] im Wortauskunftssystem DWDS</ref> Für Thomas Bargatzky umfasst Urproduktion das Denken und Handeln,<ref>Thomas Bargatzky: ''Mythos, Weg und Welthaus: Erfahrungsreligion als Kultus und Alltag'', LIT Verlag Münster 2007, dort z.B. auf Seite 72</ref> weil das Wachsen der Pflanzen auch ohne Zutun des Menschen erfolgt.


{{GZ|Nur eines
=== Überproduktion ===
bleibt gleich durch alle Welten, und das ist das logische Denken.
Die Wahrnehmungen sind ganz verschieden in der astralischen,
in der devachanischen Welt, aber die Denkgesetze sind in allen
drei Welten die gleichen. Daher muß der Rosenkreuzerschüler erst
dieses Denken lernen, damit er nicht abirre von dem sicheren
Pfade.|97|237}}


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left: 20px;">
"Aber eines gibt es, das
"Es wird also heute für den Markt ohne Rücksicht auf den Konsum produziert... man stapelt in den Lagerhäusern und durch die Geldmärkte alles zusammen, was produziert wird, und dann wartet man, wieviel gekauft wird. Diese Tendenz wird immer größer werden, bis sie sich - wenn ich jetzt das Folgende sagen werde, werden Sie finden, warum - in sich selber vernichten wird. Es entsteht dadurch, daß diese Art von Produktion im sozialen Leben eintritt, im sozialen Zusammenhang der Menschen auf der Erde genau dasselbe, was im Organismus entsteht, wenn so ein Karzinom entsteht. Ganz genau dasselbe, eine Krebsbildung, eine Karzinombildung, Kulturkrebs, Kulturkarzinom! So eine Krebsbildung schaut derjenige, der das soziale Leben geistig durchblickt; er schaut, wie überall furchtbare Anlagen zu sozialen Geschwürbildungen aufsprossen. " {{Lit|{{G|153|174ff.}}}}
durch alle Welten hindurch bis hinauf zum Devachan dasselbe bleibt,
das sich nicht ändert: Das ist das logisch geschulte Denken. Erst
auf dem Buddhiplan hat das Denken nicht mehr die gleiche Geltung
wie auf dem physischen Plan. Da muß ein anderes Denken eintreten.  
Aber für die drei Welten unterhalb des Buddhiplanes, für den physischen,
astralen und devachanischen Plan, gilt überall das gleiche
Denken. Wer sich also durch das Studium in der physischen Welt
ordentlich im Denken schult, wird in den höheren Welten in diesem
Denken einen guten Führer haben und nicht so leicht straucheln wie
der, welcher mit verworrenem Denken in die Geistgebiete aufsteigen
will. Daher lehrt die Rosenkreuzerschulung die Menschen, sich in
den höheren Welten frei zu bewegen, indem sie dieselben dazu anhält,
ihr Denken zu disziplinieren. Wer in diese Welten hinaufgelangt,
lernt zwar Wahrnehmungsweisen kennen, die es auf dem physischen
Plan nicht gibt, aber er wird sie mit seinem Denken beherrschen
können." {{Lit|{{G|96|143f}}}}
</div>
</div>


Das logische Denken wurde schrittweise in der [[Nachatlantische Zeit|nachatlantischen Zeit]] herausgebildet, mit einem ersten Höhepunkt bei [[Aristoteles]], und schließlich durch den [[Arabismus]] zur Reife gebracht.
Auf eben dieser Überproduktionswirtschaft beruht der gesamte westliche [[Kapitalismus]]. So werden von Lebensmittelmärkten regelmäßig tonnenweise "unverkäufliche" Lebensmittel entsorgt, obwohl diese noch genießbar wären. Gibt es keine Möglichkeit der Erschließung neuer Märkte, so stagniert die Produktion vor allem technischer Gerätschaften, bis hin zum Fahrzeug. Stagnation bedeutet für den [[Kapitalismus]] bereits einen wirtschaftlichen Niedergang. Daher müssen ständig neue Produkte den Abverkauf wiederbeleben, was nur funktioniert, wenn die Konsumenten bis an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten zum [[Konsum]] aufgestachelt werden.


<div style="margin-left:20px">
=== Die Produktion in Durchführung der sozialen Dreigliederung ===
"Wir haben gesehen, daß ein kleines Häuflein von Menschen in der Gegend des heutigen Irland am meisten vorgeschritten war, wie sie diejenigen Fähigkeiten gehabt haben, die nach und nach in aufeinan derfolgenden Kulturepochen heraustraten. Die Ich-Anlage hat sich ja, wie wir wissen, seit der lemurischen Zeit her entwickelt, aber jene Stufe der Ichheit, die in diesem kleinen Häuflein Menschen lebte, das sozu sagen die Kulturströmung von Westen nach Osten geschickt hat, bestand in der Anlage zum logischen Erwägen, zur Urteilskraft. Vorher gab es so etwas nicht; wenn ein Gedanke da war, war er auch schon bewiesen. Ein urteilendes Denken war bei diesem Völkchen veranlagt, und sie brachten diese Keimanlage hinüber vom Westen nach dem Osten, und bei jenen Kolonisationszügen, von denen einer nach Süden hinunterging, nach Indien, da wurde die erste Anlage zur Gedanken bildung gemacht. Dann wurde der persischen Kultur der kombinie­rende Gedanke eingeflößt, und in der dritten, in der chaldäischen, wurde dieser kombinierende Gedanke noch intensiver; die Griechen aber brachten es so weit, daß sie das herrliche Denkmal der aristotelischen Philosophie hinterließen. So geht es immer weiter, das kombinierende Denken entwickelt sich immer mehr und mehr, es geht aber immer auf einen Mittelpunkt zurück, und es finden Nachschübe statt. Wir müssen uns das so vorstellen: Als die Kultur von jenem Punkte hinübergezogen ist nach einem Punkte in Asien, da wandte sich ein Zug nach Indien, der noch am schwächsten durchtränkt war vom reinen logischen Denken. Der zweite Zug, der nach Persien ging, war schon mehr durchdrungen davon, der ägyptische noch mehr, und innerhalb dieses Zuges hat sich das Volk des Alten Testaments abgesondert, welches gerade diejenige Anlage zur Kombination hatte, die entwickelt werden mußte, um wiederum einen Schritt vorwärts zu machen in dieser reinen logischen Erkenntnisform des Menschen. Nun ist aber auch das andere damit verknüpft, was wir betrachtet haben: das Heruntersteigen auf den physischen Plan. Je mehr wir heruntersteigen, desto mehr wird der Gedanke bloß logisch und auf die äußere Urteilskraft angewiesen. Denn logisches Denken, reine bloße mensch liche Logik, die von Begriff zu Begriff geht, die braucht zu ihrem Instrument das Gehirn; das ausgebildete Gehirn vermittelt bloß das lo­gische Denken. Daher kann dies äußerliche Denken, selbst da, wo es eine erstaunliche Höhe erreicht, niemals zum Beispiel die Reinkarnation durch sich selbst erfassen, weil dieses logische Denken zunächst nur anwendbar ist auf das Äußerliche, Sinnliche um uns herum.


Die Logik ist zwar für alle Welten anwendbar, aber unmittelbar angewendet kann sie nur in bezug auf die physische Weit werden. Also an ihr Instrument, an das physische Gehirn ist die Logik unbedingt gebunden, wenn sie als menschliche Logik auftritt; nie hätte das rein begriffsmäßige Denken in die Welt kommen können ohne das Weiterheruntersteigen in die sinnliche Welt. Sie sehen, die Ausbildung des logischen Denkens ist verknüpft mit dem Verlust der alten hellseherischen Anschauung; wirklich hat der Mensch das logische Denken erkaufen müssen mit diesem Verlust. Er muß sich die hellseherische Anschauung wiederum hinzuerwerben zu dem logischen Denken. In späteren Zeiten wird der Mensch die Imagination dazu erhalten, aber das logische Denken wird ihm bleiben. Erst mußte das menschliche Gehirn erschaffen werden, heraustreten mußte der Mensch in die physische Welt. Der Kopf mußte erst ganz ausgestaltet werden, dem Ätherkopfe gleich, damit dieses Gehirn im Menschen sei. Da erst war es möglich, daß der Mensch in die physische Welt herabsteigen konnte. Zur Rettung des Spirituellen aber mußte der Zeitpunkt gewählt werden, wo noch nicht der letzte Impuls zum rein mechanischen, zum rein äußerlichen Denken gegeben war. Wenn der Christus einige Jahrhunderte später erschienen wäre, dann wäre er sozusagen zu spät gekommen, dann wäre die Menschheit zu weit heruntergestiegen gewesen, sie hätte sich mit dem Denken zu weit verstrickt gehabt, sie hätte den Christus nicht mehr verstehen können. Vor dem letzten Impulse mußte der Christus erscheinen da noch konnte die religiös spirituelle Strömung als eine Glaubensströmung gerettet werden. Und dann konnte der letzte Impuls gegeben werden der das Denken des Menschen herunterstieß in den tiefsten Punkt, so daß die Gedanken ganz gefesselt, gebannt wurden an das physische Leben. Das wurde durch die Araber und Mohammedaner gegeben. Der Mohammedanismus ist nichts an deres als eine besondere Episode in diesem Arabertum, denn in seinem Herüberziehen nach Europa gibt er den letzten Einfluß in das rein logische Denken, das sich nicht erheben kann zu Höherem, Geistigem.
<div style="margin-left: 20px;">
 
"Was ist denn notwendig für die Produktion? Ist in Wirklichkeit Kapital notwendig? Nein! Es ist eben ein Unsinn, daß Kapital notwendig ist. Damit die Produktionsmittel bedient werden können, ist notwendig, daß geistige Arbeit da ist. Das versteht natürlich jeder Arbeiter, daß geistige Leitung, geistige Arbeit da sein muß. Und er versteht auch, daß er bald aufhören müßte zu arbeiten, wenn nicht eine geistige Leitung, geistige Arbeit, vorhanden wäre. Aber heute geht es nicht um geistige Leitung, sondern um den Privatbesitz an den Produktionsmitteln und um die Rentabilität, um die Anlagefähigkeit wiederum des im Produktionsmittel steckenden Kapitals. Deshalb ist es notwendig, daß man die Produktionsmittel herauslöst aus dem Wirtschaftsprozeß, so daß sie durch die soziale Ordnung selbst immer an den gelangen können, der die entsprechenden Fähigkeiten hat und zu dem die Arbeiter Vertrauen haben. Deshalb will die Dreigliederung des sozialen Organismus den selbständigen Geistesorganismus. Es ist einfach Unsinn, wenn gesagt wird, [daß dadurch neue Besitzverhältnisse geschaffen werden …] In diesem Geistesleben, das ja mit den anderen Zweigen des Lebens in enger Verbindung steht, wird dann dafür gesorgt, daß die Produktionsmittel ihren Weg durch die Welt anders machen als durch Kauf. Und in dem, was ich den Rechtsstaat nenne – er hat ja wahrhaftig nichts mehr mit dem alten Staat zu tun –, wird dafür gesorgt werden, daß die Arbeitskraft ihr Recht bekommen kann. Im Wirtschaftsleben selbst bleiben dann nur noch die Warenerzeugung, die Warenverteilung und die Warenkonsumtion." {{Lit|{{G|331|63f.}}}}
Der Mensch wird durch das, was man eine geistige Weltenführung, eine Vorsehung nennen kann so geführt: Erst wird das spirituelle Leben gerettet im Christentum, dann zieht um den Süden herum der Arabismus nach Europa, das der Schauplatz für die äußere Kultur werden soll. Der Arabismus ist nur imstande, das Äußere zu erfassen. Sehen wir nicht, wie die Arabeske selbst sich nicht zum Lebendigen erheben kann, wie sie bei der Form stehenbleibt? Wir können es an der Moschee sehen, wie der Geist sozusagen herausgesogen ist. Die Menschheit mußte erst herabgeführt werden in die Materie. Und auf dem Umwege durch die Araber, durch die Invasion der Araber, durch das, was man nennen kann den Zusammenstoß des Arabismus mit dem Europäertum, das aber schon in sich das Christentum aufgenommen hat, sehen wir, wie die moderne Wissenschaft erst veranlagt wird." {{Lit|{{G|105|191ff}}}}
</div>
</div>


== Literatur ==
== Siehe auch ==
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989) {{Vorträge|096}}
* {{WikipediaDE|Produktion}}
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
#Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983) {{Vorträge|105}}
#Rudolf Steiner: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), ISBN 3-7274-2930-5 {{Vorträge|293}}


== Literatur ==
* Rudolf Steiner: ''Inneres Wesen des Menschen und Leben zwischen Tod und neuer Geburt'', [[GA 153]] (1997), ISBN 3-7274-1530-4 {{Vorträge|153}}
* Rudolf Steiner: ''Betriebsräte und Sozialisierung'', [[GA 331]] (1989), ISBN 3-7274-3310-8 {{Vorträge|331}}
{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Denken]] [[Kategorie:Logik]]
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Wirtschaftskreislauf und soziale Dreigliederung|203]]
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaften]]
[[Kategorie:Betriebswirtschaftslehre]]
[[Kategorie:Wirtschaftskreislauf|203]]
[[Kategorie:Wirtschaftstheorie]]
[[Kategorie:Wirtschaftsleben]]
[[Kategorie:Unternehmen]]
[[Kategorie:Produktion|!]]
[[Kategorie:Wirtschaft]]

Version vom 8. August 2019, 14:25 Uhr

Produktion (von lat. producere, "hervorführen") umfasst im allgemeinsten Sinn die Zeugung bzw. Erzeugung aller materiellen oder immateriellen, physischen, seelischen und geistigen Entitäten. Zu den so gebildeten Produkten zählen alle Stoffe und die daraus gefertigten Dinge, Energie, Information, lebendige Wesen von der einfachsten Zelle bis zu ganzen komplexen Lebewesen, alle Seelenregungen, Gedanken usw.

Begriffe

Im Wirtschaftsleben dient die Produktion der Herstellung (Erzeugung) von Waren zur Befriedigung bestimmter menschlicher Bedürfnisse unter Einsatz von Arbeit und geeigneten Produktionsmitteln. Insofern es sich dabei um materielle Güter handelt, sind dazu gegebenenfalls auch entsprechende Rohstoffe und Energie nötig.

Urproduktion

Der Begriff Urproduktion bezeichnet im materiellen Sinn „die unmittelbare Nutzung der Erde durch Bergbau, Landwirtschaft und Fischerei“.[1] Im 19. Jahrhundert war dieser Begriff noch auf die Landwirtschaft beschränkt.[2] Für Thomas Bargatzky umfasst Urproduktion das Denken und Handeln,[3] weil das Wachsen der Pflanzen auch ohne Zutun des Menschen erfolgt.

Überproduktion

"Es wird also heute für den Markt ohne Rücksicht auf den Konsum produziert... man stapelt in den Lagerhäusern und durch die Geldmärkte alles zusammen, was produziert wird, und dann wartet man, wieviel gekauft wird. Diese Tendenz wird immer größer werden, bis sie sich - wenn ich jetzt das Folgende sagen werde, werden Sie finden, warum - in sich selber vernichten wird. Es entsteht dadurch, daß diese Art von Produktion im sozialen Leben eintritt, im sozialen Zusammenhang der Menschen auf der Erde genau dasselbe, was im Organismus entsteht, wenn so ein Karzinom entsteht. Ganz genau dasselbe, eine Krebsbildung, eine Karzinombildung, Kulturkrebs, Kulturkarzinom! So eine Krebsbildung schaut derjenige, der das soziale Leben geistig durchblickt; er schaut, wie überall furchtbare Anlagen zu sozialen Geschwürbildungen aufsprossen. " (Lit.: GA 153, S. 174ff.)

Auf eben dieser Überproduktionswirtschaft beruht der gesamte westliche Kapitalismus. So werden von Lebensmittelmärkten regelmäßig tonnenweise "unverkäufliche" Lebensmittel entsorgt, obwohl diese noch genießbar wären. Gibt es keine Möglichkeit der Erschließung neuer Märkte, so stagniert die Produktion vor allem technischer Gerätschaften, bis hin zum Fahrzeug. Stagnation bedeutet für den Kapitalismus bereits einen wirtschaftlichen Niedergang. Daher müssen ständig neue Produkte den Abverkauf wiederbeleben, was nur funktioniert, wenn die Konsumenten bis an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten zum Konsum aufgestachelt werden.

Die Produktion in Durchführung der sozialen Dreigliederung

"Was ist denn notwendig für die Produktion? Ist in Wirklichkeit Kapital notwendig? Nein! Es ist eben ein Unsinn, daß Kapital notwendig ist. Damit die Produktionsmittel bedient werden können, ist notwendig, daß geistige Arbeit da ist. Das versteht natürlich jeder Arbeiter, daß geistige Leitung, geistige Arbeit da sein muß. Und er versteht auch, daß er bald aufhören müßte zu arbeiten, wenn nicht eine geistige Leitung, geistige Arbeit, vorhanden wäre. Aber heute geht es nicht um geistige Leitung, sondern um den Privatbesitz an den Produktionsmitteln und um die Rentabilität, um die Anlagefähigkeit wiederum des im Produktionsmittel steckenden Kapitals. Deshalb ist es notwendig, daß man die Produktionsmittel herauslöst aus dem Wirtschaftsprozeß, so daß sie durch die soziale Ordnung selbst immer an den gelangen können, der die entsprechenden Fähigkeiten hat und zu dem die Arbeiter Vertrauen haben. Deshalb will die Dreigliederung des sozialen Organismus den selbständigen Geistesorganismus. Es ist einfach Unsinn, wenn gesagt wird, [daß dadurch neue Besitzverhältnisse geschaffen werden …] In diesem Geistesleben, das ja mit den anderen Zweigen des Lebens in enger Verbindung steht, wird dann dafür gesorgt, daß die Produktionsmittel ihren Weg durch die Welt anders machen als durch Kauf. Und in dem, was ich den Rechtsstaat nenne – er hat ja wahrhaftig nichts mehr mit dem alten Staat zu tun –, wird dafür gesorgt werden, daß die Arbeitskraft ihr Recht bekommen kann. Im Wirtschaftsleben selbst bleiben dann nur noch die Warenerzeugung, die Warenverteilung und die Warenkonsumtion." (Lit.: GA 331, S. 63f.)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Definition im Gabler Wirtschaftslexikon
  2. Korpusbelege (Deutsches Textarchiv (1473–1927) im Wortauskunftssystem DWDS
  3. Thomas Bargatzky: Mythos, Weg und Welthaus: Erfahrungsreligion als Kultus und Alltag, LIT Verlag Münster 2007, dort z.B. auf Seite 72